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{"created":"2022-01-31T14:19:11.086649+00:00","id":"lit33603","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Zahn, Alfred","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 46: 287-300","fulltext":[{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"287\n(Aus dem physiologischen Institut Freiburg i. B.)\n1 ! ber\ndie Helliffkeitswerte reiner Lichter bei kurzen\no\nWirkungszeiten.\nVon\nAlfred Zahn.\nHelligkeitsvergleichungen spektraler Lichter, die sich auf den unmittelbaren Helligkeitseindruck der einzelnen Farben gr\u00fcnden, sind zuerst von Fraunhofer und sp\u00e4ter von K\u00f6nig 1 ausgef\u00fchrt worden. Die Schwierigkeit und Unsicherheit dieser direkten Ermittlung der \u201eHelligkeitsverteilung im Spektrum\u201c hat zu einer Reihe verschiedenartiger Verfahrungsweisen der Helligkeitsvergleichung gef\u00fchrt, die sich nach v. Kries1 2 in zwei Gruppen scheiden lassen. Die eine umfafst diejenigen Methoden, die sich auf die Unterscheidungsf\u00e4higkeiten st\u00fctzen. Hierher geh\u00f6ren das Verfahren von Vierordt3, bei dem ein auf den zu untersuchenden Teil des Spektrums projiziertes Vergleichslicht soweit abgeschw\u00e4cht wird, bis es gerade nicht mehr auf dem Spektrum sichtbar ist, und ferner die auf den Flimmererschei-nungen basierenden Methoden, wie sie in verschiedener Form von Rood , Haycraft 4 5 6, Rivers 5 und Polimanti 6 angewandt wurden. Das Prinzip der zweiten Gruppe beruht darauf, dafs sie auf Grund besonderer physiologischer Verh\u00e4ltnisse den Wegfall der Farbenempfindung herbeif\u00fchrt und somit farblose Hellig-\n1\tK\u00f6nig, HELMHOLTZ-Festschrift 1891. S. 350.\n2\tv. Kries, Die Gesichtsempfindungen in Nagels Handbuch d. Physiologie III, S. 258.\n3\tVierordt, Poggendorffs Annalen 137, S. 200.\n4\tHaycraft, Journal of Physiol. 21, S. 126.\n5\tRivers, ebenda 22, S. 137.\n6\tPolimanti, Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 19, S. 236.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nAlfred Zahn.\nkeiten vergleicht. Damit sind einfachere Bedingungen und weniger vieldeutige Ergebnisse gew\u00e4hrleistet als bei den Verfahren der ersten Gruppe.\nEhe ich auf die hierher geh\u00f6rigen Methoden im einzelnen eingehe, ist eine f\u00fcr alle hier in Betracht kommenden Feststellungen g\u00fcltige allgemeine Erw\u00e4gung vorauszuschicken. Bekanntlich sind \u201edie HelligkeitsVerh\u00e4ltnisse verschiedener Lichter in gewaltigem Betrage von dem Adaptationszustande des Sehorgans und der absoluten Intensit\u00e4tsstufe\u201c abh\u00e4ngig (v. Kries *). Der Helligkeitswert eines Lichtes ist bei D\u00e4mmerungssehen (geringe Lichtst\u00e4rke und dunkeladaptiertes Auge), wobei wie bekannt alle Lichter ohne weiteres farblos erscheinen, ein durchaus anderer als bei Tagessehen (gr\u00f6fsere Lichtst\u00e4rke und helladaptiertes Auge).\nHier interessieren in erster Linie die Methoden der Vergleichung farbloser Helligkeiten bei helladaptiertem Auge und\n\u2022 \u2022\ndie \u00dcbereinstimmung ihrer Resultate mit den \u201edirekten\u201c Ermittlungen von Fraunhofer und K\u00f6nig. Es sind dies die Bestimmung der Peripherie werte von v. Kries 2 und die Minim alfeldhelligkeiten von Siebeck. 1 2 3\nDie Peripheriewerte stellen die Helligkeitsverteilung im Spektrum f\u00fcr die total farbenblinde Peripherie der Netzhaut bei helladaptiertem Auge dar.\nDie Minim alfeldhelligkeiten entsprechen den Helligkeitswerten spektraler Lichter f\u00fcr par a zentrale Netzhautstellen bei Helladaptation. Das Verfahren beruht darauf, dafs farbige Felder von sehr geringer Ausdehnung f\u00fcr die farbent\u00fcchtige Umgebung der Fovea centralis farblos erscheinen.