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Über die vom Weiß ausgehende Schwächung der Wirksamkeit farbiger Lichtreize mit Anschluß einer Mitteilung des Herrn Prof. Dr. G. E. Müller

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{"created":"2022-01-31T14:56:53.191871+00:00","id":"lit33410","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"R\u00e9v\u00e9sz, G\u00e9za","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 41: 102-118","fulltext":[{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\n(Aus dem psychologischen Institut der Universit\u00e4t G\u00f6ttingen.)\n\u00dcber die vom Weifs ausgehende Schw\u00e4chung der Wirksamkeit farbiger Lichtreize.\nVon\nDr. G\u00e9za R\u00e9 V\u00c9SZ,\nmit Ansclilufs einer Mitteilung des Herrn Prof. Dr. G. E. M\u00fcller.\n\u00a7 1. Versuche mit Farbenschwellen.\nBietet man dem Auge dieselbe objektive Graunuance einerseits auf weifsem Grunde und andererseits auf schwarzem Grunde dar, so erscheinen beide Felder bekanntlich nicht gleich hell, sondern das Feld auf weifsem Grunde erscheint dunkler als das auf schwarzem Grunde, so dafs man die Helligkeit des ersteren Feldes vergr\u00f6fsern mufs, damit es ebenso hell erscheint wie das zweite Feld.\nWir wollen nun zun\u00e4chst untersuchen, ob die Farbenschwelle f\u00fcr die beiden Felder, wenn sie gleich hell erscheinen, bei derselben Intensit\u00e4t des farbigen Lichtes liegt oder nicht.\nDie Yersuchsanordnung bei dieser Untersuchung war eine sehr einfache. Auf einem Gestell waren zwei rotierende Kreiselscheiben nach HERiNOschem System angebracht. Die Kreisel wurden von einem Elektromotor in schnelle Rotation versetzt, so dafs kein Flimmern zu beobachten war. Hinter den beiden Kreiseln war als indifferenter Hintergrund eine mittelgraue Tuchwand aufgestellt. Das Beobachtungszimmer war hellgrau gef\u00e4rbt. Die Kreiselscheiben wurden durch Tageslicht beleuchtet und zwar wurden die Versuche, so weit es m\u00f6glich war, bei v\u00f6llig klarem Himmel angestellt. Da die Fenster nach Norden lagen, so konnte das Zimmer kein direktes Sonnenlicht","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. vom Weifs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. 103\nerhalten, die Beleuchtung blieb also ann\u00e4hernd konstant. In der Regel wurde morgens zwischen 10 und 1 gearbeitet. Um aber m\u00f6glichst exakt zu verfahren, habe ich die jeweilige Tagesbeleuchtung nach der einfachen meteorologischen Methode bestimmt. 1\nDie Versuchsperson safs vor dem Apparat in einer Entfernung von ungef\u00e4hr 1 m vor der Mitte der beiden Scheiben. Eine hinter ihr aufgestellte Kopfst\u00fctze verhinderte, dafs w\u00e4hrend der Versuchsreihe die Stellung des Kopfes gewechselt wurde. Beobachtet wurde im wesentlichen mit helladaptierten Augen. Nach jeder Beobachtung wandten sich die Augen der Versuchsperson wieder der grauen Tuchwand zu.\nDie Kreisel waren so aufgestellt, dafs sie gleichf\u00f6rmig beleuchtet waren. Jedoch habe ich es nicht f\u00fcr \u00fcberfl\u00fcssig gehalten, w\u00e4hrend der Versuchsreihe ihre Raumlage zu wechseln.\nDie Kreiselscheiben waren in folgender Weise konstruiert. Die Kreiselscheibe I bestand aus drei konzentrischen Kreisscheiben von verschiedenen Radien. Die gr\u00f6fste und die kleinste bestanden aus schwarzem Tuchpapier, w\u00e4hrend die mittlere aus drei gleich grofsen Papierscheiben, aus einer schwarzen, einer weifsen und einer farbigen, zusammengesetzt war, die ineinander gesteckt konzentrisch waren. Da die gr\u00f6fste Scheibe zu unterst, die drei Scheiben von mittlerem Radius auf dieser und die kleinste zu oberst lag, so ergab sich bei der Rotation des\n1 Die Bew\u00f6lkung wurde demnach in f\u00fcnf Hauptklassen geteilt, von denen aufser der ersten jede in zwei Unterstufen zerfiel. Sowohl vor als auch nach jedem Versuch wurde der Himmel im Freien angesehen und der Grad der Klarheit nach der nachstehenden Einteilung zu Protokoll genommen :\nKlasse I\tganz klar\n\tIl a\t%\tdes Himmels\t\thell bew\u00f6lkt\t\n\tII b\t%\t\t\u00bb\tdunkel bew\u00f6lkt\t\n\tlila\tV2\t\t\thell\t>>\n\u00bb\tIII b\tV*\t\u00bb\t\tdunkel\t\n\tIV a\t*u\t\t>>\thell\t>>\n>5\tIV b\t\t\t\u00bb\tdunkel\t\u00bb\n\tVa\t\t\u00bb\t\thell\t\n>>\tVb\t\t\u00bb\t\u00bb\tdunkel\t\u00bb\nIm \u00fcbrigen will ich bemerken, dafs die Resultate der im nachstehenden zu besprechenden Versuche sich tats\u00e4chlich als unabh\u00e4ngig von der Helligkeitsstufe der Tagesbeleuchtung gezeigt haben.","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nG-\u00e9za R\u00e9v\u00e9sz.\nKreisels ein Ring auf schwarzem Grunde. Die Kreiselscheibe II war ganz ebenso angeordnet wie I, nur dafs der Grund, auf dem der Ring w\u00e4hrend der Rotation des Kreisels erschien, nicht schwarz, sondern weifs war.1 Die zwei Kreiselscheiben waren so nahe zueinander aufgestellt, wie es eben m\u00f6glich war. Zwischen den beiden Scheiben in der H\u00f6he ihrer Axen war ein kleines Fixierzeichen (rot) angebracht.\nDes n\u00e4heren verfuhr ich bei der Bestimmung der Farbenschwellen folgend er mafsen.\nDer oben erw\u00e4hnten Fragestellung gem\u00e4fs sollte festgestellt werden, wie sich die Farbenschwellen auf den mittleren Ringen der beiden Scheiben verhielten, wenn diese beiden Ringe gleich hell erschienen. Es mufste also zun\u00e4chst eine Helligkeitsgleichung zwischen den beiden Ringen hergestellt werden.