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Ein Beitrag zur Lehre vom Farbengedächtnis

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{"created":"2022-01-31T16:48:40.746582+00:00","id":"lit33595","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Loeb, S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 46: 83-128","fulltext":[{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"83\n(Aus dem psychologischen Laboratorium der psychiatrischen und Nerven*\nklinik in Berlin, Prof. Th. Ziehen.)\nEin Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\nVon\nS. Loeb (Hamburg).\nSeit dem Erscheinen der bekannten Ebbinghaus sehen Arbeit \u00fcber das Ged\u00e4chtnis haben sich die meisten Forscher der von Ebbinghaus angegebenen Methoden bedient und sich \u00e4hnliche Aufgaben gestellt. Man sucht den Einflu\u00df der Zeit auf ein-gepr\u00e4gte Vorstellungen genauer zu bestimmen und vergleicht auch die Ged\u00e4chtnisleistungen auf verschiedenen Sinnesgebieten. Bei Arbeiten, deren Interesse sich weniger auf die Auffindung von einfachen Tatsachen und ihre Deutung erstreckt, sondern die es mehr darauf absehen, Fundamente f\u00fcr die Aufgaben der P\u00e4dagogik zu erhalten, finden wir auch z. T. andere zweckentsprechendere Versuchsanordnungen.1 Die letzten gr\u00f6fseren Untersuchungen \u00fcber das Ged\u00e4chtnis sind einmal von Jost2, dann von G. E. M\u00fcller im Verein mit Schumann3 und Pilzecker4 angestellt worden. Ich f\u00fchre die Ergebnisse dieser und anderer Arbeiten nicht an, weil sie in keinem direkten Zusammenhang mit den folgenden Untersuchungen stehen.\nDurch die Einf\u00fchrung der sinnlosen Silben ins Experiment ist eine Methode geschaffen, die eine gr\u00f6fstm\u00f6gliche Gleichwertigkeit der einzelnen Elemente der Untersuchung gew\u00e4hrleistet. Sie bietet aber den Nachteil, dafs sie mit sehr komplexen Erinne-\n1\tVgl. z. B. Meumann, \u00d6konomie und Technik des Ged\u00e4chtnisses. Leipzig 1908.\n2\tJost, Die Assoziationsfestigkeit in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der Verteilung der Wiederholungen. Zeitschr. f. Psych, u. Phys. d. Sinnesorg. 14.\n3\tG. E. M\u00fcller und F. Schumann, Experimentelle Beitr\u00e4ge zur Untersuchung des Ged\u00e4chtnisses, ibidem, 6.\n4\tG. E. M\u00fcller und Pilzecker, Experimentelle Beitr\u00e4ge zur Lehre vom Ged\u00e4chtnis, ibidem, Erg.-Bd. I.\n6*","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84\nS. Locb.\nrungs b il dem arbeitet, die zudem oft nicht frei von Nebenassozia-tionen und vor allem nicht einfach zahlenm\u00e4fsig in bezug auf den physikalischen Reiz ausdr\u00fcckbar sind. Es schien mir daher am zweckm\u00e4fsigsten, wennm\u00f6glich unbenannte Empfindungen dem Ged\u00e4chtnis einzupr\u00e4gen und die Gesetze ihrer Reproduktion festzustellen. Von den Empfindungen schienen mir die Farben besonders geeignet, da die Wortbezeichnungen gerade hier eine sehr unbedeutende Rolle spielen.\nNoch eine Nebenabsicht hatte ich dabei. Aufser dem Wunsche, einigen Aufschlufs \u00fcber den Vorgang der Reproduktion im allgemeinen zu erhalten, wollte ich auch speziell Versuche \u00fcber das Farbenged\u00e4chtnis anstellen, um vor allem, dem Wunsche meines hochverehrten Lehrers, Herrn Geheimrat Ziehen, nachkommend, zu ermitteln, ob es ebenso wie eine spezifische Farbenunterschiedsempfindlichkeit auch ein spezifisches Farbenged\u00e4chtnis gebe, d. h. ob verschiedene Farbenqualit\u00e4ten bei sonst gleichen Versuchsbedingungen verschieden gut im Ged\u00e4chtnis haften bleiben. Dabei konnte ich an eine Arbeit von L. v. Kries u. E. Schottelius ankn\u00fcpfen, auf die ich nachher noch eingehender zur\u00fcckkomme. Im Hinblick auf diese letzte Aufgabe erscheint es mir zweck-m\u00e4fsig, mit einem kurzen \u00dcberblick \u00fcber die Arbeiten, welche die Farbenunterschiedsempfindlichkeit behandeln, zu beginnen.\nZum erstenmal wurde die U.-E. f\u00fcr Farbent\u00f6ne von Mandelstamm 1 untersucht. Er schaltete in den Gang der das Spektrum erzeugenden Lichtstrahlen die Platten eines Ophthalmometers derart ein, dafs die Drehungsachse dem Spalt parallel ist und die Ebene, in der sie aneinandergrenzen, das Spektrum in eine obere und eine untere H\u00e4lfte teilt. Durch Drehung der Platten werden die beiden Teile gegeneinander verschoben. Durch einen schmalen Okularspalt wird aus dem Spektrum eine ann\u00e4hernd homogene Farbe ausgeschnitten. Es wird nun diejenige Drehung bestimmt, bei welcher der obere Teil des Gesichtsfelds vom unteren eben merklich verschieden erscheint. Durch Umrechnung dieser Winkelverschiebung ergeben sich die Werte in pq. Das Resultat seiner Untersuchungen kann folgendermafsen zusammengefafst werden : Die gr\u00f6fste U.-E. besitzt unser Auge im Gelb in der N\u00e4he der Linie D, dann folgen an zweiter Stelle Cyanblau bei F. und Blaugr\u00fcn zwischen b und F ; am unempfindlichsten ist es im Rot.\n1 Gr\u00e4fes Archiv f. Ophthalmologie 13, 399.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\t\u00a75\nD\u00fcbrowolsky 1 verbesserte die Mandelstamm sehe Methode etwas, indem er durch eingeschaltete Nicols den Einflufs der Intensit\u00e4t der Farbenempfindung auszugleichen suchte, und gelangte dabei zu Ergebnissen, die eine doppelt so grofse absolute Empfindlichkeit anzeigen. S. Lamansky 1 2, der sich schr\u00e4g auffallender polarisierter Strahlen bediente, um auch die Intensit\u00e4t abzustufen, fand die gr\u00f6fste U.-E. im Gelb, Blau und im Gr\u00fcn, die geringste ebenfalls im Rot. B. 0. Peirce 3 gelangte mit einer anderen Versuchsanordnung zu \u00e4hnlichen Resultaten. Genauere Untersuchungen auf diesem Gebiet haben zuerst K\u00f6nig und Dieterici 4 vorgenommen , allerdings auch nur an sich selbst. Sie stellten an einem Spektralapparat die mittleren Fehler bei Einstellung auf Farbengleichheit fest; es ergab sich dabei: 1. dafs die Empfindlichkeit f\u00fcr k arben von gr\u00f6lserer Wellenl\u00e4nge als 510^ unabh\u00e4ngig von der Intensit\u00e4t ist. 2. dafs das Maximum der Empfindlichkeit im Gelben liegt und zwar f\u00fcr beide Beobachter an verschiedenen Stellen des Spektrums, 3. dafs die beiden anderen Maxima bei derselben Intensit\u00e4t f\u00fcr beide Beobachter an derselben Stelle liegen, aber 4. bei steigender Intensit\u00e4t nach dem violetten Ende des Spektrums hinwandern. Uhthoff5 stellte an sich selbst die f\u00fcr eben merkliche Farbendifferenzen erforderlichen Wellenl\u00e4ngen\u00e4nderungen fest. Seine Resultate stimmen sehr gut mit denjenigen von K\u00f6nig und Dieterici \u00fcberein. Brodiiun 6 stellte die Kurve der qualitativen Farbenunterschiedsempfindlichkeit zum ersten Male f\u00fcr ein dichromatisches Auge (und zwar sein eigenes gr\u00fcnblindes) fest. F. Exner7 8 gibt in einer Arbeit, die sich im wesentlichen mit der Feststellung der Schnittpunkte der drei Grundempfindungskurven befafst, als Anhang noch eine Reihe der U.-E., die ebenfalls recht gut mit der von K\u00f6nig und Dieterici angegebenen \u00fcbereinstimmt. Eine Arbeit von F. W. Edridge-Green s best\u00e4tigt nur fr\u00fchere Forschungen, dafs n\u00e4mlich die Farben-\n1\tGr\u00e4fes Archiv f. Ophthalm. 18, 1. 98.\n2\tGr\u00e4fes Archiv f. Ophthalm. 17, 1. 123.\n3\tAmerical Journal of Science 26 299, (1883).\n4\tGr\u00e4fes Archiv f. Ophthalm. 80, 2. 171 u. Sitz. Ber. d. Berl. Akad. 29,\n7. 1886.\n5\tGr\u00e4fes Arch. f. Ophth. 84, (4) 1.\n6\tZeitschr. f. Psych, u. Physiol, d. Sinnesorg. 3, 89.\n7\tSitzungsbericht der k. Akademie d. Wissensch. zu Wien. 111, 875.\n8\tOphthalm. Soc. of the Unit. Kingd. 3. Mai u. 18. Okt. 19\u00dc6; siehe auch Klin. Monatsbl\u00e4tter f. Augenheilkunde. 1907, 119,","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"86\nS. Loeb.\nUnterscheidung am feinsten im Gelb, dann im Blau und Gr\u00fcn und Violett und am schlechtesten im Rot ausgebildet ist. Eine weitere ausf\u00fchrliche, auch theoretisch interessante Arbeit \u00fcber die Farben-U.-E. hat noch 0. Steindler1 2 geliefert. Verf. findet 4 Stellen gr\u00f6fster Empfindlichkeit, die ausgepr\u00e4gtesten im Gelb und Blaugr\u00fcn, 2 andere im Blauviolett und im Rot. Zum erstenmal wird also in dieser Arbeit noch ein Maximum der U.-E. im Rot festgestellt, das trotz der Intensit\u00e4tsausgleichung bestehen blieb. Von Steindler wird auch zum erstenmal versucht, diese Ergebnisse bez\u00fcglich der U.-E. in Beziehung zu den von K\u00f6nig und Dieterici ermittelten hypothetischen Grundempfindungskurven zu bringen. Vorausgesetzt wurde, dafs der Farbenton einer Spektralfarbe abh\u00e4ngig ist von dem Verh\u00e4ltnis der erregten Grundempfindungen. Ver\u00e4ndert sich f\u00fcr zwei benachbarte Wellenl\u00e4ngen dieses Mischverh\u00e4ltnis rasch, so haben wir Stellen grofser U.-E. und umgekehrt. Unter diesem Gesichtspunkt wurden nun Berechnungen angestellt, welche die U.-E. aus dem Verh\u00e4ltnis der Grundempfindungen Vorhersagen sollten, und in der Tat stimmen die berechneten Zahlen gut mit den durch die Versuche gefundenen \u00fcberein.\nIm Gegensatz zu dieser relativ grofsen Zahl von Arbeiten \u00fcber die qualitative Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbenempfindungen ist das Farbenged\u00e4chtnis und seine Sch\u00e4rfe f\u00fcr die Reihe der Spektralfarben nur selten untersucht worden. Etwas n\u00e4her mufs ich nur auf die oben schon kurz erw\u00e4hnte Arbeit von L. v. Kries und E. Schottelius 2 eingehen. Die Verff. stellten sich zwei Aufgaben. Erstens sollte die Vp. auf Grund des unmittelbaren Empfindungseindrucks und der von vornherein gegebenen Vorstellung eine Farbe einstellen, die ihr als reine Prinzipalfarbe erschien. Zweitens wurden Zwischenfarben (etwa Orange, Gelbgr\u00fcn) zun\u00e4chst in Erlernungsreihen dem Ged\u00e4chtnis eingepr\u00e4gt und nach 1\u20146 Tagen reproduziert. Auch die Prinzipalfarben wurden sp\u00e4ter nochmals erlernt und reproduziert, Hierbei zeigte sich nun keine merkliche Besserung der Reproduktion durch die Erlernungsreihen. Die Verff. dr\u00fccken dies folgendermafsen aus: \u201eDie eine jeder Reihe zugrunde liegende und sie bestimmende Erinnerungsvorstellung einer Farbe wreicht\n1\tSitzungsbericht der k. Akademie d. Wissensch. zu Wien 115 Abt. II a 1. 39.\n2\tZeitschr. f. Psych, u. Phys. d. Sinnesorg. II. Abt. 42, S. 192.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n87\nzwar im Vergleich zu der erlernten nicht ganz unerheblich ab, ist aber wenigstens f\u00fcr den Zeitraum einer Reihe derartig bestimmt, dafs die einer Reihe angeh\u00f6rigen Einstellungen untereinander eine sehr gute \u00dcbereinstimmung zeigen, eine so gute, dafs sie durch jedesmalige Vorweisung des Musters, wie es in den Erlernungsreihen geschah, nur unerheblich verbessert wird.\u201c Erw\u00e4hnen m\u00f6chte ich noch, dafs mit der angewandten Methode, n\u00e4mlich dem Vergleich der mittleren Durchschnittsabweichung (M. D. A. der Verff.) mit der durchschnittlichen Differenz je zweier aufeinander folgender Einstellungen (M. S. A. der Verff.) eine \u00c4nderung der Ged\u00e4chtnisfarbe nach einer bestimmten Richtung hin im Laufe einer Versuchsreihe nicht konstatiert wurde. Den Vergleich der Farbenged\u00e4chtnisleistungen mit den von K\u00f6nig und Uhthofe angestellten Versuchen \u00fcber Farbenunterschiedsempfindlichkeit gibt folgende Tabelle wieder.\nF\u00fcr Farbe\tOrange 606,6 f-cfi\tGelb 574,5\tGelbgr\u00fcn 564,6\tGr\u00fcn 503,2\tBlangr\u00fcn 473,5\nM. D. A. (Kr. u. Sch.)\t2,27 uii\t1,34\t1,33\t2,02\t1,09\nMittl. F. (K\u00f6nig)\t0,51\t0,45\t0,55\t0,43\t0,57\nEben merkl. Unterschied (Uhth.)\t1,06\t1,01\t1,28\t1,09\t1,36\nAlso auch f\u00fcr das Farbenged\u00e4chtnis gr\u00f6fste Genauigkeit im Gelb und Blaugr\u00fcn, wie f\u00fcr die Farbenunterschiedsempfindlichkeit. Eine Bevorzugung der reinen (benannten) Farben l\u00e4fst sich dabei nicht feststellen.\nBei meinen eigenen Untersuchungen stellte ich mir, wie oben schon bemerkt, zwei Aufgaben:\n1.\tzu untersuchen, ob es ein spezifisches Farbenged\u00e4chtnis gibt,\n2.\tzu ermitteln, wie die Reproduktion einer unbenannten einfachen Farbenvorstellung vor sich geht.\nVersuchsanordnung.\nAlle Versuche wurden mit dem AsnEEschen Farbenmischapparat angestellt. Eine genaue Beschreibung des Apparats findet sich in d. Verhandl. d. deutschen physik. Gesellschaft 1903 Jahrgang V 18/19. Da f\u00fcr meine Versuche die Einteilung der Lichtwellenskala in 5 /u^i zu grob war, wurde auf der einen Seite des Apparats noch eine feinere Skala angebracht, diese aber nicht","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nS. Loeb.\nnach {\u00e2u, sondern nach 4/2 mm geaicht und zur genaueren Ab* lesung mit einem 20 tel Nonius versehen. Ich gebe daher auch in meinen Protokollen die Werte stets nach J/2 mm an und f\u00fcge die Noniuszahl bei; also w\u00fcrde z. B. 2314 bedeuten 23/2 mm ~f~ 14/4o mm- Da es f\u00fcr meine Zwecke nur auf einen Vergleich der Zahlen ankam, war diese Schreibweise erlaubt. Aus demselben Grunde wurde auch von einer Aichung mit Hilfe der FRAUNHOFEKschen Linien abgesehen. Zur Veranschaulichung setze ich hier Zahlen der mm- und der ^/i-Skala, die sich entsprechen, untereinander.\n0\t5\t10\t15\t20\t25 SO 35\t40\t45\t50\t55\t60 mm\n393 422 450 478 507 534 562 589 617 643 670 697 724/m\ni i\nIch stellte meine Versuche mit vier Farben an, nach der mm-Skala 15, 23, 30, 50, nach der am AsHEKschen Apparat befindlichen Skala einem Blau von 478,\u00ab^, einem Gr\u00fcn von 523nfi (ein Gelbton beigemischt), einem Gelb von 562und einem Rot von 670 up.\nUm die Spektralfarben langsamer am Auge vorbeiziehen lassen zu k\u00f6nnen, habe ich auch die Schraube des AsHEEsehen Apparates durch eine solche mit einem gr\u00f6fseren Knopf ersetzen lassen. Der Apparat gestattete auch, die 4 benutzten Farben in subjektiv gleicher Helligkeit darzustellen. So benutzte ich bei der Farbe *15 Spaltweite 40, bei 23 und 30 Spaltweite 20, bei Farbe oO Spaltweite 140. Da ich Farbenqualit\u00e4ten miteinander vergleichen wollte, mufste ich die Intensit\u00e4ten d. h. Helligkeiten subjektiv gleichnehmen. W\u00e4ren n\u00e4mlich die Helligkeiten objektiv gleich gemacht worden, so w\u00e4ren die zugeh\u00f6rigen Lmpf indungsintensit\u00e4ten notwendig verschieden gewesen, mithin w\u00e4ren hierdurch schon die Gesamteindr\u00fccke der Farben verschieden geworden, ein reiner Vergleich der Farbenqualit\u00e4ten also nicht durchf\u00fchrbar gewesen. Um einen reinen Vergleich von Eq mit Eg1 zu erm\u00f6glichen, mufs E{ = E* (nicht etwa 22,- = j\u00dfp) sein. W\u00e4hrend aller Einstellungen blieben die Licht\u00f6ffnungen dei gegen\u00fcberliegenden Seite und die Weifszusatz\u00f6ffnung geschlossen. Auch auf der mit den neuen mm-Skalen versehenen Seite wurde nur die untere Schraube benutzt, so dafs also der obere Halbkreis belichtet erschien. Dabei stand die S\u00e4ttigungsschraube zwischen 4 und 5. Die Irisblende wurde nie benutzt; das Okular wurde z. T. etwas ausgezogen, um dadurch ein reineres","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n89\nBild zu erhalten (s. Fehlerquelle S. 91). Die Versuchsperson sais in einer besonderen Tuchdunkelkammer, in welche der Okularteil des Apparats hineinragte.1\nDie Versuche wurden im allgemeinen nach zwei Methoden angestellt.