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Die Reflexerregbarkeit des Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen

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{"created":"2022-01-31T15:18:47.374048+00:00","id":"lit33585","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Alexander, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 45: 153-196","fulltext":[{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"153\nDie Reflexerregbarkeit des Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen.\nVon\nDr. G. Alexander*\na. o. Professor an der k. k. Wiener Universit\u00e4t.\nVorstand der Ohrenabteilung der allgemeinen Poliklinik in Wien.\nDie Reflexe des Neugeborenen sind wiederholt zum Gegenst\u00e4nde eingehender Untersuchungen gemacht worden. Es hat sich ergeben, dafs in mancher Beziehung die Reflexerregbarkeit des Neugeborenen von der des Erwachsenen wesentlich verschieden ist.\nSo erscheinen die Sehnenreflexe, die schon beim Fr\u00fchgeborenen ausl\u00f6sbar sind (insbesondere der Partellar-Sehnenreflex) vom 2. Lebensmonate bis ins 2. Lebensjahr hinein durchschnittlich lebhafter als beim gesunden Erwachsenen (Pfister). Auch die Bauchhautreflexe, die bei Kindern in der ersten Lebenswoche allerdings oft vermifst werden, sind beim \u00e4lteren S\u00e4ugling wie der Fufssohlenreflex relativ stark. Bis zum 6. Lebensmonat ist weiter das Vorhandensein des BABiNSKischen Reflexes, der beim Erwachsenen eine pathologische Erscheinung ist, in dieser Periode des unvollkommenen Grofshirneinflusses, normal. Auch Oppenheims Unterschenkel-Ph\u00e4nomen kommt bei gesunden S\u00e4uglingen vor (Pfister).\nDer reflektorische Lidschlufs ist an reifen Neugeborenen bereits nachweisbar. Dagegen fehlt der optische Blinzelreflex am Neugeborenen und an S\u00e4uglingen mitunter bis zur 6.-8. Woche.1 Die Lichtreaktion der Pupille ist bereits am Neugeborenen zu konstatieren. Die Konvergenzverengerung und die Psychoreflexe der Pupille sind dagegen nicht vor Ablauf der 4. Woche bzw. des 3. Monats vollst\u00e4ndig deutlich.\nIn der Abhandlung von Preyer wird die Entwicklung des H\u00f6rverm\u00f6gens w\u00e4hrend der ersten Lebenswochen ausf\u00fchrlich behandelt. Preyer findet an seinem eigenen Kinde eine unzweifelhafte motorische Reaktion (pl\u00f6tzliches Aufschlagen der halbgeschlossenen Augen) nicht vor der ersten H\u00e4lfte des 4. Tages. Preyer erw\u00e4hnt, dafs das Offenhalten der Augen selten von l\u00e4ngerer Dauer ist. \u201eNeugeborene halten die Augen mehr ge-\n1 cit. nach Pfaundler-Schlossmann.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 45.\n10","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"164\nG. Alexander.\nschlossen als offen. Und wenn das Lid gehoben wird, tritt meistens eine sonderbare Asymmetrie ein. Ein Auge bleibt offen, w\u00e4hrend das andere geschlossen ist. Das abwechselnde Schliefsen und \u00d6ffnen sehe ich h\u00e4ufig vom 1.\u201411. Tage, dann seltener.\u201c Dagegen ist unmittelbar nach der Geburt die reflektorische Pupillenverengerung und der reflektorische Lid-schlufs bei starken Lichteindr\u00fccken vorhanden. Von entscheidendem Ein-flufs auf die Regulierung der Augenbewegung wird der bewufste Sehakt. Von dem bewufsten Sehen nach einer bestimmten Richtung oder nach einem bestimmten Gegenstand kann in den ersten Lebenswochen kaum die Rede sein. Preyer stimmt mit Raehlmann und Witkowsky \u00fcberein, welche berichten, dafs sie bis zum 10. Tage niemals eigentliche Fixations* bewegungen der Augen gesehen haben.\nNach meiner bisherigen eigenen Erfahrung bin ich der Ansicht, dafs bereits das wenige Tage alte, reif geborene Kind ein positives und nicht unbetr\u00e4chtliches H\u00f6rverm\u00f6gen besitzt und pflichte damit der Ansicht Preyers bei.\nKreidl und Yanase finden an der neugeborenen Ratte entsprechend der unfertigen Entwicklung des CoRTischen Organes den H\u00f6rreflex nicht ausl\u00f6sbar. Derselbe stellt sich erst 12\u201414 Tage nach der Geburt ein, nachdem das CoRTische Organ sich fertig entwickelt und vor allem, nachdem der bis dahin bestehende, kontinuierliche Zusammenhang zwischen Corti-scher Membran und CoRTischem Organ sich gelockert hat.\nMichailow hat die Entwicklung der pupillaren und anderer Augenreflexe an neugeborenen Hunden und Meerschweinchen untersucht. Er findet, dafs die neugeborenen H\u00fcndchen zur Zeit der nat\u00fcrlichen Augen\u00f6ffnung \u00fcber alle pupillaren Augenreflexe in wohl entwickelter Form verf\u00fcgen. Die neugeborenen Meerschweinchen, die bekanntlich mit offenen Augen zur Welt kommen, besitzen gleich von Geburt an einen vollst\u00e4ndig entwickelten oculo-pupillaren Reflex. Michailow h\u00e4lt es f\u00fcr wahrscheinlich, dafs dieser Reflex sich beim Meerschweinchen in den letzten Tagen des intrauterinen Lebens entwickelt.\nNun geh\u00f6rt der reflektorisch vom Labyrinth ausl\u00f6sbare Nystagmus phylogenetisch sicherlich zu den \u00e4ltesten Reflexen. Wenn er tiotzdem nicht immer am neugeborenen Menschen nachweisbar ist, so hat dies offenbar seinen Grund darin, dafs das R\u00fcckenmark am Neugeborenen weit fr\u00fcher entwickelt ist als der Hirnstamm und die Hemisph\u00e4ren. Nach der histologischen Entwicklung des Ohrlabyrinthes ist anzunehmen, dafs schon am Neugeborenen vom 7. Monate an die in den Bogeng\u00e4ngen gelegenen Nervenendstellen durch den adequaten Reiz, d. h. durcli Drehung eiregt werden k\u00f6nnen. Bleibt bei Reizung der reflektorische Nystagmus trotzdem aus, so hat dies lediglich darin seinen Grund, dafs die Bahnen des Hirnstammes, durch welche die Vestibulariskerne und die Kerne der Augenmuskelnerven miteinander verbunden sind und die f\u00fcr den labyrinth\u00e4ren, reflektorischen Nystagmus den Reflexweg darstellen, \u00fcberhaupt noch nicht\noder nicht ausreichend entwickelt sind.\nBychowski kommt bei seiner Untersuchung zum Schl\u00fcsse, dafs manche Sehnen- und Hautreflexe, die beim Erwachsenen immer vorzufinden sind,","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 155\nam Neugeborenen erst allm\u00e4hlich im Laufe des postembryonalen Lebens auftreten. Eine Ausnahme macht der Patellarreflex insofern, als er beim Neugeborenen nicht nur immer anwesend ist, sondern sich auch sehr lebhaft \u00e4ufsert.\nBychowski zieht daraus den Schlufs, dafs dieser Reflex phylogenetisch zu den sehr alten Reflexen geh\u00f6rt und ein wirklicher R\u00fcckenmarksreflex ist.\nBartels hat unter anderem an noch nicht fixierenden Neugeborenen, d. h. an ausgetragenen Kindern und Fr\u00fchgeburten festzustellen versucht, wann und in welcher Form sich die kompensierenden Augenbewegungen einschliefslich des Nystagmus beim Menschen sich zuerst zeigen.\nEr untersuchte:\n1.\tBei Drehung um die Achse des zu untersuchenden S\u00e4uglings.\n2.\tBei Drehung um eine Achse aufserhalb des K\u00f6rpers (jedesmal hat er auf den Dreh- und den Nachnystagmus geachtet).\n3.\tWurden die Augen beobachtet beim Neigen des Kopfes nach vorne und nach hinten, somit beim Drehen des Kopfes um eine frontale transversale Achse. Zugleich suchte Bartels festzustellen, ob der unfixierte Kopf w\u00e4hrend der Drehung eine Gegendrehung macht.\nVon gr\u00f6fster Bedeutung ist es, den psychischen Zustand des S\u00e4uglings genau zu erkennen. Bartels weist auch darauf hin, dafs es sehr wichtig ist, darauf zu achten, ob der zu untersuchende S\u00e4ugling schl\u00e4ft oder wach ist.\nIm Laufe meiner eigenen Untersuchungen habe ich jedoch gefunden, dafs die Tatsache, dafs der S\u00e4ugling die Lidspalte ge\u00f6ffnet h\u00e4lt, keineswegs ein sicherer Beweis daf\u00fcr ist, dafs er vollst\u00e4ndig wach sei. An einzelnen solcher anscheinend wach liegenden Kinder war der Drehnystagmus nicht ausl\u00f6sbar, wurden hingegen diese Kinder durch Beklopfen der Wange vollst\u00e4ndig geweckt oder w\u00e4hrend des Schreiens gedreht, so konnte man an denselben sofort deutlichen Nystagmus konstatieren. Eine nicht geringe Anzahl der Kinder schlummerte w\u00e4hrend der 10 Drehungen oder gar w\u00e4hrend der 20 und 30 Drehungen ein. L\u00e4fst man diese Ver\u00e4nderung des psychischen Zustandes, die sich w\u00e4hrend des Drehversuches selbst herstellt, aufser Acht, so gelangt man leicht zu fehlerhaften Untersuchungsresultaten.\nDie Anzahl der von Bartels untersuchten S\u00e4uglinge ist in der Arbeit von Bartels nicht angegeben. Das Resultat seiner zahlreichen Untersuchungen fafst Bartels im Folgenden zusammen:\n\u201eAn ausgetragenen S\u00e4uglingen beiderlei Geschlechtes sieht man von der Zeit unmittelbar nach der Geburt an, bei Drehungen stets Dreh- wie Nachnystagmus, am deutlichsten ist er ungef\u00e4hr vom 7. Tage nach der Geburt an, bis dahin ist er individuell verschieden. Er ist stets auszul\u00f6sen, aber bei einem ist etwas l\u00e4ngeres und schnelleres Drehen n\u00f6tig als beim anderen. Im allgemeinen erfolgt schon w\u00e4hrend einer Drehung von wenigen Graden deutlicher Nystagmus, deutlicher und mehrschl\u00e4giger wie beim Erwachsenen mit der Brille. Er ist beim Drehen nicht immer nach beiden Seiten gleich leicht auszul\u00f6sen. Einfachen Nystagmus sieht man schon nach Drehung von 90\u00b0 sehr deutlich. Die Augenbewegungen er-\n10*","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"156\nG. Alexander.\nfolgen assoziiert und so weit sichtbar auf beiden Augen gleich stark. Beim Neigen des Kopfes nach vorne oder hinten sind Augenkompensationsbewegungen nur sichtbar, wenn man ziemlich schnell den Kopf neigt bzw. hebt.\nW\u00e4hrend der Drehung in horizontaler Ebene macht der Kopf eine deutliche Gegenbewegung. Je mehr man diese hindert, um so deutlicher werden die Augenbewegungen.\nAm schlafenden S\u00e4ugling, der, wie gesagt, im wachen Zustande deutlichen Nystagmus zeigt, sind die nystaktischen Bewegungen nicht oder nur sehr gering auszul\u00f6sen. Werden die S\u00e4uglinge w\u00e4hrend des Schlafes gedreht, so sieht man bei k\u00fcnstlich ge\u00f6ffneter Lidspalte meist nur eine ausgiebige Gegenbewegung. Die Bulbi stellen sich gegen die Drehrichtung ein und bleiben so w\u00e4hrend der Drehung. Beim Halten gehen sie langsam in ihre fr\u00fchere Lage zur\u00fcck, ein Nachnystagmus tritt nicht auf.\nSo wie schlafende S\u00e4uglinge verhalten sich im allgemeinen wache Fr\u00fchgeborene bis zum 8. Monate. Die j\u00fcngste von Bartels untersuchte Frucht war eine m\u00e4nnliche Fr\u00fchgeburt Ende des 5. Monats. Baktels fand an dieser bei jeder Kopfbewegung eine Gegenwendung beider Augen, dagegen niemals Nystagmus. An Fr\u00fchgeburten, die mehrere Tage extrauterin bereits gelebt haben, wird nach Baktels allm\u00e4hlich der Nystagmus ausl\u00f6sbar, zuerst nur in Form weniger Zuckungen. \u201eDer Zeitabschnitt, in dem der Nystagmus auftritt, h\u00e4ngt wohl nicht vom absoluten Alter der Frucht haupts\u00e4chlich ab, ' sondern von dem extrauterinen Alter, d. h. eine Fr\u00fchgeburt, die im 7. Monate geboren ist, hat nach 3\u20144 Wochen, sp\u00e4testens also im 8. Monate der gesamten Existenz, Nystagmus, w\u00e4hrend eine Fr\u00fchgeburt, die im 8. Monate geboren ist, unmittelbar nach der Geburt vielfach noch keinen Nystagmus zeigt. Die Bedingungen, die den Nystagmus erm\u00f6glichen, m\u00fcssen sich demnach extrauterin schneller entwickeln als intrauterin. Besonders zu bemerken ist, dafs die Augenbewegung schon sehr deutlich ist, wenn die Kopfgegenbewegung noch fehlt.\nRotatorischen Nystagmus konnte Bartels weder an Fr\u00fchgeburten, noch an S\u00e4uglingen in den ersten Tagen usw. bemerken.\nDer Plan meiner Untersuchung war, die Reflexeiregbarkeit des Bogengangapparates in der Ausl\u00f6sbarkeit des labyiinth\u00e4ren Nystagmus zu untersuchen. Am bequemsten eignet sich f\u00fcr diese Untersuchung die Methode der passiven Drehung des zu Untersuchenden auf dem Drehstuhl (Andrehen des Labyrinthschwindels).