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Ein Fall von Grünblindheit (Deuteranopie) mit ungewöhnlichen Komplikationen

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{"created":"2022-01-31T16:35:05.608729+00:00","id":"lit33405","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Guttmann, Alfred","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 41: 45-56","fulltext":[{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus der physikalischen Abteilung des physiologischen Instituts\nder Universit\u00e4t Berlin.)\nEin Fall von Gr\u00fcnblindheit (Denteranopie) mit ungew\u00f6hnlichen Komplikationen.\nVon\nDr. Alfred Guttmann.\nBei Gelegenheit von Massenuntersuchungen \u00fcber die Verbreitung der Anomalien des Farbensinns, die an Soldaten der Berliner Garnison abgehalten wurden und \u00fcber die nach Ab. schlufs der Untersuchungen berichtet werden wird, gelangte zu meiner Kenntnis ein Fall, der sich nach manchen Richtungen von den bisher bekannten abnormen Farbensystemen unterscheidet. Mit Erlaubnis des Herrn Professor Nagel, dem ich hierf\u00fcr, wie f\u00fcr mehrfache Ratschl\u00e4ge im Laufe der Unter -suchungen meinen besten Dank ausspreche, habe ich dann den Fall, der dem physiologischen Institut vom Regiment aus mit der Diagnose: \u201eTotal(?)\u201c (sc. farbenblind) zugeschickt wurde, n\u00e4her untersucht und will im folgenden dar\u00fcber berichten.\nVorgeschichte.\nHerr Emil B. ist zu Strafsburg i. E. 1876 geboren, nach \u00dcberstehung der Kinderkrankheiten ist er stets gesund gewesen ; er besuchte eine Oberrealschule bis Prima, wurde Techniker und diente zur fraglichen Zeit bei einem Eisenbahnregiment. Weder auf der Schule, noch w\u00e4hrend des Studiums wurde nach Angabe des Herrn B. eine Unsicherheit seiner Farbenbezeichnungen von ihm noch von Anderen jemals bemerkt, auch bei mehrfachen Untersuchungen seines Farbensinns nach verschiedenen Methoden wurde er als \u201efarbent\u00fcchtig\u201c befunden. Erst bei der obengenannten Untersuchung (die mittels der im physiologischen","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nAlfred Guttmann.\nInstitut hierselbst \u00fcblichen und nunmehr in der Armee eingef\u00fchrten NAGELschen Methoden [Nagels Lampe und Tafeln] vorgenommen wurde), ward er als Farbenblinder erkannt und der physikalischen Abteilung des Instituts zur Nachpr\u00fcfung \u00fcberwiesen. Hier ergaben sich zun\u00e4chst so auff\u00e4llige Abweichungen von den bekannten Typen der Farbenblinden, dafs der Verdacht entstand, Herr B. simuliere oder verstehe nicht, worauf es bei der Untersuchung ankomme. Ich will aber hier schon bemerken, dafs dieser Verdacht sehr bald fallen mufste : Herr B. erwies sich im Laufe der mehrw\u00f6chigen Untersuchungen als \u00e4ufserst zuverl\u00e4ssige, und durchaus intelligente Versuchsperson \u2014 eher dem Typus der \u00fcberm\u00e4fsig Vorsichtigen zugeh\u00f6rig.\nUntersuchung der Bot- und Gr\u00fcn-Empfindung.\nBekanntlich kann f\u00fcr alle Bot-Gr\u00fcn-Blinden eine f\u00fcr sie absolut g\u00fcltige Farben- und Helligkeitsgleichung zwischen einem roten (670 pp = Li) und einem gelben (590 pp = Na) Licht hergestellt werden. Differentialdiagnostisch aber ist es von ausschlaggebender Bedeutung, dafs man f\u00fcr den Rotblinden (Protanopen) dem roten Licht etwa die 472\u20145 fache Helligkeit geben mufs, um es dem gelben Licht gleich zu machen, als f\u00fcr den Gr\u00fcnblinden (Deuteranopen), f\u00fcr den Rot und Gelb etwa entsprechende Helligkeitswerte haben, wie f\u00fcr den Normalen. Auf diesem Prinzip beruht die Untersuchung mit der NAGELschen Lanrpe : wenn die beiden farbigen Gl\u00e4ser (gelb und rot) f\u00fcr das normale Auge ann\u00e4hernd gleich