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{"created":"2022-01-31T16:22:58.380690+00:00","id":"lit33427","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 230-231","fulltext":[{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nLitera turberich i.\nW. B. Pillsbukt, lots the Sensation of lOTtment originate in the Jeintf\nAm. Jmm. of Psychol 12 (8), 846\u2014853, 1901.\nVerf. geht aus von einem Zweifel an der GoLDSCHEiDKR\u2019schen Theorie\u00bb wonach die Bewegungsempfindung in dem Gelenk ausgel\u00f6st wird\u00bb in dem sich die Bewegung vollzieht Br weist hin auf das Scheitern der bisherigen Versuche\u00bb nachzuweisen, dafs die Gelenkfl\u00e4che selbst empfindlich sei. Ben Baupteinwand aber gegen die genannte Theorie findet er in Versuchen\u00bb welche zeigen\u00bb dafs An\u00e4sthesirung des Garpal- oder Tarsalgelenks einen nicht viel geringeren Einfiufs auf die Sch\u00e4tzung des Umfangs einer Bewegung um Ellbogen bezw. Kniegelenk aus \u00fcbt\u00bb wie die Herabsetzung der Empfindlichkeit in den letzteren Gelenken selbst. Die An\u00e4sthesirung erreicht er mittels eines durch den betreffenden K\u00f6rpertheil geleiteten elektrischen Stromes. Wird ein Strom durch das Ellbogen- bezw. Kniegelenk und ein zweiter durch das Hand- bezw. Fufsgelenk geleitet\u00bb so zeigt sich deutlich eine summirte Herabsetzung der Bewegungsempfindlichkeit Biese Thatsachen veranlassen Pillsbubt\u00bb anzunehmen\u00bb dafs die Bewegungsempfindung durch Empfindungsnerven der Sehnen und Muskeln, nicht durch solche der Gelenke vermittelt wird. Gegen die (Behauptung Gold-scheider\u2019s , die Sehnen und Muskeln k\u00f6nnten bei Entstehung der Bewegung\u00ab Vorstellung deshalb nicht in Betracht kommen, weil die Unterschiedsschwelle f\u00fcr Bewegungen von beliebiger Ausgangsstellung aus, also bei beliebiger anf\u00e4nglicher Muskelcontraction und Sehnenspannung, dit gleiche sei\u00bb macht er geltend, dafs dieselbe nicht die ganze, 'bei einer Bewegung in Th\u00e4tigkeit tretende Muskelgruppe, neben den Flexoren .also besonders auch die Extensoren, ber\u00fccksichtige.\tD\u00fcrr (Leipzig).\nA. Peters. Ist der Hystagmns der lerglente labjrinth&ren Ursprung!? Arch.\nf. Augenheilk. 44 (4), 8. 801\u2014309. 1901.\nPeters h\u00e4lt die Erkl\u00e4rung des Nystagmus der Bergleute als eines Verluste des Muskeltonus durch Ueberanstrengung nicht f\u00fcr ausreichend\u00bb sondern zieht\u00bb indem er die R\u00fcckw\u00e4rtsbeugung des Kopfes f\u00fcr das Prim\u00e4re, den Nystagmus f\u00fcr das Secund\u00e4re h\u00e4lt, f\u00fcr die Entstehung des letzteren die Thateache heran\u00bb dafs von den Bogeng\u00e4ngen des Ohres Nystagmus aus-gel\u00f6st werden kann: Im Vestibularapparat wird durch die R\u00fcckw\u00e4rtsbeugung des Kopfes eine andere Vertheilung der Endolymphe herbeigef\u00fchrt\u00bb durch t\u00e4gliche Wiederholung bildet sich ein neuer Gleichgewichtszustand heraus\u00bb so dafs bei R\u00fcckkehr von der Arbeit die geradeaus gerichtete Kopfhaltung und Augenstellung gen\u00fcgt\u00bb um durch die Ver\u00e4nderung der Gleichgewichtslage einen Reiz \u00eem Vestibularapparat auszul\u00f6sen, der reflec-torisch die Augenmuskelkr\u00e4mpfe erzeugt, \u00dfchliefslich gen\u00fcgt auch eine geringe Aenderung des Kopfes bei der Arbeit selbst, um auf 'diesem otogenen Wege Nystagmus herbeizuf\u00fchren.\tAbrlsborff (Berlin).\nJ. W. Slaughter. The inefnatfena of the Attention ta, tone ef their ftpla-\nlegletl Relatione. Aw. Journal of Psychol, 12 (3), 313\u2014^4. 1901.