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Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen mit normalem und abnormem Farbensinn: I. Mitteilung

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{"created":"2022-01-31T16:36:27.051159+00:00","id":"lit33399","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 41: 455-473","fulltext":[{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus der physikalischen Abteilung des physiologischen Instituts zu Berlin.)\nVersuche mit Eisenbahn - Signallichtern an Personen mit normalem und abnormem Farbensinn.\n1. Mitteilung.\nVon\nProfessor W. A. Nagel.\nIn der seit der Einf\u00fchrung der neuen Pr\u00fcfungsmethode f\u00fcr den Farbensinn entstandenen Diskussion ist wiederholt die Ansicht ge\u00e4ufsert worden, die Ausscheidung der anomalen Tri-chromaten aus dem Eisenbahn- und Marinedienst stelle eine unn\u00f6tige H\u00e4rte dar; teils habe ich diesen Einwurf m\u00fcndlich zu h\u00f6ren bekommen, teils wurde er auch in der fachwissenschaftlichen Literatur angedeutet. Einzelne, allerdings vorzugsweise Nicht-Mediziner, gehen sogar so weit, die Gef\u00e4hrlichkeit der Dichromaten im Eisenbahn- und Marinedienst zu bezweifeln.\nDas hiermit bekundete Interesse an der praktischen Bedeutung der angeborenen Farbensinnsst\u00f6rungen, das in den letzten zwei Jahrzehnten fehlte oder doch ziemlich latent war, kann nur als \u00e4ufserst erfreulich bezeichnet werden, auch wenn man in der Sache selbst den ge\u00e4ufserten Meinungen nicht zuzustimmen vermag. Obgleich ich ganz vor kurzem erst die wichtigsten Gr\u00fcnde auseinandergesetzt habe, die mich bestimmten, der Einbeziehung der anomalen Trichromaten unter die \u201eFarbenunt\u00fcchtigen\u201c das Wort zu reden, m\u00f6chte ich doch nochmals zur gleichen Frage Mitteilungen machen, die manchen zu \u00fcberzeugen geeignet sein d\u00fcrften, der meiner Anschauung bisher skeptisch gegen\u00fcb erstand. Es handelt sich dabei im wesentlichen um Versuche, wie sie in den Verhandlungen mit der Kgl. preufsischen Eisenbahndirektion Berlin und den Medizinalabteilungen des","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nW. A. Nagel.\nKriegsministeriums und des Reichsmarineamts diesen Beh\u00f6rden mitgeteilt und teilweise demonstriert wurden.\nDa es mir vor allem darauf ankommt, dafs die Herren Kollegen, die von Amts wegen Farbensinnspr\u00fcfungen nach meinem Verfahren vorzunehmen haben, dies nicht nur unter dem Zwang der amtlichen Verordnung, sondern zugleich in der Erkenntnis der Notwendigkeit der neuen Grunds\u00e4tze tun, habe ich mit verbesserten Einrichtungen neue Versuche gemacht und regelm\u00e4fsig protokolliert. Ich wage zu hoffen, dafs diese Versuche selbst den Skeptischsten von der \u201eFarbenunt\u00fcchtigkeit\u201c der Anomalen \u00fcberzeugen werden, ganz zu schweigen von der Unbrauchbarkeit der Dichromaten f\u00fcr den Eisenbahn- und Marinedienst.\nDie Bedenken gegen die Ausschaltung der Dichromaten und (neuerdings) der anomalen Trichromaten gr\u00fcnden sich auf zwei angebliche Tatsachen: 1. dafs keine Unf\u00e4lle bei Eisenbahn und Schiffahrt durch sie herbeigef\u00fchrt worden seien, 2. dafs die nach den \u00fcblichen Proben als farbenblind bezeichneten Personen bei der Pr\u00fcfung \u201eauf der Strecke\u201c, d. h. mit den wirklichen Eisenbahn- oder Schiffssignalen, die verlangte Farbenunterscheidung fehlerlos zu machen vermochten.\nAuf den ersten Punkt gehe ich hier nicht n\u00e4her ein, verweise vielmehr auf meine darauf bez\u00fcglichen Bemerkungen in der Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 41, Heft 4, wo die Gr\u00fcnde auseinandergesetzt sind, warum nur in verh\u00e4ltnism\u00e4fsig wenigen F\u00e4llen die Zur\u00fcckf\u00fchrung der Katastrophen auf Farbensinnsst\u00f6rungen mit Sicherheit geschehen k\u00f6nnte und kann, ohne dafs darum die Farbenblindheit wirklich so harmlos w\u00e4re, wie es manchem scheinen k\u00f6nnte.\nEtwas n\u00e4her aber verdient der zweite Punkt noch beleuchtet zu werden, auf den sich namentlich die N\u00e4chstbeteiligten, die an der Eisenbahn oder in der Marine Angestellten, immer und immer wieder berufen. Typisch und vom Standpunkt ihres Verfassers ganz begreiflich ist eine Angabe in einem Artikel \u00fcber Farbensinnspr\u00fcfung in der deutschen nautischen Zeitschrift \u201eHansa\u201c 1906, Nr. 39, Sept. Es heifst dort: \u201eEin Universit\u00e4tsprofessor in Rostock, Augenarzt und Mitglied der Kommission dort f\u00fcr zweite Untersuchungen, pflegte Seeleuten, welche nicht Wollb\u00fcndel von roten und gr\u00fcnen Farben sicher unterscheiden konnten, wohl aber solche Schiffslaternen, ein Zeugnis \u00fcber ge-","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n457\nn\u00fcgendes Farbenunterseheidungsverm\u00f6gen zu geben und ihnen zu sagen: \u201eFahren Sie ruhig weiter zur See, aber werden Sie nicht Wollh\u00e4ndler !