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{"created":"2022-01-31T16:23:00.215197+00:00","id":"lit33419","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Platzhoff-Lejeune","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 223-227","fulltext":[{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"223\nLiteraturbericht.\nA. Hutheb. Die Yerwerthuug der Psychologie Wundts f\u00fcr die P\u00e4dagogik.\nNeue Jahrb\u00fccher f\u00fcr das klassische Alterthum u. s. w. 2 (8), 521\u2014549. 1901. Der Verf. hat in der \u201eSammlung von Abhandl. aus dem Gebiet der p\u00e4dagogischen Psychologie, Jahrg. II, H. 6, eine Abhandlung f\u00fcr die psychologische Grundlage des Unterrichts ver\u00f6ffentlicht. Unter dem obenstehen-den Titel hat A. Messes in den Neuen Jahrb\u00fcchern, Jahrg. 1901, S. 11, eine Kritik der HuTHE\u00df\u2019schen Schrift verfafst, in der er die HuTHEB\u2019schen Ansichten im Einzelnen pr\u00fcft und zu berichtigen sucht. In der Gegenkritik sucht H\u00fctkbb die einzelnen Einw\u00fcrfe in gr\u00fcndlicher Weise zu widerlegen. Er nimmt hierbei Gelegenheit, die in der ersten Schrift vorgetragenen S\u00e4tze zu pr\u00e4cisiren und die obwaltenden Mifsverst\u00e4ndnisse zu kl\u00e4ren. Dies geschieht in aufserordentlich sachlicher und ersch\u00f6pfender Art, und so bildet die Gegenkritik eine wesentliche Erg\u00e4nzung der ersten Schrift, und kann, wie diese als ein anregender Beitrag zur F\u00f6rderung der p\u00e4dagogischen Psychologie gelten.\tWeiss (Grofs-Lichterfelde).\nTh. Floubnot et E. Clapab\u00e8de. Archives de psychologie de la Suisse romande.\nGenf, Eggimann; Paris, Alcan; Leipzig, Barth; London, Williams & Norgate. Heft 1 und 2.\t100 und 160 8. 1901. Preis des Bandes (von\n4 Heften zu 400 S.) 12 Frcs.\nHeft 1:\nTh. Floubnot. Le cas de Oharies Bonnet, hallucinations visuelles chex nn vieillard op\u00e9r\u00e9 de la cataracte. 1\u201423.\nA. Lemaitbe. Doux cas de personnifications. 24\u201443.\nA. M. Boubibb. Les jeux de Tentant pendant la classe. 44\u201468.\nE. Clapab\u00e8de. Exp\u00e9riences sur la vitesse du soul\u00e8vement des poids de volumes diff\u00e9rents. 69\u201494.\nHeft 2:\nTh. Floubnot. louvelles observations sur un cas de somnambulisme avec\nglossolalie. 101\u2014255.\nVon dem Gedanken ausgehend, dafs die im Genfer psychophysischen Laboratorium und \u00fcberhaupt die von den westschweizerischen Fachm\u00e4nnern auf psychologischem Gebiete gelieferten Arbeiten sich auch \u00e4ufserlich von den Aufs\u00e4tzen der franz\u00f6sischen Collegen in der Revue philosophique und der Ann\u00e9e psychologique unterscheiden sollten, hat Professor Floubnot mit seinem Assistenten Clapab\u00e8de eine etwa halbj\u00e4hrlich erscheinende eigene Zeitschrift gegr\u00fcndet. Mag auch ihr Leserkreis nicht aufserhalb der Fach-","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"224\nIA ter a turbericht.\ngenossen zu suchen und ihr buchh\u00e4ndlerischer Erfolg bescheiden sein, so wird doch der Versuch von allen Interessenten auch aufserhalb der Schweiz freudig begr\u00fcfst werden. Vielleicht darf hier der Wunsch stehen, den nationalen Kreis doch etwas weiter zu ziehen und den psychologischen Arbeiten aus der deutschen Schweiz, wo Mk\u00fcmann und L. Stein arbeiten, Aufnahme zu gew\u00e4hren.