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{"created":"2022-01-31T16:20:02.216060+00:00","id":"lit33503","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Hoeven Leonhard, J. van der","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 42: 210-223","fulltext":[{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\n\u2022 \u2022\nUber ein abweichendes Geruchssystem.\nVon\nDr. J. yan der Hoeven Leonhard.\nAssistent am physiologischen Institut der Universit\u00e4t Utrecht.\nBehufs einer von Professor Zwaardemaker vorgenommenen odorimetrischen Untersuchung wurde von mir eine Reihe Ver-gleichsbestimmungen ausgef\u00fchrt. Zu meiner \u00dcberraschung f\u00fchrten dieselbe ein von der Norm ganz abweichendes Geruchssystem zutage. Ich wurde hierdurch angeregt meinen Geruchssinn syste-matisch zu untersuchen und durchschritt dazu eine Zahl Ger\u00fcche aus den neun Gruppen, in welche die Riechstoffe eingeteilt worden sind.\nEs scheint mir interessant, die Ergebnisse dieser Untersuchung im Nachstehenden mitzuteilen.\nDie Apparate, mit welchen die Wahrnehmungen stattfanden, bestehen in der Hauptsache aus einem Magazinzylinder, einem Luftbeh\u00e4lter und einer Wasserstrahl-Saugepumpe.\nDer Magazinzylinder ist ein Geruchsreservoir mit inwendig riechender Oberfl\u00e4che. Letztere wird hergestellt, indem man eine R\u00f6hre aus Nickelgaze von 10 cm L\u00e4nge und 8 mm Diameter auf der Drehbank steif mit Filtrierpapier umwickelt, bis das Ganze eine Dicke von etwa 131/2 mm besitzt. Dieser Doppelzylinder wird nun in die Achse eines 10 cm langen, ca. 40 mm weiten, an beiden Seiten offenen Glaszylinders gesteckt. Die offenen Enden des Glaszylinders werden sodann verschlossen mit einer Metallplatte ; mittels Korkplatten und Schrauben werden die beiden Metallplatten luftdicht gegen den Glaszylinder angedr\u00fcckt. Die erw\u00e4hnten Metallplatten sind ferner an der Stelle,, wo die gemeinschaftliche Achse des Glas- und des Papiernickelgazezylinders sie schneidet, von einer Durchbohrung, genau ebenso grofs wie das Lumen des Nickelgazezylinders, versehen. Durch","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein abweichendes Geruchssystem.\n211\ndas Ganze geht ein genau passendes Glasrohr, \u00fcber welches der \u201eMagazinzylinder\u201c leicht verschiebbar ist und auf dessen Bedeutung sp\u00e4ter n\u00e4her eingegangen wird. Aufserdem besitzt eine der beiden Schliefsplatten eine kleinere, exzentrische Durchbohrung, die also in das Innere des Magazinzylinders, zwischen dem Glas und dem Filtrierpapier f\u00fchrt. Durch letztere Durchbohrung giefst man nun den Riechstoff in gel\u00f6stem Zustand mit Hilfe eines zu einem Trichter ausgezogenen weiten Glasrohres in den Magazinzylinder, der ungef\u00e4hr 80 ccm enthalten kann, hinein und schliefst dann die Eingiefs\u00f6ffnung luftdicht mit Korkpl\u00e4ttchen und Schraube. Nach wenigen Tagen ist das Filtrierpapier ganz mit dem L\u00f6sungsmittel, das den Riechstoff enth\u00e4lt, ges\u00e4ttigt, und gibt die ganze innere Oberfl\u00e4che, am Niveau der Nickelgaze, eine in allen Punkten gleich starken und lange Zeit gleich stark bleibenden Geruch ab.\n\u00d9 '\t\nl '\t\u00c6s ;;\nf 1\t\n\tWm\nkL h'-\t'\u00ff -w\n\t\nDer Luftbeh\u00e4lter ist ein 100 ccm grofser, etwa 29 mm dicker Glaszylinder, dessen beide Enden abgerundet und mit einem eingel\u00f6teten, einen genau eingeschliffenen Glashahn tragenden Glas-","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nJ. van der Hoeven Leonhard.\nrohr versehen sind. Das eine Rohr mit seinem Hahn, an der Seite des Magazinzylinders und darum stromauf gelagerte genannt, steht in direkter, fester Verbindung mit dem Glasrohr in der Achse des Magazinzylinders. Das andere Rohr mit dem Hahn, stromab gelagert, besitzt ein konisches Ende, auf welches ein Metallansatz, befestigt an einem dickwandigen mit der Wasser-strahl-Saugepumpe direkt verbundenen Gummischlauch luftdicht angedr\u00fcckt werden kann. Der Luftbeh\u00e4lter tr\u00e4gt ferner an der Oberseite ein kurzes, eingel\u00f6tetes Glasr\u00f6hrchen, das mit einem Metallst\u00f6psel bequem und luftdicht verschliefsbar ist und das weil es zum riechen dient, Riechr\u00f6hrchen genannt werden kann. Der Luftbeh\u00e4lter ist mit einem Nickelinedraht-Spiral, der mittels eines Akkumulators und eines ver\u00e4nderlichen Widerstands regulierbar erw\u00e4rmt werden kann, umwunden ; das Glas nebst der von ihm umschlossenen Luft kann also auf einem beliebigen Grad erw\u00e4rmt werden. Die innere Temperatur kann man auf einem Thermometer, das in einem ebenfalls in der Oberseite des Luftbeh\u00e4lters eingel\u00f6teten Glasr\u00f6hrchen luftdicht befestigt ist, ablesen.