Open Access
{"created":"2022-01-31T16:35:52.010837+00:00","id":"lit33381","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Piper, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 438-439","fulltext":[{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"438\nLiteraturbericht\nToulouse - Marchand, L\u00a9 Cerveau; J. Y. Kries, Ueber di\u00a9 materiellen Grundlagen der Bewufstseinserscheinungen ; Foucault, La psycho-physique; Vaschide-Vurpas, Psychologie du d\u00e9lire; H. Zbinden, Neurasth\u00e9nie et Psychopathie; meist von den Herausgebern verfafst, beschliefsen das dritte Heft des ersten Bandes. Wir erinnern daran, dafs di\u00a9 Archives als Zeitschrift von vier \u00a9inen Band ausmachenden Heften zu 12 Franken bei dem Genfer Verleger Eggimann, sowie beim Verlag dieser Zeitschrift abonnirt werden k\u00f6nnen.\tPlatzhoff - Lejeune (Tour-de-Peilz).\nF. Parkes Weber. Internal Hydrocephalus in the Adult, with Remark* on tiw Aetiology of Hydrocephalus and its Occasional Association with other Abnormal Conditions of the Central Herrons System, Brain 25 (97), 140\u2014163. 1902.\nEin Beitrag zur Pathologie der Hydrocephalus internus der Erwachsenen. Weber halt f\u00fcr die h\u00e4ufigste Ursache circumscripte Entz\u00fcndungen des Ependyms des Ventrikels. Er vergleiche dieselben mit den Entz\u00fcndungen des Bauch- und Brustfells. Bez\u00fcglich der rein angioneurotischen Natur der Erg\u00fcsse spricht er sich sehr skeptisch aus. Schr\u00f6der (Heidelberg).\nWilhrlm His. Beobachtungen zur beschichte der lasen- und iaumenbildung heim menschlichen Embryo. Abhandlg. da* math-physik. CI. der Kgl. Sachs, Gesellsch. der Wisscnsch. 27 (3), S. 351\u2014389. 1901.\nDie sp\u00e4ter zu einem einheitlichen Raumsystem verbundenen H\u00f6hlungen des Mundes, des Rachens und der Nase gehen aus vier urspr\u00fcnglich getrennten Anlagen hervor; von diesen sind die beiden Nasen gruben und die Mundbucht mit dem ihr entstammenden oralen Theil der Hypophyse eefco-dermaler Herkunft. Der Kopfdarm dagegen, welchem das gesammte Zungengebiet, die Epiglottis und die Thyreoidea entstammt, ist entodermal und in fr\u00fchen Stadien gegen die Mundbucht durch die epitheliale Rachenmembran abgeschlossen. Diese Membran zerreifst schon fr\u00fch und nunmehr verbinden sich Mundbucht und Kopfdarm zu einem einheitlichen Hohlraum.\nDie Entwickelung der Nasenh\u00f6hlen und des Gaumens geht folgender-maafsen vor sich. Die mesenchymat\u00f6se und epitheliale Bedeckung des Vorderhirnes, die sog. Stirnhaube, verdickt sich im Gebiet der flachen Riechplatten oder Gr\u00fcbchen, und zwar in Form eines quergestellten Wulstes, welche als r Schnauzenfalte** bezeichnet wird. Diese Falte w\u00e4chst in Form von drei quer neben einander gelegenen Vorspr\u00fcngen aus, von denen der mediane als mittlerer, die beiden lateralen als seitliche Stirnforts\u00e4tze bezeichnet werden; zwischen mittlerem und je einem seitlichen Stirnfortsatt liegen die Nasengruben. Diese sind also jetzt medial und lateral von den Forts\u00e4tzen und cranial von deren gemeinsamer Wurzel dickwulstig ums\u00e4umt ; nur unten besteht noch eine L\u00fccke und diese ist durch Bildung des Gaumens zu schliefsen.