\nA. Methode der nicht alternierenden Reihen. Vor jeder Versuchsreihe mufste die Vp. 5\u201410 Minuten im Dunkeln sitzen. Dann wurde ihr eine der Farben (\u201eNormalfarbe\u201c) eine Minute lang gezeigt mit der Weisung, sie genau anzusehen, damit sie dieselbe nachher gut einstellen k\u00f6nne. Bevor die Minute vorbei war, wuide nochmals gesagt: \u201egut ansehen! gleich ist\u2019s vorbei.\u201c Kurz vor dem Verschwindenlassen der Farbe wurde, um die Vp. nicht zu erschrecken, \u201efertig\u201c gerufen. Dann trat eine F\u00fcnfminutenpause ein (bei Sch. 10 Min.). W\u00e4hrend dieser Zeit und w\u00e4hrend der Adaptationsperiode, \u00fcberhaupt w\u00e4hrend aller Versuchspausen las der Versuchsleiter der Vp. Unterhaltungslekt\u00fcre vor, oder (seltener) unterhielt sich der Versuchsleiter \u00fcber ein beliebiges Thema mit der Vp. Zur Ged\u00e4chtnispr\u00fcfung wurde der Vp. dann nach Ablauf der f\u00fcnf Minuten die Farbenskala des Apparates vorgef\u00fchrt, und zwar an dem einen Tage nur absteigend, d. h. ausgehend von einer um 5/2 mm gr\u00f6fseren Wellenl\u00e4nge, am anderen Tag nur aufsteigend. Nur zur Kontrolle der Aufmerksamkeit und zur Ausschaltung eines gr\u00f6beren Zeitfehlers wurde zuweilen ein etwas entfernterer Ausgangspunkt gew\u00e4hlt. Wenn die Vp. glaubte, ich sei in der N\u00e4he der Normalfarbe, mulste sie sagen: \u201eLangsamer.\u201c Ich folgte dieser Aufforderung, sah aber, um ganz unbeeinflufst zu bleiben, nur selten auf die Skala, bevor die Vp. endg\u00fcltig \u201egut\u201c gesagt hatte. Ich liefs jedesmal 11 Einstellungen nacheinander ohne neue Exposition machen. Diese Einstellungen folgten ohne Pause aufeinander, wenn nichts dazwischen zu protokollieren war. Einschliefslich der Protokollierung der Bemerkungen nahm eine solche Reihe 10\t15 Min. in Anspruch. Dazu kommt die Adaptationszeit und\ndie Pause, so dafs die ganze Versuchsreihe etwa eine halbe Stunde beanspruchte. Von solchen Reihen konnten meistens zwei an\nAnfangs wurde statt der Dunkelkammer nur eine Zylinderhutschachtel verwendet, in die der Kopf gesteckt wurde ; dar\u00fcber wTurde dann ein schwarzes Tuch gebreitet. Wegen der Unbequemlichkeit f\u00fcr die Vp. wurde diese Anordnung ge\u00e4ndert.","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\nS. Loeb.\neinem Tage von einer Vp. fertig gestellt werden. Dabei wurden aber stets an einem Tag verschiedene Farben verwendet, da sonst ja die ersten Einstellungen ihren \u00dcbungseinflufs zu stark auf die zweite Reihe geltend gemacht h\u00e4tten. Um diesen \u00dcbungseinflufs \u00fcberhaupt m\u00f6glichst auszuschalten, wurde ir\u00fchestens am zweiten Tage ein und dieselbe Versuchsreihe, d. h. mit derselben Farbe wiederholt.\nAls Vpn. bei diesen Versuchen dienten Dr. Scholl (Sch.), Dr. Kroneeld (Kr.), Frl. Bayreuther (B.) und ich (L.). Die Versuchszeit f\u00fcr B. und L. war morgens von 9\u201411, f\u00fcr Sch. nachmittags 6\u20147, f\u00fcr Kr, wechselnd meist zwischen 4 und 6 Uhr. Bei allen Versuchen war ich Versuchsleiter, nur wenn ich selbst Vp. war, leitete Frl. Bayreuther,\nB. Methode der alternierenden Reihen will ich das Verfahren nennen, bei dem ich in ein und derselben Reihe abwechselnd die obere und untere Schwelle bestimmt habe. Eine solche alternierende Reihe wurde folgendermafsen angestellt. Der gr\u00f6fsere Teil dieser Gruppe von Versuchen wurde erhalten, nachdem vorher die zu merkende Farbe einge\u00fcbt war. Ich stellte z. B. der Vp. ein bestimmtes Gelb 30\" lang1 ein mit der Weisung, sich die Farbe zu merken. Nach 20-30\u201c ging ich dann vom Gr\u00fcnen aus und liefs die Vp. mir angeben, wann sie das vorher gezeigte Gelb wieder zu erkennen glaube; den Fehler, den die Vp. hierbei machte, zeigte ich ihr, indem ich vor ihren Augen von der falsch eingestellten Farbe zur richtigen verstellte; dann liefs ich diese wieder kurz (etwa 10\u201c) anschauen und ging von der anderen Seite, also Orange aus. Der Fehler wurde wieder demonstriert. Das machte ich gew\u00f6hnlich 3 mal von jeder Seite aus, blieb noch ein grofser Fehler, dann \u00f6fter, bis 6 mal. Diese Vor\u00fcbungen nenne ich mit Kries und Schottelius Erlernungsreihen. Die so einge\u00fcbte Farbe liefs ich dann in verschiedenen Intervallen, meist 5 oder 10 Min., ein oder mehrere Tage nach der letzten Exposition der Erlernungsreihe wieder alternierend einstellen. Wie die Versuchsreihen im Einzelfall gewonnen sind, steht jedesmal im Protokoll. \u00d6fters habe ich aber die Farbe gar nicht in einer Erlernungsreihe ein\u00fcben lassen, sondern sofort 1' lang gezeigt. Schliefslich habe ich auch Ged\u00e4chtnisreihen von\n1 Vielleicht w\u00e4re es zweckm\u00e4fsiger gewesen, wie bei den nicht alternierenden Reihen stets 1 Min. zu w\u00e4hlen.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n91\nFarben auf genommen, die in fr\u00fcheren Versuchen oft gesehen worden waren, aber nicht mit dem Auftrag, diese Farben im Ged\u00e4chtnis zu behalten. Bei dieser Gruppe konnte ich nicht jedesmal die gleiche Anzahl von Einzel versuchen f\u00fcr eine Reihe machen, sondern mufste mich sehr nach den Vpn. richten ; oft schlofs ich auch ab, wenn ich die f\u00fcr mich wichtige Erscheinung mit ausreichender Sicherheit konstatiert hatte. Bei diesen Versuchen dienten als Vpn. aufser den vorerw\u00e4hnten noch Herr Dr. Poppelreuther (P.) und Herr cand. med. Leeser (Le.); aufser-dem kamen f\u00fcr diese Gruppe noch eine gr\u00f6fsere Zahl von Studenten in Betracht, meist j\u00fcngere Mediziner, die keine psychologische Vorbildung besafsen. Ich zog diese hinzu, weil ich den bei anderen konstatierten Fund auf eine etwas breitere Basis stellen wollte. Da ich mich bei diesen Herrn ganz nach ihrer freien Zeit richten mufste, konnten die Versuche dieser Gruppe nicht zu bestimmten Tageszeiten durchgef\u00fchrt werden.\nFehlerquellen.\nDer Apparat selbst zeigt eine Anzahl kleiner und grofser M\u00e4ngel. Es ist zun\u00e4chst immerhin fraglich, ob die Lichtquelle im Laufe von Monaten konstant bleibt. Ich habe einmal ein neues Gl\u00fchstr\u00fcmpfchen aufgesetzt, ohne dafs eine Vp. mir spontan oder auf Befragen etwas von einer \u00c4nderung sagen konnte. Trotzdem unterliegt es keinem Zweifel, dafs sich die Helligkeitsintensit\u00e4t des gezeigten Bildes \u00e4ndert, wenn auch lange nicht in dem Mafse, wie wir es z. B. bei gew\u00f6hnlicher Gl\u00fchlichtbeleuchtung wahrnehmen. Die gezeigte Farbe konnte ferner nur einen Halbkreis ausf\u00fcllen. Infolgedessen entstand auf dem anderen Halbkreis die Gegenfarbe, die von Vpn., die ihre Aufmerksamkeit nicht ganz auf den oberen Halbkreis konzentrieren konnten, immer mit bei der Einstellung verwertet werden mufste. Manchmal gaben sie an, im unteren Halbkreis nur ein Braun oder Grau zu sehen. Teilweise war der zu beobachtende Halbkreis auch von st\u00f6renden andersfarbigen Bogen umgeben. Auch der Halbkreis selbst war nicht ideal einfarbig. Zun\u00e4chst bemerkte man, wenn das Okular nicht etwas herausgezogen wurde, eine Unzahl von Schmutzflecken, wie St\u00e4ubchen, H\u00e4rchen, P\u00fcnktchen ausschauend. Diese kleinsten Partikelchen wurden meist beim Vorbeif\u00fchren der Skala an einem bestimmten Punkt am deutlichsten","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92\nS. Loeb.\ngesehen und m\u00f6gen dadurch die Ergebnisse beeinflufst haben.1 Neben diesen dunklen Stellen war besonders auffallend eine kleine helle rechteckig begrenzte Stelle, welche einem Bild der Spalt\u00f6ffnung entsprach und mit dieser sich verschob. Die Spalt\u00f6ffnung konnte nicht so eng eingestellt werden, dafs die Gesamtfl\u00e4che stets ein vollkommen einheitliches Bild, d. h. nur eine homogene Farbe darbot; sondern die linke H\u00e4lfte zeigte eine Farbe, die ein wenig mehr nach dem kurzwelligen Spektrumende lag als die rechte. [Nur bei Bot wurde dieser Unterschied nicht bemerkt.]\nDie Fehler, die ganz allgemein durch die Methode der Mini-mal\u00e4nderungen (Grenzmethode) bedingt sind, will ich hier nicht aufz\u00e4hlen. Hier mache ich nur darauf aufmerksam, dafs sie gerade in diesem Fall besonders erhebliche Fehler einschliefsen k\u00f6nnte. Inwieweit diese Bef\u00fcrchtungen zurecht bestehen, wird an einer anderen Stelle dargetan.\nAuch die spezielle Methode, welche ich angewandt habe, k\u00f6nnte zu Bedenken Anlafs geben. Speziell k\u00f6nnte man fragen: Hat es nicht einen Einflufs auf die Ergebnisse, dafs ich 11 Einstellungen machen liefs und mich nicht mit einer oder dreien begn\u00fcgte? Von vornherein m\u00fcfste man ja sagen: Ist das Ged\u00e4chtnis einmal befragt und hat es seine Antwort gegeben, so ist die Frage erledigt. Die \u00fcbrigen 10 Antworten m\u00fcssen das Ergebnis nur tr\u00fcben, insofern sie nicht nur Ged\u00e4chtnisleistungen in bezug auf die Normalfarbe sind, sondern wahrscheinlich auch durch die erste Fehleinstellung der Reihe beeinflufst sind; ja man k\u00f6nnte sogar mit Recht behaupten, dafs jede Einstellung durch die Summe aller voraufgehenden bedingt sei. Die folgenden Er\u00f6rterungen werden ergeben, dafs diese Fehlerquelle allerdings eine Rolle spielt, dafs sie aber zugleich auch wesentlich neue Aufschl\u00fcsse gibt. Die verschiedenen Vpn. sowohl als auch die einzelne Vp. zu verschiedener Zeit sind \u00fcber die hier aufgeworfene Frage geteilter Meinung. Manchmal gibt die Vp. zu, dafs sie sich auch etwas nach der ersten Einstellung gerichtet hat, ein andermal behauptet sie hingegen \u201eNein, die hab\u2019 ich ganz vergessen. F\u00fcr mich ist nur das Urbild mafsgebend.\u201c\nZuweilen wird \u00fcbrigens auch behauptet, die Einstellung richte\n1 Vom 7. bezw. 8. IV. an wurde daher das Okular bei allen Versuchen etwas ausgezogen, s. d. Protokolle.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n93\nsich nach einer Abstraktion der Farbe. Dafs dies in der Tat \u00f6fter der Fall ist, geht auch aus dem Umstand hervor, dafs einzelne Vpn. sich bei der Einpr\u00e4gung der Farbe Worte merkten, etwa \u201ehimmelblau\u201c, \u201ejunglaubgr\u00fcn\u201c, oder \u00e4hnliches. In diesem Fall handelt es sich kaum noch um die verlangte Reproduktion auf Grund des Ged\u00e4chtnisbildes der Normalfarbe, sondern um die Reproduktion nach einem l\u00e4ngst vorhandenen, durch ein Wort fixierten Begriff. Hier m\u00f6chte ich auch noch kurz etwas erw\u00e4hnen, was bei der Besprechung der Ergebnisse genauer ber\u00fccksichtigt wird. Betrachtet man n\u00e4mlich die Resultate der Einzelreihen, so findet man verschiedentlich, dafs die Ergebnisse in den sp\u00e4teren Reihen besser sind als in den fr\u00fcheren. Das bedeutet nun insofern keine Fehlerquelle, als diese \u00dcbungserscheinung allen Gruppen zugute kommt; ob ganz gleichm\u00e4fsig, ist allerdings fraglich. F\u00fcr einzelne Einstellungen waren auch Reflexionen verschiedener Art von Nachteil. Wenn ich z. B. bei Rotversuchen vom Gelbrot kam, glaubte eine Vp., sie bliebe, geblendet von der Intensit\u00e4t, im Hellen zur\u00fcck, und drehte so weit, dafs eine sonst nicht bei ihr vorhandene gekreuzte Schwellenkurve entstand. F\u00fcr wieder andere Einstellungen sind nicht solche Korrektur\u00fcberlegungen, sondern das \u00e4sthetische Empfinden mitbestimmend, wie es verschiedentlich klar zu Protokoll gegeben wird. Nicht ganz ohne Einflufs auf die Resultate waren auch sicherlich die Zwischenpausen zwischen den Einzeleinstellungen, in denen etwas von den Vpn. zu Protokoll gegeben wurde. Ich konnte aber mit dem Protokollieren nicht bis zum Schlufs der ganzen Reihe warten, da die Vp. unm\u00f6glich behalten konnte, zu dem wievielten Versuch sie etwas anzugeben hatte Wenn es auch nicht immer so st\u00f6rend empfunden wurde wie von Br. 1 (siehe unten), so l\u00e4fst sich doch an einzelnen Kurven der alternierenden Reihen nachweisen, dafs es einen betr\u00e4chtlichen Unterschied bedeutet, ob man die Einstellungen unmittelbar aufeinander folgen l\u00e4fst, oder ob kleine Pausen entstehen. Da dies \u00fcberall erw\u00e4hnt ist, so l\u00e4fst sich ein auf diesem Weg entstandener Fehler leicht durch Eliminieren des bez\u00fcglichen Versuchs beseitigen. Einen geringen, aber doch meist nachweisbaren Fehler-einflufs auf die n\u00e4chstfolgende Einstellung hatten auch die Reuef\u00e4lle.1\n1 So nennt Ziehen in seiner Vorlesung die Einstellungen, die unter dem Eindruck stehen, bei dem vorausgegangenen Versuch einen Fehler in bestimmter Richtung gemacht zu haben.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\n8. Loeb.\nWar einmal ein Fehler gemacht, so nahm die Yp. sich beim n\u00e4chsten Mal so zusammen, dais sie gew\u00f6hnlich weit hinter dem der kontinuierlichen Kurve entsprechenden Wert zur\u00fcckblieb. Die Reue f\u00fchrte zur \u00dcberkompensation. Ich habe alle diese Reuef\u00e4lle, da es mir interessant war, diese so gekennzeichnete Reaktion zu verfolgen, wohl in meine Privatprotokolle aufgenommen, aber da sie rechnerisch nicht verwertet wurden, in den Versuchsreihen dieser Arbeit nicht erw\u00e4hnt.\nV ersuchsprotokolle.\nIn den folgenden, in Auswahl mitgeteilten Einzelprotokollen gebe ich zun\u00e4chst die Einstellungen, wie sie aufeinander folgten, daran anschliefsend die zu der Reihe gemachten Bemerkungen wieder. Aufserdem habe ich auch besondere, auffallende Umst\u00e4nde hier vermerkt.\nA. Nicht alternierende Reihen.\nVp. Sch. Gelb. Farbe 30.\nObere Schnelle.\nI.\t17. III. 10. 1. 2913, 2. 309, 3. 307, 4. SO6, 5. 3013, 6. 303, 7. 30, 8. 3016, 9. 305, 10. SO19, 11. 3012. Zur 4. Einstellung: \u201eEher etwas zu weit nach gr\u00fcn, aber die Dreckfiguren1 noch nicht ganz richtig\u201c. Zur 6. u. 8. E.: \u201eDie Scheinbewegung des Kreises nach oben st\u00f6rte eben sehr.2 Am Schlufs auf Befragen nach der Beeinflussung durch fr\u00fchere Versuche: \u201eAls ich es einmal zu gr\u00fcn empfand, da hab ich mir wohl gesagt: nimm dich in acht, dafs sich das Gr\u00fcn nicht einschleicht.\u201c\nII.\t24. III. 10. 1. 307, 2. 3013, 3. 313, 4. 3011, 5. 3017, 6. 311, 7. 311, 8. 31\u00b0, 9. 3014, 10. 312, 11. 314. Zur 2. E. : \u201eDie Helligkeit der Farbe in der mir dargebotenen Gegend schien mir jetzt st\u00e4rker als bei Darbietung der Normalfarbe. Diesmal habe ich mir keine Spracherinnerung gemerkt.\u201c\nIII.\t11. IV. 10. 1. 30u, 2. 3012, 3. 3010, 4. 3014, 5. 31\u00b0, 6. 3019, 7. 317,\n8.\t317, 9. 3113, 10. 31u, 11. 