\nEs ist hierbei notwendig, auf Folgendes zu achten:\n1.\tAuf die reflektorischen Kopfbewegungen des Untersuchten\nw\u00e4hrend der Drehung.\n2.\tAuf die reflektorische Kopfbewegung des Untersuchten nach der Drehung und\n3.\tAuf die durch die Drehung ausgel\u00f6sten Bewegungen des Bulbus, vor allem auf den durch die Drehung hervorgerufenen labyrinth\u00e4ren Nachnystagmus.","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 157\nF\u00fcr den mit den labyrinth\u00e4ren Untersuchungsmethoden nicht Vertrauten sei die Pr\u00fcfungsmethode auf dem Drehstuhl und das Pr\u00fcfungsergebnis des normalen Erwachsenen kurz beschrieben :\nWird ein labyrinthnormaler Mensch auf dem Drehstuhl unter positiver Beschleunigung gedreht, so wird reflektorisch vom Bogengangapparat aus ein labyrinth\u00e4rer Nystagmus ausgel\u00f6st. Der labyrinth\u00e4re Nystagmus setzt sich aus einer starken Hin- und einer schw\u00e4cheren R\u00fcckbewegung zusammen und er wird in seiner Richtung nach der st\u00e4rkeren Bewegung als nach rechts bzw. nach links gerichteter Nystagmus benannt. Am Normalen wird w\u00e4hrend einer Drehung nach rechts ein nach rechts gerichteter Nystagmus beobachtet. Nach pl\u00f6tzlichem Anhalten des Drehstuhles, somit nach pl\u00f6tzlicher Hemmung der Drehbewegung schl\u00e4gt der Nystagmus unvermittelt nach der Gegenseite um. Da wir bequem nur den nach Hemmung der Drehbewegung ausgel\u00f6sten Nystagmus klinisch beobachten k\u00f6nnen, hat sich ganz allgemein die Methode der Beobachtung des Nachnystagmus als klinische Pr\u00fcfungsmethode entwickelt.\nDie Untersuchung einseitig Labyrinthloser zeigt ferner, dafs ein w\u00e4hrend der Rechtsdrehung auftretender Nystagmus nach rechts in der Mehrzahl der F\u00e4lle ausschliefslich in der Minderzahl der F\u00e4lle fast aus-schliefslich als Ergebnis der Reizung des rechten Ohrlabyrinthes aufzufassen ist. Der nach Hemmung der Rechtsdrehung auftretende Nystagmus nach links entspricht in der Mehrzahl der F\u00e4lle vollst\u00e4ndig, in der Minderzahl fast ausschliefslich der Reflexerregbarkeit des linken Labyrinthes.\nAus dieser experimentellen Tatsache ergibt sich folgende praktische Regel: Wollen wir im Nachnystagmus untersuchen, so haben wir f\u00fcr die Untersuchung des rechten Ohrlabyrinthes Drehungen nach links, f\u00fcr die Untersuchung der Reflexerregbarkeit des linken Ohrlabyrinthes Rechtsdrehungen auszuf\u00fchren.\nDie Dauer des Nachnystagmus betr\u00e4gt f\u00fcr den normalen Erwachsenen (nach 10 Umdrehungen mit einer mittleren Geschwindigkeit von einer Umdrehung in einer Sekunde): 15\u201420 Sekunden. Durch die Drehung bei aufrechtem Kopfe wird ein horizontaler, durch Drehung bei nach vorne geneigtem Kopfe ein rotatorischer Nystagmus ausgel\u00f6st.\nDer Nachnystagmus nach Drehung stellt eine normale, typische Erscheinung dar. Er \u00e4ndert sich nur bei krankhaften Ver\u00e4nderungen der reflektorischen Erregbarkeit des betreffenden Ohrlabyrinthes. Durch Zerst\u00f6rung des Ohrlabyrinthes wird der Nachnystagmus negativ, d. h. selbst durch lang anhaltende und rasche Drehung ist es nicht m\u00f6glich, einen Nachnystagmus auszul\u00f6sen.\nAusnahmen von diesem Gesetze der Ausl\u00f6sbarkeit des reflektorischen Nystagmus auf dem Drehstuhl sind sehr selten. Nach den Untersuchungen von Kreidl w\u00e4re zu erwarten, dafs ungef\u00e4hr unter 400 Normalen einer den reflektorischen Nachnystagmus durch Drehung vermissen l\u00e4fst. Auf 400 Normale k\u00e4me ein sogenannter Versager. Ein abnormes Verhalten bez\u00fcglich des reflektorischen Nystagmus auf dem Drehstuhl, wie auch bez\u00fcglich der \u00fcbrigen Reflexerregbarkeit des Labyrinthes ist endlich nach","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nG. Alexander.\nden Beobachtungen von Henneberg und Alexander in F\u00e4llen luetischer Neuritis des Nervus octavus und zwar sowohl in F\u00e4llen von kongenitaler als akquirierter Lues (vor\u00fcbergehend nach Salvarsan-Injektionen) nicht allzu selten zu erwarten.\nBei vollst\u00e4ndigem Bewufstseinsverlust und in tiefer Narkose wird der reflektorische, labyrinth\u00e4re Nystagmus durch eine einzige, ziemlieh umfangreiche geradlinige oder rotatorische Bewegung des Bulbus ersetzt. Die Bewegung des Bulbus kann im Ausmafse und parallel der Lidspalte oder schief zur Lidspalte erfolgen.\nUntersuchungs material:\nAls Untersuchungsmaterial diente mir das Material der Neugeborenen der II. geburtshilflichen Klinik. Dem hochgeehrten Vorst\u00e4nde dieser Klinik, Herrn Hofrat Professor Dr. Schauta, spreche ich f\u00fcr die \u00dcberlassung des reichlichen Materiales und f\u00fcr die Erlaubnis, die Untersuchung an seiner Klinik auszuf\u00fchren, meinen ergebensten Dank aus. Die Untersuchungen wurden t\u00e4glich vorgenommen. Bei diesen Untersuchungen wmrden t\u00e4glich alle neu hinzugekommenen Neugeborenen untersucht, die schon einmal untersuchten Neugeborenen wurden neuerlich jedoch zum Teil prinzipiell, zum Teil nur dann gepr\u00fcft, wenn bei der ersten Untersuchung sich ein von der Norm abweichendes Resultat ergeben hatte.\nMeinem lieben Kollegen, Herrn Dr. Mauthnee, spreche ich f\u00fcr seine wertvolle Mithilfe bei den Drehversuchen meinen besten Dank aus.\nUntersuchungsmethode:\nDie Drehversuche wurden auf dem von mir konstruierten Drehstuhl vorgenommen. Die gefatschten Neugeborenen wurden in die Diagonale des ziemlich umfangreichen Sitzbrettes gelegt und in dieser Stellung durch zwei Bandschlingen versichert. Der Neugeborene blieb dabei in R\u00fcckenlage, Kopf und Thorax ungef\u00e4hr in gleicher H\u00f6he. Die Seitenw\u00e4nde des Deckchens wurden so weit zur\u00fcckgeschoben, dafs der Kopf frei beweglich blieb und seine reflektorischen Bewegungen gut beobachtet werden konnten. Die Beobachtung des Nystagmus selbst bot in der Mehrzahl der F\u00e4lle keine Schwierigkeiten. In einzelnen wenigen F\u00e4llen war er so deutlich und heftig, dafs er unter den geschlossenen Lidern mit ausreichender Sicherheit zu konstatieren war. Viele Kinder \u00f6ffneten nach Hemmung der Drehbewegung spontan die Lider, so dafs ohne Ber\u00fchrung der Lider die Bewegungen des Bulbus beobachtet werden konnten.","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen.\t159\nIn den \u00fcbrigen F\u00e4llen war es notwendig, nach Hemmung der Drehung die Lider zu \u00f6ffnen. Bei Neugeborenen mit enger\nund kurzer Lidspalte erfordert unter diesen Umst\u00e4nden die Be-\n\u2022 \u2022\nobachtung des Nystagmus eine nicht unbetr\u00e4chtliche \u00dcbung. Brechreiz oder Erbrechen ist an den Untersuchten weder w\u00e4hrend der Versuche noch nach denselben auf getreten.\nBei der Pr\u00fcfung von Fr\u00fchgeburten wurden bereits vor der Drehung die verklebten Lider sanft voneinander gel\u00f6st.\nZur genauen und bequemen Beobachtung ist es stets ratsam,\ndie Lider so weit zu \u00d6ffnen, dafs nicht blofs das Gebiet der Horn-\n\u2022 \u00bb\nhaut, sondern am lateralen oder medialen Offnungswinkel auch noch die Sklera sichtbar wird.\nBei der Pr\u00fcfung selbst behielt ich die klinisch gebr\u00e4uchliche Anzahl von 10 Umdrehungen bei, mit einer mittleren Geschwindigkeit von 1 Sekunde f\u00fcr eine Drehung.\nDie Drehung wurde, wie oben erw\u00e4hnt, unter positiver Beschleunigung vorgenommen, derart, dafs die erste Drehung etwa 3 Sekunden, die letzte x/2 Sekunde dauerte. In allen F\u00e4llen wurde isoliert das Ergebnis der Links- und der Rechtsdrehung beobachtet. Es war notwendig zwischen den beiden Versuchen einige Minuten verstroichen zu lassen, da sonst das Ergebnis der ersten Drehung f\u00fcr die zweite Drehung nach der Gegenseite eine Hemmung der Reflexerregbarkeit bedeuten kann. Von jedem Untersuchten wurde die Art des Nystagmus notiert (grob oder feinschl\u00e4gig, rasch oder langsam, rotatorisch gerade und zwar horizontal, parallel der Lidspalte oder schief zur selben). Ebenso wurden die fallweise aufgetretenen Kopf- und Bulbusbewegungen verzeichnet.\nVon jedem untersuchten Kinde notierte ich: 1. Geschlecht, 2. Gewicht des Neugeborenen, 3. L\u00e4nge des Neugeborenen, 4. Zeichen der Reife, 5. Alter zur Zeit des ersten Drehversuches, 6. Kopfhaltung vor der Drehung (die Untersuchung wurde stets in R\u00fcckenlage des Kindes vorgenommen), war der Kopf in dieser K\u00f6rperlage symmetrisch eingestellt, so wurde dies im Versuchsprotokoll als \u201eKopfstellung median\u201c bezeichnet. 7. Die Kopfbewegungen w\u00e4hrend der Drehung. W\u00e4hrend der Drehungsbewegung tritt gew\u00f6hnlich eine langsame Drehung des Kopfes nach der Drehrichtung ein: Unter der Drehung nach rechts dreht sich der Kopf nach rechts, unter der Linksdrehung nach links. Die Geschwindigkeit und der Grad dieser Kopfdrehung","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nG. Alexander.\nzeigten in den verschiedenen F\u00e4llen einige Verschiedenheiten. Vorherrschend war eine Drehung von etwa 30\u201440\u00b0, die langsam eintrat und ihr Maximum bei der 4. oder 5. Tour erreicht hatte. Bei manchen Kindern erfolgte die Drehung maximal bis auf einen Winkel von 70\u201480\u00b0, zumeist erfolgte diese Maximaldrehung rasch und war schon bei der 2. bis 3. Tour vollendet. Bei einer betr\u00e4chtlichen Anzahl von Kindern blieb trotz normaler \u00fcbriger Reflexerregbarkeit die Drehungsbewegung des Kopfes w\u00e4hrend der Rotation aus oder war rudiment\u00e4r. Es waren dies durchaus Kinder mit besonders kurzem, dickem Halse, der eine ausgiebigere Kopfdrehung nicht zuliefs. 8. Die Kopfbewegungen nach der Drehung. Sie bestehen darin, dafs nach Hemmung der Rotation der Kopf in die Mittelebene oder dar\u00fcber hinaus nach der Gegenseite gedreht wird. Je ausgiebiger die Kopfdrehung w\u00e4hrend der Rotation war, desto ausgiebiger und rascher war gew\u00f6hnlich nach Hemmung der Rotation die R\u00fcckbewegung.\n9.\tDie Bulbusbewegung nach Hemmung der Drehbewegung. Zur Beobachtung gelangten nur die Bulbusbewegungen, die sich nach Hemmung der Rotation einstellten. In allen beobachteten F\u00e4llen waren die Bulbusbewegungen gleichsinnig, wenigstens konnte ich auffallendere Unterschiede in der Bulbusbewegung des rechten und des linken Auges nicht wahrnehmen.\n10.\tDer nach Hemmung der Drehbewegung auftretende Nystagmus. In der gr\u00f6fsten Mehrzahl der F\u00e4lle mit positiver Erregbarkeit trat nach Hemmung der zehnmaligen Rotation ein geradliniger Nystagmus auf. Bei medianer Horizontallage des Kopfes erfolgten die nystaktischen Bewegungen in der Richtung der Lidspalte. In den \u00fcbrigen F\u00e4llen im spitzen Winkel zu ihr. Nur in einer sehr geringen Anzahl von F\u00e4llen (die Vorbedingungen hierzu sind offenbar gegeben durch bedeutendere Streckung des Kopfes) ist rotatorischer oder vertikaler Nystagmus auf getreten.\nIn der Mehrzahl der F\u00e4lle setzt der Nystagmus unvermittelt nach Hemmung der Rotation ein. Hierher geh\u00f6ren alle F\u00e4lle mit positiver Reflexerregbarkeit, in welchen der Nystagmus aus der Mittelstellung des Bulbus heraus erfolgte und eine grofse Anzahl von F\u00e4llen, in welchen der Nystagmus sofort eintrat und unter der weiter eingetretenen langsamen Bulbusbewegung, die als Bulbuswanderung bezeichnet werden kann, bestehen","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Die Me\u00dfexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 161\nblieb. In einer kleinen Anzahl von F\u00e4llen stellte sieh nach Hemmung der Rotation, zun\u00e4chst ohne nachweisbaren Nystagmus, die Bulbuswanderung ein und erst nachdem sie vollzogen war, geriet der Augapfel in nystaktische Zuckungen. Diese Form der Rotation leitet zu denjenigen F\u00e4llen \u00fcber, in welchen offenbar infolge negativer oder mindestens sehr unvollkommener vestibul\u00e4rer Reflexerregbarkeit der Nystagmus \u00fcberhaupt ausblieb und die Reaktion auf 10 Rotationen nur in der Bulbuswauderung bestand.