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{"created":"2022-01-31T16:48:53.571629+00:00","id":"lit33549","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Groot, H. de","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 44: 18-34","fulltext":[{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Utrecht.)\nUber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung ausreichende Anzahl Schwingungen.\nVon\nH. DE GrOOT,\nMilit\u00e4rarzt II. Kl. d. k. niederl. Armee.\n\u00a7 1.\nDie Frage nach der geringsten Anzahl von Schwingungen, welche zur Erzeugung einer reinen Tonempfindung n\u00f6tig ist, hat schon nach verschiedenen Seiten Interesse erregt. Sowohl Physiologen und Physiker, als Psychologen versuchten die richtige Antwort zu geben. Leider haben die bis jetzt erschienenen Arbeiten, welche schon seit mehr als 70 Jahren viele Untersucher besch\u00e4ftigten, noch immer kein \u00fcbereinstimmendes Resultat ergeben, so dafs es fraglich bleibt, ob verschiedene T\u00f6ne eine verschiedene Anzahl von Schwingungen brauchen, oder ob eine bestimmte gleiche Anzahl f\u00fcr alle T\u00f6ne gen\u00fcgt.\nWie weit die Intensit\u00e4t diese Anzahl beeinflufst, ist blofs von einigen Autoren einer genaueren Forschung w\u00fcnschenswert erachtet worden, diesbez\u00fcgliche Untersuchungen liegen aber nur sehr wenige vor.\nEine genauere Literaturbeschreibung ist zu finden bei Bode.1 2\nZur Orientierung gestatte ich mir jedoch eine kleine Auswahl aus den Ergebnissen der letzten Zeit hier kurz anzuf\u00fchren.\nExner 2 fand zur Erkennung eines reinen Tones 16 bis 17\n1\tWundts Psychologische Studien 2, 1907.\n2\tExner, Zur Lehre von den Geh\u00f6rsempfindungen. Archiv f. d. ges. Physiologie des Menschen und der Tiere 13, 1876.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw.\n19\nSchwingungen n\u00f6tig; v. Kries und Auerbach1 2 geben ein Minimum von 10 bis 11 Schwingungen an. Eben genannte Untersucher geben eine bestimmte gleiche Anzahl bei T\u00f6nen verschiedener H\u00f6he an, Abraham und Br\u00fchl 2 kommen aber zu dem Ergebnis, dafs zwar diese Kegel von der Kontraoktave bis zur Mitte der viergestrichenen Oktave g\u00fcltig ist, und dafs hier zwei Schwingungen gen\u00fcgen, um eine Tonempfindung zu erzeugen, dafs aber h\u00f6here T\u00f6ne mehr Schwingungen brauchen, und die dann erforderlichen Zahlen ziemlich proportional der Tonh\u00f6he anwachsen.\nAuch Rudole Bode (s. o.) berichtet in seiner Arbeit \u00fcber eine verschiedene Anzahl n\u00f6tiger Schwingungen bei verschiedener Tonh\u00f6he, und machte seine Experimente mit T\u00f6nen verschiedener Intensit\u00e4t. Er benutzte als Tonquellen elektrisch getriebene Stimmgabeln, und fand bei 384 v. d. das erste Auftreten tonartiger Qualit\u00e4ten zwischen 2 und 11 Schwingungen; bei 512 v. d. sind aber 15 Schwingungen noch kaum als Ger\u00e4usch wahrnehmbar. Bei steigender Tonh\u00f6he wird die erforderliche H\u00f6rzeit geringer; dagegen w\u00e4chst die Zahl der n\u00f6tigen Schwingungen (Tonh\u00f6he 256 v. d. 16,4 Schw. ; bei 384 v. d. 21 Schw. ; bei 512 v. d. 22 Schw.). Bode kommt mit seiner Untersuchung zu dem Resultat, dafs\n1.\tdie leisen T\u00f6ne bei gleicher Tonh\u00f6he l\u00e4ngere H\u00f6rzeit und eine gr\u00f6fsere Anzahl Schwingungen als die mittelstarken T\u00f6ne brauchen,\n2.\tdie hohen T\u00f6ne bei gleicher subjektiver Intensit\u00e4t kleinere H\u00f6rzeit, aber eine gr\u00f6fsere Anzahl Schwingungen, als die tiefen T\u00f6ne brauchen,\n3.\tbei gleicher subjektiver Intensit\u00e4t, und bei steigender Tonh\u00f6he die Zunahme (Abnahme) der minimalen Schwingungszahlen (H\u00f6rzeiten) bei den tiefen T\u00f6nen schneller als bei den T\u00f6nen mittlerer Tonh\u00f6he erfolgt.\n\u00a7 2. Untersuchungsmethode.