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{"created":"2022-01-31T16:21:48.320407+00:00","id":"lit33443","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 314-315","fulltext":[{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"314\nLiteraturbericht.\nzeigt sich vererbte neuropathische Grundlage (in 70 \u00b0/0 der F\u00e4lle), im Allgemeinen in irgend einer Form von Geistesst\u00f6rung.\nDie Uebersetzung ist gut, ebenso die Ausstattung.\nEbnst Schultze (Andernach).\nG. Y. N. Dearborn. On the \u201eFatigue\u201c of Verve Centres. Psychol. Rev. i (2), 180\u2014183. 1902.\nVerf. wendet sich gegen die Behauptung von Woodworth, dais die motorischen Nervencentren aufserordentlich langsam erm\u00fcden, sehr viel langsamer als gew\u00f6hnlich, von Mosso und Anderen, angenommen wird. Er giebt dies als richtig *zu, wenn man von physiologischer Ersch\u00f6pfung spreche. Er verlangt jedoch, dafs man die Bezeichnung \u201eErm\u00fcdung\u201c nur auf den bewufsten, psychophysischen Vorgang an wende: Wenn man sich m\u00fcde f\u00fchlt, so bedeute dies zwar keine physiologische Ersch\u00f6pfung der Nervencentren, es sei aber doch wohl durch die tempor\u00e4re Herabsetzung der Energie der Nervencentren verursacht. Diese Erm\u00fcdung trete sehr bald ein, verschwinde aber auch leicht wieder.\nMax Meter (Columbia, Missouri).\nF. Himstedt und W. A. Nagel. Yerache Aber die Reil Wirkung verschiede*.*? Str&hlenarten auf Menschen- nid Thierangen. Festschrift der Universit\u00e4t Freiburg zum 50j\u00e4hrigen Regierungsjubil\u00e4um S. K. H. des Grofsherzogs Friedrich von Baden. S. 259\u2014274. 1902.\nDie Verff., die bereits die Einwirkung verschiedener homogener Strahlungen am Froschauge bei wechselndem Adaptationszustande mit H\u00fclfe der Retinaactionsstr\u00f6me erfolgreich studirt hatten (s. Referat diese Zeitschrift 26, S. 264), bringen in der vorliegenden Abhandlung den Nachweis, dafs mittels derselben Methode am Frosch- und Eulenauge der vorher im Dunkeln gehaltenen Thiere eine Empfindlichkeit gegen R\u00f6ntgenstrahlen deutlich hervortritt; beim Auge von dunkeladaptirten H\u00fchnern blieb jedoch auf R\u00f6ntgen st rah len ebenso wie auf schwache Belichtung jede Reaction aus, w\u00e4hrend intensiveres Licht auch bei diesen V\u00f6geln eine unzweifelhafte Reaction erzeugte. Da die zapfenreiche H\u00fchnerretina keine St\u00e4bchen ent* h\u00e4lt* so erblicken die Verff. in jener Thatsache einen vergleichend physiologischen Beweis f\u00fcr die Function der St\u00e4bchen als eines Dunkelapparatee\u00bb der den hemeralopischen H\u00fchnern fehlt\nDie bereits fr\u00fcher von den Verff. \u00fcber die Sichtbarkeit des Ultravioletts der R\u00f6ntgen- und der Becquerelstrahlen an gestellten Untersuchungen (s. Referat diese Zeitschrift 26, S. 263) werden dahin vervollst\u00e4ndigt, dafs ungeachtet der Fluorescenz erzeugenden Wirkung dieser drei Strahlenarten die Annahme Parina\u00fcde von der Wahrnehmbarkeit des Ultraviolett verm\u00f6ge Fluorescenz des Sehpurpurs sehr unwahrscheinlich gemacht wird: Verff. best\u00e4tigen im Wesentlichen die Beobachtungen K\u00fchne\u2019s, dafs die gebleichte Netzhaut im Ultraviolett st\u00e4rker fluorescirt als die ungebleichte, eine Thatsache, von deren Richtigkeit sich auch Referent wiederholt \u00fcberzeugen konnte. Um die Empfindlichkeit f\u00fcr ultraviolette Strahlen zu steigern, ist aber gerade eine Dunkeladaption des Auges, also ein gewisser Reichthum der Netzhaut an Sehpurpur erforderlich.","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n315\nEine bisher nicht beobachtete Thatsache liefert die Mittheilung der Verff., dafs auch die st\u00e4bchenfreie Taubennetzhaut eine durch Belichtung zu steigernde Fluorescenz zeigt.