\nDa mir die Herstellung einer Helligkeitsgleichung mittels sukzessiver Fixation der zu vergleichenden Ringe mit gr\u00f6fseren Fehlern behaftet erschien, so zog ich es vor, die subjektive Gleichheit der Helligkeit der beiden Ringe in der Weise herzustellen, dafs die Versuchsperson das erw\u00e4hnte rote Zeichen fixierte und die diesem Zeichen zugewandten Teile der Ringe miteinander verglich. \u00dcbrigens zeigte sich, dafs die auf diese Weise hergestellten Helligkeitsgleichungen auch dann g\u00fcltig blieben, wenn die beiden Ringpartien mittels sukzessiver Fixierung verglichen wurden.\nAuf dem D-Feld 2 wurden Sektoren von 3540 Schwarz und 6\u00b0 Weifs eingestellt. Wenn der Kreisel in Rotation versetzt war, so erschien demgem\u00e4fs auf dem dunklen Grund (D-Grund) ein grauer Ring (D-Feld) von mittlerer Helligkeit. Dieses Verh\u00e4ltnis der Sektorengr\u00f6fsen wurde w\u00e4hrend s\u00e4mtlicher Versuche konstant gehalten und das D-Feld diente so als Vergleichsfeld bei s\u00e4mtlichen Versuchen. Zu diesem Vergleichsfelde wurde dann auf dem D-Grund ein Ring (D-Feld) von derselben subjektiven\n1\tDie Breite des mittleren Ringes betrug auf beiden Kreiseln 1 cm. Bei dieser Breite erschien auch der Ring auf dem Kreisel II s\u00e4mtlichen Versuchspersonen gleichf\u00f6rmig hell, obwohl prinzipiell betrachtet die induzierte Kontrastwirkung in verschiedener Entfernung von dem Rande des Ringes nicht dieselbe wTar.\n2\tIch werde der K\u00fcrze halber den auf dunklem Grund befindlichen Ring als D-Feld, das auf hellem Grunde befindliche als IT-Feld bezeichnen.","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. vomWeifs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. 105\nHelligkeit aufgesueht.1 Die Helligkeitsgleichung wurde vor jeder Versuchsreihe durch die Versuchsperson dreimal hergestellt und aus den erhaltenen Einzelwerten der Helligkeit des H-Feldes das Mittel gewonnen, und dieser berechnete Mittelwert wurde dann durch den Versuchsleiter auf dem H-Feld eingestellt. Um sicher zu sein, dafs man die Farbenschwellenbestimmungen unter ann\u00e4hernd konstanten Bedingungen anstelle, wurde auch noch nach jeder Versuchsreihe kontrolliert, ob die vor der Versuchsreihe eingestellte Helligkeitsgleichung noch g\u00fcltig sei, indem die Versuchsperson zwei- bis dreimal eine Helligkeitsgleichung zwischen beiden Feldern herstellte. Es ergab sich schon gleich am Anfang der Versuche, dafs die Helligkeitsgleichung, wie schon oben bemerkt, innerhalb der in Betracht kommenden Grenzen unabh\u00e4ngig von der Beleuchtungsst\u00e4rke war, so dafs die einmal festgestellte Helligkeitsgleichung nicht nur w\u00e4hrend eines Versuchstages, sondern w\u00e4hrend mehreren Wochen g\u00fcltig blieb.\nWar nun also die Helligkeitsgleichung in der angegebenen Weise bestimmt, so ging ich zur Ermittlung der Farbenschwellen \u00fcber, und zwar habe ich die vier Farben rot, gelb, gr\u00fcn und blau2 untersucht. Es wurde zuerst mittels der Grenzmethode die Farbenschwelle z. B. f\u00fcr Rot f\u00fcr das Z>-Feld und dann f\u00fcr dieselbe Farbe f\u00fcr das J\u00ef-Feld aufgesucht. Bei aufsteigendem Verfahren wurde von einem Werte des farbigen Lichtes ausgegangen, bei dem noch keine Farbigkeit empfunden wurde. Die Stufen, um welche der farbige Sektor abge\u00e4ndert wurde, betrugen Bruchteile von Graden. Es wurde die Sektorgr\u00f6fse notiert, bei der zuerst die Farbigkeit merkbar war. Bei absteigendem Verfahren wurde von einer Sektorengr\u00f6fse ausgegangen, bei der die Farbe stets richtig erkannt wurde. Die Stufen betrugen gleichfalls nur Bruchteile von Graden ; es wurde diejenige Sektorgr\u00f6fse notiert, bei der die Farbigkeit eben verschwand. F\u00fcr jedes der beiden Felder wurden auf diese Weise f\u00fcnf Zahlen f\u00fcr die Farhenschwellen gewonnen und aus diesen\n1\tEs zeigte sich, dafs das IT-Feld 76\u00b0 Weifs enthalten rnufste, um dem nur 6\u00b0 Weifs enthaltenden D-Felde an Helligkeit gleich zu erscheinen.\n2\tDie Benutzung von Mischfarben, z. B. Orange, empfahl sich schon deshalb nicht, weil der Farbenton derselben durch den auf dem FT-Felde erforderlichen Zusatz von objektivem Weifs zu erhebliche Ver\u00e4nderungen erfahren h\u00e4tte.\nIch erw\u00e4hne noch, dafs bei Bestimmung der Farbenschwellen das betreffende Feld, J3- oder D-Feld, fixiert wurde.\nZeitselir. f. Sinnesphysiol. 41.\t^","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"106\nG\u00e9za R\u00eav\u00e9sz.\ndas arithmetische Mittel gezogen. In der Regel habe ich an jedem Versuchstag nur f\u00fcr eine Farbe die Schwellen bestimmt. Nachdem ich die Schwellen f\u00fcr die vier von mir benutzten Farben das erste Mal bestimmt hatte, wiederholte ich die Bestimmungen noch einige Male und nahm dann aus den an den einzelnen Tagen erhaltenen Mittelwerten den Durchschnitt. F\u00fcr jede der untersuchten Farben habe ich das Verh\u00e4ltnis der Schwellenwerte f\u00fcr das H- und das D-Feld ausgerechnet, ein Verh\u00e4ltnis, das ich aus sp\u00e4ter zu erw\u00e4hnendem Grunde als den Schw\u00e4chungskoeffizienten e bezeichne. Ich teile nun die bei meiner Untersuchung erhaltenen Werte des Schw\u00e4chungskoeffizienten e f\u00fcr die verschiedenen Versuchspersonen tabellarisch mit. Die mit D bezeichnete vertikale Kolumne gibt die Winkelgr\u00f6fse des farbigen Sektors an, welcher den Schwellenwert f\u00fcr das D-Feld darstellt; m. V. bedeutet immer die mittlere Variation des links daneben stehenden Schwellenwertes; die vertikale Kolumne H gibt die Winkelgr\u00f6fse des farbigen Sektors an, welcher den Schwellenwert des D-Feldes repr\u00e4sentiert, und endlich die Kolumne e enth\u00e4lt den Schw\u00e4chungskoeffizienten.