\nEin EDELMANN-Mikrophon f\u00fchrt den Ton einer vor ihm auf-gestellten Schallquelle (Zungen-, Orgelpfeife) zu einem akustisch\n1\tv. Kries u. Auerbach, Die Zeitdauer einfachster psychischer Vorg\u00e4nge. Archiv f. Physiologie. Du Bois Beymond 1877.\n2\tAbraham und Br\u00fchl, Wahrnehmung k\u00fcrzester T\u00f6ne und Ger\u00e4usche. Z. f. Psychologie und Physiologie 1898.\n2*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nH. de Qroot.\nisolierten Zimmer, wo er mittels des zugeh\u00f6renden Telephons belauscht wird.\nDamit der fortw\u00e4hrend von dem Mikrophon aufgenommene Ton blofs w\u00e4hrend kurzer, genau zu bestimmender Zeitdauer zu beobachten sei, wird in die Mikrotelephonkette ein Fallpendel eingeschaltet. Dieses Pendel ber\u00fchrt mit seinem scharf zugeschliffenen Ende beim Durchschreiten seiner Bahn den Meniskus eines mit Quecksilber gef\u00fcllten eboniten N\u00e4pfchens von dreiseitig prismatischer Form; der Strom ist geschlossen, und der Ton wird also im Telephon geh\u00f6rt w\u00e4hrend dieser Ber\u00fchrungszeit. F\u00e4llt also das Pendel von verschiedener H\u00f6he, so ber\u00fchrt dasselbe den Meniskus w\u00e4hrend k\u00fcrzerer oder l\u00e4ngerer Zeit.\nDiese Vorrichtung erm\u00f6glicht es, den Ton zu beobachten w\u00e4hrend jeder gew\u00fcnschten Zeitdauer, und zu bestimmen, von welcher H\u00f6he das Pendel fallen mufs, damit die Stromschliefsungs-dauer gerade ausreicht, um einen subjektiv reinen Ton h\u00f6rbar zu machen. Aus der Schwingungszeit des Pendels und der Ber\u00fchrungszeit zwischen Pendel und Meniskus ist die in den verschiedenen Versuchen zur Verwendung gekommene H\u00f6rzeit zu berechnen. Aus der H\u00f6rzeit folgt im Zusammenh\u00e4nge mit der bekannten Schwingungszahl der Tonquelle die geh\u00f6rte Anzahl von Schwingungen.\nDie Tonquellen, die in einem Zimmer des Mittelstocks des Laboratoriums aufgestellt waren, finden eine genauere Beschreibung bei den unten folgenden mit ihnen erreichten Ergebnissen. Betreffs der Konstruktion des Mikro- und Telephons verweisen wir auf die Beschreibung von Edelmann in seinem Katalog. Das Mikrophon, unersch\u00fctterlich befestigt an einer der Zimmerw\u00e4nde, ist zusammengesetzt aus dem gew\u00f6hnlichen Empfangapparat, welcher in den Stromkreis eines Trockenelementes eingeschaltet ist; in diesen Prim\u00e4rkreis ist eine Drahtspindel eingeschaltet , damit es m\u00f6glich wird, eine Sekund\u00e4rspindel anzubringen, die verbunden ist mit dem akustisch isolierten Zimmer1 auf dem n\u00e4chsten Stocke des Laboratoriums. Hier wird der Strom gef\u00fchrt zu einem Widerstande, und kann (siehe Figur 1) entweder direkt zur\u00fcckkehren zu dem negativen Pol, oder den Weg folgen durch einen Nebenkreis, in welchen obengenanntes\n1 Zwaardemaker, Zeitschrift f\u00fcr Ohrenheilkunde 54-.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw. 21 *\nPendel, ein Saitengalvanometer von Einthoven, und das Telephon eingeschaltet sind.\nIst der Widerstand im Rheostat nahezu = 0, so geht ein verschwindend kleiner Teil des Stromes durch die Nebenleitung; der Strom folgt fast vollst\u00e4ndig den direkten Weg. Durch Widerstandeinschaltung im Rheostat kann man die Stromst\u00e4rke in der Nebenleitung so lange steigern, bis die Telephonmembran anf\u00e4ngt in h\u00f6rbarer Weise mitzuschwingen.1\nEs ist also m\u00f6glich, durch Widerstands\u00e4nderung jede gew\u00fcnschte Stromst\u00e4rke in der Nebenleitung zu erreichen; wir k\u00f6nnen durch diese Einrichtung den Ton beobachten bei jeder gew\u00fcnschten Intensit\u00e4t.\nFig. 1.\nR \u2014 Rheostat, T = Telephon, NZ = Saitengalvanometer.