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{"created":"2022-01-31T16:22:30.791751+00:00","id":"lit33472","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 461-462","fulltext":[{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\n461\nFri. J. in der That, dafs die Personen, welche dem Typ der peripheren Erm\u00fcdbarkeit angeh\u00f6rten, in einer Reihe schnell aufeinanderfolgender Ergogramme eine starke Herabsetzung der Hubh\u00f6hen, dagegen Personen mit hoher centraler Erm\u00fcdbarkeit die Zahl der Hebungen sinken liefsen. Auf anderem Wege kamen \u00c2. und L. zum gleichen Resultat. Wird das im.Ergographen zu hebende Gewicht verringert, so steigert sich die Zahl der Hebungen; die Folge war ein h\u00f6herer Grad der (am Dynamometer gemessenen) centralen Erm\u00fcdung, als wenn ein schwereres Gewicht gehoben worden war. \u2014 Endlich sei aus den weiteren Resultaten noch das von J. gefundene erw\u00e4hnt, dafs die muscul\u00e4re Erm\u00fcdung nicht, wie man aus physiologischen und pathologischen Gr\u00fcnden oft annahm, langsamer steigt als die centrale nerv\u00f6se Erm\u00fcdung, sondern schneller.\nW. Stern (Breslau).\nA. Alber. Der Eiftflifs des Alkohols \u00bbif motorische Functionen der Menschen.\nSommer\u20198 Beitr\u00e4ge zur psychiatrischen Klinik 1 (1), 23\u201460. 1302.\nExperimentelle Arbeiten \u00fcber den Einfiufs des Alkohols auf den psychophysischen Organismus ber\u00fccksichtigen entweder die sensorischen Functionen oder die Erscheinungen auf dem Gebiete der Innervationszust\u00e4nde. Diese letzteren, bei denen man weiter Willenshandlungen und unwillk\u00fcrliche Bewegungen unterscheiden mufs, untersucht Verf. mittels der von Sommer angegebenen Methoden.\nZuerst beobachtete Verf. die Zitterbewegungen der Finger eines an einem typischen Delirium erkrankten Alkoholisten an den aufeinanderfolgenden Krankheitstagen mit H\u00fclfe des von Sommer construierten dreidimensionalen Zitterapparates, der jede Bewegung in seine verticale, sagittale und transversale Componente zerlegt und diese graphisch fixirt. F\u00fcr die Beurtheilung sind maafsgebend Frequenz und H\u00f6he der Ausschl\u00e4ge, Winkelgr\u00f6fse der Gipfel, Verhalten des An- und Abstiegs, Niveauschwankungen, Regelm\u00e4fsigkeit der Oscillationen, Haltungserscheinungen.\nVergleicht man die Curven, so erh\u00e4lt man ein anschauliches objectives Bild des Krankheitsablaufs, der allm\u00e4hlichen, und durch mehrere auch psychisch sich geltend machende Schwankungen unterbrochenen Besserung. Das Auftreten von Schwankungen spricht auch dagegen, dafs die in den Curven zu Tage tretende Besserung vorget\u00e4uscht sei durch eine allm\u00e4hliche Angew\u00f6hnung des Kranken an den Apparat, durch Uebung.\nDann experimentirte Verf. mit einem Pfleger, der in l1/* 8tunden 1 1 Samoswein = 111,6 gr Alkohol erhielt; bei ihm untersuchte er die Fingerbewegungen und den Ablauf des Patellarreflexee. Verf. fand unter dem Einflufs des Alkohols eine anf\u00e4ngliche Erleichterung und dann Erschwerung der Ausl\u00f6sung von Willensimpulsen.\nDie Alkohol Wirkung dauerte noch l1/* Stunden nach Beendigung des Versuches an. Auch die Curve des Knieph\u00e4nomens \u00e4nderte sich. Die Versuchsergebnisse der beiden Curvenreihen (Zittercurve und Knieph\u00e4nomen-curve) zeigen eine auffallende Uebereinstimmung.\nVerf. hat bereits weitere Untersuchungen begonnen, die feststellen sollen, ob die bisher von ihm erzielten Resultate allgemeing\u00fcltig sind, ob bestimmte Beziehungen zwischen den motorischen Symptomen der experi-","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nLiter aturbericht\nmentellen AlkohoMntoxication und denen der Alkoholpeychosen bestehen, sowie ob es motorische Kriterien der Alkoholintoleranz giebt.