hell sind, so sind sie f\u00fcr den Deuteranopen sowohl gleich hell wie gleichfarbig; nicht aber f\u00fcr den Protanopen: um f\u00fcr den Protanopen eine Gleichung zu erzielen, mufs das rote Glas ganz wesentlich heller erleuchtet sein. Dem Protanopen erscheint die f\u00fcr den Deuteranopen g\u00fcltige Gleichung ebenso falsch, wie umgekehrt dem Deuteranopen die Protanopengleichung. Auch die unge\u00fcbten und unintelligentesten farbenblinden Rekruten gaben diese Differenzen deutlich an. Anders Herr B., der beide Arten vonEinstellungen f\u00fcr \u201egleichhell und gleichfarbig\u201c erkl\u00e4rte. Da die NAGELsche Lampe ein praktisch verwendbares diagnostisches Hilfsmittel, aber kein Pr\u00e4zisionsinstrument ist, untersuchte ich B. am HELMHOLTzschen Farbenmischapparat1 in\n1 Das Prinzip und die Anwendungsart des IdELMHOi/rzschen Farben-misehapparates setze ich als bekannt voraus und erinnere hier nur daran,","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Fall u. Gr\u00fcnblindheit (.Deuteranopic) m. ungew\u00f6hnlichen Komplikationen. 47\nentsprechender Weise: ich erleuchtete die eine H\u00e4lfte des im Okularrohr erscheinenden Kreises mit gelbem Licht (Na), die andere mit gleichhellem roten (Li). B. erkl\u00e4rte darauf, er s\u00e4he \u201eeine einzige mond\u00e4hnliche, gelbe Scheibe\u201c. Dann \u00e4nderte ich die Helligkeiten des roten Halbkreises, bis B. (auf fortw\u00e4hrendes Befragen) angab, jetzt werde es ungleich. Es stellte sich dabei heraus, dafs es sowohl nach der Seite der gr\u00f6fseren wie der geringeren Helligkeit zwei \u00fcberraschend scharfe Grenzen gab, \u00fcber die hinaus ihm die zwei Halbkreise ungleich erschienen. Dieser Schwankungsbereich entspricht aber einer anderen Gr\u00f6fsenordnung als der des Deute ran open. F\u00fcr die betr., von mir gew\u00e4hlte Helligkeit des gelben Lichtes erschien ihm das rote Licht gleichfarbig und gleichhell innerhalb der Spaltweiten\u00e4nderung von 40\u2014105 ! Der gew\u00f6hnliche (in diesem Falle ge\u00fcbte) Deuteranop aber 'stellt sonst etwa 40\u201442 ein, nie dar\u00fcber hinaus, w\u00e4hrend die f\u00fcr den Protanopen g\u00fcltige Helligkeit des Rot, die es f\u00fcr ihn dem Gelb gleichmacht, mindestens viermal gr\u00f6fsere Spaltweite verlangt. Diese Helligkeitsdifferenzen sind ja das einzige Kriterium, das die Farbenblinden haben, um einen Mangel an \u00dcbereinstimmung der beiden Farben zu erkennen und eine Differenz der Farben selbst daraus zu folgern. Ihre Empfindlichkeit f\u00fcr Helligkeitsdifferenzen ist auch sehr grofs (vielleicht mit infolge dieser Ein\u00fcbung). F\u00fcr Herrn B. aber versagte dieses Hilfsmittel fast vollkommen. Denn hier zeigte sich, dafs er zwar die engbegrenzte Gr\u00fcnblinden-(Deuteranopen)Gleichung anerkannte, dafs er aber innerhalb viel weiterer Grenzen noch Helligkeitsunterschiede nicht bemerkte und zwar nach der Seite der Helligkeitsgleichheit des Rotblinden (Protanopen). Ein \u00e4hnliches Bild bot sich, wenn ich ihm Scheingleichungen zwischen rotem (Li) und gr\u00fcnem Licht (TI) zeigte. Ich konnte die Spaltbreiten zwischen 30\u201465 variieren, ohne dafs B. es bemerkte. Der gew\u00f6hnliche Deuteranop stellte 30 \u2014 34 ein ! Jene f\u00fcr B. g\u00fcltigen Grenzen sind immer scharf und jederzeit feststellbar gewesen.\nZur Erg\u00e4nzung und Kontrolle dieser merkw\u00fcrdigen Abweichungen wurde dann eine Gr\u00fcnblindengleichung in der Art\ndafs die Spaltweiten, an denen die Lichtintensit\u00e4ten abgelesen werden, diesen direkt proportional sind.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nAlfred Gultmann.