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Beziehungen zwischen der Quantität des Reizes und der Qualität der Empfindung

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{"created":"2022-01-31T14:24:54.018712+00:00","id":"lit33586","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Sch\u00f6nberg, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 45: 197-203","fulltext":[{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"197\nBeziehungen zwischen der Quantit\u00e4t des Reizes und\nder Qualit\u00e4t der Empfindung.\nVon\nA. SCH\u00d6NBERGr.\nIch habe in dieser Arbeit teils schon Bekanntes zusammengestellt, teils habe ich, haupts\u00e4chlich auf dem Gebiete der Geschmacksempfindung, eigene Untersuchungen angestellt. Wenn man die Folgerung aus den hier bestehenden Experimenten zieht, so ergibt sich mit Notwendigkeit der Satz: \u201eMit jeder Ver\u00e4nderung des Reizes in quantitativer Hinsicht ist eine Ver\u00e4nderung der Qualit\u00e4t der Empfindung verbunden.\u201c\nDieser Satz hat entschieden grofsen erkenntnistheoretischen Wert, denn er zeigt nicht nur, dafs unsere Empfindung \u2014 wenn man so sagen darf \u2014 uns betr\u00fcgt, sondern er zeigt uns sogar in einigen F\u00e4llen, wie die Natur der \u00e4ufseren Reize beschaffen ist. Demokrit hat bekanntlich behauptet, dafs alle \u00e4ufseren Reize nur quantitativ verschieden w\u00e4ren \u2014 er kam zu dieser Theorie durch eine Untersuchung verschieden langer Hirtenpfeifen \u2014 und wenn diese Behauptung auch in dieser Form unbeweisbar ist, so ergeben doch die hier angegebenen Versuche, dafs sie in gewisser Hinsicht zu Recht besteht.\nW\u00e4re meine Behauptung richtig, w\u00fcrde also mit jeder Ver\u00e4nderung des Reizes in quantitativer Hinsicht eine Ver\u00e4nderung der Qualit\u00e4t der Empfindung verbunden sein, so m\u00fcfste ich im Gebiete der Geschmacksempfindung nachweisen, dafs z. B. ein s\u00fcfser Reiz, sagen wir gel\u00f6stes Saccharin, wenn die L\u00f6sung sehr schwach ist, eine s\u00fcfse Empfindung hervorruft, dafs jedoch bei einem St\u00e4rkerwerden der L\u00f6sung bittere, saure und salzige Nebenempfindungen auf treten, die die Gesamtempfindung beeinflussen. Dies ist nat\u00fcrlich nur sehr schwer nachzuweisen und ich mufste","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nA. Sch\u00f6nberg.\ndaher auf ein Mittel sinnen, wodurch es mir gel\u00e4nge, diese Nebenempfindung besonders scharf hervortreten zu lassen. Dies gelang mir dadurch, dafs ich die L\u00f6sung st\u00e4rker machte, dann geschah es, dafs ich an einen Punkt gelangte, wo trotz einer Verst\u00e4rkung der L\u00f6sung eine Verst\u00e4rkung der s\u00fcfsen Empfindung nicht eintrat. Dann hatte der Reiz die sog. Reizh\u00f6he \u00fcberschritten. Verst\u00e4rkte ich dann die L\u00f6sung doch noch, so mufste eine Verst\u00e4rkung der Nebenempfindung ein treten, da f\u00fcr sie der Reiz die Reizh\u00f6he noch nicht \u00fcberschritten hatte. Ja, diese Nebenempfindung mufste bei entsprechender Zunahme der St\u00e4rke des Reizes \u2014 Saccharin wurde ungel\u00f6st auf die Zunge gebracht \u2014 endlich so stark werden, wie die Grundempfindung selbst. Dann hatte der Reiz auch f\u00fcr die Nebenempfindungen die Reizh\u00f6he \u00fcberschritten. Eine \u00e4hnliche Erscheinung mufste sich nat\u00fcrlich auch bei Salz, Weinsteins\u00e4ure und Bittersalz nach weisen lassen. Wenn es mir also gelang, diese Nebenempfindungen nachzuweisen, so war meine Behauptung richtig.