\nDie st\u00e4rkere Bewegungskomponente des Nachnystagmus war stets nach der Gegenseite gerichtet, d. h. nach Hemmung der Rechtsdrehung ist nach links gerichteter Nystagmus auf getreten, nach Hemmung der Linksdrehung ein nach rechts gerichteter. Die Elongation der einzelnen Bewegungen war verschieden. Vorherrschend war ein \u00e4ufserst feinschl\u00e4giger rascher Nystagmus mit 60\u201480 Zuckungen in ungef\u00e4hr 15 Sekunden. In der Minderzahl blieben F\u00e4lle von grobschl\u00e4gigem, langsameren Nystagmus (15\u201440 Schl\u00e4ge).\nEine kleine Anzahl der untersuchten Neugeborenen zeigte nach Hemmung der Rotation und nach Eintritt der kompensatorischen R\u00fcckbewegung des Kopfes deutliche Zeichen objektiven Schwindels in Form von Wackelbewegungen des Kopfes, in einer kleinen Anzahl von F\u00e4llen wurde der Mund weit ge\u00f6ffnet und gerieten auch die H\u00e4ndchen in Unruhe.\nDie gr\u00f6fsere Mehrzahl der Kinder verhielt sich, von den Bulbus- und den kompensatorischen Kopfbewegungen abgesehen, vollst\u00e4ndig ruhig, viele schliefen nach den Rotationsversuchen sofort ein. W\u00e4hrend der Drehung blieben s\u00e4mtliche untersuchte Neugeborenen vollst\u00e4ndig ruhig, ja selbst Kinder, die bis dahin geschrien hatten, verstummten schon bei Beginn der Bewegung.\nDer besseren \u00dcbersichtlichkeit halber bringe ich das gesamte von mir untersuchte Material in 3 Gruppen und berichte:\nI.\t\u00dcber Beobachtungen an reifen Neugeborenen und S\u00e4uglingen mit positiver Reflexerregbarkeit. Ich fasse darunter diejenigen F\u00e4lle zusammen, die bei der ersten Untersuchung ein vollkommen normales Verhalten boten.\nII.\t\u00dcber Beobachtungen an Neugeborenen und S\u00e4uglingen mit ungew\u00f6hnlicher oder negativer Reflexerregbarkeit des Vestibularis.","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nGr. Alexander.\nIII. \u00dcber Beobachtungen \u00fcber die Reflexerregbarkeit des Vestibularis an Fr\u00fchgeborenen.\nInsgesamt wurden 132 S\u00e4uglinge untersucht. Von diesen waren 118 reife ausgetragene Kinder, 14 waren Fr\u00fchgeburten. Die Beurteilung der Reife wurde stets der bez\u00fcglichen Rubrik der klinischen Geburtsgeschichte \u201eZeichen der Reife\u201c entnommen.\nEs ist selbstverst\u00e4ndlich, dafs Gewicht und L\u00e4nge der untersuchten reifen Kinder in bedeutenden Grenzen variieren. Das geringste beobachtete Gewicht betrug 700 g, das Maximum betrug 4550 g. Ein Geburtsgewicht von 2\u20143000 g hatten 48 resp. 40,7 \u00b0/0 der reifen Kinder. Unter diesem Gewichte waren keine reifen Kinder. \u00dcber 3000 g hatten 67 resp. 56,77 \u00b0/0 der reifen Kinder. Von 3 reifen Kindern war das Geburtsgewicht nicht angegeben.\nDie L\u00e4nge der reifen Kinder variierte in der gr\u00f6fsten Mehrzahl von 45\u201450 cm. 36 resp. 30,51 \u00b0/0 waren l\u00e4nger als 50 cm, in einem Falle betrug die L\u00e4nge 59 cm.\nS\u00e4mtliche untersuchte reife Kinder waren frei von kongenitalen Mifsbildungen. 1 S\u00e4ugling (Tab. I, Nr. 70) wies eine Geburtsverletzung auf (Oberarmfraktur).1\nAlle \u00fcbrigen untersuchten, reifen S\u00e4uglinge und Fr\u00fchgeburten waren g\u00e4nzlich unverletzt.\nUnter den untersuchten 14 Fr\u00fchgeburten fand sich ein Fall mit einseitiger Mifsbildung des \u00e4ufseren Ohres und des \u00e4ufseren Geh\u00f6rganges.\n(Siehe Tabelle I und ad I auf S. 164\u2014168.)\nI.\nZum besseren Verst\u00e4ndnis der in der Tabelle I enthaltenen Daten sei folgendes bemerkt:\nDie Kopfbewegung w\u00e4hrend der Drehung wurde, wenn sie deutlich wahrnehmbar war, als positiv bezeichnet. Sie entspricht in den einzelnen F\u00e4llen einer maximalen Seitendrehung, in der \u00fcberwiegenden Mehrzahl der F\u00e4lle war die Drehung deutlich wahrnehmbar, \u00fcberstieg jedoch kaum einen Winkel von 15\u201420\u00b0. Die Rotation des Kopfes nach Hemmung der Drehbewegung\n1 Die betreffende Frau batte aufserhalb der Klinik geboren und wurde erst nach der Geburt in die Klinik gebracht.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 163\nwar an Intensit\u00e4t stets geringer als die w\u00e4hrend der Drehung beobachtete Rotation.\nIn denjenigen F\u00e4llen, in welchen selbst bei wiederholter Pr\u00fcfung die Rotation nur gerade angedeutet war, wird sie in der Tabelle als \u201erudiment\u00e4r\u201c bezeichnet.\nUnter Bulbuswanderung verstehe ich die Erscheinung, dafs nach Hemmung der Drehung nach 10 vollzogenen Drehungen der Bulbus mit gleichf\u00f6rmiger Geschwindigkeit und nicht eben rasch nach der Gegenseite, somit z. B. nach Rechtsdrehung nach der linken Seite wandert und zumeist f\u00fcr die ganze Zeitdauer des Nachnystagmus in Seitenstellung bleibt. Die Wanderung erfolgte zumeist geradlinig, entweder parallel der Lidspalte oder \u2014 und dies war h\u00e4ufiger der Fall \u2014 im spitzen Winkel zur Lidspalte nach aufw\u00e4rts. Wird in der Tabelle die Bulbuswanderung als positiv bezeichnet, so bedeutet dies, dafs der Bulbus durch sie in die maximale Endstellung gelangt ist. In denjenigen F\u00e4llen, in denen die Bulbuswanderung eintrat, setzte sie unvermittelt nach der Hemmung der Drehung ein. In allen F\u00e4llen, in welchen die Bulbuswanderung unterblieb, setzte nach Hemmung der Drehung der Nystagmus sofort und unvermittelt ein.\nDagegen ergab sich ein einigermafsen variables Verhalten in denjenigen F\u00e4llen, in welchen Wanderung des Bulbus in die Endstellung und Nystagmus zu beobachten war. In einer Minderzahl der F\u00e4lle hat die Bulbuswanderung und der Nystagmus gleichzeitig begonnen. In der Mehrzahl der F\u00e4lle begann der Nystagmus erst, wenn durch die Bulbuswanderung beide Bulbi in die Endstellung ger\u00fcckt waren, sodann kehrte in der Mehrzahl der F\u00e4lle gegen das Ende der Reaktion, aber noch unter Fortdauer des Nystagmus, der Bulbus in die Mittelstellung zur\u00fcck. Nur in einer Minderzahl der F\u00e4lle klang der ganze Nystagmus in der Endstellung der Bulbi ab und erst nach Abklingen des Nystagmus kehrten die Bulbi aus der Endstellung langsam in die Mittelstellung zur\u00fcck. Sowohl bei der Bulbuswanderung als bei dem beobachteten, reflektorisch ausgel\u00f6sten Nystagmus wraren die Bewegungen beider Bulbi stets gleich-gradig und gleichsinnig. Der Nystagmus selbst war in der \u00fcberwiegenden Mehrzahl der F\u00e4lle geradlinig. Die nystaktischen Zuckungen verliefen in der Richtung der Lidspalte oder im spitzen Winkel zu ihr. In einzelnen F\u00e4llen zeigte sich vertikaler,","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle I. Untersuchungsergebnis der reifen Neugeborenen mit normaler Reflexerregbarkeit.\n164\nGr. Alexander.\nb\u00df\nfl\nfl\nrfl\n\u00a9\nH\nQ\nu\n\u00a9\n'fl\nrfl\n\u00a9\no3\nb\u00df\nCS 00 \u25a04J fl\n\u00ae a\n* bJD\n\u00ae vT rO 'S \u00f6 g \u00ab |\n\u00a9 b\u00df .fl \u00d6 fl\n% W)\nW *\n\u2019fl\n\u25a0als\nM *3\n\u00bb8 Q \u00a3\nSn\u201d Sjj\n^ fl \"fl \u00a7 \u00fcfl !hI fl\nN Q \u0153\n4-3\n3\n\u00a9\nb\u00df\nfl\n:o3\n-M\nrfl\n\u00fc\n\u2022 pH\n\u00a3\n\u00a9\n0\n\u25a04-3 rfl\n\u00a9 \u00a7\nrfl\n\u00a9\n00\n0\nfl\nfl\nrfl\n4-3\nfl\n\u00a9\nfl\n\u00a9\n'fl\nb\u00df\nfl\nfl\nrfl\n\u00a9\nu\nb\u00df ^ \u00f6\u00df \u00ab+L \u00d6 \u00a9 \u00f6 V fl 'fl 5\nO\trfl\nM 1 P 8\n\u0153 > Q\n\u00a9\nrO\n\u00a9\na\n\u00f6S\nHl\n\u00a9\nfl\n\u00bb1\n\u00c9\u00cf\n\no o\nAi o\nfl\no3\n\u2022 pH\nT3\n\u00a9\nr-\tr\\\t#>\tr>\t\u00bb>\t\u00ab>\n**\t#s\tr>\t*\\\t\u00bbs\t-\nr. \u00bb\\ p>\nr\\ r\u00bb\n4-J\t^\nUl\nes\tes\nH(M(MC0CC'^'^'!#flI>^l>00C\u00dfC005O(M(M(MW^\nrH t\u2014< 05 O rH rH 05 O iO rH iO iO lQ lO\n1-HOOOOrHCOCOt^-OOOOO\no o o o o o o ooo>oooo\n-H o 05 05 rH CO CO CO CO (M (M ^ CO CO\nOOOOOOOQOOQOOO\nlOOiOOOOiOOOOOiOO\u00ab\u00a9\nO4C5rHrHC0C0r'-t>-rHrHvOC0THrH\nCO(MCOCOCOCO(M(M(MCOCO(MCOCO\n'b *b *b *b *b *b | '^O+'^OtO^O^OtCH^'\u00f6CH^\nhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh\nCO Tl\u00ee d H l> O\u00d6 CO o\u2019 CC l> t> rH rH hH \u00a9 D- 0 CO rH t> CO rH rH rH rH\trH rH rH rH rH rH rH tH rH rH rH rH rH rH rH\nH \u00a3i\trH\tCO\tTU\t*o\t\tD-\trH\ttO\ttO\tCO\trH\t00\trH\t\u25a0^H\tGO\t05\trH\tCO\tCO\tCO\n\t! rH\t05\tTH\to*\tCO\tco\too\trH\t04\trH\t1 t>\tt>\t05\trH\t1 ^\t[>\tO\to-\trH\t04\n4-3\trH\trH\tT\"H\trH\trH\trH\tO\t04\to\t04\tI rH\ttH\trH\trH\t1 rH\trH\t04\trH\trH\to\nO H Ah\tCO 1\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\nrfl\nH\n. W \u00ab ^\th-i W\nNC0Hi0!\u00fbt^X05OH(MC0HiO\u00ael>\u00bb05OH(M\nrH rH rH rH rH rH rH rH rH rH 04 04 04\nm\u00e4nnlich.\t2 $ = weiblich.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen\n165\n\no 4- ^ ^\n\no o \u00ab1\n\nr\\\u00bbs\u00ees\u00bbsrNrxrsk*sr.r\u00bb\u00abNrs\u00bbNr^\u00bbs\u00absrN\nDD\n-4-3\n~ rS * \u00fc\na> u\n-I-\u00bb\nA\no\nT3\n<D\n6JD\n\u00d6\nc3\n\u2022 rH\nT3\n<\u00dc\na\n^ \u00c7* D C\tC\nr\\ #\\\tr\u00bb\tr\u00ab\t\u00bbs \u2022\"*\nR P \u00ees \u00cen\n^ E R E \u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n*NfH^.r\u00abr\u00bbr*\u00c7\u2018is\n\u00bbxrs\u00bb>*\\rvr\\\u00bbs*\\\nMiiotcuoioto\u0153\u0153^coxooooo^^^\nrH rH rH rH tH rH r-t rH rH rH rH 04 04 04 04 Ol 04 04 04\n-tf^coooocoo\n040404CCC0'^^fC0\nC5HHh>00\u00ab005D-QOr*IMHOrtO\n\u2019^iO\u00bbOT)i'^iOTjt'^'^\u00bbCiO\u2019^iOiOkOiOiC\nO\tOrHOirHOOrHCO\nvO\tiO lO Tt< IQ lO \u00bbO \u00bbO ^\nQOOOOQOQOOQQO __OiOHOCOOOHOOrHQOOHO _ OO'fCD0(NHiOOOOCOOl\u00bbOOCOO5l>^ 04 CO CO 04 04 CO 04 04 04 CO CO 04 CO CO 04 CO CO\nO\nHO\n04\nCO\nO \u00a9 O HO o o _ O O 05 ^\nCO 00 00\nC0C0O4C0C0C0C0O4\n0+0^00^^^*b^*\u00f6*b*b\u2019b*b*b*b*\u00f6*b\t*b\u00b0f*b*\u00f6<>(>^^\nHHHHHHHHHHHHHHHHHHH\tH\tt-(\tI\u2014I\tH-j\tH-j\tI\u2014!\t(\u2014!\tHI\nH rH cd cd CO 04 00 GO HO CD xO ad CO* r-i 05 t> CO\u2019 04* CO\tCD*\tCD*\tCO\tO\tCO\t04\tGO\tCO\nD\u00bb\ttH\tCO\trH\tD'-\trH\tCO\tCO\tCO\tCO\t0\tCO\t05\t05\t04\tCO\tCD\tr\u2014\tr*\tHO\tCO\nl>\t04\tHO\tCD\tGO\tCO\t04\t05\tD\u00bb\t0\t04\t1 00\tTU\tt> I\tJ CO\tCO\tCO\t04\t1 CO\tCO\tuo\nrH\t04\t\u25a0rH\trH\trH\trH\t04\t04\tO\t04\t04\t1 rH\trH\tCO 1\t1 rH\trH\ttH\tCO\t1 CO\trH\trH\nCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\tCO\t04\tCO\tCO\tCO\t04\t04\tCO\tCO\ni4 . S m S\npH* ^ Q Q S pH* W d\n\u00ab<<jtiGC\u00dcI>X\u00a9OH(MC0^ifl?Or\u00bb000\u00bbOH 04 04<M04 04 04 04COCOCOCOCOCOCOCOCOCOtJ<^\n(NCO^iOO^X\u00a9\nsectiv caes.","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"Fortsetzung der Tabelle I. Untersuchungsergebnis der reifen Neugeborenen mit normaler Reflexerregbarkeit.\n166\nG. Alexander.\n\u00d6D\nP\nP\nrP\n\u00a9\nJh\nQ\ns-\n\u00a9\n,P\n\u00a9\n\u00a3\n\u00d6D _\ncs \u00ae\nQD rj\n1 hJ0\n\u00ae jp\n0 g\n\u201d1\n\u00f6d\n.Q \u00d6\n\u00ab+h\nb\u00df\nO 0)\nW &\nfigfls o, \u00e4> \u00ae ^\nO (D P \u00ae K/t > \"5 Jr1 H :o3 \u00df\n\tb\u00df\tJh\t\u00d6D\t\u00d6\n1 \u00ab4-1\t0\t\u00a9\tP\tc3\nPu\tS3\tO\tP\t\u2022 rH\no w\tr\u2014H \u00a9 -4-3\tJh O\tpP \u00a9 Jh\tr\u00d6 \u00a9 P\n\tSD\t>\tQ\tW\n1\nJh\n\u00a9 SO > \u00a9\ns \" \u0153 33 -g\n0 jh \u00a9 \u00a9\n5 P \u0153\nJh \u00a9 i_h\u2018\n\u00a9 CS3\n\u00a9\n\u00d6D\nP\n:c3\n0\n-t-s rP \u00a9 \u2022 fH\n\u00a3\n\u00a9\n0\n\u00a9\nO\n\u00a9\n\u00a9\n\u00a9\nso\nP\nS3\n-O\nP\n\u00a9\n0\n\u00a9\nJh\n\u25a0\n-P\no\nJh\nPh\nJh\n\u00a9 u T3 \u00a9\nHHJ\n\u00a9 0\nc3\n\u00a35\nJh\n0. 0.\t\u2014J\u2014\t'0. \"0-\t\u2014|--[\u2014 0.\t\u2014|---1----f\u2014 0- 0-\t\u2014|---J-~ 0 0 \u2014j------j---[\u201c 0-\n-f- + + ^^ + + + ^\n\u00d6D\n0\n\u2022 pH\nJh\n\u00a9\n\u00d6D\nK+ 0-]-\n+ + + ^ ^ + + H\u2014b +\n\u00d6D\n0\n\u2022 fH\nJh\n\u00a9\n\u00d6D\n-+ \u00ab\u25a0 +\n\u2022>\tr>\nrs\tr\\\n\u00bb\u00bb\t\u00bb\trv\nr* r*\nr>\tr\u00bb r\u00bb r\\ r>\n.\t\u00a9\nhjrrrrrrrr&c\t^rrkrr\nm\t^rrrrrrGO\nQ0 00XCDXX(M(M(N^\n'^r}i'^^'^^l>l>I>t>CH|>OOXXXH(M(M\trH y-h\nCOOOCMOOOr-iCMCM'r-lOOascOGOOO'rHQrHY-HO\niQ^iQiQ\u00bbQ^i0\u2018-0\u00bb0\u00bb0i0iC'^'^^i0^OiQi0v0>0\n8 000000000000000000000 00c0000v0t0t0i0 0000*0*0*000*00 i\u2014lOCMCOCOkOCOCOOOrH(MOCOHiI>asQOGOOCO'M'rH \u25a0^COPCOCO(MH3P\u00abfOCCCCW(M(M(M(MCOCOCOCOCO\nO+O^^^^OO^^^OOO+OOO^OO^^\n!