\nPeripheriewerte, Minimalfeldhelligkeiten und direkt ermittelte Helligkeiten zeigen ann\u00e4hernd dieselbe Verteilung im Spektrum und unterscheiden sich in gleicher Weise von den D\u00e4mmerungswerten (Helligkeitsverteilung bei D\u00e4mmerungssehen).\nEine weitere M\u00f6glichkeit, die Farbenempfindung in Wegfall zu bringen, liegt darin, die Einwirkung eines farbigen Lichtes auf die Netzhaut nicht nur r\u00e4umlich, sondern vor allem zeitlich m\u00f6glichst zu beschr\u00e4nken.\n1\ty. Kries a. a. 0.\n2\tv. Kries, Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 15, 8. 247.\n3\tSiebeck, ebenda.","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Helligkeitswerte reiner Lichter bei kurzen Wirkungszeiten. 289\nAuf Vorschlag von Herrn Geheim rat v. Kries habe ich vermittels einer nach diesem Prinzip gestalteten Methode, die ich als die Methode der Minimalzeithelligkeiten bezeichnen m\u00f6chte, die Helligkeitsverteilung im Spektrum f\u00fcr das helladaptierte Auge untersucht.\nDas Verfahren, dessen ich mich bediente, schlofs sich nahe an das von Siebeck: zur Bestimmung der Minimalfeldhelligkeiten verwendete an. Es wurde ebenfalls der geradsichtige Spektralapparat von Schmidt und Haensch ben\u00fctzt (Fig. 1). Kollimator-\n\n0\n\u00f4\nFigur 1.\nN\nlinse Z15 geradsichtiges Prisma P und Objektivlinse L2 entwarfen in 40 cm Entfernung ein reelles Spektrum, aus dem der Okularspalt OS einen Streifen ausschnitt. Der Collimatorspalt CS wurde durch eine Nernstlampe (V) erleuchtet. Vor der Objektiv\u00f6ffnung war ein weifser Kartonschirm S befestigt, in dessen Mitte sich ein quadratischer Ausschnitt von 2,5 mm Seitenlange befand. Vor diesem Schirm, und zwar ihm unmittelbar anliegend war eine gr\u00f6fsere kreisrunde Scheibe RS aus ebendemselben weifsen Karton angebracht, die durch einen Elektromotor in Potation versetzt werden konnte. Ein in den Stromkreis eingeschalteter Widerstand gestattete die Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe passend zu regulieren. Nahe dem Rande der rotierenden Scheibe befand sich ein ebenfalls quadratischer Ausschnitt von 2,5 mm Seitenlange. Die \u00d6ffnungen beider Kartonscheiben konnten vollst\u00e4ndig zur Deckung gebracht werden.\nDas wesentliche Moment der geschilderten Versuchsanordnung,","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nAlfred Zahn.\nwodurch erst das Gelingen der geplanten Untersuchungen erm\u00f6glicht wurde, liegt darin, dafs das dem Auge dauernd gebotene weilse Vergleichslicht in bestimmten Intervallen f\u00fcr ganz kurze Zeit in dem der Fovea centralis entsprechenden Gebiete des Gesichtsfeldes unterbrochen und an seiner Stelle das zu untersuchende farbige Licht eingeschaltet wird. Andere Modifikationen der Versuchsaufstellung f\u00fchrten nicht zum Ziel.\nDurch Drehung des Kollimatorrohres l\u00e4ngs der Skala SK liefsen sich beliebige Stellen des Spektrums im Okularspalt einstellen. Die Skala war in bekannter Weise geaicht worden, indem der Kollimatorspalt der Reihe nach mit Lithium-, Natrium-, Thallium- und Strontiumlicht erleuchtet und die betreffenden Metallinien auf die Mitte des Okularspaltes eingestellt wurden. Aus den zugeh\u00f6rigen Skalenteilen konnten mit Hilfe der Cauchy-schen Interpolationsformel alle Lichter des Spektrums bestimmt werden.