\nDer am Ende der Abhandlung mitgetheilte Dressurversuch an einem Pudel ist von entscheidender Bedeutung f\u00fcr den Nachweis des Farbensinns bei Thieren : es gelang, den Hund so zu dressiren, dafs er auf das Commando \u201eRoth\u201c unter gleichartigen, aber verschieden gef\u00e4rbten Gegenst\u00e4nden stets den rothen hervorholte.\nDa die Farben in den verschiedensten Helligkeiten abgestuft werden konnten, ohne den Hund zu Irrth\u00fcmern zu veranlassen, so ist das Vorhandensein eines wirklichen Farbenunterscheidungsverm\u00f6gens aufser Zweifel gesetzt.\tG. Abelsdobff (Berlin).\nK. Bjbkki. Ueber die Ver\u00e4nderung der Refraction nnd Sehsch\u00e4rfe nach Entfernung der Linse. Gr ae/Vs Archiv f\u00fcr Ophthalm. 53 (3), 8. 511.\nDas Problem, aus der Refraction eines Vollauges diejenige, die nach Entfernung der Linse vorhanden sein wird, zu berechnen, l\u00e4fst sich exact und elementar nicht l\u00f6sen, denn es sind zuviele Unbekannte da, die wir vorderhand und wahrscheinlich auch sp\u00e4terhin in vivo nie messend fest legen k\u00f6nnen. Messen k\u00f6nnen wir nur die Gesammtrefraction, den Hornhautradius, die Tiefe der vorderen Kammer und allenfalls die Linsenradien. Letztere Messung ist klinisch \u00fcberhaupt nicht ausf\u00fchrbar, die vorletzte nur mit H\u00fclfe bestimmter complicirter Apparate, die auch noch weit entfernt sind, Allgemeingut der Augen\u00e4rzte zu sein. Was also haupts\u00e4chlich fehlt, ist Dicke, Form und Brechungsindex der Linse, kurz zusammenzufassen als \u201ederen Brechwerth\u201c.\nNun haben aber die s\u00e4mmtlichen variablen Gr\u00f6fsen mit den Unbebekanten einer diophantischen Gleichung gemein, dafs sie nur innerhalb bestimmter Grenzen variiren, z. B. ?o (= Hornhautradius) zwischen 6 mm und 10 mm, 8 (= Abstand des Linsenscheitels von der Hornhaut) zwischen 3 mm und 6 mm, Brechwerth der Linse zwischen 14 Dioptr. und 20 Dioptr. etc. Daher l\u00e4fst sich ohne Weiteres in einer Reihe von Tabellen bei festgelegten d. h. als gegeben angenommenen Werthen f\u00fcr die eine Variable (z. B. den Linsenbrechwerth) diejenige Refraction darstellen, die bei den verschiedenen Hornhautradien und den verschiedenen Vorderkammertiefen durch Linsenentfernung erzielt wird. Verf. hat sich der grofsen und dankenswerthen M\u00fche unterzogen, zwei Specialf\u00e4lle in je ca. 20 Tabellen so zu behandeln; erstens diejenige Hypermetropic, die ein vorher emmetropisches Auge erh\u00e4lt (gew\u00f6hnliche Staarextraction) und zweitens diejenige Myopie, die erforderlich war, damit ein linsenberaubtes Auge emmetropisch wird (Myopieoperation nach F\u00fckala).\nIn praxi w\u00fcrde uns somit noch immer die Wahl bleiben, welchen Brechwerth der Linse wir zu Grunde legen, d. h. welche der Tabellen wir benutzen sollen. Hier ruft nun Verf. die klinische Statistik zu H\u00fclfe und sucht aus den durchschnittlich h\u00e4ufigsten Resultaten der Praxis einen Schlufs auf den wahrscheinlich h\u00e4ufigsten normalen Linsenbrechwerth zu ziehen. F\u00fcr die Altersstaarpatienten nimmt er als notorisch an, (-f* 10,0) Dioptr. sei das durchschnittliche Correctionsglas f\u00fcr die Ferne.","page":315}],"identifier":"lit33443","issued":"1902","language":"de","pages":"314-315","startpages":"314","title":"F. Himstedt und W. A. Nagel: Versuche \u00fcber die Reizwirkung verschiedener Strahlenarten auf Menschen- und Thieraugen. Festschrift der Universit\u00e4t Freiburg zum 50j\u00e4hrigen Regierungsjubil\u00e4um S. K. H. des Gro\u00dfherzogs Friedrich von Baden. S. 259-274. 1902","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:48.320412+00:00"}