\u2014Il\u2014fl\u2014II\u2014II\u2014II\u2014IHHH!\u2014I J\u2014II\u2014I H-j t\u2014j 1\u2014j I\u2014I J-j [\u2014j I\u2014{Mnn\nMXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX\nci cd cd vo \u00bbc cd h rA th h h rh cd cd cd cd \u00a9 o \u00a9 jA o \u00a9\n(N (M (M (M (M CI\nCO C5 CM CM pH t\u2014I CM CO\nD-\tO\tCO\t00\tCO\tO*\ttO\nCO\tCM\tCM\tO\t05\tCD\tO\n05\tt-h\trH\tt-h\t05\t05\tO\nCl\tCO\tCO\tCO\t(M\t(M\tCO\nl>\ttH\ttO\tHl\ttH\nCM\t00\tO\tO\tQ\nO\t00\trH\tt-h\tO\nCO\t(M\tCO\tCO\tCO\nCO\nCM\nCO\n\nj tt . j h .\t\u2022\t. tri\nPh\nHjHPpq\u0153MW0\u00c2^W\u0153d^\u0153Psi^p4QQP3^d\nO^HCMCOHiOCDt>0000-r-i(MCOHiOCOC^COOOrj\noi0iCi0^i0>0\u20180\u20180\u20180\u00a9p^5d^i\u00ae(:\u00fb(0c\u00a3!C\u00dbI>c'","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 167\n+ + 'a+ ^ tsl\n-f- + ^Sl ^\no ^+.g +\n\u00d6\n\u00a9\na\n\"d\n\u00d6\nu\n++\n50\n+ + -\u00dc ++ >& \u25a0\u00a9\u25a0\n\u00a9\n50\n\u00a9\n4_ y\np\n'M\n+\n50\n\u25a0\u00a9.\tH\u2014b ^\no?\n50\nm\nu> 1\n\u00d6 CD\n\u2022\tZmJ\n\u00a9 ,C\nfc\u00df o e\u00f6 \u00d6\n-4-3\nrti\n<D\nS-\n'\u00d6\n<D\n&J3\ny\no3\n\u2022 rH\nro\n\u00a9\n:o3\n\u2022 rH\n\"d\nd\nr*\tr*\tr* *s\tex\nr\u00ab r\\ #s \u00abn #s \u00ab\\\tr\\\nlO C\u00fb X l> rl O\tCO\nCG (M ^ (M\nCM\nGO^O^t)1GOI>CO rf (M W W (M\tt-h\nGS O Cd O O CD\t-r-1\tCS(MOOOOCMtHC0CDt-I(MI>-O\niQ iQ O iO\tlQ\tT\u00ffiOiQiOiOiOiQO^iOiOiO^iQ\no\to\to\tO\to\to\to\to\to\tO\to\to\to\to\to\to\to\to\to\to\to\nKO\to\tkO\tkO\tlO\to\tKO\to\tkO\tlO\to\t\tKO\t\u00bbo\t\u00bbo\tkO\tkO\to\to\to\t\nCO\to\tkO\tO\to\tKO\t\to*\tCO\t\tCd\too\ti-H\tCO\tco\tCO\tOS\tco\tCD\tI>-\t\nCd\tCO\tCO\tCO\tCO\tCd\tCO\tCd\tco\tCO\tco\tco\tco\tCM\tCO\tCd\tco\tCO\tCO\tCd\tco\n^^O+O^O\tOf ^ Of Of CH ^ ^ ^ ^ \\ CH ^ ^ CH\nH-1\t>\u20141\tM\tHH1\t1\u2014i\t1\u20141 k>\t>\u25a0>\tK/\tK/ 1*1\tri\tr*i\ti*i\ti*i\tri\tHH X\nrH rH Cd Cd Cd rH CI Cd Cd Cd Cd Cd\tcd Cd\nHHHHHHHHHHHHH H\ncd CO cd CD vO CO \u25a0'tf iO cd CO CO rfi (M (M (M CM CM (M (M CM CM (M (M (M CM CM\nCO\t\tD-\tco\n\t-H\tCO !\t1 co\nCM\tCd\tCl 1\t1 Cd\nCO\tCO\tco\tco\nr-\tco\tCD\trH\no*\tI co\tC'-\t1 CO\nCd\t1 co\tD-\t1 Cd\nCO\tCd\tCO\tco\n.\ty\ttu\ty\tP3\t^\nm\teh\th\th\t\u2022\t\u2022\nr*\t^\ty\ta\n^\tw\ty\tS\t\u00e6\t\u0153 s\nO\nPQ\nH\nN O qd \u00f6 Ph ai H\nw\t.\tj\tj\tfi\nH\tH\t<1\t<1\tH\nW\tO\tfi\tW\t\u0153\nS *\nPQ Pr\n(MX^iOCD^\n|>. o- o i> t>* O\nCO\n[>\n050H(N\u00abr#iOCDI>X050H(N\n[>*COCOCOCOOOCOCGCOCOOOCSC5CS\n1 Nach 10 Umdrehungen Kopfnystagmus.\t2 Kopfnystagmus,\t3 Rudiment\u00e4rer Nyst.","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168\nG. Alexander.\nad Tabelle I.\nAlter der S\u00e4uglinge\tzur Zeit des I. Drehversuchs.\nZeit des 1. Drehversuchs\tAnzahl der S\u00e4uglinge\n1 Stunde\t2\n2 Stunden\t4\n3\t\u201e\t3\n4\t4\n5\t\u201e\t1\t14 S\u00e4uglinge\n6 \u00bb\t1\n7\t5\n8 \u201e\t6\n9\t1\n10 \u201e\t2\t15 S\u00e4uglinge\nH\t1\n12 \u201e\t6\n13\t0\n14\t2\n15\t5\n16 \u201e\t4\n17\t1\n18\t3\n19\t1\n20 \u201e\t6\n21\t0\n22\t0\n23\t0\n24\t\u201e\t10\t39 S\u00e4uglinge\n26\t1\n30\t3\n40\t1\n48\t8\t13 S\u00e4uglinge\n61\t1\n72\t3\n7 Tage\t3\n8 Tage\t4\t11 S\u00e4uglinge 92 S\u00e4uglinge.\nin anderen, gleichfalls nicht zahlreichen F\u00e4llen, endlich rotatorischer Nystagmus.\nDer Nystagmus wird in der Tabelle als positiv bezeichnet, wenn er nach 10 Drehungen von der oben angegebenen Geschwindigkeit und Beschleunigung durch 15\u201420 Sek. andauerte. Es ist nicht zweifelhaft, dafs es sich in der Bulbuswanderung wie beim Nystagmus um eine reflektorisch ausgel\u00f6ste Bewegung handelt. Dafs die Bulbuswanderung beim Kinde so leicht aus-","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen.\t169\nl\u00f6sbar ist, r\u00fchrt jedenfalls davon her oder wird mindestens dadurch beg\u00fcnstigt, dafs der Neugeborene nicht die F\u00e4higkeit hat, zu fixieren.\nUnter den untersuchten 118 reifen Kindern reagierten 92, d. h. 77,97% normal. Ich verstehe dabei unter normaler Reaktion die Tatsache, dafs der betreffende S\u00e4ugling im wachen Zustande nach 10 Drehungen auf dem Drehstuhl einen deutlichen Nystagmus aufweist, der in Gr\u00f6fse und Frequenz der Einzelbewegungen und bis zu einem gewissen Grade auch in seiner Dauer der Reaktion des Erwachsenen auf 10 Drehungen gleichkommt.\nUnter den 92 normal reagierenden, reifen Kindern waren 55 Knaben und 36 M\u00e4dchen. Von einem Kinde fehlt die Angabe des Geschlechtes.\nZur Zeit des 1. Drehversuchs hatten die reifen, normal reagierenden S\u00e4uglinge folgendes Alter:\nAnzahl der S\u00e4uglinge\n14 S\u00e4uglinge\n15\n39\n13\n11\n??\nV\nr\nr\nAlter zur Zeit des 1. Drehungsversuchs\n1\u20145 Stunden 5-10 10\u201424\n1-\t2 Tage\n2-\t8\n\n\n\nAn den reifen, normal reagierenden Kindern erwies sich in der Mehrzahl der F\u00e4lle der Nystagmus geradlinig und horizontal parallel der Lidspalte. In manchen F\u00e4llen war der Nystagmus geradlinig und schief (in einem Winkel zur Lidspalte von 30 bis 40\u00b0), in nur wenigen F\u00e4llen vertikal oder rotatorisch. Das letztere ist hervorzuheben, da Bartels angibt, bei seinen Untersuchungen an S\u00e4uglingen niemals rotatorischen Nystagmus beobachtet zu haben. Beim Erwachsenen erscheint die Art des Nystagmus vollkommen abh\u00e4ngig von der Art der Kopfstellung. Auf diese enge Zusammengeh\u00f6rigkeit von Nystagmusart und Kopf Stellung hat zuerst B\u00e4r\u00e4ny hingewiesen.\nBeim S\u00e4ugling bzw. Neugeborenen besteht dagegen ein solch enger Zusammenhang gewifs nicht, wenigstens scheint es, dafs nicht alle Arten des Nystagmus bereits ausl\u00f6sbar sind, zu einer Zeit, zu welcher mindestens eine Art des Nystagmus als positive\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 45.\t11","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nG. Alexander.\nReaktion nach Drehung nachweisbar ist. Das Zustandekommen des schiefen oder vertikalen Nystagmus wird durch die Drehnng bei etwas \u00fcberstrecktem Kopfe zumindest beg\u00fcnstigt.\nIn der Mehrzahl der F\u00e4lle war der durch die 10 Drehungen ausgel\u00f6ste Nystagmus kleinschl\u00e4gig und \u00e4ufserst frequent, in der Minderzahl grobschl\u00e4gig und langsam. Die Grobschl\u00e4gigkeit des Nystagmus wird wie die Bulbuswanderung dadurch unterst\u00fctzt, dafs das Kind nicht fixieren kann, vielmehr der Bulbus vollkommen unter dem Einflufs der nystaktischen Kontraktionen der Augenmuskeln bleibt. Unter den normal Reagierenden trat nach Hemmung der Drehbewegung der Nystagmus aus der Mittelstellung des Bulbus auf oder aus einer Seiten- oder Endstellung. In der Mehrzahl dieser F\u00e4lle stellte sich nach Hemmung der Drehung durch Bulbuswanderung zun\u00e4chst die Endstellung her, erst nachdem die Endstellung erreicht war, setzte der Nystagmus ein. In der Minderzahl dieser F\u00e4lle begannen nach Hemmung der Drehbewegung die Bulbuswanderung und der Nystagmus gleichzeitig. Nur in 2 F\u00e4llen trat nach Hemmung der Drehbewegung zun\u00e4chst in der Mittelstellung Nystagmus auf und die Bulbuswanderung begann, erst nachdem der Nystagmus geschwunden war. Die Zeitdauer der gesamten Reaktion bel\u00e4uft sich auf 12\u201415 Sek. Nach 15 Sek. (nur selten nach l\u00e4ngerer Zeit) erreichten die Bulbi wieder die Mittelstellung.\nDie nystaktischen Bewegungen des Bulbus und auch die Bulbuswanderung waren auf beiden Augen in allen F\u00e4llen gleichsinnig und gleichgradig. Bis auf wenige Ausnahmef\u00e4lle bestand auch stets folgendes Verh\u00e4ltnis der einzelnen Reaktionen untereinander. W\u00e4hrend der Drehung drehte sich der Kopf nach der Drehrichtung. Nach Hemmung (pl\u00f6tzlichem Aufh\u00f6ren) der Drehung erfolgte eine Kopfbewegung in entgegengesetztem Sinne. Die Richtung des Nachnystagmus war der Drehungsrichtung entgegengesetzt, ebenso die Richtung der Bulbuswanderung, so-ferne eine solche \u00fcberhaupt auftrat.\nVon diesem Ausfall der Reaktion habe ich unter den normal Reagierenden nur 3 Ausnahmen gefunden, in 2 F\u00e4llen stimmte der Nachnystagmus mit der Drehrichtung \u00fcberein. Ich m\u00f6chte dies paradoxe Reaktion nennen. In einem Falle schlug ein derartiger paradoxer Nystagmus, nachdem er w\u00e4hrend 5\u20146 Sek, bestanden hatte, nach der Gegenseite um.","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen.\t171\nBez\u00fcglich der einzelnen F\u00e4lle mit normaler Reaktion w\u00e4re kasuistisch noch folgendes zu bemerken.\nAuffallend ist, dafs an den 1\u20145 Stunden alten, normal reagierenden S\u00e4uglingen der Nystagmus fast durchaus durch mindestens 15 Sek. bestanden hat. Man gewinnt den Eindruck, dafs in den normal reagierenden F\u00e4llen der Nystagmus wenige Stunden nach der Geburt lebhafter und nachhaltiger ausl\u00f6sbar ist als sp\u00e4ter bis zum Ende der ersten Lebenswoche. In einem Falle, der 8 Stunden p. p. untersucht wurde, bestand nach 10 Umdrehungen durch 17 Sek. lebhafter, \u00e4ufserst frequenter Nachnystagmus. In den F\u00e4llen 52, 68, 72, 73 wanderten die Bulbi maximal nach aufw\u00e4rts und in dieser Stellung erfolgte der Nystagmus; auffallend grobschl\u00e4giger, langdauernder Nystagmus (18 Sek.) ergab sich in Fall 56. In einer kleinen Anzahl von F\u00e4llen war das Resultat nach Rechts- und Linksdrehung kein \u00fcbereinstimmendes, z. B. nach Rechtsdrehung Nystagmus nach links aus der Mittelstellung des Bulbus, nach Linksdrehung dagegen Nystagmus nach rechts aus der Endstellung des Bulbus. In den F\u00e4llen 69, 76, 77 war der Nystagmus geradlinig und schief. Im Fall 73 ergab sich geradliniger Nystagmus parallel der Lidspalte auf der Basis nach aufw\u00e4rts rotierter Bulbi. Fall 79 ergab bei gering \u00fcberstrecktem Kopfe einen geradlinigen, vertikalen Nystagmus. In den F\u00e4llen 81 und 87 war bei horizontaler Lage des K\u00f6rpers und des Kopfes der Nystagmus vertikal. Ein auffallend grobschl\u00e4giger, an den zerebellaren erinnernder Nystagmus zeigte sich in den F\u00e4llen 82 und 86. Er dauerte nach 10 Umdrehungen durch 14 Sek. an Im Fall 85 ergab sich nach Rechtsdrehung ein vertikaler, grobschl\u00e4giger Nystagmus. Nach Linksdrehung trat dagegen Kopfnystagmus auf, wobei der Bulbus in Endstellung geriet, und der ganze Kopf nystaktische Bewegungen nach rechts zeigte. Der Kopfnystagmus hielt nach 10 Drehungen 6\u20148 Sek. an.\nEine Anzahl normal reagierender Kinder habe ich auch in Bauchlage bei unterst\u00fctzter Stirn untersucht. Nach 10 Drehungen ergab sich durchaus ein geradliniger Nystagmus, in der Mehrzahl der F\u00e4lle parallel, in der Minderzahl in spitzem Winkel zu der Lidspalte. In den F\u00e4llen 90 und 91 zeigte sich ein sehr sch\u00f6ner rotatorischer Nystagmus nach 10 Umdrehungen.\nDer Fall 92 geh\u00f6rt nicht ganz in die Gruppe der normal Reagierenden. Gelegentlich der 1. Untersuchung (24./XI.) 18 Stun-","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\n<?. Alexander.\nden p. p. war ein Nystagmus ausl\u00f6sbar, der nur wenige Sekunden bestehen blieb. Der Fall blieb weiterhin in Beobachtung bis 2. Dezember. Er zeigte keinerlei Ver\u00e4nderungen. Der Nystagmus war auch noch am 2. Dezember, d. h. am 6. Tage p. p. nur rudiment\u00e4r ausl\u00f6sbar und blieb nach 10 Drehungen nicht l\u00e4nger als 5\u20146 Sek. bestehen. Eine weitere Beobachtung des S\u00e4uglings war unm\u00f6glich, da am 2. Dezember die Mutter mit dem Kinde die Geb\u00e4rklinik verlassen hat und nach ihrem Austritt in ihren Heimatsort abgereist ist.\nEs ist oben hervorgehoben worden, dafs in allen F\u00e4llen nicht blofs auf den Nystagmus, sondern auch auf das Auftreten von Kopfbewegungen w\u00e4hrend der Drehung auf Kopfbewegungen nach der Drehung (kompensierende Bewegungen) und die Bulbuswanderung nach Drehung geachtet wurde. Die Resultate der Beobachtung sind in den Tabellen verzeichnet.