\nBei rotierender Scheibe sah das Auge des Beobachters das quadratische Feld auf gleichm\u00e4fsig weifsem Grunde zun\u00e4chst farbig aufleuchten. Durch Verengerung des Kollimatorspaltes, was mittels Schnurlaufs vom Platze des Beobachters aus geschah, gelang es f\u00fcr fast alle Lichter des Spektrums bei zentraler Fixation die Farbe zum Verschwinden zu bringen. Eine Ausnahme machte nur das \u00e4ufserste Rot, das bei einer der weifsen Umgebung entsprechenden Helligkeit stets noch einen Rest von Farbe erkennen liefs. Bei weiterer Verengerung des Spaltes erschien das Feld als dunkler Fleck.\nDie Aufgabe bestand nun darin, f\u00fcr jede Farbe bei passender Umlaufsgeschwindigkeit der Scheibe (die f\u00fcr alle Lichter dieselbe blieb) eine Spaltweite zu ermitteln, bei der die Helligkeit des auf blitzenden Feldes derjenigen der Umgebung gerade gleich wurde, das Feld also dauernd unsichtbar blieb.\nDer reziproke Wert der Spaltweiten stellt ein Vergleichsmafs f\u00fcr die Helligkeit der verschiedenen Lichter dar.\nDie Ermittlung der Helligkeitswerte der einzelnen Farben geschah in folgender Weise. Um m\u00f6glichst vollkommene Helladaptation zu erzielen, wurde vor jeder Einzelbestimmung das beobachtende Auge etwa eine Minute lang gegen den Himmel gerichtet. Dann wurde m\u00f6glichst rasch zweimal nacheinander die Spalt weite ermittelt, bei der das farbige Feld unsichtbar wurde und zwar einmal bei abnehmender, das andere Mal bei","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Helligkeitswerte reiner Lichter bei kurzen Wirkungszeiten. 291\nzunehmender Spaltweite. Das Mittel dieser oberen und unteren Grenzwerte wurde der Berechnung des Helligkeitswertes zugrunde gelegt. Um von der Inkonstanz des Tageslichtes unabh\u00e4ngig zu sein, wurde jede Einzelbestimmung zwischen zwei Bestimmungen des Na-Lichtes eingeschaltet und nur dann verwertet, wenn die vorausgehenden und nachfolgenden Na-Bestimmungen nicht nennenswert differierten. Die Spaltweite des zu untersuchenden Lichtes wurde dann mit dem arithmetischen Mittel der beiden Na-Bestimmungen verglichen, wobei der Wert des Na-Lichtes = 100 gesetzt wurde.\nDie nachfolgende Tabelle (Tab. 1) enth\u00e4lt die Resultate von f\u00fcnf Beobachtungsreihen an acht verschiedenen Wellenl\u00e4ngen. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der rotierenden Scheibe war dabei so gew\u00e4hlt, dafs das quadratische Feld alle 1,0 Sek. f\u00fcr die Dauer von ca. 1I\u00d600 Sek. sichtbar war. Die Beobachtungen fanden bei gew\u00f6hnlichem diffusen Tageslicht statt.\nTabelle 1.\nWellenl\u00e4ngen :\ti | 659\t621\t601\t589\t564\t542\t523\t506\tI Spaltweiten f\u00fcr 589\n\t?\t74\t\t100\t81\t56\t39\t?\t6,3\u2014 7,5\n\t?\t83\t\t100\t74\t60\t41\t17\t5,0\u2014 5,4\n\t(32?)\t78\t\t100\t79\t55\t34\t15\t6,5- 7,9\n\t22\t83\t\t100\t76\t63\t38\t13 ;\t6,3- 8,0\n\t23\t77\t\t100\t73\t63\t38\t16\t5,0- 5,2\n\t\t\t1051\t100\t\t\t\tj\t8,6\u201410,1\nMittel :\t22,5\t79,0\t105\t100\t76,6\t59,4\t38,0\t15,2\t\nDiese Werte sind, wie nochmals hervorgehoben sei, bei zentraler Fixation erhalten. Die Minimalzeithelligkeiten stellen demnach die Helligkeitsverteilung im Spektrum f\u00fcr die Fovea centralis dar. Sie entsprechen ann\u00e4hernd den von Fraunhofer und K\u00f6nig direkt ermittelten Helligkeitsverh\u00e4ltnissen und somit auch den Peripherie werten von v. Kries und den Minimalfeldhelligkeiten von Siebeck. Es war nun von Wichtigkeit festzustellen , wie sich die Helligkeitsverh\u00e4ltnisse der untersuchten Lichter auf den \u00fcbrigen Abschnitten derselben Netzhaut ver-\n1 Mittel aus 8 Beobachtungen.","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\nAlfred Zahn.\nhielten. Hierzu eigneten sich am besten die Bestimmung der Minimalfeldhelligkeiten und der Peripheriewerte.