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{"created":"2022-01-31T16:23:50.017777+00:00","id":"lit33439","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ebbinghaus","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 306-310","fulltext":[{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\nLiteraturbericht.\nDictionary of Philosophy and Psychology. Including many of the principal conceptions of Ethics, Logic, Aesthetics, Philosophy of Religion, Mental Pathology, Anthropology, Biology, Neurology, Physiology, Economics,. Political and Social Philosophy, Philology, Physical Science, and Education, and giving a Terminology in English, French, German and Italian. Written by many hands and edited by J. M. Baldwin with the Cooperation and Assistance of an International Board of Consulting Editors. In three volumes with illustrations and extensive bibliographies. Vol. L (A \u2014 Laws of Thought). New York and London, Macmillan. 1901. XXIV u. 644 S. 4\u00b0. $ 6.\u2014\nWie die Inhaltsbeschreibung des Titels erkennen l\u00e4fst, ein vielseitiges und auf der gemeinsamen Arbeit vieler Kr\u00e4fte beruhendes Buch. Ueber die mit ihm angestrebten Ziele giebt eine l\u00e4ngere Vorrede Auskunft. Es soll wesentlich zwei Zwecken dienen.\nErstens der F\u00f6rderung der gelehrten Arbeit durch Mittheilung klarer und von Autorit\u00e4ten anerkannter Definitionen und Erl\u00e4uterungen wissenschaftlicher Begriffe. Nicht neue Termini sollen geschaffen oder zwischen widerstreitenden Deutungen willk\u00fcrlich entschieden werden, sondern der Sinn der vorhandenen soll durch das Zusammenwirken mehrerer Fachgenossen festgestellt, ihre historische Entstehung verstanden, und zugleich ihr Aequivalent in den 8 wichtigsten aufserenglischen Kultursprachen angegeben werden.\nDer andere Zweck des Buches ist p\u00e4dagogischer Art: es soll der Einf\u00fchrung der Lernenden dienen. Wohlformulirte Resultate sollen ihnen geboten werden, nicht Diskussionen; in Verbindung damit sollen sie bei jedem Artikel durch kurze bibliographische Angaben einen ersten Leitfaden f\u00fcr die Literatur des Gegenstandes erhalten; sie sollen endlich aus den Gebieten der zahlreichen anderen Wissenschaften, die f\u00fcr die Philosophie und Psychologie in Betracht kommen, zuverl\u00e4ssige Informationen finden.\nZur Erreichung dieser Ziele hat sich der Herausgeber mit einem ganzen Stabe von Mitarbeitern verb\u00fcndet \u2014 51 Namen, ihn selbst ein-geschlossen, nennt das Verzeichnifs \u2014, die nach einem bestimmten System in kleineren Gruppen die aufzunehmenden Artikel feststellten und ausarbeiteten. Dazu kommt noch eine kleine Zahl von besonders eng verbundenen Kr\u00e4ften f\u00fcr bestimmte einzelne Gebiete, und endlich eine Art Oberrevisionscommission, bestehend aus 17 Gelehrten verschiedener L\u00e4nder,.","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n307\nzur Rathertheilung und namentlich zur Entscheidung \u00fcber die fremdsprachlichen Aequivalente der einzelnen Stichworte.\nDen eigentlichen Kern des Buches, um den die anderen Disciplinen je nach ihrer relativen Wichtigkeit f\u00fcr ihn gruppirt sind, bilden, wie der Haupttitel sagt, Philosophie und Psychologie. Allerdings mit einer merkw\u00fcrdigen Einschr\u00e4nkung : die Geschichte der Philosophie sowie die Griechische und Scholastische Philosophie, also die zu einem tieferen Verst\u00e4ndnifs unentbehrlichen Grundlagen aller Philosophie, soll man nicht in ihm suchen. Augenscheinlich soll mit dieser Bestimmung einem sonst sehr naheliegenden Tadel \u00fcber die auf jenen Gebieten vorhandenen L\u00fccken begegnet werden. Denn das f\u00fcr sie nun dennoch ziemlich reichlich Gebotene erscheint so als eine \u00fcber das Gewollte hinausgehende Zugabe und nicht als ein Zur\u00fcckbleiben hinter der Absicht. Aber thats\u00e4chlich bildet diese Einschr\u00e4nkung f\u00fcr ein Lexikon der Philosophie einen empfindlichen Mangel.