\nDie zahlenm\u00e4fsige Zusammenstellung ergibt folgendes:\nZahl der F\u00e4lle\t\t\tKopfbewegung w\u00e4hrend der Drehung\tNach Drehung\tBulbus- Tvanderung\tNystagmus\n41\tresp.\t44,57 %\t+\t+\t+\t+\n32\tn\t34,78 \u201e\t+\t+\t0\t+\n6\t51\t6,5 \u201e\t0\t0\t+\t+\n4\t55\t4,4 \u201e\t0\t0\t0\t+\n2\t55\t2 \u201e\t+\trudiment\u00e4r\t0\t+\n2\t55\t2 \u201e\t+\t0\t+\t+\n2\t55\t2 \u201e\trudiment\u00e4r\trudiment\u00e4r\t0\t+\n1\t55\t1 \u201e\t55\t55\t+\t+\n1\t55\t1 \u201e\t0\tH\u201c\t+\t+\n1\t55\t1 \u201e\trudiment\u00e4r\trudiment\u00e4r\trudiment\u00e4r\t+\n(Siehe Tabelle II und ad II auf S. 176\u2014184.)\nAus der Tabelle II geht hervor, dafs 26, d. h. 22,03 \u00b0/0 der reifen Kinder, nicht normal reagiert haben. In diesen 26 F\u00e4llen war der Nystagmus zur Zeit der ersten Untersuchung \u00fcberhaupt nicht oder nur unvollkommen ausl\u00f6sbar. Die Einzelheiten der Befunde an den 26 Kindern werden in Tabelle II gesondert er\u00f6rtert.\nUnter diesen 26 reif Geborenen finden wir 18 Knaben und","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 173\n8 M\u00e4dchen. Das K\u00f6rpergewicht dieser Kinder variierte von 2200\u20144550 g. Hervorzuheben ist lediglich, dafs Fall 25 und 26 ein Zwillingspaar betrifft. Hieraus ist das verh\u00e4ltnism\u00e4fsig kleine K\u00f6rpergewicht dieser beiden Kinder und ihre geringere L\u00e4nge von 45 und 47 cm zu erkl\u00e4ren.\nUnter den nicht normal reagierenden 26 reif Geborenen standen :\n2 S\u00e4uglinge im Alter von\n6\n5\n6 7\n55\nn\n55\n55\n55\t55\t55\n55\tr\t55\n55\t55\t55\n55\t55\t55\n1\u20145 Stunden\n5\u201410\n10\u201424\n55\n55\n1\u20142 Tagen\n2\u20148\n55\nDaraus geht hervor, dafs es sich in der nicht normal entwickelten, labyrinth\u00e4ren Reflexerregbarkeit, sofern sie \u00fcberhaupt auftritt, keineswegs um eine Erscheinung handelt, die rasch, etwa nach wenigen Stunden, korrigiert wird.\nAuf die M\u00f6glichkeit, dafs die Reflexerregbarkeit sp\u00e4ter wieder abnimmt oder verschwindet, nachdem sie an einem bestimmten Tage bereits vorhanden gewesen ist, habe ich geachtet. In meinem gesamten Material fanden sich jedoch nur 2 F\u00e4lle, in welchen, nachdem der Nachnystagmus nach Drehung an einem Tage zu konstatieren war, am n\u00e4chstfolgenden Tage der Nystagmus nicht ausl\u00f6sbar gewesen ist.\nIn der grofsen Mehrzahl meiner F\u00e4lle konnte noch der\n\u2022 \u2022\n\u00dcbergang der abnormen Reflexerregbarkeit in die normale konstatiert werden. Nur in Fall 13, 14, 15 und 22 war die Reflexerregbarkeit zur Zeit der Entlassung der Mutter und des S\u00e4uglings aus der Geb\u00e4rklinik noch nicht normal. In den genannten F\u00e4llen war es mir auch, da die M\u00fctter in Orten aufserhalb Wiens wohnten, nicht m\u00f6glich, die Kinder zu einem sp\u00e4teren Zeitpunkte nochmals zur Untersuchung zu erhalten. Die normale Reflexerregbarkeit stellte sich bei den verschiedenen S\u00e4uglingen zu verschiedenen Zeiten ein:\nFall Nr.\n1\n2\n3\n4\nAlter zur Zeit des I. Drehversuchs.\n8 Tage 2 \u201e\n3\t\u201e\n4\tStunden\nAlter zur Zeit der ]\n10.\n3.\n4.\n2.\n. normalen Reaktion. Tag\nn\n55\n55","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\t\t\tG. Alexander.\nFall Nr.\tAlter zur Zeit des I. Drehversuchs.\t\tAlter zur Zeit der I. normalen Reaktion.\n5\t7\tStunden\t2. Tag\n6\t31\t\u00bb\t3.\t\u201e\n7\t3\tTage\t4. \u201e\n8\t38\tStunden\t4- \u201e\n9\t6\t\u00bb\t3.\t\u201e\n10\t16\t\u00bb\t4. \u201e\n11\t14\t\u00bb\t3.\t\u201e\n12\t9\tTage\t?\n13\t3\t\u00bb\tam 8. Tag noch keine normale Erregbarkeit\n14\t3\tn\t\u00ab n\tr,\trt\t\u00bb\tn\n15\t2\t\u00bb\t8. Tag\n16\t24\tStunden\t7. \u201e\n17\t26\tr>\t5.\t\u201e\n18\t8\tTage\t17.\t\u201e\n19\t8\tStunden\t2- \u201e\n20\t48\t\u00bb\t5.\t\u201e\n21\t18\t\t8. \u201e\n22\t12\tn\t7. \u201e\n23\t6\t\t3.\t\u201e\n24\t4\tr,\t4. \u201e\n25\t10\t\u00bb\t5.\t\u201e\n26\t10\t5)\t3.\t\u201e\nIch verstehe hierbei unter normaler Reflexerregbarkeit, dafs nach 10 Umdrehungen ein 12\u201415 Sek. dauernder Nachnystagmus auf tritt.\nEs zeigt sich somit, dafs von den 26 bei der ersten Untersuchung abnorm Reagierenden die normale Reaktion von 19 F\u00e4llen innerhalb der 1. Lebenswoche erreicht wurde. Nur in 5 F\u00e4llen ist erst zu einem sp\u00e4teren Zeitpunkte die normale Reaktion aufgetreten. In 2 F\u00e4llen bestand die abnorme Reaktion durch 8 Tage. In diesen F\u00e4llen ist es durch \u00e4ufsere Umst\u00e4nde nicht m\u00f6glich geworden, die Beobachtung bis zum Eintritt der normalen Reaktion weiter fortzusetzen.\nIn Fall 16 war zur Zeit der ersten Untersuchung 24 Stunden p. p. normaler Nachnystagmus ausl\u00f6sbar, schon am 2. Tage ging dagegen die Ausl\u00f6sbarkeit des Nystagmus verloren, der Nystagmus wurde durch Bulbuswanderung substituiert. Erst am 7. Tage stellte sich die normale Reaktion wieder her.\nWas nun die abnorme Reflexerregbarkeit selbst anlangt, m\u00f6chte ich meine 26 F\u00e4lle bez\u00fcglich des Befundes des ersten Drehversuchs (nach 10 Umdrehungen) in folgende Gruppen bringen:","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 175\n1.\tF\u00e4lle mit rudiment\u00e4rem Nachnystagmus oder Kopfnystagmus : Fall 11, 23, 25, 26 (einsinnig), zusammen 4 F\u00e4lle.\n2.\tF\u00e4lle mit normalem Nachnystagmus, jedoch nur nach Rechts- oder Linksdrehung. Ich nenne diese F\u00e4lle einseitig normal reagierende F\u00e4lle: Fall 7, 9, 14 (keine Kopfbewegungen), 15 (keine Kopfbewegungen und einsinnig keine Bulbuswanderung), 18 (keine Kopfbewegungen), 24 6 F\u00e4lle.\n3.\tF\u00e4lle ohne Nachnystagmus mit positiver Bulbuswanderung: Fall 1, 5, 6, 12, 17 (keine Kopfbewegungen), 19, 20, 22, 8 F\u00e4lle.\n4.\tF\u00e4lle ohne Nachnystagmus, ohne Bulbuswanderung, ohne kompensatorische Kopfbewregung. Hier zeigte sich lediglich w\u00e4hrend der Drehung, eine Drehung des Kopfes nach der Drehrichtung. Fall 21 1 Fall.\n5.\tVollst\u00e4ndig negative F\u00e4lle: Fall 2, 3, 4, 8, 13 (einsinnig) 5 F\u00e4lle.\n6.\tKeinerlei Kopfbewegung und Bulbuswanderung: Fall 10 1 Fall.\n7.\tF\u00e4lle, bei welchen nach 10 Umdrehungen weder Nystagmus, noch Bulbuswanderung ausl\u00f6sbar gewesen ist, gab es keine.\n8.\tF\u00e4lle, in welchen lediglich die kompensierende Kopfbewegung nach der Drehung ausgel\u00f6st wurde, gab es gleichfalls keine.\nFall 16 l\u00e4fst sich in keine der nachstehend genannten Gruppen ein-f\u00fcgen.\nBei allen untersuchten S\u00e4uglingen wurden zuerst 10 R L-Drehungen ausgef\u00fchrt. Ergab die 10malige Drehung keine normale Reaktion, so wurde 20mal unter positiver Winkelbeschleunigung gedreht. Die Gesamtdauer der 20 Drehungen betrug ungef\u00e4hr 15 Sekunden. Zeigte sich auch nach 20 Umdrehungen nicht die normale Reaktion, so wurde 30mal gedreht. \u2022 \u2022\nUber diese Zahl von 30 Umdrehungen bin ich in keinem Falle hinausgegangen.\nZu bemerken ist, dafs die Reizverst\u00e4rkung im Sinne einer Vergr\u00f6fserung der Anzahl der Umdrehungen in manchen F\u00e4llen eine \u00c4nderung der Reaktion herbeif\u00fchrt. Daraus folgt, dafs an diesen abnorm reagierenden S\u00e4uglingen die Reflexerregbarkeit bereits positiv gewesen ist, dagegen die Reizschwelle h\u00f6her lag als in der Norm. Unter dem verst\u00e4rkten Reiz ergab sich bei manchen F\u00e4llen der gew\u00f6hnliche Nystagmus.\nAus den Protokollen meiner Untersuchung will ich noch folgendes bemerken:\nIm Falle 1 erfolgte die erste Untersuchung am 8 Tage alten S\u00e4ugling. Zur Ausl\u00f6sung des Nystagmus waren 20 Drehungen n\u00f6tig, bei 10 Drehungen geriet der Bulbus lediglich in Endstellung, aus der er langsam zur\u00fcckkehrte. Tags darauf, d. h. im Alter von 9 Tagen ergab sich normale Reaktion, die auch seither bestehen blieb.","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle IL Abnorme Reflexerregbarkeit des Ohrlabyrinthes an reifen Kindern.\n176\nG. Alexander.\nNach der Drehung\tsncng'BisX^\tr\u2014*4 Vh\tp-H \u2022\u00a9._(_\t\u2014(-\tTS.\tTSL\tT\u00ae.\t++\t^^+ + + +\n\tgumepuim -snqpia\tf\u20141\tI\t\u2014\u2022 1-,\tr\u20141\t\u00bb\u20141 S\u2014t + + + + ^ + + + +^++ ^ \u00b0+ + + + \u00a9 .\n\tgung9Ai9q \u2022Jd03\t\u00c7-1\t^\tf\"* o \u25a0\u00a9. 'a 'G. \u25a0\u00a9.\t^\t\u25a0\u00a9. -j\u20141_ \u00a9 2 i>\t\t\t .\t\t \t\nguni[9.iQ JOp pUQ.ITJ'BM SunSdAieqjdo^i\t\t\u00f6 0 J-l T\u20141\t1 f-l f\u20141 _|_ _|_\t-j- _]_\tG. -|\t1\tj\t1-\nSunqojQ iop Surr\u00e7ipTR; \u2018n p^Z\t\t10RL 20 L 20 R 10RL 10RL 20 R 20 L 30 R 30 L 10 R 10 L 10RL 20 RL 30 R 30 L 10 R 10 L\nKopfstellung vor der Drehung\t\t\u00f6\tfl\t\u00f6 c3\to3\tc3 \u00bbrH\t\u2022!\u2014( rg\tR R R\trg\tC R R R R R R\tR R R R R \u00a9\t\u00a9\t\u00a9 a\ta\ta\nDatum des Drehversuchs\t\t11.\tXL \u00bb 12.\tXI. 7.\tXI. \u00bb 55 55 >5 nachm. >5 8.\tXI. ! 7.\tXI. 51 51 8.\tXI.\nAlter beim I. Drehversuch\t\t8 T. 2 T. 3. T.\noSu'B'i\t\t49 50 53\nBorneo\t\t2850 3200 3900 I\n^qo9iqos9\u00a3)\t\t\"b\tO\t\"b\nent- bunden\t\t3.\tXI. 5. XI. 4.\tXI.\nProt.-Nr.\t\t3127 2970\nName der Mutter\t\tQ\tP4\tpi\n\u2022\t\t1. 2. 3. \u25a0 t","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 177\n\u25a0\u00a9. '\u00a9. TQ -j- -{- +\tt\u00aet\u00ae\u00ael-J--}-\t\"O. \u2014|-{\u2014 -J-TSLT&+\u201c)- TSL+ \"O. \u2014(\u2014\t-j-\n\"G G G-f- -f- +\ng g tsl \u2014I\u2014-(-\ng 1\u00ae.\n^+++\nG\nc3\n\u00a9\nG G G G \u00ae c\u00e4\n43\n---------\u2014 u -----\no\nG G G G ^ -j-\na\n+ + + -g +\nP P P P P P\nPP pp (A PP PP o o o o o o\nH (M \u00ab3 H (M CO\nlJ P\n\u00ab\u00ab\u00ab \u00ab O O Q O O\n4\u20141 03 CO rH 4\u2014(\nP P P P\nPP \u00ab PP PP o o o o\nrl (M CO H\nP P P P\nPH\tPH\nO CD 0 O O 4-H rH 03\nP PP PP PP\no o o o\n4-H 03 Ol CO\np\npp\no\na\td\td\td\td\nc\u00e4\ta\u00e4\tc\u00e4\tc\u00e4\tc\u00e4\n\u2022 H\t\u2022 rH\t\u2022 rH\t\u2022 rH\t\u2022 rH\nrs\tr.\t\u00bb\u00bb\tr\u00bb y\t*N\t*\\\t*s\t*s\tr\\\tr0 R R R R\t\"\u00dc\tR R R \u2022\u2019O\t\u00bb>\t\u00bbN\tr\u00bb\trrH\tjr r>\trv\tvs\tr\u00ab\tV^>\tr>.\t\u00bb>\tws\tv*s\n\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\na\tg\tg a\ta\nP X\t\u2022\t\u2022\t\u2022 t\u20141\t)\u2014I\tt\u2014i XXX \u00bbS\tfs ^\tVN\t\u2022\t\u2022\t\u2022\tP X\tP X r<\t\u2022\u00bb\tvs VS\tVS\tVs\t#\t\u2022 i\u2014i X .\tR\tP \u00bbxj \u2022\tP M\tP X fs\tVs\tVs VS\tVs\tVs\t\u2022\tP \u00cf*1\tHH X Vs\tVS\tVs V\u00bb\tVs\tVs\t\u2022\ti\u2014i K\n\u00ab>\tGO O* O t-H\t\u00a9 4\u20141\trH tH\to tH\trH rH\t\u00d6 rH\trH rH\tP tH\tlO tH\tCO tH\n4 St.\t7 St.\t31 St.\t3 T.\t38 St.\t\n1\t4\u20141\trH\t\t05\t\n1\t\t\u00bbO\t\t\t\n1\tg\to *o\t8\tg\t\ni\tr-\tD-\tl>*\tTfl\t\n\tCO\tCO\t03\tCO\t\n*b\to+\t\t*b\t*b\t\nP\tP\t\u2022 HH\tP\tP\t\nX\tX\tX\tX\tX\t\n\u00bb*\to\t05\t\u2022 I>\t03*\t\n\ttH\t\t\ti-H\t\n\tiO\t\tCO\t\t\n|\tlO\t!\t00\t1\t\n1\to\t1\to\t1\t\n\tCO\t\tCO\t\t\n\t\u2022 r>\tTh.\tK.\t\u2022\nP\tM.\t\u2022 P\t\u2022 ft\tH.\n4.\t5.\t6.\t7.\tCO","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"G-, Alexander.\n178\nbe\nfl\nfl\nrP\n\u00a9\nQ\nu\n\u00a9\nft\n\u00a9\nc\u00e4\n\u00a3\ngnraS'Bp^K\ngutuopinm\n-snqing;\ngunS\u00f6Maq\n-jdoH\ngunq0J(i 10p ptraiq'BAi SnnS0Ai0qjdox\ngunq0iQ[ 10p gunpqoi'jj 'n\nbe\nbo\tf_i\t/\n\u00abw\tfl\t<u\t3\nft\tfl\tO\t3\nO\t\u00fc\tft\n\u00ae \u25ba Q\n0\u00df\n\u00a9 \u2022\na\n\u00a9 OQ\n> ft\nft \u00a9 \u00d6\t\u00a9\tfl\n-+J\tf-i\tCD\n03 Q\nQ M\n* M Jj S.