\nTabelle I.\n(n = 30 p.\n\t\t\tJacobs\t\t\t\tHofmann\t\t\t\nFarbe 1\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tD\t\tH\t\t8\tD\t\tH\t\t8\nI\ts\tm. V.\tS\tm. V.\t\tS\tm. V.\t8\tm. V.\t\nGelb\t1,5\t0,3\t3,48\t0,5\t2,32\t2,0\t0,33\t4,0\t0,4\t2,0\nRot\t1,2\t0,3\t4,9\t0,7\t4,1\t1,2\t0,35\t4,6\t0,5\t3,85\nGr\u00fcn\t1,3\t0,15\t5,6\t0,3\t4,3\t1,3\t0,2\t5,85\t0,3\t4,5\nBlau\t1,3\t0,7\t11,3\t0,9\t8,7\t1,4\t0,14\t12,18\t1,32\t8,7\n! 1\t\tDeabboen\t\t\t\t\t\tR\u00c9V\u00c9SZ\t\t\nFarbe\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tD l\t\tR\t\t8\t\u2022 D\t\tR\t\tE\n\t! 8\tm. V.\tS\tm. V.\t\tS\tm. V.\tS\tm. V.\t\nGelb\t1,8\t0,4\t4,5\t0,4\t2,5\t1,5\t0,5\t3,6\t0,7\t2,4\nRot\t1,3\t0,2\t5,85\t0,4\t4,5\t1,1\t0,3\t3,96\t0,6\t3,6\nGr\u00fcn\t1,6\t0,2\t6,9\t0,4\t4,3\t1,7\t0,3\t6,63\t1,0\t3,9\nBlau\t1,9\t0,2\t13,8\t0,9\t7,3\t1,4\t0,2\t10,64\t0,7\t7,6\n1 Mit n wird in herk\u00f6mmlicher Weise die jedem der angef\u00fchrten Mittelwerte zugrunde liegende Versuchszahl bezeichnet.","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. vomWeifs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. 107\nBetrachten wir die in der Tabelle I enthaltenen Resultate n\u00e4her, so sehen wir, dafs die Schw\u00e4chungskoeffizienten der verschiedenen Farben voneinander ab weichen. Die gr\u00f6fste Schw\u00e4chung trat bei Blau auf, die geringste bei Gelb. Zwischen diesen beiden Farben stehen Rot und Gr\u00fcn mit voneinander nur sehr wenig abweichenden Werten von e. Ferner l\u00e4fst sich noch sagen, dafs die f\u00fcr die einzelnen Farben bei den verschiedenen Versuchspersonen erhaltenen Werte im grofsen und ganzen miteinander \u00fcb er ein s tim men.\nIch m\u00f6chte ausdr\u00fccklich hervorheben, dafs die in Rede stehenden Versuche die Aufmerksamkeit der Versuchspersonen sehr in Anspruch nahmen. Zun\u00e4chst ist schon die Herstellung von Helligkeitsgleichungen f\u00fcr unge\u00fcbte Beobachter mit mancher Schwierigkeit verbunden, um so mehr unter den vorliegenden Bedingungen, bei denen eine Helligkeitsgleichung zwischen auf verschieden hellem Grunde erscheinenden Feldern hergestellt werden soll. Die Versuchspersonen haben mir am Anf\u00e4nge der Versuche versichert, dafs die Herstellung einer Helligkeitsgleichung unter den vorliegenden Bedingungen fast unm\u00f6glich sei, und dafs sie keine bestimmten Urteile abgeben k\u00f6nnten, weil es f\u00fcr sie aufserordentlich schwierig sei, die beiden Felder zu vergleichen. Erst nach l\u00e4ngerer \u00dcbung waren die Versuchspersonen imstande bestimmte Urteile \u00fcber das Helligkeitsverh\u00e4ltnis des H- und des Z)-Feldes abzugeben, und zwar ging dann die Pr\u00e4zision soweit, dafs f\u00fcr die Einstellungen des variablen H-Feldes die mittlere Variation (im Durchschnitt f\u00fcr alle Versuchspersonen) nur 0,6\u00b0 betrug.\nZu bemerken ist noch, dafs, wenn die Helligkeitsgleichung f\u00fcr beide Felder hergestellt ist, doch nicht eine Gleichheit derselben in jeder Hinsicht besteht. Das D-Feld erscheint leuchtender, gl\u00e4nzender, etwa mit einem Metallglanz \u00fcberzogen, besitzt eine gr\u00f6fsere Eindringlichkeit und ist mehr gef\u00fchlsbetont als das gleich hell erscheinende H-Feld. \u00dcberhaupt zieht ein graues Feld auf schwarzem Grunde mehr die Aufmerksamkeit auf sich und ist im allgemeinen mehr von Lustgef\u00fchl begleitet als ein dunkles Feld auf hellem Grunde. Dagegen erscheint das H-Feld etwa wie mit einem Schleier \u00fcberzogen, unbestimmt, tr\u00fcbe und transparent.\nAuch gegen die nach hergestellter Helligkeitsgleichung stattfindenden Schwellenbestimmungen l\u00e4fst sich von vornherein das","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nG\u00e9za R\u00e9v\u00easz.\nBedenken erheben, dafs wegen der Kleinheit der in Betracht kommenden Zahlen der Wert von e durch eine Fehlerhaftigkeit bei der Einstellung des D-Feldes sehr erheblich verschoben werden kann. Obwohl dieses Bedenken durch die \u00dcbereinstimmung, welche die von den verschiedenen Versuchspersonen gelieferten Werte von e im grofsen und ganzen zeigen, im wesentlichen beiseite ger\u00fcckt wird, so habe ich wegen der Wichtigkeit, welche eine Untersuchung der in den verschiedenen Werten von e sich \u00e4ufsernden Vorg\u00e4nge besitzt, es doch f\u00fcr angezeigt gehalten, die begonnene Untersuchung mit \u00fcberschwelligen Farbenreizen fortzusetzen.\n\u00a7 2. Untersuchung mit \u00fcberschwelligen Farbenreizen.\nDie Versuche wurden folgendermafsen angestellt. Nachdem eine Helligkeitsgleichung zwischen dem D- und D-Feld hergestellt war, wurde dem D-Feld ein farbiger (z. B. roter) Sektor von der Gr\u00f6fse von 8\u00b0 zugef\u00fcgt und dieser Wert des farbigen Sektors bei allen Versuchen beibehalten. F\u00fcr das D-Feld wurde diejenige Gr\u00f6fse eines Sektors von gleicher (roter) Farbe ermittelt, bei welcher dieses Feld in gleichem Grade farbig erschien wie das D-Feld. Die hierbei benutzte Methode war wiederum die Grenzmethode. Die Vergleichung der Farbigkeiten des D- und D-Feldes wurde in der Weise vollzogen, dafs die dem oben erw\u00e4hnten Fixierzeichen zun\u00e4chst liegenden Partien dieser ringf\u00f6rmigen Felder sukzessiv fixiert wurden. Es blieb der Versuchsperson anheimgestellt, wie oft sie die beiden Felder zwecks Vergleichung beobachten wollte; nur mufste sie nach jeder Vergleichung die graue Tuchwand eine kurze Zeit ansehen. Bei diesen Versuchen wurden ebenso wie bei den oben besprochenen Farbenschwellenbestimmungen die 4 Farben rot, gelb, gr\u00fcn und blau benutzt.