3115. Beim Betrachten der Normalfarbe: \u201eIch sagte mir: Es ist ungef\u00e4hr die Farbe, die du schon kennst. Ich fand sie etwas dunkler als sonst. Zur 3. u. 6. E.: \u201eWenn ein Fehler, dann eher zu weit nach dem Gr\u00fcnen.\u201c\nIV.\t18. IV. 10. 1. 315, 2. 3018, 3. 3017, 4, 3i9, 5. 31*, 6. 315, 7. 3115, 8. 317,\n9.\t3114, 10. 3115, 11. 31n. Beim Betrachten der Normalfarbe: \u201eDas ist doch nicht das Gelb, das ich sonst immer gesehen habe, viel zu wrenig nach dem Gr\u00fcnen; sehr unges\u00e4ttigt.\u201c Zur 5. E. : \u201eDie richtige Farbe habe ich \u00fcberhaupt noch nicht gesehen, diese sind alle zu ges\u00e4ttigt.\u201c Am Schlufs: \u201eEs fiel mir sehr schwer.\u201c\nV.\t25. IV. 10.\t1. 3015, 2. 3015, 3. 3016, 4. 3017, 5. 313, 6. 3017, 7. 3016,\n8. 3015, 9. 3017, 10. 3013, 11. 3017.\n1\tS. S. 91.\n2\tErm\u00fcdung des M. rectus sup.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n95\nUntere Schwelle.\nVI.\t21. III. 10. 1. 302, 2. 29l2, 3. 293, 4. 2816, 5. 288, 6. 285, 7. 289, 8. 28l\u00b0, 9. 28B, 10. 287, 11. 286. Zur 3. E. : \u201eBei den bisherigen Versuchen tauchte mir in unausgesprochenen Worten auf, was ich mir bei der Einpr\u00e4gung gesagt hatte : Nur wenig Gr\u00fcn in dem Gelben und Helligkeit ziemlich gering.\u201c Zur 4. E. : \u201eDer Gesamteindruck ist jetzt ein ganz anderer wie bei Beginn; die gelbe Fl\u00e4che ist gr\u00f6fser und n\u00e4her und von einem blauen Hof umgeben.\u201c Zur 5. E. : \u201eDie Helligkeit stimmt nicht, sie ist zu grofs gegen das, was ich als memorandum gesehen habe.\u201c Zur 6. E. : Bei 27\u00b0 gesagt: \u201eSo, jetzt hab ich die richtige Helligkeit.\u201c Zur 7. E. : \u201eIch habe ganz kurze Nachbilder etwa 1\".\u201c Zur 8. E. : \u201eVielleicht ein bischen zu weit nach Gelb; w\u00e4hrend des Versuchs ist die Gegend der eingestellten Farbe deutlich heller geworden.\nVII.\t7. IV. 10. 1. 298, 2. 299, 3. 2911, 4. 2911, 5. 294, 6. 291, 7. 2817, 8. 2819, 9. 2818, 10. 291, 11. 297. Beim Betrachten der Normalfarbe : \u201eIch dachte mir, es sei ein reines Gelb; im gelben Gebiet aber n\u00e4her dem Gr\u00fcnen als dem Orange.\u201c Zum Schlufs : \u201eDer gelbe Halbkreis war die 4 letzten Male von Violett umgeben. Sprachlich wie beim Einpr\u00e4gen.\u201c\nVIII.\t14. IV. 10. 1. 295, 2. 298, 3. 297, 4. 2912, 5. 29\u00b0, 6. 2910, 7. 29\u00ab, 8. 297, 9. 291, 10. 291, 11. 295. Zur 1. E. : \u201eEin bischen zu dunkel; Farbe richtig.\u201c Zur 3. E.: \u201eWohl weiter nach Gelb als die vorigen; doch nicht falsch.\u201c Zur 5. u. 11. E.: \u201eGut oder zu weit nach Gelb.\u201c Zum Schlufs: \u201eEine Unsicherheit tritt auf, wenn man einen Augenblick nicht mehr zentral fixiert.\u201c\nIX.\t21. IV. 10. 1. 28\u00bb, 2. 2815, 3. 2810, 4. 2812, 5. 288, 6. 286, 7. 29\u00b0, 8. 2818, 9. 28u, 10. 289, 11. 288. Zur 2. E. : \u201eVielleicht zu weit nach Gelb.\u201c\nX.\t27. IV. 10. 1. 29S 2. 292, 3. 296, 4. 292, 5. 2818, 6. 29\u00b0, 7. 298, 8. 297, 9. 2913, 10. 293, 11. 296. Beim Betrachten der Normalfarbe: \u201eFast reines Gelb; mit vieler M\u00fche eine Spur von Gr\u00fcn zu sehen und zwar links.\u201c\nVp. Sch. Blau. Farbe 15.\nObere Schwelle.\nI.\t17. III. 10. 1. 157, 2. l\u00f65, 3. 147. 4. 1417, 5. 159, 6. 1519, 7. 1511, 8. 1518, 9. 1517, 10. 16\u00b0, 11. 1516. Zur Normalfarbe: \u201eTief gef\u00e4rbter Himmel, wie im Theater oder auf Bildern von Italien.\u201c Zur 3. E. : \u201eVielleicht ein bifschen zu dunkel; zu unges\u00e4ttigt, aber schon zu dunkel.\u201c Zur 5. E.: \u201eAn Helligkeit ungef\u00e4hr richtig. Ich habe mir gesagt: Du kommst zu sehr ins Dunkle, wenn du der S\u00e4ttigung nach gehst\u201c. Zur 8 E.: \u201eZiemlich befriedigend.\u201c\nII.\t24. III. 10. 1. 1416, 2. 14u, 3. 1413, 4. 1413, 5. 1418, 6. 1415, 7. 1412, 8. 1410, 9. 1318, 10. 147, 11. 144. Zur Normalfarbe : \u201eDas Blau ist immer blasser geworden\u201c. Zur l.E.: \u201eFarbenton gut. Helligkeit nicht grofs genug.\u201c Zur 3. E. : \u201eNicht so ges\u00e4ttigt wie beim Einpr\u00e4gen.\u201c Zur 7. E. : \u201eIch sage gut, weil mir der Farbenton sonst zu weit nach dem Violetten hinzugehen scheint. Aber die Helligkeit und der Blauton sind zu gering.\u201c Zur 9. E. : \u201eDies war weiter nach dem Violetten hin. Aber es l\u00e4fst sich eben kein \u00e4hnlicher Farbenton einstellen. Sprachliche Hilfe: Selbst f\u00fcr einen italienischen Himmel ist dies Blau noch zu ges\u00e4ttigt.\u201c","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nS. Loeb.\nIII.\t11. IV. 10. 1. 143, 2. 14ll, 3. 1418, 4. 1417, 5. 15\u00b0, 6. 158, 7. 157, 8. 152, 9. 152, 10. 158, 11. 153. Am Schlufs: \u201eDas Blau ist viel schwerer begrifflich zu fixieren. Links sehe ich eher Violett auftreten. Mit ausgezogenem Okular arbeitet sich entschieden viel leichter.\u201c\nIV.\t18. IV. 10. 1. 15\u00b0, 2. 159, 3. 1413, 4. 1419, 5. 1415, 6. 15\u00b0, 7. 1418, 8. 159, 9. 1419, 10. 146, 11. 152. Zur 3. E. : \u201eSehr unsicher.\u201c Zur 4. E. : \u201eDas erscheint mir richtiger, obwohl es ziemlich verschieden sein mufs von den fr\u00fcheren Einstellungen.\u201c Zum Schlufs: \u201eAuch weiter sehr unsicher\u201c.\nV.\t25. IV. 10. 1. 1512, 2. 1414, 3. 151, 4. 152, 5. 15l, 6. 1417, 7. 1418, 8. 1415, 9. 1414, 10. 1415, 11. 1414. Zur 2. E. : \u201eNur etwas zu dunkel.\u201c\nUntere Schwelle.\nVI.\t21. III. 10. 1. 148, 2. 1417, 3. 1416, 4. 148, 5. 145, 6. 1315, 7. 144, 8. 1315, 9. 1317, 10. 14l, 11. 1316. Zur Normalfarbe : \u201eDie kenn\u2019ich nicht. Sie erscheint mir viel dunkler, als die, welche ich als tief himmelblau gesehen habe.\u201c Zur 1. E. : \u201eIch hatte das unangenehme Wissen, dafs sie bei der Einstellung allm\u00e4hlich heller geworden ist.\u201c Zur 2. E. : \u201eVielleicht zu wreit nach dem Gr\u00fcnen hin, aber vorher ungen\u00fcgende Helligkeit.\u201c Zur 7. E. : \u201eEben sagte ich mir: Es war doch ein richtiges tiefes Blau, was du dir einpr\u00e4gen solltest, und ich glaube, dafs ich jetzt mehr nach dem viol. Ende eingestellt habe, dafs ich vorher falsch eingestellt habe und ein stellen mufste, weil mir jetzt diese Farbentongegend bedeutend heller erscheint.\u201c\nVII.\t7. IV. 10. 1. 155, 2. 154, 3. 153, 4. 1412, 5. 1419, 6. 15\u00b0, 7. 1415, 8. 1413 9. 1414, 10. 1413, 11. 143. Zur 2., 5. u. 10. E.: \u201eWenn es falsch ist, dann etwas zu weit nach dem Gr\u00fcn.\u201c Zur 7. E.: \u201eDies ziemlich befriedigend; gar keine Begleiterscheinung.\u201c\nVIII.\t14. IV. 10. 1. 152, 2. 1412, 3. 147, 4. 1315, 5. 1313, 6. 142, 7. 13n, 8. 1313, 9. 1317, 10. 1315, 11. 13l\u00b0. Zur 2. E. : \u201eGut oder zu weit.\u201c Zur 3. E. : \u201eBei der Einpr\u00e4gung ein anderes Merkmal wie fr\u00fcher; diesmal kein Violett, sondern mehr ein unges\u00e4ttigtes Blau, wie an manchen schweren Tagen der Himmel; schwer zu beschreiben.\u201c Am Schlufs: \u201eIch habe mich weiter nach dem Unges\u00e4ttigten gerichtet.\u201c\nIX.\t21. IV. 10. 1. 1415, 2. 146, 3. 1315, 4. 1314, 5. 14\u00b0, 6. 1317, 7. 14\u00b0, 8.\n1317, 9. 1318, 10. 1315, 11. 1311. Am Schlufs: \u201eBeim Einpr\u00e4gen hatte ich mir gesagt: Es ist ein reines Blau, nichts von Violett, nichts von Gr\u00fcn, ein\tziemlich helles\tBlau. Danach habe\tich mich nachher auch\tgerichtet.\u201c\nX.\t27. IV. 10.\t1. 1413, 2. 143, 3. 146,\t4. 14,5 5. 14\\ 6. 1319, 7.\t1316, 8. 147,\n9. 1410, 10. 147, 11. 148. Zur Normalfarbe: \u201eErstaunt, wrie hell und unges\u00e4ttigt das Blau ist.\u201c Zum Schlufs : \u201eEntsprechend dem helleren Einpr\u00e4gungsblau blieb ich auch heute weit mehr im Hellen.\u201c\nVp. Kr. Farbe 50. Rot.\nObere Schwelle.\nI. 22. III. 10.\t1. 4717, 2. 4810, 3. 48\u00b0,\t4. 4718, 5. 4710, 6. 478, 7.\t4716, 8. 486,\n9. 4713, 10. 478, 11. 4719. Zur 2. E.: \u201eDas\terste wTar viel zu hell.\u201c\tZur 5. E. :\n\u00bbUngenau, aber zu hell.\u201c Zur 6. E.: \u201eDiesmal war\u2019s richtig; nicht so hell.\u201c Zur 7. E. : \u201eEs schwankt jetzt sehr stark nach dunkel; vorher war alles zu hell.\u201c Zu 10. E. : immer noch zu hell.\u201c","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n97\nII.\t27. III. 10. 1. 4813, 2. 486, 3. 487, 4. 4812, 5. 48ll, 6. 482, 7. 4813, 8. 482, 9. 492, 10. 4816, 11. 49ll. Zur 1. E.: \u201eIst schon zu hell.\u201c Zur 2. E.: \u201eZiemlich genau geworden.\u201c Zur 8. E.: \u201eDie Aufnahmef\u00e4higkeit f\u00fcr Rot erm\u00fcdet kolossal.\u201c Zum Schlufs: \u201eWenn Sie mir Rot zum Einpr\u00e4gen geben, kann ich zu Beginn vielleicht 10\" lang vor Helligkeit nichts im Gesichtsfeld unterscheiden. Dann nimmt die Intensit\u00e4t allm\u00e4hlich stetig ab, obwohl ich weifs, dafs nichts ver\u00e4ndert wird. Sp\u00e4ter bei dem Vergleich rechne ich immer damit, dafs mein Auge erm\u00fcdet, und sage daher immer schon auf den mir dunkler vorkommenden Gesichtsfeldern, dafs die gew\u00fcnschte Nuance erreicht ist.\u201c\nIII.\t31. III. 10. 1. 48l7, 2. 476, 3. 4711, 4. 487, 5. 489, 6. 481, 7. 4813, 8. 48\u00ab, 9. 4812, 10. 4813, 11. 485.\nIV.\t4. IV. 10. 1. 49\u00b0, 2. 4810, 3. 48\u00b0, 4. 4710, 5. 479, 6. 484, 7. 479, 8. 47l2, 9. 482, 10. 4716, 11. 478. Die Normalfarbe wurde dem r. Auge gezeigt; die 5 ersten und die letzte E. auch mit dem r. Auge gemacht, die 5 anderen mit dem linken.\nV.\t15. IV. 10. 1. 4919, 2. 48l0, 3. 483, 4. 482, 5. 482, 6. 4919, 7. 47l8, 8. 4712, 9. 475, 10. 479, 11. 47u. Normalfarbe rechts gezeigt. Die 5 ersten und die letzte E. links, die anderen rechts. Zur 1. u. 2. E. : \u201ekolossal hell.\u201c Zur 3 E. : \u201eetwas weniger hell.\u201c\nUntere Schwelle.\nVI.\t25. III. 10. 1. 5010, 2. 486, 3. 483, 4. 4719, 5. 48l2, 6. 4819, 7. 50\u00b0, 8. 49l6, 9. 506, 10. 501, 11. 49l3. Zur 2. E. : \u201eDas war auch sehr sch\u00f6n; lauter richtige F\u00e4lle.\u201c Zur 6. E. : \u201eIch finde es sehr genau.\u201c Zur 7. u. 8. E. : \u201eIch glaube, es wird zu dunkel.\u201c Zur 9. E. : \u201eIch bin sehr angestrengt, ich merke, wie die Farbenempfindung nachl\u00e4fst.\u201c Zur 10. E. : \u201eIch werde fortw\u00e4hrend dunkler.\u201c\nVII.\t29. III. 10. 1. 49l, 2. 49\u00b0, 3. 486, 4. 479, 5. 48l2, 6. 488, 7. 476, 8. 475, 0. 4712, 10. 48l, 11. 4717. Zur Normalfarbe: \u201eSie wird ganz rasch dunkler.\u201c Zur 7. E.: \u201eIch glaube, ich bleibe bei der ganzen Reihe zu weit im Hellroten.\u201c\nVIII.\t2. IV. 10.\t1. 50\u00b0, 2. 50\u00b0, 3. 492, 4. 4818, 5. 4819, 6. 49l, 7. 4819,\n8. 4817, 9. 487, 10. 481, 11. 488. Zur 3. E. : \u201eIch glaube, ich bin vorhin zu weit ins Dunkle gegangen; das hier ist sichrer.\u201c Zur 5. E.: \u201eDas ist noch ein bifschen zu hell. Zur 10. u. 11. E. : \u201eEtwas zu dunkel.\u201c\nIX.\t11. IV. 10.\t1. 4914, 2. 4811, 3. 4810, 4. 4812, 5. 497, 6. 498, 7. 4914,\n8.\t4814, 9. 4815, 10. 4814, 11. 4910. Anordnung wie Reihe IV dieser Gruppe. Zur 1. E. : \u201eEtwas zu dunkel.\u201c Zur 4. E.: \u201eDie Anfangshelligkeit st\u00f6rt mich sehr im Vergleichen.\u201c Zur 6. E.: \u201eDies mufs besser geworden sein als die mit dem r. Auge.\nX.\t20. IV. 10. 1. 4917, 2. 5013, 3. 507, 4. \u00f6O2, 5. 4910, 6. 4918, 7. 503, 8. 4914,\n9.\t50l, 10. 502, 11. 506. Anordnung wie Reihe IV dieser Gruppe. Zur 2. und h. E.: \u201eDas war zu dunkel.\u201c Zur 3. E. : \u201eDas ist wesentlich besser.\u201c\nVp. Kr. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nObere Schwelle.\nI. 22. III. 10. 1. 23l8, 2. 226, 3. 231, 4. 235, 5. 236, 6. 233, 7. 2216, 8. 2312, \"9. 23\u00b0, 10. 23\u00b0, 11. 233. Zur Normalfarbe : \u201eSie wird beim Anschauen immer Zeitschr. f. Sinnesphysiol. 46.\t7","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nS. Loeb.\ndunkler.\u201c Zur 1. E.: \u201eWonach ich vergleiche, weifs ich eigentlich gar nicht, ich habe die Farbe gar nicht mehr so pr\u00e4cis im Ged\u00e4chtnis.\u201c Zur 2. E. :\nIch habe gar keine Ahnung mehr von der Ged\u00e4chtnisfarbe ; diese ist viel blauer, aber richtiger als eben die.\u201c Zur 3. E.: \u201eUnsicher.\u201c Zur 4. E. : \u201eIch bin ganz taumlig vor Schlafen. Zur 5. E.: Ist besonders gut geworden; warum ich das glaube, weifs ich nicht.\u201c Zur 6. u. 7. E.: \u201eEher zu weit.\u201c Zur 8. u. 10 E. : \u201eSehr gut geworden.\u201c\nII.\t27. III. 10. 1. 234, 2. 23'5, 3. 2218, 4. 2312, 5. 2310, 6. 23\u00b0, 7. 2217, 8. 2216r 9. 2213, 10. 23\u00b0, 11. 23\u00b0. Zur 1. u. 2. E.: \u201eDie sind sehr sch\u00f6n.\u201c Zur 4. E. : \u201eDas war etwas zu weit.\u201c Zur 9. E. : \u201eIch glaube, ich gerate etwas zu sehr ins Blaue.\u201c\nIII.\t31. III. 10. 1. 22\u00b0, 2. 2218, 3. 223, 4. 21u, 5. 227, 6. 228, 7. 228, 8. 228, 9. 2215, 10. 22\u00b0, 11. 2212. Zur 1. E. : \u201eRecht gut. Mir scheint, dafs ich -weniger auf Grund der eben gezeigten Farbe einstelle, sondern nach den vielen Versuchen in dieser Farbe.\u201c Zur 2. 3. u. 4. E. : \u201eUnsicher im Urteil.\u201c Zur 5. E. : \u201eSicherheitsgef\u00fchl viel gr\u00f6fser als bei den letzten Versuchen.\u201c Zur\n7.\tE. : \u201eZiemlich genau.\u201c\nIV.\t4. IV. 10. 1. 2211, 2. 227, 3. 2210, 4. 228, 5. 2211, 6. 2213, 7. 219, 8. 213, 9. 2013, 10. 212, 11. 218. Anordnung wTie Versuch IV S. 97. Zur 4. E. : \u201eEher zu dunkel\u201c. Zur 7. E.: \u201eIch habe gar keine Empfindung, ob es richtig ist; beim 1. Versuch links war die Empfindung viel besser. Zur 9. E. : Auch schon zu blau\u201c.\nV.\t13. V. 10. 1. 2313, 2. 2217, 3. 23\u00b0, 4. 2219, 5. 229, 6. 2110, 7. 2110, 8. 227, 9. 2117, 10.215, 11. 2019. Anordnung wie Versuch V S. 97. Zur 6. E. : \u201eNoch zu hell.\u201c\nUntere Schwelle.\nVI.\t25. lir. 10. 1. 223, 2. 225, 3. 228, 4. 2213, 5. 2314, 6. 23\u00b0, 7. 23\u00b0, 8. 222, 9. 226, 10. 223, 11. 2214. Zur 3. E. : \u201eZu gelb\u201c. Zur 4. E.: \u201eDas ist viel dunkler, aber genauer.\u201c [Ich habe schneller gedreht als vorhin.] \u201eJetzt ist mein Ged\u00e4chtnis f\u00fcr die Farbe schlechter, als es nach Tagen w7ar.\u201c [Gemeint sind die Versuche der alternierenden Reihen.] Zur 6. u. 7. E. : \u201eSchon wieder etwas zu wTeit.\u201c Zur 8. E. : \u201eJetzt ist es ganz genau ; so dunkel mufs es sein.\u201c\nVII.\t29. III. 10.\t1. 2015, 2. 2114, 3.\t211, 4. 215, 5. 218, 6. 215, 7. 2017,\n8.\t212, 9. 214, 10. 2117, 11. 2L19. Zur 1. E. :\t\u201eEher ein wenig zu weit.\u201c Zur\n2. E.: \u201eZu blau\u201c. Zur 9. E. : \u201eIch habe das Gef\u00fchl ziemlicher Sicherheit\u201c. Zur 11. E.: \u201eZu hell\u201c.\nVIII.\t2. IV. 10. 1. 23\u00b0, 2. 2310, 3. 233, 4. 233, 5. 222, G. 2210, 7. 221S\n8.\t222, 9. 225, 10. 226, 11. 229. Zur 2. u. 3. E.: \u201eZu hell geworden.\u201c Zur 4 E.: \u201eBesser als die 3 ersten.\u201c Zur 5. E.: \u201eBesser als die bisherigen.\u201c\nIX.\t11. IV. 10. 1.\t228, 2. 2212, 3. 2212,\t4. 2214, 5. 225, 6. 221, 7. 225, 8. 22\u00b0,\n9.\t2113, 10.\t2117, 11. 2113.\tAnordnung wie Versuch IV S. 97. Zur 7. E. : \u201eAlle\nVersuche liegen zu weit nach dem Gelben hin.\u201c\nX.\t20. IV. 10. 1. 224, 2. 2110, 3. 228, 4. 2212, 5. 228, 6. 2117, 7. 222, 8. 22u, 9. 2216, 10. 226, 11. 