\u201c\nDer Eindruck, den eine solche, in ihrer Authentizit\u00e4t wohl kaum zu bezweifelnde \u00c4ufserung eines \u201eSachverst\u00e4ndigen\u201c oder wohl gar Ober-Begutachters in den Kreisen der Seeleute macht, mufs nicht gering sein. Erscheint es doch vielen Laien, und auch nicht ganz wenigen Fachm\u00e4nnern als das nat\u00fcrlichste, die Leistungen des Farbensinns an denjenigen Lichtern zu erproben, die der betreffende Angestellte oder Anzustellende in der Aus\u00fcbung seines Berufes zu unterscheiden hat, also mit anderen Worten an Signallaternen und Signalen, die den bei Tage gebrauchten \u00e4hnlich oder gleich sind. Die Schwierigkeit hierbei ist nur die, dafs die Pr\u00fcfung unter gleichen Bedingungen erfolgen m\u00fcfste, wie sie \u201eauf der Strecke\u201c vorliegen. Betrachten wir einmal die bei Untersuchung auf der Strecke m\u00f6glichen F\u00e4lle etwas n\u00e4her.\n1.\tSetzen wir den Fall, es werden einem Manne von Durchschnittsintelligenz und guter Sehsch\u00e4rfe, der zur Eisenbahn will und sich in Voraussicht der Farbensinnspr\u00fcfung gewifs die Eisenbahnsignallichter \u00f6fters genau angesehen hat, zum Zwecke der Pr\u00fcfung rote und gr\u00fcne gutbrennende Eisenbahnsignal-laternen auf 100 m Distanz in unregelm\u00e4fsigem Wechsel gezeigt, so ist die Wahrscheinlichkeit, dafs er in der Benennung der Farben einen Fehler macht, \u00e4ufserst gering, auch wenn der Mann Farbenblinder oder Anomaler ist. Ich w\u00fcrde erwarten, dafs unter 100 Fragen kaum eine falsch beantwortet w\u00fcrde.\n2.\tNehmen wir aber einen Mann an, der nichts mit Eisenbahn- und anderen Signallichtern zu tun gehabt hat, gleiche Intelligenz und gleiche Sehsch\u00e4rfe wie jener erstangenommene hat, so ist bei einer unvermutet vorgenommenen Pr\u00fcfung in gleicher Art wie bei 1. die Wahrscheinlichkeit schon betr\u00e4chtlich, dafs ein Farbenblinder oder Anomaler fehlerhafte Angaben macht, sei es, dafs er das Rot gelb, oder das Gr\u00fcn weifs, gelb oder blau nennt. Bei 100 Fragestellungen w\u00fcrden mit grofser Wahrscheinlichkeit, namentlich bei den ersten Fragen, mehrere Verwechslungen Vorkommen. \u00dcbung und Kenntnis der bei der Pr\u00fcfung vorkommenden Farben ist also","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nW. .4. Nagel.\nzum fehlerlosen Bestehen einer derartigen Pr\u00fcfung von gr\u00f6fster Bedeutung.\n3.\tW\u00fcrde aufser Rot und Gr\u00fcn auch die gew\u00f6hnliche Eisenbahnlaterne mit weifsem Glase verwendet werden, so w\u00fcrde die Wahrscheinlichkeit der Fehler bei abnormem Farbensinn in den F\u00e4llen 1 und 2 merklich steigen.\n4.\tW\u00fcrden die Signallaternen Weifs, Rot und Gr\u00fcn auf 500 bis 600 m Entfernung zur Beurteilung gezeigt, so w\u00fcrde bei Farbenblinden und Anomalen der Prozentsatz der Fehler schon auf mehrere Prozent steigen.\n5.\tW\u00fcrden die Signallaternen Rot, Gr\u00fcn, Weifs nicht immer in der gleichen Helligkeit und der gleichen Entfernung, sondern in verschiedener Leuchtkraft und unter verschiedenem Gesichtswinkel gezeigt, so w\u00fcrden bei den meisten Farbenblinden die richtigen und falschen Angaben sehr nahe an diejenige Grenze der Wahrscheinlichkeit herankommen, die auch beim blofsen Raten ohne Hinsehen erreicht wird. Bei Anomalen w\u00e4ren die Fehler nicht so zahlreich, aber immerhin nicht selten.\n6.\tW\u00fcrden die Signale des Falles 5 immer nur auf relativ kurze Zeit, einige Sekunden, sichtbar sein, ehe die Entscheidung \u00fcber die Farbe erfolgen mufs, so w\u00fcrde bei einem Farbenblinden der Prozentsatz der richtigen Angaben ziemlich genau mit demjenigen zusammenfallen, den er durch blofses Raten, ohne die Signale \u00fcber-haupt anzusehen, erzielen w\u00fcrde. Die Wahrscheinlichkeit w\u00e4re, da es sich um 3 Farben handelt, 1jz. Ebenso grofs w\u00e4re sie bei einem v\u00f6llig Blinden. Nur um weniges besser steht es bei Anomalen.\n7.\tNehmen wir den Fall an, dafs statt eines einzigen Licht-signales mehrere nebeneinander sichtbar seien, so wird f\u00fcr den Farbenblinden unter den sonstigen Bedingungen der F\u00e4lle 1 bis 6 die Wahrscheinlichkeit falscher Angaben kaum erh\u00f6ht, eher vielleicht um ein ganz geringes vermindert. F\u00fcr den Anomalen tritt dagegen mit der Nebeneinanderstellung mehrerer Lichter eine neue Fehlerquelle auf, der abnorme Farbenkontrast ; die Wahrscheinlichkeit falscher Angaben steigt f\u00fcr den Anomalen bei Nebeneinanderstellung mehrerer farbiger Lichter bedeutend.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n459\nEs w\u00fcrde ein \u00fcberfl\u00fcssiger Aufwand von Zeit und Arbeit dazu geh\u00f6ren, alle diese 7 S\u00e4tze mit experimentellen Beweisen zu belegen. Interesse bietet nur der allgemeine Nachweis, dafs es Bedingungen gibt, unter denen Farbenblinde und Anomale, nicht aber Normale leicht die Farbensignale verwechseln, und zwar Bedingungen, die im praktischen Eisenbahn- und Schiffsdienst h\u00e4ufig Vorkommen:\nDer Farbenblinde, der die rote, gr\u00fcne und weifse Laterne, wenn sie gleich hell brennen und in gleicher, m\u00e4fsiger Entfernung (100 m) gesehen werden, fehlerlos unterscheidet, macht Fehler, wenn die Laternen weiter entfernt sind, wenn sie ungleich weit entfernt sind, wenn die Flammen ungleich hell brennen, wenn die Gl\u00e4ser ungleich rein sind, wenn er nur eine ver-h\u00e4ltnism\u00e4fsig kurze Zeit zur F\u00e4llung seines Urteils hat.1 * 3\nDer Anomale macht in solchen F\u00e4llen ebenfalls unter Umst\u00e4nden Fehler, wenn auch namentlich bei Rot etwas seltener als der Farbenblinde.