\nDie Minimalfeldhelligkeiten wurden f\u00fcr eine Feldgr\u00f6fse von 5',0 und einem Zentralabstand von 1\u00b0,5 im nasalen Gesichtsfeld ermittelt. Die Peripheriewerte wurden in bekannter Weise bestimmt. In Tabelle 2 sind die erhaltenen Minimalfeldhelligkeiten, in Tabelle 3 die Peripheriewerte wiedergegeben.\nTabelle 2.\nWellenl\u00e4ngen :\t659\t621\t601\t589\t564\t542\t523\t506\tSpaltweiten f\u00fcr 589\n\t26,5\t70,4\t104,6\t100,0\t76,0\t57,0\t37,4\t21,8\t13,8\u201415,3\n\t23,6\t67,6\t?\t100,0\t75,0\t61,0\t38,3\t18,6\t12,9\u201413,8\n\t23,0\t72,7\t105,0\t100,0\t71,3\t57,0\t36,9\t?\t18,4\u201421,8\nMittel:\t24,4\t70,2\t104,8\t100,0\t74,4\t58,3\t37,5\t20,2\t\nTabelle 3.\nWellenl\u00e4ngen :\t659\t621\t601\t589\t564\t542\t523\t506\tSpaltweiten f\u00fcr 589\n\t21,9\t75,0\t104,0\t100,0\t84,0\t57,9\t38,0\t15,0\t20,0\n\t17,3\t74,0\t96,7\t100,0\t71,3\t51,1\t36,8\t13,2\t15,0-16,5\n\t26,5\t70,8\t98,0\t100,0\t84,6\t55,1\t35,7\t18,3\t13,0\nMittel:\t21,6\t73,9\t99,6\t100,0\t79,9\t54,7\t36,7\t15,2\t\n\u2022 \u2022\nDer \u00dcbersichtlichkeit wegen habe ich die Durchschnittswerte f\u00fcr Minimalzeithelligkeiten, Minimalfeldhelligkeiten und Peripheriewerten in Tabellen- (Tab. 4) und Kurvenform (Fig. 2) zusammengestellt.\nTabelle 4.\nWellenl\u00e4ngen :\t659\t621\t601\t589\t564\t542\t523\t506\nMinim alzeithelligkeiten :\t22,5\t79,0\t105,0\t100,0\t76,6\t59,4\t38,0\t15,2\nMinimalfeldhelligkeiten :\t24,4\t70,2\t104,8\t100,0\t74,4\t58,3\t37,5\t20,2\nPeripheriewerte :\t21,6\t73,9\t99,6\t100,0\t79,9\t54,7\t36,7\t15,2\nAls wesentliches Ergebnis zeigt sich dabei die auffallende \u00dcbereinstimmung der Helligkeitsverteilung im Spektrum f\u00fcr die","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Helligkeitswerte reiner Lichter bei kurzen Wirkungszeiten. 293\n110\n100-\n90-'\neo\u2014\n77 ~ \u25a0\n60\"\n50\"\nW \"\n20\n10 --\nverschiedenen Abschnitte der Netzhaut. Die Helligkeitsverh\u00e4lt-nisse, in denen die verschiedenen Farben gesehen werden, sind f\u00fcr die Fovea centralis, f\u00fcr ihre Umgebung und f\u00fcr die \u00e4ufserste Peripherie der Netzhaut dieselben.\nDie Feststellung dieser Tatsachen steht in bestem Einkl\u00e4nge mit der Annahme von v. Kkies1 2, \u201edafs das physiologische Substrat des exzentrischen farblosen Sehens auch zentral vorhanden sei und hier nur die Tr\u00e4ger der farbigen Bestimmungen hinzukommen\u201c, woraus weiter zu folgen sein w\u00fcrde,\n\u201edafs der Eindruck der Helligkeit in erster Linie durch jenen Bestandteil bestimmt und durch das 30 Hinzukommen der Farben nur unerheblich modifiziert wird.\u201c\nEine weitere Aufgabe der vorliegenden Untersuchung bestand in der genaueren Feststellung individueller Differenzen der Helligkeitsverteilung im Spektrum. Zur Orientierung liefsen sich hierzu fr\u00fchere Untersuchungen \u00fcber Peripheriewerte und Minimalfeldhelligkeiten in der Weise ben\u00fctzen, dafs das Helligkeitsverh\u00e4ltnis zweier bestimmter Lichter (621 [i\\i : 523 w) bei verschiedenen Untersuchern verglichen wurde. (Siehe Tab. 5 S. 294.)\nDie in Tabelle 5 zusammengestellten Werte lassen recht betr\u00e4chtliche individuelle Unterschiede erkennen.\nEs war nun weiterhin von Interesse zu untersuchen, ob diese pers\u00f6nlichen Differenzen in den Helligkeitswerten der spektralen Lichter in irgendwelcher Beziehung zu den bekannten individuellen Unterschieden der Farbenmischungsgleichungen stehen, wie dies Frl. v. Maltzew 2 auf Grund ihrer vergleichenden Unter-\n1\tv. Kries, Die Gesiehtsempfindungen in Nagels Handb. d. Physiol. Bd. Ill, S. 259.