\nDas Fallpendel bewegt sich in zwei Z\u00e4pfchen um eine Querachse in einem eisernen Gestell; das untere Ende des Pendels, scharf oval zugeschliffen, bewegt sich einem Gradbogen entlang und ber\u00fchrt in Gleichgewichtslage den Meniskus des mit Quecksilber gef\u00fcllten N\u00e4pfchens, welches N\u00e4pfchen in der Mitte des Rogens angebracht ist. W\u00e4hrend der Zeit, dafs das Pendel das Quecksilber ber\u00fchrt, wird bei gen\u00fcgender Stromst\u00e4rke der Ton im Telephon zu h\u00f6ren sein. Der Strom geht vom Widerstande\n1 Wotdke zitiert hei Jacobson, \u00dcber H\u00f6rpr\u00fcfung und \u00fcber ein neues Verfahren zur exakten Bestimmung der H\u00f6rschwelle mit Hilfe elektrischei Str\u00f6me. Archiv f. Anatomie und Physiologie. Physiol. Abt. 1888.","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nH. de Groot.\nR zum Gestell, von hier zum Quecksilber, wo ein ins Quecksilber hineinragender Metalldraht ihn zum Galvanometer f\u00fchrt.\nDas Galvanometer wurde eingeschaltet, damit eine objektive Stromst\u00e4rkemessung m\u00f6glich w\u00e4re.\n\u2022 \u2022\nDurch das pl\u00f6tzliche Schliefsen und Offnen des Stromes, wenn das Pendel beim Fallen den Meniskus ber\u00fchrt, wird zugleich der grofse Vorteil erreicht, dafs der Ton pl\u00f6tzlich unserem Ohre zugef\u00fchrt wird und gleichfalls pl\u00f6tzlich wieder aufh\u00f6rt.\n\u00a7 3. Zeitmessung.\nUm zu einer genauen Zeitmessung zu gelangen, wurde nach zwei ganz verschiedenen Methoden bei den vorl\u00e4ufigen Experimenten die Zeitdauer des H\u00f6rens bestimmt, und zwar:\n1.\tmit photographischer Anordnung\n2.\tnach Potjillet.\nDie erstgenannte Messung geschah, indem mehrgenanntes Pendel und ein Saitengalvanometer von Einthoven in den Stromkreis eines LECLANCH\u00c9-Elementes eingeschaltet wurden. Strom-schliefsung ist da, solange das Pendel den Quecksilbermeniskus ber\u00fchrt, so dafs die Saite ihre Gleichgewichtslage verl\u00e4fst, wenn das Pendel mit dem Meniskus in Kontakt kommt und wieder zur\u00fcckkehrt, wenn das Pendel den Meniskus verl\u00e4fst. Diese Saitenbewegung wurde nun photographiert, indem ein Linsensystem das Licht einer Bogenlampe von 10 Amp\u00e8re auf das Galvanometer konzentrierte. Ein Mikroskop wirft das Bild der bewegten Saite auf die horizontale Spalte einer viereckigen Kassette, welche ein kleines mit empfindlichem Papier bekleidetes Kymographium einschliefst.\nEine MAREYsche Kapsel, durch Luft\u00fcbertragung verbunden mit dem Schwingstab eines KAGENAARschen Chronoskopes, schreibt die Zeit auf, w\u00e4hrend welcher die Saite ihre Gleichgewichtslage verlassen hat. Man kann die Zeit also ohne weiteres vom Kurvenblatt ablesen.\nF\u00fcr verschiedene Fallh\u00f6hen des Pendels wurde gefunden:\nPendelfallh\u00f6he in Graden 30 25 15 10 5\nZeitdauer in 0,001 Sek. 16 27 42 53 75","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw.\n23\nDas Prinzip der Methode nach Pouillet beschreibt Cyon1 mit folgenden Worten:\n\u201eHier wird die Zeit gemessen durch die Wirkung, welche eine w\u00e4hrend derselben wirkende Kraft von bekannter Gr\u00f6fse hervorzubringen imstande ist. Als solche Kraft wurde der elektrische Strom benutzt, und zwar die Schwingungen abgelesen, in welche er einen von ihm umkreisten Magnet versetzt. Der zu messende Vorgang schliefst bei seinem Entstehen, und \u00f6ffnet bei seinem Verschwinden einen elektrischen Strom, der einen auf geh\u00e4ngten Magnet umkreist. Mit einem Fernrohre werden w\u00e4hrend dieser Zeit die Schwingungen des Magnets beobachtet, und aus denselben die Zeit bestimmt, w\u00e4hrend welcher der Strom auf ihn eingewirkt hat.\u201c\nBei unserer Anordnung benutzten wir eine Spiegelboussole von Wiedemann. Der Magnet ist frei aufgeh\u00e4ngt in einer Drahtspindel. W\u00e4hrend der Stromschliefsungszeit macht der Magnet einen Ausschlag, dessen Gr\u00f6fse proportional der Stromschliefsungs-dauer ist.2 3\nMit einem Trockenelemente von 1,4 Volt bei einem Widerstande von 12 000 Ohm fanden wir:\nAusschlag des Magnets in Skalateile\nPendelfallh\u00f6he in Graden\n3,75\n5,60\n10,7\n13,5\n19\n30\n25\n15\n10\n5\n(Die gefundenen Werte sind Mittelwerte aus zehn Beobachtungen, und wurden bestimmt mit genau derselben Meniskush\u00f6he wie bei oben beschriebener photographischer Zeitmessung.)