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{"created":"2022-01-31T16:22:44.039680+00:00","id":"lit33444","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Crzellitzer, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 315-316","fulltext":[{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n315\nEine bisher nicht beobachtete Thatsache liefert die Mittheilung der Verff., dafs auch die st\u00e4bchenfreie Taubennetzhaut eine durch Belichtung zu steigernde Fluorescenz zeigt.\nDer am Ende der Abhandlung mitgetheilte Dressurversuch an einem Pudel ist von entscheidender Bedeutung f\u00fcr den Nachweis des Farbensinns bei Thieren : es gelang, den Hund so zu dressiren, dafs er auf das Commando \u201eRoth\u201c unter gleichartigen, aber verschieden gef\u00e4rbten Gegenst\u00e4nden stets den rothen hervorholte.\nDa die Farben in den verschiedensten Helligkeiten abgestuft werden konnten, ohne den Hund zu Irrth\u00fcmern zu veranlassen, so ist das Vorhandensein eines wirklichen Farbenunterscheidungsverm\u00f6gens aufser Zweifel gesetzt.\tG. Abelsdobff (Berlin).\nK. Bjbkki. Ueber die Ver\u00e4nderung der Refraction nnd Sehsch\u00e4rfe nach Entfernung der Linse. Gr ae/Vs Archiv f\u00fcr Ophthalm. 53 (3), 8. 511.\nDas Problem, aus der Refraction eines Vollauges diejenige, die nach Entfernung der Linse vorhanden sein wird, zu berechnen, l\u00e4fst sich exact und elementar nicht l\u00f6sen, denn es sind zuviele Unbekannte da, die wir vorderhand und wahrscheinlich auch sp\u00e4terhin in vivo nie messend fest legen k\u00f6nnen. Messen k\u00f6nnen wir nur die Gesammtrefraction, den Hornhautradius, die Tiefe der vorderen Kammer und allenfalls die Linsenradien. Letztere Messung ist klinisch \u00fcberhaupt nicht ausf\u00fchrbar, die vorletzte nur mit H\u00fclfe bestimmter complicirter Apparate, die auch noch weit entfernt sind, Allgemeingut der Augen\u00e4rzte zu sein. Was also haupts\u00e4chlich fehlt, ist Dicke, Form und Brechungsindex der Linse, kurz zusammenzufassen als \u201ederen Brechwerth\u201c.\nNun haben aber die s\u00e4mmtlichen variablen Gr\u00f6fsen mit den Unbebekanten einer diophantischen Gleichung gemein, dafs sie nur innerhalb bestimmter Grenzen variiren, z. B. ?o (= Hornhautradius) zwischen 6 mm und 10 mm, 8 (= Abstand des Linsenscheitels von der Hornhaut) zwischen 3 mm und 6 mm, Brechwerth der Linse zwischen 14 Dioptr. und 20 Dioptr. etc. Daher l\u00e4fst sich ohne Weiteres in einer Reihe von Tabellen bei festgelegten d. h. als gegeben angenommenen Werthen f\u00fcr die eine Variable (z. B. den Linsenbrechwerth) diejenige Refraction darstellen, die bei den verschiedenen Hornhautradien und den verschiedenen Vorderkammertiefen durch Linsenentfernung erzielt wird. Verf. hat sich der grofsen und dankenswerthen M\u00fche unterzogen, zwei Specialf\u00e4lle in je ca. 20 Tabellen so zu behandeln; erstens diejenige Hypermetropic, die ein vorher emmetropisches Auge erh\u00e4lt (gew\u00f6hnliche Staarextraction) und zweitens diejenige Myopie, die erforderlich war, damit ein linsenberaubtes Auge emmetropisch wird (Myopieoperation nach F\u00fckala).\nIn praxi w\u00fcrde uns somit noch immer die Wahl bleiben, welchen Brechwerth der Linse wir zu Grunde legen, d. h. welche der Tabellen wir benutzen sollen. Hier ruft nun Verf. die klinische Statistik zu H\u00fclfe und sucht aus den durchschnittlich h\u00e4ufigsten Resultaten der Praxis einen Schlufs auf den wahrscheinlich h\u00e4ufigsten normalen Linsenbrechwerth zu ziehen. F\u00fcr die Altersstaarpatienten nimmt er als notorisch an, (-f* 10,0) Dioptr. sei das durchschnittliche Correctionsglas f\u00fcr die Ferne.","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316\nLiteraturbericht.