\nhergestellt, dafs der eine Halbkreis mit einem Gemisch aus blauem und rotem Licht (Purpur), der andere mit einem homogenen Blaugr\u00fcn erleuchtet war. Hier stellte ein Deuteranop (Professor Nagel), indem er durch \u00c4nderung der Kalkspatstellung das Gemisch variierte, bis es dem homogenen konstanten Licht gleich war, am Nikol 40\u00b0 ein; eine Abweichung nach der blauen, wie nach der roten Seite um 1 0 gen\u00fcgten, um die beiden Mischungen einander farbungleich erscheinen zu lassen. B. erkannte diese Gleichung an, aber ich konnte f\u00fcr ihn das Verh\u00e4ltnis der zwei gemischten Farben sehr \u00e4ndern, ohne dafs er einen Unterschied erkannte und zwar nach der einen Seite (blau) bis 35 \u00b0, nach der anderen sogar bis 50 0 ! Dar\u00fcber hinaus bemerkte er eine Differenz, die er jedoch noch nicht als Farbendifferenz erkannte, sondern f\u00fcr eine Helligkeitsdifferenz hielt; wenn ich dann diese \u201eHelligkeitsdifferenz\u201c seiner Aussage gem\u00e4fs korrigierte, erkannte er sogar noch bei einer Nikolstellung von 55\u00b0 die Einstellungen als \u201egleich\u201c an. Das sind nun aber Unterschiede, die jeder Dichromat mit Sicherheit erkennt, da sie seine Schwankungsbreite um das vielfache \u00fcberschreiten; der eine Halbkreis ist eben f\u00fcr den Rotgr\u00fcnblinden mit \u201ekaltem\u201c, der andere mit \u201ewarmem\u201c Licht beleuchtet, die ihm auch bei scheinbar gleicher Helligkeit als ganz verschieden erscheinen.\nDiese ersten Untersuchungen wiesen also darauf hin, dafs es sich bei B. nicht um eine gew\u00f6hnliche Gr\u00fcnblindheit, sondern um Kombination zwischen der \u2014 mit obigen Versuchen bereits bewiesenen \u2014 Deuteranopie und anderen St\u00f6rungen handeln mufste, die wohl in herabgesetzter Unterschiedsempfindlichkeit einerseits f\u00fcr Helligkeiten, andererseits f\u00fcr \u201ekalt\u201c und \u201ewarm\u201c, d. h. blau und gelb, bestehen mufste.\nUntersuchung der Helligkeitsempfmd\u00fcng.\nMittels einer modifizierten MASSONschen Scheibe wurde B. am Kreisel ein rotierender weifser Kreis mit feinen, hellsten, grauen Streifen gezeigt. B. blieb bei ihrer Erkennung fast gar nicht hinter dem Normalen, wie hinter dem Deuteranopen in bezug auf Erkennung dieser Helligkeitsdifferenzen zur\u00fcck. Auch wenn ich ihm am Farbenkreisel zwei verschieden helle Weifs-Schwarz-Mischungen darbot, erkannte er ziemlich geringe Differenzen. Anders, als ich den Versuch so einrichtete, dafs ich zwei weifse,","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Fallv. Gr\u00fcnblindheit (Deuteranopie) m. ungew\u00f6hnlichen Komplikationen. 49\nd\u00fcnne Kartonscheiben nebeneinander stellte und sie, jede f\u00fcr sich, von hinten durch zwei gleichartige, getrennte, jederseits mittels Irisblenden abstuf bare Lichtquellen erleuchtete. Hierbei bemerkte er ganz aufs er ordentlich starke Helligkeitsunterschiede niemals. Ganz vergleichbar ist der Versuch allerdings vielleicht insofern nicht, als diese Kartonscheiben, die ihm v\u00f6llig farblos erschienen, etwas ins Gelbliche spielten. Derartig grobe Fehler machte er auch sonst bei farblosen Helligkeitsunterschieden nicht. Besonders auff\u00e4llig war aber gerade bei diesen Versuchen eine zutage tretende Inkonstanz seiner Aussagen, die ja an sich schon f\u00fcr eine St\u00f6rung auf diesem Gebiet pathognostisch ist. W\u00e4hrend er z. B. an dem CmBRETschen Chromato-Photometer, das die quantitativen Unterschiede farbloser (und farbiger) Helligkeiten an einer Skala direkt abzulesen gestattet, jede dem Normalen erkennbare, farblose Helligkeitsdifferenz bei einer erstmaligen Untersuchung sogleich bemerkt hatte, erkannte er am folgenden Tage eine Abweichung um das vielfache nicht. Ich bemerke, dafs ich niemals einen \u00e4ufseren Grund f\u00fcr derartige Schwankungen fand, Herr