\n2\tZeitschr. f. Sinnesphysiol. 48, S. 76. 1909.\n19\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 46.\n&\n^\t0's\n<0\n\u00a3\n'-o\nMinimalzeithelligkeiten________\nMinimalfeldheiligkeiten _ _ _ Perfpheriewerte _______________\nFig. 2.","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nAlfred Zahn.\nsuchungen \u201e\u00fcber individuelle Verschiedenheit der Helligkeitsverteilung im Spektrum4* vermutet hat. Frl. v. Maltzew bediente sich zur Ermittlung der Helligkeitsverteilung der Flimmermethode von Polimanti und kam zu dem Ergebnis, dafs diejenigen Beobachter, die in der Rayleigh- Gleichung verh\u00e4ltnis-m\u00e4fsig viel Gr\u00fcn einstellen, dem Gr\u00fcn auch eine gr\u00f6fsere Intensit\u00e4t geben m\u00fcssen, um es einem bestimmten Rot flimmergleich zu machen.\nEs mufsten daher an einer Reihe von Personen Parallelversuche angestellt werden, die einmal die Ermittlung der Helligkeitsverh\u00e4ltnisse und dann die Herstellung der sogenannten RAYLEiGH-Gleichung zum Gegenstand hatten. Es w\u00e4re nun zu\nTabelle 5.\nBeobachter\t621 u/u\t523 /uu\n1. v. Kries: Peripherie werte\t3,7\t1\n2. Polimanti: Peripherie werte\t!\t2,5\t1\n(Flimmerwerte\t2,7\ti)\n3. Siebeck: Minimalfeldhelligkeiten\t5,3\t1\n4. Zahn: Minimalzeithelligkeiten\t2,1\t1\nMinimalfeldhelligkeiten\t1,9\t1\nPeripheriewerte\t2,1\t1\numst\u00e4ndlich gewesen, f\u00fcr jeden Beobachter eine vollst\u00e4ndige Kurve der Helligkeitsverteilung vermittels der Methode der Minimalzeithelligkeiten aufzustellen. Es konnte auch hier gen\u00fcgen, das Verh\u00e4ltnis zweier Lichter zu vergleichen.\nDie oben beschriebene Versuchsanordnung wurde daher in folgender Weise abge\u00e4ndert1: Die \u00d6ffnung der Scheiben S und RS wurden durch zwei \u00fcbereinander liegende quadratische Ausschnitte von 2,5 mm Seitenl\u00e4nge ersetzt, deren Abstand ebenfalls 2,5 mm betrug. Die Achse der rotierenden Scheibe RS war so gestellt, dafs die beiden Felder gleichzeitig und gleich lang erleuchtet erschienen. Hinter der unteren \u00d6ffnung des Schirmes S war ein ablenkendes Prisma mit einem brechenden Winkel von 2 angebracht. Um eine Verstaubung des Prismas zu vermeiden,\n1 Das Prinzip dieser Modifikation wurde in \u00e4hnlicher Weise von M. B\u00f6hm, Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol, d. Sinnesorg. 42, S. 155 ben\u00fctzt.","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Helligkeitswerte reiner Lichter bei kurzen WirkungsZeiten. 295\nwurden die Felder des Schirmes S mit einem Deckglas bedeckt, das durch die rotierende Scheibe stets blank gehalten wurde.\nIn der Ebene des Okularspaltes wurden nun zwei gegeneinander verschobene Spektren entworfen; die beiden Felder waren von verschiedenen Lichtern erhellt, deren spektraler Abstand konstant blieb. Aus der Kurve der Helligkeitsverteilung geht hervor, dafs bei passend gew\u00e4hltem Abstand sich f\u00fcr jeden Beobachter zwei Farben einstellen lassen, die gleichen Helligkeitswert besitzen. Individuelle Verschiedenheiten der Helligkeitsverteilung werden sich daher in der Weise dokumentieren, dafs die einzelnen Beobachter verschiedene Einstellungen liefern und andererseits ihre \u201eHelligkeitsgleichungen\u201c gegenseitig nicht anerkennen werden.\nZur Erm\u00f6glichung einer pr\u00e4zisen Einstellung blieb bei dieser Anordnung das Kollimatorrohr fest, w\u00e4hrend der Okularspalt auf einem durch Tangentenschraube bewegten metallenen Tr\u00e4ger angebracht war. Die Verschiebung wurde an einer Skala mit Nonius abgelesen.