\nBei dem durch Linsenentfemung emmetropisch gemachten Myopen hat er eine kleine Statistik von 93 F\u00e4llen aufgemacht, aus denen die gr\u00f6fste Zahl der Kategorie von \u2014 20,0 Dioptr. angeh\u00f6rt. Da diese Werthe beide einem Linsenwerth von 16 D (wie in Tscherninq\u2019s schematischem Auge) weit besser entsprechen als dem von 19,75 D, wie Helmholtz f\u00fcr sein schematic sches Auge verlangt, so sieht Verf. hier einen Beweis f\u00fcr den gr\u00f6fseren Werth der Tbchebnino\u2019sehen Normalien.\nSo sehr Referent die Grundidee des Verf. anerkennt, so mufs er doch bedauern, dafs aus einem klinischen Material Durchschnittswerthe gezogen werden, bei dem nicht blos Hornhautrefraction und Linsenabstand unbekannt, also event, sehr different sind, sondern \u00fcber dessen Lebensalter auch jede Angabe fehlt. Die Staarpatienten befinden sich ja meistens im Greisenalter, daher ist die ungef\u00e4hre Uebereinstimmung ihrer Corrections-brillen nicht unwahrscheinlich. Die Myopieoperirten aber stammen aus den verschiedensten Altersklassen und gerade die Linse untersteht wesentlich dem Alterseinfiu8se (Presbyopie).\nAm Schl\u00fcsse giebt Verf. noch eine rechnerische Darstellung, um wieviel die Sehsch\u00e4rfe durch Linsenentfernung erh\u00f6ht wird. Wenn di\u00a9 Cor-rectionsgl\u00e4ser im vorderen Brennpunkt stehen, verhalten sich die pr\u00e4- und postoperativen Sehsch\u00e4rfen wie die vordersten Brennweiten. Stehen die Gl\u00e4ser in 15 mm (dem vom Verf. durchgehende gew\u00e4hlten Brillenabstand), so berechnet sich ein Factor (K), mit dem die urspr\u00fcngliche Sehsch\u00e4rfe zu multipliciren ist und der von Vollrefraction, Hornhautradius und Linsenabstand abh\u00e4ngt. Sein kleinster Werth ist 1,27, sein gr\u00f6\u00fcster 1,56. Durchschnittlich h\u00e4tten also operirte Myopen auf anderthalbfache Sehsch\u00e4rfenerh\u00f6hung zu hoffen.\tAbth\u00fcb Czellitzbb (Berlin).\nTbeutlbb. Holge Bemerkungen io den schematischen Aigen. Klinische Monats*\nblatter f\u00fcr Augenheilkunde 40, 1. M\u00e4rz 1902.\nIm Gegens\u00e4tze zu seiner vor einiger Zeit in der Zeitschrift f\u00fcr Augenheilkunde \u00fcber denselben Gegenstand erschienenen Arbeit, in der er an der M\u00f6glichkeit verzweifelt hatte, die Normalien des HsLMHOLTz\u2019schen schematischen Auges mit den Resultaten der Untersuchung linsenloser Patienten in Einklang zu bringen, geht Tbeutlbb in der vorliegenden Arbeit davon aus, gewisse Postulate auf Grund der bisherigen klinischen resp. statistischen Erfahrungen aufzustellen. Dann pr\u00fcft er die schematischen Augen von Helmholtz, sowie von Tscherning und von Stadfeldt, die diesmal auch Ber\u00fccksichtigung finden, inwieweit sie jenen gen\u00fcgen und schliefblich, was das wesentlichste ist, pr\u00fcft er, ob und durch welche Aenderungen der einzelnen Normalien eine Uebereinstimmung mit jenen praktischen Postu-laten erzielt werden k\u00f6nne. Diese letzteren sind folgende: 1. Die L\u00e4nge der Augenaxe (Hornhautscheitel bis Fovea centr.) soll zwischen 23 und\n24 mm liegen-------2. Da die meisten am Staar operirten vorherigen\nEmmetropen durch ein Convexglas von (+ 10,6) D in 13 mm Abstand corrigirt werden, so m\u00fcsse die auf den Hornhautscheitel bezogene Refraction des aphakischen schematischen Auges (+ 12,386) D betragen----------\n3. Da die meisten durch Myopieoperation emmetropisch gewordenen Augen einen Fernpunktsabstand von 67 mm haben (? der Ref.), so m\u00fcsse die Re-","page":316}],"identifier":"lit33444","issued":"1902","language":"de","pages":"315-316","startpages":"315","title":"K. Bjerke: Ueber die Ver\u00e4nderung der Refraction und Sehsch\u00e4rfe nach Entfernung der Linse. Graefe's Archiv f\u00fcr Ophthalm. 53 (3), S. 511","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:44.039685+00:00"}