Open Access
{"created":"2022-01-31T16:21:24.969743+00:00","id":"lit33450","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heidsiek","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 320","fulltext":[{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320\nLitera turbericht.\nDer Verdacht eines krankhaften Zustandes ist nach dem Verf. dann gerechtfertigt, wenn ein auffallendes Sinken der intellectuellen und moralischen F\u00e4higkeiten eintritt, im Gegensatz zu einem fr\u00fcheren normalen Zustande , besonders in F\u00e4llen erblicher Belastung. Dieses Kennzeichen scheint allerdings sehr allgemein, l\u00e4fst sich aber schwerlich genauer formuliren.\nSodann wird auf den Ursprung der abnormen Erscheinungen aufmerksam gemacht. Sie k\u00f6nnen erworben sein. Dabei spielen die Nerven angreifende Krankheiten, Alkohol, Ueberanstrengung eine Rolle. Sie k\u00f6nnen ererbt sein, auch hierbei wird, neben sonstiger krankhafter Belastung, auf die Wirkung des Alkohols und der Syphilis hingewiesen.\nAls wichtige Epochen f\u00fcr den Eintritt gilt schon im S\u00e4ughngsalter die Zeit des Zahnens, sp\u00e4ter der Eintritt in die Schule, endlich die Pubert\u00e4t\nEndlich wird f\u00fcr die Einrichtung besonderer Erziehungsanstalten f\u00fcr Minderwerthige plaidirt und die Mitarbeit aller an der Erziehung der Jugend betheiligter Kreise an dem Studium der abnormen Kindesseele ge fordert.\nDer Vortrag sollte im Wesentlichen eine Anregung zu diesem Studium sein, und diesen Zweck erf\u00fcllt er zweifellos.\nWeibs (Grofs-Lichterfelde).\nWilliam Wade. The Deaf-Blind. Indianapolis (Indiana). Hecker Brthrs. 1901.80S.\nVerf. berichtet in Wort und Bild \u00fcber 72 Taubblinde in den Vereinigten Staaten und Canada, von denen noch 60 am Leben sind und sich einer p\u00e4dagogischen Behandlung erfreuen. Mr. Wade schildert die Untere richtsmethoden, welche bis jetzt bei den hier in Rede stehenden Dreisinnigen zur Anwendung gebracht wurden und discutirt die Frage, ob Ungl\u00fcckliche dieser Art besser in Taubstummen- oder Blindeninstituten, ob sie vorteilhafter von m\u00e4nnlichen oder weiblichen Personen unterrichtet und erzogen werden. Wir k\u00f6nnen diesen Fragen um so weniger Bedeutung beimessen, als das Zusammentreffen von Taubheit und Blindheit immerhin zu den Seltenheiten geh\u00f6rt und der Unterricht dieser ungl\u00fccklichen Personen, wenn er nur einigen Erfolg verb\u00fcrgen soll, stets Einzelunterricht sein wird, so dafs das einzelne Kind stets eine volle Lehrkraft erfordert Au\u00dferdem sind die in den letzten Jahren ver\u00f6ffentlichten Berichte \u00fcber Unterrichtserfolge bei Taubblinden mit gr\u00f6fster Vorsicht aufzunehmen. Wo die Fenster und Th\u00fcren zum menschlichen Geiste verschlossen sind, da wird die p\u00e4dagogische Kunst in den meisten F\u00e4llen sich ohnm\u00e4chtig erweisen. Kr\u00fcppelheime und Versorgungsanstalten d\u00fcrften die geeignetsten Zufluchtsorte f\u00fcr Taubblinde bleiben.\tHeidsiek (Breslau).","page":320}],"identifier":"lit33450","issued":"1902","language":"de","pages":"320","startpages":"320","title":"William Wade: The Deaf-Blind. Indianapolis (Indiana). Heckers Brthrs. 1901. 80 S.","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:24.969749+00:00"}