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{"created":"2022-01-31T16:29:55.644303+00:00","id":"lit33313","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Trendelenburg, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 31: 153-154","fulltext":[{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n153\nerwartenden Beobachtungen (M\u00fcller - Lyer, Z\u00f6llner u. \u00e4.). Auch das Gr\u00f6fsesch\u00e4tzen von Sonne und Mond am Horizont liefs sich bei den Naturv\u00f6lkern in ganz analoger Weise nachweisen wie bei uns Zivilisierten.\nHeine (Breslau).\nA. Bruckner. Ueber die Anfangsgeschwindigkeit der Angenbewegungen.\nPf l\u00fcg er s Archiv 90, 73\u201493. 1902.\nIn den bisher vorliegenden vom Yerf. n\u00e4her besprochenen Arbeiten \u00fcber die Geschwindigkeit der Augenbewegungen wurde mit wenigen Ausnahmen nur die Gesamtdauer der Bewegung, bezw. ihre mittlere Geschwindigkeit bestimmt. Verf. untersucht die Anfangsgeschwindigkeit der A\u00fcgenbewegungen bei verschiedener Richtung und Exkursion der Bewegung um gleichzeitig Aufschlufs dar\u00fcber zu erhalten, ob mit wachsender Entfernung des Zielpunktes auch der Innervationsimpuls der Augenmuskeln st\u00e4rker werde. Die Methode bestand im Prinzip in der Erzeugung getrennter Nachbilder und Vergleich des Abstands derselben mit festliegenden Marken. Als intermittierende Lichtquelle wurden die Funken der sekund\u00e4ren Spirale eines kleinen R\u00fcHMKORFFSchen Apparates verwendet mit einer Funkenfrequenz von 49 p. Sek. Zwischen Funken und Auge, welches sich in Prim\u00e4rstellung und Dunkeladaptation befand, war ein Kartonstreif angebracht, der eine kleine \u00d6ffnung zur Fixierung der Funken, sowie auf der einen Seite derselben die jeweiligen Zielpunkte der Bewegung und auf der anderen die Yergleichsmarken f\u00fcr die Distanzen der Nachbilder, welche in entgegengesetzter Richtung der Blickbewegung erschienen, in Leuchtfarbe enthielt. Aus einer Versuchsreihe wurden nur die F\u00e4lle ber\u00fccksichtigt, in denen das erste Nachbild genau oder sehr nahe mit dem Fixierloch zusammenfiel und der Abstand der beiden ersten Nachbilder ein gr\u00f6fster war. Der Mittelwert der Abst\u00e4nde zwischen erstem und zweitem Nachbild wurde in Bruchteilen der Leuchtpunktdistanzen mit einer Genauigkeit bis auf Yie derselben festgestellt, woraus sich je nach den ver-s\u00fcchsbedingungen bei der Berechnung eine Genauigkeit auf 7\u201415 Winkelminuten ergab. Eine ausf\u00fchrliche Tabelle enth\u00e4lt die f\u00fcr die mittlere Geschwindigkeit der ersten 749 Sekunde (Anfangsgeschwindigkeit) bei verschiedener Richtung und Exkursionsgr\u00f6fse der Augenbewegung gefundenen Einzelwerte, von wTelchen in einer zweiten Tabelle wiederum die Mittelwerte gegeben werden. Weitere Tabellen enthalten die Gegen\u00fcberstellung mit den von fr\u00fcheren Untersuchern gefundenen Werten. Die Untersuchungen des Verf. ergaben : Bei Bewegung in jeder Richtung (nur die in schr\u00e4ger Richtung wurde nicht genauer untersucht) nimmt die mittlere Anfangsgeschwindigkeit mit der Gr\u00f6fse der intendierten Blickbewegung zu. Die Zunahme erfolgt nicht genau proportional dem wirklichen, sondern wahrscheinlich dem scheinbaren Abstand des Bewegungs-endpunktes vom Fixierpunkt, was Verf. auf die Eigenschaften der peripheren Netzhautteile zur\u00fcckf\u00fchrt. Im weiteren Verlauf der Bewegung ist die Geschwindigkeit geringer als in der ersten Sekunde. Mit vorliegender Methode, sowie mit einer Modifikation mittelst Nernstlampe und Bogenlampe konnten hier\u00fcber n\u00e4here Aufschl\u00fcsse wegen des schnellen Abklingens der exzentrisch liegenden Funkennachbilder nicht erzielt","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154\nLiteraturbericht.