2210. Anordnung wie Versuch IV S. 97. Zur 5. u. 8. E. : \u201eMufs sehr gut geworden sein.\u201c Zur 6. E.: \u201eEher noch ein bifschen zu dunkel.\u201c","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n99\nVp. B. Blau. Farbe 15.\nObere Schwelle.\nI. 2. IV. 10. 1. 1515, 2. 1516, 3. 15l\u00f6, 4. 168, 5. 161, 6. 163, 7. 166, 8. 162, 0. 167, 10. 169, 11. 166. Zur 11. E. : \u201eIch dachte immer an das blaue Bild, das ich zuerst gesehen hatte. Da ich mich sicher f\u00fchlte, konnte ich mich auch nach den vorangegangenen richten, da ich glaubte, dafs das ja die Normalfarbe sei.\u201c\n_ n- 6- !V. 10. 1. 1512, 2. 1515, 3. 15\">, 4. 15'2, 5. 15\u201c, 6. l\u00f61\u00ae, 7. 15\u00ae, 8. l\u00f61*,\n9. 15\", 10. l\u00f611, 11. 15\u2019. Zur 10. E.: \u201eDas kam mir richtiger vor als die letzten beiden.\u201c\nIII.\t11. IV. 10. 1. 159, 2. 158, 3. 1510, 4. 1512, 5. 165, 6. 16\u00b0, 7. 1519, 8. 1519, 9. 1517, 10. 16\u00b0, 11. 16\u00b0. Zur 5. E. : \u201eIch denke an bleu malade\u201c.\nIV.\t20. IV. 10. 1. 153, 2. 1512, 3. 158, 4. 158, 5. 158, 6. 152, 7 159 8 1519 9. 1513, 10. 159, 11. 1513.\nV.\t23. IV. 10. 1. 15\u00b0, 2. 151, 3. 154, 4. 154, 5. 155, 6. l\u00f65, 7. 155, 8 159 9. 155, 10. 1514, 11. 1519\nUntere SchwTelle.\nVI.\t4. IV. 10. 1. 14*, 2. 1419 3. 149, 4. 1410, 5. 148, 6. 1412, 7. 147, 8. 1413, 9. 1419, 10. 142, 11. 1417. Zur Normalfarbe: \u201eIch finde dieses Blau noch bedeutend dunkler als Himmelblau.\u201c Zur 1. E.: \u201eEs erscheint mir schwerer von einem \u00e4hnlichen Farbenton, Violett, einzustellen.\u201c Zur 3. E. : \u201eIch habe das eigentliche Urbild etw'as vergessen. Wenn es in die N\u00e4he kommt, mufs ich mich dran erinnern, dafs es tiefer blau war als der Himmel.\u201c Zur 6. E. : \u201eMir kommt es vor, als ob ich bei den letzten Versuchen immer ein wenig zu weit ins Gr\u00fcne gekommen w\u00e4re.\u201c Zur 9. E. : \u201eWieder zu weit ins Gr\u00fcnliche; das Urbild ist angenehmer.\u201c\nVII.\t8. IV. 10. 1. 145, 2. 144, 3. 146, 4. 143, 5. 1312, 6. 1313, 7. 145, 8. 141, 9. 141, 10. 143, 11. 1410. Zur 5. E. : \u201eIch war etwas beeinflufst, und wollte diesmal nicht so weit gehn.\u201c Zur 6. E. : \u201eIch glaube die Normalfarbe wieder richtiger getroffen zu haben.\u201c\nVIII.\t13. IV. 10. 1. 141-, 2. 148, 3. 143, 4. 1411, 5. 145, 6. 1412, 7. 144, 8. 143, 9. 144, 10. 144, 11. 146.\nIX.\t21. IV. 10.\t1. 148, 2. 146, 3. 1414 4. 147, 5. 1416, 6. 148, 7. 146,\n8. 1410, 9. 147, 10. 146, 11. 14 b\nX.\t25. IV. 10. 1. 141S, 2. 15\u00b0, 3. 1417, 4. 1415, 5. 154, 6. 1412, 7. 1419, 8. 1419, 9. 1413, 10. 1419, 11. 15\u00b0.\nVp. B. Hot. Farbe 50.\nObere Schwelle.\nI. 2. IV. 10. 1. 4810, 2. 4716, 3. 4714, 4. 478, 5. 4614, 6. 45l, 7. 4514, 8. 468, 9. 44\u00b0, 10. 457, 11. 44\u00b0. Zur 5. E.: \u201eIch richte mich auch danach, dafs ich eine bestimmte Lichteinwirkung haben mufs, wenn das richtige Hot erreicht ist.\u201c Zur 6. E.: \u201eIch richte mich auch nach der vorangegangenen Farbe, da ich das Urbild nicht mehr so gena^i im Auge habe.\u201c Zur 10. E. : \u201eIch denke immer, dafs es ein Zinnoberrot sein mufs, besonders bei den letzten Versuchen.\u201c Zum Schlufs : \u201eBeim Hot das ganze Gef\u00fchl unsicherer.\u201c\n7*","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nS. Loeb.\nII.\t6. IV. 10. 1. 4813, 2. 48l2, 3. 4813, 4. 48l, 5. 479, 6. 47l, 7. 4711, 8. 4616, 9. 4612, 10. 4610, 11. 466. Zur 2. E.: \u201eIch mufs mir sehr viel M\u00fche geben, mir die Normalfarbe vorzustellen.\u201c Zur 10. E. : \u201eIch merke es mir nicht nur an der Farbe f\u00fcr sich, sondern auch an dem Kontrast zwischen den beiden Halbkreisen; der wird, wenn die Normalfarbe kommt, viel gr\u00f6fser.\u201c\nIII.\t11. IV. 10. 1. 48l8, 2. 491, 3. 4814, 4. 489, 5. 48\u00b0, 6. 492, 7. 4818, 8. 485, 9. 4812, 10. 4914, 11. 499. Zur 5. E.: \u201eIch denke immer an die Sonne, wenn sie recht sch\u00f6n gl\u00fcht ; dann ist es richtig.\u201c Am Schlufs : \u201eIm ganzen sehr sicher. Diese Farben machen wirklich Freude, jetzt wo sie so glatt sind.\u201c [Das bezieht sich auf das ausgezogene Okular].\nIV.\t20. IV. 10. 1. 5018, 2. 4916, 3. 496, 4. 4917, 5. 508, 6. 50\u00b0, 7. 507,\n8.\t5010, 9. 508, 10. 49l2, 11. 507. Zur 3. E. : \u201eIch f\u00fchle mich etwas unsicher und glaube zuweit gegangen zu sein; doch finde ich vorher nicht die Farbe, wo ich halt sagen k\u00f6nnte.\u201c\nV.\t23. IV. 10. 1. 503, 2. 502, 3. 505, 4. 492, 5. 49\u00b0, 6. 49l5, 7. 49l0, 8. 497,\n9.\t495, 10. 497, 11. 48l8.\nUntere Schwelle.\nVI.\t4. IV. 10. 1. 50\u00b0, 2. 4918, 3. 4911, 4. 4912, 5. 501, 6. 49\u201c, 7. 5019, 8. 5010, 9. 50l8, 10. 5013, 11. 5013. Beim Betrachten der Normalfarbe: \u201eDie Normalfarbe kam mir diesmal viel dunkler vor; ich habe die Empfindung, die Roteinstellung vom vorigen Mal immer zu hell gemacht zu haben. Ich schliefse aus der Versuchsanordnung, dafs dies objektiv dasselbe Rot ist wie das letztemal.\u201c Zur 5. E. : \u201eDas k\u00f6nnte etwas zu dunkel gewesen sein.\u201c Zum Schlufs: \u201eIch richte mich auch etwas nach den Lichtpunkten. Wenn es dunkler wird, sind die Lichtpunkte sehr klar.\u201c Auf Befragen: \u201eIch habe immer gedacht, nur nicht zu hell; bei jedem Versuch habe ich Angst gehabt.\u201c\nVII.\t8. IV. 10. 1. 498, 2. 4812, 3. 4817, 4. 48l, 5. 4815, 6. 483, 7. 496, 8. 4719, 9. 4916, 10. 4716, 11. 4916. Zur Normalfarbe: \u201eBedeutend glatter und gr\u00f6fser. [Das Okular war etwas ausgezogenj. Zur 1. E. : [Als ich bei'45\u00b0 beginne.] \u201eEs schien mir fast richtig im ersten Augenblick.\u201c Zur 3. E.: \u201eIch besinne mich mehr und mehr auf die Normalfarbe Rot und denke an eine untergehende Sonne.\u201c Zur 5. E. : \u201eWieder sicherer.\u201c Zur 8. E.: \u201eEs k\u00f6nnte doch etwas zu fr\u00fch gewesen sein.\u201c [Von der 3. E. ab habe ich abwechselnd schnell und langsam gedreht] Zeitfehler !\nVIII.\t13. IV. 10. 1. 4910, 2. 49ll, 3. 492, 4. 4913, 5. 4912, 6. 497, 7. 498, 8. 49ll, 9. 49l2, 10. 498, 11. 4915.\nIX.\t21. IV. 10. 1. 502, 2. 4916, 3. 4917, 4. 49\u00b0, 5. 491, 6. 48\u201c, 7. 49\u00b0,\n8.\t504, 9. 4915, 10. 49l7, 11. 50l.\nX.\t25. IV. 10. 1. 507, 2. 506, 3. 509, 4. 5013, 5. 49\u201c, 6. 50\u201c, 7. 505, 8. 50\u00b0,\n9.\t505, 10. 50l3, 11. 503.\nVp. L. Blau. Farbe 15.\nObere Schwelle.\nI. 1. IV. 10. 1. 145, 2. 152, 3. 15\u00b0, 4. 158, 5. 15l, 6. 157, 7. 158, 8. 159, 9. 15lr*,\n10.\t15l\u00b0, 11. 159. Zur 1. E. : \u201eDer zun\u00e4chst das Auge treffende grellgr\u00fcne Licht-","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\t101\nstrahl blendet so sehr, dafs man \u00f6fter die Augen schliefsen mufs, um von neuem den Eindruck der jeweilig vorbeifliegenden Farbe zu gewinnen. Nach meinem Ruf \u201eHalt!\u201c sah ich in der Farbe zu viel violett. Es deuchte mir auch, dafs es etwas ganz verschiedenes sei, eine Farbe aus einer Reihe heraus zu treffen, als eine f\u00fcr sich gegebene Farbe zu betrachten.\u201c Zur 2. E. : \u201eAn dieser Farbe habe ich keinen violetten Ton bemerkt. Ich mufste stark an italienisches Himmelblau als Wortvorstellung denken. Von der Normalfarbe hatte ich mehr die Vorstellung der Qualit\u00e4t als der Intensit\u00e4t.\u201c Zur 3. E.: ,,Zu Beginn habe ich eine Abneigung in das Gr\u00fcn zu sehen; die Aufmerksamkeit wird \u00fcberhaupt erst gespannt, wenn eine t\u00fcchtige Portion Cyanblau vorhanden ist, und zum Schlufs beherrscht mich die Vorstellung: \u201eCave violett.\u201c Die beiden letzten Einstellungen m\u00fcssen n\u00e4her beieinander liegen als etwa 1 und 2.\u201c Zur 6. E. : \u201eEine ganz andere Farbenqualit\u00e4t. Auch die Entstehung dieser Farbe kam mir ganz anders vor. Es wrar w-ie bei einer Verw-andlungsszene im Theater. Nur dafs hier die Blauschleier von links nach rechts vorgewrorfen wurden.\u201c Zur 9. E. : \u201eZiemlich unsicher.\u201c Am Schlufs : \u201eBei fast allen Einstellungen sowie auch bei der Normalfarbe merkte ich, dafs die rechte Ecke im Farbenton etwas zur\u00fcckblieb. Ich sp\u00fcre starke Erm\u00fcdungserscheinungen.\u201c\nII.\t4. IV. 10.\t1. 1510, 2. 15\u00ab, 3. 158, 4. 1513, 5. 159, 6. 1518, 7. 1515,\n8.\t1511, 9. 1516, 10. 1513, 11. 16\u00b0. Zur Normalfarbe : \u201eDie Farbe ist doch nicht so vollkommen blau, wie ich sie erwartet h\u00e4tte ; das h\u00e4tte ich auch angeben k\u00f6nnen, wenn ich nicht gew7ufst h\u00e4tte, dafs ich das letzte Mal zu weit nach dem Dunkelblau eingestellt h\u00e4tte.\u201c Zur ganzen Reihe: \u201eIch glaube, im ganzen mehr nach dem violetten Ende des Spektrums abgewichen zu sein; war ziemlich sicher, indem ich auch auf einen geringen Gr\u00fcnzusatz achtete.\u201c\nIII.\t8. IV. 10. 1. 163, 2. 161, 3. 1514, 4. 156, 5. 1518, 6. 16\u00b0, 7. 161, 8. 163,\n9.\t1519, 10. 1516, 11. 1517. Zur 1. E. : \u201eUnsicher, da ich vorher beim Anschauen der Normalfarbe \u00f6fter das Okular verschoben habe. Es dr\u00e4ngt sich wreit eher die Blauvorstellung von fr\u00fcher vor.\u201c Zur 6. E.: \u201eDie eben voraufgegangenen waren vielleicht etwas zu dunkel.\u201c Am Schlufs : \u201eDie grofse Unsicherheit bestand bis zuletzt. Ich habe die Ansicht, dafs sich das sicher an der m. V. ausdr\u00fccken mufs.\u201c\nIV.\t13. IV. 10. 1. 153, 2. 152, 3. 156, 4. 153, 5. 1416, 6. 154, 7. 15*, 8. 1418, 9. 156, 10. 153, 11. 153. Zur 6. E.: \u201eHierbei hatte ich ziemlich das Erinnerungsbild der Normalfarbe, d. h. nicht, die Erinnerung war da, und danach richtete ich die Einstellung; sondern der Vorgang war mehr passiv : Als die bestimmte Farbe da wrar, mufste ich mir sagen: So wTar die Normalfarbe.\u201c Zur 7. E. : \u201eDie Bilder, die ich bis jetzt erlebt, sind im Grunde genommen mit diesem nicht vergleichbar. Dieses war viel gr\u00f6fser, weicher, der Farbenton viel milder.\u201c\nV.\t20. IV. 10. 1. 1513, 2. 1511, 3. 1512, 4. 159, 5. 1510, 6. 15\u00ae, 7. 159, 8. 158, 9. 155, 10. 15\u00b0, 11. 158. Am Schlufs: \u201eErm\u00fcdet. Es kam mir so vor, als ob meistens sehr schnell gedreht w\u00fcrde, so dafs ich pl\u00f6tzlich vor die richtige Farbe kam. Dann glaubte ich auch, dafs die eingestellte Farbe immer blauer w\u00fcrde. Ich konnte mich aber nicht entschliefsen, zur\u00fcckzubleiben.\u201c","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nS. Loeb.\nUntere Schwelle.\nVI.\t2. IV. 10. 1. 1312, 2. 1313, 3. 133, 4. 13\u00b0, 5. 131, 6. 136, 7. 12l3. 8. 13\u00b0,\n9. 1216, 10. 12l0, 11. 128.\nVII.\t6. IV. 10. 1. 13\u00b0, 2. 133, 3. 13\u00b0, 4. 1216, 5. 1213, 6. 1217, 7. 123, 8. 128, 9. 1213, 10. 1218, 11. 126. Am Schlufs: \u201eDie eigentliche Normalfarbe habe ich mit Sicherheit nie gesehen. Bei den ersten Versuchen war ich erstaunt, dafs es noch ein tieferes Blau gebe; sp\u00e4ter kam mir das Anfangs violett nicht mehr so ges\u00e4ttigt vor. Es war so, als ob mir durch die Versuche die F\u00e4higkeit, violett zu empfinden, geschm\u00e4lert w\u00fcrde. Auch das Blau kam mir farbenschw\u00e4cher, blasser vor. Ich war mir fehlerhafter Einstellungen fr\u00fcherer Reihen nicht bewufst.\u201c\nVIII.\t11. IV. 10. 1. 147, 2. 145, 3. 1410, 4. 149, 5. 1410, 6. 148, 7. 14 n, 8. 1410, 9. 149, 10. 141, 11. 1413. Zur 1. E. : \u201eEs sollte blau wie ein ruhiger See werden. Aber es kommen mir alle Farben \u00e4hnlich Vor; am meisten st\u00fctze ich mich noch darauf, dafs rechts im Feld schon ein Wasserblau auftritt.\u201c Am Schlufs: \u201eDie Farben scheinen mir immer heller und blasser geworden zu sein, wie wenn die Sonne \u00fcber dem Meer aufgeht.\u201c\nIX.\t16. IV. 10. 1. 142, 2. 142, 3. 142, 4. 1413, 5. 1418, 6. 1414, 7. 15\u00b0, 8. 1418, 9. 1419, 10. 1419, 11. 1417. Zur 3. und 7. E. : \u201eUnsicher.\u201c Am Schlufs: \u201eNur die beiden ersten Male war es ein Vergleichen der geschauten Farbe mit der individuellen Normalvorstellung. Sp\u00e4ter war das Urbild mehr eine allgemeine Vorstellung einer blauen Farbe, die rechts heller war. Das Taubwerden gegen\u00fcber den Farben wieder bemerkt.\u201c\nX.\t21. IV. 10.\t1. 14u, 2. 1412, 3. 153, 4. 151, 5. 1411, 6. 1412, 7. 1413,\n8.\t1416, 9. 1414, 10. 152, 11. 15\u00b0.\nVp. L. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nObere Schwelle.\nI.\t26. III. 10. 1. 24^ 2. 2410, 3. 24 \\ 4 245, 5. 233, 6. 244 7. 236, 8. 239,\n9.\t24\u00b0, 10. 243, 11. 246.\nII.\t2. IV. 10. 1. 2317, 2. 2113, 3. 2114, 4. 225, 5. 23\u00b0, 6. 232, 7. 2313, 8. 232, 9. 2213, 10. 221, 11. 219. Zur Normalfarbe verwundert: \u201eDas ist 23! Gestern kam mir die Farbe viel gelber vor.\u201c Zur 1. E. : \u201eDie Farbe sah zu Beginn schon so aus wie die gestrige ; ich habe anfangs auch nur Intensit\u00e4tsunterschiede wahrgenommen; dann merkte ich auch gegen Schlufs noch eine Beimischung eines gelben Tons. \u201eHalt\u201c sagte ich aber erst, als diese Beimischung minimal schien.\u201c Zur 2. E. : \u201eDie Intensit\u00e4t ist f\u00fcr mich lange keine so sichere Reminiszenz als die Qualit\u00e4t.\u201c Zur 7. E.: \u201eWenn ich leflektiere, so finde ich doch, dafs die Normalfarbe als individuelles Er-innerungsbild gar nicht mehr recht zu entdecken ist; sondern ich frage mich, was hast du dir bei den anderen Versuchen gesagt. Zur 9. E. : \u201eBei den drei letzten Einstellungen hatte ich wohl mehr im Gelb Halt gesagt, aber ich sagte mir, die vorangegangenen Einstellungen lagen mehr im Gr\u00fcn ; das war sicherlich nicht grundlos, und so bin ich, um die Kontinuit\u00e4t der Reihe zu wahren, weiter nach dem violetten Spektrumende gegangen.\u201c Zui 10. E.. \u201eINach einer solchen Pause [Diktieren] dringt die Normalvor-","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n103\nStellung viel deutlicher durch, so dafs ich von dieser Einstellung sagen kann, sie gibt ein Bild der Normalfarbe wieder.\nIII.\t6. IV. 10. 1. 2217, 2. 238, 3. 23\\ 4. 234, 5. 237, 6. 238, 7. 2315, 8. 2316,\n0.\t24\u00b0, 10. 2316, 11. 24\u00b0.\nIV.\t11. IV. 10. 1. 2216, 2. 21l8, 3. 23\u00b0, 4. 2219, 5. 227, 6. 227, 7. 2215,\n8.\t22\u00b0, 9. 2117, 10. 22\u00b0, 11. 227. Zur Normalfarbe: \u201eZu Beginn reiner Gr\u00fcn, jetzt mehr das Gr\u00fcn der jungen Bl\u00e4tter.\u201c Zur 2. E. : \u201eIch habe die Empfindung, als w\u00e4re ich sehr von der Zeit abh\u00e4ngig, in der ich die richtige Farbe erwarte.\u201c\nV.\t16. IV. 10. 1. 2216, 2. 2213, 3. 2218, 4. 232, 5. 2214, 6. 2212, 7. 2212,\n8.\t229, 9. 23\u00b0, 10. 2213, 11. 227. Zur 1. E. : \u201eSehr grofse Unsicherheit.\u201c Am Schlufs: \u201eIm ganzen war ich etwas beeinflufst durch die Vorstellung, man bleibt zu weit im Gelb.\u201c\nUntere Schwelle.\nVI.\t1. IV. 10.\t1. 2118, 2. 219, 3. 216, 4. 219, 5. 2119, 6. 229, 7. 23\u00b0, 8. 2218,\n9.\t2312, 10. 232, 11. 237. Zur 1. E. : \u201eDiese Versuche sind viel schwieriger [als die mit BlauJ, da ein Pr\u00e4zisionswort fehlt. Man kann die Menge des Gelb und Gr\u00fcn nicht gegeneinander abw\u00e4gen.