B. war scheinbar zu allen Tageszeiten immer gleich disponiert, unerm\u00fcdlich und mit Interesse bei der Sache ; seine Aussagen waren auch, wie meine durch mehrere Wochen sich hinziehenden Protokolle beweisen, ganz aufserordentlich genau und stimmen \u2014 aufser in bezug auf diese \u201eHelligkeitsschw\u00e4che\u201c, wenn man so sagen darf \u2014 sehr gut miteinander \u00fcberein. Am krassesten trat diese herabgesetzte Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Helligkeitsdifferenzen zutage, wenn ich B. gleiche Farben von verschiedener Helligkeit vorlegte. Dies geschah z. B. am Farbenkreisel in der Weise, dafs ich aufsen und innen das gleiche Farbenpapier mit verschieden grofsen Sektoren von Weifs (resp. Schwarz-Weifs-Kombinationen) mischte und zwar fortschreitend, bis er das Ganze nicht mehr als \u201eeine einzige Scheibe\u201c, sondern als einen inneren Kreis und einen \u00e4ufseren differenten (verschieden hellen oder verschiedenfarbigen) Ring bezeichnet. So konnte ich z. B. von ein und demselben Blau zu Weifs aufsen 49\u00b0, innen 8\u00b0 beimischen, ohne dafs B. einen Unterschied bemerkte: er nannte derartige Mischungen stereotyp: \u201eeine einfarbige Scheibe\u201c !\nGenau dasselbe Bild bot B. am Farbenmischapparat, Ich gebe einige Proben aus meinen Protokollen:\n1. Links und rechts ist ein rotes Licht von 670 pp (Li) ein-\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 41.\t4","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"50\nAlfred Guttmann.\ngestellt; ich stellte f\u00fcr die Vergleichsperson die Gleichung her, indem ich die Spaltweite auf einer Seite \u00e4nderte und somit die Lichtmengen regulierte, bis die Versuchsperson angab, keinen Unterschied zu erkennen. Es werden f\u00fcr die betr. mittlere, als zweckm\u00e4fsig gew\u00e4hlte Helligkeit als g\u00fcltige Grenzen, innerhalb deren keine Helligkeitsdifferenz bemerkt wird, anerkannt die Spaltweiten \u2014 25\u201426, B. erkennt 20\u201440 an.\n2.\tNach genau demselben Verfahren wird eine Helligkeitsgleichung bei gelbem, objektiv beiderseits gleichem Licht eingestellt (Na = 589 (\u00c4fx). Kontrollperson \u2014 19\u201421 Spaltweite ; B. = 17\u201431.\n3.\tDasselbe bei reinem Gr\u00fcn (TI = 535 ftu). Kontrollperson \u2014 22\u201424 Spaltw7eite; B. = 19\u201435.\n4.\tDasselbe bei blauem Licht (ca. 460 ^u). Kontrollperson = 61\u201463; B. = 40-110.\nWeiter nach dem kurzwelligen Ende des Spektrums diese Untersuchungen fortzusetzen, er\u00fcbrigte sich angesichts dieser kolossalen Minderwertigkeit seiner Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Helligkeiten.\nUntersuchung der Blau- und Gelb-Empfindung.\nErheblich schwieriger war es, die Art seiner Farbenblindheit mit Bestimmtheit zu diagnostizieren. Ein einmaliger Versuch (gemeinsam mit Dr. Simon, dessen grofse Erfahrung speziell in Fragen der Violettblindheit mir \u00fcberhaupt bei diesen Untersuchungen wiederholt zur Seite stand) nach der KoENiGschen Methode eine Kurve aufzunehmen, ist nicht ganz zu Ende gef\u00fchrt worden und konnte aus Mangel an Zeit der Versuchsperson nicht mehr wiederholt werden. Immerhin kann soviel gesagt werden, dafs die Untersuchung ergab, dafs es sich um ein dichromatisches System handelte, wobei Lage und Gipfel der Kurve durchaus der des Deuteranopen entsprach, was ja vollkommen mit den obigen Versuchen \u00fcbereinstimmt. Daneben mufste aber noch eine St\u00f6rung im Gebiet des Violett vor liegen, die ich leider nicht zahlenm\u00e4fsig belegen kann. Herr B. hat unmittelbar nach Beendigung seiner Dienstzeit Berlin verlassen und die verh\u00e4ltnism\u00e4fsig kurze, dienstfreie Zeit, die er mir freundlichst zur Verf\u00fcgung stellte, war durch andere dringende Versuche vollkommen in Anspruch genommen. So wird der Leser vielleicht auch noch andersw7o L\u00fcckenhaftigkeit","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Fallv. Gr\u00fcnblindheit {Deuteranopie) m. ungew\u00f6hnlichen Komplikationen. 