\nDie folgenden Tabellen (II\u2014VI) enthalten die Besultate von diesen Versuchen. Die mit D bezeichnete vertikale Kolumne gibt die Winkelgr\u00f6fse des farbigen Sektors auf dem D-Feld, die mit D bezeichnete die Winkelgr\u00f6fse des farbigen Sektors des D-Feldes an. Die vertikale Kolumne m. V. enth\u00e4lt die mittlere Variation des zuf\u00e4llig variablen D-Wertes und die letzte Kolumne endlich den aus den beiden unter D und D angef\u00fchrten Werten berechneten Schw\u00e4chungskoeffizienten e.","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. vom Weifs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. 109\nTabelle II.\n(n = 10.)\nFarbe\t\tJacobs\t\t\t\tHofmann\t\t|\tR\u00c9V\u00c9SZ\t\t\t\n\tD\tII\tm. V.\t\u00a3\tD\tH\tm.V.\t\u00a3\tD\tH\tm. V.\t\u00a3\nGelb\t! 8,0\t27\t2,1\t3,4\t8,0\t33\t1,8\t3,1\t8,0\t20,8\t0,3\t2,6\nRot\tIlO CG\t32\t1,4\t8,7\t8,0\t28,4\t1,6\t3,4\t8,5\t30,0\t0,4\t3,5\nGr\u00fcn\t9,0\t40\t2,6\t4,4\t8,5\t41\t1,5\t4,8\t8,0\t33,5\t0,2\t4,2\nBlan\t! 8,0\t50,1\t0,15\t6,3\t8,0\t51\t0,1\t6,1\t8,2\t51,2\t0,3\t6,2\nFarbe\tDearborn\t\t\t\tIv\u00fcCHLER\t\t\t\n\tD\tH\tm. y.\t\u00a3\tD\tX\tm.V.\t\u00a3\nGelb\t8,2\t24,6\t0,5\t3,0\t8,0\t21,2\t0,25\t2,7\nRot\t8,0\t28,8\t0,6\t3,6\t8,5\t32\t0,14\t3,7\nGr\u00fcn\t8,5\t39,2\to,i\t4,6\t8,2\t34,5\t0,3\t4,2\nBlau\toc N# cn\t53,4\tCO cT\t6,2\t8,0\t50\t0,2\t6,2\nTabelle III.\n(n = 10.)\nFarbe\tJacobs\t\t\t\tHofmann\t\t\t\tDearbobn\t\t\t\n\tD\tH\tm. V.\t\u20ac\tD\tH\tm. y.\t\u00a3\tD\tH\tm. y.\t\u00a3\ni 1\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nGelb\t16\t45\t1,8\t2,8\t16\t41\t0,5\t2,5\t16\t47\t0,6\t2,9\nRot\t16\t60\t0,6\t3,7\t16\t65,5\t0,2\t4,1\t16\t64\tCO cT\t4,0\nGr\u00fcn\t16\t71,5\t1,2\t4,46\t16\t68\t0,7\t4,2\t16\t73,5\t0,4\t4,6\nBlau\t16\t104\t0,2\t6,4\t16\t103\t0,25\t6,4\t16\t105\t0,15\t6,6\nTabelle IV.\n(n = 10.)\n| Farbe '\tJacobs 1\t\t\t\ti Hofmann\t\t\t\t\tDearborn\t\t\n\tD\tH\tm. V.\t\u00a3\tD\tH\tm. y.\t1 8 !\tD\tH\tm. y.\t\u00a3\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nGelb\t17\t43\t0,4\t2,5\t15,5\t43\t0,5\t2,7\t18,0\t43\t0,4\t2,4\nRot\t11,9\t43\t1,0\t3,6\t12,2\t43\t0,2\t3,5\t12,2\t43\t0,2\t3,5\nGr\u00fcn\t11,0\t43\t0,25\t3,9\t10,2\t43\t0,7\t4,2\t10,7\t43\t0,3\t4,0\nBlau\t6,8\t43\t0,4\t6,3\t7,2\t43\t0,3\t5,9\t7,0\t43\t0,35\t6,1","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nG\u00eaza B\u00e9v\u00e9sz.\nTabelle V.\n(n = 10.)\nFarbe\tJacobs\t\t\t\tHofmann\t\t\t\tDearborn\t\t\t\n\tD\tH\tm. y.\t\u00a3\tD\tH\tm. V.\t\u00a3\tD\tH\tm. y.\t\u00a3\nGelb\t24,5\t64\t0,3\t2,6\t26,5\t64\t0,6\t2,4\t28\t64\t0,5\t2,5\nRot\t19,0\t65\t0,25\t8,4\t19,0\t64\t0,3\t3,3\t18,8\t64\t0,12\t3,4\nGr\u00fcn\t17,0\t65\t0,45\t3,8\t16,0\t64\t1,1\t4,0\t18\t64\t0,4\t3,5\nBlau\t11,0\t65\t0,2\t5,9\t10,4\t64\t0,25\t6,1\t11\t64\t0,3\t5,8\nTabelle VI.\n(n \u2014 10.)\nFarbe\tD\tH\t\u00a3\tD 1\tH\t\u00a3\nRot\t14\t45\t3,2\t20\t64\t3,2\nOrange\t1 18\t41\t2,27\t25\t64\t2,5\nGelb\t18\t44\t2,4\t|\t25\t64\t2,5\nGelbgr\u00fcn\t18\t46\t2,5\t21\t64\t3,0\nGr\u00fcngelb\t14\t46\t3,2\t18\t66\t3,6\nGr\u00fcn\t12\t44\t3,6\t16\t64\t4,0\nGr\u00fcnblau\t10\t44\t4,4\t15\t66\t4,4\nBlau\t7,5\t44\t5,8\t11\t64\t5,9\nViolett\t7,8\t44\t5,6\t12\t64\t5,3\nDie in der Tabelle II eingetragenen Werte yon s lassen mit vollster Sicherheit erkennen, dais die Schw\u00e4chung f\u00fcr die verschiedenen Farben unter sonst gleichen Umst\u00e4nden verschieden grofs ist, und zwar zeigt sich in \u00dcbereinstimmung mit den Resultaten der obigen Schwellenbestimmungen der Schw\u00e4chungskoeffizient am geringsten f\u00fcr Gelb, dann folgt Rot, mit kurzem Abstand davon Gr\u00fcn, und zuletzt wiederum Blau, f\u00fcr welches \u00a3 reichlich doppelt so grofs ist wie f\u00fcr Gelb.\nUm zu sehen, ob die Schw\u00e4chungskoeffizienten bei st\u00e4rkerem Farbenreize dieselben bleiben wie bei schw\u00e4cherem, habe ich auf dem D-Feld den farbigen Sektor um 8\u00b0 erh\u00f6ht. Die Tabelle III gibt die erhaltenen Werte. Die Tabellen IV und V beziehen sich auf die gleiche Frage wie die vorausgehenden Tabellen, nur war hier bei den Versuchen als konstantes Vergleichsfeld das H-Feld gew\u00e4hlt. Die Resultate entsprechen durchaus den in Tabelle II angef\u00fchrten.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. vom Wei fs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. Hl\nTabelle VI gibt die Resultate einer Versuchsreihe an, in welcher die Zahl der verschiedenen benutzten Farben 9 betrug. Der Gang von e in dieser Tabelle entspricht demjenigen, was man nach den bisherigen Resultaten zu erwarten hatte.\n\u00a7 3. Versuche mit absoluten Farbengleichungen.