\nDer Lokomotivf\u00fchrer auf der dahinsausenden Schnellzugslokomotive mufs in vielen F\u00e4llen wenige Sekunden nach dem Erblicken eines farbigen Signals wichtige Mafsnahmen treffen; er wird mit seiner Maschine an Signallaternen vorbeifliegen, deren Gl\u00e4ser soeben frisch geputzt sind und deren Flammen hell brennen, er wird vielleicht unmittelbar danach Signale treffen, deren Gl\u00e4ser verr\u00e4uchert sind, deren Lichter tr\u00fcbe brennen oder durch Nebeldunst verschleiert sind; er mufs sie auf lange\n1 Ein interessantes Licht auf die Laternenpr\u00fcfung wird durch die Untersuchungen von Dr. Stadfeldt in Kopenhagen geworfen, der zahlreiche Seeleute, die mit Signallaternen gepr\u00fcft und normal befunden waren, mit ebensolchen sorgf\u00e4ltig nachgepr\u00fcft und nach anderen Methoden untersucht hat. Wie Dr. A. Krogh in seiner Arbeit : \u201eNyere Unders\u00f6gelser over Farve-blindhed og abnorm Farvesans og deres praktiske Betydning\u201c, in : Dansk S\u00f6fartstidende 13. Aarg. Ko. 43\u201444, mitteilt, hat St. unter 295 Steuerleuten 17 mit mangelhaftem Farbensinn gefunden, von denen 11 auch bei seiner Pr\u00fcfung mit Laternen ihre Abnormit\u00e4t erkennen liefsen.\nMan sieht also, auch mit der Laternenprobe kann man wohl einzelne Farbenunt\u00fcchtige entlarven, aber es geh\u00f6rt eine gr\u00fcndliche Untersuchung durch einen erfahrenen Spezialisten dazu, und viel mehr Zeit als die Arzte zur Untersuchung auf Farbenblindheit auf wenden k\u00f6nnen, die solche Pr\u00fcfungen von Amts wegen zu machen haben.\nMan vergleiche hierzu A. Stadfeldt, Om Synspr\u00f6ver for S\u00f6maend-Bibliothek for Laeger. 8. R. VII. 1906.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nW. A. Nagel.\nStrecken, manche auf 1I2 Kilometer Entfernung mit Sicherheit erkennen, weil er seinen Zug mit der gew\u00f6hnlichen Bremse kaum auf k\u00fcrzere Entfernung zum Stillstand bringen kann.\nWie anders sind hier die Bedingungen, als wenn man ihn \u201ean der Strecke pr\u00fcft\u201c, d. h. ihm nacheinander einige Male eine rote und einige Male eine gr\u00fcne Laterne zeigt, wom\u00f6glich beide immer in gleicher Entfernung, in gleich bleibender Helligkeit und mit beliebig langer Beobachtungszeit!\nAuch die Bedingungen, unter denen der Seemann bei Nacht Farbensignale erkennen mufs, sind unendlich ung\u00fcnstiger als bei dieser einfachen Pr\u00fcfung mit Laternen. Auch er mufs Signale unter ganz kleinem Gesichtswinkel schnell erkennen, auch f\u00fcr ihn ist es unter Umst\u00e4nden verh\u00e4ngnisvoll, wenn er tr\u00fcbe brennende Laternen mit weifsem Glase mit einer roten oder gr\u00fcnen Laterne verwechselt, oder wenn er gar die beiden Positionslaternen eines Schiffes nicht sicher voneinander unterscheidet. Die Positionslaternen eines Seedampfers m\u00fcssen bei klarem Wetter f\u00fcr ein normales Auge auf 1 Seemeile =1,8 km sichtbar und in ihrer Farbe erkennbar sein.\nEin phantastischer Vorschlag ist es, der auf Grund \u00e4hnlicher \u00dcberlegungen wie der vorstehenden k\u00fcrzlich gemacht wurde, wenn ich nicht irre in einer englischen Zeitschrift: Der Farbensinn der Beamten soll auf einer kurzen, extra zu diesem Zweck erbauten Probestrecke w\u00e4hrend der Fahrt erprobt werden. Die Strecke sollte, wenn ich mich recht erinnere, einen Kilometer oder eine englische Meile lang sein !\nDerartige Ideen k\u00f6nnen nat\u00fcrlich nicht ernstlich erwogen werden. Mir scheint \u00fcberhaupt die M\u00f6glichkeit zu fehlen, die Untersuchung an wirklichen Eisenbahnsignalen praktisch durchzuf\u00fchren (auch wenn man von der Pr\u00fcfung im fahrenden Zug absieht), denn wenn die Untersuchung wirklich die Farbenblinden und gar noch die Anomalen herauszufinden gestatten sollte, m\u00fcfste eine sehr umst\u00e4ndliche Versuchsanordnung getroffen sein: mehrere ungleich weit entfernte Gruppen von roten, gr\u00fcnen und weifsen Laternen m\u00fcfsten vom Aufstellungsplatze des Untersuchers und des Untersuchten aus schnell in beliebigen Kombinationen und auf beliebig lange Zeit zum Aufleuchten gebracht werden k\u00f6nnen. Gesch\u00e4he die Signalver\u00e4nderung direkt auf elektrischem Wege, also ohne Verz\u00f6gerung durch telephonischen oder telegraphischen Verkehr, so d\u00fcrfte ein erfahrener Unter-","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n461\nsucher wohl in 10 bis 15 Minuten Sicherheit \u00fcber die Art des vorliegenden Farbensinns gewinnen k\u00f6nnen. Wie st\u00f6hnen viele der Herren heute schon \u00fcber die Notwendigkeit, bis zu 2 Minuten f\u00fcr die Farbenuntersuchung des einzelnen aufwenden zu m\u00fcssen l\nDais ein solches gutes Verfahren \u201eauf der Strecke\u201c zur allgemeinen Einf\u00fchrung nicht kommen kann, liegt auf der Hand. Schon die sehr bedeutenden Kosten verhindern das. Wohl aber m\u00fcfsten systematische Beobachtungen, mit Eisenbahnlichtern unter allen m\u00f6glichen Vor sicht smafsregeln unter Verwertung der neuesten Erfahrungen an Farbent\u00fcchtigen und Farbenunt\u00fcchtigen der verschiedenen Typen durchgef\u00fchrt, ein nicht geringes Interesse bieten. Meines Wissens liegen solche bis jetzt nicht vor, und die Versuche, \u00fcber die ich im folgenden berichten will, d\u00fcrften also wohl einige Beachtung in den an der Frage interessierten Kreisen finden.