\nFloubnot er\u00f6ffnet die Sammlung mit der Publication eines aus dem Jahre 1759 stammenden Documents: es handelt sich um die Aufzeichnungen eines Grofsvaters des Genfer Naturforschers Chablbs Bonnet, mit Namen Charles Lullin. Vom Staar operirt, hatte der 90 j\u00e4hrige Greis w\u00e4hrend ungef\u00e4hr 18 Monaten eine Reihe interessanter theils einmaliger, theils wiederkehrender Visionen (ein rauchender Mann, eine Maschine zum Wollewickeln, farbige Tapetenmuster, blaue Taschent\u00fccher etc.) die er auf den Wunsch seines Enkels unter Beobachtung der gesetzlichen Formen (Secret\u00e4r, Zeugen etc.) zu Papier brachte. Bonnet selbst erw\u00e4hnte den Fall in seinem Essai analytique sur les facult\u00e9s de l\u2019\u00e2me, kam aber schliefslich nicht zu seiner ausf\u00fchrlichen Behandlung und Kritik. Floubnot, dem das Manuscript durch Bekannte anvertraut wurde, reproducirt es in extenso mit kleinen h\u00f6chst n\u00f6thigen Aenderungen der eigenth\u00fcmlichen Satzbildung und Ortho* graphie. Anhangsweise versucht er die Halluzinationen Lullinb, denen dieser selbst ganz objectiv beobachtend gegen\u00fcberstand, mit seinem Milieu in Zusammenhang zu bringen, ihr Verh\u00e4ltnis zum bewufsten Zustand zu beleuchten und sie nach Gruppen zu ordnen.\nEine nicht minder interessante und h\u00f6chst unterhaltende Arbeit steuert Privatdocent A. M. Boubeeb bei: \u201e Ueber die Spiele der Kinder w\u00e4hrend des Unterrichts\u201c. Die Untersuchung fufet nat\u00fcrlich sowohl auf den Vorarbeiten von Bain, Bullt, Pebez und Genossen \u00fcber die Kinder* seele, als auf den \u201eSpielw*B\u00fcchern von G boss. Die Eigent\u00fcmlichkeit des Spiels \u201een classe\u201c sieht der Verf. mit Recht in der Notwendigkeit den Lehrer zu t\u00e4uschen, die dem Spiel den Charakter eines erfinderischen Raffinements und einer gewissen Vergeistigung verleiht Boubibb bespricht nacheinander die Gewohnheiten des Schwatzens, des Lesens anderer B\u00fccher (ein eher seltener Fall), des Bilderbetrachtens, Briefmarken* und Federhalter-Austausches, des Zeichnens (Caricaturen von Lehrern und Mitsch\u00fclern; vgl. die beigegebenen 8 Figuren!), des Briefchenschreibens (von den M\u00e4dchen mit weit gr\u00f6fserer Vorliebe als das Zeichnen betrieben; vgl. die h\u00f6chst unorthographischen Stilproben!), des Musikmachens und des Holzschnitzens in die B\u00e4nke. Er legt dabei grofsen Werth auf die Ber\u00fccksichtigung des Nachahmungstriebes und erz\u00e4hlt aus eigener Erfahrung von f\u00f6rmlichen Epidemien in der Verfertigung gewisser Spielzeuge. Er kann sich aber nicht entschliefsen, eine der herrschenden Theorien \u00fcber das Motiv des Spiels (Kraft\u00fcberschuls; Erm\u00fcdung; Erholung, d. h. Kraftgewinnung) den Vorzug zu geben, die ihm alle nicht gen\u00fcgend die Abwendung von der Arbeit zu erkl\u00e4ren scheinen. Im Spiel sieht er zusammenfassend \u201edas Daseinsrecht und Wesen des Jugendalters\u201c, woran er den Wunsch kn\u00fcpft, die Erziehung m\u00f6ge an der Vertilgung dieses Spieltriebs mit geringerer Engerie arbeiten.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n225\nA. Lema\u00eetre, der Verf. eines Buches \u00fcber die audition color\u00e9e bei Sch\u00fclern, theilt zwei seltene F\u00e4lle von Personificationen dieser Art mit. Im ersten Falle handelt es sich um einen 13 j\u00e4hrigen Sch\u00fcler, der nach langsam verblassenden Kindheitserinnerungen einzelne Buchstaben, Worte, T\u00f6ne und Zahlen farbig sieht. Es handelt sich dabei meist um den Versuch, einem unverstandenen Worte Sinn beizulegen, und der Farbenton, zumal des Fremdwortes, verschwindet, sobald es verstanden ist. Im anderen Fall haben wir eine vollst\u00e4ndige Personification des Alphabets bei einem Manne von 45 Jahren, zu der sich eine eigenth\u00fcmliche Verpers\u00f6nlichung der Himmelsrichtung gesellt : der Osten erscheint als eine