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W. Thorner: Zur Theorie der Refractionsbestimmungen. Arch. f. Augenheilk. 45 (2), 111. 1902

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{"created":"2022-01-31T16:34:49.602329+00:00","id":"lit33359","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Crzellitzer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 140-141","fulltext":[{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nLiteraturbericht.\nsein auf einer fr\u00fcheren Stufe der Entwickelung bedeutet. Farbensinn und Lichtsinn sind bis zu einem gewissen Grade von einander unabh\u00e4ngig und k\u00f6nnen jeder f\u00fcr sich gest\u00f6rt sein. Dies weist darauf hin, dafs Licht- und Farbenperception in verschiedenen Ganglienzellen des Gehirns zu Stande kommen; und Verf. meint, dafs die letztere sich sp\u00e4ter entwickele, als die erstere. Darum wird zuerst Alles nur in Abstufungen von Schwarz und Weifs gesehen; dann tritt zun\u00e4chst Farbenempfindung an den Enden des Spectrum8 als Roth und Violett auf, und dies ist der Standpunkt, auf dem sich Homer befand. Verf. konnte auch den gleichen Grad der Farbenblindheit an dem einen Auge eines Patienten bei farbent\u00fcchtigem anderen Auge beobachten. Die beiden farbigen Streifen r\u00fccken dann im Laufe der Entwickelung des Farbensinns immer n\u00e4her an einander, biB sie zusammen-stofsen und an dieser Stelle das Gr\u00fcn auftritt. An den Ber\u00fchrungsstellen der nun vorhandenen Farben treten dann Gelb und Blau und zum Schlufs Orange auf.\tKramer (Breslau).\nF. Sbtdrl. Ein Beitrag zum Wiedersehenlernen Blindgewordener. Mm.\nMonatsbl. f. Augenheiik., XL. Jahrg. 1, S. 97\u2014113. 1902.\nDer bereits von Axexfeld geschilderten Beobachtung eines Falles von Verlernen des Sehens nach Erblindung im 6. Lebensjahre (s. Referat dies\u20ac Zeitschr. 25, 8. 259) kann Skydel 2 neue hinzuf\u00fcgen. In beiden F\u00e4llen war nach Verlust des einen Auges durch Verletzung, das andere durch sympathische Erkrankung im 7. Lebensjahre erblindet, in dem einen wurde 3, in dem anderen Falle 24 Jahre sp\u00e4ter durch eine Operation das Auge wieder sehf\u00e4hig gemacht. Aus dem sehr genau in den Einzelheiten wiedergegebenen Verhalten des Operirten geht hervor, dafs dasselbe dem von Blindgeborenen glich, wenn auch die Hochgradigkeit und Vollst\u00e4ndigkeit des Verlernens bei dem geistig sehr zur\u00fcckgebliebenen 10 j\u00e4hrigen M\u00e4dchen st\u00e4rker hervortrat als bei dem 31 j\u00e4hrigen geistig besser veranlagten Manne. Durch Uebungen gelang es in beiden F\u00e4llen, das optische Begriffsverm\u00f6gen wieder herzustellen.\tG. Abelsdorff.\nW. Thorner. Zur Theorie der RefractionsbestiinniiBgeu. Arch. f. Augenheiik.\n45 (2), 111. 1902.\nDa unsere Brillengl\u00e4ser nicht im Knotenpunkte des Auges angebracht werden k\u00f6nnen, besteht bekanntlich zwischen der St\u00e4rke des corrigirenden Glases und den wirklichen Ametropiegraden ein Unterschied, der den Praktikern insbesondere bei hochgradiger Myopie oft genug unliebsam bemerkbar wurde. Liegt z. B. der Fernpunkt eines Auges 100 mm vor dem Hornhautscheitel (also ca. 107 mm vor dem vorderen Knotenpunkte), so sprechen zwar manche Kliniker, ohne diesen Knotenpunkt zu ber\u00fccksichtigen, von einer \u201ereellen Myopie\u201c von 10 D, das corrigirende Glas ist aber nicht (\u2014 10,0) D, sondern ein st\u00e4rkeres Concavglas. Die St\u00e4rke h\u00e4ngt ab von dem Abstand, in dem das Brillengestell vor die Hornhaut gebracht wird; Th. hat sehr Recht, wenn er den \u201eguten Rath\u201c: in solchen F\u00e4llen das Brillenglas m\u00f6glichst dicht an das Auge zu bringen, als noch mehr verwirrend und jeder Contr\u00f4le beraubend bezeichnet. Wie schon andere Autoren (Fukala, Pfl\u00fcger u. A.) schl\u00e4gt Th. 10 