\u201c Zur 2. E. : Ich denke gar nicht an die fr\u00fcheren Einstellungen in dieser Farbe [2 Tage vorher], sondern bin nur von der heutigen Normalfarbe und vielleicht der 1. Einstellung beeinflufst.\u201c Zur 7. E.: \u201eSpannkraft l\u00e4fst nach, unsicherer.\u201c Am Schlufs: \u201eGegen Ende der Versuche kam es mir darauf an, die Farbe einzustellen, die das gr\u00f6fste Schwanken zwischen Gr\u00fcn und Gelb zul\u00e4fst. Die Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen spielten eine geringere Rolle als bei den Blauversuchen.\u201c\nVII.\t4. IV. 10. 1. 212, 2. 215, 3. 2113, 4. 22\u00b0, 5. 214, 6. 2116, 7. 2113, 8. 2118,\n9.\t2212, 10. 228, 11. 222. Zur Normalfarbe: \u201eDie enth\u00e4lt heute wieder viel mehr von dem Gelb als das letztemal. Ich glaube jetzt, dafs das mit der Tatsache zusammenh\u00e4ngt, dafs ich vorher l\u00e4ngere Zeit mit dem Blau experimentiert habe. Das w\u00e4re eine Art Kontrastwirkung.\u201c Zur 1. E. : \u201eGr\u00f6fste Unsicherheit; ich werfe alles durcheinander, die Farbe, die ich mir ein pr\u00e4gen sollte, die Farbe vom jungen gr\u00fcnen Gras und die vom\n1.\tMal.\u201c Zur 2. E.: \u201eIch suche mich zu fragen: \u201eHatte die heutige Normalfarbe noch etwas mehr Gelb? Ich kann mich aber nicht zwingen, mir eine Antwort darauf zu geben.\u201c Zur 3. E. : \u201eIn dieser Skala scheinen mir zu viele Farben meinem Urbild zu entsprechen.\u201c Zur 5. E. : \u201eSchon bei mehreren dieser Versuche kam es mir vor, dafs nach dem Haltruf sich doch die Farbe noch weiter nach dem roten Ende des Spektrums wenden w\u00fcrde. Es mag sein, dafs dies bei dem Entstehen des Unsicherheitsgef\u00fchls f\u00fcr Gelb eine grofse Rolle spielt.\u201c Zur 6. E. : \u201eMitbestimmend f\u00fcr den Haltruf ist auch eine kurze Spanne Zeit, die ich verstreichen lasse, nachdem ein fadenf\u00f6rmiges St\u00e4ubchen im Gesichtsfeld deutlich geworden ist.\u201c Zur 7. E. : \u201eWortvorstellungen bei dieser Reihe nicht vorhanden.\u201c Zur\n10.\tE. : \u201eBeim Betrachten der vorletzten Einstellung tauchte in mir der Gedanke auf : K\u00f6nntest du nicht ganz allm\u00e4hlich zu weit nach dem Gelb abgewichen sein? Ich nahm mir vor, das beim n\u00e4chstenmal zu kontrollieren. Das letztemal ging ich genau so weit und glaubte meinen Verdacht best\u00e4tigt.\u201c Zur 11. E. : \u201eVielleicht zu weit nach dem violetten Spektrumende im Anschlufs an den Skeptizismus.\u201c","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nS. Loeb.\nVIII.\t8. IV. 10. 1. 2210, 2. 2210, 3. 228, 4. 223, 5. 22\u00b0, 6. 2115, 7. 226, 8. 2118, 9. 228, 10. 232, 11. 2216. Zur 1. E.: \u201eSo grofse Unsicherheit, dafs ich anfangs schon gesagt haben w\u00fcrde: gut. Jetzt f\u00e4llt mir erst wieder ein, dafs ich mir merken wollte : links eine Spur gr\u00fcner, rechts eine Spur blauer als in der Mitte. W\u00e4hrend des Versuchs kam ich trotz angestrengten Nachdenkens nicht auf dieses Hilfsmerkmal.\u201c Zur 4. E. : \u201eNormalfarbe verschwunden ; mehr Richten nach den vorhergehenden Einstellungen.\u201c Am Schlufs: \u201eGr\u00f6fste Unsicherheit w\u00e4hrend der ganzen Reihe. Ich kam mir geradezu stumpf vor, d. h. in der Zeiteinheit merkte ich nur kleinere Differenzen als sonst.\u201c\nIX.\t13. IV. 10.\t1. 23\u00bb, 2. 2219, 3. 2310, 4. 2214, 5. 2217, 6. 232, 7. 2212,\n8. 224, 9. 2216, 10. 2219, 11. 2218.\nX.\t20. IV. 10. 1. 228, 2. 2212, 3. 22\u201c, 4. 2216, 5. 2218, 6. 23\u00b0, 7. 231, 8. 232, 9. 233, 10. 232, 11. 235. Am Schlufs: \u201eDie Farben sind mir sp\u00e4ter qualit\u00e4tsloser und heller vorgekommen; allgemein etwas erm\u00fcdet.\u201c\nVp. L. Gelb. Farbe 30.\nObere Schwelle.\nI.\t20. IV. 10. 1. 3116, 2. 3112, 3. 316, 4. 313, 5. 3017, 6. 311, 7. 3019, 8. 3014, 9. 312, 10. 3017, 11. 3017. Am Schlufs: \u201eIch glaube etwas nach dem Gr\u00fcn abgewichen zu sein.\u201c\nII.\t25. IV. 10. 1. 307, 2. 304, 3. 307, 4. 3014, 5. 30l3, 6. 31\u00b0, 7. 3014, 8. 3015, 9. 312, 10. 3017, 11. 30u.\nIII.\t27. IV. 10.\t1.\t314,\t2. 318,\t3. 3111, 4. 31\u201c, 5. 321, 6. 3115, 7. 3118,\n8.\t319, 9. 3113, 10. 3112, 11. 31\u201c.\nIV.\t6. V. 10. 1. 308, 2. 309, 3. 3014, 4. 306, 5. 3017, 6. 3017, 7. 3015, 8. 30\u201c,\n9.\t3015, 10. 3014, 11. 3013.\nV.\t9. V. 10. 1. 3013, 2. 31\u00b0, 3. 3019, 4. 317, 5. 317, 6. 3110, 7. 318, 8. 31\u00ae, 9. 314, 10. 312, 11. 313.\nUntere Schwelle.\nVI.\t23. IV. 10.\t1.\t298,\t2. 2912,\t3. 2915, 4. 2917, 5. 29i5, 6. 2914 7. 30\u00b0,\n8. 2916, 9. 2917, 10. 2917. 11. 303.\nVII.\t26. IV. 10. 1. 28\u201c, 2. 28\u201c, 3. 2813, 4. 2814, 5. 2814, 6. 2817. 7. 295, 8. 28l5, 9. 2818, 10. 2812, 11. 281'.\nVIII.\t3. V. 10.\t1. 2815, 2. 2818, 3. 296, 4. 2917. 5. 292, 6. 29\u201c, 7. 295,\n8. 2910, 9. 2914, 10 2910. 11. 299.\nIX.\t7. V. 10.\t1. 29\u201c, 2. 2915, 3. 2919, 4. 2912, 5. 2917, 6. 2917, 7. 2918,\n8.\t2915, 9. 2913, 10. 2915, 11. 2919.\nX.\t10. V. 10. 1. 2818, 2. 296, 3. 297, 4. 2912, 5. 298, 6. 296, 7 296, 8. 2910,\n9.\t295, 10. 2916, 11. 29 \\\nB. Alternierende Reihen.\nVp. Bk. Rot. Farbe 50.\nI. 8. III. 10. Erlernt nach 10 Minuten:\nSu 1. 494, 3. 4813, 5. 4714, 7. 475, 9. 4617, 11. 474, 13. 47b 15. 4711 17 487\n19.\t48\u00b0.\nSo 2. 49\u00b0, 4. 488, 6. 48\u00b0, 8. 479, 10. 473, 12. 46\u201c. 14 46\u201c 16 467 18 475\n20.\t4611.\t5\t\u2019","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\t105\nm\nAls Nebenkriterium wird verwertet, dafs das Nachbild auf dem unteren Halbkreis verschwindet, wenn die richtige Farbe erscheint. Am Schlufs folgende Selbstbeobachtung: \u201eWenn Du vom Hellen [Su] kamst, stellte ich nat\u00fcrlich im guten Glauben auf die \u00dcbereinstimmung der Normalfarbe mit dieser Farbe ein. Wenn Du dann verdunkelt hattest, verglich ich diese beiden Farben noch weiter f\u00fcr mich im Ged\u00e4chtnis. Die ersten paarmal war ich der festen \u00dcberzeugung, das war die richtige Einstellung. Dann aber kam es mir bei der \u00dcberlegung so vor, als wenn ich zu weit im Hellrot geblieben w\u00e4re. Meines Erachtens kam diese Deflexion durch das Einstellen vom Dunkelrot her. Ob sie auch ohnedies gekommen w\u00e4re, w7eifs ich nicht. In der Mitte der Versuchsreihe kam mir umgekehrt auch der Gedanke, dafs ich zu weit im Dunkeln geblieben w\u00e4re. Durch diese \u00dcberlegungen war ich sicher zum Schlufs etwas irr im Urteil und hatte den Eindruck, als ob ich vom Hellen kommend immer im Hellen und beim Dunkeln immer im Dunkeln stecken bliebe. Durch diese Reflexionen habe ich mich veranlafst gef\u00fchlt, \u00fcber die letzteingestellten Farben von dieser Seite her hinwegzugehen, um zu der Normalfarbe durchzudringen. Gegen Ende der Reihe kam es mir auch vor, als w\u00e4re ich vom Dunkeln kommend zu hell geworden, h\u00f6chstens ein- bis zweimal.\u201c\nII.\t10. III. 10.\t2 Tage nach Reihe I, inzwischen nicht gesehen.\nSo 1. 5015, 3. 502, 5. 508, 7. 496, 9. 4911, 11. 496, 13. 4714, 15. 4912, 17. 465,\n19.\t4611, 21. 47\u00b0.\nSu 2. 48u, 4. 473, 6. 47\u00b0, S. 482, 10. 499, 12. 488, 14. 488, 16. 4712, 18. 486,\n20.\t482, 22. 4814.\nZur 6. E.: \u201eZu Anfang war ich mehr im Zweifel \u00fcber die Farbe; allm\u00e4hlich erinnere ich mich genauer, wie die Normalfarbe aussah und werde auch sicherer in meinen Angaben.\u201c\nIII.\t15. III. 10. 5 Tage nach II.\nSu 1. 4818, 3. 4813, 5. 491, 7. 478, 9. 4710, 11. 4818, 13. 473, 15. 4815, 17. 472. So 2. 48\u00b0, 4. 4715, 6. 4819, 8. 488, 10. 486, 12. 482, 14. 4517, 16. 434, 18. 43l.\nVp. klagte \u00fcber Schlaftrunkenheit. Am Schlufs: \u201eJe schneller die einzelnen Versuche hintereinander folgen, desto sicherer wird man. Wie die Farbe genau war, ist mir auch durch die Reihe von Versuchen nicht mehr klar ins Ged\u00e4chtnis gekommen. Heute beurteilte ich die Farben nicht mehr nach dem Eindruck, wie sie mir gefallen hatten, ob schmutzig, klar, angenehm usw., sondern vielmehr nach der Farbe an sich. In dieser Reihe habe ich nur hin und her getappt, um die Farbe zu finden, war aber nirgends vollst\u00e4ndig befriedigt. Am Schlufs ein gleiches Differieren wie am Anfang.\u201c\nVp. Br. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nIV.\tAm 10. III. 10 erlernt. Nach 5 Tagen folgende Reihe:\nSu 1. 212, 3. 2117, 5. 226, 7. 2312, 9. 256, 11. 251, 13. 2514, 15. 2519, 17. 25\u00b0. So 2. 2411, 4. 2314, 6. 2417, 8. 257, 10. 263, 12. 2510, 14. 2514, 16. 255, 18. 2511.\nSelbstbeobachtung zur 2. E. : \u201eIch bin noch nicht ganz sicher \u00fcber die Farbe. Ich mufs mich erst an das Gr\u00fcn gew\u00f6hnen. Vorl\u00e4ufig bleib t\u2019s eine rohe Einstellung. Dies war wohl mehr im Dunkelgr\u00fcn als die 1. Ein-","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"106\nS. Loeb.\nStellung; ich habe wohl wTeiter drehen lassen, als ich sollte.\u201c Am Schlufs \u00fcber die Gesamtreihe: \u201eNach einigen Versuchen bekam ich den Eindruck, als ob die von mir gew\u00e4hlte Farbe zu blau sei. Dabei spielte ein \u00e4sthetisches Empfinden eine Rolle. Das vorige Mal [Erlernungsreihe] war es so ein angenehmes Gr\u00fcn. Diesmal am Anfang wTar mir die Farbe nicht direkt unsympathisch, aber auch lange nicht so sympathisch wie das vorige Mal. Ich habe mehr eine Farbe gesucht, die dem \u00e4sthetischen Wohlgeschmack entspr\u00e4che, und diese Farbe lag mehr im Gelben. Nachdem ich nun vom Blauen her die Farbe gefunden hatte, stellte ich auch vom Gelben her nat\u00fcrlich auf diese Farbe ein. Ich hatte am Anfang nur eine Farbe in grofsen Umrissen im Ged\u00e4chtnis. Bei den ersten Versuchen st\u00f6rte, dafs ich dazwischen reden sollte.\u201c\nVp. G. Gelb. Farbe 30.\nV.\t9. III. 10. Erlernt. Nach 10 Minuten.\nSo 1. 2917, 3. 29l2, 5. 288, 7. 286, 9. 289, 11. 282, 13. 2614, 15. 2514, 17. 2411.\nSu 2. 273, 4. 2613, 6. 262, 8. 259, 10. 24l5, 12. 2612, 14. 2511, 16. 232, 18. 2412.\nZum Schlufs: \u201eWenn ich vom Hellen kam, bin ich zu weit im Hellen geblieben und umgekehrt. Zu Anfang w7ar ich sicherer als gegen Ende, weil ich die Normalfarbe nicht mehr so genau wmfste.\u201c Auf Befragen: \u201eDafs die jeweilige Einstellung durch die vorangegangene beeinflufst sein k\u00f6nnte, glaube ich nicht. Ich habe mich immer nach der Normalfarbe gerichtet.\u201c\nVI.\t15. III. 10. 6 Tage nach V. Inzwischen nicht gesehen.1 So 1. 306, 3. 2917, 5. 289, 7. 288, 9. 287, 11. 281, 13. 289, 15. 2810, 17. 281, 19. 284.\nSu 2. 291, 4. 284, 6. 278, 8. 276, 10. 2712, 12. 2717, 14. 27 *, 16. 28\u00b0, 18. 278, 20. 277.\nVII.\t16. III. 10. 1 Tag nach VI. So 1. 2519, 3. 2210, 5. 226, 7. 22\u00b0, 9. 2112, 11. 2015.\nSa 2. 21 \\ 4. 2018, 6. 2019, 8. 2010, 10. 204, 12. 1916.\nVp. G. Blau. Farbe 15.\nVIII.\tErlernungsreihe am 15. III. Ged\u00e4chtnisreihe am 16. III. 10.\nSo 1.\t15\u00b0,\t3.\t1318,\t5.\t13u,\t7.\t13ll, 9. 141, 11. 14\u00b0, 13. 1319.\nSu 2.\t13\u00b0,\t4.\t1217,\t6.\t12u,\t8.\t1212, 10. 128, 12. 125, 14. ll12.\nVp. K. Rot. Farbe 50.\nIN. 25. II. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 15 Min.\nSo 1.\t5115, 3.\t518,\t5.\t5015,\t7.\t514, 9. 51\u00b0, 11. 512, 13. 5014, 15.\t5012,\t17.\t506.\nSu 2.\t515,\t4.\t5014,\t6.\t50\u00b0, 8. 505, 10. 4912, 12. 4915, 14. 4911,\t16.\t486,\t18.\t498.\nX. 26. II. 10. Also 1 Tag nach IX.\nSu 1. 484, 3. 4716, 5. 4719, 7. 4810, 9. 4713, 11. 48\u00b0, 13. 486, 15. 4818, 17. 499,\n19.\t496.\nSo 2. 49l5, 4. 494, 6. 4818, 8. 502, 10. 601, 12. 492, 14. 502, 16. 49u, 18. 5013,\n20.\t50\u00b0.\n1 Zum Zwecke der Raumersparnis sind von hier ab die Protokolle\nweggelassen.","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n107\nXI.\t28. II. 10. Also 2 Tage nach X.\nSo 1. 492, 3. 491, 5. 49\u201c, 7. 4910, 9. 4815, 11. 4812.\nSu 2. 4913, 4. 4915, 6. 505, 8. 495, 10. 4915, 12. 501.\nVp. K. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nXII.\tErlernt am 26. II. Ged\u00e4chtnisreihe nach 2 Tagen.\nSo 1. 239, 3. 235, 5 2316, 7. 2313, 9. 226, 11. 2210, 13. 222.\nSu 2. 202, 4. 2015, 6. 2012, 8. 20l9, 10. 20\u00b0, 12. 21\\ 14. 2013.\nVp. Li. Rot. Farbe 50.\nXIII.\t28. II. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 15 Min.\nSo 1. 5019, 3. 508, 5. 4916, 7. 497, 9. 4818, 11. 49l, 13. 4819, 15. 4910, 17. 49u. Su 2. 4818, 4. 49\u201c, 6. 4719, 8. 49l, 10. 4912, 12. 4815, 14. 494, 16. 4815, 18. 486.\nXIV.\t4. III. 10. Also 4 Tage nach XIII.\nSo 1.\t52\u00b0,\t3.\t513,\t5. 507,\t7.\t501,\t9. 50\u00b0, 11. 4819, 13. 4917.\nSu 2.\t49 \\\t4.\t499\t6. 485,\t8.\t485,\t10. 486, 12. 488, 14. 4816.\nVp. II. O. P. Rot. Farbe 50.\nXV.\t2. III. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 10 Min.\nSo 1. 488, 3. 479, 5. 4612.\nSu 2. 473, 4. 47ll, 6. 469.\nVp. R. Gelb. Farbe 30.\nXVI.\t2. III. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 10 Min.\nSo 1.\t3016,\t3.\t30\u00b0,\t5. 30\\\t7.\t29\u201c\t9. 29\u201c, 11. 30\u00b0, 13. 308.\nSu 2.\t298,\t4.\t296,\t6. 299,\t8.\t297,\t10. 2910, 12. 296, 14. 303.\nVp. L. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nXVII.\t10. II. 10. Nicht erlernt, gestern gesehen.\nSo 1. 261, 3. 245, 5. 2315, 7. 231, 9. 227, 11. 226, 13. 231, 15. 2412, 17. 2114,\n19.\t24\u00b0, 21. 23\u201c.\nSu 2. 2013, 4. 229, 6. 229, 8. 2112, 10. 2214, 12. 229, 14. 2218, 16. 2213, 18. 227,\n20.\t2119, 22. 2212.\nXVIII. 11. II.\t10.\tAlso 1\tTag nach XVII.\nSu 1.\t2114\t3. 229, 5. 24\u00b0,\t7.\t239,\t9. 2311,\t11.\t231,\t13. 245, 15. 2314, 17. 2317\n19.\t2312, 21. 24\u00b0.\nSo 2. 242, 4. 2310, 6. 24\u201c 8. 238, 10. 2317, 12. 246, 14. 24\u00b0, 16. 2410, 18. 232,\n20.\t2218, 22. 2314\nVp. L. Gelb. Farbe 30.\nXIX.\t6. IV. 10. Nicht erlernt; sondern 1 Min. gezeigt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 5 Min.\nSo 1. 314, 3. 318, 5. 31\u00b0, 7. 319, 9. 317, 11. 3110.\nSu 2. 2916, 4. 2914, 6. 305, 8. 2919, 10. 2910, 12. 302.\nXX.\t7. IV. 10. Also 1 Tag nach XIX.\nSo 1.\t314,\t3. 31\u201c, 5. 315,\t7.\t314,\t9. 3113,\t11.\t3118,\t13. 31\u201c.\nSu 2.\t286,\t4. 308, 6. 3010,\t8.\t30\u00b0,\t10. 309,\t12.\t31\u00b0,\t14. 3014.\nVp. P. Rot. Farbe 50.\nXXI.\t15. II. 10. Nicht erlernt, oft tags zuvor gesehen.\nSo 1. 4913, 3. 4714, 5. 476.\nSu 2. 47S 4. 474, 6. 477.","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nS. Loeb.\nXXII. 17. II. 10.\t2 Tage nach der Erlernungsreihe.\nSo 1. 50\u00ab, 3. 49* 5. 481*, 7. 47\u00bb9, 9. 478, 11. 45\u00bb, 13. 4612, 15. 463. 17. 4514, 19 45 i\u00df 21. 4413.\nSu 2. 496, 4. 4814, 6. 486, 8. 4714, 10. 4614, 12. 4714, 14. 478, 16. 466, 18. 473, 20. 4514, 22. 456.\nXXIII. 24. II. 10. Nicht wieder erlernt.\nSo 1. 4716, 3. 4615, 5. 451, 7. 457, 9. 4417, 11. 4410. Su 2. 46\u00b0, 4. 456, 6. 4510, 8. 4511, 10. 459, 12. 4513.\nXXIV.\t24. II. 10.\t10. Min. nach einer neuen Erlernungsreihe.\nSo 1. 51l9, 3. 52\u00b0, 5. 5113, 7. 512, 9. 517, 11. 521, 13. 52\u00b0, 15. 516, 17. 5013,\n19.\t5018, 21. 509.\nSu 2. 4919 4. 5114, 6. 513, 8. 5015, 10. 5013, 12. 5114, 14. 5113, 16. 518, 18. 51 \\\n20.\t513, 22. 5017.\nXXV.\t3. III. 10. Also 7 Tage nach XXIV. So 1. 527, 3. 51u, 5. 513, 7. 5010, 9. 51S 11. 51\u00b0.\nSu 2. 50u, 4. 4910, 6. 