\nAm Anfang einer Bestimmung wird der Magazinzylinder auf dem festen Innenrohr derart vorgeschoben, dafs das von dem Luftbeh\u00e4lter abgekehrte Ende des Nickelgazezylinders (im Magazinzylinder) mit dem Ende der sich in ihm befindlichen Glasr\u00f6hre genau in einer und derselben Fl\u00e4che liegen. Die von der Saugepumpe eingesogene Luft r\u00fchrt also, vor dem Passieren der Zentralr\u00f6hre, eben noch nicht die innere riechende Fl\u00e4che des Magazinzylinders an. Darum zeigt die Nadel, die an diesem Ende des Zylinders befestigt ist, auf die Ziffer 0 einer neben dem Zylinder fixierten, eine Verteilung in 10 cm und 100 mm tragenden Skala. Zieht man nun den Magazinzylinder aus, und zwar so weit, dafs die Nadel auf 1 steht (also in die Richtung schiebend, entgegengesetzt der eingesogenen Luft), so ist hiermit gesagt, dafs die Luft, bevor sie in die Zentralr\u00f6hre treten und den Apparat durchziehen kann, 1 cm L\u00e4nge riechende Oberfl\u00e4che passieren mufs. Steht so die Nadel z. B. auf 7, so mufs die Luft 7 cm L\u00e4nge der riechenden Innenfl\u00e4che des Magazinzylinders passieren, bevor sie durch den Apparat gesogen werden kann ; usw. In dieser Vorrichtung besitzt man deshalb ein Mafs, das relative Quantum des mit der Luft mitgef\u00fchrten Duftes genau zu dosieren Nach weniger als 3/4 Minute wird der Geruchgehalt der den","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"Uber ein abweichendes Geruchssystem.\n213\nLuftbeh\u00e4lter passierenden Luft konstant geachtet; nimmt man also nach 1/4 Minute Luftdurchsaugen den Gummischlauch von dem stromab gelagerten Ende des Luftbeh\u00e4lters fort und schliefst man dann den stromauf gelagerten Hahn; so besitzt die Luft in dem Beh\u00e4lter f\u00fcr jeden auf der Skala abzulesenden Stand des Magazinzylinders und f\u00fcr jede Riechstoffl\u00f6sung eine bestimmte Riechkraft, die als Mafs f\u00fcr die vorzunehmenden Bestimmungsversuche gelten kann.\nW\u00e4hrend einer Bestimmung k\u00f6nnte ein Luftstrom den Geruch von der Seite des Magazinzylinders zur Nase des Experimentators fortschleppen und hierdurch erstere unausf\u00fchrbar machen. Zur Vermeidung dieses \u00dcbels befindet sich zwischen Magazinzylinder und Luftbeh\u00e4lter eine vertikal gestellte Metallplatte von gewisser H\u00f6he. Senkrecht auf dieselbe ist, dicht neben dem Magazinzylinder, eine zweite vertikale Metallplatte befestigt. An der anderen Seite dieser Platte kann, in genau derselben Weise wie f\u00fcr den ersteren beschrieben, ein zweiter Magazinzylinder aufgestellt werden. Ihre beiden Zentralr\u00f6hren biegen sich jenseits der sich zwischen Zylinder und Luftbeh\u00e4lter befindenden Metallplatte um und begegnen sich in einem gemeinschaftlichen, direkt mit dem Luftbeh\u00e4lter kommunizierenden Schaltst\u00fcck. Mit dem in dieser Weise vervollst\u00e4ndigten Apparat kann man nun bequem Bestimmungen an Geruchsgemischen vornehmen.\nLetztere sind jedoch in der vorliegenden Arbeit nicht studiert.\nDie Gruppen, in welchen man die Riechstoffe eingeteilt hat1, sind folgende ; zwischen Klammern findet man die zugeh\u00f6rigen Ger\u00fcche, f\u00fcr denen die Riechsch\u00e4rfe bestimmt worden ist.\nI.\tOdores aetherei (Isoamylacetat).\nII.\tOdores aromatici (Borneol, Eugenol, Safrol, Citral, Nitrobenzol).\nIII.\tOdores fragrantes (Terpineol, Jonon, Heliotropin).\nIV.\tOdores ambrosiaci (Muskon).\nV.\tOdores alliacei (\u00c4thylbisulfid).\nVI.\tOdores empyreumatici (Guajacol, Bromkampfer/Naphthalin).\nVII.\tOdores hircini (Valerians\u00e4ure, Kadaverin).\nVIII.\tOdores tetri (Pyridin).\nIN. Odores nausei (Scatol).\n1 Vgl. Zwaardemaker : Physiologie des Geruchs S. 216.","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nJ. van der Hoeven Leonhard.\nAls L\u00f6sungsmittel wurde in den meisten F\u00e4llen Paraffinum liquidum gew\u00e4hlt ; f\u00fcr gewisse Stoffe, wie Muskon, Jonon, Bromkampfer braucht man andere Media. So schmilzt man Muskon und Myristins\u00e4ure zusammen, giefst aus diesem Gemisch einen (hart werdenden) Zylinder um dem Filtrierpapierzylinder und schliefst das Ganze, genau wie bei Riechstoffl\u00f6sungen, in den Magazinzylinder. Auf \u00e4hnliche Weise verf\u00e4hrt man mit dem Gemisch von Bromkampfer und Naphthalin. Jonon l\u00f6st man in Wasser und setzt, zur Vermeidung des Heranwachsens von Mikroorganismen, 3/2 % Acetanilid hinzu.