\nBei rotierender Scheibe und passender Weite des Kollimatorspaltes sah der Beobachter die beiden Felder zun\u00e4chst als ungleich helle, farblose Lichtflecke auf blitzen. Bei Verschiebung des Okularspaltes nach dem roten Ende des Spektrums wurde das langwellige Licht dunkler, das kurzwellige heller, umgekehrt bei Verschiebung in entgegengesetzter Richtung. Es fiel nun auch dem Unge\u00fcbten verh\u00e4ltnism\u00e4fsig leicht, eine Einstellung zu finden, bei der beide Felder gleich hell aufblitzten oder, genauer ausgedr\u00fcckt, gleichen Kontrast mit der Umgebung auf wiesen. Als Fehlerquelle machte sich anfangs der Umstand st\u00f6rend bemerkbar, dafs der Beobachter geneigt war, die beiden I elder einzeln nacheinander zu fixieren, wobei das jeweils fixierte stets zu hell erschien. Es wurde daher in etwa 2 cm Entfernung vor der rotierenden Scheibe als Fixationsmarke ein schr\u00e4ges ladenkreuz in der Weise angebracht, dafs sein Schnittpunkt sich in der Mitte zwischen den beiden Feldern befand und diese selbst symmetrisch zur Kreuzfigur zu liegen kamen.\nUm die Brauchbarkeit der Methode zu Vergleichszwecken bewerten zu k\u00f6nnen, war es n\u00f6tig, den mittleren Fehler der einzelnen Einstellung zu bestimmen. Er betrug nach l\u00e4ngerer \u00dcbung f\u00fcr mich 0,091 Skalenteile oder, in Wellenl\u00e4ngen ausgedr\u00fcckt, ca. 1,3 {-if-i. F\u00fcr die Parallelversuche war nat\u00fcrlich die\n19*","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"296\nAlfred Zahn.\nGr\u00f6fse des mittleren Fehlers bei Unge\u00fcbten mafsgebend. Die Werte schwankten hier zwischen 0,1\u20140,2 Skalenteilen, was etwa 1,3\u20142,6 gg entspricht. In den ausgesprochenen F\u00e4llen von individuellen Verschiedenheiten machten die Differenzen der Einstellung das vier- bis siebenfache dieser Werte aus. Die Realit\u00e4t einer individuellen Differenz der Helligkeitsverteilung kam in diesen F\u00e4llen auch subjektiv besonders deutlich darin zum Ausdruck, dafs die Einstellungen des einen Beobachters von dem anderen stets mit voller Entschiedenheit, und zwar immer in demselben Sinne als falsch bezeichnet wurden.\n\u00dcber die Ausf\u00fchrung der Parallelversuche im einzelnen ist noch folgendes zu bemerken. Die beiden Beobachter nahmen abwechselnd eine Einstellung vor und machten sich dabei Notizen \u00fcber die \u201eRichtigkeit\u201c der vorausgegangenen Gleichung des Parallelbeobachters, ohne jedoch dessen Einstellung zahlen-m\u00e4fsig zu kennen. In der Regel wurden 5\u20147 solcher Beobachtungen angestellt.\nAn diese Helligkeitsgleichungen wurde meist sofort die Herstellung der Rayleigh-Gleichungen am HELMHOLTzschen Farbenmischapparat angeschlossen. Das eine Kollimatorrohr lieferte das Vergleichlicht (Natriumlicht), das andere gestattete eine Rot - Gr\u00fcnmischung aus den Wellenl\u00e4ngen 670,8 (Lithium) und 534,9 (Thallium). Das Mengenverh\u00e4ltnis der Mischungslichter wird bekanntlich durch Drehung des Nikols ver\u00e4ndert und ist den Tangensquadraten der Nikolstellungen proportional. Auch hier wurden die Einstellungen von beiden Beobachtern in entsprechender Weise wie bei den Helligkeitsgleichungen vorgenommen. In einigen F\u00e4llen wurde die Rayleigh - Gleichung am NAGELschen Anomaloskop ausgef\u00fchrt.\nDie Resultate der Parallel versuche sind in den Tabellen 6 und 7 enthalten.\nIn Tabelle 6 bedeutet S Je den eingestellten Skalenteil, der n\u00e4chste Stab enth\u00e4lt die ihm entsprechenden Wellenl\u00e4ngen. Der Stab: $\u00df-Diff. gibt die Differenz der Einstellungen beider Beobachter in Skalenteilen an. a bzw. tg2a bedeutet die Winkelstellung des NiKOLschen Prismas bzw. das Tangensquadrat dieses Winkels. Die beiden letzten St\u00e4be endlich enthalten die Einstellungen am Anomaloskop.