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{"created":"2022-01-31T14:52:34.031174+00:00","id":"lit33342","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 133","fulltext":[{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"133\nLiteraturbericht.\nF. Th\u00fcly. Soul Substance. Philos. Review 11 (1), 16\u201425. 1902.\nSofern wir unter \u201eSubstanz\u201c nur eine logische Kategorie verstehen (n\u00e4mlich das Subject, dem die Pr\u00e4dicate zugeordnet werden) ist der Begriff nicht Gegenstand des Streites. Dieser beginnt erst dort, wo wir den Substanzbegriff mit realem Inhalt f\u00fcllen, indem wir ihn entweder auffassen als das relativ constante Element innerhalb eines Complexes von Elementen oder als selbst\u00e4ndige von ihren Eigenschaften isolirbar zu denkende Entit\u00e4t. Die erste dieser beiden Bedeutungen kann nun durchaus auf das Seelenleben Anwendung finden: jene synthetische Function, durch welche \u201eIch\u201c \u201emich\u201c bei jedem Bewufstseinsprocefs hinzudenken mufs, um ihn als \u201emeinen\u201c zu erfassen, ist unaufhebbares Element in allem Bewufstseins-leben und als solches \u201eSubstanz\u201c. Nennt man dagegen das Ich oder den Willen \u201eSubstanz\u201c im Sinne einer qualit\u00e4tslosen, von allen Bewufstseins-qualit\u00e4ten abl\u00f6sbaren Wesenheit, so hypostasirt man eine logische Abstraction und treibt reine Metaphysik.\tW. Stebn (Breslau).\nE. Clapab\u00e8de. La psychologie dais ses rapports avec la m\u00e9decine. Rev. m\u00e9dicale de la Suisse romande Nr. 10, October 1901.\nVerf. spricht in einem Vortr\u00e4ge \u00fcber die Beziehungen zwischen Psychologie und Medicin. Die ablehnende Haltung, die eine nicht unbedeutende Zahl von Medicinem noch heute der Psychologie gegen\u00fcber einnehmen, ist zumeist darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dafs sie die Psychologie nicht in gen\u00fcgender Weise kennen. Dies zeigt u. A. das Beispiel Miralli\u00e9\u2019s, der die Medicin als eine \u201escience d\u2019observation\u201c der Psychologie als einer \u201escience de raisonnement\u201c gegen\u00fcberstellt und darum meint, dafs wohl die letztere von der ersteren, aber nicht die erstere von der letzteren etwas lernen k\u00f6nne. Verf. erinnert nun im Besonderen daran, dafs die Psychologie ebenfalls eine Beobachtungswissenschaft ist und ferner, dafs den psychischen Thatsachen mindestens ebendieselbe Realit\u00e4t zukomme, wie den Thatsachen der Aufsenwelt. Dem Zusammenarbeiten der beiden Wissenschaften ist die Anschauung zu Grunde zu legen, dafs psychische und physische Processe heterogener Natur sind, dafs aber beide in der durch den psychophysischen Parallelismus ausgedr\u00fcckten Beziehung stehen. Der Vortheil des Zusammenarbeitens beider Wissenschaften liegt auf beiden Seiten. Die Medicin mufs sich bei der Beurtheilung abnormer geistiger Zust\u00e4nde auf die Kenntnifs der normalen Psychologie st\u00fctzen ; ferner kann auch die Psychologie der medicinischen Diagnostik und Therapie Dienste","page":133}],"identifier":"lit33342","issued":"1902","language":"de","pages":"133","startpages":"133","title":"F. Thilly: Soul Substance. Philos. Review 11 (1), 16-25. 1902","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:34.031179+00:00"}