\nwerden. Auch gelang es nicht, die Pupille des bewegten Auges zu photo graphieren, weil auch bei maximaler Beleuchtung die Lichtst\u00e4rke f\u00fcr die Platte nicht ausreichte. Zum Schlufs bespricht Verf. den Einwand, dafs durch Teilung der Aufmerksamkeit die Bewegung verlangsamt werden k\u00f6nne. Durch gen\u00fcgende \u00dcbung kann diese Fehlerquelle, welche bei den fr\u00fcheren subjektiven Methoden auch bestehe, vermieden werden.\nW. Trendelenburg (Freiburg i. B.).\nSimon. L\u2019interpr\u00e9tation des sensations tactiles chez les enfants arri\u00e9r\u00e9s. Ann\u00e9e psychol. 7, S. 537\u2014558. 1901.\nS. stellte an einer grofsen Zahl geistig zur\u00fcckgebliebener Kinder \u00e4sthesiometrische Versuche an. Ein Teil der Kinder war unf\u00e4hig, die einfachen Anforderungen des Experiments zu begreifen; bei den anderen war die Schwelle merklich h\u00f6her als bei normalen Kindern.\nW. Stern (Breslau).\nTheodor Lipps. Das Selbstbewnfstsein; Empfindung und Gef\u00fchl. Grenz fragen des Nerven- und Seelenlebens. herausgeg. von L\u00f6wenfeld und Kurella, 9. 1901. 42 S.\nStatt \u201eSelbstbewufstsein\u201c m\u00fcfste auf dem Titel richtiger stehen: Ich-bewufstsein. Denn um das Ich handelt es sich. Es werden die verschiedenen Arten des Ich unterschieden : Das K\u00f6rper-Ich \u2014 Ich bin frisch gewaschen \u2014, das Kleider Ich \u2014 Ich bin bestaubt ; das Ich \u2014 Sph\u00e4re meiner Macht \u2014 Ich baue mir ein Haus \u2014 ; das reale Ich \u2014 Ich bin begabt, f\u00fchle, will \u2014; das ph\u00e4nomenale oder unmittelbar erlebte Ich \u2014 Ich f\u00fchle \u201emich\u201c erfreut. Alle \u201eIche\u201c gehen zur\u00fcck auf das letztere. Dies ist gegeben im Gef\u00fchl. Jetzt handelt es sich um die Abgrenzung des Gef\u00fchles und seinen Gegensatz zur Empfindung. Die Vermischungen und Verwechselungen, die Versuche der R\u00fcckf\u00fchrung der Gef\u00fchle auf Empfindungen, die falsche Affektenlehre, werden eingehend betrachtet. Es kn\u00fcpft sich daran die Frage nach dem Sinne und Grunde der eigenartigen Subjektivit\u00e4t der K\u00f6rperempfindungen. Sie wird zur Frage nach dem Sinne der Subjektivit\u00e4t \u00fcberhaupt, nach der Subjektivit\u00e4t der Phantasiegebilde, der andersgearteten Subjektivit\u00e4t der Urinnernngsvorstellungen etc. Aus allem dem ergibt sich das Verst\u00e4ndnis des K\u00f6rper-Ich und der sich an-schliefsenden weiteren Aussenzonen des Ich. Den Abschlufs bildet die Frage nach dem Grund und der Notwendigkeit des Begriffes des realen Ich oder des realen Subjektes.\t(Selbstanzeige.)\nK. Fairbanks. Le cas spirite de Dickens. Arch, de psychol. de la Suisse rom.\n1 (4), 410\u2014415. 1902.\nDen Schlufs des Heftes bildet aufser einigen Rezensionen ein interessanter kleiner Beitrag von Kama Fairbanks, die des J. P. James angeblich durch spiritistische Enth\u00fcllung entstandene Fortsetzung des unvollendete^. DiCKENs\u2019sehen Romans \u201eEdwin Daood\u201c auf seine Echtheit untersucht. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dafs 1. die Unkenntnis des DiCKENs\u2019sehen Werkes von seiten des James, wie \u00fcbersaupt seine Un-","page":154}],"identifier":"lit33313","issued":"1903","language":"de","pages":"153-154","startpages":"153","title":"A. Br\u00fcckner: Ueber die Anfangsgeschwindigkeit der Augenbewegungen. Pfl\u00fcgers Archiv 90, 73-93. 1902","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:55.644311+00:00"}