\nVor dem Anfang der definitiven Schwellenbestimmungen ist es gut, bekannt zu sein mit gewissen Schwierigkeiten, welche sich bei Experimenten dieser Art darbieten k\u00f6nnen.\nIn erster Linie ist hier zu erw\u00e4hnen die Hartn\u00e4ckigkeit, mit welcher der Geruch gewisser Stoffe an dem Glas haftet und wodurch man bisweilen stundenlang und mehr warten mufs, bis die Apparate geruchslos und dadurch f\u00fcr eine folgende Bestimmung verwendbar geworden sind. Die Frage ist zu beantworten, wie man hier am bequemsten und schnellsten Geruchs-losigkeit erreicht ohne den Apparat ganz auseinander zu nehmen, was aus praktischen Gr\u00fcnden verwerflich ist. Es liegt auf der Hand zu probieren, ob vielleicht Erhitzung des Luftbeh\u00e4lters zum Zweck f\u00fchren kann und zwar weil Experimente ad hoc gezeigt haben, dafs Glas in der Tat in analogen F\u00e4llen schneller geruchslos werden kann, je nachdem es st\u00e4rker erw\u00e4rmt wird. Es l\u00e4fst diese Methode aber im Stich, weil es praktisch unausf\u00fchrbar ist, alle Glasteile, an denen der Geruch vorbeiging, zu erhitzen. Man k\u00f6nnte weiter denken an die M\u00f6glichkeit, den hinderlichen Geruch los zu werden mittels des Durchleitens eines anderen Geruches, den man Komplement\u00e4rgeruch nennen k\u00f6nnte; jedoch auch dieses Verfahren, theoretisch oft ausf\u00fchrbar, l\u00e4fst sich aus praktischen Gr\u00fcnden kaum verwenden. Man mufs also geruchslose Zimmerluft durchsaugen, erw\u00e4rmen, und warten bis vollkommene Geruchslosigkeit erreicht ist.\nFerner mufs man darauf achten, dafs der Luftbeh\u00e4lter nicht zu stark erw\u00e4rmt wird, weil hierdurch ein brenzlicher Mischgeruch entstehen kann. Empirisch sucht man die zweckm\u00e4fsigste Temperatur und h\u00e4lt dieselbe mit Hilfe des ver\u00e4nderlichen Widerstandes auf der gleichen H\u00f6he.\nGrofse Bedeutung hat es, die Nase richtig auf das Riech-","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein abweichendes Geruchssystem.\n215\nr\u00f6hrchen des Luftbeh\u00e4lters zu applizieren. Riecht man mit dem hinteren Teil der Nasen\u00f6ffnung, so ist es m\u00f6glich, dafs ein sogar kr\u00e4ftiger Geruch, einatmend, nicht empfunden wird.1 Man rieche darum nur mit dem vorderen Teil der Nasen\u00f6ffnung und stellt die Nase so \u00fcber das Riechr\u00f6hrchen, dafs dasselbe sich in dem Introitus nasi und zwar mit leichtem Druck gegen dessen vordere Begrenzung befindet.\nDie Art und Weise, auf welche ein Minimum perceptibile bestimmt wird, kann das Resultat stark beeinflussen. Langsam ansteigend, von schw\u00e4cheren Geruchsintensit\u00e4ten zu st\u00e4rkeren, ist es m\u00f6glich die Schwelle, durch Erm\u00fcdung des Sinnesorganes, weit zu \u00fcberschreiten. Dasselbe kann geschehen, wenn man in umgekehrter Richtung verf\u00e4hrt. Es ist darum zu empfehlen, die Wahrnehmungen sprungweise zu machen mit gr\u00f6fseren Abst\u00e4nden diesseits und jenseits des vorher schon vorl\u00e4ufig bestimmten, ungef\u00e4hren Schwellenwertes.\nEs spricht ja von selbst, dafs man die Bestimmungen nur vornehmen soll in einem Gemach, das vollkommen frei von Ger\u00fcchen ist, wo also z. B. nicht geraucht werden darf.2\nDafs man schliefslich nicht experimentieren soll w\u00e4hrend einer Rhinitis oder eines Zustandes, wodurch das Wahrnehmungsverm\u00f6gen herabgesetzt ist, sei nur vollst\u00e4ndigkeitshalber erw\u00e4hnt.\nFangen wir nun mit einer Bestimmung an. Dazu sollen erstens Barometerstand und Temperatur notiert werden: die Temperatur, weil stark variierende W\u00e4rmegrade einen Einflufs\n1\tVgl. Zwaardemaker : Physiologie des Geruchs S. 44.