\nDas gemeinsame bei allen Versuchen, von denen diese Mitteilung handelt und von dem die ihr folgenden handeln werden, ist, dafs den Versuchspersonen stets nur solche Lichter zur Betrachtung geboten wurden, wie sie im praktischen Eisenbahndienst verwendet werden, n\u00e4mlich rote, gr\u00fcne und sog. \u201eweifse\u201c, d. h. das Licht einer k\u00fcnstlichen Lichtquelle ohne vorgesetztes farbiges Glas. Als Lichtquellen dienten gew\u00f6hnliche Kohlenfadengl\u00fchlampen, deren Licht dem Licht der Petroleumlampe qualitativ sehr \u00e4hnlich ist. Zur F\u00e4rbung der Lichter dienten St\u00fccke von Originalscheiben der K\u00f6nigl. preufsischen Staatseisenbahn, Rubinglas und das bekannte Blaugr\u00fcn.\nIn der ersten Versuchsreihe, \u00fcber die hier zun\u00e4chst berichtet wird, war daf\u00fcr gesorgt, dafs die Versuchspersonen die Lichter stets scharf, nicht verschwommen, sahen (\u2014 etwaige Myopen wurden korrigiert, Amblyopen \u00fcberhaupt nicht verwendet) und dafs sie Gelegenheit hatten, die Signallichter beliebig lange zu betrachten, ehe sie aussagten, welche Farbe sie sahen. Stets waren die Signallichter hell auf dunklem Grunde, also wie beim n\u00e4chtlichen Eisenbahnbetrieb.\nVersuchsanordnung.\nDie Versuchsanordnung war so gew\u00e4hlt, dafs sie dem Zwecke entsprach, die drei Eisenbahnsignallichter weifs, rot und gr\u00fcn in wechselnden Intensit\u00e4ten und Feldgr\u00f6fsen zu zeigen, ohne dafs","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nW. A. Nagel.\ndie Qualit\u00e4t des Reizlichtes durch die Intensit\u00e4ts- und Feldgr\u00f6fsen-\u00e4nderung beeinflufst wurde. Da nicht daran gedacht werden konnte, die Feldgr\u00f6fsen\u00e4nderung durch die Anbringung zahlreicher wirklicher Eisenbahnsignallaternen in Entfernungen von 100 bis 1000 m zu erreichen, mufsten die Verh\u00e4ltnisse so genau wie m\u00f6glich nachgeahmt werden. Das geschah in folgender Weise :\nIn die T\u00fcre zwischen zwei Zimmer des physiologischen Instituts waren 3 L\u00f6cher von etwa 1 cm Durchmesser im Abstand von 12 cm gebohrt. Vor jedem dieser L\u00f6cher befand sich\n1.\teine drehbare metallene Scheibe, in die St\u00fccke der bei der preufsischen Staatseisenbahn verwendeten roten und gr\u00fcnen Farbengl\u00e4ser eingelassen waren, aufser ihnen als drittes ein neutralgraues Rauchglas, das die Helligkeit des \u201eweifsen\u201c Lichtes der des roten und gr\u00fcnen ann\u00e4hernd gleich machte, ohne den Farbenton des elektrischen Gl\u00fchlichtes zu beeinflussen. Man konnte also jedes der 3 L\u00f6cher in jedem der 3 Lichter auf-leuchten lassen, wenn sie von hinten her von einer Lichtquelle beleuchtet waren.\n2.\tVor der die Farbgl\u00e4ser tragenden Scheibe befand sich eine zweite runde Metallscheibe, in die 6 runde L\u00f6cher von 1, 2, 3, 4, 5 und 6 mm Durchmesser gebohrt waren, so dafs den farbigen Feldern diese 6 verschiedenen Gr\u00f6fsen gegeben werden konnten. Auch konnte damit jedes einzelne Feld v\u00f6llig verdeckt werden.\n3.\tHinter den farbigen Gl\u00e4sern (also zwischen diesen und der Lichtquelle, konnten ein oder zwei St\u00fccke von Mattglas eingeschoben werden. Die Einschiebung von einem setzte die Lichtintensit\u00e4t des betreffenden Signallichtes auf etwa 1/2 bis 1/3, die von zweien auf etwa 1/6 herunter.\nDer Beobachter safs 5 m von den Lichtpunkten entfernt in einem Zimmer, das so dunkel gehalten war, dafs er an keinerlei sekund\u00e4ren Merkmalen erkennen konnte, welche Farbe, welche Helligkeit und Feldgr\u00f6fse eingestellt war.\nBei den gegebenen Verh\u00e4ltnissen mufste das farbige Licht bei Einstellung der gr\u00f6fsten Blende von 6 mm Durchmesser dem Beobachter unter dem Gesichtswinkel von 4'6\" erscheinen. Der Gesichtswinkel der 6 Blenden ergibt sich aus folgender kleiner Tabelle :","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n463\n4'6\"\n3'25\"\n2'44\"\n2'3\"\n1'22\"\n41\"\n, Znm Vergleiche sei erw\u00e4hnt, unter welchen Gesichtswinkeln (ann\u00e4hernd) die bei der Eisenbahn und Marine gebrauchten Signallaternen erscheinen. Genaue Angaben sind hier nat\u00fcrlich nicht m\u00f6glich, da es sich niemals um gleichm\u00e4fsig erleuchtete Fl\u00e4chen bestimmter Gr\u00f6fse handelt.\nIn der gew\u00f6hnlichen Signallaterne der Eisenbahn brennt eine Petroleumlampe hinter der nichtmattierten farbigen oder\nweifsen Glasscheibe, die kreisrund ist und einen verwertbaren\n\\ . . '\nDurchmesser von etwa 15 cm hat.\nAls lichtaussendende Fl\u00e4che darf jedenfalls nicht nur die Flamme selbst ber\u00fccksichtigt werden, da rechts und links von dieser, an sie nicht direkt angrenzend, metallene Reflektoren angebracht sind. Auch wenn diese in bestem Zustande und spiegelblank geputzt sind, k\u00f6nnen sie doch nicht eine auch nur ann\u00e4hernd gleiehm\u00e4fsige Helligkeit auf der ganzen Fl\u00e4che des Farbenglases bewirken. Doch erreicht man das sicherlich auch nur erstrebte Ziel, die Lichtintensit\u00e4t durch Reflexion besser auszun\u00fctzen und eine die Flammengr\u00f6fse wesentlich \u00fcbertreffende Gr\u00f6fse des Leuchtfeldes zu erzielen, sehr gut. Setze ich f\u00fcr die Berechnungen des Gesichtswinkels, unter dem die Signale erscheinen, die Feldgr\u00f6fse mit einem Durchmesser von 15 cm an, so ist damit die etwaige Ungenauigkeit ganz bestimmt zugunsten der Eisenbahnsignallaterne veranschlagt. In Wirklichkeit mufs der Gesichtswinkel etwas kleiner sein.