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Apparat zur Messung der Rollbewegungen des Auges nach Privatdozent Dr. Bárány: Demonstration auf dem Psychologenkongreß in Innsbruck, April 1910

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{"created":"2022-01-31T14:25:31.448820+00:00","id":"lit33575","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"B\u00e1r\u00e1ny, Robert","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 45: 59-62","fulltext":[{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"59\nApparat zur Messung der Rollbewegungen des Auges\nnach Privatdozent Dr. B\u00e2r\u00e2ny.\nDemonstration auf dem Psychologenkongrefs in Innsbruck, April 1910.\nDer Apparat wird zun\u00e4chst auf ein 25 cm breites, 1 m langes Tischchen gestellt und mittels einer Holzschraube befestigt.\nSodann wird dem zu untersuchenden Patienten je ein Tropfen 1 \u00b0/0 Pilokarpinl\u00f6sung in jeden Bindehautsack getr\u00e4ufelt, um die Iris maximal zu verengern und starr zu machen. Hierauf wird das Mundst\u00fcck f vom Apparat abgeschraubt, mit Dents Komposition bedeckt und der Patient angewiesen, in die durch Erw\u00e4rmen weich gemachte Masse hineinzubeifsen. Es ist dabei zu beachten, dafs die Mitte des Mundst\u00fccks genau zwischen die mittleren Schneidez\u00e4hne eingestellt wird. Durch Begiefsen mit kaltem Wasser wird die Masse sodann zur Erstarrung gebracht und das Mundst\u00fcck wieder an den Apparat angeschraubt. Hierauf erh\u00e4lt der Patient die Stirnbinde n aufgesetzt und nimmt auf einem Stuhl an der Breitseite des Tischchens Platz. Der Untersucher setzt sich vis-\u00e0-vis. Sodann wird das elektrische L\u00e4mpchen h entz\u00fcndet. Der Patient nimmt das Mundst\u00fcck f in den Mund und das L\u00e4mpchen h wird so eingestellt, dafs die Iris des zu untersuchenden Auges seitlich scharf beleuchtet ist. Das Abbild des elektrischen L\u00e4mpchens wird dann auf der lateralen H\u00e4lfte der Cornea sichtbar sein.\nNun wird das Fernrohr Je auf die Iris des Patienten eingestellt. Dies geschieht mittels der Schrauben c, d und e, welche Verschiebungen in den drei Richtungen des Raumes erm\u00f6glichen. Am Stativ des Fernrohrs ist noch eine Schraube o und eine wreitere, in der Abbildung nicht sichtbare Schraube angebracht. Nach Lockerung derselben kann das Fernrohr dem Auge des Untersuchten je nach Wunsch n\u00e4her gebracht oder von ihm entfernt werden. Auch kann es je nach Bedarf h\u00f6her oder tiefer","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nRobert B\u00e2rdny.\neingestellt werden. W\u00e4hrend der Untersucher die Iris einstellt, hat der Untersuchte mit dem nicht untersuchten Auge den Fixationspunkt g zu betrachten. Hat man die Iris scharf eingestellt, so sucht man durch entsprechende Bewegung des Fernrohrs einen f\u00fcr die Messung geeigneten m\u00f6glichst langen und\n\ngerade verlaufenden, scharf konturierten Irisstreifen. Im Fernrohr befinden sich zwei gesondert drehbare F\u00e4den. Der eine wird durch Drehung der Kreiseinteilung m in Bewegung versetzt. Der andere durch Drehung am Fernrohr selbst bei k. Es wird nun der eine Faden durch Drehung bei m mit dem gew\u00e4hlten","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Apparat zur Messung der Rollbewegungen des Auges.