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{"created":"2022-01-31T15:37:40.880655+00:00","id":"lit33420","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 227-228","fulltext":[{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n227\nZum Hindu-Cyklus \u00dcbergehend, constatirt Flournoy auch hier die Best\u00e4tigung seiner Vermuthungen \u00fcber die Unechtheit der dabei verwerteten Sprach- und Anschauungselement\u00a9, vervollst\u00e4ndigt die Aufz\u00e4hlung der inneren Widerspr\u00fcche der einzelnen Visionen und steuert zur \u201enat\u00fcrlichen\u201c Erkl\u00e4rung der Sache seine inzwischen angestellten Nachforschungen \u201e\u00fcber die Herkunft der Elemente des orientalischen Zyklus\u201c mit.\nEiniges Neue bringt der \u201eK\u00f6nigs-Cyklus\u201c. Wie sollte auch Marie Antoinette, nach 107 Jahren wieder Paris betretend, nicht von der Bewegung des Wiedersehens ergriffen werden. Neu ist bei den in Paris gegebenen Sitzungen des Mediums das Erscheinen des Dr. Barthez , Arztes Ludwig\u2019s XVI., der nur leider sein anf\u00e4nglich sehr devotes Verhalten mit einem h\u00f6chst aggressiven Benehmen vertauscht, worin Flournoy mit Recht eine irrth\u00fcmliche Uebertragung des Verhaltens von Philippe Egalit\u00e9 zu der K\u00f6nigin sieht. Wie weit die zahlreichen Einzelz\u00fcge der Vision geschichtlich haltbar sind, wird hoffentlich von den Historikern jetzt untersucht werden; wie es auch zu erwarten ist, dafs sich zur Erkl\u00e4rung der Mond-und Uranussprache die betreffenden Gelehrten freundlichst bereit finden\nwerden. Einstweilen stellt Flournoy, wie seiner Zeit f\u00fcr Marie Antoinette,\n\u2022 # *\ndie historisch bekannte und die von dem Medium als authentisch gegebene Schrift des Barthez bildlich einander gegen\u00fcber: sie sind einfach unvergleichbar !\nDer Verf. schliefet mit einer erg\u00e4nzenden Ausf\u00fchrung zu der in seinem ersten Bande bereits gelieferten Begriffsentwickelung des Supranormalen. Er verf\u00e4hrt dabei mit der gleichen vorurtheilslosen Gewissenhaftigkeit und dem gleichen guten Humor, der diese ganze, nunmehr abgeschlossene, Darstellung dieses einzigen Falles zu einer der wissenschaftlich werthvollsten Erscheinungen der Fachliteratur und zu einem f\u00fcr den gebildeten Laien h\u00f6chst anziehenden und genufereichen Buche macht. Im Einzelnen bleibt hier gewife noch viel zu thun, Flournoy w\u00e4re der letzte es zu verkennen. Aber \u00fcber den Weg zur L\u00f6sung des R\u00e4thsels und die dabei anzuwendende Methode kann, zumal nach den bedeutsamen Best\u00e4tigungen durch die verschiedenen Fachleute, kein Zweifel mehr obwalten. Es bleibt bei dem von Flournoy citirten, mit Bezug auf die Stigmata einer Heiligen ausgesprochenen Worte Delboeuf\u2019s: Ni supercherie, ni miracle! Kein Betrug, aber auch kein Wunder!\nPlatzhopp - Lejeune (Tour-de-Peilz, Schweiz).\nR. M. Ogden. \u00c2 Method of Mapping Retinal Circulation by Projection. Am. Joum.\nof Psychol. 12 (3), 281-291. 1901.\nGegen die gebr\u00e4uchlichste, von Purkinje vorgeschlagene Methode zur Untersuchung des Verlaufs der Blutgef\u00e4fee in der Netzhaut, bei der mittels eines starken, durch eine Sammellinse auf die Sklera concentrirten Lichtes das Auge durchleuchtet, und der Schatten der Blutgef\u00e4fee sichtbar gemacht wird, sowie gegen die \u201eSchattenmethoden\u201c \u00fcberhaupt wendet Ogden ein, dafs sie nur zur Bestimmung der Lage der gr\u00f6feeren Adern geeignet seien, dafs dagegen die feinen Capillaren ebensowenig wie die Richtungen der Blutstr\u00f6mung in den verschiedenen Gef\u00e4feen auf jene Art sich ermitteln liefeen. Er gr\u00fcndet daher seine eigene Methode der Beobachtung der\n15*","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\nLi ter a turberich t.