\nBei den Farbengleichungen, die bei den Versuchen des vorigen Paragraphen hergestellt wurden, erschien das D-Feld zwar im gleichen Grade farbig wie das D-Feld, aber nicht auch gleich hell; denn dadurch, dafs man auf dem D-Felde einen breiteren farbigen Sektor angebracht hat, hat man diesem Felde zugleich auch eine gr\u00f6fsere IF-Valenz zugesetzt als dem D-Felde und dadurch die vorher hergestellte Helligkeitsgleichung zugunsten des D-Feldes vernichtet.1 Die Versuchsperson hatte also die Farbigkeiten der beiden Felder unter ung\u00fcnstigen Bedingungen, n\u00e4mlich bei etwas verschiedenen Helligkeiten derselben, zu vergleichen. Ich habe daher auch noch Versuche angestellt, bei denen die Versuchsperson absolute Farbengleichungen herzustellen hatte, d. h. solche, bei denen das D-Feld und das D-Feld sowohl hinsichtlich der Farbigkeit, wie auch hinsichtlich der Helligkeit so sehr als m\u00f6glich \u00fcbereinstimmten.2\nNachdem man eine Helligkeitsgleichung zwischen dem D-Felde, das, wde bisher, nur 6 0 Weifs enthielt und dem D-Felde zustande gebracht hatte, stellte man auf beiden Feldern einen\n1\tDie Tatsache, dafs bei der in der obigen Weise vollzogenen Herstellung der gleichen Farbigkeit der beiden Felder das iT-Feld heller wird als das -D-Feld, scheint zu beweisen, dafs die auf dem JJ-Felde bestehende Schw\u00e4chung das Weifs in geringerem Grade trifft als die Farbe. Es ist indessen zu bedenken, dafs f\u00fcr Weifs insofern eine Komplikation besteht, als sich bei Zusatz eines bestimmten Quantums von Weifs zu dem jff-Felde und dem D-Felde auf beiden Feldern zugleich der Kontrast zu dem umgebenden H- bzw. D-Grunde \u00e4ndert. Dafs die in Rede stehende Schw\u00e4chung f\u00fcr Weifs besteht, ergibt sich bereits aus einem Versuche Herings, den Hess und Pretori gelegentlich [Arch. f. Ophthalm. 40 (4), S. 22 ff.) mitgeteilt haben.\n2\tDie Herstellung vollkommener Farbengleichungen st\u00f6fst in diesem Falle insbesondere schon deshalb auf Schwierigkeiten, weil der bedeutende Zusatz von objektivem weifsen Lichte, der auf dem LT-Feld erfordert ist, zufolge hat, dafs der Farbenton der benutzten Farbe (in Einklang mit der am Schl\u00fcsse dieser Abhandlung beigef\u00fcgten Mitteilung von Prof. M\u00fcller) auf diesem Felde etwas anders ausf\u00e4llt als auf dem D-Felde.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nG\u00e9za R\u00e9v\u00e9sz.\ngleich grofsen (\u00fcbermerklichen) Farbensektor ein. Die Helligkeiten der beiden Ringe waren nach dieser Einstellung nicht mehr gleich, sondern man mufste den Weifssektor des H-Feldes vergr\u00f6fsern. Hatte man durch Vergr\u00f6fserung desselben die gleiche Helligkeit auf beiden Feldern erhalten, so war die Farbigkeit auf dem H-Felde zu gering. Es wurde daher auf diesem Felde der farbige Sektor bis zum Punkte der gleichen Farbigkeit beider Felder vergr\u00f6fsert, wobei immer zugleich die Breite des weifsen Sektors des H-Feldes in der Weifse verringert wurde, dafs der Zuwachs von Weifsvalenz, der eine Vergr\u00f6fserung des farbigen Sektors mit sich brachte, durch die Verringerung des weifsen Sektors gerade kompensiert wurde.1 In entsprechender Weise wurde bei den Versuchen absteigender Richtung verfahren, bei denen von einem deutlich zu grofsen farbigen Sektor des FT-Feldes ausgegangen wurde.\nIch gebe jetzt tabellarisch die Resultate dieser Versuche wieder, und zwar gebe ich neben der Gr\u00f6fse der farbigen Sektoren des D- und H-Feldes auch noch das Verh\u00e4ltnis dieser Sektoren, den Schw\u00e4chungskoeffizienten e, an.\nTabelle VII. (n = 30.)\nFarbe\tJacobs |\t\t\tHoemann\t\t\tKatz\t\t\tR\u00e9v\u00e9sz\t\t\n\tD\tH\t. i\tD\tH\t\u00a3\tD\tH\t\u00a3\tD\tH\t\u00a3\nGelb\t30\t36\t1,2\t30\t35\t1,17\t30\t36\t1,2\t30\t35\t1,17\nRot\t30\t39\t1,3\t30\t38\t1,27\t30\t39\t1,3\t30\t39\t1,3\nGr\u00fcn\t30\t41\t1,86\t30\t40\t1,33\t30\t40\t1,33\t30\t41\t1,37\nBlau\t30\t64\t2,1\t30\t62\t2,07\t30\t60\t2,0\t30\t64\t2,1\n1 Um diese kompensierenden \u00c4nderungen des weifsen Sektors ausf\u00fchren zu k\u00f6nnen, war vorher die (f\u00fcr das Hellauge in Betracht kommende) Weifsvalenz des benutzten farbigen Papieres bestimmt worden, und zwar bestimmte ich mittels des von Hess beschriebenen HERiNGSchen Apparates zur Diagnose der peripheren Farbenblindheit die benutzten Farben die Peripheriewerte des helladaptierten Auges. Es spricht gewifs f\u00fcr die Tauglichkeit dieser Methode der Weifsvalenzbestimmung, dafs die Summe der TF-Valenzen, welche das if-Feld nach hergestellter absoluter Farbengleichung enthielt, bei allen benutzten Farben merkbar dieselbe war.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\t__ _ __\nUber d. vomWeifs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. H3\nTabelle VIII.\n(n = 30.)\nFarbe\t! Jacobs\t\u25a0 j\t\t\tHofmann\t\t\t|\tKatz i\t\u2022\t\t\tR\u00e9v\u00e9sz\t\t\n\tD\t\t1 S\tD\tH\t\u00a3\tD\tH\tE\tD\tH\t\u00a3\nGelb\t60\t72\t1,2\t60\t72\t1,2\t60\t73\t1,21\t60\t72,6\t1,21\nKot\t60\t79\t1,31\t60\t77\t1,27\t60\t78\t1,3\t60\t77,4\t1,29\nGr\u00fcn\t60\t82\t1,36\t60\t80\t1,33\t60\t81\t1,35\t60\t81,0\t1,35\nBlau\t60\t126\tO 1 -!1 !\t60\t120\t2,0\t60\t121\t2,01\t60\t122\t2,03\nTabelle IX.\n(n = 30.)\nFarbe\ti Jacobs\t\t\tHofmann\t\t\tKatz\t\t\tR\u00e9v\u00e9sz\t\t\n\tD\tH\t\u00a3\tD\tII\te i\tD\tII\tE\tD\tH\tE\nGelb\t90\t111,5\t1,24\t90\t110\t1,22\t90\t110\t1,22\t90\t110\t1,22\nRot\t90\t121,4\t1,35\t90\t120\t1,33\t90\t123\t1,36\t90\t121,5\t1,35\nGr\u00fcn\t90\t125,5\t1,39 j\t90\t127\t1,41\t90\t126\t1,4\t90\t128\t1,42\nBlau\t90\t189\t2,1\t90\t185\t2,05\t90\t182\t2,02\t90\t185\t2,05\nTabelle X.\nin = 30.)\nFarbe |\tSTECKEL (Deuteranop)\t\t\tSteckel\t\t\tSTECKEL\t\t\n\tD\tII\t\u00ab !\tD\tB\t\tD\tB\t\u00a3\nGelb\t30\t37\t1,23\t60\t73\t1,21\t90\t112\t1,23\nRot\t30\t40\t1,33\t60\t80\t1,33\t90\t121\t1,34\nGr\u00fcn j\t30\t42\t1,4\t60\t83\t1,38\t90\t127\t1,41\nBlau\t30\t58\t1,9\t60\t132\t2.2 /\t90\t190\t2,11\nTabelle XL1\n(n = 40.)\n\u25a0 Farbe 1 - i 1\tCheym (Protanop) l\t\t\tDr. Levy (Anomal)\t\t\tR\u00e9v\u00e9sz\t\t\tAndersen (Deuteranop)\t\t\n\tD\tH\tI \u00a3 i !