\nMein Bestreben war es wie gesagt, Reize von gr\u00f6fstm\u00f6glich-ster St\u00e4rke anzuwenden. Ich bemerke nun, dafs der Reiz an St\u00e4rke zunahm, wenn ich die Chemikalien in Form gr\u00f6fserer Kristalle auf die Zunge brachte, da kleine Kristalle und Chemikalien in Pulverform zu schnell sich \u00fcber die ganze Zunge verteilten, wodurch der Reiz auf dem einzelnen Zungenteil geschw\u00e4cht wurde. Konnte ich die Chemikalien nicht in gr\u00f6fseren Kristallen erhalten, so liefs ich sie, aus den eben angef\u00fchrten Gr\u00fcnden, in Tabelettenform pressen. Bei Kochsalz und Bittersalz ging dieses ohne Bindemittel. Bei Saccharin jedoch mufste ich ein wenig geschmacklich indifferenten St\u00e4rkekleister zusetzen, da sich die Chemikalien sonst nicht in Tablettenform pressen liefsen. Ich bemerke, dafs die Saccharintabletten, die man in der Apotheke kaufen kann, f\u00fcr diese Versuche unbrauchbar sind, da sie nur 20\u00b0/0 Saccharin, dagegen 80\u00b0/o doppelkohlensaures Natron enthalten. Reines Saccharin kann man nur gegen einen vom Arzte ausgestellten Bezugsschein erhalten, es ist 555 mal so s\u00fcfs wie der beste Zucker. Ebenso ist das gew\u00f6hnliche Kochsalz unbrauchbar, da es nicht reines CIN ist, welches nur in der Apotheke zu haben ist.\nDie Resultate zeigen in 19 von 25 F\u00e4llen eine starke Nebenempfindung, 3 von den 6 F\u00e4llen, bei denen sich keine Nebenempfindungen feststellen liefsen, fallen auf Salz. Dafs sich bei","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Beziehungen zwischen der Quantit\u00e4t des Reizes usiv.\n199\nSalz nur in 3 F\u00e4llen Nebenempfindungen zeigten, erkl\u00e4re ich mir daraus, dafs Salz kein besonders starker Reiz ist. H\u00e4tte ich eine Chemikalie gehabt, die sich zu Salz verh\u00e4lt wie Saccharin zu Zucker, so h\u00e4tte ich sicher auch ganz andere Resultate erhalten.\nF\u00fcr eine Nachpr\u00fcfung meiner Experimente bemerke ichy dafs der Reiz der Chemikalien dann am st\u00e4rksten ist, wenn die Tabletten resp. Kristalle gegen den Gaumen gedr\u00fcckt werden; es scheint, dafs durch den Druck die chemischen Prozesse innerhalb der Geschmacksbecher schneller und besser vor sich gehen. Ein Zerdr\u00fccken der Chemikalien schadet gar nichts, da sie nicht zu Pulverform zerdr\u00fcckt werden k\u00f6nnen, sondern die einzelnen Teile immer noch in einem gewissen Zusammenh\u00e4nge bleiben, wodurch ein Verteilen der einzelnen Chemikalienteilchen \u00fcber die ganze Zunge verhindert wird und somit auch eine Verminderung des Reizes.\nDie Versuche wurden mit der gr\u00f6fsten Vorsicht gemacht. Die Personen wufsten niemals, welche Chemikalien sie im Munde hatten oder die Resultate fr\u00fcherer Versuche mit derselben Chemikalie. Jedes Vorurteil wurde hierdurch verhindert. Dann achtete ich darauf, dafs die Personen l\u00e4ngere Zeit nichts gegessen hatten, damit ich sicher wTar, dafs die Nerven ausgeruht und nicht irgendwelcher Nachgeschmack vorhanden wrar. Die Versuchspersonen waren, wie sich aus der Tabelle ergibt \u2014 die Tabelle enth\u00e4lt \u00fcbrigens alle meine Versuche \u2014 von ganz verschiedenem Alter und beiderlei Geschlechts. Ich lasse die Resultate meiner Versuche hier folgen.