freundliche, der Westen als eine feindliche Macht, da n\u00e4mlich, wo er sich zu orientiren im Stande ist. In den meisten dieser F\u00e4lle, auch im letzten, empfiehlt sich die Verwendung der Ideenassociation als heuristisches Princip; das gemeinsame Auftreten zweier v\u00f6llig beziehungsloser oder vor\u00fcbergehend verketteter Umst\u00e4nde wird zu einer so unl\u00f6slich verbundenen Einheit in der Vorstellung des Subjects, dafs der Gef\u00fchlswerth eines Buchstabens oder Wortes, einer Zahl oder Note durch ein kaum erinnerliches Erlebnifs aus der Jugendzeit ein f\u00fcr allemal in einer f\u00fcr das \u201eNicht-Ich\u201c v\u00f6llig r\u00e4tselhaften Weise bestimmt bleibt.\nClapar\u00e8de , dem wir unter Anderem eine interessante Arbeit \u00fcber das Bewufstsein der Thiere (Les animaux sont-ils conscients? Revue philosophique) verdanken, untersucht die Schnelligkeit des Hebens gleicher Gewichte von verschiedenem Volumen. F\u00fcr die Illusion, dafs der umfangreichere Stoff (ein Pfund Federn) leichter erscheine als der gleichwiegende von kleinerem Volumen (ein Pfund Blei), stellen sich vier Erkl\u00e4rungen ein. 1. Wir sch\u00e4tzen das specifische, nicht das totale Gewicht: der Druck der Federn vertheilt sich auf eine gr\u00f6fsere Fl\u00e4che als der des Bleies (Charpentier). 2. Die Wahrnehmung des Gewichts h\u00e4ngt von der Schnelligkeit des Aufhebens ab (Flournoy). 3. Gewicht und Volumen zugleich wahrnehmend, dividiren wir jenes durch dieses und erhalten die Dichtigkeit (Biehvliet). 4. Untersch\u00e4tzung des Gewichts der Federn durch die get\u00e4uschte Erwartung, den umfangreicheren Gegenstand nicht schwerer zu finden (Seashore und Scripture). Die Ausf\u00fchrungen des Verfassers und seine zahlreichen Experimente best\u00e4tigen im Wesentlichen die Hypothese Flournoy\u2019s.\nDas zweite Heft der Archives bildet den zweiten Theil des an dieser Stelle, Jahrgang 1900, S. 141 ff., eingehend besprochenen FLOURNOY\u2019schen Buches Des Indes \u00e0 la plan\u00e8te Mars; \u00e9tude sur un cas de somnambulisme avec glossolalie, das nun in drei franz\u00f6sischen Auflagen und einer amerikanischen Ausgabe vorliegt. Der Verf. hatte am Ende desselben durchblicken lassen, dafs sein Medium neue Offenbarungen in Aussicht stelle: Dieser Anhang bringt Abschliefsendes und wir werden von Flournoy \u00fcber Helene Smith nichts mehr h\u00f6ren. Eine reiche amerikanische Spiritistin hat sich ihrer angenommen und den Bruch der ohnehin schon losen Beziehungen mit der exacten Psychologie Flournoy\u2019s beschleunigt. Auf die Dauer kann eine von der Uebernat\u00fcrlichkeit ihrer Erlebnisse fest \u00dcberzeugte Person unm\u00f6glich die skeptisch beobachtende und schlau experimentirende Art\n15\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 80.","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"226\nLiteraturbericht.\neines Ungl\u00e4ubigen ohne Schaden vertragen. Ja, trotz des nicht nur v\u00f6llig correcten, sondern in hohem Grade tact- und r\u00fccksichtsvollen Verhaltens Flournoy\u2019s hat sich Helens Smith allm\u00e4hlich in eine solche Animosit\u00e4t gegen die Wissenschaft hineingearbeitet, dais deren Vertreter sie wohl oder \u00fcbel den Spiritisten \u00fcberlassen m\u00fcssen. Verspricht uns doch FrL Smith selbst eine \u201eunparteiische\u201c Darstellung ihrer Erlebnisse ab ovo von ihrem Standpunkt, die mit den FLOURNOY\u2019schen Buche freilich so gut wie Nichts gemein haben wird.