\tD\tH\tE\tD\tH\tE\tD\tH\tE\nGelb\t60\t75\t1,25\t60\t69\t1,15\t60\t69\t1,15\t60\t67\t1,11\nRot\t60\t78\t1,3 |\t60\t84\t\t60\t85\t1,41\t60\t81\t1,35\nGr\u00fcn\t60\t81,5\t1,35 |\t60\t78\t1,3\t60\t80\t1,33\t60\t80\t1,33\nBlau\t60\t110\t1,83 j\t60\t103\t1,7 :\t60\t109\t1,8 !\t60\t105\t1,7\n1 Die Untersuchungen denen die in den Tabellen XI und XII ver-zeichneten Werte zugrunde liegen, habe ich in dem psychologischen In-","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nG\u00e9za R\u00eav\u00e9sz.\nTabelle XII.\n(n = 20.)\nFarbe\tCheym (Protanop)\t\t\tDr. Levy (Anomal)\t\t\tR\u00c9V\u00c9SZ\t\t\ti Andersen (Deuteranop)\t\t\n\tD\tH\t\u00a3\tD\tII\t\u00a3\tD\tH\t\u00a3\tD\t\t\u00a3\nGelb\t90\t108\t1,2\t90\t105\t1,16\t90\t109\t1,21\t90\t108\t1,2\nRot\t90\t127\t1,41\t90\t121\t1,34\t90\t125\t1,38\t90\t126\t1A\nGr\u00fcn\t90\t126\t1,4\t90\t120\t1,33\t90\t121,5\t1,35\t90\t125\t1,38\nBlau\t90\t163\t1,8\tCO o\t148\t1,64\t90\t154\t1\u20141 i> tH\t90\t153\t1,7\nIn diesen Tabellen zeigt sich folgendes. Der Schw\u00e4chungs-koeffizient s ist wiederum f\u00fcr Gelb am geringsten ausgefallen, dann folgt Rot, hierauf wiederum mit nur geringem Abstande Gr\u00fcn, und zuletzt Blau, dessen Schw\u00e4chungskoeffizient sich zu dem von Gelb etwa wie 2 zu 1,2 verh\u00e4lt. Dafs die Farben hinsichtlich der Werte von e in der hier angegebenen Ordnung aufeinander folgen, kann nach den zahlreichen Versuchen, auf die sich die Tabellen 1\u2014XII beziehen, als sichergestellt gelten.* 1\nUntersuchen wir ferner, wie sich die Werte von e verhalten, wenn die Breite des dem konstanten Vergleichsfelde (D-Felde) zugesetzten farbigen Sektors vergr\u00f6fsert wird, so zeigt sich keine ausgepr\u00e4gte Abh\u00e4ngigkeit des s von dieser Sektorbreite. Nur eine sehr geringe Zunahme von s bei wachsender Breite des dem D-Felde zugesetzten farbigen Sektors mufs als wahrscheinlich zugegeben werden, wenn man die Resultate von Tabelle VII und Tabelle IX miteinander vergleicht.\nDie verschiedenen Versuchspersonen stimmen nicht blofs hinsichtlich der Reihenfolge, in welcher die Farben gem\u00e4fs dem ihnen entsprechenden Werte von e anzuordnen sind, sondern auch hinsichtlich der den verschiedenen Farben zugeh\u00f6rigen absoluten Werte von e in bemerkenswerter Weise miteinander \u00fcberein. Diese \u00dcbereinstimmung ist um so bemerkenswerter, weil sich unter den Versuchspersonen ein Protanop (Cheym), zwei\nstitut der Universit\u00e4t Berlin durchgef\u00fchrt. F\u00fcr die Erlaubnis zu diesem Zwecke das Institut zu ben\u00fctzen, danke ich den Herren Geheimrat Prof. Stumpf und Prof. Schumann bestens.\n1 Dafs die in den Tabellen II\u2014VE angef\u00fchrten Werte von \u00a3 absolut genommen bedeutend gr\u00f6fser sind als die in den obigen Tabellen VII\u2014XII angef\u00fchrten Werte, ist nat\u00fcrlich daraus zu erkl\u00e4ren, dafs bei jenen fr\u00fcheren Versuchen das IT-Feld eine gr\u00f6fsere Helligkeit besafs als das H-Feld.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. vom Weifs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. H5\nDeuteranopen (S\u00efeckel und Andersen) und ein anomaler Tetrachromat (Levy) 1 befinden.\nDie hier f\u00fcr das D-Feld nachgewiesene Schw\u00e4chung der Wirksamkeit chromatischer Lichtreize l\u00e4fst sich nicht anders als durch folgende Anschauungen erkl\u00e4ren.\nEin wirkendes weifses Licht ruft in der Netzhaut (in den Zapfen) einen Vorgang hervor, dessen St\u00e4rke sich zwar nach der physikalischen Intensit\u00e4t dieses Lichtes, nicht aber auch danach bestimmt, wie nun der Erregungseffekt dieses Lichtes durch den Einflufs eines vorhandenen LIelligkeitskontrastes modifiziert wird, und welcher zur Folge hat, dafs gleichzeitig einwirkende farbige Lichtreize in ihrer erregenden Wirkung geschw\u00e4cht werden. Da von dem D-Felde ein st\u00e4rkeres weifses Licht ausgeht, als von dem D-Felde, so ist dieser Vorgang in den dem D-Felde entsprechenden Netzhautteilen st\u00e4rker entwickelt als in den dem D-Felde entsprechenden Netzhautpartien, es erfahren somit die chromatischen Lichtreize infolge dieses Vorganges in den erster en Netzhautteilen eine gr\u00f6fsere Abschw\u00e4chung als in den letzteren, so dafs, um eine absolute Farbengleichung f\u00fcr beide Felder herzustellen, der farbige Sektor auf dem D-Felde gr\u00f6fser genommen werden mufs als auf dem D-Felde.\nAuf weitere Betrachtungen dar\u00fcber, von welcher Art der. hier besprochene retinale Vorgang sein k\u00f6nne, gehe ich nicht ein, da f\u00fcr eine Diskussion dieser Frage der Kreis der in Betracht kommenden Tatsachen noch nicht hinl\u00e4nglich aufgekl\u00e4rt ist und es wenig angezeigt erscheint, \u00fcber einen Erscheinungskreis, in Beziehung auf die noch so viele Versuche anzustellen sind, vorzeitig irgendwelche Hypothesen einzuf\u00fchren. Ich selbst hoffe die vorstehenden mit Pigmentfarben ausgef\u00fchrten Versuche in B\u00e4lde mit Spektralfarben in ausgedehnterem Mafse (auch mit Variierung der Helligkeit des D- und D-Feldes) fortf\u00fchren zu k\u00f6nnen.