\nAlter = Alter der Versuchsperson.\nZeit = Seit wann nichts gegessen.\nGesch. = Geschlecht.\nSchmerzen = Schmerzempfindungen. Die Konstatierung von Schmerzempfindung ist wichtig, da ein zu starker Schmerz eine richtige Beurteilung der Empfindung vereiteln kann.\n\ta)\tChemikalien:\tS accha\trin. (Tabletten.)\nAlter\tZeit\tGesch.\tSchmerz\tReaktion\n17\t174\tw.\tkeine\ts\u00fcfs, starkbitter, sauer.\n38\t2\tw.\tkeine\ts\u00fcfs, nachher sehr bitter.\n13\t3\tm.\tkeine\tbitter.\n17\t3\tm.\tkeine\ts\u00fcfs, bitter, sauer.\n13\t1\tm.\tkeine\tetwas s\u00fcfslich.\n15\t2\tm.\tkeine\terst s\u00fcfs, dann sehr bitter u. sauer.","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\t\tA.\tSch\u00f6nberg.\t\n\tb)\tChemikalien:\tKochs alz\t. (Tabletten.)\n17\t2\tm.\tkeine\tsalzig.\n15\t3\tm.\tkeine\tsalzig, siifs.\n16\t2\tm.\tkeine\tsalzig.\n16\t2\tm.\tkeine\t55\n38\t1\tw.\tkeine\tsalzig, bitter.\n16\t2\tm.\tja\t\u201e\t, s\u00fcfs.\n\tc)\tChemikalien:\tBittersal\tz. (Tabletten.)\n38\t1\tw.\tja\tbitter.\n17\t2\tm.\tkeine\tetwas s\u00fcfs, salzig.\n.20\t3\tm.\tkeine\ts\u00fcfs, bitterer Nachgeschmack,\n17\t2\tm.\tkeine\tsauer.\n\td) Chemikalien: Weinsteins\u00e4ure. (Kristall.)\t\t\t\n38\t4\tw.\tkeine\tsalzig, bitter u. sauer.\n27\t3 v*\tw.\tkeine\ts\u00fcfs und salzig.\n15\t1\tm.\tkeine\tsalzig, etwas s\u00fcfs.\n15\t1\tm.\tkeine\tsauer.\n15\t2\tm.\tkeine\t55\n15\t1\tm.\tkeine\tsauer, s\u00fcfs.\n17\t3\tm.\tkeine\tbitter u. sauer.\n17\t1\tm.\tja\t55\t55\t55\n17\t2\tm.\tkeine\tsauer.\nBei\tdem\tGesichtssinn\tist es ja\teine ganz bekannte Er\nscheinung, dafs wir, wenn wir ein Licht, gleich welcher Farbe, an Intensit\u00e4t zunehmen lassen, wir am Ende die Empfindung weifs haben. Dafs dieses weifs durch ein gegenseitiges Aufheben aller Farben entsteht, zeigt sich dadurch, dafs nach Schliefsung der Lider alle m\u00f6glichen Farben vor unseren Augen einhertanzen. Diese Erscheinung, dafs also Lichtreize von gleicher Qualit\u00e4t aber verschiedener Quantit\u00e4t ganz grundverschiedene Empfindungen hervorrufen k\u00f6nnen, oder anders ausgedr\u00fcckt, dafs Reize von verschiedener St\u00e4rke eine verschiedene Anzahl von qualitativ verschiedenen Nerven reizen k\u00f6nnen \u2014 denn nur hieraus erkl\u00e4rt sich die qualitative Verschiedenheit der Empfindung \u2014 gibt Anlafs zu folgender Betrachtung.\nWir haben innerhalb des Gesichtssinnes eine Unzahl verschiedene Empfindungen. Diese Tatsache hat man gegen die Theorien der spezifischen Energien angef\u00fchrt. Wundt lehnt \u00abdiese Theorie z. B. aus drei Gr\u00fcnden ab, der zweite lautet:\n\u201eDer Begriff der spezifischen Energien widerspricht der Tatsache, dafs in zahlreichen Sinnesgebieten der Mannig-","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Beziehungen zwischen der Quantit\u00e4t des Reizes usw.