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{"created":"2022-01-31T16:25:09.507020+00:00","id":"lit33445","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Crzellitzer, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 316-317","fulltext":[{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316\nLiteraturbericht.\nBei dem durch Linsenentfemung emmetropisch gemachten Myopen hat er eine kleine Statistik von 93 F\u00e4llen aufgemacht, aus denen die gr\u00f6fste Zahl der Kategorie von \u2014 20,0 Dioptr. angeh\u00f6rt. Da diese Werthe beide einem Linsenwerth von 16 D (wie in Tscherninq\u2019s schematischem Auge) weit besser entsprechen als dem von 19,75 D, wie Helmholtz f\u00fcr sein schematic sches Auge verlangt, so sieht Verf. hier einen Beweis f\u00fcr den gr\u00f6fseren Werth der Tbchebnino\u2019sehen Normalien.\nSo sehr Referent die Grundidee des Verf. anerkennt, so mufs er doch bedauern, dafs aus einem klinischen Material Durchschnittswerthe gezogen werden, bei dem nicht blos Hornhautrefraction und Linsenabstand unbekannt, also event, sehr different sind, sondern \u00fcber dessen Lebensalter auch jede Angabe fehlt. Die Staarpatienten befinden sich ja meistens im Greisenalter, daher ist die ungef\u00e4hre Uebereinstimmung ihrer Corrections-brillen nicht unwahrscheinlich. Die Myopieoperirten aber stammen aus den verschiedensten Altersklassen und gerade die Linse untersteht wesentlich dem Alterseinfiu8se (Presbyopie).\nAm Schl\u00fcsse giebt Verf. noch eine rechnerische Darstellung, um wieviel die Sehsch\u00e4rfe durch Linsenentfernung erh\u00f6ht wird. Wenn di\u00a9 Cor-rectionsgl\u00e4ser im vorderen Brennpunkt stehen, verhalten sich die pr\u00e4- und postoperativen Sehsch\u00e4rfen wie die vordersten Brennweiten. Stehen die Gl\u00e4ser in 15 mm (dem vom Verf. durchgehende gew\u00e4hlten Brillenabstand), so berechnet sich ein Factor (K), mit dem die urspr\u00fcngliche Sehsch\u00e4rfe zu multipliciren ist und der von Vollrefraction, Hornhautradius und Linsenabstand abh\u00e4ngt. Sein kleinster Werth ist 1,27, sein gr\u00f6\u00fcster 1,56. Durchschnittlich h\u00e4tten also operirte Myopen auf anderthalbfache Sehsch\u00e4rfenerh\u00f6hung zu hoffen.\tAbth\u00fcb Czellitzbb (Berlin).\nTbeutlbb. Holge Bemerkungen io den schematischen Aigen. Klinische Monats*\nblatter f\u00fcr Augenheilkunde 40, 1. M\u00e4rz 1902.\nIm Gegens\u00e4tze zu seiner vor einiger Zeit in der Zeitschrift f\u00fcr Augenheilkunde \u00fcber denselben Gegenstand erschienenen Arbeit, in der er an der M\u00f6glichkeit verzweifelt hatte, die Normalien des HsLMHOLTz\u2019schen schematischen Auges mit den Resultaten der Untersuchung linsenloser Patienten in Einklang zu bringen, geht Tbeutlbb in der vorliegenden Arbeit davon aus, gewisse Postulate auf Grund der bisherigen klinischen resp. statistischen Erfahrungen aufzustellen. Dann pr\u00fcft er die schematischen Augen von Helmholtz, sowie von Tscherning und von Stadfeldt, die diesmal auch Ber\u00fccksichtigung finden, inwieweit sie jenen gen\u00fcgen und schliefblich, was das wesentlichste ist, pr\u00fcft er, ob und durch welche Aenderungen der einzelnen Normalien eine Uebereinstimmung mit jenen praktischen Postu-laten erzielt werden k\u00f6nne. Diese letzteren sind folgende: 1. Die L\u00e4nge der Augenaxe (Hornhautscheitel bis Fovea centr.) soll zwischen 23 und\n24 mm liegen-------2. Da die meisten am Staar operirten vorherigen\nEmmetropen durch ein Convexglas von (+ 10,6) D in 13 mm Abstand corrigirt werden, so m\u00fcsse die auf den Hornhautscheitel bezogene Refraction des aphakischen schematischen Auges (+ 12,386) D betragen----------\n3. Da die meisten durch Myopieoperation emmetropisch gewordenen Augen einen Fernpunktsabstand von 67 mm haben (? der Ref.), so m\u00fcsse die Re-","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n317\nfraction des schematischen Hornhautsystems derart sein, dafs der Ort des hinteren Brennpunktes eine Axenl\u00e4nge bedeutet, der (im Vollauge) gerade 67 mm als Objectweite conjugirt ist.