\nTabelle 7 gibt eine zusammenfassende \u00dcbersicht der wesentlichen Ergebnisse.","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Helligkeitswerte reiner Lichter bei kurzen Wirkungszeiten. 297\nTabelle 6.\nSk\tHeilig W\tkeitsg Sk\tleichung fifi\tSk-Diff.\tRa a\t\u00cfXEIGH- tg2a\tGleich a\tung tg*cc\tAno* malo- ekop\t\n\t1. Mo.\t\tZ.\t\tMo.\t\tZ.\t\tMo.\tZ.\n2,84\t627,7 :567,0\t2,94\t629,2:568,0\t0,10\t31,1\t0,36\t32,1\t0,39\t60,8\t60,5\n2,88\t628,3:567,5\t2,93\t629,1:567,9\t0,05\t29,5\t0,32\t32,2\t0,39\t\t\n2,76\t626,6:566,3\t2,93\t628,9:567,8\t0,17\t\t\t\t\t\t\n\t2. H.\t\tZ.\t\tH.\t\tZ.\t\t\t\n2,95\t629,3:568,1\t3,02\t630,3:568,8\t0,07\t30,0\t0,33\t31,5\t0,37\t\t\n3,05\t630,8:569,1\t2,89\t628,7:567,6\t\u20140,16\t\t\t\t\t\t\n\t3. T.\t\tZ.\t\tT.\t\tZ.\t\tT.\tZ.\n3,92\t644,1 :577,2\t3,01\t630,2:568,7\t-0,91\t31,7\t0,38\t32,1\t0,39\t59,02\t59,20\n\t\t\t\t\t32,6\t0,41\t33,8\t0,45\t\t\n\t4. G.\t\tz.\t\tG.\t\tZ.\t\t\t\n2,62\t624,9: 564,2\t2,85\t628,0:567,1\t0,23\t31,7\t0,38\t33,8\t0,45\t\t\n2,80\t627,2:566,6\t3,11\t631,8 : 569,6\t0,31\t\t\t\t\t\t\n\t5. E.\t\tZ.\t\tE.\t\tZ.\t\tE.\tZ.\n3,49\t637,5:573,2\t2,99\t630,0:568,4\t\u20140,50\t28,8\t0,29\t33,3\t0,43\t62,7\t60,3\n3,34\t635,2 :\t2,83\t627,6 :567,0\t\u20140,51\t\t\t\t\t\t\n\t6. K.\t\tZ.\t\tK.\t\tZ.\t\tK.\tZ.\n3,80\t642,2 : 576,0\t3,07\t630,6:569,6\t-0,73\t\t\t\t\t62,0\t60,5\n3,80\t642,2 :576,0\t2,98\t629,8:568,3\t-0,82\t\t\t\t\t62,3\t59,4\n\t7. W.\t\tZ.\t\tW.\t\tZ.\t\tW.\tZ.\n3,86\t643,2:576,6\t3,10\t631,6:569,5\t\u20140,76\t\t\t\t\t63,0\t60,0\n\t8. L.\t\tz.\t\tL.\t\tz.\t\t\t\n3,10 631,6:569,5\t\t3,20\t633,1:570,4\t0,10\t28,7\t0,29\t30,0\t0,34\t\t\n\t9. M.\t\tZ.\t\tM.\t\tz.\t\t\t\n2,97\t629,7 :568,3\t3,11\t631,8:569,6\t0,14\t35,6\t0,52\t36,8\t0,561\t\t\n\t\t\t\t\t33,7\t0,44\t34,4\t0,461\t\t\n\t10. P.\t\tZ.\t\tP.\t\tZ.\t\t\t\n3,71\t639,8: 575,2\t2,87\t628,2:567,3\t\u20140,84\t36,5\t0,55\t36,4\t0,551\t\t\n3,91\t643,9:577,1\t2,95\t629,4:568,1\t-0,96\t\t\t\t\t\t\n3,75\t641,4:575,6\t2,96\t629,6 :568,2\t-0,79\t\t\t\t\t\t\n1 Keine RAYLEiGH-Lichter.","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nAlfred Zahn.\nTabelle 7.\nBeobachter\tSk Helligkeitsgleichung Differenz der Skalenteile gegen\u00fcber Zahn\tn RAYLEiGH-Gleichung tg2 a\tZahn tg2a Beobachter\n1. Mo.\t+ 9,11\t1,14\n2. H.\t\u2014 0,09\t1,12\n3. Tr.\t\u2014 0,91\t1,06\n4. G.\t+ 9,27\t1,18\n5. E.\t- 0,51\t1,48\n6. K.\t\u2014 0,77\t(1,48)'\n7. W.\t\u2014 0,71\t(1,48)'\n8. L.\t+ 0,10\t1,17\n9. M.\t+ 0,14\t1,01\n10. P.\t\u2014 0,86\t1.00 /\nZur Erl\u00e4uterung dieser Tabelle ist folgendes zu bemerken:\nDie positiven Werte der Skalenteildifferenzen (\u00df Je) entsprechen einem kleineren Helligkeitswert der roten Lichter f\u00fcr den Parallelbeobachter gegen\u00fcber Zahn.\nDie die Einheit \u00fcbertreffenden Werte des Verh\u00e4ltnisses\nta2a Zahn\n \ntg2a Beobachter\nentsprechen einem gr\u00f6fseren Anteil der Rotkomponente in der Rot-Gr\u00fcnmischung des Parallelbeobachters gegen\u00fcber Zahn.\nNach der vorhin erw\u00e4hnten von Frl. v. Maltzew ausgesprochenen Vermutung sollten die positiven Werte von Sk mit den die Einheit \u00fcbertreffenden des Bruches n verkn\u00fcpft sein.