50\u00b0, 8. 4918, 10. 5013, 12. 5019.\nVp. P. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nXXVI.\t14. III. 10. Nicht erlernt. Oft, zuletzt vor 3 Wochen gesehen.\nSu 1.\t2210, 3. 23\u00b0, 5. 232,\t7.\t235, 9. 2311, 11. 2312, 13.\t2317,\t15. 2314,\t17. 2318.\nSo 2.\t2317, 4. 238, 6. 237,\t8.\t239, 10. 236, 12. 238, 14.\t235,\t16.\t233,\t18.\t236.\nVp. Sch. Blau. Farbe 15.\nXXVII. 7. III. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 10. Min.\nSu 1.\t1410, 3. 15 S 5. 155,\t7.\t1416, 9. 1412, 11. 1417.\nSo 2.\t159, 4. 1511, 6. 153,\t8.\t1416, 10. 1414, 12. 152.\nXXVIII. 10. III. 10. Also 3 Tage nach XXVII.\nSo 1.\t168, 3. 16\u00b0, 5. 1514,\t7.\t1513, 9. 1514, 11. 1511.\nSu 2.\t159, 4. 159, 6. 1512,\t8.\t1511, 10. 15u, 12. 1514.\nXXIX.\t14. III. 10. Also 4 Tage nach XXVIII.\nSu 1. 158, 3. 157, 5. 1515, 7. 1510, 9. 15\u00b0, 11. 151.\nSo 2. 16\u00b0, 4. 163, 6. 16\u00b0, 8. 163, 10. 163, 12. 162.\nVp. Sch. Gelb. Farbe 30.\nXXX.\t2. III. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 10 Min.\nSo 1. 315, 3. 3019, 5. 3018, 7. 3013, 9. 3010, 11. 307, 13. 309.\nSu 2. 2912, 4. 2916, 6. 30l, 8. 2912, 10. 2917, 12. 30\u00b0, 14. 30\u00b0.\nXXXI.\t3. III. 10. Also 1 Tag nach XXX.\nSo 1. 332, 3. 322, 5. 3118, 7. 3113, 9. 314, 11. 319, 13. 311, 15. 3017, 17. 3014,\n19.\t3015, 21. 3019 23. 3011.\nSu 2. 2917, 4. 30\u00b0, 6. 2919, 8. 30\u00b0, 10. 30\u00b0, 12. 303, 14. 305, 16. 309, 18. 306,\n20.\t308, 22. 30\u00b0, 24. 307.\nXXXII. 7. III. 10. Also 4 Tage nach XXXI.\nSo 1. 3012, 3. 3010, 5. 306, 7. 305, 9. 302, 11. 2912.\nSu 2. 2912, 4. 2913, 6. 296, 8. 2913, 10. 2912, 12. 2919\nXXXIII. 14. III. 10. Also 7 Tage nach XXXII.\nSu 1. 251, 3. 278, 5. 279, 7. 277, 9. 289, 11. 2815, 13. 292.\nSo 2. 2812, 4. 288, 6. 2810, 8. 29\u00b0, 10. 30\u00b0, 12. 3014. 29u.","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n109\nVp. Kr. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nXXXIV. 11. II. 10. Nicht erlernt. Vor 4 Tagen oft gesehen.\nSo 1. 2613, 3. 26l, 5. 25\u201c, 7. 265, 9. 266, 11. 2515, 13. 2713, 15. 2619, 17. 2610,\n19.\t268.\nSu 2. 2412, 4. 259, 6. 2513, 8. 2516, 10. 255, 12. 2419, 14. 2510, 16. 25\u201c, 18. 26\u00b0,\n20.\t258.\nXXXV. 12. II. 10.\nSu 1. 2516,\t3. 255,\t5.\t255,\t7.\t2515,\t9.\t2510,\t11.\t252.\nSo 2. 266,\t4. 2515,\t6.\t268,\t8.\t263, 10.\t2512,\t12.\t252.\nXXXVI. 15. II. 10. Tags zuvor gesehen.\nSu 1. 2117, 3. 2118, 5. 226.\nSo 2.\t227, 4. 2119,\t6.\t225.\nXXXVII.\t22. II. 10.\tVor 3\tTagen oft\tgesehen.\nSo 1.\t2510, 3. 25\u00b0,\t5.\t2410, 7. 245,\t9. 245,\t11. 246.\nSu 2. 242, 4. 245, 6. 24 *, 8. 244, 10. 249, 12. 242.\nXXXVIII. 9. III. 10.\nSu 1. 273,\t3. 2713,\t5.\t278,\t7.\t26\u201c,\t9.\t2619.\nSo 2. 2719\t4. 273,\t6.\t27\u00b0,\t8.\t26\u201c,\t10. 2613.\nVp. Kr. Rot. Farbe 50.\nXXXIX. Am 14. II. 10. erlernt; am 15. II. Ged\u00e4chtnisreihe.\nSo 1.\t50\u201c, 3. 51l,\t5.\t5012, 7. 517,\t9. 515,\t11. 512, 13. 513, 15.\t511.\nSu 2.\t4916, 4. 498,\t6.\t496, 8. 49\u201c,\t10. 4918, 12. 506,\t14. 5018, 16.\t5018.\nXL. 18. II. 10. Also nach 3 Tagen.\nSu 1. 4912, 3. 49\u201c, 5. 506, 7. 5017, 9. 507, 11. \u00f6l1, 13. 5013.\nSo 2. 512, 4. 5110, 6. 5010, 8. \u00f6l1, 10. 5212, 12. 512, 14. 5014.\nXLI. 9. III. 10. Also 22 Tage nach XL.\nSu 1. 525, 3. 5015, 5. 506, 7. 50\u00b0, 9. 4815, 11. 496.\nSo 2. 497, 4. 4918, 6. 4913, 8. 493, 10. 48\u201c, 12. 493.\nVp. Kr. Gelb. Farbe 30.\nXLII. 28. II. 10. Erlernt. Nach 5. Min. Ged\u00e4chtnisreihe.\nSo 1. 31\u201c, 3. 31S 5. 3012, 7. 3010, 9. 313, 11. 31\u00b0, 13. 316, 15. 317, 17. 32\u00b0,\n19.\t3116.\nSn 2. 2913, 4. 29l5, 6. 2913, 8. 2918, 10. 3018, 12. 312, 14. 3014, 16. 319, 18. 316,\n20.\t3110.\nVp. Kr. Blau. Farbe 15.\nXLIII. 9. III. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe nach 10 Min.\nSu 1. 146, 3. 146, 5. 144, 7. 145, 9. 149, 11. 1413, 13. 14\u201c.\nSo 2. 1418, 4. 1419, 6. 15\u00b0, 8. 14\u201c, 10. 1413, 12. 14\u201c, 14. 14l\u00b0.\nXLIV. 28. III. 10. Also 19 Tage nach XLIII.\nSo 1. 13\u201c, 3. 1310, 5. 132, 7. 13\u00b0, 9. 131.\nSu 2. 1212, 4. 1218, 6. 1217, 8. 13\u00b0, 10. 1219.\nXLV. 28. III. 10. 10 Min. nach XLIV Su 1. 1410, 3. 155, 5. 1512, 7. 15\u201c, 9. 159.\nSo 2. l\u00f61, 4. 158, 6. 1515, 8. 15l5, 10. 159.","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nS. Loeb.\nVp. Le. Gr\u00fcn. Farbe 23.\nXL VT. 10. II. 10. Nicht erlernt. Tags zuvor oft gesehen.\nSo 1. 2516, 3. 24% 5. 231S, 7. 25% 9. 24% 11. 23\u00b0, 13. 2618, 15. 2415, 17. 2214,\n19.\t2314, 21. 2410.\nSu 2. 2215, 4. 238, 6. 23% 8. 23% 10. 23% 12. 221#, 14. 231% 16. 2217, 18. 23%\n20.\t2319, 22. 24l.\nXLVII. 11. II. 10. Also 1 Tag nach XLVI.\nSu 1. 20% 3. 21n, 5. 2218, 7. 2312, 9. 245, 11. 241, 13. 2411, 15. 2319, 17. 23*%\n19.\t24% 21. 24u.\nSo 2. 25*% 4. 26% 6. 2414, 8. 2415, 10. 2416, 12. 25% 14. 2510, 16. 2418, 18. 2414,\n20.\t2416. 22. 2418.\nVp. Le. Rot. Farbe 50.\nXLVIII. 18. II. 10. Nicht erlernt. Vor 2 Tagen oft gesehen.\nSu 1. 5110, 3. 496, 5. 49% 7. 48% 9. 4816, 11. 48% 13. 4711, 15. 4716, 17. 48%\n19.\t48l3, 21. 47l6.\nSo 2. 51% 4. 4916, 6. 4912, 8. 50% 10. 4910, 12. 49l% 14. 4813, 16. 4812, 18. 4714,\n20.\t4712, 22. 47\u00b0.\nIL. 22. II. 10. Also 4 Tage nach XLVIII.\nSu 1. 4710, 3. 47% 5. 4710, 7. 4613, 9. 463, 11. 467, 13. 462, 15. 4514, 17. 451,\n19.\t4412, 21. 448.\nSo 2. 487, 4. 4715, 6. 4711, 8. 4711, 10. 455, 12. 45\u00b0, 14. 4414, 16. 4317, 18. 453,\n20.\t455, 22. 448.\nL. 22. II. 10. 7 Stunden nach IL.\nSo 1. 501, 3. 488, 5. 47\u00b0, 7. 46\u00b0, 9. 4512.\nSu 2. 4818, 4. 4714, 6. 468, 8. 483, 10. 4518.\nVp. Le. Gelb. Farbe 30.\nLI. 1. III. 10. Erlernt. Ged\u00e4chtnisreihe am 2. III. 10.\nSo 1. 29l\u00f6, 3. 2916, 5. 2916, 7. 2910, 9. 2919, 11. 2912, 13. 303, 15. 30l\u00b0, 17. 3012, Su 2. 2815, 4. 2819? 6. 2819, 8. 294, 10. 297, 12. 2915, 14. 2919, 16. 30\u00b0, 18. 30\u00b0.\nLII. 12. III. 10. Also 10 Tage nach LI.\nSu 1. 2719, 3. 2716, 5. 2715, 7. 2715, 9. 282, 11. 2715.\nSo 2. 2819 4. 286, 6. 2718, 8. 2719, 10. 2716. 12. 272.\nVp. Le. Blau. Farbe 15.\nLUI. 5. III. 10. Ohne Erlernungsreihe.\nSu 1. 153, 3. 154, 5. 156, 7. 155, 9. 15% 11. 15\u00b0.\nSo 2. 153, 4. 157, 6. 15u, 8. 154, 10. 15\u00b0, 12. 154.\nLIV. 7. III. 10. Also 2 Tage nach LUI.\nSu 1.\t147,\t3.\t155,\t5.\t1512, 7. 15\u00ae, 9.\t1511.\nSo 2.\t147,\t4.\t158,\t6.\t15\u00ae, 8. 157, 10.\t15\u00b0.\nLV. 9. III. 10. Also 2 Tage nach LIV.\nSo 1.\t15\u00b0,\t3.\t1417,\t5.\t1419, 7. 15\u00b0, 9.\t15%\t11.\t15%\t13.\t153,\t15.\t15\u00f6.\nSu 2.\t15%\t4.\t15%\t6.\t15% 8. 1517, 10.\t15%\t12.\t15%\t14.\t15%\t16.\t159.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n111\nLVI. 12. III. 10. Also 3 Tage nach LV. Su 1. 1612, 3. 1513, 5. 1514. 7. 15n.\nSo 2. 1414, 4. 15\u00b0, 6. 153, 8. 159.\nBesprechung der Ergebnisse.\nDie nackten Ergebnisse der Untersuchungen sind in den hier allerdings im Interesse der Raumersparnis nur zum Teil wiedergegebenen Protokollen niedergelegt. Dieses Rohmaterial kann unter den verschiedensten Gesichtspunkten bearbeitet werden. Will man aus all den m\u00fchevollen Versuchen nur ein spezifisches Farbenged\u00e4chtnis ableiten, so ist die Arbeit schnell getan. Ich m\u00f6chte aber die zahlreichen Einzeluntersuchungen mit ihren ausgedehnten Protokollen noch weiter ausnutzen und wenn m\u00f6glich neben Aufschl\u00fcssen \u00fcber das Farbenged\u00e4chtnis auch allgemeineres \u00fcber die Reproduktion auf dem Gebiete des Farbenged\u00e4chtnisses herausarbeiten.\nDie Ergebnisse der nicht alternierenden Gesamtreihen stelle ich zun\u00e4chst tabellarisch zusammen. In den ersten Kolonnen ist die mittlere Schwelle angegeben, wie sie sich aus 11 Einstellungen ergibt, d. h. die mittlere Abweichung der 11 Einzeleinstellungen von der Normalfarbe. In den zweiten Kolonnen ist die mittlere Variation (m V) derselben 11 Einstellungen angegeben, d. h. die mittlere Abweichung dieser Einstellungen von der eben definierten Schwelle und zwar selbstverst\u00e4ndlich ohne R\u00fccksicht auf das Vorzeichen.1\n1 Die ganzen Zahlen in dieser wie in sp\u00e4teren Tabellen entsprechen den hochgestellten Zahlen der Protokolle, bedeuten also Vierzigstelmillimeter meiner Skala. Das + Vorzeichen bei der Schwmlle bedeutet eine Abweichung nach dem langwelligen, das \u2014 Vorzeichen nach dem kurzwelligen Spektrumende. Um die Art der Berechnung zu erl\u00e4utern, f\u00fcge ich hier an, wde z. B. die Zahlen 22,5 und 4,3 (S. 112) erhalten sind: Die im Protokoll hochgestellten Zahlen der Beihe I. S. 97 wurden alle auf 15 als Grundfarbe umgerechnet. Danach wurde also z. B. 168 folgendermafsen umgerechnet: 168 \u2014 15 \u2014l8, d. h. 1 Halbmillimeter -f- 8 Vierzigstelmillimeter = 28 Vierzigstelmillimeter. (Meine Boniusskala war nach ll20 Halbmillimetern geaicht.) Ich addierte dann 15, 16, 15, 28, 21, 23, 26, 22, 27, 29, 26 \u2014 erhielt als Summe 24S und nahm das Mittel, welches 22,5 ergab. Jetzt subtrahierte ich von den eben angef\u00fchrten Zahlen 15, 16, usw. 22,5 und erhielt so \u2014 7,5; \u2014 6,5; \u2014 7,5; +5,5; \u2014 1,5; + 0,5; +3,5: \u2014 0,5; + 4,5; + 6,5; + 3,5. Diese Werte wurden ohne Ber\u00fccksichtigung des Vorzeichens addiert; es ergab sich 47,5; das Mittel betrug danach 4,3.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\n8. Loti.\nTabelle B.\nBlau\ni\tB.\t\tL.\t\tSch.\t\tKr.\t\n\t+ 22,5\t4,3\t+ 4,9\t5,8\t+ 9,6\t7,9\t\t\n\t+ 11,6\t2,0\t+ 12,6\t3,5\t- 9,4\t4,3\t\t\nSo\t+ 16,3\t4,7\t+ 18,0\t3,5\t0,0\t5,6\t\t\n\t+ 9,5\t3,5\t+ 2,4\t2,1\t\u2014 0,9\t4,5\t\t\n\t+ 5,6\t2,9\t+ 9,1\t1,7\t- 1,5\t4,1\t\t\narithm. Mittel\t+ 13,1\t3,5\t+ 9,4\t3,3\t- 0,4\t5,3\t\t\n\t- 10,1\t3,7\t\u2014 39,8\t6,2 !\t\u2014 16,2\t6,4\t\t\n\t\u2014 17,9\t3,9\t\u2014 45,7\t5,0\t\u2014 3,5\t5,2\t\t\nSu\t\u2014 13,5\t3,1\t\u2014 11,5\t2,3\t-20,3\t8,0\t\t\n\t\u2014 11,9\t2,9\t\u2014 6,9\t6,1\t-21,1\t4,6\t\t\n\t- 2,2\t2,6\t- 4,1\t4,1\t\u2014 15,0\t3,8\t\t\narithm. Mittel\t\u201cIM\t3,2\t\u2014 21,6\t4,7\t-15,2\t5,6\t\t\nSo \u2014 Su\t24,2\t\t30,5\t\t14,8\t\t\t\n\t\t\tGr\u00fcn\t\t\t\t\t\n\t\t\t+ 18,9\t7,0\t\t\t+ 2,7\t5,67\n\t\t\t\u2014 8,3\t13,9\t\t\t+ 1,5\t4,87\nSo\t\t\t+ 10,5\t6,2\t\t\t-12,3\t4,45\n\t\t\t\u2014 12,2\t7,1\t\t\t\u2014 22,3\t13,46\n\t\t\t\u2014 5,8\t3,5\t\t\t\u2014 15,8\t14,65\nar. M.\t\t\t+ 0,6\t7,a\t\t\t- 9,2\t8,6\n\t\t\t\u2014 11,9\t14,5\t\t\t- 8,4\t7,8\n\t\t\t\u2014 24,3\t7,6\t\t\t\u2014 33,9\t6,1\nSu\t\t\t\u2014 13,1\t5,9\t\t\t- 6,2\t9,1\n\t\t\t- 2,4\t4,6\t\t\t\u2014 17,4\t7,5\n\t\t\t- 2,0\t4,6\t\t\t\u2014 14,2\t5,5\nar. M.\t\t\t\u2014 10,7\t7,4\t\t\t- 16,0\t7,2\nSo \u2014 Su\t\t\t11,3\t\t\t\t6,8\t","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\tH\u00df\nGelb\n\tB.\t\tL.\t\tSch.\t\tKr.\t\n\t\t\t+ 22,2\t5,1\t+ 9,7\t6,4\t\t\n\t\t\t+ 13,4\t4,1\t+ 17,3\t4,7\t\t\nSo\t\t\t+ 32,4\t3,5\t+ 21,7\t8,1\t\t\n\t\t\t+ 12,6\t3,0\t+ 27,2\t5,1\t\t\n\t\t\t+ 23,8\t4,0\t+\t1,6\t\t\nar. M.\t\t\t+ 20,9\t3,9\t+ 18,5\t5,2\t\t\n\t\t\t- 4,2\t2,8\t\u2014 25,2\t9,8\t\t\n\t\t\t\u2014 25,4\t3,0\t\u2014 15,8\t4,6\t\t\nSu\t\t\t\u2014 13,0\t5,3\t\u2014 13,8\t2,4\t\t\n\t\t\t- 4,5\t2,2\t-29,3\t4,1\t\t\n\t\t\t\u2014 12,8\t3,2\t\u2014 15,8\t3,5\t\t\nar. M.\t\t\t-12,0\t3,3\t\u2014 20,0 ;\t4,9\t\t\nSo \u2014 Su\t\t\t32,9\t\t38,5\t\t\t\n\t\t\tRot\t\t\t\t\t\n\t\u2014 75,3\t25,7\t\t\t\t\t\u2014 43,2\t5,3\n\t\u2014 50,5\t15,1\t\t\t\t\t\u2014 27,7\t6,1\nSo\t\u2014 22,8\t7,1\t\t\t\t\t\u2014 34,5\t6,9\n\t- 2,6\t7,7\t\t\t\t\t\u2014 41,8\t8,2\n\t\u2014 9,6\t7,9\t\t\t\t\t\u2014 35,5\t13,7\nar. M.\t\u2014 31,1\t12,7\t\t\t\t\t\u2014 36,5\t8,0\n\t- 4,2\t9,5\t\t\t\t\t-14,1\t16,5\n\t\u2014 24,5\t12,3\t\t\t\t\t\u2014 38,5\t10,8\nSu\t\u2014 10,1\t2,7\t\t\t\t\t\u2014 20,7\t8,3\n\t- 7,6\t8,8\t\t\t\t\t\u201419,2\t8,9\n\t- 5,7\t4,5\t\t\t\t\t- 1,2\t4,7\nar. M.\t\u2014 6,5\t7,5\t\t\t\t\t\u2014 17,3\t9,8\nBo - Sa\t24,6\t\t\t\t\t\t9,2\t\n-Zeitsehr. f. Sinnesphysiol. 46.\t\t\t\t\t\t\t8\t","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nS. Loeb.\nIn der folgenden Tabelle sind die durchschnittlichen Werte der m V1 f\u00fcr alle Vpn. berechnet. Es betr\u00e4gt die m V\nTabelle C.\n\tnach 5 Min.\tnach 10 Min.\nf\u00fcr Farbe Blau\tf\u00fcr So\t3,4\t5,2\n15\tSu\t4,0\t5,6\nf\u00fcr Farbe Gr\u00fcn\tSo\t8,0\t\n23\tSu\t7,3\t\nf\u00fcr Farbe Gelb\tSo\t3,9\t5,2\n30\tSu\t3,3\t4,9\nf\u00fcr Farbe Rot\tSo\t10,4\t\n50\tSu\t8,5\t\nGanz deutlich geht aus dieser Tabelle (C) hervor, dafs die Pr\u00e4zision des Ged\u00e4chtnisses2 f\u00fcr Gelb und Blau weit besser ist als f\u00fcr Gr\u00fcn und Rot. Die beiden Nebenreihen (nach 10 Min.) beweisen nur, was selbstverst\u00e4ndlich ist, dafs nach l\u00e4ngerer Zeit die Genauigkeit, mit der die Farbe reproduziert wird, abnimmt.\nVergleicht man hiermit den Abstand der Schwellen von der Normalfarbe, so spricht dieser im umgekehrten Sinn. Wie aus Tabelle B zu berechnen ist, ist der durchschnittliche Abstand der Schwellen von der Normalfarbe f\u00fcr Blau und Gelb gr\u00f6fser als f\u00fcr Gr\u00fcn und Rot. Diese letzte Ableitung, dafs das Farbenged\u00e4chtnis f\u00fcr Blau und Gelb schlechter sein sollte als f\u00fcr Gr\u00fcn und Rot, stimmt nicht mit den bisherigen Erfahrungen (s. v. Kr. u. Sch. a. a. 0.) \u00fcberein. Auch nach meiner Meinung ist sie falsch und das Ergebnis bedingt durch die Methode. Von mafsgebendem Einflufs auf s\u00e4mtliche Einstellungen einer Reihe ist n\u00e4mlich die erste Einstellung einer Reihe. F\u00fcr jede Farbe sind nur f\u00fcnf Reihen gemacht worden. Diese Anzahl erscheint mir jetzt nach Abschlufs der Arbeit zu gering f\u00fcr die Ableitung eines brauchbaren Wertes\n1\tEntsprechende Tab. f\u00fcr So n. Su sind nicht berechnet; den Grund hierf\u00fcr s. S. 115.\n2\tWie im folgenden anseinandergesetzt ist, ist das Ged\u00e4chtnis an zwei Werten zu messen: erstens an der Abweichung des Durchschnitts der Leistungen vom Normalwert und zweitens an der Sch\u00e4rfe, mit der dieser abweichende Durchschnitt festgehalten wTird. Den zweiten Wert will ich als Pr\u00e4zision des Ged\u00e4chtnisses bezeichnen.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n115\nf\u00fcr die Treue des Ged\u00e4chtnisses. Wohl aber scheint mir das Verhalten der m V auf die Pr\u00e4zision des Ged\u00e4chtnisses Licht zu werfen. Die m V bedeutet in diesem Falle n\u00e4mlich mehr als gew\u00f6hnlich. Man halte sich vor Augen, dafs vor den Einzeleinstellungen der Reihe die Normalfarbe nicht mehr gezeigt wurde. Somit ist jede Einstellung vor allem auch eine Ged\u00e4chtnisleistung in bezug auf die letztvorangegangene Einstellung. Je besser diese nun reproduziert wird, d. h. je weniger die neue Einstellung von der vorhergegangenen ab weicht, um so kleiner wird die m V. F\u00fcr die Berechnung von m V reicht auch die Versuchszahl aus, und das obige Ergebnis, hieraus abgeleitet, stimmt mit den fr\u00fcheren Versuchen \u00fcberein.