\n201\nfaltigkeit der Empfindungsquantit\u00e4ten eine analoge Mannigfaltigkeit der psychologischen Sinneselemente durchaus nicht entspricht. So k\u00f6nnen z. B. von einem einzigen Punkte der Netzhaut aus alle m\u00f6glichen Licht- und Farbenempfindungen erregt werden.\u201c Wundt: Grundrifs der Psychologie. 9. Aufl. S. 52.\nDies w\u00fcrde sich jedoch folgendermafsen erkl\u00e4ren lassen. Nehmen wir nur eine ganz geringe Anzahl yon a Nerven an, die eine verschiedene spezifische Energie besitzen, so w\u00fcrde sich die grofse Verschiedenheit der Farbent\u00f6ne daraus erkl\u00e4ren, dafs jeder Reiz nicht, wie von Wundt angenommen, blofs einen ihm ad\u00e4quaten Nerv reizt. Die Verschiedenheit der Farbent\u00f6ne w\u00fcrde sich also aus der Verschiedenheit der quantitativen Reizung der a Nerven erkl\u00e4ren. Nehmen wir z. B. an, wir k\u00f6nnten z verschiedene gelbe T\u00f6ne unterscheiden, so w\u00fcrde das nicht besagen, dafs wir z spezifisch verschiedene Nerven haben, sondern nur, dafs diese z Empfindung durch z Reize hervorgerufen worden sind, die die a verschiedenen Nerven in quantitativ verschiedener Weise gereizt haben. Genau so wird es sich auch beim Geschmack- und Geruchsinn verhalten. Auch hier wird sich die unendliche Mannigfaltigkeit der Empfindung aus der verschiedenen starken Reizung weniger Grundqualit\u00e4ten erkl\u00e4ren, wenn auch beim Geruchsinn z. B. diese Qualit\u00e4ten selbst nicht bekannt sind.\nIch glaube also auch auf dem Gebiete des Gesichtsinns meine Behauptung bewiesen zu haben.\nIch komme jetzt zu dem Gebiete der Tonempfindungen. Wenn man eine Stimmgabel durch Elektrizit\u00e4t in Schwingungen versetzt und den Strom an St\u00e4rke zunehmen l\u00e4fst, so wird man mit einiger Aufmerksamkeit wahrnehmen, dafs man neben dem Grundton noch eine Reihe ganz anderer T\u00f6ne h\u00f6rt, die man bei geringerer St\u00e4rke der Schwingung der Stimmgabel nicht wahrgenommen hat. Dafs diese Erscheinung so wenig bekannt ist, erkl\u00e4re ich mir dadurch, dafs man diese Nebent\u00f6ne als nicht zum eigenen Grundton geh\u00f6rig betrachtete, sondern durch irgendwelches Mitklingen von Gegenst\u00e4nden im Zimmer hervorgerufen. Es verh\u00e4lt sich mit diesen T\u00f6nen \u00e4hnlich wie mit den Summationsund Differenzt\u00f6nen, welcher feinh\u00f6rige Mensch hat diese T\u00f6ne schon bemerkt, wenn er nicht vorher durch die Physik aufmerksam gemacht worden war?\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 45.\n13","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nA. Sch\u00f6nberg.\nIch erkl\u00e4re mir die Entstehung dieser T\u00f6ne auf folgende Weise : Die Lehre von den spezifischen Sinnesenergien sagt, dafs f\u00fcr jeden Ton, den wir wahrnehmen, ein spezieller Nerv und ein spezielles Reizorgan \u2014 Haar oder CoaTischer Bogen \u2014 vorhanden ist. Diese Haare und B\u00f6gen werden von den Wellen nach dem Gesetz der Resonanz in Schwingungen versetzt, es ist also eine \u00e4hnliche Erscheinung, als wenn wir eine Stimmgabel \u00fcber einen auf diese Stimmgabel abgestimmten Resonanzkasten halten; wir sehen dann, dafs durch die Schwingungen der Stimmgabel auch der Resonanzkasten in Schwingungen versetzt wird. Jeder Resonanzkasten wird zwar am st\u00e4rksten immer nur durch eine bestimmte Wellenart gereizt, jedoch wird z. B. ein