51\nmeiner Untersuchungen konstatieren, die mir selbst nicht entgangen ist, sich aber aus obigen Gr\u00fcnden nicht vermeiden liefs. \u00dcbrigens sind die technischen Schwierigkeiten einer Kurvenkonstruktion gerade im kurzwelligen Ende des Spektrums nicht unerheblich ; zumal wo es sich wie hier um einen ganz besonders komplizierten Fall handelt. Davon abgesehen habe ich nun durch zahlreiche Versuche bei Herrn B., kurz gesagt, alle typischen Verwechslungen nachweisen k\u00f6nnen, die der Gr\u00fcnblinde (Deuteranop) macht, die ich als den Lesern dieser Zeitschrift bekannt voraussetzen kann. Nur \u00fcbertraf seine Minderwertigkeit farbigen Reizen gegen\u00fcber die des typischen Gr\u00fcnblinden einerseits in der oben beschriebenen \u201eHelligkeitsschw\u00e4che\u201c, andererseits in der eigent\u00fcmlichen, mangelhaften Empfindlichkeit auf f\u00fcr gelbe und blaue Mischfarben. Der gew\u00f6hnliche Gr\u00fcnblinde erkennt, gerade weil das Gr\u00fcn f\u00fcr ihn farblos ist, ganz geringe Zus\u00e4tze von Blau (als \u201ekalt\u201c) und gelb (als \u201ewarm\u201c) zu Gr\u00fcn sehr genau, w\u00e4hrend Herr B., wie oben beschrieben, auch hierin grobe Fehler machte. So lag es nahe, anzunehmen, dafs er aufser Rot-Gr\u00fcn-blind auch Blau-Gelb-blind, also wirklicher Monochromat sei. Dies traf aber, wie oben gesagt, nicht zu. Auch alle speziellen Versuche, Tritanopie festzustellen, fielen negativ aus. Es gelang nicht, weder am Kreisel noch am Spektralapparat, f\u00fcr Herrn B. g\u00fcltige Gleichungen zwischen Blau einerseits und Gelbgr\u00fcn (oder Gr\u00fcn resp. \u00fcberhaupt einer jenseits vom Blaugr\u00fcn liegenden Farbe) andererseits herzustellen.1\nDafs B. zwischen blaugr\u00fcnem und jedem nach dem kalten Spektralende liegenden Licht bei richtigem Helligkeitsverh\u00e4ltnis\n1 Ein einziges Mal erkannte B. am Farbenmischapparat eine Einstellung, bei der ihm auf der einen Seite ein blaues Licht, auf der anderen ein gelbgr\u00fcnes gezeigt wurde, als \u201egleich\u201c an. Aber weder unmittelbar danach, noch jemals sp\u00e4ter hat er dann eine derartige Einstellung als gleich anerkannt. Wie er hier einmal nach der Seite des Totalfarbenblinden zu neigen schien, so machte er ein andermal den Eindruck des gew\u00f6hnlichen Deuteranopen. Wie mir Prof. Nagel mitteilt, fand er bei einer Untersuchung mittels der obenbeschriebenen Neutralgleichung (Blaugr\u00fcn -Purpur) dieselbe Unterschiedsempfindlichkeit wie bei sich selbst; Prof. Nagel hat sich aber selbst sp\u00e4ter \u00fcberzeugt, dafs B. die Neutralgleichung nie wieder so herstellen konnte; bei f\u00fcnfmaligen, diesbez\u00fcglichen Versuchen fand ich stets genau die oben (cf. S. 48) angegebenen Grenzen. Diese beiden auff\u00e4lligen Abweichungen glaube ich noch besonders erw\u00e4hnen zu m\u00fcssen, ohne sie erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen.\n4*","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"Alfred Gatt mann.\n52\nGleichungen hersteilen kann, geh\u00f6rt nicht mehr zum Wesen des De\u00fcteranopen, dessen Endstrecke erst im Indigo beginnt.