\n2\tGriesbachs Tabellen in Ergehn, d. Physiologie 1902 S. 904 geben an, dafs Raucher 2/5 normale Geruchssch\u00e4rfe besitzen. Hierzu mufs erstens bemerkt werden, dafs es ja darauf, ankommt zu wissen, was man unter \u201eRaucher\u201c versteht. Es gibt Leute, die fast den ganzen Tag hindurch Pfeifen, und andere, die tagt\u00e4glich 15 Zigarren und mehr (keine Ausnahmef\u00e4lle!) oder eine Unzahl Zigaretten rauchen, w\u00e4hrend zahlreiche sonstige Raucher mit z. B. zwei Zigarren zufrieden sind. Es w\u00e4re doch einf\u00e4ltig allen diesen Rauchern eine f\u00fcr mehr als die H\u00e4lfte herabgesetzte Geruchsempfindlichkeit beizumessen! Und zweitens stimmt letzteres gar nicht mit unseren Beobachtungen an mehreren Rauchern. Zwar ist der Herr Professor Zwaardemaker Nichtraucher. Dagegen raucht Herr Kollege Noyons, dessen Geruchsempfindlichkeit gewifs nicht herabgesetzt ist, durchschnittlich zwei Zigarren pro Tag ; ich selber rauche gew\u00f6hnlich ebenfalls t\u00e4glich 2 Zigarren. \u00dcber Herrn Professor K. in Japan sind wir nicht benachrichtigt, wissen aber, dafs er Raucher ist.","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"216\nJ. van der Hoeven Leonhard.\nauf den Schwellenwert haben k\u00f6nnen; den Barometerstand aus sp\u00e4ter zu er\u00f6rternden Gr\u00fcnden.\nMan schliefst den Strom, welcher den Luftbeh\u00e4lter erw\u00e4rmen soll, setzt die Wasserstrahl-Saugepumpe in Wirkung und reguliert mit Hilfe des Aerodromometers1 die Geschwindigkeit der den Apparat durchziehenden Luft derart, dafs erstere eine gewisse Gr\u00f6fse (bei den Experimenten im hiesigen Laboratorium 165 cm pro Sekunde) erreicht hat. Diese Geschwindigkeitsbestimmung mufs von Zeit zu Zeit wiederholt werden. Verf\u00fcgt man nun \u00fcber die erw\u00fcnschte Stromgeschwindigkeit, so schiebt man jetzt den Magazinzylinder aus und exponiert somit ein Teil seiner riechenden Innenfl\u00e4che an der Luft, die zun\u00e4chst den Apparat durchziehen wird und zwar einen so grofsen Teil, dafs man, orientierenden Bestimmungen gem\u00e4fs, erwarten darf, der Erkennungsschwelle nahe zu sein. Man \u00fcberzeugt sich, ob der Luftbeh\u00e4lter die richtige Temperatur besitzt und l\u00e4fst durch Ansetzen des Gummischlauches an das stromab liegende Ende des Luftbeh\u00e4lters bei ge\u00f6ffneten H\u00e4hnen den Apparat w\u00e4hrend 1/4 Minute (angegeben durch eine Sanduhr) von der mit dem Geruch versehenen Luft durchstr\u00f6men. Sodann nimmt man den Schlauch wieder ab, schliefst gleich darauf den stromauf gelagerten Hahn, schiebt den Magazinzylinder \u00fcber den O-Punkt zur\u00fcck, \u00f6ffnet das Riechr\u00f6hrchen, stellt die Nase lege artis in situ und \u00fcberzeugt sich, ob der Geruch bald und deutlich erkannt wird. Ist letzteres der Fall, so setzt man den Gummischlauch wieder in Verbindung mit dem Apparat, dr\u00fcckt den St\u00f6psel wieder auf das Riechr\u00f6hrchen, l\u00e4fst den stromauf liegenden Hahn geschlossen (die Wasserstrahl-Saugepumpe bleibt immer durchfunktionieren), und reinigt die zentrale Glasr\u00f6hre im Magazinzylinder mit auf ein Metallst\u00e4bchen gedrehter Baumwolle und 96-prozentigem Alkohol. Die Luftverd\u00fcnnung im Luftbeh\u00e4lter hat denselben Zweck wie die mechanische Reinigung der Zentralr\u00f6hre: das Innere des Apparats verliert hierdurch schneller den anhaftenden Geruch und kann somit desto eher eine neue Bestimmung ausgef\u00fchrt werden. Letztere findet im vorliegenden Fall mit weniger als zuvor ausgezogenem Magazinzylinder statt. Hat man demgegen\u00fcber den Geruch nicht erkannt, so braucht man den\n1 Ygl. Zwaardemaker : Die Luftbr\u00fccke, in Onderzoekingen ged. i. h. Physiol. Lab. der Utrechtschen Hoogesch. V. Reeks, IY, 2, S. 27.","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Uber ein abweichendes Geruchssystem.\n217\nApparat nicht gleich zu reinigen, sondern schreitet sofort zum folgenden Bestimmungsversuch mit weiter ausgezogenem Magazinzylinder; also mit gr\u00f6fserer der durchzusaugenden Luft exponierten riechenden Oberfl\u00e4che. Auf diese Weise sucht man den am wenigsten ausgezogenen Zylinderstand, wo der Geruch noch unzweifelhaft erkannt worden ist und notiert den Stand auf der Skala. Nach t\u00fcchtiger Reinigung und einer zweckdienlichen Pause kann man sodann eine folgende Bestimmung vornehmen. Niemals soll man aber vergessen den Magazinzylinder gleich nach Schliefsung des stromauf liegenden Hahnes \u00fcber dem O-Punkt der Skala zur\u00fcckzuschieben und Luftbeh\u00e4lter nebst Zentralr\u00f6hre gen\u00fcgend geruchfrei zu machen; dafs man keine neue Bestimmung machen soll, bevor der Luftbeh\u00e4lter vollkommen geruchlos geworden und das Riechorgan v\u00f6llig ausgeruht ist, spricht ja von selbst.