\nZum \u00dcbersetzen dieser Skalenteile in Zeitdauer wurde statt des Pendels eine Rheotomscheibe von Engelmann 3 eingeschaltet. In dieser Scheibe war nur eine Nadel angebracht, die beim Drehen der Scheibe mittels eines Elektromotors einen Queeksilber-\n1\tCyon, Methodik der physiolog. Experimente u. Vivisektionen. 1876.\n2\tWiedemann, Die Lehre von den Wirkungen des galvanischen Stromes\nin der Ferne. Zweite Auflage. I. Abt. 1873.\n3\tEngelmann, Onderzoekingen Physiologisch Laboratorium Utrecht\n(IV), Bd. II, 1892, S. 164.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nH. de G root.\nmeniskus ber\u00fchrte, Stromschliefsung bewirkte und den Magnet ablenkte. Die Zeit, die die Nadel braucht zum Durchlaufen des Meniskus, ist aus der bekannten Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe leicht zu berechnen.\nIndem der Magnet w\u00e4hrend dieser bekannten Zeitdauer um eine gewisse Anzahl Skalenteile ausschl\u00e4gt, k\u00f6nnen wir aus diesen Werten die Zeitdauer der Stromschliefsung bei verschiedenen Ausschl\u00e4gen berechnen. In dieser Weise wurde gefunden:\nPendelfallh\u00f6he in Graden\tZeitdauer in 0,001 Sek.\n30\n25\n15\n10\n5\n15\n22\n45\n51\n80\nDer geringe Unterschied der Resultate bei diesen zwei ganz unabh\u00e4ngigen Methoden der Zeitmessung veranlafste mich, bei den definitiven Experimenten nur nach der Methode von Pouillet zu arbeiten, weil hierbei schlielslich doch die Bestimmung am genauesten abgelesen werden konnte.\n\u00a7 4. Ergebnisse mit Zungenpfeifen als Tonquellen.\nBei vorliegender Untersuchung wurden die Zungenpfeifen von Urbantschitsch als Tonquellen benutzt; sie wurden mit einer Soufflerie angeblasen, und wurden, um die sehr grofse Tonst\u00e4rke etwas zu verringern, in einen zu derartigen Zwecken zuf\u00e4llig im Laboratorium vorhandenen kleinen Marmorkasten gelegt. Diese Vorrichtung l\u00e4fst den Ton nur in einer Richtung austreten, da der Kasten, dessen L\u00e4nge X Breite X H\u00f6he = 18 X12 X 14,5 cm, dessen Marmordicke = 1,7 cm, und dessen Innenfl\u00e4che mit einem Filz\u00fcberzug von 0,6 cm Dicke bedeckt ist, nur eine \u00d6ffnung hat, die sich in der Wand dem Mikrophon gegen\u00fcber befindet. Sie ist 1 m vom Mikrophon entfernt und hat einen Diameter von 1,5 cm.\nDie Schallquellen wurden untersucht in einer Reihenfolge, die dem Beobachter unbekannt war, und die in der betreffenden Tabelle angegeben ist, weil es sich herausgestellt hatte, dafs der Beobachter sehr leicht durch die Pendelfallh\u00f6he des vorigen Tones beeinflufst wurde, wenn die Pfeifen in fester Reihenfolge skala-gem\u00e4fs einander folgten.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw.\n25\nDer langsame \u00dcbergang des Ger\u00e4usches, das geh\u00f6rt wurde, wenn die Zeitdauer der Stromschliefsung die zum H\u00f6ren eines reinen Tones erforderliche Minimumzeit nicht erreichte, in einen Ton ergab besondere Schwierigkeiten, die am besten umgangen wurden durch Entfernen des Telephons vom Ohr, so dafs man einen Augenblick ausruhte und nur w\u00e4hrend des Aus-pendelns des Stromschliefsers, w\u00e4hrend also die Schliefsungs-zeiten allm\u00e4hlich wuchsen, von Zeit zu Zeit zuh\u00f6rte.\nEs wurde beobachtet:\na)\tbei der H\u00f6rschwelle,\nb)\tbei m\u00e4fsig starkem Tone,\nc)\tbei starkem Tone.\nDie Tabelle gibt den Mittelwert aus drei Beobachtungen.\nDas Saitengalvanometer war bei diesen Pfeifen leider nicht zur objektiven Messung der Tonintensit\u00e4t benutzbar; der Saitenausschlag war zu gering, um eine zuverl\u00e4ssige Messung zu gestatten. Die Tabelle enth\u00e4lt die Minimumzahl der Schwingungen, die zum H\u00f6ren eines reinen Tones n\u00f6tig, und die Anzahl der Schwingungen, bei welcher das Ger\u00e4usch, das bei kurzer H\u00f6rdauer geh\u00f6rt wird, einen tonartigen Beiklang zeigt, nebst deren H\u00f6rzeiten.