\nUnter der gemachten Voraussetzung w\u00fcrde eine Eisenbahnsignallaterne unter dem gleichen Gesichtswinkel wie das gr\u00f6fste bei meinen Versuchen verwendete Feld (4,6') gesehen werden, wenn sich der Beobachter 125 m von ihr entfernt bef\u00e4nde. Das kleinste Feld (von 41 \") w\u00fcrde einer Signallaterne in 755 m Abstand entsprechen. Ein Unterschied zwischen den in meinen Versuchen und im praktischen Eisenbahnbetrieb gegebenen Verh\u00e4ltnissen liegt insofern vor, als im ersteren Fall die Ver\u00e4nderung der Feldgr\u00f6fse durch Blenden, im letzteren normalerweise (d. h.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 41.\t30\nBlende\tvon\t6\tmm\tDurchmesser =\nj j\t**\t5\tmm\t11\n??\t\u2022\u2022 /1\t4\tmm\t\u00ce5\n\u00ce5\t?r\t3\tmm\tr>\nV \u2019\tr,\t2\tmm\tn\nV,\t\t1\tmm\tr","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nW. A. Nagel\nwo nicht partielle Tr\u00fcbung der Glasscheiben und Blindwerden der Reflektoren in Betracht kommt) nur durch Entfernungsunterschiede bedingt wird. Es ist also der Verdunkelung der Signale durch verminderte Durchsichtigkeit der atmosph\u00e4rischen Luft keine Rechnung getragen. Es konnte hierauf unbedenklich verzichtet werden, da sich ja nun der Beobachter an meinem Apparat wiederum (wie durch die eigentlich zu hohe Veranschlagung des Durchmessers der leuchtenden Fl\u00e4che in den Eisenbahnlaternen) in g\u00fcnstigerer Lage befand, als der Beamte im Eisenbahnbetrieb. Fehler, die an meiner Pr\u00fcfungsvorrichtung gemacht werden, w\u00fcrden unter den ung\u00fcnstigeren Bedingungen des praktischen Betriebs nur noch sicherer gemacht werden.\nAuf die Einfl\u00fcsse, welche Tr\u00fcbungen der Atmosph\u00e4re durch Nebel, Rauch, Regen usw. auf die Sichtbarkeit der Signale dadurch aus\u00fcben, dafs die Lichter verschwommener, also in \u201eZerstreuungskreisen\u201c gr\u00f6bster Form gesehen werden, sowie auf den Einflufs der Beobachtungszeit komme ich in sp\u00e4teren Teilen dieser Publikation zur\u00fcck.\nEinige Worte sind noch \u00fcber die auf Schiffen verwendeten Signallichter zu sagen. F\u00fcr diese ist eine ganz bestimmte Sichtweite und Konstruktion vorgeschrieben.1 Die hier allein interessierenden farbigen Positionslaternen der Seeschiffe m\u00fcssen auf 2 Seemeilen oder etwas mehr als 3600 m sichtbar sein.\nDie von Farbenglas umschlossenen Petroleumrundbrenner oder elektrischen Gl\u00fchlichter sind aufserdem von einem polygonalen sog. tonischen Linsensystem umgeben und enthalten Reflektoren. Wie bei den Eisenbahnlaternen kann man nicht erwarten, dafs die ganze Linsenfl\u00e4che als gleichm\u00e4fsig heller Lichtpunkt funktioniert, doch aber ein grofser Teil davon.\nDie H\u00f6he der Laternen soll 14 bis 18 cm betragen. Eine 18 cm hohe Positionslaterne w\u00fcrde auf 2 Seemeilen Entfernung unter dem Winkel von 10\" erscheinen; eine 14 cm hohe unter 8\" Gesichtswinkel.\nDie kleinste Blende, unter der ich meinen Versuchspersonen die Lichter zeigte, entsprach also immer noch der Gr\u00f6fse, in der eine Schiffspositionslaterne auf etwa 750 m erscheinen w\u00fcrde,\n1 Vgl. hierzu: Untersuchungen \u00fcber Sichtweite und Helligkeit der Schiffspositionslaternen etc. ausgef\u00fchrt von der Direktion der Seewarte, Hamburg 1894.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n465\nsomit noch nicht einmal auf den vierten Teil der Entfernung, in der die Laternen erkennbar sein m\u00fcssen.\nWenn ich diese Zahlen hier anf\u00fchre, so geschieht es haupts\u00e4chlich um zu zeigen, dafs meine Versuchspersonen unter g\u00fcnstigeren Bedingungen die Signallichter beobachteten als sie in praxi bestehen, die Fehler also, die sie bei meinen Versuchen machten, unter den Verh\u00e4ltnissen des praktischen Dienstes um so sicherer gemacht werden w\u00fcrden. \u00dcberall, wo die Zahlen etwas gr\u00f6fser oder kleiner, je nach Sch\u00e4tzung, gew\u00e4hlt werden konnten, habe ich sie in den oben stehenden Berechnungen so gew\u00e4hlt, dafs g\u00fcnstigere Verh\u00e4ltnisse f\u00fcr meine Versuchspersonen herauskamen.\nIch lasse nun einige Versuchsprotokolle folgen, die f\u00fcr das Verhalten der Farbenblinden und Anomalen typisch sind.\n(Siehe Tabellen I\u2014III auf S. 466\u2014468.)\nDie linke Kolumne gibt immer die gezeigten Farben an, durch die Anfangsbuchstaben iv, r und g ausgedr\u00fcckt, dazu die Blendenweite in Millimetern. Wo der Index 1 und 2 unter den Buchstaben steht, bedeutet das die Einschiebung von einer oder zwei verdunkelnden Mattglasscheiben.\nBemerkt mufs werden, dafs ich bei s\u00e4mtlichen Versuchen die Beobachter vorher davon benachrichtigte, dafs die ihnen vorgezeigten Lichter stets nur zwischen den Eisenbahnsignallichtern weifs, rot und gr\u00fcn wechseln w\u00fcrden, und dafs das sog. \u201eWeifs\u201c das in Wirklichkeit etwas gelbr\u00f6tliche Licht elektrischer Gl\u00fchlampen sei.\n\u00dcber die Richtigkeit oder Unrichtigkeit ihrer Antworten wurden die Versuchspersonen erst nachtr\u00e4glich unterrichtet.\nBesondere Versuchsprotokolle von Normalen mitzuteilen, w\u00e4re \u00fcberfl\u00fcssig, da bei den gegebenen Versuchsbedingungen, den gew\u00e4hlten Helligkeiten und Farben, Verwechslungen \u00fcberhauptnicht Vorkommen, selbst nicht wenn die Helligkeit auf 1/10 reduziert wird.