\nNat\u00fcrlich ist der hier in Eede stehende Vorgang auch auf den fr\u00fcher untersuchten Gang, den die Farbenschwellen bei wTachsender Intensit\u00e4t\n1 Wie schon fr\u00fcher erw\u00e4hnt, geh\u00f6rt Herr Dr. Levy zu demjenigen Typus der Anomalen, bei welchen das rote Ende des Spektrums verk\u00fcrzt ist. Ich m\u00f6chte nicht unterlassen zu bemerken, dafs Herr Prof. Schumann, welcher dem anderen Typus der Anomalen angeh\u00f6rt, bei gelegentlicher Mitbeteilung an den Beobachtungen die von mir und anderen Versuchspersonen hergestellten absoluten Farbengleichungen gleichfalls anerkannt hat.","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nG\u00eaza R\u00e9v\u00e9sz.\neines gegebenen TV-Reizes nehmen, von wesentlichem Einflufs.1 Professor M\u00fcller hat ferner auch bereits die von Pretori und Sachs n\u00e4her untersuchte Tatsache, dafs f\u00fcr die Kompensierung eines und desselben Farbenkontrastes ein um so intensiverer farbiger Lichtreiz erforderlich ist, je mehr Weifs das Kontrastfeld enth\u00e4lt, auf einen Vorgang der hier in Rede stehenden Art zur\u00fcckgef\u00fchrt. Hat man die rote Kontrastfarbe, die eine gr\u00fcne Rotationsscheibe in einem auf ihr befindlichen grauen Ringe erweckt, durch Zusatz von Gr\u00fcn zu dem grauen Ringe gerade kompensiert und setzt man nun diesem Ringe noch ein gewisses Quantum Weifs zu, indem man auf demselben einen schwarzen Sektorabschnitt von geeigneter Breite durch einen gleich breiten weifsen Sektorabschnitt ersetzt, so tritt die rote Kontrastfarbe in dem Ringe wieder deutlich hervor, und zwar eben deshalb, weil die mit dem Weifszusatze verkn\u00fcpfte Steigerung des in Rede stehenden retinalen Vorganges mit einer Abschw\u00e4chung der erregenden Wirkung des von dem Ringe ausgehenden gr\u00fcnen Lichtes verbunden ist, w\u00e4hrend der von dem umgebenden gr\u00fcnen Felde auf den Ring ausge\u00fcbte Kontrasteinflufs durch jenen Vorgang nicht beeinflufst wird.\nAuch der zweite von Pretori und Sachs aufgestellte Satz, dafs die von einem farbigen Felde ausgehende chromatische Kontrastwirkung bei konstanter farbiger Valenz dieses Feldes und unter sonst gleichen Umst\u00e4nden um so geringer ist, je gr\u00f6fser die Weifsvalenz dieses Feldes ist, w\u00fcrde sich, wie Prof. M\u00fcller (a. o. a. 0.) bemerkt hat, auf die Wirksamkeit des hier in Rede stehenden Vorganges zur\u00fcckf\u00fchren lassen. Je gr\u00f6fser die Weifsvalenz des kontrasterweckenden Feldes ist, desto st\u00e4rker f\u00e4llt jener Vorgang in der von diesem Felde betroffenen Netzhautpartie aus, desto geringer ist also die erregende Wirkung der chromatischen Valenz dieses Feldes, und desto schw\u00e4cher mithin auch der von derselben her-r\u00fchrende Kontrasteinflufs.\nEinen weiteren.hierher geh\u00f6rigen Erscheinungskreis d\u00fcrften nach der an mich gerichteten, nachstehenden Mitteilung von Herrn Prof. M\u00fcller die \u00c4nderungen des Farbentones bilden, die einerseits bei objektivem und andererseits bei subjektivem Weifszusatze eintreten. \u201eVon objektivem Weifszusatze rede ich dann, wenn dem farbigen Felde objektives weifses Licht zugemischt wird, von subjektivem Weifszusatze jedoch dann, wenn der Unterschied in der Weifslichkeit und Schw\u00e4rzlichkeit des Feldes mit Hilfe des simultanen oder sukzessiven Helligkeitskontrastes bewirkt wird. Man erh\u00e4lt also den Fall des subjektiven Weifszusatzes, wenn man ein farbiges Feld zun\u00e4chst auf weifsem und dann auf schwarzem Grund betrachtet, oder wenn man einen Punkt eines kleinen, auf schwarzem Grunde befindlichen, hellweifsen Feldes fixiert und dann schnell den Blick auf einen markierten Punkt einer vorgeschobenen gleichf\u00f6rmigen, farbigen Fl\u00e4che richtet. Zwischen dem dunklen Felde, das alsdann auf letzterer Fl\u00e4che erscheint, und seiner helleren LTErgebung zeigt sich dann ein Unterschied des Farbentones, der in derselben Richtung liegt wie derjenige, der zwischen zwei Feldern der betreffenden\n1 Man vergleiche hierzu und zum nachfolgenden G. E. M\u00fcller, Z. f. Psychol. 14, 36 f.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. vom Weifs ausgehende Schw\u00e4chung d. Wirksamkeit f\u00e4rb. Lichtreize. H7\nFarbe besteht, von denen sich das eine auf weifsem, das andere auf schwarzem Grunde befindet.\u201c\n\u201eUntersucht man nun, wie sich der Ton der verschiedenen Farben einerseits bei objektivem und andererseits bei subjektivem Weifszusatz \u00e4ndert, so zeigt sich unter anderem folgendes.\u201c\n\u201eGelbrot und Gelbgr\u00fcn n\u00e4hern sich bei objektivem Weifszusatze dem Urrot bzw. Urgr\u00fcn1, bei subjektivem Weifszusatze dagegen dem Urgelb.\u201c\n\u201eViolett n\u00e4hert sich bei subjektivem und noch viel mehr bei objektivem Weifszusatze dem Urrot. Auch der Ton von Gr\u00fcnblau \u00e4ndert sich bei beiden Arten des Weifszusatzes in der gleichen Richtung, n\u00e4mlich in der Richtung eines weniger bl\u00e4ulichen Gr\u00fcn.\u201c\n\u201eUm die eigent\u00fcmliche Tatsache zu erkl\u00e4ren, dafs der objektive Weifszusatz auf Gelbrot und Gelbgr\u00fcn einen entgegengesetzten Einflufs aus\u00fcbt wie der subjektive Weifszusatz, mufs man sich dessen erinnern, dafs infolge der nutritiven Minderwertigkeit, welche der Rotgr\u00fcnsinn gegen\u00fcber dem Gelbblausinn zeigt (man vgl. Z. f. Psychol. 14, 369 f.), eine Abschw\u00e4chung eines gelbroten oder gelb gr\u00fcnen Lichtes die Folge hat, dafs die R\u00f6tlichkeit bzw. Gr\u00fcnlichkeit gegen\u00fcber der Gelblichkeit mehr hervortritt. Dieser Einflufs der Lichtabschw\u00e4chung auf den Farbenton der langwelligen Lichter ist bekanntlich so stark, dafs in einem Sonnenspektrum, dessen Lichtst\u00e4rke sehr herabgesetzt ist, Rot und Gr\u00fcn unmittelbar aneinander zu stofsen scheinen. Wir k\u00f6nnen also sagen: der objektive Weifszusatz wirkt auf den Farbenton der kurzwelligen Lichter in der gleichen Richtung wie eine \u00e4ufsere Abschw\u00e4chung derselben.