\nAufser diesem Hauptergebnis der Versuchsreihen m\u00f6chte ich noch auf einige Einzelheiten aufmerksam machen, die in das Kapitel \u00dcbung fallen. Von vornherein schien es mir gen\u00fcgend, zwischen je 2 Versuchsreihen mit derselben Farbe 2 Tage Pause einzuschalten.1 Die Vpn. haben mir auch niemals etwas davon mitgeteilt, dafs sie sp\u00e4ter ein leichteres Arbeiten gehabt h\u00e4tten als zu Beginn. Oft wurde sogar angegeben, dafs die Normalfarbe heute anders erscheine als sonst. Trotzdem l\u00e4fst sich ein Ein-flufs der Wiederholungen nicht verkennen, insofern als in manchen Reihen die Schwelle, in anderen die m V kleiner wird. (Kleine einmalige Abweichungen von diesem Verhalten im Sinne eines allm\u00e4hlichen Genauerwerdens der Erinnerungsvorstellungen k\u00f6nnen nat\u00fcrlich durch die mannigfachsten Umst\u00e4nde bedingt sein.) Ganz ausgesprochen zeigt sich das gleich in der ersten Reihenzusammenstellung von B (Tab. B. S. 112). Fast mit mathematischer Sicherheit wird auch die m V bei L. 15 S0 kleiner. Ich brauche hier nicht noch andere Reihen anzuf\u00fchren, wo dies Verhalten sich besonders gut zeigt. Ein Blick auf die einzelnen Kolonnen der Tab. B gen\u00fcgt schon. Nun k\u00f6nnte man einwenden : \u201eAlso lassen sich die Mittelwerte aus so verschiedenen Reihen gar nicht einheitlich verwerten.\u201c Bei der Erw\u00e4gung dieses Einwandes mufs man sich vergegenw\u00e4rtigen, dafs bei den Ged\u00e4chtnisversuchen zweierlei in Betracht kommt; 1. die in der \u00dcbung sich ausdr\u00fcckende Summierung der einzelnen Einpr\u00e4gungen bzw. Retentionen, 2. die definitive Retention nach der\n1 v. Kr. u. Sch. (a. a. 0.) machten zuweilen sogar zwei Versuchsreihen an einem Tage und erw\u00e4hnen nichts von einem in ihren Reihen nachweisbaren \u00dcbungseinflufs.\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nS. Loeb.\nletzten Einpr\u00e4gung. Nun w\u00e4re es m\u00f6glich, dafs eine Farbe in h\u00f6herem Mafse ein\u00fcbungsf\u00e4hig w\u00e4re als die andere, dafs es also auch eine spezifische Ein\u00fcbbarkeit f\u00fcr verschiedene Farben gebe, und dafs nur durch diese die definitive Retention, das spezifische Farbenged\u00e4chtnis bedingt w\u00e4re. Es m\u00fcfste dann eine Parallelit\u00e4t zwischen Ein\u00fcbbarkeit und Farbenged\u00e4chtnis bestehen. Um dieser Frage n\u00e4her zu treten, habe ich aus den in der Tabelle B aufgezeichneten Zahlen einen Wert berechnet, der einen Auf-schlufs \u00fcber die Verbesserung der sp\u00e4teren Werte durch \u00dcbung gibt. Bildet man n\u00e4mlich den Quotienten der Summe der beiden ersten und beiden letzten Zahlen je einer senkrechten Kolonne (Tab. B), so erh\u00e4lt man eine Zahl, die besagt, wievielmal besser oder schlechter die letzten Einstellungen sind als die ersten, mit anderen Worten einen Wert f\u00fcr die Ein\u00fcbbarkeit. Diese Zahl habe ich nun f\u00fcr die m V-Kolonnen (s. S. 112 f.) berechnet und, um Zuf\u00e4lligkeiten m\u00f6glichst auszuschalten, den Quotienten von der Summe der beiden ersten und letzten Einstellungen von S0 und Su gemeinsam genommen. Dabei erhielt ich f\u00fcr\nTabelle D.\nFarbe\t15\t23\t30\t50\nm V\t1,4\t1,1\t1?5\t1,7\nNun erhebt diese Tabelle wahrlich keinen Anspruch darauf, etwas Wesentliches oder Endg\u00fcltiges \u00fcber die Ein\u00fcbbarkeit von Farben anzugeben. Dazu reichen die Untersuchungen schon ihrer Zahl nach nicht aus. Aber soviel geht bestimmt aus der Tabelle hervor, dafs die Spezifit\u00e4t des Farbenged\u00e4chtnisses nicht ausschlie\u00dflich auf einer spezifischen Ein\u00fcbbarkeit beruhen kann. Den g\u00fcnstigsten Einflufs hatte die \u00dcbung auf Rot, den geringsten auf Gr\u00fcn. Wollte man hiernach die Werte f\u00fcr die Spezifit\u00e4t des Farbenged\u00e4chtnisses modifizieren, so m\u00fcfste man h\u00f6chstens bei Gr\u00fcn die definitive Retention infolge der schlechten Summierung der Einzelretentionen als zu schlecht ansehen und das Rot umgekehrt um noch eine Stufe herabsetzen. Aufgefallen ist mir noch bei dieser Verbesserung durch \u00dcbung, dafs sie bei manchen Vpn. garnicht zu bemerken oder wesentlich geringer war. Das h\u00e4ngt in einem solchen Falle mit der psychischen Veranlagung der Vp. im allgemeinen zusammen. Ke. sagte selbst von sich, dafs er grofsen psychischen Schwankungen unterworfen sei, die ihn abwechselnd f\u00fcr die Arbeiten disponierten oder untauglich machten.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n117\nAuf einen Umstand m\u00f6chte ich hier schon hin weisen, besonders mit R\u00fccksicht auf die sp\u00e4ter zu besprechenden alternierenden Reihen, n\u00e4mlich die Abweichungen der Einzeleinstellungen einer Reihe im Verlaufe einer Versuchsreihe nach einer bestimmten Richtung hin, also auf die Richtungstendenz der Gesamtabweichung der Reihe. Nach dem roten Ende des Spektrums hin sind Abweichungen im\nBlau 8 mal1 Gr\u00fcn 7 mal Gelb 10 mal Rot 2 mal\nzu konstatieren.\n\u2022 \u2022\n\u00c4hnliche Abweichungen nach dem violetten Ende sehen wir im\nBlau 8 mal1 Gr\u00fcn 4 mal Gelb 2 mal Rot 7 mal\nVergleicht man diese Reihenabweichungen miteinander, so stellt sich heraus, dafs Blau etwa gleiche Abweichungstendenz nach beiden Richtungen zeigt, Gelb und Gr\u00fcn dagegen \u00f6fter nach dem roten, Rot \u00f6fter nach dem violetten Spektrumende abweicht. Hier begn\u00fcge ich mich, diese Tatsache festgestellt zu haben. Ich komme sp\u00e4ter noch ausf\u00fchrlich darauf zur\u00fcck (s. S. 126 ff.).\nF\u00fcr die jetzt folgenden Auseinandersetzungen bitte ich, stets wieder einen Blick auf die Zahlenreihen der Einzelprotokolle zu werfen. Zur Veranschaulichung der interessanten Tatsache, die ich im folgenden bespreche, sind einige Reihen als Kurven wiedergegeben.\nWas mir das Wichtigste an diesen alternierenden Reihen erscheint : W ir sehen fast durchweg zu Anfang ein Konvergieren der beiden Schwellen, dann entweder ein enges Parallelbleiben oder ein Kreuzen oder ein Divergieren. Diese letzterw\u00e4hnten Erscheinungen will ich sp\u00e4ter ber\u00fccksichtigen und f\u00fchre zun\u00e4chst nur die Reihennummern an, die ein deutliches Konvergieren zeigen.\n1 Diese Angaben beruhen auf dem Gesamtbild der graphischen Darstellung; sie sind zusammenfassend, insofern ganz kleine Abweichungen nicht angef\u00fchrt sind ; sie sollen auch nur ein ungef\u00e4hres Bild geben.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\nS. Loth.\nI.\tIn Blau: 27 u. 28 S. 108, 56 S. Ill, 43 u. 44 S. 109.\nII.\tIn Gr\u00fcn: 26 S. 108, 4 S. 105, 17 u. 18 S. 107, 47 S. 110, 34, 36 u. 37 S. 109.\nIII.\tIn Gelb: 16 S. 107, 51 u. 52 S. 110, 30, 31 u. 32 S. 108.\nIV.\tIn Rot: 13, 14 u. 15 S. 107, 39, 40 u. 41 S. 109, 21 S. 107, 23, 24 u. 25 S. 108, 2 S. 105.\nEine Reihe von jeder Farbe gebe ich in Kurvenform wieder\n(s. Kurven 1\u20144).\n6elb Sch. 31\nGr\u00fcn Le.^7\nBlau Kr. 44\nKurve 1.\nRot P. 25\nKurve 3.\nKurve 2.\nBei einer ganzen Anzahl anderer Reihen tritt die Konvergenz nur gering hervor oder ist sogar fraglich. Auch diese f\u00fchre ich an :\nI.\tIn Blau: 29 S. 108, 45 S. 109, 54 S. 110, 8 S. 106.\nII.\tIn Gr\u00fcn: 12 S. 107, 46 S. 110, 35 u. 38 S. 109.\nIII.\tIn Gelb : 5 u. 6 S. 106, 33 S. 108, 7 S. 106, 19 u. 20 S. 107.\nIV.\tIn Rot: 10 S. 106, 11 S. 107, 49 u. 50 S. 110, 22 S. 108, 1 S. 104, 3 S. 105.\nZum Schlufs der Aufz\u00e4hlung die 4 Reihen, die von Anfang an ein deutliches Divergieren zeigen:","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n119\nIn Blan: 53 u. 55 S. 110.\nIn Rot: 9 S. 106, 48 S, 110.\nAuch f\u00fcr die letzten Gruppen je eine Kurve (s. Kurven 5 und 6).\nso\n40\n48\n47\n46\n45\nKurve 5.\nVon dieser allm\u00e4hlich zunehmenden Genauigkeit am Anfang einer Reihe ist den Ypn. nichts bewufst. (Ausnahme: P. im Versuch 21 S. 107, dem ich aber vorher von dem gefundenen Verhalten Mitteilung gemacht hatte.) Ich habe fast nach jeder Reihe die Vpn. gefragt, ob sie sich zu Anfang unsicherer gef\u00fchlt h\u00e4tten, oder ob sich die Normalfarhe sp\u00e4ter deutlicher in der Vorstellung gezeigt h\u00e4tte u. dgl., aber durchweg wurde derartiges verneint. Zuweilen wurde gerade das Gegenteil von dem behauptet, was man nach den Einstellungen h\u00e4tte erwarten sollen. So erkl\u00e4rte Ke. zum Schlufs von 44 S. 109 ausdr\u00fccklich, von einem Differieren nichts gemerkt zu haben und die gr\u00f6fste Sicherheit am Anfang gehabt zu haben. Gleichfalls G. 7 S. 106.\nAls Tatsache haben wir also, dafs bei der alternierenden Versuchsanordnung die ReproduktionsVorstellung sehr oft zun\u00e4chst allm\u00e4hlich enger umschrieben, pr\u00e4gnanter wird. Diese Erscheinung l\u00e4fst a priori mehrere Erkl\u00e4rungsm\u00f6glichkeiten zu, von denen ich die eine die adaptative oder physiologische, die andere die assoziative oder psychologische nennen will.\nDie eine M\u00f6glichkeit ist n\u00e4mlich die, dafs mein Sinnesorgan\nLe.50\nKurve 6.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nS. Loeb.\nzu Beginn der Versuchsreihe nach der Dunkeladaptation sich anders verh\u00e4lt als bald darauf, nachdem es mit einzelnen kurzen Farbenskalen belichtet war. Es w\u00fcrde sich dann hier um einen Vorgang der Adaptation der Netzhaut oder eventuell auch des zentralen Sehapparats an eine bestimmte Farbengruppe handeln. Zu Beginn w\u00fcrde dann der weite Abstand der Schwellen der Reproduktionsfarbe voneinander so zu erkl\u00e4ren sein, dafs die Farben-U.-E. noch nicht so entwickelt ist wie nachher. Dafs dann sp\u00e4ter die Identifizierung der Vorstellung der Normalfarbe mit einer enger umrissenen Empfindung erfolgt, w\u00fcrden wir gut begreifen k\u00f6nnen, da ja mehr spezialisierte Empfindungen zur Auswahl beim Vergleich zur Verf\u00fcgung stehen. Bisher ist zwar in keiner der verschiedenen Arbeiten, die \u00fcber die Farbenunterschiedsempfindlichkeit erschienen sind, etwas von einer Steigerung derselben durch Adaptation an die Gleichfarbe erw\u00e4hnt ; aber es hat sich auch niemand speziell diese Aufgabe gestellt. Da es nun f\u00fcr meine Zwecke unumg\u00e4nglich war, hier\u00fcber Klarheit zu gewinnen, habe ich folgende Untersuchungen angestellt.\n1.\tAnordnung: Im AsHEBschen Farbenmischapparat wurde in dem der Vp. unten erscheinenden Halbkreis eine bestimmte Farbe, etwa Blau 15, eingestellt, dann zur Kontrolle auch gleichzeitig im oberen Halbkreis dasselbe Blau, um zu sehen, ob die Farbe die gleiche Helligkeit und S\u00e4ttigung hatte. War das nicht der Fall, so wurde sie durch Verstellen der S\u00e4ttigungsschraube hergestellt. Darauf 3\u20145 Minuten Dunkeladaptation. Dann wurden an verschiedenen Tagen die obere und untere Schwelle \\ d. h. die Farbe bestimmt, die der im unteren Halbkreis gleich erschien. Mit jeder Vp. wurden jedesmal 25 Einstellungen f\u00fcr je eine Schwelle vorgenommen (f\u00fcr Nebenzwecke manchmal die doppelte Anzahl).\n2.\tAnordnung: Zun\u00e4chst wurde auch hier wieder die Einstellung einer subjektiv gleicherscheinenden Farbe im oberen Halbkreis zu einer gegebenen im unteren vorgenommen wie hei der ersten Versuchsanordnung. Hierauf folgte nicht sofort die Einstellung der Schwellen, sondern vor jedem einzelnen Versuch wurde das Auge des Beobachters eine Minute lang mit der einzustellenden Farbe belichtet, indem in dem oberen und unteren\n1 Als So bezeichne ich wieder die nach dem langwelligen Spektrumende gelegene.","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n121\nHalbkreis dieselbe Farbe gezeigt wurde. Wegen der Anstrengung bei dieser Reihe wurden nur je 11 Versuche gemacht. Als Fehlerquelle kommt hier zu den fr\u00fcher angef\u00fchrten noch der Simultankontrast hinzu; da er aber in beiden Reihen gleich wirkt, so beeinflufst er meine Ergebnisse wenig oder gar nicht. Es ergab sich f\u00fcr diese Versuche nach der ersten und zweiten Anordnung f\u00fcr\nTabelle E.\n1. Anordnung\t2. Anordnung\nBlau.\nVp.\t\tSchwelle\tm V\tSchwelle\tm V\nB.\tSo\t+ 11,0\t1,56\t+ 3,2\t0,96 1\n\tSu\t- 0,2\t1,56 Gr\u00fcn.\t-2,7\t1,14\nP.\tSo\t+ 5,5\t3,39\t-\t+4,1\t1,73\n\tSu\t+ 3,5\t3,20\t-2,0\t1,09\nK.\tSo\t+ 4,4\t2,17\t+1,3\t0,85\n\tSu\t0,0\t2,24\t+ 2,5\t1,05\nLe.\tSo\t+ 4,0\t2,44\t+ 1,4\t2,04\n\tSu\t+ 1,0\t2,28 Gelb.\t+ 2,5\t1,23\nL.\tSo\t+ 12,3\t3,59\t+ 2,4\t1,85\n\tSu\t+ 3,4\t1,21\t+ 2,9\t1,37\nLe.\tSo\t+ 7,0\t4,27\t-1,0\t2,54\n\tSu\t+ 2,4\t1,83\t+ 0,5\t1,322\nDiese\tTabelle\tE kann\tman f\u00fcr meine Zwecke in\t\tdoppelter\nHinsicht\tverwerten. Vergleicht man\t\t\tzun\u00e4chst die m\tVv mit-\neinander,\tso ergibt\tsich f\u00fcr\tdiese durchweg (Ausnahme\t\t! : L. Gelb\nSu), dafs sie durch die voraufgegangene\t\t\t\tBelichtung kleiner werden.\t\nDie Pr\u00e4zision,\t\tmit der\tdie Sch\twellen bestimmt wer-\t\nden, ist also gr\u00f6fser nach Belichtung mit der gleichen Farbe als nach Dunkeladaptation.\nVergleicht man zweitens die Differenzen von S0 und Su in\n1\tDamit die \u00dcbungserscheinungen mir keine falschen Resultate vort\u00e4uschten, wurden meist die Versuche nach der ersten Anordnung sp\u00e4ter gemacht.\n2\tDa die Resultate so konstant waren, habe ich es unterlassen, Versuchsreihen f\u00fcr Rot anzustellen.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nS. Loeb.\nden beiden F\u00e4llen, so ergibt sich etwas \u00e4hnliches. Die Differenz der Schwellen betr\u00e4gt f\u00fcr\nVp.\tTabelle F. 1. Anordnung\t2. Anordnung\nB.\tBlau. 11,2\t5,9\nP.\tGr\u00fcn. 2,0\t6,1\nKr.\t4,4\t1,2\nLe.\t3,0\t1,1\nL.\tGelb. 8,9\t0,5\nLe.\t4,6\t1,5\nAuch bei dieser Zusammenstellung zeigt sich bis auf eine Ausnahme (P. Gr\u00fcn), dafs nach einer Adaptation an eine Gleichfarbe dieUnterschiedsempfindlichkeit steigt.\nBei der Versuchsanordnung, wie sie im vorhergehenden geschildert wurde, kann an der Steigerung der U.-E. nicht gezweifelt werden. Nun entspricht aber diese Anordnung nicht vollkommen der, welche in den Reihen der Hauptversuche durchgef\u00fchrt ist. In den speziellen Adaptations versuchen wurde zur Bestimmung der Adaptation das Auge eine Minute lang mit der Reizfarbe belichtet. In den Hauptreihen k\u00f6nnte man nur insofern auch von Adaptation sprechen, als das Auge sich im Verlaufe der Versuchsreihe an die Farbe, mit der es w\u00e4hrend der Reihe arbeitet, allm\u00e4hlich anpafst. Wegen dieses Gegensatzes schien es mir zweck-\n\u2022 \u2022\nm\u00e4fsig, noch andere \u00dcberlegungen anzustellen, die ganz speziell ein Licht auf die Adaptation in den Hauptversuchsreihen werfen. Ich sagte mir: Wenn wirklich allm\u00e4hlich eine Steigerung der U.-E. eintritt, dadurch dafs \u00f6fters erst eine kurze Farbenskala vorgef\u00fchrt wird und danach die Einstellungen gemacht werden, so mufs sich das ebensogut in den nicht alternierenden Reihen wie in den alternierenden Reihen zeigen. Es m\u00fcfste dann, denkt man sich die Zahlen kurvenm\u00e4fsig dargestellt, an den Kurven allm\u00e4hlich eine gr\u00f6fsere Gleichf\u00f6rmigkeit des Verlaufs, geringere Ausschl\u00e4ge nach oben und unten zu konstatieren sein. Sieht man sich daraufhin die betreffenden Reihen noch einmal an, so ist hiervon auch nicht die Spur wahrzunehmen, ja bei manchen ist gerade das Gegenteil zu bemerken, z. B. II S. 97, IV u. I S. 99, VI S. 100, VII S. 102.