\nL\u00e4fst man einen ganz unbefangenen Normalen die Signal-lichter zum erstenmal ohne vorherige Erl\u00e4uterung besichtigen und fragt ihn nach den Farben, die er sieht, so erkennt er das Rot sofort unter allen Umst\u00e4nden richtig. Bei Gr\u00fcn haben einzelne Personen anfangs gezweifelt, ob es Blau oder Gr\u00fcn sei,","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nW. A. Nagel.\nTabelle I.\nVersuche an W. Nagel, Deuteranop (Gr\u00fcnblinder).\nVersuch 1\t\t1 j\tVersuch 4\t\tj Versuch 3\t\t! Versuch 17\t\nVpn. : W. Nagel\t\tVpn.: W. Nagel\t\t; Vpn. : W. Nagel\t\tVpn. : W. Nagel\t\ngezeigt\tgenannt\tgezeigt\tgenannt\tj gezeigt\tgenannt\tf gezeigt\tgenannt\nic2 6\tr\tw 3\t\u25a0w\t1 rx 5\tr\t; ic 7\tg{w)\nr2 6\tr\t9i 4\tw\t, 9i 3\t9\t!\t9 3\t9\n\u00d62 6\tIC\t92 6\t9\tIL\\ 5\t%c\tr 3 !\tr\n9 6\tIC\trx 4\tr\tw2 5\t9\tw 2\tw\nr 6\tIC\t3\tw\t! r2 5\tr\t!\t3 1\t*9\nw 6\tIC\tr 1\tr\tr2 3\tr\tr 2\tr\nw 2\tr\tn 2\tr\t| w2 3\tr\tr 1\tr\nw 4\tIC\t9i 2\t9\tr2 3\tr\tw 1\tg{w)\nw 1\tr\tw 2\t9\t92 3\tIC\tr 1\tr\n9 1\tIC\tr2 6\tV\t92 4\t9\t9 4\t9\nw 1\tr\til\\ 5\t9\tr2 4\tr\tr 4\tr\nr 1\tr\t9i 6\tIC\tWo 4\tr\t9i 4\t9\nr 5\tr\tr 5\tr\tw2 2\tw\t92 2\tr\nr2 5\tr\tic 3\tIC\tic 2\tIC\t! w2 2\tw\n92 3\tIC\t9 4\tIC\tr 2\tr\tw 2\tw\n9 \u00f6\tIC\tw 4\tIC\t9 2\t9\tr 1\tr\n9 6\tw\tr 4\tr\t9 4\tw\tr 3\tr\nr 6\tr\t9i 3\t9\tr 1\tV\t92 2\t9\nr2 6\tr\t9, 3\t9\tw 1\tIC\twx 4\tIC\nw2 6\tw\tr2 2\tIC\tw 3\tIC\tv2 2\tr\nw2 2\tr\ticx 2\tr\t9 3\t9\tr 2 r 2 w2 2\tr r w\nw 2\tr\t9x 6\tw\tv 3\tr\tgSyA ic 21\t9 r r\nw 3\tIC 1\tr 2\tr\twx 3\t9\tr 3 gx 1 w 5\tr w ic\nw2 3\tr\tw 1\tr\t9i 3\t9\trx 5 ic 4 g 2\tr w g\nWo 5\tr j\t9 4\t9\t9i 3\t9\twlgl2g2\tr 9 g\nw2 6\t\u25a0ic\tfh 2\t9\tn 3\tIC\t\\r 3 ic 1 gl\tr ic g\nwx 2\t\u25a0Y\t5\tr\tn 3\tr\tr 1 w23 gl\tr ic g\nu\\ 3\tW\t4\tIC\t9x 3\tr\tw3 g6 g2S\tio g w\nw\\ 4\tW\t\u00ab> 2\tIC\t9i 4\t9\t\\\t\n9 1\tr\t9 4\t9\tn 4\t9\t|\t\n3 2\tIC\t\t\t\t\t!\t\n9 3\tIC\t\t\t\t1\t\t\nusw.\t\t\t\t\t\t\t\nIn Summa 15 Ant-\t\tIn Summa 21 Ant-\t\tIn Summa 21 Ant-\t\tIn Summa 37 Ant-\t\nWorten richtig, 25 falsch.\t\tWorten richtig, 9 falsch.\t\tWorten richtig, 9 falsch.\t\tWorten richtig, 7 falsch.\t","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n467\nTabelle II.\nVersuche an zwei anderen Dichromaten.\nVersuch 16\t\tVersuch 7\t\nVpn. : G. S.\t(gr\u00fcnblind)\tVpn.: Dr. Au. (rotblind)\t\ngezeigt\tgenannt\tgezeigt\tgenannt\nw 2\t9\t1 (Lehnt anfangs jede Benennung als\t\nr 3\tig\tunm\u00f6glich ab, r\u00e4t fast immer auf \u201erot\u201c, sagt alle Lichter sehen \u201egelb-\t\nr 6\tr\tlieh\u201c\taus.)\n9^\tIC\tr 6\tr\nw 6\"\t9\tic 5\tr\nr 6\"\t9\ti\t9 6\tr\n\t\tusw.\t\n\t\tDie 3 Farben werden ihm auf grofsem Feld gezeigt und benannt, dann\t\n\t\tFortsetzung:\t\nr 6 w 6 r 2\tr ? ?\t9 6\t9\ng 6 g 3 g 4\tw g w\tic 5\tr\nr 6\" r 3 g 4\tr g w\tw 6\tr\nw 6\" r 3 w b\t9 r g\t9\\ 6 i\tw\nr 6 ic 6 g 6\tr g w\t(\tr 3\tV\nDie 3 Farben werden ihm auf dem\t\tw 3\t?\n6 mm-Feld gezeigt und ihre Namen\t\tr 3\t?\ngenannt, dann Fortsetzung:\t\tic 6\tIC\ng 2\t9\t9 6\t9\n9 6\t9\tr 6\tw\nr 3\tw\t9x 6\tr\nw 2 *\tw\ttcL 1 i\t9\n9 2\t9\ti i i\t\nw 6\"\tIC\tl t 1 i\t\nr 6\"\tIC\tI i\t","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\nW. A. Nagel.\nTabelle III.\nVersuche an 3 Anomalen (Farbenschwachen).\nVersuch 12\tj\t\t1 j Versuch 15\t\tVersuch 14\t\nI Vpn. : K. (rotanomal)\t\tVpn. : S. (rotanomal) j,\t\tVpn. : Dr. A. (gr\u00fcnanomal !\t\ngezeigt\tgenannt\tgezeigt\tgenannt\tgezeigt\tgenannt\nw 2\tI w\ti r 3 r 4 w 3'\ti r? r? g\t9 3\tw\nr 2\t1 r\ti!\tiv 3 g 4 g 3 \\ i\tr w(g) w(g) j\t\u25a0w o\tIV\nr 3'\tr\ti:\tg 6 w 6' r 3\tg iv r\tr 3'\tr\n0 3\t9\t|\tr 6 r 6 w 3\tr r g\t9 2\t9\nO' 9 2\t9\tr 5 r 3\" r 6\tj r g r\t9 4'\t9\nw r\t1 w (I\tg\u00df g3\" g 6\t9 9 9\t9 3\tw\nr 4\u201d\tr\t| II\tiv 2 r 3 w 6\t? r iv\tr 6\"\tr\nv 2\"\t(r?) g .\tiv 4 r 6 iv 6\" i\t9 r g\tw b\"\tr (w)\n9 1'\t9\t!\tw 2 iv 6 iv 6\t? w w\t9 3\tr\nr 2'\tr\tr 4 r 2' r 6\tr g r\t9 3'\tr\nr 3 iv 3 r 3'\tr io g 1\tr 6 r 2' r 6\tr g r\tw 3\"\t9\nr 2 w 2 r 2\tr(g) iv g(r)\tr 2\tr ?\t\u00ee\u00fc 3' r 4 r b\tg w iv\nr 2\t1 r 2\tr g r\t\u00f6 6 y\t9\tiv 3 iv 5 w 6'\t9 9 w\n9 r\t9\t9 o\"\t9 ?\tr 3 r b' r 6'\ty y y\nCO CO CO g\t9 r g\tr 2\tr\tr3wbr6\tr g r\nr 3 w 3\" r 3\tr 9 9\tw 4'\t(w, r ?)\t1 r 6 tt? 6\" r 6\tw g r\nw 3 w3 \" w 3\tw r iv\tiv 2'\tK 9 ?)\t! r 6 r 3\" r 6\tr g r\ng 3 r3' # 2\tw r g i\tw 3\tr\t1 i\t\nr 6 M? 3\" r 5\t(w) r g r\t\t\tl \u2022\t\nr 6 io 3 r 5\tr iv r\ti i \u25a0\t1\t\t\nM7 3\" r 3 r b\t9 r (9) r\t\tj\t\t\niv 3\" r 3 r 5\t9 r (9 )r\t\t\tj\t\nu? 6 \u00ef* 6 g 6\t9 r g\t\t\tj i\t\niv 6\tw\t\ti\t\t\nw 6\"\t9\t!\t\ti\t!","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n469\nniemals es aber mit Weifs oder mit Rot verwechselt. Das \u201eWeifs\u201c nannten, wenn es hell war und das Feld nicht zn klein, alle unbedenklich Weifs oder Gelblichweifs. Bei verminderter Helligkeit oder Feldgr\u00f6fse wurde dagegen bestimmter gesagt, dafs es kein reines Weifs, sondern ein gelbliches oder r\u00f6tlichgelbes Weifs sei. In die Versuchung, dieses Licht mit dem roten zu verwechseln und \u201eRot\u201c zu nennen, kommt aber kein Normaler.\nZu den Protokollen von Dichromaten und Anomalen m\u00f6chte ich noch folgendes Erg\u00e4nzende bemerken.