\u201c\n\u201eHiernach liegen folgende Anschauungen nahe. Wenn wir den Einflufs des subjektiven Weifszusatzes auf den Farbenton untersuchen, so haben wir es mit einer Art unmittelbaren Einflusses des Weifs (der achromatischen Prozesse oder Erregungen) auf das Hervortreten der Farben zu tun. Derselbe geht dahin, innerhalb gewisser Grenzen bei zunehmender Weifsliehkeit das Gelb gegen\u00fcber dem Rot oder dem Gr\u00fcn mehr hervortreten zu lassen. Bei dem objektiven Weifszusatze dagegen haben wir es aufser mit diesem unmittelbaren Einfl\u00fcsse auch noch mit einem mittelbaren Einfl\u00fcsse zu tun, d. h. einem Einfl\u00fcsse, den das weifse Licht insofern aus\u00fcbt, als bei seiner Einwirkung auf die Netzhaut zugleich ein Vorgang eintritt, welcher die erregende Wirkung gleichzeitig gegebener chromatischer Lichtreize schw\u00e4cher ausfallen l\u00e4fst. Diese Herabsetzung der erregenden Wirkungen chromatischer Lichtreize wirkt in der gleichen Richtung wie eine physikalische Herabsetzung der betreffenden Lichter, macht sich also bei den langwelligen Lichtern im Sinne eines st\u00e4rkeren Hervortretens des Rot oder des Gr\u00fcn gegen\u00fcber dem Gelb geltend. Allerdings ist nach den von Ihnen gefundenen Resultaten zur Kompensierung des schw\u00e4chenden Einflusses, den ein bestimmter objektiver Weifszusatz auf den chromatischen Erregungseffekt aus\u00fcbt, beim Gelb eine etwas (ungef\u00e4hr im Verh\u00e4ltnisse 1,2 : 1,35) geringere Verst\u00e4rkung des farbigen Lichtes n\u00f6tig als beim Rot oder Gr\u00fcn. Dieser Unterschied kommt jedoch gegen\u00fcber dem starken Einfl\u00fcsse, den innerhalb der hier in Betracht kommenden Grenzen eine\n1 Dies trat auch bei meinen Versuchen hervor.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\nGcza R\u00e9v\u00e9sz.\nSchw\u00e4chung der erregenden Wirkungen der langwelligen Lichter im Sinne eines deutlicheren Hervortretens das Rot oder Gr\u00fcn gegen\u00fcber dem Gelb austibt, zu wenig in Betracht, so dafs die Richtung, in der sich der objektive Weifszusatz geltend macht, dieselbe bleibt wie diejenige, in der sich eine Herabsetzung der physikalischen Lichtst\u00e4rke geltend macht.\u201c\n\u201eWas den Einflufs anbelangt, den ein objektiver Weifszusatz auf Violett aus\u00fcbt, so geht, wie gesehen, der unmittelbare Einflufs des Weifs (der Einflufs eines subjektiven Weifszusatzes) dahin, die R\u00f6tlichkeit gegen\u00fcber der Bl\u00e4ulichkeit mehr hervortreten zu lassen. Da nun ferner, wie bekannt, eine physikalische Abschw\u00e4chung von violettem Lichte den Farbenton gleichfalls im Sinne einer Ann\u00e4herung an Urrot ver\u00e4ndert, und \u00fcberdies nach Ihren Resultaten der einem bestimmten objektiven Weifs-zusatze entsprechende Schw\u00e4chungskoeffizient f\u00fcr Blau (etwa im Verh\u00e4ltnisse 2 : 1,4) gr\u00f6fser ist als f\u00fcr Rot, so begreift sich vollkommen, dafs der Einflufs, den ein objektiver Weifszusatz auf Violett im Sinne eines st\u00e4rkeren Hervortretens das Rot aus\u00fcbt, so bedeutend ist, dafs selbst ein Blau, an welchem ein Stich ins R\u00f6tliche nicht erkennbar ist, durch objektiven Weifszusatz stark r\u00f6tlich werden kann.\u201c\n\u201eEntsprechend wie beim Violett liegen die Verh\u00e4ltnisse in Beziehung auf die Wirksamkeit eines objektiven Weifszustandes beim Gr\u00fcnblau. Auch hier geht die \u00c4nderung, welche der Farbenton bei Herabsetzung der physikalischen Lichtst\u00e4rke erf\u00e4hrt, in derselben Richtung (nach dem Urgr\u00fcn hin) vor sich wie die von einem subjektiven Weifszusatze bewirkte \u00c4nderung des Farbentones. Rur lassen sich hier wegen der geringen S\u00e4ttigung der zur Verf\u00fcgung stehenden gr\u00fcnblauen Papiere alle in Betracht kommenden Vorg\u00e4nge viel weniger deutlich beobachten als beim Violett.\u201c\n\u201eEs ist hier nicht der Ort, auf die quantitativen Verh\u00e4ltnisse der im vorstehenden erw\u00e4hnten Erscheinungen (die Bedingungen, unter denen die erw\u00e4hnten Wirkungen des objektiven oder subjektiven Weifszusatzes am deutlichsten hervortreten) und die bei einem Studium derselben benutzbaren Methoden und zu beachtenden Fehlerquellen n\u00e4her einzugehen. Auch von einer Ber\u00fccksichtigung der in Beziehung auf diese Erscheinungen vorliegenden Literatur mufste hier abgesehen werden. Ferner ist es auch nicht angezeigt, bereits gegenw\u00e4rtig in eine n\u00e4here Diskussion derjenigen Vorg\u00e4nge einzutreten, die ich im vorstehenden kurz als den unmittelbaren und den mittelbaren Einflufs des Weifs bezeichnet habe. Es handelt sich hier sowie bei Ihren Versuchen nur um ein kleines Kapitel aus dem reichen Gebiete der Wechselbeziehungen, die zwischen den achromatischen und den chromatischen Vorg\u00e4ngen unseres Sehorganes bestehen.\n(Eingegangen am 29. September 1905.)","page":118}],"identifier":"lit33410","issued":"1907","language":"de","pages":"102-118","startpages":"102","title":"\u00dcber die vom Wei\u00df ausgehende Schw\u00e4chung der Wirksamkeit farbiger Lichtreize mit Anschlu\u00df einer Mitteilung des Herrn Prof. Dr. G. E. M\u00fcller","type":"Journal Article","volume":"41"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:56:53.191877+00:00"}

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