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{"created":"2022-01-31T16:33:24.724568+00:00","id":"lit33485","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Platzhoff-Lejeune","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 30: 470","fulltext":[{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nLiteraturberich t.\nE. Muri sieh. La psychologie ii peuple anglais et Pathologie politique\nArch, de psychol. de la Suisse romande 1 (3), 8. 261\u2014277. 1902.\nM. res\u00fcmirt zun\u00e4chst das Buch von Boutmy : Essai d'une psychologie politique du peuple anglais au XIVsi\u00e8cle (Paris, Armant\u00bb Colin, 1901). Boutmy stellt als die zwei wesentlichen Eigenschaften des englischen Charakters fest: das Bed\u00fcrfnis energischen Handelns um seiner selbst willen als positiven, und den Mangel an Abstractionsf\u00e4higkeit als negativen Pol. Er verfolgt dann das erste Charakteristikum besonders durch das politische Leben, das zweite durch Wissenschaft, Literatur und Kunst. Muri8ieb in seiner anschliefsenden, feinen und ausf\u00fchrlichen Kritik wendet sich gegen das BouTMY\u2019sche Vorurtheil, als seien die n\u00f6rdlichen Rassen allein des Nachdenkens, der Verinnerlichung und Selbstbeobachtung f\u00e4hig. Er bek\u00e4mpft besonders B.\u2019s Betonung des englischen Individualismus. Die relativ seltene Einmischung des Staates in private Angelegenheiten und die entsprechend hohe Bedeutung privater Initiativen sei noch keine Garantie des Individualismus. Die Freiheit von gesellschaftlichen Meinungen und Vorurtheilen, die Gleichberechtigung beider Theile in der Ehe und die religi\u00f6se Selbst\u00e4ndigkeit m\u00fcsse hinzukommen: gerade daran aber fehle es in England, die Aufgabe der politischen Ethologie habe Bouthmy mit seiner fast ausschliefslichen Ber\u00fccksichtigung des Verh\u00e4ltnisses von Staat und Individuum zu eng gefafst. Eine Monographie \u00fcber den cant in England, oder das Gef\u00fchl des L\u00e4cherlichen in Frankreich geh\u00f6re auch zu ihren Aufgaben. Ueberhaupt sei es geratener im Kleinen anzufangen und von der Psychologie der socialen Gruppe zu der des ganzen Volkes aufw\u00e4rts zu schreiten, womit nat\u00fcrlich das von Bouthmy eingeschlagene, umgekehrte Verfahren in seiner Bedeutung und seinem Erfolg nicht verkannt sein solL\nPlatzhopf - Lejeune (Tour-de-Peilz).\nE. L. Bouvier. Les Habitudes des Bembex (Monographie biologique). Ann\u00e9e psychologique 7, S. 1\u201467. 1901.\nDie B.\u2019sehe Arbeit \u00fcber die Lebensweise der Bembex, einer Wespenart, ist mehr zoologisch - biologischer als psychologischer Natur. Der anziehend geschriebene Artikel behandelt die geographische Verbreitung der Bembex, ihre socialen Beziehungen, Ern\u00e4hrung und Nahrungsbeschaffung, Pflege der Larven, Nestbau, endlich ihren h\u00f6chst merkw\u00fcrdigen Orien-tirungssinn, den B. aber auf Grund eigener Experimente nicht als einen besonderen Instinct, sondern als Product eines feinen Gesichtssinns und guten Ged\u00e4chtnisses ansieht.\tW. Stern (Breslau).","page":470}],"identifier":"lit33485","issued":"1902","language":"de","pages":"470","startpages":"470","title":"E. Murisier: La psychologie du peuple anglais et l'ethologie politique. Arch. de psychol. de la Suisse romande 1 (3), S. 261-277. 1902","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:24.724573+00:00"}