\u00a7 \u00a3\n<1 Sr\nft\nft\n\u00a9\nP\nCD\nf-i\n\u00a9\nk\n9\u00a7WJ\n^qom0r)\n^q00iq0S0r)\nP\n. \u00a9\n'S \"\u00f6\nfl H\n\u00a9 g\nft\n5x\n\u2022+3\nO\nS-i\nft\nU\n\u00ae H \u202273\t\u00a9\n-M\n\u00a9 'S\na 5\no3 S\nu\nX\n44 \u00d6\nO. T\u00ae. TSi -|\u2014 'ft 'O-\t_)__)_ O Q. ft ft ft ft XSl -(\u2014\n+ + + ft + +\nX\n-rh\nft ft ft\u2019\"' -j- -f-\no3\n\u00a9\no. ^ ^ ft-f \u00ae\n\u00f6S\n-*->\n---------------- ^\nO\nft-f- ft-f- + ^\na\n---------------- c3\nR R\n\u00a9\n\u00ae\u00ae+>+ + +H-+ \u00bb+\u00ab'- + + \u2018\u00a3\na\nR \u00a9\nm\nm\nc3\nR R\nP\n\u00a9\nft ft ft ft\nft\tft\no o o o \u00a9\nH H IM CO H\nft ft ft ft ft ft\nO \u00a9 Q H N CO\nft ft\nft ft o o\nft ft ft\nft ft ft o o o\nH W CO\nft\nft ft ft ft\nO O O O Q H rl (M IM 00\nP\nc3\n\u2022rH\nrX^ R R R \u00a9\na\nrji\n-t-3\nm\nCD\no\n40\no\no\no\nCO\nM\nft\n05\nH\nCO\nfl\nc3\n\u2022iH\nHD R \u00a9\na\nfl\tfl\nc3\tc3\n^ r- r>\nl*' r\\\n'P \u00a9\na a\nr\u00f6 ~ \u00a9\nfl\nc3\n\u2022 rH\nrP\n\u00a9\na\nc\" \u00a3\u00bb\t\u2022*\u00bb c \u00ee> t ^\n\u00bbk\t\u00abs r>\t*n ^\t^\nft\tHH HH\nW \u00bb * r* *\nR R\nCD\nH H\thH\tI\u2014(\nH M\t^\ncd\u201c ft\tcd\tft\nX_______________________X\tX\tX\tX\nrs r> \u00ab> (s\n\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\n[>-\tOO\tO\ty\u20144\t03\n-4-3\nw.\nCD\n-4-3\nm\nft\n05\nft\nC0\n05\n05 O\n40\n40\n3\nCO\nCM\n8 0 40\nc- o\nCM CO\no\n40\n40\no+\n*b *b\n*b\nH-1\nX\nCO*\nX X\nft (M*\nH-1\nX\nft\nCM\ttH\tCM\n05\tI\t05\tCM\nrH\t1 O\trH\nCO\tCO\tCO\nF. M.\tft H m\tM. A.\t0. N.\tft w \u2022 \u00a9 m\n\t\t\u2022\t\u2022\t\n05\t\u00f6 rH\trH rH\t(M rH\t*cc tH","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 179\nu(- o. -j- \u25a0a-f\u201c ^\t+\n'O. \u2014(\u2014 \"O- \u2014j----------------------------------------(\u2014\n_|_ _j_ ^3. tsl TS \u2022\u00a9. \"O. TS. TSL -f- TSL \u2014[\u2014\nhgL TS. TSL TS TS'\nc\nS |\no3 fl\n\u00a9\n\u00a9\n\u2022 rH\n*\nh4 h4 h4\tH\u00ce\np5 p4 P3 p\u00e4 soooooooo\nCM\nCM\nCO\npt\u2014\u25a0\n33 R\n\u00a9\nB\n\u2022V r>.\nr\u00bb r\u00bb\n+ \u25a0\u00a9-\nTS. TS TS ts TSL\nTS. TS TS. -0. TS\n\u25baH\th4\th4\nP3\tP5\tPh\tP3\no\to\to\to\to\n1-H\t(M\trH\t(M\tCO\nfl\no3\n\u2022 rH\n\u25a0fl\n\u00a9\na\n\u00a9\n\u00d6\n:c3\n\u00a9\n>\nfl\nfl\n\u00d6\n\u00a9\nQD\n\u00e6\njfl\n-*-3\n\u00d6\n\u00a9\n^ r\tt\u00bb r r j;\n\u00bb\\ rs \u00bbs \u00bbs\t^\t^\nTS TS.\n-M\nfH\n\u00a9\n'fl\n\u00f6\n:o3\n\u00a9\n>\nfl\nfl\nhP\t^\nP3\thP\noooooooo\nHHH(MCOH(MCO\nHP H} hP\nPh Ph P3 o o o o o\nCM\nCM\no3\n\u2022 rH\n\u2022X3 K R \u00a9\n\u2022\\ rs\trs\t\u00bbs\tr \u2022* \u00bbn\nr\u00bb r\u00bb\n\u2666\u2014i X . \u2022\tHH rs cd\t10. XL\t\u2022 \u2022 t-H >-H \tXX rs\trs\trs T-5 oi tH\t10. XI.\t55 55 55 11.\tXI. 12.\tXI. 14. XI. 16. XI.\t1-4 X cd tH\t\u2022 I\u2014i -X r-s \u2022 O t-H\t\u2022 \u2022 t-H (\u20141 KH SH ^\t\u201e p n n S R R K K cd ai rH rH\ti-4 ^\t..\t^ X rs\trs\trs \u2022 CM\nIH\t\t\t\tEH\t\t\u2022 m\t\t\t\nICO\t\t\t\tCM\t\tCM\t\t\t\nICO IVO\t\t\t\t50\t\t50\t\t\t\n3250\t\t\t\t3150\t\t3000\t\t\t\n*b\t\t\t\tO\t\to+\t\t\t\nX\nH*\nX\ncd\nid\ni co\no\ntH\nCO\nCO\ntH\nCO\n\nPh\nO\nHl\niQ\nCO","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nG, Alexander.\nte\na\no\nrfl \u00a9 f-1\nP\nU\n\u00a9\nTfl\nrfl\n\u00a9\nfl\nsrnn\u00e2B^sjC^\nSuruopuBAi\n-snqina;\nSungaAieq\n\u2022jdo3\nSunqojQ J0p pnojqBAi SunSoAioqjdo^\nSunq0j(j j0p Sun^qoi^j *n jqBg\n&c \u00a3 5P \u00abH \u00d6 \u00ae 2 Pi fl 73 g\nO =3\t., rfl\nO \u00a9\n4J ?\n> p\np \u00ae\nQD\ni\nU\nZD \u00a9\n^\t\u00a9 DD\na J5 *\nes \u00a9\nP M fl Q\nP\n\u00a9\nP\nSQ\nl_J\tP\n^\tI\t'\t\u00fc\n\u00a9\tH\t^\tfl\n\u00e4\tS\t\u00a9\tm\n\u00abi\u2014i Jr f-i\n<1\t\u00a9\tQ\tO\n-Q\t>\no\u00ebuBq\n^qoiAi0\u00a3)\niqo0iqos0JC)\n-\u00bbj\nfl\n\u00a9\nP\n\u00a9\nT3\nfl\nfl\nrO\nX\n\u2022\nP\nO\nU\nP\nt-i\n\u00a9\nrfl t-i ^ \u00a9\n\u00a9 P\na *5\nA ^\nGGGGGGG-]-j- G-f- G G G G G G G G -j_ \"\u00a9. -j-\n\u2022 g g\n\u2022G \u2014|\u2014 TSL\nt-i\n\u00a9\nTfl\nfl\nU w \u00a9 \u2014S TJ fl\ngggggggg-J- g g g g 'a :\u00a7 g g g g g4- a4-;\u00a7 4.\nt-i\t1\t1 p 1\n\u00a9\t\u00a9\n--------------------------->---------------\u2014 ;> \u2014\nP\tfl\nG- \"O.\u2014|\u2014 G G. \u2014(- G G -j- G G G G-f- p G G-f- G G-f- \u00ae-+ 3 +\nP P P P P P\tP P P\nPhPh\u00ab\tP P\nooooooooo ooooo\nHNCOHWWH(Mh h N h W M\nfl\nfl\n\u2022 rH\nT?\n\u00a9\nB\nX\n00\n-M\noq\nCO\n<M\nO\n*fl\nO\nlO\n\u25bcH\nCO\nO\n\npppppppp\nPPPPPPPP3\noooooooo\nHNCOHNcOHW\nPI\n\u00abi\nO'\n\u00ee: c\nfl\no3\n\u2022 r\u2014J\nTJ\n\u00a9\na\nRr< r> #\u00ab r> rs <n\nm rv *s K *\\\t\u00ab\\\nt\tt\tt\t^\n\u2022s\tr>\t\u00bbN\trv\nr r r ^\t^ t* p*\tr 1\nw dk rs \u00bbN\t*\\ rs r\\\t#vrs\nR r\nr\u2014\u00bb\ti\u2014i\n05\n\n\nCO\noo o\n\u25bch (M\nP\n00\n00\n8\nce\nCM\n\nCO\n","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 181\na\ta\t\u2022\u00a9.\t+\ta\t+\t+\t+\ta\t\u2022Q.\ta\t+\t+\ta\ta\ta\t\t+\n+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\ta\ta\ta\ta\ta\t+\t+\t+\t\u2022H\u00bb 03\tH\u201c\n+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\ta\ta\ta\t+\t+\t+\t+\t+\t73 P :o3 (D \u25ba>\tR +\n+\t+\t+\t+\t+\t+ +\t\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t+\t\u00d6 P\t+\nPS o **H\thP PS o CM\t30 KL\tHP \u00e4? o rH\t10 RL\t20RL\t10 RL\t10RL 1\t1 10RL\t20RL\thP \u00ab O CO\thP \u00ab o\thP PS o rH\thP PS o tH\t\u00ab o CM\tPS o CO\t\t\u00ab o rH\n\u00f6 o3 \u2022 pH\t\t\t\t\u00d6 C3 \u2022pH\t\t\t\t\u00d6 o3 \u2022 pH\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n73 CD\tR\tVS\tr\t73 CD\tVs\tVS\tR\t73 CD\tR\tR\tt\tvs\tVs\tVS\tVS\tvs\tVS\tVS\nB\na\na\nx\nCM\nCM\nX\nCO\n<M\nX\nrH\n\nCM CO CM CM\nX\ncd\nXXX\nl> 00\t05\nXXX\n-H CM CO <M (M CM\n\u2022\t\t\u2022 -*-3\nm\tm\tm\n00\t00\t00\n\t\trH\nCM\tO\t05\t\n\u00bbO\t\t\t\n8\to IO\to o\t\n05\t\tCO\t\nCO\tCO\t(M\t\n*b\t*b\t*b\t\n\u2022 HH\t\u2022 HH\t* HH\t\nX\t\tX\t\nCM\t05\tvd\t\n(M\trH\trH\t\n00\n(M\nCM\nCO\n05\n05\nrH\nCO\n\u25c4\n\u00ab\n\u2022\tEh\n\tG0\nEH\t\u2022\nXJ1\tPh\n* o\tV rH\nCM\tCM\n05*","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nGr. Alexander.\nto\np\np\nrP\n\u00a9\nfi\nu\n\u00a9\n\u2019P\nrP\nO\nC3\nX\u2019\nP\na\nso\nes\n\u25a04-\u00bb\nGQ\nSuruapuBM.\n-snqine;\nSnnSaAiaq\n-jdojl\ngnnq0j(q jap puojq^AV SunSaAiaqjdo^;\nSunqajQ; 19p SnniqoiH pun iq\u00aez\nSC t-i ^\n!\u00ab fi \u00ae 2\nPH P ^ g\nM\u00aeo 2 \u0153 P\u00bb ft\nOQ\n\u00a9\nP\n-4-3\nC3\nQ\n1\n\u00a9 QD\n> rP rP \u00fc\n\u00a9\nf-l\nft\nP\nQD\n5-1 P \u00a9\t-\trP\n\u00b13 S \u00ae O .P 5-i\n<! \u00a9 Q\nrP\n\u00fc\nP\nGO\n\u00a9\n\n;qoiAi90\n^q09[q9S9\u00a3)\np\n' 3\n-43 r\u00f6\n\u00d6 P \u00ae p p\nO \u00a3\n5-h \u00cfZ\nft ^\n4H\n\u00a9\n73\n\u00a9\no3\nk\nfH\n\u00a9\n-1-3\n-4-3\nP\n*-H\n00 + o 'a o\n:c3\n-\u00ab-3\nP\n\u00a9\na\n\u2022 rH\n'O\nP\nR R P \u00c4\n-+3\n+ + \u00c4+ + + \u00ae\n-------------\u00a7\n+ H\u2014I\u2014I\u2014I\u2014I- g\n++++++\n+1 +1 +1 +1 +1 +1\na\n\u00a9\nm\nGO\nc3\nH\u2014I\u2014I\u2014i\u2014I\u2014h\nP\tP\tP\tP\tP\tP\nft\tPS\tpH\tft\tft\tft\n000000\nr-l\tCM\tCO\ttH\tCM\tCO\nP\nc3\n\u2022 rH\nTJ\n\u00a9\nkl\nCM\n-4-3\nm\nCM\no\ni\u00df\no\ni\u00df\nCO\nCO\nX\no\nCM\nft\nft\nCM\nCM\n~\\\u2014I\u2014I\u2014I\u2014I\u2014b \u00ae\nP\tP\tP\tP\tP\tP\nft\tP3\tP5\tft\tp$\n000000\ntH\tGM\tCO\tH\tCM\tCO\nO\nr\\\trs\tr\u00ab\t<K\t\u00ffs\t#s\tr\\\trs\tr\\\trs\nR R\nkl\nCM\nCM\nJ\u2014I HH HH\nkl X X\nco\u2019 P o\nCM CM CM\nkl\nCD\nCM\nX\nCO\nCM","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 183\n:C\u00d6\n\u00f6\n\u00a9\nB\n\u2022 rH\n73\n53\n+ +\n\u20141\u2014\t\u00a9 \u2014I\u2014\n73\n____ 53 ______\n:c3\n+\tI +\n53\n____53 _______\n(-1\nc3\nf'H\n53\nbfi\n\u00a9\nK\nf-t\n\u25a0a tsl\nVh \u00a9 73 53 :o3\nH\u2014K \u00a3\n53\n______ 53\n+\n>&\n.\u2022o\u00e2\t:c\u00f6\t\tf-t :o3\t\n53\t53\trH\t$3\t<N\n\u00a9 a\t\u00a9 a\t+\t\u00a9 a\t\u25a0Q. +\n73\t\t\t73\t\n53\t53\t\t53\t\nM\tU\t\tJh\t\nH\u2014I\u2014h ^ H\u2014I\u2014I\u2014|-\n+ s + + \u00ae + + + +\n+\t\t+\tH\u2014b\t\t\t\t+\t\"Q\tH\u2014b\t\t\u2022Q.\t_)\t1\t1\t[_\t\t\nhP\t\tHl\t\t\t\t\thP\thP\thP\tHl\t\t\tKl\thP hP\nPP\t\tPP\tPP\tl-P\t\t\tPP\t\u00ab\tPP\tPP\tPP\thP\tPP\tPP PP\nO\t\to\to\tO\t\t\to\tO\to\to\tO\tO\tO\to o\nT-H\t\trH\tH\trH\t\t\trH\t^H\trH\tt-H\ttH\trH\tCM\trH rH\n\u00d6\t\t\t53\t\t\t\t\t53\t\t\t\t53\t\t\nc\u00f6\t\t\tc3\t\t\t\t\to3\t\t\tm\tc3\t\t\n73\t#N\t\t73\to \u00abr%\t\t\u00bb\u2022*\t\t73\tE\trs\ta\t73\t\tR\tE\n\u00a9\t\t\t\u00a9\t\t\t\t\t\u00a9\t\t\t\t\u00a9\t\t\na\t\t\ta\t\t\t\t\ta\t\t\tr-H\ta\t\t\n>\u2014i\tHH\t1\u20141\thP\t\t1\u20141\tKl\tHH\tkJ\t\u25ba\u2014\u00ee\tk1\tKl\t\t\t\u2022 \u2022 Kl K\nxi\tX\tX\tX\t\u00bb>\tX\tX\tX\tX\tX\tX\tX\tw*.\t\t><1 M\nCO\t|H\tcd\tcd\t\tIK*\tcd\tcd\tid\tcd\tcd\tid\t\t\tcd cd\nGM\tCM\tCM\tCM\t\tCM\tCM\tCM\tCM\tCM\tCM\tCM\t\t\tCM CM\n\t\t\t\t\t\t\t\t-P\t\t\t\t\t\t\nW\t\t\tm\t\t\t\t\tm\t\t\tco\t\t\t\nCO\t\t\t\t\t\t\t\to\t\t\t\u00a9\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\trH\t\t\tt-H\t\t\t\n00\t\t\trH\t\t\t\t\tiO\t\t\tIK\t\t\t\nK\t\t\t*o\t\t\t\t\tKl\t\t\tKl\t\t\t\no\t\t\to\t\t\t\t\to\t\t\tO\t\t\t\no\t\t\to\t\t\t\t\to\t\t\tiO\t\t\t\nCM\t\t\tiO\t\t\t\t\tlO\t\t\tiO\t\t\t\nCM\t\t\tCO\t\t\t\t\tCM\t\t\tCM\t\t\t\no+\t\t\t*b\t\t\t\t\t*b\t\t\t*b\t\t\t\nt\u2014i\t\t\tI\u2014\u00ce\t\t\t\t\tK-l\t\t\t1\u20141\t\t\t\nX\t\t\tX\t\t\t\t\tX\t\t\tX\t\t\t\nCO*\t\t\tcd\t\t\t\t\t\t\t\tKl\t\t\t\nCM\t\t\tCM\t\t\t\t\tCM\t\t\tCM\t\t\t\n\u00ab\trs\nCO\tfH\nW\n\u00f6\nCO\tH\tVO\tco\n(M\tCM\t03\tCM\nv  \u2014'V\u201d \u25a0\"-\noSuiIIIAiZ\nirregular.\t2 irregular.","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nG. Alexander.\nad Tabelle II.\nAlter der S\u00e4uglinge\tzur Zeit des 1. Drehversuchs.\nZeit des 1. Drehverauchs\tAnzahl der S\u00e4uglinge\n1 Stunde\t0\n2 Stunden\t0\n3\t\u201e\t0\n4\t2\n5\t\u201e\t0\t2 S\u00e4uglinge\n. 6 \u00bb\t2\n7\t1\n8 \u201e\t1\n9\t0\n10 \u201e\t2\t6 S\u00e4uglinge\nH\t0\n12 \u201e\t1\n13\t\u201e\t0\n14\t1\n15\t\u201e\t0\n16\t1\n17\t0\n18 \u201e\t1\n19\t0\n20\t0\n21\t0\n22\t0\n23\t0\n24\t1\t5 S\u00e4uglinge\n26 \u201e\t1\n31\t1\n38\t1\n48\t\u201e\t3\t6 S\u00e4uglinge\n3 Tage\t4\n8 \u201e\t2\n9 ,\t1\t7 S\u00e4uglinge 26 S\u00e4uglinge.\nIm Fall 2 und 9 war die maximale Bulbuswanderung besonders auffallend, im Fall 8 erfolgten nach 10 Umdrehungen auch lebhafte Reaktionsbewegungen mit den Armen.\nIm Fall 11 bestand nach dem Kopf- auch Augennystagmus. Nach 10 L Drehungen zeigte sich nach rechts gerichteter Augen-und Kopf nystagmus. Unter dem Einfl\u00fcsse der nystaktischen Bewegungen des Kopfes erscheint der Kopf am Ende der Reaktion aus der Medianstellung in eine Seitenstellung von etwa 60\u00b0 gelangt.","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 135\nIm Fall 14 ergaben gelegentlich der 1. Untersuchung 10 R-Drehungen Nystagmus, dagegen 10 L Drehungen keinen Nystagmus, sondern nur Bulbuswanderung. Tags darauf war das Verh\u00e4ltnis umgekehrt. 10 R-Drehungen ergaben eine Bulbuswanderung, 10 L-Drehungen Nystagmus. Dabei war die Reaktion, was die Richtung der Bewegung anlangt, die gew\u00f6hnliche, d. h. nach 10 Diehungen nach rechts, war die Bulbuswanderung bzw. der Nystagmus nach links gerichtet, nach 10 L-Drehungen erfolgte Bulbuswanderung bzw. Nystagmus nach rechts. Nach 6 Sekunden geht der Bulbus wieder ruhig und langsam in die Medianstellung zur\u00fcck. Lrst nachher erfolgte die R\u00fcckdrehung des Kopfes. Dieser letztere geht nicht bis zur Medianstellung, sondern der Kopf bleibt in geringer Rechtsdrehung stehen.\nIm Fall 22 zeigte sich hochgradige Wanderung der Bulbi nach aufw\u00e4rts.\nIm Fall 24 zeigte sich am 1. Pr\u00fcfungstag nach 10 R-Drehungen normale Reaktion, dagegen traten durch 10 L-Drehungen wenige Zuckungen eines vertikalen Nystagmus auf, der nach einigen Sekunden in einen nach L gerichteten Nystagmus \u00fcberging. Zwei Tage sp\u00e4ter ergaben 10 Drehungen nach L durch einige Sekunden Nystagmus nach rechts, der dann in einen nach L gerichteten Nystagmus umschl\u00e4gt. Am n\u00e4chsten Tag war dagegen die Reaktion bereits normal, d. h. durch 10 L-Drehungen wurde ein nach R gerichteter Nachnystagmus ausgel\u00f6st.\nIrregul\u00e4rer Nystagmus ergab sich vor\u00fcbergehend auch im Fall 25 und 26 (Zwillinge).\nIm Fall 25 war am 1. Pr\u00fcfungstag nur rudiment\u00e4rer Nystagmus ausl\u00f6sbar, am 2. Pr\u00fcfungstag dagegen wurden durch 10 Drehungen nach L einmal ein vertikaler Nystagmus und sodann ein rudiment\u00e4rer nach L gerichteter Nachnystagmus ausgel\u00f6st.