\nUnter Schwankungen der Aufmerksamkeit versteht Verl, die That* sache\u00bb dafs ein der Grenze der Merklichkeit angenftherter Reiz zeitweise unter die Schwelle der Wahrnehmung herabsinkt. Auf Grund eines Ueber*","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t\n231\nblicks \u00fcber die bisher diesem Gegenstand gewidmeten Untersuchungen von Urbantschitsch, Nikolaus Lange, Eckener, M\u00fcnstbbbeeg, Pace, Mabbe, Lehmann und Heinbich kommt Slaughter zu dem Ergebnifs, dafs die vorliegenden Theorien entweder unrichtig oder zu allgemein sind, und pr\u00e4ci-sirt seinen Standpunkt dahin, dafs zur Erkl\u00e4rung der genannten Thatsache offenbar centrale Processe herangezogen werden m\u00fcssen, dafs aber die allgemeinen Theorien der Aufmerksamkeit und Apperception einer Erg\u00e4nzung durch physiologische Thateachen bed\u00fcrfen, um einen wirklichen Erkl\u00e4rungswert zu gewinnen. Die wichtigste physiologische Thatsache nun, die seine eigenen Untersuchungen zu jenem Zweck beibringen, ist die, dafs motorische Gehirnth\u00e4tigkeit eine Verst\u00e4rkung sensorischer Erregungen zur Folge hat. Indem er n\u00e4mlich die Perioden der Merklichkeit und der Unmerklichkeit eines schwachen Reizes beobachten und auf einer rotiren-den Trommel registriren l\u00e4fst, findet er einen Unterschied des Verh\u00e4ltnisses zwischen einer Periode der Merklichkeit und einer solchen der Unmerklichkeit, jenachdem das Beobachten und Registriren die einzige Th\u00e4tigkeit der Versuchsperson ist oder noch complicirt wird durch einen Zug am Ergographen. Jenes Verh\u00e4ltnis aber gilt ihm als Maafs f\u00fcr die Leistungsf\u00e4higkeit der Aufmerksamkeit bezw. f\u00fcr die Energie der sensorischen Zellen, nachdem seine Versuche gezeigt haben, dafs die Gr\u00f6fse der Merklichkeitsperioden deshalb kein Maafs f\u00fcr jene Wirkung sein kann, weil mit ihnen in demselben Verh\u00e4ltnis die Zeiten der Nichtmerklichkeit sich verl\u00e4ngern.\nNachdem Verf. nun gefunden hat, dafs die Schwankungen der Aufmerksamkeit durch motorische Innervationen beeinflufst werden, will er zeigen, dafs sie Vorg\u00e4ngen \u00e4hnlicher Art \u00fcberhaupt ihre Existenz verdanken. Seine hierauf gerichteten Versuche ergeben in der Mehrzahl der F\u00e4lle ein Zusammenfallen der Merklichkeitsperioden mit den Perioden vermehrten Blutdrucks. Ganz kurze Zeiten, in denen der Reiz merklich wird, stimmen \u00fcberein mit den Respirationsperioden. Eine Beziehung der Aufmerksamkeitsschwankungen zu einem einzigen physiologischen Procefs l\u00e4fst sich also nicht durchf\u00fchren, und deshalb h\u00e4lt Verf. es auch f\u00fcr aussichtslos, absolute Werthe f\u00fcr die Dauer jener Schwankungen anzugeben. Dagegen glaubt er, auf Grund des Thatsachenmaterials der LEHMANN\u2019schen Hypothese, wonach die Respirationsvorg\u00e4nge durch ihren Einflufs auf die Versorgung des Gehirns mit Blut die Aufmerksamkeitsprocesse beeinflussen, eine wahrscheinlichere Theorie substituiren zu k\u00f6nnen, nach der eine directe Unterst\u00fctzung der Wahrnehmungsprocesse von den vasomotorischen und respiratorischen Innervationscentren bei ihrer periodischen Th\u00e4tigkeit ansge\u00fcbt wird.\tD\u00fcrr (Leipzig).\nR. W. Taylor. The Effect of Certain Stimuli tpi the Attention Wave. Am.\nJoum. of Psychol. 12 (3), 335\u2014345. 1901.\nVerf. will als Erg\u00e4nzung zu den vorstehend besprochenen Untersuchungen Slaughter\u2019s, der einen Einflufs motorischer Innervationen auf die Wahrnehmung schwacher Reize beobachtet hat, einen \u00e4hnlichen Einflufs sensorischer Erregungen nach weisen. Als Reize neben den eben merklichen Lichtreizen, an denen die Aufmerksamkeitsschwankungen beobachtet werden, dienen","page":231}],"identifier":"lit33427","issued":"1902","language":"de","pages":"230-231","startpages":"230","title":"J. W. Slaughter: The fluctuations of the Attention in some of their Psychological Relations. Am. Journal of Psychol. 12 (3), 313-334. 1901","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:58.380696+00:00"}