\nDer Fall kann sich jedoch darbieten, dafs die Exposition eines \u00e4ufserst kleinen Teiles der riechenden Oberfl\u00e4che, setzen wir z. B. ein paar Millimeter (\u2014 Stand auf der Skala == 0,2), noch eine starke Geruchsempflndung hervorbringt. Der Zweck k\u00f6nnte hier erreicht werden durch Anfertigung eines zweiten Magazinzylinders mit schw\u00e4cherer Riechstoffl\u00f6sung, eventuell eines dritten. Es liegt jedoch auf der Hand, dafs man in dieser Weise, namentlich bei ausgedehnteren Untersuchungen mit mehreren Riechstoffen, das Armamentarium sehr komplizieren w\u00fcrde; darum bedient man sich eines anderen Verfahrens, sich st\u00fctzend auf die Annahme, dafs eine gewisse Quantit\u00e4t Luft, enthaltend ein bestimmtes \u201eGeruchsquantum\u201c, nach zehnfacher Verd\u00fcnnung \u2014 also nach Verminderung seines Drucks bis auf 1/10 bei gleichem Volum \u2014 und darauffolgender Zuf\u00fchrung atmosph\u00e4rischer, geruchsloser Luft bis der Druck wieder bis auf 1 gestiegen ist, Vio der urspr\u00fcnglichen Geruchsintensit\u00e4t besitzt. Die Ausf\u00fchrung gelingt auf folgende Weise: Nachdem der Zylinder z. B. auf Skalateil 1 vorgeschoben ist und also 1/10 seines geruchabgeben-den Lumen exponiert ist, setzt man den Gummischlauch mit dem Apparat in Verbindung und l\u00e4fst mit ge\u00f6ffneten H\u00e4hnen 1/4 Minute lang Luft einsaugen. Gleich darauf schliefst man den stromauf gelagerten Hahn, schiebt den Zylinder zur\u00fcck und f\u00fchrt somit eine Luftverd\u00fcnnung im Luftbeh\u00e4lter herbei. Man braucht jedoch den Verd\u00fcnnungsgrad kennen zu lernen und genau und in einfacher Weise zu wissen, wann eine 10-fache Verd\u00fcnnung","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nJ. van der Hoeven Leonhard.\nerreicht ist. Dieses ist bequem ausf\u00fchrbar mit Hilfe eines zwischen Pumpe und Gummischlauch eingeschalteten Nebenapparates : ein Barometerrohr, dessen unteres Ende in ein mit Quecksilber gef\u00fclltes Gef\u00e4fs taucht und dessen oberes in direkter Kommunikation steht mit dem Verbindungsst\u00fcck, wodurch der Gummischlauch an der Pumpe befestigt ist. Es ist offenbar, dafs eine Luftverd\u00fcnnung in Luftbeh\u00e4lter und Schlauch nun auch sich im kommunizierenden Barometerrohr geltend machen und somit das Quecksilber in demselben hinauftreiben wird. Gesetzt, man w\u00fcnsche die Luft im System bis auf die H\u00e4lfte zu verd\u00fcnnen, m. a. W. den Innendruck gleich dem halben atmosph\u00e4rischen zu machen, so liest man den augenblicklichen Barometerstand ab und l\u00e4fst die Wasserstrahlpumpe so lange funktionieren, bis das Quecksilber zur halben Barometerh\u00f6he hinaufgestiegen ist, was man mittels einer neben dem Kohr befestigten Millimeterskala, deren O-Punkt im Niveau des Quecksilbers im Gef\u00e4fs steht, kontrollieren kann. W\u00fcnscht man den Druck im System nun z. B. gleich 3/4 des atmosph\u00e4rischen zu machen, so l\u00e4fst man die Pumpe weiter arbeiten, bis das Quecksilber eine H\u00f6he erreicht hat, gleich 3/4 des Barometerstands. Will man zuletzt im System eine 10-faehe Luftverd\u00fcnnung erzeugen, so l\u00e4fst man das Quecksilber noch h\u00f6her ansteigen und zwar so hoch, dafs sein Niveau in einer H\u00f6he liegt gleich 9/30 der augenblicklichen Barometerh\u00f6he.\nW\u00fcnscht man jetzt umgekehrt zu gewisser Zeit die Luft im Luftbeh\u00e4lter bis auf 3/30 zu verd\u00fcnnen, so liest man den Barometerstand ab, vermindert diese Zahl mit 1 *I10, bekommt also 9/10 der augenblicklichen Barometerh\u00f6he und l\u00e4fst nun, wie oben beschrieben, die Wasserstrahlpumpe so lange saugen, bis das Quecksilber im Barometerrohr so hoch gestiegen ist, dafs die soeben gefundene Zahl auf der Skala erreicht ist. In demselben Augenblick schliefst man den stromab liegenden Hahn, \u00f6ffnet das Riechr\u00f6hrchen einen Augenblick, damit die Luft im Beh\u00e4lter wieder das urspr\u00fcngliche Volumen und Druck bekommt, l\u00f6st den Gummischlauch1, \u00d6ffnet den stromab liegenden Hahn, \u00f6ffnet wieder das Kiechr\u00f6hrchen und \u00fcberzeugt sich, ob der Geruch\n1 Ein besonderer Hahn im Ansatzst\u00fcck zwischen Pumpe und Schlauch\ndient zur Vermeidung des pl\u00f6tzlichen Herunterfaliens des Quecksilbers im\nBarometerrohr beim Abnehmen des Schlauches.","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein abweichendes O-eruchssysiem.