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n123\nNoch ein Punkt, der mir gegen eine rein physiologische Deutung dieses Ph\u00e4nomens spricht. Ich w\u00fcrde von einem physiologischen Gesetz eine gr\u00f6fsere Konstanz erwarten. Die vermutete Adaptation d\u00fcrfte sich nicht nur in der H\u00e4lfte oder in 2/3 aller F\u00e4lle zeigen, sondern sie m\u00fcfste stets oder doch mit geringen Ausnahmen nachzuweisen sein. Das trifft nun wiederum f\u00fcr unsere Hauptreihen nicht zu.\nWenn also die tats\u00e4chlich festgestellte Adaptation nach Belichtung mit der Gleichfarbe f\u00fcr eine physiologische Deutung des Ph\u00e4nomens sprechen k\u00f6nnte, so sprechen doch eine Anzahl schwerwiegender Bedenken in unzweideutiger Weise gegen eine Adaptation durch vorhergehendes \u00f6fteres Vor beidefilieren einer \u00e4hnlichen Farbenskala, so dafs man zu dem Schlufs kommen mufs: Die allm\u00e4hliche Pr\u00e4zisierung der Reproduktionsvorstellung ist nicht durch eine sinnesphysiologische Deutung zu erkl\u00e4ren.\nMan ist daher zu der an zweiter Stelle genannten assoziativen Erkl\u00e4rung gezwungen : Nach einer gewissen Zeit ist die Vorstellung von der Normalfarbe verwaschener geworden. Selbstverst\u00e4ndlich entspricht dann dieser weiten V. auch eine grofse Spanne der Farbenskala. Es bleibt also zu erkl\u00e4ren, welchen Einfl\u00fcssen es zuzuschreiben ist, dafs die reproduzierte Farbe sp\u00e4ter enger umschrieben wird. Zun\u00e4chst sind es die ebengemachten Einst eil ungen selbst, welche die folgenden mit bedingen. Durch eine graphische Darstellung kann man sich die Wirkungsweise der einzelnen Einstellungen klar zur Anschauung bringen. Angenommen R1 bedeute die Normalfarbe, S0 die erste Einstellung absteigend nach 10 Minuten, Su aufsteigend die darauffolgende. H\u00e4tte ich Su nicht bestimmt , sondern w\u00e4re auch bei S0l von derselben Seite gekommen (wie bei den nicht alternierenden Reihen), so w\u00fcrde auch S0l ungef\u00e4hr in derselben Entfernung von\nKurve 7.\n1 S. Kurve 7.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nS. Loeb.\nR liegen wie So.1 Unter denselben Voraussetzungen l\u00e4ge auch S0.\u00dfU3 usw. auf gleicher H\u00f6he. Da aber Su als zweite Einstellung gemacht ist, \u00fcbt diese gewissermafsen eine Kraft auf S0l aus und S0l' resultiert aus diesen beiden Komponenten. Die gleiche Erw\u00e4gung gilt f\u00fcr SUl' mit der selbstverst\u00e4ndlichen Modifikation, dafs hier S0l' die von der Horizontalen ablenkende Komponente ist.\nAls zweites wesentliches Moment f\u00fcr die Deklination nach B hin kommt nat\u00fcrlich die Nachwirkung der Normalfarbe selbst in Betracht. Zum Beweise hierf\u00fcr brauche ich nur die zu Protokoll gegebenen Selbstbeobachtungen der Vpn. anzugeben. So sagt z. B. Kr. in Reihe 40: \u201eEs ist sonderbar, dafs durch die Versuche das Urbild gewissermafsen lebendiger in mir wurde.\u201c Br.s Aufserung in Reihe 21 : \u201eIch hatte am Anfang nur eine Farbe in grofsen Umrissen im Ged\u00e4chtnis\u201c besagt dasselbe. Manche Vpn. glauben sich sogar nur nach der Normalfarbe zu richten z. B. G., wenn er sagt (Reihe 5): \u201eDafs die jeweilige Einstellung durch die vorangegangene beeinflufst sein k\u00f6nnte, glaube ich nicht; ich habe mich immer nach der Normalfarbe gerichtet.\u201c Ke. zu 40: \u201eIch habe mich trotz der langen Zeit mehr an das Normalbild gehalten als an die jeweilig letzten Einstellungen.\u201c Sch. zu 30 versichert wiederholt: \u201eEs war mir nichts von dem vorhergehenden Urteil bewufst.\u201c\nFassen wir nun die vorstehenden Erw\u00e4gungen zusammen, so k\u00f6nnen wir sagen: Die allm\u00e4hliche Pr\u00e4zisierung der Reproduktionsfarbe ist meist bedingt durch Beeinflussung der anfangs weiteren Vorstellung der Normalfarbe durch die einzelnen Einstellungen von den Gegenseiten her und durch ein Nachwirken der fr\u00fcher gebildeten Vorstellung. Die alternierenden Einstellungen arbeiten gewissermafsen ein sch\u00e4rferes Bild heraus aus einem verwascheneren. Wir k\u00f6nnen auch so sagen: Eine Vorstellung F respektive eine latente Vorstellung Vt (da sich die Vorg\u00e4nge ja unter der Schwelle des Bewufstseins abspielen) wird durch verschiedene Assoziationen mit \u00e4hnlichen E\u2019s und mit einem Erinnerungsbild Vi modifiziert bzw. korrigiert.\nWenn nun eine Vorstellung einmal genau pr\u00e4zisiert ist, woher kommt es dann, dafs bei einer Anzahl von Kurven 28 S. 108, 8 S. 106, 26 S. 108, 51 u. 52 S. 110, 11 u. 13 S. 107, 23 S. 108, 1 S. 104, 2 u. 3 S. 105 nachher ein Divergieren festzustellen ist?\n1 Die Reihenabweichung lasse ich jetzt ganz unber\u00fccksichtigt.","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n125\nIch kann hier nur angeben, in welcher Richtung die Erkl\u00e4rung etwa zu suchen ist. Am einfachsten und wahrscheinlichsten ist es, an Erm\u00fcdungserscheinungen zu denken. Wie oft ein ganz pr\u00e4ziser Begriff schwer festzuhalten ist und uns entschwindet, wenn wir l\u00e4ngere Zeit mit verwandten operieren, so ist es auch m\u00f6glich, dafs eine anfangs scharf vorhandene Sinnesvorstellung allm\u00e4hlich verblafst. Ganz besonders schwierig mufs gerade die Farben Vorstellung festzuhalten sein, wenn fortw\u00e4hrend bei der Versuchsanordnung \u00e4hnliche Farben lockend und verwirrend auf das Erinnerungsbild der Normalfarbe ein wirken, was ja auch zum Teil von den Vpn. zu Protokoll gegeben wurde. M\u00f6glich w\u00e4re es allerdings auch, die Erm\u00fcdung auf dem sinnesphysiologischen Gebiet zu suchen, also in einer durch Erm\u00fcdung bedingten Abnahme der U-E. f\u00fcr die in Betracht kommende Farbe.\nDie alternierenden Reihen, besonders die der pr\u00e4zisierten Farbe entsprechenden Stellen der Reihen k\u00f6nnen auch noch in ihrem Verh\u00e4ltnis zu der Normalfarbe betrachtet werden. Es lassen sich unter diesem Gesichtspunkte zwei Arten von Reihen unterscheiden. Die einen sind derart, dafs die Pr\u00e4zisionsfarbe n\u00e4her oder mindestens ebenso nahe der Normalfarbe liegt wie das Mittel aus den beiden Ersteinstellungen. Die allm\u00e4hlich herausgebildete Reproduktionsvorstellung ist nicht nur enger umschrieben, sondern auch besser (symmetrische Konvergenz) so z. B. Sch. in Gelb, Le. Gelb 51 S. 110, Sch. 28 S. 108. Im anderen Fall geschieht die Pr\u00e4zisierung nach einer fehlerhaften Stelle hin, nach einer virtuellen Farbe (ein Ausdruck, den Geh.-R. Ziehen f\u00fcr diese Art der Einstellung vorschl\u00e4gt). (Unsymmetrische Konvergenz.) Man mufs sich dabei nur bewufst bleiben, dafs diese virtuelle Farbe keineswegs vorher auch nur dunkel der Vp. vorschwebt, und die Vp. nun aktiv auf diese Farbe lossteuert, sondern diese virtuelle Farbe entsteht rein passiv und ist im wesentlichen durch die sp\u00e4ter zu besprechende Reihenabweichung und ihre Gr\u00fcnde bedingt.\nAuf Seite 107 war schon einmal von der Richtungstendenz der Gesamtabweichung der Reihe die Rede. Dort waren auch die Reihen mitgeteilt, an denen eine solche Abweichung zu beobachten war. Auch von den alternierenden Reihen will ich zun\u00e4chst die Kurven noch einmal zusammenstellen, bevor ich diese Erscheinung n\u00e4her er\u00f6rtere. Der vorangesetzte Pfeil gibt die Richtung der Abweichung an : ^ bedeutet Abweichung nach","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nS. Loeb.\ndem kurzwelligen, f Abweichung nach dem langwelligen Spektrumende.\nIn Blau:\t27 u. 28 S. 108 (8 S. 106)\nf 45 S. 109\nln\tGr\u00fcn:\tf\t26\tS.\t108,\t4 S. 105, 18 S.\t107,\t35, 37 u. 38 S. 109\nIn\tGelb:\t^\t52\tS.\t110,\t30,\t31 u. 32 S.\t108\t(5, 6 u. 7 S. 106)\nt 42 S. 109, 51 S. 110, 33 S. 108\nIn\tRot:\t|\t9 S.\t106, 13,\t14 u. 15 S.\t107,\t41 S. 109, 48, 49 u.\n50\tS.\t110,\t21\tS. 107, 22,\t23 u.\t24 S. 107, 1 S. 104,\n2 u. 3 S. 105 A 10 S. 106, 39 S. 109.\nAlso auch hier wie bei den nicht alternierenden Reihen die Tatsache, dafs eine grofse Anzahl ein allm\u00e4hliches Abschwenken nach einer Richtung zeigt, andere allerdings wieder nicht. Dafs \u00fcberhaupt ein allm\u00e4hliches Abweichen der Einstellungen nach einer Richtung hin vorkommt, liefse sich ganz gut verstehen f\u00fcr die nicht alternierenden Reihen. Wie dort im allgemeinen S0 nach dem roten, Su nach dem violetten Ende des Spektrums liegt (s. Tab. B S. 112), so liefse sich auch denken, dafs jede folgende Einstellung infolge der Reizung von einer Seite her immer mehr dahin gelockt w\u00fcrde. Haben wir im allgemeinen gekreuzt liegende Schwellen, so k\u00f6nnen wir ein Abgestofsenwerden von der Seite erwarten, deren Schwelle bestimmt werden soll. Das ist denn auch in der Tat meist der Fall. Betrachten wir die Reihen f\u00fcr Blau und Gelb einerseits, Rot und Gr\u00fcn andererseits, so konstatieren wir hier oft, dort niemals gekreuzte Schwellen. Dementsprechend ist auch die Mehrzahl der Reihenabweichungen in Blau und Gelb gleichsinnig, d. h. sie erscheinen gewissermafsen angelockt durch den Reiz, dagegen die Mehrzahl der Reihenabweichungen in Gr\u00fcn und Rot gegensinnig, d. h. sie erscheinen wie abgestofsen von dem voraufgehenden Reiz. Diese \u00dcbereinstimmung der Richtung der Reihenabweichung der einzelnen S0 und Su mit der gegenseitigen Lage der S0 und Su ist jedenfalls beachtenswert.\nBetrachte ich S0 und Su der nicht alternierenden Reihen zusammen, so heben sich diese Abweichungen der Einzelreihen nicht auf; sondern es bleiben noch Gesamtabweichungen bestehen (s. S. 112). So kann es uns auch nicht wundernehmen, wenn die alternierenden Reihen noch Reihenabweichungen zeigen.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis.\n127\nNur sollte man annehmen, dafs diese dieselbe Richtung zeigen wie die der nicht alternierenden Reihen. In Rot und Gr\u00fcn ist das auch der Fall, aber in Blau und Gelb scheinen auf den ersten Blick Differenzen zu bestehen. Diese sind aber nur bedingt durch eine Vp. (G. Versuche 8, 5, 6, 7), die ein allen anderen Vpn. widersprechendes Verhalten zeigt. Sehe ich von diesen Versuchen ab (eingeklammert in der Tab. S. 126 1), und ber\u00fccksichtige ich aufserdem noch, dafs die Reihen 27 und 28 in Blau, 30, 31 und 32 in Gelb der Vp. Sch. nur minimale Abweichungen nach dem violetten Ende des Spektrums zeigen, so ergibt sich auch f\u00fcr die alternierenden Reihen : Im Blau ist keine merkliche Reihenabweichung zu konstatieren; Gr\u00fcn und Gelb weichen \u00f6fter nach dem langwelligen, Rot nach dem kurzwelligen Ende des Spektrums ab.\nDieses Verhalten restlos zu erkl\u00e4ren, bin ich aufserstande. Ich kann nur wenige mitbestimmende Tatsachen anf\u00fchren. Das Plausibelste w\u00e4re gewesen, wenn die eben festgestellte Richtung dem arithmetischen Mittel der Schwellen, wie es sich aus der Tabelle S. 112 f. ergibt, entsprochen h\u00e4tte. Ganz entfernt kann man ja auch eine \u00c4hnlichkeit entdecken. Blau hat dort die kleinste Abweichung von der Normalfarbe, zeigt hier keine Reihenabweichung. Rot, dort mit der gr\u00f6fsten Abweichung nach violett hin, hat hier die entsprechende Reihenabweichung. Auch f\u00fcr Gelb trifft die Parallelit\u00e4t zu, aber f\u00fcr Gr\u00fcn fehlt sie vollst\u00e4ndig. Es mufs also, wofern ausgedehntere Versuchsreihen dies Verhalten best\u00e4tigen, noch eine andere Ursache f\u00fcr dieses Ph\u00e4nomen da sein. Eine solche Erkl\u00e4rungsm\u00f6glichkeit bietet die Umstimmung des Sehorgans. Ebensogut wie die Normalfarbe bei der minutenlangen Betrachtung ihre Qualit\u00e4t oder Intensit\u00e4t, manchmal auch besonders im Blau ihre S\u00e4ttigung zu \u00e4ndern schien, kann auch durch die vielen Einstellungen unser Auge in einem Sinne beeinflufst werden, dafs die sp\u00e4teren objektiv gleichen Farben subjektiv anders und zwar stets in demselben Sinne ver\u00e4ndert erscheinen. Diese Umstimmung des Sehorgans\n1 Die Abweichungen dieser Vp. von den \u00fcbrigen war so auffallend* dafs ich sie sowohl in der Poliklinik des Herrn Prof. Dr. Silex als auch im physiologischen Institut von Prof. Dr. Pieper auf Farbenblindheit untersuchen liefs. Vp. stellte sich aber als normal farbent\u00fcchtig heraus.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nS. Loeb.\nist genauer von Voeste1 untersucht worden. Er stellte sich die Aufgabe, die Qualit\u00e4ts\u00e4nderungen der Spektralfarben bei l\u00e4ngerer Einwirkung auf das Auge messend zu bestimmen. Er gelangte zu folgenden Ergebnissen: 1. Von 660\u2014570 iqi liegt die Vergleichsfarbe mehr nach dem kurzwelligen Ende des Spektrums als das erm\u00fcdende Licht. 2. 560 (.if.i zeigt bei Erm\u00fcdung keine Qualit\u00e4ts\u00e4nderung. 3. Von 560\u2014500 fi/n liegt das Vergleichslicht mehr nach dem roten Ende des Spektrums. 4. Von 490\u2014460 f.ip wie 1. Hiermit stimmen meine Reihenabweichungen nur zum Teil \u00fcberein. Rot (670 tlp) ist auch bei mir deutlich nach dem violetten, Gr\u00fcn (523 nach dem roten Spektrumende verschoben. W\u00e4hrend bei Voeste 560 tlP keine und 478 tiu eine deutliche Abweichung nach dem violetten Spektrumende zeigt, kann ich bei 478 keine und bei 562 ttu eine Abweichung nach dem roten Spektrum feststellen. Doch will ich nicht unerw\u00e4hnt lassen, dafs in den alternierenden Reihen bei Gelb (562 auch bei mir (s. S. 126) fast keine Abweichung vorliegt.\nZusammenfassung der Ergebnisse.\nI.\tDie Einzeleinstellungen im Verlaufe einer Reihe zeigen eine Tendenz zu einer bestimmten Abweichung von der Normalfarbe.\nII.\tEs gibt ein spezifisches Farbenged\u00e4chtnis; die Farben Gelb und Blau werden sch\u00e4rfer reproduziert als Gr\u00fcn und Rot.\nIII.\tEine vorausgehende Belichtung des Auges mit der Normalfarbe steigert die U-E., und diese Steigerung kann vielleicht im Sinne einer qualitativen Adaptation gedeutet werden.\nIV.\tOhne Wiederholung der Exposition der Normalfarbe l\u00e4fst sich eine Versch\u00e4rfung der Reproduktionsvorstellung durch sukzessive alternierende Einstellungen herbeif\u00fchren.\nZum Schlufs sei mir noch gestattet, allen Vpn. f\u00fcr ihre M\u00fche und ihre Opfer an Zeit zu danken. Vor allem aber m\u00f6chte ich auch an dieser Stelle Herrn Geh.-R. Ziehen f\u00fcr die zahlreichen Winke und Ratschl\u00e4ge, die er mir gegeben, meinen herzlichsten Dank aussprechen.\n1 Messende Versuche \u00fcber Qualit\u00e4ts\u00e4nderungen der Spektralfarben infolge von Erm\u00fcdung der Netzhaut. Zeitschrift f. Psych, u. Phys. d. Sinnesorg. 18, 257.","page":128}],"identifier":"lit33595","issued":"1912","language":"de","pages":"83-128","startpages":"83","title":"Ein Beitrag zur Lehre vom Farbenged\u00e4chtnis","type":"Journal Article","volume":"46"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:48:40.746588+00:00"}

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