\nErnst Schultzb (Andernach).\ng ante de Sanctis und \u00fc. Neyroz. Egperimest\u00e2\u00ee Inmtlgattoas CO&em\u00dcBg \u00dcb\u00a9 ieptfe of Sleep. Psychol. Rev. 9 (3), 254\u2014282. 1902.\nYerff. mafsen die Schlaftiefe vermittelst einer abgestumpften Spitze, die mit ansteigendem Druck auf die Stirn des Schlafenden aufgesetzt wurde. Der Druck konnte an einer Scala abgelesen werden. Nicht nur der Druck, der zum Wecken n\u00f6thig war, wurde gemessen, sondera auch der geringere Druck, der unbewufste Reaction hervorrief. Aufserdem wurden die Versuchspersonen beim jedesmaligen Erwachen nach ihren Tr\u00e4umen befragt. Vier der Versuchspersonen waren normal, f\u00fcnf pathologisch: zwei seit langer Zeit Epileptische; einer, der in Folge einer Kopfwunde epileptisch geworden war; ein hysterisch - epileptischer ; ein Fall von Dementia paralytica. Bei den normalen Personen fand sich die gr\u00f6fste Schlaftiefe am Beginn der zweiten Stunde des Schlafs. Doch bestanden hier geringe individuelle Unterschiede. Sehr stark waren die individuellen Unterschiede r\u00fccksichtlich des weiteren Verlaufs des Schlafs. Bei einigen Individuen f\u00e4llt die Curve der Schlaftiefe vom ersten Maximum langsam bis zum Wachen. Bei anderen dagegen zeigt sich ein zweites Maximum gegen Ende des Schlafs. Bei den Psychopathen war die Schlaftiefe aufser-ordentlich grofs im Vergleich zu den normalen Personen. Auch zeigten sie unter sich viel gr\u00f6fsere Verschiedenheiten als die normalen Personen-Die Schlaftiefe scheint mit wachsendem Alter der nerv\u00f6sen St\u00f6rung immer gr\u00f6fser zu werden. Die Curve der unbewufeten Reactionen l\u00e4uft der Curve der Schlaftiefe nicht genau parallel ; manchmal n\u00e4hert sie sich ihr, manchmal weicht sie zur\u00fcck. Tr\u00e4ume kommen in jeder Periode des Schlafes vor, selbst w\u00e4hrend des Maximums der Schlaftiefe. Doch sind sie h\u00e4ufiger gegen Ende des Schlafs.\tMax Meyer (Columbia, Missouri).\nH. H. Schboedeb. Post - hypnotic Suggestion and \u00a9eteminiim Psychol Ren.\n9 (3), 283\u2014292. 1902.\nVerf. discutirt die posthypnotische Suggestion als ein Argument zu Gunsten einer deterministischen WillenBtheorie. Bei einer posthypnotischen Suggestion, die zur Ausf\u00fchrung gelangt, hat das handelnde Subject den einen oder den anderen von zwei Bewufstseinszust\u00e4nden. Entweder glaubt es, spontan gehandelt zu haben: \u201eEs h\u00e4tte auch anders handeln k\u00f6nnen.\u201c Dies beweist, dafs die indeterministische Theorie nicht auf Selbstaussage der handelnden Individuen gegr\u00fcndet werden kann. Oder das Subject, wie e\u00ab manchmal vorkommt, f\u00fchrt die Handlung nur mit \"Widerstreben aus und urtheilt selber, unter Zwang gehandelt zu haben. Dieses Urtheil kann jedoch erkl\u00e4rt werden, indem es sich in solchem Falle immer um eine f\u00fcr das Individuum ungew\u00f6hnliche That handelt. DaTs die Beth\u00e4tigung unter posthypnotischer Suggestion von \u201egew\u00f6hnlicher\u201c Willensth\u00e4tigkeit verschieden sei, kann nicht zugestanden werden, da die suggerirte Idee nicht weniger ein Theil des individuellen \u201eSelbst\u201c ist, wie irgend eine andere Idee.\nMax Meyeb (Columbia, Missouri).","page":462}],"identifier":"lit33472","issued":"1902","language":"de","pages":"461-462","startpages":"461","title":"A. Alber: Der Einflu\u00df des Alkohols auf motorische Functionen der Menschen. Sommer's Beitr\u00e4ge zur psychiatrischen Klinik 1 (1), 23-60. 1902","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:30.791757+00:00"}