\nDas erfolgt nun dadurch, dafs die von beiden Seiten medianw\u00e4rts wachsenden Oberkieferforts\u00e4tze zun\u00e4chst mit den seitlichen Stirnforts\u00e4tzen and dann unter Bildung einer queren Br\u00fccke mit dem mittleren Stirnfort-sat* verschmelzen. Jetzt sind zwei Nasenl\u00f6cher gebildet, welche durch den zur Nasenscheidewand umgewandelten mittleren Stirnfortsatz von einander","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\n439\ngetrennt sind und gegen die Mundh\u00f6hle durch den von den Oberkieferforts\u00e4tzen gebildeten primitiven Gaumen abgeschlossen sind; man kann bereits \u00e4ufsere Nasenl\u00f6cher und primitive Choanen unterscheiden. In der Folge betheiligen sich auch mittlerer und seitlicher Stirnfortsatz an der Bildung des Gaumens, indem die unteren Partien ihrer einander zugekehrten B\u00e4nder mit einander verwachsen.\nDorsal vom primitiven Gaumen entstehen nun als mediale Vorspr\u00fcnge der Oberkieferforts\u00e4tze die Gaumenleisten, welche medianw\u00e4rts wachsend in der Gaumennaht mit einander verschmelzen und so den primitiven Gaumen successive nach hinten verl\u00e4ngern. Von diesen Leisten sondert sich schon in fr\u00fcher Zeit die Alveolarleiste ab.\nDie Bildung der Gaumennaht schreitet sehr langsam von vorn nach hinten fort ; es ist nun h\u00f6chst auff\u00e4llig und f\u00fcr die Auffassung der Bildung des \u201eWolfsrachens\u201c von gr\u00f6lstem Interesse, dafs in fr\u00fchen Stadien die Zunge, zum grofsen Theil im Nasenraum liegend, gefunden wird. Ihre Spitze ragt zwischen Sch\u00e4delbasis und Gaumen in den Nasenraum hinein. Erst sp\u00e4ter, wenn die Gaumennaht 'weitergebildet ist, wird die Zunge in den Mundraum zur\u00fcckgezogen. Durch welchen Mechanismus das erfolgt ist nicht ganz klar, aber eine Beobachtung, betreffend asymmetrische Schiefstellungen von Zunge und Gaumen bei einem menschlichen Embryo und Angaben von Dubsy \u00fcber einen \u00e4hnlichen Befund an Schweineembryonen lassen vermuthen, dafs zuerst eine, dann die andere Zungenh\u00e4lfte tiefer tritt, um in die definitive Lage im Mundraum zu gelangen.\nSchon lange bevor diese letzteren Vorg\u00e4nge sich abspielen und im Anschlufs an die Entwickelungsprocesse, welche His als Ineinanderschiebung der Kiemenbogen beschrieben hat, erscheint im Gebiet der ersten und zweiten Kiementasche jederseits eine trichterf\u00f6rmige Ausweitung des Mundraumes, welche in die Gegend der Ohranlage strebt. Sp\u00e4ter w\u00e4chst diese Ausbuchtung in die L\u00e4nge aus, engt sich ein und wird zur Tuba Eustachii und Paukenh\u00f6hle.\tH. Pepeb (Berlin).\nM. Dibe. Ag\u00e9n\u00e9sie bilat\u00e9rale des lobes frontaux cbex une femme ayant pr\u00e9sent\u00e9 nn d\u00e9veloppement Intellectuel \u00e0 peu pr\u00e8s normal. Revue neurol. 9 (9), 446-462. 1901.\nDie Section einer 60 j\u00e4hrigen Frau aus nerv\u00f6s belasteter Familie ergab den \u00fcberraschenden Befund, dafs beide Stirnhirnlappen in hohem Grade atrophisch waren. Das Gehirn wog 980 g. Die mikroskopische Untersuchung bewies, dafs kein erworbener Degenerationsprocefs, sondern eine angeborene Entwickelungshemmung zu Grunde lag. Dieser Nachweis war von Wichtigkeit, da die Frau 2 Jahre vor ihrem Tode und einmal vor 2\u00f6 Jahren geisteskrank gewesen war. Sie hatte also mit verk\u00fcmmertem Stirnhirn ein im \u00fcbrigen etwa normales Geistesleben gef\u00fchrt. Der Fall beweist zur Evidenz, dafs im Stirnhirn nicht der Sitz der \u201eh\u00f6heren Associa-tionscentren\u201c zu suchen ist, was bekanntlich von gewisser Seite immer noch behauptet wird.\tKalmus (L\u00fcbeck).","page":439}],"identifier":"lit33381","issued":"1902","language":"de","pages":"438-439","startpages":"438","title":"Wilhelm His: Beobachtungen zur Geschichte der Nasen- und Gaumenbildung beim menschlichen Embryo. Abhandlg. der math.-physik. Cl. der Kgl. S\u00e4chs. Gesellsch. der Wissensch. 27 (3), S. 351-389. 1901","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:35:52.010842+00:00"}