\nDamit man die in der Tabelle angegebene Anzahl Schwingungen, die zum H\u00f6ren des reinen Tones n\u00f6tig ist, leicht \u00fcbersehen kann, ist die Kurve I (Fig. 2) zugef\u00fcgt, wo die T\u00f6ne\nKurve I (Fig. 2).\nDie n\u00f6tige Anzahl der Schwingungen (Zungenpfeifen); f\u00fcr die H\u00f6rschwelle: ausgezogene Linie; f\u00fcr m\u00e4fsig starke T\u00f6ne: obere punktierte Linie; f\u00fcr\nstarke T\u00f6ne: untere punktierte Linie.","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26\nH. de Groot.\nTabelle :\nTon a) bei der Schwelle \u201e b) wenn mittelstark \u201e c) wenn stark, nebst Angaben \u00fcber den ben\u00fctzten Widerstand\t\tAn2 Schwingun reiner Ton\t:ahl gen (v. d.) tonartiger Beiklang\tH\u00f6rzeit in 0 reiner Ton\t001 Sekunde tonartiger Beiklang\n/2 = 691 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 23\tOhm\t25\t11\t36\t16\nMittelstark 100\t?\u00bb\t19\t10\t28\t14\nStark\t1000\t\u00bb\t14\t10\t22\t14\ngl \u2014 388 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 10\tOhm\t15\t7\t39\t19\nMittelstark 100\t\u00bb\t11\t5\t28\t14\nStark\t1000\t\u00bb\t8\t5\t21\t14\nh \u2014 244 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 27\tOhm\t16\t13\t64\t52\nMittelstark 100\t\u00ab\t11\t6\t45\t25\nStark\t1000\t57\t11\t6\t45\t25\nc2 = 517 y. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 20\tOhm\t20\t10\t39\t19\nMittelstark 100\t>?\t16\t8\t30\t15\nStark\t1000\t\u00bb\t14\t7\t28\t14\na2 \u2014 870 y. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 13\tOhm\t32\t21\t37\t24\nMittelstark 100\t\u00bb\t24\t15\t28\t17\nStark\t1000\t\u00bb\t24\t15\t28\t17\nd2 = 581 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 23\tOhm\t21\t15\t37\t25\nMittelstark 100\tn\t15\t10\t26\t17\nStark\t1000\t\u00bb\t13\t9\t23\t15\nu1 \u2014 435 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 23\tOhm\t21\t13\t48\t30\nMittelstark 100\t}j\t13\t6\t30\t15\nStark\t1000\tn\t11\t6\t25\t14\ndz \u2014 1161 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 17\tOhm\t39\t22\t34\t19\nMittelstark 100\t\u00bb\t27\t16\t23\t14\nStark\t1000\t\u00bb\t23\t16\t20\t14\n\u00c42 = 977 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle bei 17\tOhm\t38\t29\t39\t30\nMittelstark 100\t57\t26\t14\t26\t14\nStark\t1000\t5?\t22\t14\t22\t14","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw.\n27\nTon a) bei der Schwelle \u201e b) wenn mittelstark \u201e c) wenn stark, nebst Angaben \u00fcber den ben\u00fctzten Widerstand\nAnzahl\nSchwingungen (v. d.)\nreiner Ton\ntonartiger\nBeiklang\nH\u00f6rzeit in 0,001 Sekunden\nreiner Ton\ntonartiger\nBeiklang\nea == 652 v. d.\nSchwelle bei 37 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\nf\u00b0 = 173 y. d.\nSchwelle bei 57 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\nc3 \u2014 1035 y. d.\nSchwelle bei 7 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\ng3 = 1550 v. d.\nSchwelle bei 7 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\ng2 = 775 v. d.\nSchwelle bei 3 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\nh1 = 488 v. d.\nSchwelle bei 23 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\ne3 = 1304 v. d.\nSchwelle bei *23 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\ne1 \u2014 326 v. d.\nSchwelle bei 3 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\n<\u00ef\u00b0 = 145 v. d.\nSchwelle bei 13 Ohm Mittelstark 100\t\u201e\nStark\t1000\t\u201e\n29\n20\n15\n11\n8\n6\n32\n23\n19\n43\n34\n29\n43\n22\n19\n23\n20\n16\n59\n40\n36\n20\n15\n12\n9\n7\n6\n20\n12\n9\n8\n6\n5\n19\n14\n14\n28\n22\n22\n33\n11\n11\n15 12 11\n48\n30\n25\n13\n9\n7\n8 5 4\n45\t31\n31\t19\n25\t14\n64\t48\n48\t37\n39\t30\n31\t18\n22\t14\n18\t14\n28\t18\n22\t14\n19\t14\n56\t42\n28\t14\n25\t14\n48\t31\n42\t26\n34\t22\n45\t37\n31\t23\n28\t19\n60\t39\n45\t28\n37\t21\n64\t52\n48\t34\n42\t30","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nH. de Groot.