\nDer Versuch 1, Tab. I, wurde an mir, als einer deutera-nopischen (gr\u00fcnblinden) Versuchsperson, an gestellt, ehe ich mir angesehen hatte, wie die farbigen Lichter an der soeben fertiggestellten Versuchsanordnung unter den gegebenen Bedingungen aussahen. Ich hatte also keine Anhaltspunkte f\u00fcr die Benennung der Signallichter, als den subjektiven Eindruck ihrer Farbigkeit. Rot glaubte ich mit einiger Sicherheit von den beiden \u00fcbrigen Farben unterscheiden zu k\u00f6nnen, w\u00e4hrend ich Gr\u00fcn und Weifs nicht voneinander unterscheiden konnte, und sie einfach als \u201eNichtrot\u201c dem Rot gegen\u00fcberstellte. In dieser Tabelle sind alle Lichter, die ich nicht f\u00fcr rot hielt, mit w bezeichnet. In diese Versuchsreihe fielen 15 richtige, 25 falsche Antworten. Bei 12 von den falschen Antworten kam Rot ins Spiel, indem ich entweder ein wirkliches Rot weifs nannte, oder ein Gr\u00fcn oder Weifs rot.\nDie Versuche 3, 4 und 17 der gleichen Tabelle sind angestellt, nachdem ich mich nach M\u00f6glichkeit bem\u00fcht hatte, die Unterscheidung zu lernen; da tats\u00e4chlich die 3 Lichtarten f\u00fcr mich als gleichfarbig, d. h. alle mehr oder weniger gelblich erschienen, mufste ich zur Unterscheidung sekund\u00e4re Kriterien zu Hilfe nehmen: ich lernte und merkte mir, dafs das \u201eGr\u00fcn\u201c am wenigsten gelb, fast weifs, war, das \u201eRot\u201c am tiefsten gelb, aufserdem rote Lichter im allgemeinen am sch\u00e4rfsten konturiert.\nMan sieht deutlich die bedeutenden Fortschritte infolge der \u00dcbung; man erkennt auch gewisse Momente, die trotz meiner Ein\u00fcbung und vorsichtigsten Ratens mich doch immer noch zu kardinalen Fehlern kommen liefsen. Sowie die Lichter nicht ganz grofs und ganz hell waren, geschah sehr leicht die Verwechslung von allen dreien.\nVersuch 17 gibt die g\u00fcnstigsten Resultate, die ich je erzielt","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nTF. A. Nagel.\nhabe, es kommen \u201enur\u201c noch 7 falsche auf 37 richtige Antworten (ca. 16% Fehler).\nDurch blofses Raten (ohne hinzusehen) w\u00fcrde man, vorausgesetzt, dafs die einzelnen Farben in einer Versuchsreihe gleich oft Vorkommen (was in Tab. I Versuch 17 fast genau erreicht ist), den Wahrscheinlichkeitsgesetzen zufolge 33% Fehler machen. In den Versuchen 3 und 4, nach noch nicht sehr guter Ein\u00fcbung, erreicht der Prozentsatz 30%, also um ein geringes weniger als der Fehler bei blofsem Raten.\nDie sp\u00e4teren Versuche aber, f\u00fcr die Versuch 17 mit seinen 16% Fehlern typisch ist, erreichen nicht mehr die H\u00e4lfte der Fehler beim Raten, ein Beweis daf\u00fcr, dafs meine sekund\u00e4ren Hilfsmittel doch tats\u00e4chlich n\u00fctzten.\nDas ist theoretisch ganz interessant und auch f\u00fcr die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit wichtig, die f\u00fcr F\u00e4rbenirrt\u00fcmer bei farbenblinden Bahnbeamten anzunehmen sind. Weit bedeutsamer aber ist die Tatsache, dafs trotz aller Ein\u00fcbung, bei einer Versuchsperson mit sehr guter Sehsch\u00e4rfe, und trotzdem die Beobachtungsdauer unbeschr\u00e4nkt war, immer noch 16% Fehler blieben. Ich bezweifle nicht, dafs ein farbenblinder Lokomotivf\u00fchrer auf eine \u00e4hnliche Prozentzahl kommen w\u00fcrde; auch k\u00f6nnte bei sehr h\u00e4ufiger Anstellung solcher Versuchsreihen gelegentlich durch Zufall eine Reihe mit ein paar Prozent Fehler weniger Vorkommen. Aber k\u00e4me auch nur der zehnte, ja der hundertste Teil der Verwechslungen vor, so w\u00e4re das schon entscheidend f\u00fcr die Unm\u00f6glichkeit, Farbenblinde in einem Dienst zu belassen, in dem von ihrem Farbenunterscheidungsverm\u00f6gen Menschenleben in grofser Zahl abh\u00e4ngen.\nIch habe gleichartige Versuche auch an einigen anderen Farbenblinden gemacht, teils Rot-, teils Gr\u00fcnblinden, ausschliefslich Leuten von rascher Auffassungsgabe und guter bis sehr guter Sehsch\u00e4rfe. Wie bei den sp\u00e4ter zu erw\u00e4hnenden Anomalen sagte ich stets vor Beginn des ersten Versuchs, dafs es sich nur um die Farben Rot, Gr\u00fcn und \u201eWeifs\u201c handle, von welch letzterem ich gleich bemerkte, dafs es nur ein sogenanntes Weifs sei, da es das einfache Licht einer elektrischen Gl\u00fchlampe sei.\nAlle farbenblinden Versuchspersonen sagten mir gleich bei den ersten Versuchen, die Aufgabe sei f\u00fcr sie unl\u00f6sbar, alle Lichter s\u00e4hen gleich aus, und zwar gelblich. Mit Lachen rieten sie dann auf mein Verlangen die Farben so gut sie konnten,","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen etc.\n471.\naber es war evident, dafs sie keine Ahnung von den wirklichen Farben hatten.\nNun zeigte ich ihnen auf grofsen Feldern (6 mm) die 3 Farben nebeneinander, benannte sie und gab ihnen die von mir erprobten sekund\u00e4ren Hilfsmittel zur Unterscheidung der 3 Farben an.\nDie Tabelle II, Versuch 7 und 16, zeigen die kl\u00e4glichen Resultate.\nVerhalten der Anomalen.\nDie Farbenunt\u00fcchtigkeit der Dichromaten nochmals in besondere Versuchsreihe zu verweisen, h\u00e4tte nicht gelohnt, wenn ich nicht die Absicht gehabt h\u00e4tte, anomale Trichromaten nach dem gleichen Verfahren zu pr\u00fcfen, \u00fcber deren Farbenunt\u00fcchtigkeit ja noch nicht \u00fcberall gen\u00fcgende Klarheit besteht.\nTabelle III gibt die Protokolle von 3 Anomalen; es sind nur diejenigen Versuche wiedergegeben, denen schon Mitteilung \u00fcber das ausschliefsliche Vorkommen der Farben Rot, Gr\u00fcn, Weifs vorausgegangen war.