\nAuf andere Weise gelang es, die St\u00f6rung seines Blau-Gelb - Sinnes qualitativ wie quantitativ zu beweisen. Am Farbenkreisel konnte ich f\u00fcr ihn eine Gleichung 1.) zwischen Gelbgrau und Grau und 2.) zwischen Blaugrau und Grau herstellen. Nachdem ich die blaugraue, wie gelbgraue Mischung eruiert hatte, die ein und demselben Grau (Schwarz Weifs) gleich waren, zeigte ich sie ihm zugleich auf demselben Kreisel. Auch j etzt bildeten die zwei f\u00fcr den Gr\u00fcnblinden (wie f\u00fcr den Nor m alen), vollkommen vers chie d enfarbigen, aber ungef\u00e4hr gleichhellen Fl\u00e4chen f\u00fcr B. \u201eeine einzige, gleichfarbige Scheibe\u201c. Er sah zwischen dem deutlich gelben und deutlich blauen Grau nicht den geringsten Unterschied. Die betreffenden Zahlen, an denen inan die Gr\u00f6fse seiner Minderwertigkeit auch f\u00fcr gelbe und blaue T\u00f6ne sehen (und nachpr\u00fcfen) kann, lauten:\n12\u00b0 blau -f- 348\u00b0 schwarz-weifs =50\u00b0 gelb -f- 310\u00b0 schwarz-weifs.\nEin geringer Mehrzusatz sowohl von Blau wie von Gelb wurde zun\u00e4chst daran von B. erkannt, dafs die Scheibe \u201everschieden\u201c wurde, als Farbe wurde dann bei weiterem Zusatz zuerst \u201eGelb\u201c erkannt, \u201eBlau\u201c dann erst bei noch st\u00e4rkerer Ver-gr\u00f6fserung des blauen Sektors.\nDamit scheint mir eine Schw\u00e4che seines Blau-Gelb-Sinnes bewiesen, die neben seiner Gr\u00fcnblindheit und herabgesetzten Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Helligkeiten farbloser und farbiger Objekte sich isoliert diagnostizieren liefs.\nSonstige Versuche.\nMeine wiederholten Versuche, B.s Farbenbezeichnungen exakt zu fixieren, sind nicht gelungen. Weder am objektiven Spektrum in seiner Totalit\u00e4t konnte ich mit Sicherheit einen Defekt (wie eine Verk\u00fcrzung z. B.) feststellen, noch gelang es mir, an den isolierten Spektralfarben eine deutliche Abweichung seiner Bezeichnungen von denen anderer Gr\u00fcnblinder zahlenm\u00e4fsig zu beweisen. Je h\u00e4ufiger man solche Versuche macht, um so klarer wird man dar\u00fcber, dafs aus derartigen Farbenbezeichnungen gar nichts auf die wirklichen Farbenempfindungen der Besitzer alterierter Farbsysteme gefolgert werden darf. Wieweit sie ihre rudi-","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Fall v. Gr\u00fcnblindheit (Deuteranopie) m. ungew\u00f6hnlichen Komplikationen. 53\nment\u00e4ren Empfindungen und sekund\u00e4ren Kriterien (je nach Intelligenz und \u00dcbung) verwerten, entzieht sich vollkommen der Beurteilung der Untersucher. Wenn der Zufall g\u00fcnstig spielt, so kann er diese Bezeichnungen gut mit der ihm richtig erscheinenden Theorie in Einklang bringen; im anderen Fall l\u00e4fst sich ja alles mit der bekannten Unsicherheit dieser Bezeichnungen erkl\u00e4ren. So war ich auch nach zweimaliger, genauer Durchuntersuchung der B.sehen Spektralfarbenbezeichnungen geneigt, zu glauben, dafs er nicht, wie die Dichromaten, einen neutralen Punkt, sondern eine neutrale Strecke im Spektrum habe. Erst sp\u00e4ter \u00fcberzeugte ich mich, dafs er sich durchaus nicht vom gew\u00f6hnlichen Deuteranopen in seinen Bezeichnungen unterschied, w\u00e4hrend er doch in seinen Empfindungen ganz bedeutend abwich. Es ist eben praktisch undurchf\u00fchrbar, die f\u00fcr derartige Untersuchungen n\u00f6tigen, v\u00f6llig konstanten, physikalischen und physiologischen Yersuchsbedingungen anzustellen.\nVon den sonstigen zahlreichen Versuchen will ich noch einige trotz \u2014 oder besser gesagt wegen \u2014 ihres negativen Ausfalls erw\u00e4hnen:\n1.\tStillinos isochromatische Tafeln. (X. Auflage.) B. konnte nur Tafel I lesen, sonst gelang es ihm trotz vieler Versuche nicht, eine einzige Zahl zu entziffern, auch nicht die einzelnen farbigen Kreise als solche zu erkennen. Wenn man ihm Punkt f\u00fcr Punkt einzelne Zahlen demonstrierte, war er aufserstande, sie unmittelbar darauf zu zeigen.\n2.\tEin Unterschied der Farbenempfindungen der beiden Augen besteht nicht.\n3.