\nDoch kommen wir zu diesem! Der Verf. hat zun\u00e4chst die Genug-thuung, mit seinem Buche (1. Theil) nicht nur eine spiritistische Gegenschrift (\u201eAutour\u201c des Indes \u00e0 la plan\u00e8te Mars, Genf 1901), sondera auch die Meinungs\u00e4ufserung des Pariser Sanscritisten V. Henry veranlagt zu haben, der in einem besonderen Buche (Le langage martien, Paris Maisonneuve 1901) die Marssprache des FLOURNOY\u2019schen Mediums untersucht und vom Standpunkt des Philologen zu dem gleichen Resultat kommt, welches der Psychologe als h\u00f6chst wahrscheinlich bezeichnet hatte : dafs n\u00e4mlich die Marssprache der franz\u00f6sischen in allem Wesentlichen getreu nachgebildet wurde. Aehnlich geht vom graphologischen Standpunkt aus Frau v. Ungern-Sternberg in ihrem Aufsatz \u201eDes \u00e9critures artificielles ou anonymes\u201c (La Graphologie, September-Oktober 1900, S. 271) den Verschiedenheiten der Schrift Leopold\u2019s, Marie Antoinette\u2019s etc. nach, um ihre durchg\u00e4ngige Identit\u00e4t der normalen Schrift des Mediums zu erweisen.\nInwiefern hat dieses nun seit der Ver\u00f6ffentlichung des F.\u2019sehen Buches Neues zu Tage gef\u00f6rdert? Flournoy theilt zun\u00e4chst einige F\u00e4lle von Verdunkelung des Selbstbewufstseins durch momentane Verdoppelungen des Ich im wachenden Zustand mit, reiht daran einige F\u00e4lle von Prophezeiungen und Kryptamnesie, ohne sich in seiner Ansicht beirren zu lassen, dafs alle diese Lebens\u00e4ufserungen des sogenannten \u201eLeopold\u201c , bezw. Balsamo-Cagliostro bis zu seinen poetisch eher bedenklichen Gedichten nur einer Spaltung des Ichs zuzuschreiben ist und \u201eden \u00e4ltesten, am meisten herausgebildeten Formen des UnterbewuAtseins\u201c seines Mediums angeh\u00f6rt. Interessanter ist dieses in seinem astrologischen Visionenkreis geworden. Nicht zufrieden damit, die im ersten Band schon angedeutete Ultra-Mars-sprache vervollkommnet und quantitativ bereichert zu haben, hat Frl. Smith, offenbar gedr\u00e4ngt durch die ihr Schritt f\u00fcr Schritt mit zersetzender Kritik folgenden Psychologen und Philologen, eine Uranus- und schliefslich eine Mondsprache (gesprochen von den Bewohnern der unserer Erde stete abgewandten Mondh\u00e4lfte 1) entwickelt, die Flournoy ebenfalls mit dem Franz\u00f6sischen vergleichend in Beziehung setzt, nachdem das Medium nach einigem Bitten und vielen Umst\u00e4nden sich zur Uebersetzung verstanden hatte. Es frappirt hier besonders das krampfhafte Bestreben des Unterbewusstseins, etwas von der Muttersprache durchaus Verschiedenes zu erfinden, was nat\u00fcrlich nur auf ganz beschr\u00e4nktem Raum, d. h. mit wenigen S\u00e4tzen m\u00f6glich ist. Bald durch den Versuch philologischer Analyse und des schnell entdeckten Parallelismus mit dem Franz\u00f6sischen in die Enge getrieben, st\u00fcrzt sich Frl. Smith in neue sprachliche Unkosten, ohne dafs dabei mit dem Bisherigen Unvergleichbares zu Tage k\u00e4me.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n227\nZum Hindu-Cyklus \u00dcbergehend, constatirt Flournoy auch hier die Best\u00e4tigung seiner Vermuthungen \u00fcber die Unechtheit der dabei verwerteten Sprach- und Anschauungselement\u00a9, vervollst\u00e4ndigt die Aufz\u00e4hlung der inneren Widerspr\u00fcche der einzelnen Visionen und steuert zur \u201enat\u00fcrlichen\u201c Erkl\u00e4rung der Sache seine inzwischen angestellten Nachforschungen \u201e\u00fcber die Herkunft der Elemente des orientalischen Zyklus\u201c mit.