\n21\u00d6\nempfunden wird. Da die Riechkraft der Luft im Beh\u00e4lter im Anfang dieses Experiments, wie wir gesehen, korrespondierte mit einem Skalenteil, d. h. 1 cm riechender Oberfl\u00e4che des Magazinzylinders, nimmt man nun an, dafs die Riechkraft der Luft nach Verd\u00fcnnung auf 1/10 mit 0,1 cm riechendes Lumen \u00fcbereinstimmt. Es ist einleuchtend, dafs man, verfahrend genau wie oben beschrieben, nur den Schlauch in Verbindung lassend mit dem Beh\u00e4lter und jedesmal nach Zutritt der atmosph\u00e4rischen Luft durch das Riechr\u00f6hrchen in den Beh\u00e4lter den stromab liegenden Hahn wieder \u00f6ffnend, jedesmal eine 10-fache Verd\u00fcnnung der \u201eGeruchsquantit\u00e4t\u201c, d. h. eine zehnmal schw\u00e4chere Geruchsintensit\u00e4t bekommen kann. F\u00e4ngt man, wie im Beispiel, mit einem Magazinzylinderstand = 1 cm an, so kann man also Werte bekommen, die gleich 1; 0,1; 0,01; 0,001 usw. cm zu setzen sind. F\u00e4ngt man dagegen mit einem Stand = 3 cm an, so erreicht man die Werte 3; 0,3; 0,03 usw. cm. In dieser Weise kann man, absteigend mit 0,1 cm, alle Werte finden von 10 cm ab bis sehr klein.\nNur die Adh\u00e4sion des Geruchs am Glas bildet, insbesondere bei gewissen Riechstoffen, eine Fehlerquelle, die bei st\u00e4rkeren Verd\u00fcnnungen nicht zu vernachl\u00e4ssigen ist. Erw\u00e4rmen des Luftbeh\u00e4lters und ferner eine bestimmte Zeit \u2014 z. B. eine Minute \u2014 warten je zwischen zwei Verd\u00fcnnungen beseitigen, wie wir uns \u00fcberzeugen konnten, diesen Fehler in den meisten F\u00e4llen grofsen-teils. Praktisch bringt die beschriebene Methode allerdings sehr befriedigende Resultate hervor.\nF\u00fcr jeden Riechstoff macht man gew\u00f6hnlich zehn Wahrneh-\nmungen . Man kann hierzu mit Hilfe der Formel W= 0,6745\nden wahrscheinlichen Fehler berechnen, sogar diesen Fehler aus-dr\u00fccken in Prozenten der individuellen Riechsch\u00e4rfe.1 Diese beiden Bezifferungen findet man in den beiden vorletzten Spalten der untenstehenden Tabelle.\nDie sehr wenig verschiedenen Riechsch\u00e4rfen der Herren Professor Zwaardemaker, Kollegeassistent Noyons und Professor K. setze ich gleich normal.\n1 Zwar ist im vorliegenden Fall der Wert dieser Bezifferung nicht grofs, u. ul. weil die Wahrnehmungszahlen, namentlich bei herabgesetzter Riechsch\u00e4rfe oder aber durch Einflufs der Geruchsadh\u00e4sion, verh\u00e4ltnis-m\u00e4fsig weit auseinander liegen.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 42.\n15","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"22\u00d4\nJ. van der Soeven Leonhard.\nMeine eigene Riechsch\u00e4rfe x finde ich dann mit Hilfe der einfachen Gleichung:\nMinima perceptibilia von Z-\\- W-}- K Minim. ^ T ______________1\n3\u00ab\t. i \u2022 D \u00ab 11 \u00ab J JL \u00ab \u2014\u201c\u25a0 JL \u2022 00 \u2022\npercept. J\nZum richtigen Verst\u00e4ndnis der in Nachstehendem enthaltenen Zahlwerte mufs daran erinnert werden, dafs eine (praktisch unausf\u00fchrbare) Exposition von z. B. */,00 cm L\u00e4nge riechendes Lumen des Magazinzylinders gleich gesetzt wird einer 100-(= 10 X 10) maligen Luftverd\u00fcnnung im Luftbeh\u00e4lter nach einer Exposition von 1 cm Lumenl\u00e4nge des Zylinders.\n(Siehe Tabelle auf S. 221.)\nEin Teil der untenstehenden Daten d\u00fcrfte noch zu einigen n\u00e4heren Bemerkungen Veranlassung geben.\nBeim Borneol wurde von mir bisweilen beobachtet, dafs der Geruch beim Einatmen nicht wahrgenommen, dagegen beim darauffolgenden Ausatmen deutlich empfunden wurde. Dieses Ph\u00e4nomen zeigte sich auch bei gewissen anderen Riechstoffen.\nEugenol. Der urspr\u00fcngliche Zylinder war mit einer 0,2-prozentigen L\u00f6sung in Paraffin, liquid, gef\u00fcllt. Da ich jedoch einen st\u00e4rkeren Geruch zur Erkennung w\u00fcnschte, fertigte ich mir eine neue 1-prozentige L\u00f6sung an. Es entstand ein braunroter, harter Niederschlag, der wenig geringer wurde, als ich das Quantum Paraffin verdoppelte. Der neue mit letzterer L\u00f6sung gef\u00fcllte Zylinder enthielt also eine weniger als halbprozentige L\u00f6sung. Mit demselben konnte aber eine Erkennungsschwelle noch nicht erreicht werden. Wohl konnte eine dicht bei 9 ^ hegende Reizschwelle bestimmt werden. Weil ich den Nelkengeruch sehr gut erkennen kann, probierte ich, ob vielleicht Wasserdampf die Riechkraft erh\u00f6hen k\u00f6nne und liefs ich \u2014 mit auf 71/2 ausgeschobenen Magazinzylinder \u2014 stark mit zerst\u00e4ubtem Wasser ges\u00e4ttigten Wasserdampf durch den Apparat saugen. Wirklich wurde nun der Eugenolgeruch am erw\u00e4rmten Luftbeh\u00e4lter erkannt. Sp\u00e4ter brachte ich eine Schicht kaltes Wasser in den kalt gehaltenen Beh\u00e4lter, f\u00fchrte bei demselben Zylinderstand trockene Luft hindurch und konnte mich \u00fcberzeugen, dafs jetzt der Nelkengeruch noch intensiver geworden war. Einen Magazin Zylinder mit Wasser und Eugenol habe ich mir nicht gemacht, weil erstens Eugenol sehr wenig in Wasser l\u00f6slich ist;","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber ein abweichendes Geruchssystem.