\nDiese drei Bedingungen werden von keinem der drei schematischen Augen alle erf\u00fcllt. Zun\u00e4chst sind bei allen die Werte f\u00fcr den Hornhaut-radius h\u00f6her als der Durchschnitt der SuLZEB\u2019schen Statistik. Durch Einsetzen dieses Werth es ((*0 = 7,7003 mm), sowie durch Ab\u00e4nderung des Linsenindex und der Axenl\u00e4nge gelangt Verf. zur Aufstellung mehrerer \u201emodificirter schematischer Augen\u201c, von denen er eine Combination Tscherning-Stadfeldt (letzterem die Linsenconstanten entnommen) als die passendste empfiehlt.\nReferent mufs den Werth derartiger, auf ungen\u00fcgendem klinischen Material aufgebauter Argumentationen mit einem Fragezeichen versehen. Jedem Praktiker sind die starken physiologischen Schwankungen der Hornhautkr\u00fcmmung und der Vorderkammertiefe (\u2014 Linsenort) bekannt; beide Werthe sind aber von wesentlichem Einfl\u00fcsse auf die \u00fcbrigen optischen Constanten. Will man also aus den Resultaten der Praxis, wie es Treutler n. A. versuchen, Schl\u00fcsse auf den schematischen Bau des Auges ziehen, so m\u00fcssen diese beiden Factoren ber\u00fccksichtigt werden; d. h. man soll nur solche Augen, deren Hornhautkr\u00fcmmung und Linsenort man kennt, zu irgend welchen Rechnungen combiniren. Audere sind nicht commen-sarabel. Bevor wissenschaftlich ersch\u00f6pfende klinische Statistiken nicht fertig vorliegen, kann die physiologische Optik mit den Angaben nichts anfangen.\tArthub Czellitzeb (Berlin).\nS. F. Mac Lenk an. The Image and the Idea. Psychol. Rev. 9(1), 69\u201479. 1902.\nVerf. discutirt vom psychologischen Standpunkt aus den Unterschied zwischen Vorstellung und Begriff. Die Frage, ob Begriffe in eine Summe associirter Vorstellungen aufgel\u00f6st werden k\u00f6nnen, ist dahin zu beantworten, d&Ts eine blofse Summe von Vorstellungen noch keinen Begriff ausmacht, dafs aber Begriffe ohne Sinnesvorstellungen irgendwelcher Art nicht existiren. Im abstracten Denken werden conventionelle Vorstellungen f\u00fcr die mehr nat\u00fcrlichen substituirt, aber Vorstellungen irgend welcher Art sind doch n\u00f6thig. Begriffe sind symbolische Vorstellungen, die zur Anticipation und zur Controlle wirklicher Erfahrung dienen.\nMax Meyeb (Columbia, Missouri).\nF. C. French. Mental Imagery of Students. Psychol. Rev. 9 (1), 40\u201456. 1902.\nVerf. berichtet hier \u00fcber die Antworten, die er erhielt von 118 weiblichen Collegestudenten, betreffend die Fragen \u00fcber Vorstellungsf\u00e4higkeit in Titchener\u2019s \u201eExperimental Psychology\u201c. Hier k\u00f6nnen nur einige der wichtigsten Ergebnisse erw\u00e4hnt werden, ohne in die Einzelheiten einzugehen. Keine der Studentinnen war unf\u00e4hig sich eine Farbe vorzustellen. Ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte erkl\u00e4rte aber die eingebildete Farbe f\u00fcr weniger hell als die wirklich gesehene. Formvorstellungen sind ebenfalls ganz allgemein. Wenige haben Gesichts Vorstellungen von gedruckten Worten. Eine dagegen hat diese so lebhaft, dafs sie vorw\u00e4rts so schnell wie r\u00fcckw\u00e4rts buch-stabiren kann. Alle k\u00f6nnen Bekannte an der Stimme erkennen; 31 aber","page":317}],"identifier":"lit33445","issued":"1902","language":"de","pages":"316-317","startpages":"316","title":"Treutler: Einige Bemerkungen zu den schematischen Augen. Klinische Monatsbl\u00e4tter f\u00fcr Augenheilkunde 40, 1. M\u00e4rz 1902","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:25:09.507026+00:00"}