\nTon a) bei der Schwelle \u201e b) wenn mittelstark \u201e c) wenn stark, nebst Angaben \u00fcber den ben\u00fctzten Widerstand\t\t\tAnz Schwingun reiner Ton\tahl gen (v. d.) tonartiger Beiklang\tH\u00f6rzeit in 0,( reiner Ton\tX)1 Sekunden tonartiger Beiklang\nc\u00b0 = 129 v. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t27\tOhm\t9\t6\t70\t48\nMittelstark\t100\t11\t7\t5\t52\t39\nStark\t1000\t\t11\t6\t5\t48\t38\nE = 82 v. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t17\tOhm\t5\t4\t64\t45\nMittelstark\t100\t11\t3\t2\t39\t25\nStark\t1000\t\t11\t3\t2\t39\t25\nH = 122 v. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t22\tOhm\t9\t8\t70\t64\nMittelstark\t100\t\u00bb\t7\t6\t56\t48\nStark\t1000\t\t)}\t6\t5\t48\t42\nA \u2014 109 v. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t14\tOhm\t7\t5\t60\t48\nMittelstark\t100\t>?\t5\t4\t48\t34\nStark\t1000\t\t11\t4\t3\t34\t31\nf1 = 345 v. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t14\tOhm\t18\t13\t52\t39\nMittelstark\t100\t\u00bb\t12\t9\t34\t26\nStark\t1000\t\t})\t9\t8\t26\t23\na0 = 218 y. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t34\tOhm\t11\t8\t52\t39\nMittelstark\t100\t\t7\t6\t34\t26\nStark\t1000\t\t\u00bb\t7\t5\t30\t22\n\u00e41 \u2014 290 y. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t20\tOhm\t13\t10\t45\t34\nMittelstark\t100\tV\t12\t9\t42\t31\nStark\t1000\t\tV\t7\t5\t24\t18\nc1 = 239 v. d.\t\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t10\tOhm\t12\t8\t45\t31\nMittelstark\t100\t)i\t8\t5\t30\t18\nStark\t1000\t\tn\t5\t5\t18\t18\nc * = 2069 v. d\t\u2022\t\t\t\t\t\nSchwelle bei\t4\tOhm\t70\t52\t34\t25\nMittelstark\t100\t\t48\t33\t23\t16\nStark\t1000\t\tii\t41\t33\t20\t16","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw. 29\nTon a) bei der Schwelle \u201e b) wenn mittelstark\tAnzahl Schwingungen (v. d.)\t\tH\u00f6rzeit in 0,001 Sekunden\t\n\u201e c) wenn stark, nebst Angaben \u00fcber den ben\u00fctzten Widerstand\treiner Ton\ttonartiger Beiklang\treiner Ton\ttonartiger Beiklang\na3 = 1740 v. d.\t\t\t\t\nSchwelle bei 24 Ohm\t59\t44\t34\t25\nMittelst\u00e4rke 100\t\u201e\t45\t38\t26\t22\nStark\t1000\t\u201e h3 = 1953 v. d.\t41\t35\t24\t20\nSchwelle bei 14 Ohm\t56\t49\t34\t25\nMittelstark 100\t\u201e\t51\t43\t26\t22\nStark\t1000\t\u201e\t47\t39\t24\t20\nNB. C, D, Gf, g\\ e,\tA -F. 9\u00b0, A\tft1, f1 und\ta1 zeigten s\tehr deutlich\nObert\u00f6ne, und sind deswegen nicht in der Tabelle aufgenommen; dl und f4 konnten mit unserer Soufflerie nicht angeblasen werden.\nskalagem\u00e4fs geordnet sind; die Kurve la (Fig. 3) gibt die zugeh\u00f6rigen H\u00f6rzeiten.\nKurve Ia (Fig. 3).\nf \u00a3 a fv cd\t\u00a3 c die $l\u00df d \u00fcc cte,J\u00ef J dH o cL\nDie n\u00f6tige H\u00f6rzeit in Tausendstel Sekunden (Zungenpfeifen) ; f\u00fcr die H\u00f6rschwelle : ausgezogene Linie ; f\u00fcr m\u00e4fsig starke T\u00f6ne : obere punktierte Linie; f\u00fcr starke T\u00f6ne: untere punktierte Linie.\n\u00a7 5. Ergebnisse mit Lippenpfeifen als Tonquellen.\nDie Untersuchung der Zungenpfeifenreihe wurde, weil hierbei oft Obert\u00f6ne die Beobachtung erschwerten, erg\u00e4nzt durch die","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nH. de Groot.\nBenutzung einer Orgelpfeifenserie als Tonquelle. Diese Pfeifen waren weit, gedeckt und h\u00f6lzern, und bildeten ein sogenanntes Bordunregister. Sie wurden wiederum angeblasen mit der Soufflerie, und ihre Lippe befand sich in 0,1 m Entfernung vom Mikrophon.\nDas Saitengalvanometer zeigte jetzt eine deutlich ablesbare Doppeltlinie.