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{"created":"2022-01-31T14:46:26.766908+00:00","id":"lit33382","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kalmus","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 439","fulltext":[{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\n439\ngetrennt sind und gegen die Mundh\u00f6hle durch den von den Oberkieferforts\u00e4tzen gebildeten primitiven Gaumen abgeschlossen sind; man kann bereits \u00e4ufsere Nasenl\u00f6cher und primitive Choanen unterscheiden. In der Folge betheiligen sich auch mittlerer und seitlicher Stirnfortsatz an der Bildung des Gaumens, indem die unteren Partien ihrer einander zugekehrten B\u00e4nder mit einander verwachsen.\nDorsal vom primitiven Gaumen entstehen nun als mediale Vorspr\u00fcnge der Oberkieferforts\u00e4tze die Gaumenleisten, welche medianw\u00e4rts wachsend in der Gaumennaht mit einander verschmelzen und so den primitiven Gaumen successive nach hinten verl\u00e4ngern. Von diesen Leisten sondert sich schon in fr\u00fcher Zeit die Alveolarleiste ab.\nDie Bildung der Gaumennaht schreitet sehr langsam von vorn nach hinten fort ; es ist nun h\u00f6chst auff\u00e4llig und f\u00fcr die Auffassung der Bildung des \u201eWolfsrachens\u201c von gr\u00f6lstem Interesse, dafs in fr\u00fchen Stadien die Zunge, zum grofsen Theil im Nasenraum liegend, gefunden wird. Ihre Spitze ragt zwischen Sch\u00e4delbasis und Gaumen in den Nasenraum hinein. Erst sp\u00e4ter, wenn die Gaumennaht 'weitergebildet ist, wird die Zunge in den Mundraum zur\u00fcckgezogen. Durch welchen Mechanismus das erfolgt ist nicht ganz klar, aber eine Beobachtung, betreffend asymmetrische Schiefstellungen von Zunge und Gaumen bei einem menschlichen Embryo und Angaben von Dubsy \u00fcber einen \u00e4hnlichen Befund an Schweineembryonen lassen vermuthen, dafs zuerst eine, dann die andere Zungenh\u00e4lfte tiefer tritt, um in die definitive Lage im Mundraum zu gelangen.\nSchon lange bevor diese letzteren Vorg\u00e4nge sich abspielen und im Anschlufs an die Entwickelungsprocesse, welche His als Ineinanderschiebung der Kiemenbogen beschrieben hat, erscheint im Gebiet der ersten und zweiten Kiementasche jederseits eine trichterf\u00f6rmige Ausweitung des Mundraumes, welche in die Gegend der Ohranlage strebt. Sp\u00e4ter w\u00e4chst diese Ausbuchtung in die L\u00e4nge aus, engt sich ein und wird zur Tuba Eustachii und Paukenh\u00f6hle.\tH. Pepeb (Berlin).\nM. Dibe. Ag\u00e9n\u00e9sie bilat\u00e9rale des lobes frontaux cbex une femme ayant pr\u00e9sent\u00e9 nn d\u00e9veloppement Intellectuel \u00e0 peu pr\u00e8s normal. Revue neurol. 9 (9), 446-462. 1901.\nDie Section einer 60 j\u00e4hrigen Frau aus nerv\u00f6s belasteter Familie ergab den \u00fcberraschenden Befund, dafs beide Stirnhirnlappen in hohem Grade atrophisch waren. Das Gehirn wog 980 g. Die mikroskopische Untersuchung bewies, dafs kein erworbener Degenerationsprocefs, sondern eine angeborene Entwickelungshemmung zu Grunde lag. Dieser Nachweis war von Wichtigkeit, da die Frau 2 Jahre vor ihrem Tode und einmal vor 2\u00f6 Jahren geisteskrank gewesen war. Sie hatte also mit verk\u00fcmmertem Stirnhirn ein im \u00fcbrigen etwa normales Geistesleben gef\u00fchrt. Der Fall beweist zur Evidenz, dafs im Stirnhirn nicht der Sitz der \u201eh\u00f6heren Associa-tionscentren\u201c zu suchen ist, was bekanntlich von gewisser Seite immer noch behauptet wird.\tKalmus (L\u00fcbeck).","page":439}],"identifier":"lit33382","issued":"1902","language":"de","pages":"439","startpages":"439","title":"M. Dide: Ag\u00e9n\u00e9sie bilat\u00e9rale des lobes frontaux chez une femme ayant pr\u00e9sent\u00e9 un d\u00e9veloppement intellectuel \u00e0 peu pr\u00e8s normal. Revue neurol. 9 (9), 446-462. 1901","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:46:26.766913+00:00"}