\nIch hatte vermutet, die Fehler bei isoliert gezeigten Einzellichtern w\u00fcrden bei Anomalen nicht erheblich sein, h\u00f6chstens bei sehr lichtschwachen Signalen und kurzer Exposition (also Bedingungen, wie sie in dieser Reihe grunds\u00e4tzlich vermieden wurden) sich zeigen. Die Zahl der Fehler \u00fcberraschte mich daher.\nBei der Beurteilung der Tabelle ist zu ber\u00fccksichtigen, dafs erstens die ersten (die meisten Fehler enthaltenden) Antworten weggelassen sind und dais zweitens da, wo in der Tabelle eine richtige Antwort steht, doch sehr h\u00e4ufig die Art, wie die Antwort erfolgte, unverkennbar die Minderwertigkeit des Farbensinns zum Ausdruck brachte. Wenn beispielsweise die Versuchsperson ein leuchtend rotes Feld sehr z\u00f6gernd und mit deutlichem Unsicherheitsgef\u00fchl als \u201er\u00f6tlich\u201c bezeichnete, so ist in der Tabelle doch die Antwort \u201er\u201c d. h. rot notiert.\nNoch wichtiger ist folgendes f\u00fcr die Anomalen ganz typische Verhalten : Zeigt man mehrere Lichter gleichzeitig, so schwanken die Angaben des Anomalen in kurzer Zeit. Ein rotes Licht erkl\u00e4rt er im ersten Moment vielleicht f\u00fcr rot, um sich gleich darauf zu korrigieren und zu sagen, es sei doch gr\u00fcn; so kann es mehrmals wechseln, wahrscheinlich im Zusammenhang mit","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\nW. .4. Nagel.\nabsichtlichen oder unabsichtlichen Blickschwankungen. \u00c4hnliches beobachtet man weder beim Normalen noch beim Farbenblinden.\nWenn man zwei oder drei Lichter gleichzeitig sichtbar macht, kommen die Erscheinungen des abnormen Simultankontrastes bei dieser Untersuchungsmethode so deutlich wie m\u00f6glich zur Beobachtung. Neben einem oder zwei hellen roten Lichtern erscheint f\u00fcr den Anomalen ein weifses, ja selbst ein kleineres oder dunkleres Bot als Gr\u00fcn. Nicht ganz so bestimmt erfolgt die Bezeichnung \u201eKot\u201c f\u00fcr ein Weifs oder lichtschwaches Gr\u00fcn, das neben hellem Gr\u00fcn steht.\nNehmen wir aus den mitgeteilten Protokollen von Anomalen nur die 30 Versuche heraus, in denen je 3 Lichter nebeneinander gezeigt wurden, so finden wir von den 90 Lichtern 37 falsch benannt. Die Farbenzusammenstellungen waren allerdings von mir auch so gew\u00e4hlt, dafs das Auftreten von Kontrast und dadurch bedingte Fehler beg\u00fcnstigt werden mufsten.\nIm Falle des Versuchs 14 sind die Fehler auch bei isolierten Lichtern zahlreich, weit zahlreicher als die meisten F\u00e4lle von Gr\u00fcnanomalie sie ergeben w\u00fcrden. Es ist ein extremer Fall, der sehr nahe an Gr\u00fcnblindheit grenzt, aber noch trichromatisch ist. Bei anderen Gr\u00fcnanomalen findet man oft bei 20 bis 30 nacheinander gezeigten Einzellichtern selten Fehler, so lange man nur die geringere Lichtst\u00e4rke vermeidet.\nDie relativ h\u00e4ufigste Verwechslung ist noch die von gr\u00fcn und weifs. Sowie aber mehrere Lichter im Gesichtsfeld sind, machen auch die bestgestellten unter den Anomalen sofort ihre typischen Fehler.\nVon Interesse war mir eine Angabe eines Rotanomalen, dem ich nach beendigtem Versuch die Lichter nochmals unter Namensnennung vorf\u00fchrte und der mir dabei sagte, das durch den Kontrast gegen Rot vorget\u00e4uschte \u201eGr\u00fcn\u201c scheine ihm ein viel kr\u00e4ftigeres, reineres Gr\u00fcn, als das offiziell als Gr\u00fcn bezeichnete Licht. Dieses schien ihm stark weifslich.\nIndem ich mir eine allgemeine Er\u00f6rterung der hier mitgeteilten Resultate und ihrer Bedeutung f\u00fcr die Diensttauglichkeit farbenblinder und farbenschwacher Personen bei Eisenbahn und Marine auf sp\u00e4ter, nach Mitteilung der unter anderen Bedingungen angestellten Versuche Vorbehalte, m\u00f6chte ich f\u00fcr jetzt nur nochmals hervorheben, dafs die Versuchsbedingungen, die bei den oben beschriebenen Versuchsreihen eingehalten wurden,","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit Eisenbahn-Signallaternen an Personen etc.\n473\ndie Leistungsf\u00e4higkeit der Farbenblinden und Anomalen noch in einem entschieden zu g\u00fcnstigen Licht erscheinen lassen, obgleich die Zahl der gemachten Fehler wahrlich schon verbl\u00fcffend grofs ist.\nDie Versuche zeigen zugleich, dafs es sehr wohl m\u00f6glich ist, mit mehreren Eisenbahnsignallichtern die Farbenunt\u00fcchtigkeit dieser Personen in einer sehr krassen Weise zu demonstrieren, sobald man nur ber\u00fccksichtigt, dafs nicht die Verwechslung Rot\u2014Gr\u00fcn die einzig in Betracht kommende ist, sondern dafs die Unterscheidung Rot\u2014Gr\u00fcn\u2014Gelb (sog. Weifs) sehr wesentlich mitspielt, ferner dafs die Lichter in praxi unter wechselndem Gesichtswinkel und in wechselnder Helligkeit (und S\u00e4ttigung) gesehen werden und diesem Umstande bei der Pr\u00fcfung Rechnung zu tragen ist, und dafs endlich die gegenseitige Beeinflussung mehrerer gleichzeitig sichtbarer Lichter nicht aufser acht gelassen werden darf.\n(Eingegangen am 27. Januar 1907.)","page":473}],"identifier":"lit33399","issued":"1907","language":"de","pages":"455-473","startpages":"455","title":"Versuche mit Eisenbahn-Signallichtern an Personen mit normalem und abnormem Farbensinn: I. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"41"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:27.051165+00:00"}

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