\n61\nIrisstreifen parallel gestellt. Der andere Faden wird sodann senkrecht auf den Irisstreifen gestellt. Hierauf erfolgt die Ablesung der Stellung des Fadens auf der Kreiseinteilung bei m. Soll nun die Gegenrollung des Auges bei Seitenneigung des Kopfes gemessen werden, so gestaltet sieb das weitere Vorgehen folgendermafsen. Zun\u00e4chst wird das Kn\u00f6pfchen i mit der auf der Stirnbinde befindlichen Pfanne in Ber\u00fchrung gebracht. Es dient dies dazu, um eine Kontrolle dar\u00fcber zu haben, dafs der Untersuchte das Mundst\u00fcck f stets richtig im Munde beh\u00e4lt. Sodann wird die Schraube a gelockert und nun kann der ganze Apparat samt Fernrohr und Kopf des Untersuchten seitlich geneigt werden. Der Grad der Neigung wird auf der Einteilung b abgelesen. Hat man z. B. 60\u00b0 geneigt, so ist jetzt die Stellung des Auges zur Orbita nicht mehr dieselbe wie bei aufrechter Kopfstellung. Es hat eine Rollung beider Augen entgegen der Neigung stattgefunden (Gegenrollung). Nachdem der hei aufrechter Stellung gew\u00e4hlte Irisstreifen, den man sich mittels einer schematischen Zeichnung genau gemerkt hat, wieder scharf eingestellt ist \u2014 kleine Verschiebungen sind trotz Fixation fast unvermeidlich \u2014 erfolgt jetzt die Messung des Winkels, um welchen das Auge gerollt ist. In der neuen Stellung ist ja der Faden m nicht mehr dem Irisstreifen parallel. Durch Drehung bei m wird er wieder parallel gestellt, hierauf seine neue Stellung auf der Kreiseinteilung m abgelesen und die Differenz zwischen den beiden Ablesungen gibt die Anzahl der Winkelgrade an, um welche sich das untersuchte Auge gedreht hat.\nWill man hierauf das zweite Auge untersuchen, so lockert man zun\u00e4chst die Schraube, welche das L\u00e4mpchen h am Fernrohr befestigt und dreht das L\u00e4mpchen auf die andere Seite hin\u00fcber, da jedes Auge von aufsen beleuchtet werden mufs. Durch Drehung der Schraube d kann sodann sofort der Apparat vor das andere Auge gebracht werden.\nAm Mundst\u00fcck befindet sich noch eine Schraube bei p. Lockert man sie, so wird das Mundst\u00fcck um die Vertikalachse drehbar. Man kann dadurch die Ver\u00e4nderung der Rollung des Auges bei seitlicher Blickrichtung untersuchen.\nEine weitere Schraube findet sich bei q. Lockert man sie, so wird das Mundst\u00fcck um eine frontale Achse drehbar. Dies erm\u00f6glicht eine Untersuchung der Rollung bei auf- oder abw\u00e4rts gerichtetem Blicke.","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\nRobert B\u00e2r\u00e2ny.\nWas die Anwendung dieses Apparates betrifft, so habe ich damit in mehr als 300 F\u00e4llen die Gegenrollung der Augen bei seitlicher Kopfneigung1 gemessen. Auch einige F\u00e4lle mit Obliquusl\u00e4hmung habe ich gemessen und konnte auch dort noch objektiv eine St\u00f6rung konstatieren, wo subjektiv keine Doppelbilder mehr gesehen wurden. Ich bin der Ansicht, dafs eine Reihe den Ophthalmologen, Neurologen und Psychologen interessierender Fragen mit diesem Apparat einer exakten Bearbeitung unterzogen werden k\u00f6nnten.\n1 Untersuchungen \u00fcber die vom Ohrlabyrinth ausgel\u00f6ste Gegenrollung der Augen bei Normalh\u00f6renden, Ohrenkranken und Taubstummen. Archiv f. Ohrenheilkunde 68. 1906.","page":62}],"identifier":"lit33575","issued":"1911","language":"de","pages":"59-62","startpages":"59","title":"Apparat zur Messung der Rollbewegungen des Auges nach Privatdozent Dr. B\u00e1r\u00e1ny: Demonstration auf dem Psychologenkongre\u00df in Innsbruck, April 1910","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:25:31.448825+00:00"}

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