\nDer Umfang des Unternehmens ist auf 3 Quartb\u00e4nde berechnet. Die beiden ersten werden das eigentliche Lexikon enthalten, abschliefsend mit \u00f6 Indices f\u00fcr griechische, lateinische, deutsche, franz\u00f6sische und italienische Stichworte. Der dritte Band wird dazu dann eine umfassende Bibliographie bringen, theils sachlich theils alphabetisch geordnet.\nEs ist schwer, \u00fcber ein Werk dieser Art, das naturgem\u00e4fs erst in l\u00e4ngerem Gebrauch erprobt werden kann, nach einigen vorl\u00e4ufigen Proben ein Urtheil abzugeben, das einmal der grofsen auf die Sache verwandten Arbeit gerecht wird, aber doch auch andererseits den hohen von dem Herausgeber selbst aufgestellten Gesichtspunkten nichts vergiebt. Sicherlich ist das Buch als Ganzes eine t\u00fcchtige Leistung. Es befriedigt ein vorhandenes Bed\u00fcrfnifs in unvergleichlich besserer Weise als irgend ein anderes, das wir besitzen, und die Energie und Arbeitskraft, mit der der Herausgeber und seine Mitarbeiter in verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig kurzer Zeit etwas so Brauchbares geschaffen haben, verdienen volle Anerkennung. Eine ganze Reihe von Artikeln sind uneingeschr\u00e4nkt musterhaft: knapp und doch \u00fcber den Umfang des Gegenstandes ausreichend orientirend, \u00fcbersichtlich gegliedert, klar und in wohlerwogenen Ausdr\u00fccken formulirt. Sie entsprechen vollkommen dem, was man in einem solchen Lexikon im Gegensatz zu einer Encyklop\u00e4die zu finden erwartet. So z. B,, um einzelnes zu nennen, die Artikel Abstract Idea, Idea, Associationism (Stout); Colour, mixture, Simultaneous Contrast, Entoptic Phenomena, Haptics (Titchrneb); Astigmatism (Mrs. Ladd - Franklin) ; Aesthetics, Catharsis (Tufts); Amusia, Aphasia (Jastrow\u2014Baldwin); Contradiction, Contraposition, Conversion (Adamson) ; Darwinism, Heteromorphosis (Ll. Morgan); Habit (Baldwin\u2014Stout). Auch einzelne l\u00e4ngere Artikel, wie z. B. Idealism (Pringle - Pattison), sind hierher zu z\u00e4hlen. Ebenso erscheinen mir die verschiedensprachlichen Aequivalente der behandelten Begriffe, soweit ich ein Urtheil habe, durchweg wohlgetroffen.\nGleichwohl kann ich nicht leugnen, dafs ich von der Vereinigung so vieler und so t\u00fcchtiger Kr\u00e4fte eigentlich noch mehr erwarteth\u00e4tte. Eine sehr grofse Zahl von Artikeln, vielleicht die Mehrzahl, vermag ich der\n20*","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\nLUtraturbericht.\nerw\u00e4hnten Groppe der musterhaften nicht zusureehnen. Sie entfernen sich nach zwei Richtungen von ihr.