\tEbensowenig spielt die Winkelgr\u00f6fse der Fl\u00e4chen, die er in bezug auf Helligkeit wie Farben beurteilen soll, irgend eine bis jetzt nachweisbare Bolle; er kann nicht mehr leisten, ob man ihm eine foveale oder grofse Fl\u00e4che darbietet.\n4.\tZwischen dem Farbensinn des Zentrums und der parazentralen Teile konnte ich keinen Unterschied finden.\n5.\tSeine Dunkeladaptation ist (nach einem etwas summarischen, sonst f\u00fcr Vorlesungszwecke angewendeten Verfahren gepr\u00fcft) normal.\n6.\tB. verh\u00e4lt sich gegen\u00fcber dem PuKKiNJEschen Ph\u00e4nomen normal.\n7.\tOphthalmoskop. Befund (Dr. Simon). Beiderseits Kurzsichtigkeit, links mit leichtem Astigmatismus.","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nAlfred Guttmann.\nRechts \u2014 5,75 Dioptrien; Sehsch\u00e4rfe \u2014 5/4 Links \u2014 6,0 O cyl \u2014 05, Sehsch\u00e4rfe = 5/4 Augenspiegelbefnnd normal bis auf Staphylom auf beiden Augen.\nLiteratur.\nEs sind einige F\u00e4lle bereits bekannt \u2014 jeder eine Art Unikum \u2014 die nach mancher Richtung dem meinigen \u00e4hneln. Meines Wissens ist aber ein gleicher Fall noch nicht beobachtet worden.\n1.\tIn erster Linie ist hier der von v. Vintschgau und Hering 1 2 ver\u00f6ffentlichte Fall zu nennen. Diese Autoren fanden \u201eBlaugelbblindheit\u201c, daneben \u201eRotgr\u00fcnschw\u00e4che\u201c und herabgesetzte Empfindlichkeit f\u00fcr Helligkeiten \u2014 also das Spiegelbild zu meinem Fall, was die Farbenempfindungen betrifft und das Analogon in bezug auf Helligkeitsschw\u00e4che.\n2.\tKoenig 2 beschrieb als \u201ePseudomonochromasie\u201c einen Fall von Rotblindheit mit Violettschw\u00e4che. Dieser Fall \u00e4hnelt dem meinigen insofern mehr, als es sich um die gr\u00f6bere St\u00f6rung im Gebiet des Rot-Gr\u00fcn-Sinnes, die geringere im Gebiet des Blau-Gelb-Sinnes handelte. Dagegen unterscheidet sich sein Fall von dem von mir beschriebenen zun\u00e4chst, wie sich jeder Protanop vom Deuteranopen unterscheidet, sodann aber dadurch, dafs er sich in der Tat \u00e4hnlich wie ein Monochromat den farbigen Reizen des t\u00e4glichen Lebens gegen\u00fcber verhielt; er erkl\u00e4rte fast alle Gegenst\u00e4nde f\u00fcr v\u00f6llig farblos ; es bestand grofse Lichtscheu, Abh\u00e4ngigkeit von einem Optimum der Helligkeit, um \u00fcberhaupt \u00fcber Farben und Helligkeiten urteilen zu k\u00f6nnen, Leistungsunf\u00e4higkeit der Augen trotz guter Sehsch\u00e4rfe usw. Eine Unterempfindlichkeit f\u00fcr Helligkeitsdifferenzen hat Koenig nicht festgestellt. Eine grofseVerschiedenheit zwischen diesem Fall und Herrn B. besteht also, abgesehen hiervon und von der Typusverschiedenheit, besonders in praktischer Hinsicht. B. ist vollkommen arbeitsf\u00e4hig und mufs doch auch seine rudiment\u00e4ren Farbenempfindungen im t\u00e4glichen Leben ganz gut verwerten k\u00f6nnen, wenn es ihm gelingt, bei mehrfachen Untersuchungen auf der Schule und im\n1\tvon Vintschgau u. E. Hering : \u00dcber einen Fall von Gelbblaublindheit. Pfl\u00fcgers Archiv f. d. ges. Physiol. 57. 1894.\n2\tKoenig: Eine bisher noch nicht beobachtete Form angeborener Farbenblindheit (Pseudomonochromasie). Zeitschr. f. Psych, u. Physiol, der Sinnesorgane 7.","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Fall v. Gr\u00fcnblindheit (Deuteranopie) m. ungew\u00f6hnlichen Komplikationen. 55\nBerufsleben, sowie in seiner eigenen Auffassung als \u201efarbent\u00fcchtig\u201c zu erscheinen. B. malt z. B. und hat auch als Techniker viel mit Farben \u2014 auf Bauzeichnungen \u2014 zu arbeiten; dementsprechend hat er auch eine Menge subtiler Bezeichnungen f\u00fcr Farben (er spricht von \u201eKobaltblau\u201c, \u201ehellem Karmin\u201c, \u201eGeneralstabsrot\u201c u. a.) und war vor diesen Untersuchungen fest \u00fcberzeugt, im Besitz eines guten Farbensinns zu sein. So bezeichnet Koenig seinen Fall mit Recht als Pseudomonochromaten, w\u00e4hrend B. eigentlich dem Dichromaten, objektiv wie subjektiv, n\u00e4her steht.