\nIm Fall 26 war es am 1. Pr\u00fcfungstag nicht m\u00f6glich, einen nach L gerichteten Nystagmus auszul\u00f6sen. Selbst nach 20 R-Drehungen trat ein kleinschl\u00e4giger geradliniger horizontaler Nystagmus nach rechts auf.\nBemerkenswert ist Fall 21 : Die 1. Untersuchung erfolgte 18 Stunden p. p. Selbst durch 30malige Rotation war am 1. Tage der Untersuchung, d. h. 18 Stunden p. weder Nystagmus, noch Bulbuswanderung ausl\u00f6sbar. Einen Tag sp\u00e4ter trat schon nach 10 Drehungen ein allerdings nur 6\u20148 Sekunden w\u00e4hrender Nystagmus auf. Dieser Nystagmus blieb aber nur\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 45.\t12","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nG. Alexander.\n2 Tage ausl\u00f6sbar. Am 19. XL ergab sich neuerlich, dafs weder im Schlaf, noch im wachenden Zustand, ja selbst auch nicht in maximaler Erregung, d. h. w\u00e4hrend des Schreiens bei der Maximalzahl der verwendeten Rotationen (30) der Nystagmus ausl\u00f6sbar war. Dieses Bild blieb 3 Tage bestehen und erst am 23. XL, d. h. 8 Tage nach der Geburt, ergab sich eine normale, reflektorische Erregbarkeit des Ohrlabyrinths.\nEinflufs der Verst\u00e4rkung des Reizes (Vermehrung der Anzahl der Umdrehungen) auf die Reaktion in F\u00e4llen von abnormer Reflexerregbarkeit bei 10 Umdrehungen.\nNr.\t10 R\t10 L\t20 R\t20 L\t30 R\t30 L\n1\t0\tP\t0\t+\t0\t+\n2\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n3\t0\t0\t0\t0\t+\t+\n4\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n5\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n6\t0\t0\t0\t0\t+\t+\n7\t+\t0\t\u2014\t0\t\u2014\tT\"\n8\t0\t0\t+\t0\t\u2014\t+\n9\t+\t0\t\u2014\t0\t\u2014\t0\n10\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n11\tK N\tK N\tK N\tK N\tK N\tK N\n12\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n13\t0\t0\t0\t0\t+\t+\n14\t+\t0\t\u2014\t+\t\u2014\t\u2014\n15\t0\t0\t+\t+\t+\t+ ?\n16\t0\t0\t0\t0\t0\t0 !\n17\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n18\t0\t0\t~b\t0\t\u2014\t0\n19\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n20\t0\t0\t+\t+\t\u2014\t\u2014\n21\t0\t0\t0\t0\t0\t0\n22\t0\t0\t0\t0\t+\t+\n23\trudim.\trudim.\trudim.\trudim.\trudim.\trudim.\n24\t+\tirregular\t+\tirregul\u00e4r\t+\tirregul\u00e4r\n25\trudim.\trudim.\trudim.\trudim.\trudim.\trudim.\n26\t75\t\u00bb\t\u00bb\t77\t5?\t75","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 187\nZu dieser Tabelle ist folgendes zu bemerken :\nIn den F\u00e4llen 2, 4, 5, 9, 10, 12, 16, 17, 19, 21, 23, 24, 25 und 26 hat die Vermehrung der Anzahl der Drehungen auf 20 und 30 keinen Einflufs auf die Reaktion gehabt, d. h. in 16 F\u00e4llen resp. 61,5% von 26 F\u00e4llen. Durch die Verst\u00e4rkung des Reizes konnte an der Art der Reaktion nichts ge\u00e4ndert werden.\nWar die Reaktion\nbei 10\tUmdrehungen\tnormal,\tblieb\tsie\tes\tauch\tbei\t30,\n\u00bb 10\t\u00bb\tnegativ\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t30,\n\u00ab 10\t\u00bb\trudiment\u00e4r\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t30.\nAuch der Kopfnystagmus im Fall 11 zeigte sich unver\u00e4ndert bei 10, 20 und 30 Umdrehungen.\nIn einigen F\u00e4llen zeigte sich die Verst\u00e4rkung des Reizes durch Vermehrung der Drehungen von 10 auf 20 wirkungslos, Dagegen ergab die Vermehrung der Drehungen auf 30 eine \u00c4nderung der Reaktion. Dies trifft zu in Fall 3, 6, 7, 13, 22, somit in 5 F\u00e4llen resp. 19,23%.\nIn den F\u00e4llen 15 und 20 zeigte sich nach 10 R L-Drehungen keine normale Reaktion. Durch Vermehrung der Drehungen auf 20 wurde Nachnystagmus ausgel\u00f6st.\nIm Fall 14 war Nachnystagmus nach 10 R-Drehungen zu beobachten, nach 10 L-Drehungen dagegen erfolgte kein Nach-nystagmus, wohl aber stellte sich der typische Nachnystagmus nach 20 L-Drehungen ein.\nIn den F\u00e4llen 1, 8 und 18 war durch 10 R L-Drehungen kein Nachnystagmus ausl\u00f6sbar. Durch Vermehrung der Anzahl der Umdrehungen auf 20 wurde die Reaktion einsinnig positiv.\nSo erfolgte im Fall 1 nach 20 L-Drehungen, im Fall 8 und 18 nach 20 R-Drehungen Nachnystagmus. F\u00fcr die kontralaterale Seite konnte im Fall 1 auch nach 30 Umdrehungen kein Nachnystagmus ausgel\u00f6st werden, wohl aber in den F\u00e4llen 1 und 18.\nEs zeigt sich somit, dafs unter den bei 10 R L-Drehungen nicht normal Reagierenden durch Reiz Verst\u00e4rkung mitunter der normale Nystagmus ausl\u00f6sbar wird, in anderen F\u00e4llen auch die Verst\u00e4rkung des Reizes an demselben Versuchstage ist dagegen wirkungslos.\nVergleicht man nun die einzelnen Daten, so zeigt sich, dafs alle diejenigen F\u00e4lle, bei welchen eine Reizverst\u00e4rkung gelegentlich der 1. Untersuchung auf die Reaktion von Einflufs war,\n12*","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle III. Die reflektorische Erregbarkeit des Ohrlabyrinthes bei Fr\u00fchgeborenen.\nGr. Alexander.\nNach der Drehung\tNystagmus\t+ + + + 0 + ige + 0 rudiment\u00e4r 0 0 0 0 0 0 0 0\n\tgumopuuAi -snqing;\t\t\t\t iv* _L__j_ Gl\tG Gl g -j- G Gl Gl Gl\tG Gl G -|\tj\t(- OB \u2022 \u00bb\u2014<\n\tgunSo\u00fcoq -Jdos\t\t  \t\t \u2014\t\u25a0\u25a0\tr\u20144 4- G Gl 4- G Gl S 4\u201c Gl G Gl G\tGl 'Gl 4\" Gl G G 1\t1\t03\t1\t^\n19p puoiq'BAi SunSoAioqjdoyf\t\t.2 02 G Gl ^ 4\u201c Gl Gl Gl \u00e4S Gl G G ^4 G \t_-[2 \t\t\ngunr[0i(x 10p *n m'\u00df\u2019Z\t\t10 RL 10RL 10RL 10RL 10RL 20 RL 10RL 10 R 10 L 20RL 30 RL 10RL 20 RL 30 RL 10RL 20 RL 30 RL\nKopfstellung vor der Drehung\t\tmedian \u00bb n V) \u00bb n \u00bb n median n n \u00bb median n T) median n r>\nDatum der Drehversuche\t\tj\tuJ\tt\u20143\tt\u20143\tH-i\tMHHI\u2014(\t(\u2014f\tI-\u2014(\tHH S B R 3\tM \u00ab \u00abH. M . . L . cd\tTH\tTH\t4\t\u00f6\t4 \u00e7d l>\t\u00b0d\tCD\t2 tH\t\u25a0\u00bb\u20141 1\u20141\tT-l\tT\u2014t\nAlter beim I. Dreh- versuch\t\t24 St. 6 T. 6 T. 9 T. 2 T. 8 St. 5 T. % st. 8 St.\nGeburt\t\t^\t<x>\tcd\ta> 'S\tc3\to3\toJ 2\t^\t~\tK\t\u00f6\t\u00d6\t2 g ~\t~\t~\t~\to\to\to I\ts\ts\tg ^\t00\t^ 00 CO 00\tt>\tt>*\tCD\t<G>\n\t\t49 49 50 38 49 37 32 39\niqomoo\t\t2500 2700 2900 1550 2750 1100 700 1250\n:pp)0pp)S9-9\t\t0+0*\u00f60+*b\t*b\t*b\nent- bunden\t\t2. XI. 26. X. 28.\tX. 29.\tX. 7. XI. 2. XI. 12. XI. 19. XI.\nProt.- Nr.\t\t2998 3071 3154 3098 3212\nName der Mutter\t\tGQ CS3 pq 1 Ph 4\t^\t^\tw\n\u2022 \u00c95\t\t4 cd cd 4 vd\t\u00abd\t\u00b0\u00b0\"","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 189\n+ + +\n\na a is.\nlaisus\na. a \u25a0\u00a9.\na\t\"o. \u2014{\u2014[\u2014 tsl \"o.\t\"o. \u2014(\u2014|\u2014\ntSl a \"O.\n4-3\nfH\n\u00a9\nTi\nfl\n:fl\nW\n\u00a9\n>\nfl\nfl\nwP wP wP\nP3 Ph Ph o o o\n1-1 (M CO\nwqwPwPw3wPwPtfwPu3 Ph Ph Ph\tPw P3\nooooooooo\ni\u2014t CM CO t-W CM CO tH tH tH\nwP wP wP\twP wP wP\nP3P3PhP3wPP3P3wPwPP3P?Pw\noooooooooooo\nH GM CO tH ri GM CO CM CO rH GM CO\nR R R\nfl\tfl\t\u00f6\nfl\tfl\tfl\n\u2022 rH\t\u2022 rH\t\u2022 rH\n\"C\tk R \"\u00d6\t\u00ab^r'r'''\u00ee'r'r'\tr / H *^\u00bb>r\\rsrN\u00bbscvrN\n\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\na a\ta\nrs r.\nWH WH\nHW X\tl\u2014l _ . X\ti\u20141 - _M\tIX IX l l l\tXI,\tM\tHW ^ X\ti\u2014j\thh\tw-i\tw-i\tww\t>\u2014i\tww ^\tX\tX\tX\tX\tX\tX\n40\t\tvd\tcd cd\tco*\twt?\trs\tr\\\tr\u00bb\t\u00bbs\tr> \u2022d\tto I> 00 03 d H CM\nCM\tCM\tCM\tCM CM\tCM\tCM\tCM\tCM CM CM CM CO\n\t\t\n-fl\t-fl\t-fl\nW\tw\tm\no\t00\tCD\ntH\t\t\n\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\n-4-3\t-4-3\t4-3\nfl\tfl\tfl\n\u00d6\tfl\t\u00d6\no\to\to\ns\ts\t\nCO\t00\t\n[>*\tiO\t40\nCO\tHU\tHfl\n8\to 40\tO o\nD-\t05\t05\ntH\ti-H\trH\nO\tCH-\tCH-\nl-fl\tHW\tWH\nX\tX\t><1\ntd\tcd\tcd\nCM\tCM\tCM\nCO\tCD\tCM\n00\t40\t00\nCM\tCM\to\nCO\tCO\tCO\n*->\t\u00ab\t\n\t\u2022 \u00a3\tfS\ncd\t\u00f6\ttH\n\trH\ttW\nCD\n\u00a9\nfl\nfl\n\u00e0c\nr-4\n:\u00a9\nrfl\n\u00a9\no\nfl\n\u00a9\nJm\n\u00a9\n\u00ab5\nfl\n:A\nfl .\n\u00a9 -w>\nfla CD\nrfl \u2019S\n\u00ab H \u00a9 \u00a9 ^ CJO\npO\n\u00e6 'S \u00a9\n\"fl +3 fl\n.2 g\nCD -W \u00a9 \u00a9 5h\nrfl\n-H>\n\u25a0\u00ab ^ fl fl\n\u2022 rH\n\u00a9 \"fl\nrfl \u00d6\n\u00a9\nCD WH\nfl\n8 \u00a7\n5-.\t\u00a9\nrfl \"O\no ^\nw\n\u00a9\n\u00f6\n\u00a9\n-w>\nrfl\nW\n\u00a9\nO -m \u00a9 -w u fl\n\u00a9\n\"fl . fl\nfl s \u00a9 \u00a9 rfl \u00a9\nrfl 00\n\u00a9 72\n\u00c4 \u00d6\n\u00a9\n\u00a9 r\u2014I\n>r1 c$\nqq\nS \u00f6\nfl\n\"O\nfl\nfl \u00a9\nP^ rrt\nOQ ^\n_= \u00ae S fl\ng \u00ab\u00ab\na h\n\u00eb x\no CM\nfl\ng a\nw w","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"Fortsetzung der Tabelle III. Die reflektorische Erregbarkeit des Ohrlabyrinthes bei Fr\u00fchgeborenen.\n190\nG. Alexander.\nNach der Drehung\tNystagmus\t+ + + + + + + + + + + St++\n\tSumiepuim -snqjnu\tf-i tsl ta-4-4-o-j-4-4- ^ + 4-^ +4-4- ^ ^ st 1,1,11\t\u00d6\tGQ 'S\t\t TH\n\tSun\u00a79Ai9q -\u00efd03\tr\u2014< St+St + + + + + ^^+g+++ rj\tr~~i\ngunqo-iQ; jap puerquAi SunSoAioqjdoyi\t\t+ + + + + + \u25a0)\u201c+ st st -F + + + ~F + ~F .\u25a0\u00a7 M rvi\nSunq9J(j jep Sun^qoin *n pp?Z\t\t10R 20 R 10 L 20 L 10RL 10RL 20RL 30 RL 10 R 10 L 20 RL 10RL 20RL 10RL 10 RL 20RL 30RL 1\nKopfstellung vor der Drehung\t\tfl\tfl\tfl c3\tcS\to3 \u2022 pH\t\u2022 rH\t\u2022 rH 03\t\u00a903 a\ta\ta\nDatum der Dreliver-suche\t\t28.\tXI. \u00bb \u00bb 29.\tXL 30.\tXI. 1.\tXII. 2.\tXII. 29. XI. \u00bb \u25a0 1.\tXII. 2.\tXII. )1 3.\tXI. 1.\tXII. y> 2.\tXII.\nAlter beim I. Dreh- versuch\t\t\u2022\t\u2022\t\u2022 -+J\t-4-\u00bb m\tmm o\t^\to 04\trH\t03\nGeburt\t\t7 Monate 6 Monate 5 Monate 1\n\t\t40 39 34\npqorner)\t\t1750 1350 800\n^qo9|qos99\t\t\u2022b\t*b\t\u00b0*\nent- bunden\t\t27. XI. 29. XI. i ! 1. XII.\nProt.- Nr.\t\t3289 3338\nName der Mutter\t\t<\ta\t< ta\tv4\ts\n\u00fb \u00a3\t\tOJ\tCO\t4 1\u2014t\tT\u2014(\tT\u201ci","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. 191\ninnerhalb der 1. Woche zur normalen Reflexerregbarkeit gelangten. (Ausgenommen Fall 21, der am 8. Tage normal wurde.)\nAlle diejenigen F\u00e4lle, die erst nach der 1. Lebenswoche zur normalen Reaktion gelangt sind, zeigten gelegentlich des 1. Drehversuchs keine Beeinflufsbarkeit des Ausfalles der Reaktion durch Verst\u00e4rkung des Reizes.\nDaraus ergibt sich:\nIn F\u00e4llen von nicht normalerReflexerregbarkeit bei 10 Umdrehungen stellt sich die normale Reflexerregbarkeit rascher ein, wenn schon zur Zeit des 1. Drehversuchs der Ausfall der Reaktion durch Reizverst\u00e4rkung beeinflufst werden kann.\nIII. Beobachtungen an Fr\u00fchgeburten.\nVon den Fr\u00fchgeburten standen im Alter von 6 Monaten\ni'\tv\tn\nii\tn\tn\nv\tn\tn\nn\tn\tv\nii\tv\tn\nii\tv\tn\nv\tn\tn\nn\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\tii\nii\tii\nii\tii\nii\tii\nii\tii\nn\tii\nii\tii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nii\nganzen\nDas Alter zur Zeit des 1. Drehversuchs war bei den verschiedenen Fr\u00fchgeburten verschieden. Die Untersuchung erfolgte im Laufe des 1. Tages in den F\u00e4llen:\nNr. 1, 7, 8, 9, 10, 11, 12 und 13, somit in 8 F\u00e4llen.\n1 Fr\u00fchgeburt stand im Alter von 2 Tagen (Fall 5).\n1\tFall\twurde\tuntersucht\tam 5.\tLebenstag\t(Fall\t6)\n2\tF\u00e4lle\t,.\t\u201e\t\u201e 6.\t\u201e\t(Fall\t2 und\t3)\n1 Fall\t,.\t\u201e\t\u201e9.\t\u201e\t(Fall\t4).\nNur w\u00e4hrend eines Tages beobachtet wurden die F\u00e4lle:\nNr. 1, 2, 3, 4, 7, 8, 9. Die Ursache war entweder, dafs gleich die erste Untersuchung eine normale Reaktion ergab (Fall 1, 2, 3 und 4) oder dafs noch am Tage der Untersuchung Exitus letalis eingetreten ist.\nL\u00e4nger beobachtet wurden die F\u00e4lle:\n5, 6, 10, 11, 12 und 13.","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nG. Alexander.\nBez\u00fcglich des reflektorisch ausl\u00f6sbaren Nystagmus ergab sich Folgendes :\nBei der 1. Untersuchung war die Reaktion normal in Fall 1, 2, 3, 4, 12 und 13, somit in 6 F\u00e4llen (typischer Nystagmus von 12\u201415 Sek. Dauer nach 10 R L-Drehungen).