\nEinmal nach oben: sie sind f\u00fcr die Zwecke des Buches zu breit and \u00fcberhaupt nicht mehr lexikonm\u00e4fsig. Nervous Degeneration z. B., eine f\u00fcr die Psychologie doch ziemlich nebens\u00e4chliche Sache, bekommt 4 Spalten und eine sch\u00f6ne Tafel, Epilepsy 4J/*, Hysteria 6, Galton\u2019s Law 6 Spalten, w\u00e4hrend so centrale Dinge wie Definition, Emotion, Habit auf je 1 l/* Spalten, Vorstellungsassociation auf 1, Induction auf 2 Spalten abgehandelt werden. Einzelne dieser Artikel sind gar zu vollst\u00e4ndigen kleinen Abhandlungen ausgewachsen. Sie sind als solche zum Theil sehr werthvoll, namentlich 4 Arbeiten von Royce \u00fcber Griechische, Scholastische, Kant\u2019scIi\u00a9 und HjBGBi/sche Terminologie mit zusammen 78 Spalten, dann auch die Artikel Brain (36 Spalten) von C. L. und C. J. Herrick, Laboratory of Psychology (22 Spalten; Baldwik, Cattel, Titchbnbb, Warben), Language (16 Spalten; Wheeler). Aber sie fallen aus der Haltung des Ganzen zweifellos heraus und bilden zugleich eine Erschwerung der schnellen Benutzung des Buches, auf die es doch auch ankommt.\nDiesen ausufernden und encyklop\u00e4diachen Artikeln stehen dann zahlreiche andere gegen\u00fcber, die hinter den berechtigten Erwartungen entschieden Zur\u00fcckbleiben. Bisweilen gehen sie nicht genug auf den Kern \u25a0der Sache und verweilen zu sehr bei allerlei Nebenwerk (z. B. Attention); bisweilen sind sie zu knapp und d\u00fcrftig (Association of ideas, visual Accommodation) ; bisweilen discutiren sie zuviel (Feeling). Die Formulining ist h\u00e4ufig durchaus nicht wohlerwogen, sondern fiott und anscheinend ohne grofse Ueberlegung hingeschrieben; einzelnes ist direct irreleitend. Von einer Alexandrian School z. B. zu sprechen, deren Bl\u00fcthe von 30 v. Chr. bis 529 n. Chr. reiche, und die nach einander in Philo, dem Neuplatonismua und Clemens - Origknes ihren Ausdruck finde, ist schief; von dem Franzis-kanerorden zu sagen, er sei von Bedeutung f\u00fcr die mittelalterliche Philosophie, because its doctors were realists as opposed to the nominalism of the Dominicans, ist ganz irrig.\nSicherlich h\u00e4ngen die M\u00e4ngel des Buches zum Theil mit der Viel-k\u00f6pfigkeit seiner Herstellung zusammen, deren st\u00f6rende Wirkungen aus-zugleichen, dem Herausgeber bei der grofsen F\u00fclle der Mitarbeiter nicht gelungen ist. Er selbst freilich sieht in diesem cooperativen Charakter di\u00a9 eigentliche St\u00e4rke seines Werkes und beruft sich mit gewaltigem Selbstbewusstsein auf ihn, um den verwegenen Kritiker vorweg zu entwaffnen. \u201eKaum etwas ist in dem Buche ausgesprochen, was nicht die Unterst\u00fctzung einer Gruppe von M\u00e4nnern von der h\u00f6chsten Autorit\u00e4t besitzt. Das m\u00f6ge der Einzelne beherzigen, der diesen oder jenen Punkt unbefriedigend findet. He is one ; we are many\u201c. Wie man sieht, ganz modern : Trust gegen Individuum. Aber in wissenschaftlichen Dingen wird das Zusammenarbeiten Mehrerer, ohne das ja vielleicht Werke wie das vorliegende gar nicht mehr zu 8tande gebracht werden k\u00f6nnen, eher als ein nothwendiges Uebel wie als ein besonderer Vortheil anzusehen sein. Soll es gar, wie hier geschehen, zu einer Art kommissarischer Feststellung der einzelnen Artikel ausgedehnt werden, so sind jedenfalls ganz andere Zur\u00fcstungen und Aufwendungen erforderlich, als sie hier in Anwendung gebracht sind, vielleicht auch als","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Lx ter a tnrberich t.\n309\nsie einer privaten Vereinigung \u00fcberhaupt m\u00f6glich sind. Bei dem hier eingeschlagenen Verfahren machen die von mehreren Verfassern gemeinschaftlich gezeichneten 1 Artikel vielfach den Eindruck von Flickwerk.