\nBluteirculation in der Netzhaut auf eine Beobachtung, die nach seiner Angabe zuerst R. W. Dabvin gemacht hat. Darnach kann man, besonders wenn der Blutzuflu\u00df zum Auge sich steigert, helle Punkte durch das Gesichtsfeld sich bewegen sehen. Dieses Ph\u00e4nomen hat Helmholtz durch Stauungen der Blutk\u00f6rperchen in den engeren Gef\u00e4\u00dfen, Boisseb mit der Annahme einer Concentration des Lichtes auf die lichtempfindliche Schicht der Netzhaut durch die als Sammellinsen wirkenden Blutk\u00f6rperchen zu erkl\u00e4ren versucht. Indem Coden die letztere Theorie unter Hinweis auf die concave Gestalt der Blutk\u00f6rperchen ablehnt, schliefst er sich der ersteren mit gewissen Modiflcationen an. Er richtet nun seine Versuchsanordnung so ein, dafs der Beobachter einen Papierschirm von gleichm\u00e4\u00dfiger Helligkeit, der durch horizontale und verticale Linien in Quadrate von 2 cm Seitenl\u00e4nge eingetheilt ist, und einen darauf angebrachten Fixationspunkt aus 92 cm Entfernung unverwandt ins Auge fa\u00dft, die Bewegungen der dabei beobachteten und auf jenen Schirm projicirten leuchtenden Punkte mit H\u00fclfe des Quadratnetzes bestimmt und in ein zweites derartiges Netz ein zeichnet. Die Ergebnisse, die mit dieser Methode gewonnen werden, pr\u00fcft Verf. mittels einiger \u201eSchattenmethoden\u201c nach, besonders mit einer sehr einfachen, bei welcher eine gleichm\u00e4\u00dfig beleuchtete Fl\u00e4che, durch einen sehr engen Spalt betrachtet, die Schatten der Netzhautgef\u00e4\u00dfe sichtbar macht. Es zeigt sich so, da\u00df die Beobachtung der bewegten leuchtenden Punkte nicht nur die kleinsten, sondern auch die gr\u00f6\u00dferen Netzhaut\u00bb gef\u00e4fse bestimmen l\u00e4\u00dft.\tDure (Leipzig) \u2713\n0. L. Morgan. Farther lot es oi the Relation of Stimulas to Sensation In fisaal Impressions. Psychol Review 8 (5), 468\u2014473. 1901.\nDies ist ein Supplement zu einer fr\u00fcheren Abhandlung des Verf. Hie wichtigsten Punkte sind die folgenden:\nWenn man auf einer Farbenscheibe die Helligkeit continuirlich von Schwarz zu Wei\u00df \u00fcbergehen l\u00e4\u00dft, so ist das mittlere Grau nicht dasselbe wie in dem Fall einer stufenweisen Aenderung der Helligkeit durch eine Reihe von concentrischen Ringen. Der Unterschied ist wahrscheinlich verursacht durch den Helligkeitscontrast der einzelnen Ringe.\nWenn man die Beleuchtung einer Farbenscheibe von continuirlich oder stufenf\u00f6rmig sich ver\u00e4ndernder Helligkeit vermindert, so verschiebt sich das mittlere Grau. Dies erkl\u00e4rt sich durch die Thatsache, dafs Verminderung der Beleuchtung den schwarzen Sector nicht viel schw\u00e4rzer machen kann, den wei\u00dfen Sector dagegen betr\u00e4chtlich verdunkelt. Das mathematische Gesetz der Helligkeits\u00e4nderung auf der Scheibe ist daher bei Verminderung der Beleuchtung ein anderes als zuvor.\nWeitere Versuche best\u00e4tigen, da\u00df die Curve, gem\u00e4\u00df welcher eine beliebige Farbenempfindung bei gleichm\u00e4\u00dfiger Aenderung in Schwarz \u00fcbergef\u00fchrt wird, ein Theil der entsprechenden Curve f\u00fcr Schwarz-Wei\u00df ist. Die Stelle der Farbenempfindung auf der Schwarz*Wei\u00df-Curve ist einfach durch die Helligkeit der Farbe bestimmt.\nMax Meyer (Columbia, Missouri!","page":228}],"identifier":"lit33420","issued":"1902","language":"de","pages":"227-228","startpages":"227","title":"R. M. Ogden: A Method of Mapping Retinal Circulation by Projection. Am. Journ. of Psychol. 12 (3), 281-291. 1901","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:37:40.880660+00:00"}