\n\u00a9\n\u00a9\n\u2022rH\nP3\n\u00a9\n\u00abw\n5h\n:o3\nA\n\u00a9\ntd\nh1\n\u00a7 W\n^ X\u00e4\nd \u00ae d SH \u00a9 o \u2022\u2022\n4J +J ^\n>h OQ \u00a9\n\u00a9*d d\n\u2022rH \u00a9 P\nS \u00a9 rH O'H \u00a9\n\u00f6\nM rj h\n\u00ae \u00a9^ ffl \u00d6k\n\u00a9 \u00a9 s\n\u00a9 \u00a9 \u00a9 tJD-j-i\nb\u00df \u00a9 xi \u00d6 \u00d6D . d b\nw \u00ab4-1\nd \u00bb1\n\u201c\u25a0sl\nd h d\n:c3\nftl\nI\na\na\nH S\nD d\n-4 -rH\n2 N -I e3\ns g\n3 03\na\n3 d\nn \u00a9\nHl\nffl\nC\u00ce\nO\"\nd\n\u2022 rH\n+1\n3-s\n\u00a93 \u00a9 \u00a3 \u00a3\nd\n\u00a9\n-u\nN\n-4-3\n\u00a9\nTD\n\u00a9\nW)\no3\n\u00a3\n\u00a3\nCO\nw\n\u00ce3\nN\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tCO\nG) tH\t05 I 05 Cd -rH D- 1 CM rH I>\tO IH CM rH\ttH CM\t34\t39\t00 co\t00 1\u20141\to o co co\t14\t\u00f6S\n\t\tV\t\t\t\t\tV\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u00a9\nt> o\t05 I O\u00ceTfiH C- 1 O GO O\tO co Hjc H\tGO IO\to iO\twM tH\tco 00\t40 CM\tCM CM \u00a9 40\t\u00a9 co\t\u00a9\no~\to\" o o cT\trH O\tt-H\t\u00f6\to\to\to\u201d\tO r\u2014i\t\u00a9\"\t\u00a9\nco\t1 t co ^ S\to CM 05\t05\tlO\t00 CM\tco\t\t40 I \u00a9 1\t40 CM\tco xdH\n\u00f6'\tho oVo\tIHO\tid\ttH\to\tCM\trH\t\u00a9r40\tCM\t\n\ttH A\tA\tA\t\t\t\tA\t\t\t\u00abN \u00a9\n00 iO CM\thH tH\t4ft co O\t(M 05 CM O CO 1--I o o\t\u00bbO 05 CM 05 CO\t00 05\t4-0 t\u20144 CO\tco co o\t40 co\to o\tCM iH CM \u00a9 \u00a9 O\trH CM \u00a9\t40 \u00a9 tH \u00a9 o\nO'\to' t-Tt-To' o\ttH O\ttH\t\u00f6\t\u00f6\to\t\u00a9\t\u00a9\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\"\n\u25a0<* \u00ab\n\u00ab ft\n<N O x* <\u00a3>.\nV\" 05 V\" V\nO\no\nkO\n<N\nV\n1 o CO g <; (M\nCO\n10 T\u20144\t* o\nO \u00bbO CM CM CM O CM 40 CM \u00a9\no' o'co'ho\u2019'o\"\n05\noT\n\txd<\t\trH\tCO\n40\t1 o\t\t[ CM \u00a9\tCM\nCA\t1 o\t40\t1 \u00a9 \u00a9\t\u00a9\ntjT\tcT\t\u00a9\"\t\u00a9*'\u00a9*'\t\u00a9\"\nio\nCO\ncT\no\nO 00\n\u00bbs \u2022\u00bb\no o\nco\nCM\nCM\n0,03 0,015 i\t7\tCM rH\t0,7\t0,3\t0,005\t0,25\tJ\tCM \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u2022s\t\u2022> \u00a9 \u00a9\t0,02\nco co \u00a9 \u00a9\tIH 40 \u00a9JM^\t1\tco co c\\\t\u00a9 \u00a9\tco\tx\u00eeH \u00a9\t40 \u00a9 tH \u00a78\tCM \u00a9\n\u00a9\u2018\u00a9\trH O\tT-~i\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9 \u00a9\t\u00a9\n00\nr-H\no\no\no'\nxi\n\u2022 i\u20144\nd\nSH\no3\n5h\nc3\nPH\nd\n\u2022 rH\n5h\n\u2022 \u00a9 \u20141 \u00a9 \u0153 'd\n^ cTg,\n\u00b0 .g .\ns.a*s\n=\u00b0 g a\n\u00f6 d o3\n\u00a9\n5h\nd\n:c3\n\u00e6\nd\n\u25a04\u20144 nJ\n\u00e6 \u00ab\u00f6\nd\ncd\n5h\no3\n5h\no3\nPn\nr. r. v' v\u00ab \u00bb\\\n.^O\n-\u00ae(M\n\u00b0 ~^0(M ~\u00ae\u2014\u00ae~-i\n*\u00b0, \u00b0 \\/\u00b0 \u00b0 \u00b0 o T-i Vc\n\"~\u00a9\n^oH\n-SnO d\n>\t. _j \u2022 rH\nCO tH 40\n\u25a0d -\u00a9\n<=> w d 5\"\n;^-\u00a9 +3\nCM O' O'\n.a \u00f6\nM \u00abrH\n_ O\no\" -\u00ae\nl- \u00b0 CM tH\nCO o \u00a9\" o'\nCO\no\nco\nrd\n\u00fc\nTD\n\u2022 rH\na\n\u00a9\no\nxi\n\u2022 rH\nd -\t-\t-\ncd\nSH\no3\t\u2014\t\u2014\t\u2014-\n5h\t~\t~\t~\nc3\nft\nH\tR\tR\tR\nc>\no~^o\t--2\nH\u00b0\t\u00b0\nO T\u2014I \u00a9\tt-^\ncTo\" th o'\n-4-3\n\u00ab\u00d6\n-1-3\n\u00a9\n\u00a9\nc3\nP*\u201c\u00bb\na\no3\nO\nTD\nO\nS3\nd\n'o o\t\u00a9\n\u00a9 d-n^,o\nrj \u00a9 O 03 O\nO d ^ \u00bbrH\nrr\u00bb 'w' F-* m .rH *ri\nh WH\u00e6Q^\no\n\u00a9\nd\n\u2022 iH\nft\n5h\n\u00a9\nH\nft\no\n5h\na \u00b0\nd \u00a9\n\u00b0w\nHH\nd\no\nTD\nd\ncd\nr H\nd\n0Q\n\u2022 rH\nrO\nr-H\nK*^\nrd\n-1-3\n\u00a9\n<4\n\u00a9\nH\nd\n:c3 \u00f6\n\u00ae.S\nd m c3 \u00a9\n*c ^\n\u00a9 =3 o3 c3\nH d 2 PP\nft rt\no\no CS rd\n<3 ft\n\u2022ffgjg\nd\t\u00ab, ^3 \u201e\nQpq\t>q ft os\nd\n\u2022 rH\nH c3\n4^\t\u00a9\n\t\tta d)\t\u2022 rH \u00a9\t\t\u2022 rH \u00a9\t\t\n\u2022 rH\t\u00a9 \u2022 rH H->\t-4ft> d\to3 \u2022 rH QD\t\u2022 rH\t\u2022 rH H-H c3\t\u2022 rH d\tIrH\n\u00a9\t03\tc3\to\t\u00a9\td\t\u00a9\t-43\n$H\trj\tU\tSh\t\u00a9\tW\t5h\t\u00a9\n\u00a9\td\tb\u00df\trQ\t\td\t\u2022 rH\t-43\n,d\tO\tc3\t\t\u2022rH\t\u00a9\t\t\u00a9\n4-\u00bb\tU\t5h\t9\t\t5h\t\t\n\u00a9\to3\tC4H\td\tc3\t>4\tC\u00df\t\u00a9\no3\tTD\tTD \u00a9\tTD\tTD\tft\t\u00a9 5h\t5h O\nTD\t\u00a9\t\t\u00a9\t\u00a9\ta\to\t'\u00d6\n\u00a9 u o\tHl o xi\to xi\t5h o \u25a0o\t5h O \u2019O\t\u00a9 nd\txi O\tO\nxi o\tO\tO\tO\to\tO\th\tH Hl\n\t\u2022\tH\u00ce\t!