\nAm wenigsten befriedigend erscheinen mir die zahlreichen biographischen Artikel des Lexikons, obschon selbstverst\u00e4ndlich auch bei ihnen manches Wohlgelungene anerkannt werden mufs (z. B. Baumgabten, Helmholtz). Sie leiden durchweg unter dem Uebelstande, dafs in ihnen grunds\u00e4tzlich selbst die wichtigsten Werke der behandelten Autoren nicht genannt werden, weil diese ja in dem dritten (bibliographischen) Bande gebracht werden sollen, und dafs ebensowenig ihre geistige Arbeit sonst n\u00e4her charakterisirt wird, weil dies den sachlichen Artikeln Vorbehalten bleibt. Mir scheint, dafs mannigfache Wiederholungen in einem Nachschlagewerke, das allen m\u00f6glichen Gesichtspunkten gerecht werden soll, ganz unvermeidlich sind, ja geradezu noth wendig, um den Belehrung Suchenden rasch zu befriedigen. So hat ja auch der Herausgeber eine bibliographische Ausstattung der sachlichen Artikel trotz des dritten Bandes f\u00fcr n\u00fctzlich gehalten ; ebenso hat sich der Bearbeiter der Biographien hier und da von dem ihm auferlegten Zwange frei gemacht und seine Artikel etwas voller gestaltet. Aber im ganzen sind sie \u00fcberaus d\u00fcrftig und beschr\u00e4nken sich auf die aller\u00e4ufserlichsten Baten. Daneben haben sie noch zwei ander\u00a9 Fehler.\nSie sind erstlich vielfach nicht gen\u00fcgend gegen einander ausgeglichen, d. h. in ihrer verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsigen L\u00e4nge einigermaafsen angepafst der verschiedenen Bedeutung der behandelten Personen f\u00fcr die beiden Haupt-disciplinen des Lexikons. Kant sind 10 Zeilen gewidmet (abgesehen von seiner Philosophie, die besonders behandelt wird, aber einschliefslich zweier Zeilen mit Verweisen), dagegen Condobcet 21, Cicero 24, dem Historiker Josephus 12 7t, dem Bischof Arius 117\u00ab Zeilen. Am schlimmsten ist in dieser Beziehung ein Mann weggekommen, der f\u00fcr die beiden Central-disciplinen des Buches, Philosophie und Psychologie, gleich sehr eine hervorragende Bedeutung besitzt, dem die Psychologie der Gegenwart, die in dem Buch\u00a9 im ganzen am meisten hervortritt, zumj guten Theil ihr Dasein verdankt: Fechner. Er bekommt (wieder abgesehen von Fechnrr\u2019s Law, das besonders er\u00f6rtert wird) \u00df1/* Zeilen d\u00fcrftigsten Inhalts, d. h. ungef\u00e4hr ebensoviel wie Archibald Alexander, Prof, am theologischen Seminar zu Princeton, etwas weniger als Jos. Addison Alexander, Sohn des vorigen\n1 Ein\u00a9 Kleinigkeit hier abseits. Die Artikel sind gezeichnet mit den Initialen ihrer Verfasser. Diese sind meist Amerikaner und Engl\u00e4nder und zeichnen sich als solche vor der \u00fcbrigen Menschheit dadurch aus, dafs sie meist zwei Vornamen schreiben; sie bekommen also je 3 Initialen. Dadurch entsteht bei 51 Mitarbeitern eine F\u00fclle von Buchstabencombinationen, die selbst f\u00fcr den einigermaafsen Eingeweihten recht verwirrend ist. Da haben wir einen E. C. S., einen E. T. S., eine E. M. S., \u00fcberhaupt 7 verschiedene S., \u00df verschieden\u00a9 M., \u00f6 B. u. s. w. F\u00fcr den Umfang des Buches w\u00e4re es gleichg\u00fcltig und f\u00fcr den Leser betr\u00e4chtlich einfacher gewesen, wenn man die \u00fcberfl\u00fcssigen Vornamen weggelassen und daf\u00fcr lediglich die Hauptnamen der Verfasser oder deren erste Silbe hingesetzt h\u00e4tte.","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nLiteraturbericht\nund ebenfalls Prof, am theologischen Seminar zu Princeton, und wiederum etwas weniger als Jambs Waddell Alexander, abermals Sohn von Archibald Alexander und abermals Prof, am theologischen Seminar zu Princeton. Ob die biographischen Artikel auch durch die Billigung h\u00f6chster Autorit\u00e4ten hindurchgegangen sind, ist aus der Vorrede nicht zu ersehen.