\n3.\tSilex1 beschrieb einen \u00e4hnlichen Fall wie Koenig.\n4.\tWehrli2 3 beschrieb einen Fall von hochgradiger, ebenfalls an totale Farbenblindheit grenzender Farbensinnst\u00f6rung. Eine exakte Diagnose stellt Wehrli (mangels geeigneter diagnostischer Apparate) nicht. Er beschreibt den Fall zudem in. einer f\u00fcr den Praktiker richtigen Weise, l\u00e4fst aber \u2014 mit voller Absicht \u2014 manche theoretisch interessanten Fragen unerledigt. Soweit sich vermuten l\u00e4fst, handelt es sich um einen \u00e4hnlichen Fall wie bei Koenig. Es sei nicht unerw\u00e4hnt gelassen, dafs Wehrli die von fr\u00fcheren Autoren genauer gepr\u00fcfte Unterschiedsempfindlichkeit nur ganz oberfl\u00e4chlich untersucht und danach normal gefunden hat (S. 6 letzter Abschnitt). W\u00fcrde ich Herrn B. nur in dieser Weise untersucht haben, so m\u00fcfste ich auch seine \u201eUnterschiedsempfindlichkeit\u201c f\u00fcr normal erkl\u00e4ren, was nach den oben angef\u00fchrten Versuchen durchaus nicht behauptet werden kann.\n5.\tSchlielslich sei noch der von Piper 3 neuerdings ver\u00f6ffentlichte Fall herangezogen, von dem uns hier allerdings nur der Befund am rechten Auge interessiert: es bestand Violettblindheit des Zentrums und der parazentralen Teile, daneben noch eine \u201egewisse Schw\u00e4che des Rot-Gr\u00fcnsinnes\u201c \u2014 eine Herabsetzung der Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Helligkeiten wurde in diesem sonst dem Hering-ViNTSCHGAixschen \u00e4hnlichen Falle nicht beobachtet.\n1\tSilex: \u00dcber einen Fall von Monochromasie. Sitzungsbericht des internat. Ophthalmologenkongresses. 1899.\n2\tWehrli: \u00dcber hochgradig herabgesetzten Farbensinn. Mitteilungen d. Thurgau. Naturf. Gesellsch. (15).\n3\tPiper: Beobachtungen an einem Fall von totaler Farbenblindheit des Netzhautzentrums in einem und von Violettblindheit des anderen Auges. Zeitschr. f. Psych, u. Physiol, der Sinnesorgane 88. 1905.","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56\nAlfred Guttmann.\nAlle diese F\u00e4lle gleichen einander in mancher Hinsicht, unterscheiden sich aber in anderen. Der Fall B. reiht sich ihnen an.\nSehlufs.\nIch fasse zusammen, dafs sich bei Herrn B. folgendes diagnostizieren liefs:\n1.\tMangel der Rot- und Gr\u00fcnempfindung \u2014 Deuteranopie (Gr\u00fcnblindheit).\n2.\tHerabsetzung der Gelb- und Blauempfindung \u2014 Violettschw\u00e4che.\n3.\tHerabsetzung der Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Helligkeiten.\nIch begn\u00fcge mich, im vorstehenden gezeigt zu haben, wie mein Fall von den wenigen, bisher bekannten, hierher geh\u00f6rigen F\u00e4llen von Farbenblindheit abweicht, worin er mit jenen \u00fcbereinstimmt. Es erscheint mir richtiger, diese Untersuchung und Diagnose zu ver\u00f6ffentlichen, als in eine theoretische Er\u00f6rterung einzutreten. Nur darauf m\u00f6chte ich hinweisen, dafs hier m\u00f6glicherweise, verdeckt durch Komplikation mit Deuteranopie, die dritte Form der anomalen Trichromasie vorliegen k\u00f6nnte, die ich, als theoretisch denkbar, schon fr\u00fcher erw\u00e4hnt hatte.1\n1 Sitz.-Ber. d. 1. internat. Psychol. Kongr. Giefsen 1905.\nngen am 28. November 1905.)","page":56}],"identifier":"lit33405","issued":"1907","language":"de","pages":"45-56","startpages":"45","title":"Ein Fall von Gr\u00fcnblindheit (Deuteranopie) mit ungew\u00f6hnlichen Komplikationen","type":"Journal Article","volume":"41"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:35:05.608735+00:00"}

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