> Hl\t.\tHH\tH|\tHl\nH\u00ce\tHl Ht\tHl M\t\t\t!>\t\t>\n\u00a9\nTD\nd\nC3\nd\nQD\n\u00a9\nM\no\nC\n221\n15*\n1\tW. = Wahrscheinlicher Fehler. Siehe Anmerkung S. 219.\nW.\n2\tW. in % = \u2014 [^e^er^. X 100, d. h. Wahrscheinlicher Fehler ausgedr\u00fcckt in Prozenten des Mittelwertes.\n3\tAbgesehen von dem Wert der vorliegenden Bezifferungen kann man diese Daten kaum ohne Vergleichung mit \u00e4hnlichen Prozentenwerte normaler Individuen beurteilen.","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"222\nJ. van der Hoeven Leonhard.\nzweitens solche Zylinder weniger haltbar sind; ferner die L\u00f6s-\n\u2022 \u2022\nlichkeit des in Ubermafs anwesenden Eugenols wechseln kann je nach Temperatur und Barometerstand und schliefslich der \u00fcbliche Eugenol-Paraffinzylinder f\u00fcr den normalen Geruchssinn gen\u00fcgende Dienste leistet. Meine Erkennungsschwelle ist also gr\u00f6fser als 10 und meine Geruchssch\u00e4rfe somit kleiner als J/6 normal.\nMeine ersten Bestimmungen f\u00fcr Safrol lagen zwischen 0,001 und 0,00005 cm ; der typische s\u00fcfsliche Geruch wurde dabei erkannt. Sp\u00e4ter zeigte es sich jedoch, dafs diese Daten sich auf die Reizschwelle bezogen und gaben weitere Bestimmungen die Erkennungsminima an.\nM\n\u00c4hnliches fand statt mit Nitrobenzol. Als Durchschnittswert mit Erkennung des Geruchs fand ich 0,000086 cm. W\u00fcnschte ich jedoch den bitteren Mandelgeruch in dem Nitrobenzolgeruch zu erkennen, so brauchte ich eine gr\u00f6fsere Geruchskonzentration und war mein Mittelwert hierzu 0,007 cm. Den kleineren beobachte ich darum als Reizschwellenwert ; der gr\u00f6fsere gibt dann die Erkennungsschwelle an.\nBei keinem Zylinderstand konnte ich den Terpineol-geruch erkennen ; wohl war es mir m\u00f6glich eine zwischen 5 und 10 cm liegende Reizschwelle zu bestimmen; meine Riechsch\u00e4rfe ist somit weniger als 1/5 normal.\nEbenso wurde beim Heliotropin kein einziger Zylinderstand erkannt; dagegen konnte das Minimum des begleitenden bitteren Mandelgeruchs leicht bestimmt werden und dasselbe ist in die Tabelle aufgenommen. Die Erkennungsschwelle liegt also bei mehr als 10 cm und ist meine Geruchssch\u00e4rfe f\u00fcr diesen Stoff somit weniger als 1/5 normal. Merkw\u00fcrdig ist, dafs ich, nachdem ich einige Augenblicke zur Reinigung \u2014 gleich nach dem Empfinden des Mandelgeruchs \u2014 Luft hatte durchstr\u00f6men lassen, bei nochmaligem Riechen am Beh\u00e4lter einen deutlichen, stark positiven Eindruck des Heliotropingeruchs bekam.\nBeim Bromkampfer-Naphthalin konnte ich nur ausnahmsweise den Naphthalingeruch bei 9 cm als schwache Beimischung wahrnehmen. Die Bestimmung des Minimum f\u00fcr den typischen dumpfen Geruch gelang dagegen leicht. Dieser Wert stellt die in die Tabelle aufgenommene Reizschwelle vor. Die auf mehr als 10 cm liegende Erkennungsschwelle korrespondiert somit mit einer Riechsch\u00e4rfe von weniger als 1/2500 normal.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"Uber ein abweichendes Geruchssystem.\n223\nZum Schlufs soll hier betont werden, dafs Verf. in keinem der F\u00e4lle, wo Bestimmung der Erkennungsschwelle nicht gelang, den Geruch am betreffenden Magazinzylinder selbst nicht ohne Schwierigkeit zu erkennen imstande war.\nEs war mir schon bekannt \u2014 und Bestimmungen am Donders-schen Doppelspaltspektroskop1 best\u00e4tigten dieses \u2014 dafs mein Farbensystem eines der anomalen Trichromaten ist.\nGen\u00fcgendes Material zur Entscheidung, ob Abweichungen des Geruchs- und des Farbensystems \u00f6fters kombiniert Vorkommen, steht mir leider nicht zu Dienste.\nUntersuchungen, zurzeit im hiesigen physiologischen Institut im Gang, welche den Zweck haben die hinderlichen Geruchsadh\u00e4sionen zu beseitigen und hierdurch die Bestimmung der Riechsch\u00e4rfe wesentlich zu erleichtern, werden vielleicht dazu beitragen diese Frage zu beantworten.\n1 Onderzoekingen, gedaan i. h. Physiol. Lab. der Utrechtsche Hooge-school III, Reeks VII, 1, S. 18.\n(.Eingegangen am 22. Juli 1907.)","page":223}],"identifier":"lit33503","issued":"1908","language":"de","pages":"210-223","startpages":"210","title":"\u00dcber ein abweichendes Geruchssystem","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:20:02.216066+00:00"}