\nSodann ist dieser biographische Theil recht unvollst\u00e4ndig. Es w\u00e4re so leicht gewesen, hier mit H\u00fclfe der Indices zu Erdmann oder Uebbbweg allen Anspr\u00fcchen zu gen\u00fcgen, allein sie sind anscheinend nicht benutzt worden. Dabei kann die Eaumfrage f\u00fcr die Auslassungen kaum eine Bolle gespielt haben, denn es sind eine ganze Reihe von Namen aufgenommen, bei denen man sich mit Verwunderung fragt, wie sie hierherkommen, wie die eben erw\u00e4hnten 3 Professoren Alexander und der Historiker Joskphus. Andere sind ber\u00fccksichtigt, w\u00e4hrend nahezu gleichwertige oder gar mehrwertige Namen, an die man durch jene erinnert wird, \u00fcbergangen sind. Campanella und Kopernikus sind vorhanden, Cabdanus und Kepler fehlen; Dionysiu8 der Grofse und J. F. B\u00fcddeus, die f\u00fcr die Philosophie kaum in Betracht kommen, sind vorhanden, Dionysius Areopagita und Br\u00fccker, die f\u00fcr sie recht wohl in Betracht kommen, fehlen. Ohne systematisches Suchen, nur hin- und herbl\u00e4tternd, wie mir die Namen gerade einfielen, konnte ich innerhalb weniger Minuten die folgenden als \u00fcbergangen notiren, bei denen namentlich die Deutschen stark vertreten sind: Bonitz, Buhle, Burdach, Burke, Delboeuf, Dom rich, Fra\u00fcenst\u00e4dt, Galilei, Griesinger, G\u00fcnther, Hartenstein, Hartsen, Hoffbauer, Horwicz, W. v. Humboldt, L. H. Jakob, Laas, und \u2014 kaum glaublich \u2014 Goethe.\nEbbinghaus.\nMax Dessoir. Geschichte 1er aeierea deutschen Psychologie. Bd. I. 2. v\u00f6llig\numgearb. Auflage. 1. Halbband 1897, 2. Halbband 1902. Berlin, Duncker.\nXV u. 626 8.\nDie erste Auflage dieses Bandes erschien 1894 und ist von mir seiner Zeit in dieser Zeitschrift besprochen worden. Der Verf. hat selbst seine Arbeit als verbesserungs- und erg\u00e4nzungsbed\u00fcrftig erachtet. Dafs die Neubearbeitung einen erheblichen Fortschritt darstellt, zeigt schon ein oberfl\u00e4chlicher Einblick. Die Seitenzahl ist von 439 auf 626 gestiegen, die Anordnung ist in tiefgreifender Weise verbessert, wichtige Partien haben eine umf\u00e4nglichere Ausf\u00fchrung erhalten. Die Arbeit hat, wie sie jetzt vorliegt, in ihrem Heranr\u00fccken an die Quellen, in ihrem Hervorsuchen auch an sich minderwerthigen und vergessenen, aber charakteristischen Stoffes, in weitem Umfange den Werth eines Inventars und einer Fundgrube oder doch wenigstens eines Wegweisers selbst in abgelegene Partien einer versunkenen Geistesbewegung. Aber die unendlich schwierige Aufgabe, dieses Chaos in \u00a9inen geschichtlichen, pragmatisch zusammenh\u00e4ngenden Verlauf zu verwandeln, hat der Verf. zu l\u00f6sen auch diesmal nicht unternommen.\nNeu hinzugekommen ist eine \u201eEinleitung\u201c, in der die Entwicklung der Psychologie in der antiken, mittelalterlichen und neueren Philosophie bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts skizzirt wird. (S. 1\u201432.) Bei solchen Skizzen pflegt nicht viel herauszukommen, auiser wenn ihr Verf. den Stoff in ganz ungew\u00f6hnlichem Maafse beherrscht. Das meiste hier Ber\u00fchrte ist","page":310}],"identifier":"lit33439","issued":"1902","language":"de","pages":"306-310","startpages":"306","title":"Review: Dictionary of Philosophy and Psychology. Including many of the principal conceptions of Ethics, Logic, Aesthetics (...) and giving a Terminology in English, French, German and Italian. Written by many hands and edited by J. M. Baldwin (...). 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