Resonanzkasten, der auf T\u00f6ne von 435 Schwingungen eingestellt ist, auch durch Wellen von 440 und 430 Schwingungen in Schwingung versetzt werden. Dies kann man sehr leicht nach-weisen, indem man eine Stimmgabel \u00fcber eine Glasr\u00f6hre h\u00e4lt und die Glasr\u00f6hre mit Wasser f\u00fcllt, man wird dann sehen, dafs, wenn wir z. B. 10 ccm Wasser in die R\u00f6hre gef\u00fcllt haben, das Glas anf\u00e4ngt mitzuklingen, dafs bei 12 ccm das Glas am lautesten erklingt und bei 14 ccm auf h\u00f6rt mitzuklingen. Reizt man jetzt die Stimmgabel st\u00e4rker wie vorher, so wird man sehen, dafs weniger Wasser in dem Glase zu sein braucht, um ein Mitklingen des Glases hervorzurufen, dafs bei 12 ccm Wasser das Glas am lautesten mitklingt, und dafs mehr wie 14 ccm Wasser in dem Glase sein m\u00fcssen, damit das Mitschwingen des Glases aufh\u00f6rt.\nGenau dieselbe Erscheinung wird auch bei den Haaren und B\u00f6gen in unserem Ohre stattfinden. Eine Welle von 435 Schwingungen wird nicht nur einen Bogen in Mitschwingung versetzen, sondern mehrere, \u2014 dafs Weilen, B\u00f6gen und Haare, die nicht ganz genau auf diese Wellen abgestimmt sind, in Schwingungen versetzen k\u00f6nnen, ergibt sich schon aus der beschr\u00e4nkten Anzahl der B\u00f6gen und Haare und aus der unendlichen Verschiedenheit der Wellen. Die Anzahl der durch eine Welle in Schwingungen versetzten B\u00f6gen und Haare wird aber von der Intensit\u00e4t der Welle abh\u00e4ngig sein \u2014 wie dies auch bei der Stimmgabel und Resonanzkasten der Fall ist, wie ich oben gezeigt habe \u2014 und daher auch die Qualit\u00e4tsempfindung von der Intensit\u00e4t des Reizes.\nNoch deutlicher als bei der Stimmgabel kann man diese","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Beziehungen zwischen der Quantit\u00e4t des Reizes usiv.\n203\nNebent\u00f6ne bei Saiten und Pfeifen wahrnehmen. Dort entstehen die Nebent\u00f6ne 1. durch die Resonanz im Ohr (subjektive T\u00f6ne), 2. aber durch das H\u00f6rbarwerden von Obert\u00f6nen (objektive T\u00f6ne). (Ich nenne die einen T\u00f6ne subjektiv, weil ihnen keine Schwingungen in der Aufsenwelt entsprechen, w\u00e4hrend dies bei den objektiven T\u00f6nen der Fall ist.) Reizen wir n\u00e4mlich eine Saite, so gibt es immer eine Anzahl von Obert\u00f6nen, die die Reizh\u00f6he wegen ihrer geringen St\u00e4rke noch nicht \u00fcberschritten haben. Reizen wir die Saite st\u00e4rker, so wird ein Teil der Obert\u00f6ne die Reizwelle \u00fcberschritten haben und dadurch h\u00f6rbar werden. Wir sehen also auch hier, dafs mit einem St\u00e4rkerwerden des Tones nicht nur ein St\u00e4rkerwerden der Empfindung, sondern auch eine Ver\u00e4nderung der qualit\u00e4ten Empfindung verbunden ist.\n\u00dcbersehen wir jetzt noch einmal alle Versuche, so glaube ich, dafs ich gezeigt habe, dafs meine Behauptung zu recht besteht.\n13*","page":203}],"identifier":"lit33586","issued":"1911","language":"de","pages":"197-203","startpages":"197","title":"Beziehungen zwischen der Quantit\u00e4t des Reizes und der Qualit\u00e4t der Empfindung","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:24:54.018718+00:00"}

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