\nIn den \u00fcbrigen F\u00e4llen ergab der 1. Drehversueh keine normale Reaktion:\nSo war im Fall 5 durch 10 R L-Drehungen kein Nystagmus ausl\u00f6sbar.\nIm Fall 6 ergaben 10 R-Drehungen keinen\tNystagmus\n\u201e\t\u201e\t6\t,,\t10 L- \u201e rudiment\u00e4ren \u201e\nIn den F\u00e4llen 7, 8, 9, 10, 11 war kein Nystagmus ausl\u00f6sbar.\nVon den 7 abnorm reagierenden F\u00e4llen ergab 1 Fall (Fall 6) einsinnigen, rudiment\u00e4ren Nystagmus.\nKein Nystagmus, dagegen Bulbuswanderung ergab sich im Fall 8, 9, 10, 11, 13 (nur nach L-Drehungen). Nur in 1 Fall liefs sich weder Nystagmus, noch Bulbus-, noch Kopf be wegungen durch 10 Drehungen ausl\u00f6sen.\nDie Reizverst\u00e4rkung ergab in den 7 abnorm reagierenden\n\u2022 \u2022\nF\u00e4llen gelegentlich der 1. Untersuchung keine \u00c4nderung des Resultates im Fall 8, 9, 10, 11, somit in 4 F\u00e4llen, eine Verschlechterung der Reaktion im Fall 6 (der nach 10 Drehungen auftretende rudiment\u00e4re Nystagmus war durch 20 und 30 R L-Drehungen nicht ausl\u00f6sbar). Eine Besserung des Resultates im Fall 7 und 9 insofern, als im ersteren Falle nach der Drehung, im 2. Fall w\u00e4hrend der Drehung eine kompensatorische Kopfbewegung beobachtet werden konnte.\nVon den drei, 6 Monate alten Fr\u00fchgeburten, die s\u00e4mtlich innerhalb des 1. Lebenstages untersucht wurden, war der Nystagmus in einem Falle ausl\u00f6sbar, in 2 F\u00e4llen nicht. Es zeigte sich nun, dafs im Fall 7, der bereits 1/2 Stunde nach der Geburt untersucht worden ist, auch die \u00fcbrige Reaktion fehlte (Bulbus- und Kopfbewegungen). Nur nach 30 R L-Drehungen stellte sich eine geringe kompensatorische Kopfbewegung ein.\nAn den 8 Stunden alten, 6 monatlichen Fr\u00fchgeburten bestand zwar kein Nystagmus, jedoch Bulbus Wanderung, an der 14 Stunden alten 6 monatlichen Fr\u00fchgeburt liefs sich bereits Nystagmus durch 10 R L-Drehungen ausl\u00f6sen.\nHieraus w\u00e4re zu folgern:","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Die Reflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen. J93\n1. An 6 monatlichen Fr\u00fchgeburten kann kurze Zeit nach der Geburt die Reflexerregbarkeit des Labyrinthes mangelhaft (Fall 8) sein oder vollst\u00e4ndig negativ (Fall 7) sein. Sie kann sich jedoch bereits am 1. Lebenstage in vollst\u00e4ndig normaler Form einstellen (Fall 13).\nFall 13 (6 monatliche Fr\u00fchgeburt) ist l\u00e4ngere Zeit beobachtet worden. Am 2. Lebenstage stellten sich die kompensatorischen Kopfbewegungen ein. Am 3. Lebenstage war durch 10 Umdrehungen kein Nystagmus ausl\u00f6sbar, sondern erst nach Reizverst\u00e4rkung (20 R L-Drehungen). Es spricht dies daf\u00fcr, dafs die Reflexerregbarkeit in der Zeit bis zu ihrem vollst\u00e4ndigen Normalwerden Schwankungen unterliegt. Diese Schwankungen sind sicher durch die Bewufstseinsschwankungen des Neugeborenen verursacht (s. auch S. 155). Die klassischen Beispiele liefern daf\u00fcr auch meine zahlreichen Kontrolluntersuchungen an neugeborenen reifen Kindern. Hier zeigte sich, dafs sobald das Kind einschl\u00e4ft, der Nystagmus nicht mehr ausl\u00f6sbar wird, sondern lediglich die Bulbuswanderung. Auf diese Tatsache mufs besonders geachtet werden, da manche Kinder w\u00e4hrend des Drehversuchs selbst einschlummern und hierdurch leicht Irrt\u00fcmer in der Beobachtung entstehen k\u00f6nnen.\nVom 4. Beobachtungstag an blieb die Reflexerregbarkeit im Fall 13 vollst\u00e4ndig normal.\nIm Fall 6 (61j2 monatliche Fr\u00fchgeburt) liefs sich am 5. Lebenstag nur einsinnig nach 10 L-Drehungen ein rudiment\u00e4rer Nachnystagmus ausl\u00f6sen. Die Reizverst\u00e4rkung war hier wirkungslos, verschlechterte sogar das Resultat.\nDie Fr\u00fchgeburten im Alter von 7\u20148 Monaten (8 F\u00e4lle) und \u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t81/,\t\u201e\t(1 Fall)\nergaben Folgendes:\n5 F\u00e4lle waren beim 1. Drehversuch normal. Diese Individuen standen im 1., 6. oder 9. Lebenstag. In einem Fall (Fall 5) der am 3. Lebenstage noch keinen Nystagmus bot, stellte sich die normale Erregbarkeit erst am 5. Tage ein. Allerdings war am 3. Tage durch 20 R L-Drehungen bereits Nystagmus ausl\u00f6sbar. In den \u00fcbrigen 3 F\u00e4llen ergab eine 10 Stunden alte 8 monatliche Fr\u00fchgeburt (Mifsbildung, Fall 9) keinen Nystagmus. Bei allen anderen, im \u00fcbrigen normalen, 8 monatlichen Fr\u00fchgeburten stellte sich die normale Reflexerregbarkeit am 3. Lebenstage ein (Fall 10). Nur im Fall 11 (7 monatliche Fr\u00fchgeburt)","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nG. Alexander.\nist die reflektorische Erregbarkeit des Bogengangapparates durch die ganze Zeit der Beobachtung, d. h. bis zum 8. Lebenstage abnorm geblieben, auch am 8. Lebenstag war selbst durch die gr\u00f6fste Reizverst\u00e4rkung (30 R L) kein Nachnystagmus ausl\u00f6sbar.\nZusammenfassend l\u00e4fst sich \u00fcber die labyrinth\u00e4re Reflex-erregbarkeit der Fr\u00fchgeburten Folgendes sagen:\nDie Mehrzahl der Fr\u00fchgeburten wird mit nicht normaler Reflexerregbarkeit des Bogengangapparates geboren. In diesen * F\u00e4llen stellt sich zumeist in den 1. Lebenstagen, oder innerhalb der 1. Lebenswoche die normale Reflexerregbarkeit ein. Versager, d. h. Fr\u00fchgeburten, bei welchen auch in der 1. Lebenswoche oder sp\u00e4ter die reflektorische Erregbarkeit des Bogengangapparates nicht vorhanden oder rudiment\u00e4r ist, scheinen nur ausnahmsweise vorzukommen.\nF\u00fcr die Frage des Vorhandenseins oder des Fehlens der reflektorischen Erregbarkeit des Bogengangapparates an Fr\u00fchgeburten kommt dem Alter des Kindes seit der Geburt, d. h. der Anzahl der Lebenstage eine gr\u00f6fsere Bedeutung zu als dem embryonalen Alter. Ich stimme hier ganz mit der Angabe von Bartels \u00fcberein: \u201eDer Zeitabschnitt, in dem der Nystagmus auftritt, h\u00e4ngt wohl nicht vom absoluten Alter der Frucht ab, sondern vom extrauterinen Alter\u201c. Die j\u00fcngste von Bartels untersuchte Frucht war eine Fr\u00fchgeburt Ende des 5. Monates. Bei ihr konnte Bartels deutlich bei jeder Kopfbewegung eine Gegenwendung beider Augen konstatieren, dagegen liefsen sich weder kompensatorische Kopfbewegungen, noch Nystagmus aus-losen.\nAus meinem Fr\u00fchgeburtenmaterial w\u00fcrde hervorgehen, dafs sich fr\u00fchestens der reflektorische Nystagmus einer 6 monatlichen Frucht ausl\u00f6sen l\u00e4fst. Wenigstens habe ich einen Fall beobachtet (Fall 13), in welchem 14 Stunden p. p. bereits durch 10 L-Drehungen der normale Nystagmus ausl\u00f6sbar war.\nDie allgemein gehaltene Angabe von Bartels: \u201eWenn die Fr\u00fchgeburten mehrere Tage extrauterin gelebt haben, so wird allm\u00e4hlich der Nystagmus ausl\u00f6sbar, zuerst nur wenige Zuckungen\u201c kann ich nicht best\u00e4tigen.\nBez\u00fcglich der einzelnen F\u00e4lle ist noch Folgendes zu bemerken:\nFall 3 betrifft eine luetische Mutter. An der 8V2 monatlichen Fr\u00fchgeburt war 6 Tage p. p. der Nystagmus auffallend intensiv","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Die Deflexerregbarkeit d. Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen.\t195\nund lang dauernd (nach 10 R L-Drehungen 20\u201430 Sek.). Auch \u00f6ffnete das Kind stets die Augen w\u00e4hrend der Drehungen.\nIm Fall 4 erfolgte maximale Bulbuswanderung. Der ausl\u00f6sbare Nystagmus war rotatorisch und dauerte nach 10 R L-Drehungen 15\u201418 Sek.\nIm Fall 6, 7, 8 und 14 ist am Tage der Untersuchung Exitus letalis eingetreten. Diese 4 Fr\u00fchgeburten wurden bis zu ihrem Exitus beobachtet. Das Resultat der mikroskopischen Untersuchung des Gehirns und der Geh\u00f6rorgane dieser F\u00e4lle wird mitgeteilt werden.\nIm Fall 8 wurden mehrere Untersuchungen, darunter eine mit besonders raschen Umdrehungen (1 Drehung von 1/4 Sekunde mittlerer Geschwindigkeit) vorgenommen. Die Vermehrung der Geschwindigkeit bzw. der Winkelbeschleunigung hatte keinen Einflufs auf das Versuchsresultat.\nIm Fall 9 blieb nach 20 R - Drehungen der Bulbus nach Hemmung der Drehbewegung in maximaler Rechtsstellung, aus der er erst langsam im Verlaufe von 15 Sek. zur\u00fcckkehrte. Nach analoger Linksdrehung blieb der Bulbus l\u00e4ngere Zeit in maximaler Linksstellung.\nIm Fall 10 blieb der Bulbus am 1. Pr\u00fcfungstage (8 Stunden p. p.) nach Linksdrehung in linker Seitenstellung, nach Rechtsdrehung in rechter Seitenstellung. Am 2. Pr\u00fcfungstage wurde durch Drehung nach links nach Hemmung der Drehbewegung eine Bulbuswanderung nach rechts ausgel\u00f6st. Durch 10 Drehungen nach rechts dagegen ein nach rechts gerichteter grobschl\u00e4giger Nystagmus. Diese irregul\u00e4re Reaktion blieb vom 25. November bis 28. November, d. h. vom 2.\u20144. Lebenstage bestehen, am 5. Lebenstage war bereits eine normale Reaktion vorhanden.\nIm Fall 11 war die Seitenwendung des Bulbus stets maximal, besonders vom 3. Lebenstage an, der Bulbus blieb nach 10 Umdrehungen etwa durch 17 Sek. in maximaler Seitenstellung, aus welcher er nur langsam zur\u00fcckkehrte.\nDie j\u00fcngste von mir untersuchte Frucht war eine Fr\u00fchgeburt von 5 Monaten. An ihr war weder Nystagmus, noch Bulbuswendung ausl\u00f6sbar. Es ergab sich nur eine Kopfdrehung w\u00e4hrend der Drehung nach der Drehrichtung. Durch Reizverst\u00e4rkung bis auf 30 RL konnte an dem Versuchsresultate nichts ge\u00e4ndert werden. Ich fasse die Kopfdrehung in diesem Falle als rein physikalische Kopfbewegung auf. Der Kopf lag frei","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nG. Alexander.\nund die Drehung nach der Drehrichtung trat ein, wie sie auch an jedem leblosen K\u00f6rper eintreten w\u00fcrde. Bartels hat an einer von ihm beobachteten 5 monatlichen Fr\u00fchgeburt bereits kompensatorische Bulbusbewegungen feststellen k\u00f6nnen. In meinem Falle war eine kompensatorische Bulbusbewegung nicht ausl\u00f6sbar. Ich m\u00f6chte dabei hervorheben, dafs zur Zeit der Untersuchung das Kind noch vollst\u00e4ndig frisch war und dafs erst 10 Stunden sp\u00e4ter Exitus letalis eingetreten ist.\nLiteraturverzeichnis.\nB\u00e4r\u00e4ny, Physiologie und Pathologie (Funktionspr\u00fcfung) des Bogengangapparates. Wien. Deuticke 1907.\n\u2014, Monatsschr. f. Ohrenheilkunde, 1906.\nBartels, Martin u. Ziba, \u00dcber Regulierung der Augenstellung durch den Ohrapparat. Graefes Archiv f. Ophthalmologie 76, 1910.\nBychowski, Z., Reflexstudien I. \u00dcber das Verhalten einiger Haut- und Sehnenreflexe bei Kindern im Laufe des 1. Lebensjahres. Deutsche Zeitschr. f. Nervenheilkunde 34 (2).\nKreidl, A., Beitr\u00e4ge zur Physiologie des Ohrlabyrinthes. Pfl\u00fcgers Archiv 61. \u2014, Die Funktion des Vestibularapparates. Ergebnisse der Physiologie V. Jahrg., 1896.\nA. Kreidl u. J. Yanase, Zur Physiologie der CoRTischen, Membran. Zentral-blatt der Physiologie 21, Nr. 16.\nMichailow Sergius , Die Entwicklung der Pupillen- und anderer Augenreflexe bei neugeborenen S\u00e4ugetieren. Pfl\u00fcgers Archiv 133, 1910. Pfister u. Nagel, Physiologie des Zentralnervensystems.\nPolitzer, A., Lehrbuch der Ohrenheilkunde 5. Auf!., 1908.\nPreyer, W., Spezielle Physiologie des Embryo. Leipzig. Grieben 1885.\n\u2014, Die Seele des Kindes 7. Aufl., nach dem Tode des Verfassers bearbeitet von K. L. Sch\u00e4fer, 1908; Grieben, Leipzig.\nSch\u00e4fer, K. L., Funktion und Funktionsentwicklung der Bogeng\u00e4nge. Zeitschr.\nf. Psychologie u. Physiologie der Sinnesorgane 7, 1894. Pfaundler-Schlossmann, Handbuch der Kinderheilkunde 2. Aufl. Vogel, Leipzig 1909.\nUrbantschitsch, E., Kopfnystagmus. Monatsschr. f. Ohrenheilkunde 1909.","page":196}],"identifier":"lit33585","issued":"1911","language":"de","pages":"153-196","startpages":"153","title":"Die Reflexerregbarkeit des Ohrlabyrinthes am menschlichen Neugeborenen","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:18:47.374054+00:00"}

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