\nIn der Tabelle ist wiederum jede Zahl der Mittelwert aus drei Beobachtungen.\nTabelle:\nTon\t\tAnzahl Sch (v. reiner Ton\twingungen d.) tonartiger Beiklang\tH\u00f6rzeit in 0 reiner Ton\t,001 Sekunde tonartiger Beiklang\ng3 = 1550 y. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle\t1\tOhm\t39\t23\t25\t15\nMittelstark 100\t\t31\t22\t20\t14\nStark\t1000\t}}\t31\t22\t20\t14\ng = 194 y. d. (Obert\u00f6ne nicht ausgeschlossen)\t\t\t\t\t\nSchwelle\t2\tOhm\t12\t10\t64\t52\nMittelstark 100\t\t9\t7\t48\t34\nStark\t1000\t\u00bb\t8\t6\t42\t30\nc3 = 1035 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle\t1\tOhm\t25\t21\t24\t20\nMittelstark 100\t\u00bb\t23\t16\t22\t15\nStark\t1000\t>>\t23\t14\t22\t14\nc\u00b0 = 129 y. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle\t5\tOhm\t8\t6\t64\t48\nMittelstark 100\ta\t6\t5\t48\t37\nStark\t1000\t\u00bb\t6\t4\t48\t30\nG \u2014 97 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle\t20\tOhm\t7\t6\t70\t64\nMittelstark 100\t}>\t6\t5\t64\t52\nStark\t1000\t\u00bb\t6\t4\t64\t45\nc2 = 517 v. d.\t\t\t\t\t\nSchwelle\t10\tOhm\t13\t10\t25\t20\nMittelstark 100\t5?\t11\t8\t21\t16\nStark\t1000\t\u00bb\t10\t8\t20\t16","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Tiber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw.\n31\n\tAnzahl Schwingungen (v. d.)\t\tH\u00f6rzeit in 0,001 Sekunde\t\nTon\treiner Ton\ttonartiger Beiklang\treiner Ton\ttonartiger Beiklang\ncl \u2014 259 v. d.\t\t\t\t\nSchwelle\t20 Ohm\t8\t5\t30\t21\nMittelstark 100\t\u201e\t6\t4\t23\t15\nStark\t1000\t\u201e g1 = 388 y. d.\t5\t4\t21\t14\nSchwelle\t18 Ohm\t11\t8\t28\t20\nMittelstark 100\t\u201e\t9\t6\t23\t15\nStark\t1000\t\u201e g2 = 775 v. d.\t8\t6\t20\t15\nSchwelle\t1 Ohm\t14\t11\t18\t14\nMittelstark 100\t\u201e\t12\t8\t16\t13\nStark\t1000\t\u201e c4 = 2069 v. d.\t12\t8\t15\t13\nSchwelle\t2 Ohm\t35\t29\t17\t14\nMittelstark 100\t\u201e\t31\t27\t15\t13\nStark\t1000\t\u201e g4* = 3100 v. d.\t31\t27\t15\t13\nSchwelle 105 Ohm\t50\t40\t16\t13\nMittelstark 205\t,,\t47\t40\t15\t13\nStark\t1105\t\u201e\t47\t40\t15\t13\nUm auch T\u00f6ne von gr\u00f6fserer Schwingungszahl als gA zu beobachten, wurde die Galtonpfeife Nr. 732 von Edelmann vor dem Mikrophon als Tonquelle benutzt. Ein starkes Blasen, entstanden an der Lippe des Pfeifchens, machte es unm\u00f6glich hohe T\u00f6ne bei ihrer Schwelle zu pr\u00fcfen ; nur bei sehr starkem Tone gelang es c5 und gb (laut der zur Pfeife geh\u00f6renden Tabelle) rein zu h\u00f6ren.\nGefundene \"Werte sind:\nc5 = 4138 v. d.\t199\t141\t48\t34\ngb = 6200 v. d.\t186\t112\t30\t18\nDie Kurven II (Fig. 4) und II a (Fig. 5) zeigen die Anzahl von Schwingungen und H\u00f6rdauer der Orgelpfeifen (Lippenpfeifen) skalagem\u00e4fs.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32\nH. de Groot.\nKurve II (Fig. 4).\nN\u00f6tige Anzahl der Schwingungen (Lippenpfeifen). Anordnung der Kurven\nwie hei den vorigen Figuren.\nKurve II a (Fig. 5).\n\\_____\nJe \u25a0\nN\u00f6tige H\u00f6rzeit in Tausendstel Sekunden (Lippenpfeifen). Anordnung der\nKurven wie bei den vorigen Figuren.\nDas Saitengalyanometer gab folgende Werte f\u00fcr die benutzte Tonst\u00e4rke bei 1000 Ohm Widerstand:\nG = 2,15 X 10~8 Amp\u00e8re c = 0,80 X IO\"8\t\u201e\ng = 0,55 X IO\"8\t\u201e\nc1 = 0,4 X 10-8 g1 \u2014 0,25 X IO-8\t\u201e\nc2 = o,15X10-8\ng2 = o,i xio-8\t\u201e","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung usw.\n33\nH\u00f6here T\u00f6ne sind nicht mehr genau mit unserem Galvanometer der Intensit\u00e4t nach zn bestimmen.\nBei unseren Experimenten ergab sich noch, dafs jedesmal beim Anfang und beim Schlufs des H\u00f6rens ein kurzer Knall geh\u00f6rt wurde.\nDieser kann aufgefafst werden, entweder als elektrisches Ph\u00e4nomen, was wahrscheinlich ist, da es sich ebensogut im Galvanometer zeigt, oder es w\u00e4re auch m\u00f6glich, dafs die Erscheinung auf dem von Hensen 1 beobachteten Einsatz und Aussatz einer Schallwirkung beruht.