\nEiniges Neue bringt der \u201eK\u00f6nigs-Cyklus\u201c. Wie sollte auch Marie Antoinette, nach 107 Jahren wieder Paris betretend, nicht von der Bewegung des Wiedersehens ergriffen werden. Neu ist bei den in Paris gegebenen Sitzungen des Mediums das Erscheinen des Dr. Barthez , Arztes Ludwig\u2019s XVI., der nur leider sein anf\u00e4nglich sehr devotes Verhalten mit einem h\u00f6chst aggressiven Benehmen vertauscht, worin Flournoy mit Recht eine irrth\u00fcmliche Uebertragung des Verhaltens von Philippe Egalit\u00e9 zu der K\u00f6nigin sieht. Wie weit die zahlreichen Einzelz\u00fcge der Vision geschichtlich haltbar sind, wird hoffentlich von den Historikern jetzt untersucht werden; wie es auch zu erwarten ist, dafs sich zur Erkl\u00e4rung der Mond-und Uranussprache die betreffenden Gelehrten freundlichst bereit finden\nwerden. Einstweilen stellt Flournoy, wie seiner Zeit f\u00fcr Marie Antoinette,\n\u2022 # *\ndie historisch bekannte und die von dem Medium als authentisch gegebene Schrift des Barthez bildlich einander gegen\u00fcber: sie sind einfach unvergleichbar !\nDer Verf. schliefet mit einer erg\u00e4nzenden Ausf\u00fchrung zu der in seinem ersten Bande bereits gelieferten Begriffsentwickelung des Supranormalen. Er verf\u00e4hrt dabei mit der gleichen vorurtheilslosen Gewissenhaftigkeit und dem gleichen guten Humor, der diese ganze, nunmehr abgeschlossene, Darstellung dieses einzigen Falles zu einer der wissenschaftlich werthvollsten Erscheinungen der Fachliteratur und zu einem f\u00fcr den gebildeten Laien h\u00f6chst anziehenden und genufereichen Buche macht. Im Einzelnen bleibt hier gewife noch viel zu thun, Flournoy w\u00e4re der letzte es zu verkennen. Aber \u00fcber den Weg zur L\u00f6sung des R\u00e4thsels und die dabei anzuwendende Methode kann, zumal nach den bedeutsamen Best\u00e4tigungen durch die verschiedenen Fachleute, kein Zweifel mehr obwalten. Es bleibt bei dem von Flournoy citirten, mit Bezug auf die Stigmata einer Heiligen ausgesprochenen Worte Delboeuf\u2019s: Ni supercherie, ni miracle! Kein Betrug, aber auch kein Wunder!\nPlatzhopp - Lejeune (Tour-de-Peilz, Schweiz).\nR. M. Ogden. \u00c2 Method of Mapping Retinal Circulation by Projection. Am. Joum.\nof Psychol. 12 (3), 281-291. 1901.\nGegen die gebr\u00e4uchlichste, von Purkinje vorgeschlagene Methode zur Untersuchung des Verlaufs der Blutgef\u00e4fee in der Netzhaut, bei der mittels eines starken, durch eine Sammellinse auf die Sklera concentrirten Lichtes das Auge durchleuchtet, und der Schatten der Blutgef\u00e4fee sichtbar gemacht wird, sowie gegen die \u201eSchattenmethoden\u201c \u00fcberhaupt wendet Ogden ein, dafs sie nur zur Bestimmung der Lage der gr\u00f6feeren Adern geeignet seien, dafs dagegen die feinen Capillaren ebensowenig wie die Richtungen der Blutstr\u00f6mung in den verschiedenen Gef\u00e4feen auf jene Art sich ermitteln liefeen. Er gr\u00fcndet daher seine eigene Methode der Beobachtung der\n15*","page":227}],"identifier":"lit33419","issued":"1902","language":"de","pages":"223-227","startpages":"223","title":"Th. Flournoy et E. Clapar\u00e8de: Archives de psychologie de la Suisse romande. Genf, Eggimann; Paris, Alcan; Leipzig, Barth; London, Williams & Norgate. Heft 1 und 2. 100 und 160 S. 1901. [Heft 1: Th. Flournoy: Le cas de Charles Bonnet, hallucinations visuelles chez un vieillard op\u00e9r\u00e9 de la cataracte. 1-23 / A. Lemaitre: Deux cas de personnifications. 24-43 / A. M. Boubier: Les yeux de l'enfant pendant la classe. 44-68 / E. Clapar\u00e8de: Exp\u00e9riences sur la vitesse du soul\u00e8vement des poids de volumes diff\u00e9rents. 69-94. // 2. Heft: Th. Flournoy: Nouvelles observations sur un cas de somnambulisme avec glossolalie. 101-255]","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:00.215203+00:00"}