cm. als constanten Brillenabstand, er nennt dies Correctionspunkt, vor. In oben ge-","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n141\nw\u00e4hltem Beispiel w\u00e4re der Abstand zwischen Fempunkt und Corrections-punkt = 90 mm, also das in diesem Abstande angebrachte Glas m\u00fcfste =\n(\u2014 11,11) D sein. Diese sog. Gl\u00e4serrefraction nennt Th. \u201e\u00e4ufsere\u201c Refraction im Gegensatz zu der reellen, die er \u201einnere\u201c bezeichnet. Er schl\u00e4gt vor, alle Fernpunktsbestimmungen, alle sciaskopischen directen Bestimmungen ^d. h. ohne zwischengehaltene Linse) etc. auf den Correctionspunkt zu beziehen, da man dann ohne Weiteres das corrigirende Glas erh\u00e4lt.\nWichtiger, als dieser Vorschlag, der doch schliefslich nur ein Sub-traction8exempel darstellt, erscheinen die der Arbeit beigegebenen Tabellen, in denen Th. die einander entsprechenden inneren und \u00e4ufseren Refractionen (in dankenswerther Akribie von Vi zu lU D) von (-f- 12,0) D bis (\u2014 22,0) zusammengestellt hat. Daraus geht mit einem Schlage hervor, dafs von (-{- 2,75) bis (\u2014 2,5) ein Unterschied zwischen reeller und Gl\u00e4serametropie nicht besteht, resp. geringer ist als der Unterschied zweier im Brillenkasten benachbarten Gl\u00e4ser. Bei einer reellen (oder \u201einneren\u201c) Refraction von (\u2014 7,0) ist aber die Gl\u00e4ser- (oder \u201e\u00e4ufsere\u201c) Refraction schon = (\u2014 8,0), bei (\u2014 10,0) \u201einnerer\u201c ist die Differenz schon 2 D, bei (\u2014 16,0) innerer ist die \u00e4ufsere (\u2014 22, 0), also eine Differenz von 6 D.\nGerade die F\u00fcKAn\u2019sche Operation mit ihrer immer noch discutirten numerischen Indication, macht diese colossale Differenz praktisch wuchtig und interessant.\nZum Schl\u00fcsse giebt Th. noch eine Vorrichtung an, mittels deren er an seinem \u201ereflexlosen Augenspiegel\u201c den Abstand des Hornhautscheitels von der Frontlinse auf 10 mm fixiren, resp. controliren kann. Leider ist bei gew\u00f6hnlicher Brillenbestimmung eine derartige Genauigkeit nicht m\u00f6glich ; das Brillengestell wird auf Augenmaafs in den Correctionspunkt gebracht, und diese Ungenauigkeit wird den Werth klinischer Angaben verglichen mit den Resultaten der Theorie h\u00e4ufig illusorisch machen.\nCbzellitzeb (Berlin).\nHeine, lieber den Einflafs des intraarteriellen Drnckes anf Papille and intra-ocnlaren Brack. Min, Monatsbl. f. Augenhe\u00eflk., XL. Jahrg., 1, S. 25\u201431. 1902.\nWie die Annahme von elastischen Kr\u00e4ften zur Erkl\u00e4rung des Pupillenspiels durch den Nachweis eines Dilatatormuskels \u00fcberfl\u00fcssig gemacht wurde, so \u00fcben auch hydraulische Kr\u00e4fte nach Heine keinen Einflufs auf die Erweiterung und Verengung der Pupille aus, deren Zustandekommen nur auf Muskelwirkung zur\u00fcckzuf\u00fchren ist. Er f\u00fchrt als Beweis an, dafs er bei Leichenversuchen durch Injection der grofsen Gef\u00e4fse einen so hohen arteriellen Druck erzeugen mufste, wie er w\u00e4hrend des Lebens nicht vorkommt, \u2014 Gesicht- und Lidoedem etc. traten auf \u2014 um eine Pupillenverengung zu erzielen. Wenn ferner bei jungen Katzen nach Durch-schneidung des einen Halssympathicus das Auge der betreffenden Seite atropinisirt wurde, so konnte durch Injection von Fl\u00fcssigkeit auf derselben Seite in die Blutbahn nur die Pupille der anderen Seite verengt werden: auf der Seite des st\u00e4rksten Druckes blieb also der Effect auf die Pupille aus, deren Weite auch vom intraocularen Drucke selbst innerhalb weiter Grenzen unabh\u00e4ngig ist.\tG. Abblsdobff.","page":141}],"identifier":"lit33359","issued":"1902","language":"de","pages":"140-141","startpages":"140","title":"W. Thorner: Zur Theorie der Refractionsbestimmungen. Arch. f. 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