\nDiesen letzteren Grund darf man nicht aufser acht lassen, weil die Erscheinung auch beobachtet wurde, wenn nicht mit Mikro- und Telephon beobachtet wurde, sondern mit einfacher Luftleitung, die mittels einer Hahn\u00f6ffnungsvorrichtung pl\u00f6tzlich ge\u00f6ffnet und geschlossen wurde.1 2 *\n\u00a7 6.\nDie Kurven I und II (Fig. 2 u. 4) zeigen deutlich, dafs zum H\u00f6ren des reinen Tones eine fortw\u00e4hrende Steigerung der Minimalschwingungsanzahlen erforderlich ist, wenn man von den tiefen T\u00f6nen (E-Orgelpfeife) zu den h\u00f6chsten (#5-Galtonpfeifehen) aufsteigt. Besonders auffallend ist der steigende Verlauf der Kurve anfangs der eingestrichenen Oktave.\nIn bezug auf die Intensit\u00e4t sehen wir, wie die n\u00f6tige Anzahl der Schwingungen bei dem Minimum perceptibile betr\u00e4chtlich gr\u00f6fsere Werte zeigt, als bei starken T\u00f6nen.\nDie zahlreichen Erh\u00f6hungen und Vertiefungen, welche die Kurve I (Fig. 2) zeigt, finden wahrscheinlich ihre Erkl\u00e4rung durch die Obert\u00f6ne der Zungenpfeifenreihe. Die Kurve II (Fig. 4), wo obertonfreie Orgelpfeifent\u00f6ne benutzt wurden, zeigt nur eine Vertiefung und eine Erh\u00f6hung, und zwar bei g\u00b0, wo Obert\u00f6ne nicht ausgeschlossen sind, und bei c4, der empfindlichsten Stelle des Ohres.\nIn den Kurven Ia (Fig. 3) und IIa (Fig. 5) ist deutlich zu sehen, dafs hohe T\u00f6ne kleinere H\u00f6rzeiten zur Tonerkennung brauchen als tiefe T\u00f6ne.\n1\tHensen, Die Empfindungsarten des Schalles. Arch f. d. g es. Physiologie des Menschen und der Tiere 1907.\n2\tvan Mens, Minimum aantal trillingen voor toongelioor bij verschil-\nlende intensiteit. Dissertatie Utrecht 1908.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 44.\t3","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34\nH. de Groot.\nZusammenfassend kommen wir zu folgenden Resultaten :\n1.\tTiefe T\u00f6ne brauchen zur Perzeption eine geringere Anzahl von Schwingungen und l\u00e4ngere H\u00f6rzeit als hohe T\u00f6ne bei gleicher subjektiver Intensit\u00e4t.\n2.\tBei gleicher Tonh\u00f6he brauchen die leisen T\u00f6ne eine nur wenig gr\u00f6fsere Anzahl von Schwingungen und eine nur wenig gr\u00f6fsere H\u00f6rzeit, als die st\u00e4rkeren T\u00f6ne.\n3.\tBei der H\u00f6rschwelle ist die Anzahl der zur Perzeption eines reinen Tones n\u00f6tigen Schwingungen bedeutend gr\u00f6fser als bei st\u00e4rkeren T\u00f6nen ; der Unterschied betrug 1 bis 8 Schwingungen bei unseren Orgelpfeifen.\n4.\tDie Kurve der Minimalschwingungszahlen zeigt einen ausgesprochen steigenden Verlauf schon anfangs der eingestrichenen Oktave.\nDie Resultate 1 und 2 sind ganz \u00fcbereinstimmend mit den Ergebnissen Bodes.\n4 steht im Gegensatz zu den Resultaten Abraham und Br\u00fchls, die den steigenden Verlauf der Kurve erst in der viergestrichenen Oktave fanden.\nDafs bei obenstehenden Versuchen Telephont\u00f6ne benutzt wurden, wird vielleicht f\u00fcr eine Unvollkommenheit gehalten werden. Subjektiv waren jedoch die geh\u00f6rten T\u00f6ne rein. Dafs bei unserer Methode keine einfachen Sinusschwingungen zu unserem Ohr gelangen, ist klar, da die Telephon- und Mikrophonplatten sehr komplizierte Schwingungsformen zeigen. Hingegen hat diese Methode den entschiedenen Vorteil, den Ton pl\u00f6tzlich in voller St\u00e4rke dem Beobachter zuzuf\u00fchren und zu entziehen, so dafs die H\u00f6rzeit sehr genau zu bestimmen ist.","page":34}],"identifier":"lit33549","issued":"1910","language":"de","pages":"18-34","startpages":"18","title":"\u00dcber die bei verschiedener Intensit\u00e4t zur Tonempfindung ausreichende Anzahl Schwingungen","type":"Journal Article","volume":"44"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:48:53.571635+00:00"}