\nEin Vergleich dieser Zahlen l\u00e4fst jedoch ohne weiteres erkennen, dafs von einer gesetzm\u00e4fsigen Beziehung zwischen den individuellen Differenzen der Helligkeitsverteilung und denjenigen der Farbenmischungsgleichungen nicht die Rede sein kann. Es finden sich bei den verschiedenen Beobachtern ganz regellos bei relativ hohen Helligkeitswerten der roten Lichter (gegen\u00fcber Zahn) sowohl h\u00f6here wie niedere Werte der Rotkomponente in der Rot-Gr\u00fcnmischung. Namentlich darf darauf aufmerksam gemacht werden, dafs der h\u00f6chste Wert von n 1,48 bei einem\n1 nach Einstellung am Anomaloskop berechnet.","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Helligkeitswerte reiner Lichter bei kurzen WirkungsZeiten. 299\u201c\nBeobachter auftritt, f\u00fcr den SJc negativ ist. Andererseits ist zu beachten, dafs der st\u00e4rkste negative Wert von S Jc sich bei einem Beobachter findet, f\u00fcr den n nicht nennenswert von 1 verschieden ist. Gerade das letztere Ergebnis darf, weil es sich auf einen physiologisch geschulten Beobachter bezieht, als besonders zuverl\u00e4ssig hervorgehoben werden.\nDa es w\u00fcnschenswert erschien, den Einflufs der Absorption in der Macula lutea zu verringern, so wurden bei einigen Be^ obachtern noch Farbengleichungen aus den Lichtern 670,8 tlJl und 560 u(.l hergestellt. (Tab. 8.)\nTabelle 8.\n\ti \u25a0\t-\t- Rayleigh - Gleichung\t\t\tHelligkeitsgleichung\nBeobachter\t\ttg*cc\ttg2 a\tZahn\tDifferenz der Skalenteile gegen\u00fcber Zahn\n\ttX\t\ttg2 a Beobachter\t\nZahn\t44,4\t0,98\t. \t\t\nG.\t44,4\t0,98\t1,00\t+ 0,27\nTr.\t44,8\t0,99\t0,99\t\u2014 0,91\nM.\t43,7\t0,92\t1,06\t+ 0,14\n\u2022 \u2022\nEine \u00c4nderung der oben geschilderten Ergebnisse war damit nicht verbunden. Auch unter diesen Bedingungen schienen die Farbenmischungsgleichungen v\u00f6llig unabh\u00e4ngig von den individuellen Differenzen der Helligkeitsverteilung.\nTheoretische Er\u00f6rterungen an diese Befunde anzukn\u00fcpfen, kann an dieser Stelle unterbleiben.\nEs sei nur gestattet, auf die Ergebnisse derjenigen Verfahren der Helligkeitsvergleichung hinzuweisen, die als Methoden der Unterscheidungsf\u00e4higkeiten charakterisiert wurden. Die Resultate\ndieser Verfahrungsweisen zeigen n\u00e4mlich mit den Ergebnissen\n\u2022 \u2022\nder Vergleichung farbloser Helligkeiten eine ann\u00e4hernde \u00dcbereinstimmung. Der Nachweis individueller Verschiedenheiten der Helligkeitsverteilung legt den Gedanken nahe, dafs die Differenzen in den Resultaten beider Gruppen von Methoden eben durch individuelle Unterschiede bedingt sein k\u00f6nnten. Diese Erw\u00e4gung ist aber identisch mit der Frage, ob \u201ebei allen jenen Verfahrungsweisen die n\u00e4mliche physiologische Beziehung mafs-gebend ist\u201c (v. Kries 1). Es d\u00fcrfte sich daher wohl verlohnen,\n1 y. Kries, Die Gesichtsempfindungen in Nagels Handbuch d. Physiol. Ill, S. 260.","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\nAlfred Zahn.\ndie HelligkeitsVerteilung im Spektrum mit Methoden beider Gruppen f\u00fcr ein und dieselbe Netzhaut zu bestimmen.\nDie Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen lassen sich in folgendem zusammenfassen:\nDurch Beschr\u00e4nkung der Einwirkung spektraler Lichter auf die Netzhaut auf geringste Zeiten l\u00e4fst sich die Farbenempfindung bei helladaptiertem Auge f\u00fcr die Fovea centralis in Wegfall bringen.\nDie nach dieser Methode ermittelte Helligkeitsverteilung im Spektrum \u2014 Methode der Minimalzeithelligkeiten \u2014 stimmt nahezu mit den Peripheriewerten von v. Kries, den Minimalfeldhelligkeiten Siebecks und ann\u00e4hernd auch den direkten Helligkeitsvergleichungen von Fraunhofer und K\u00f6nig \u00fcberein.\nF\u00fcr ein und dieselbe Netzhaut zeigen die Kurven der Minimalzeithelligkeiten, der Minimalfeldhelligkeiten und der Peripherie werte fast genau denselben Verlauf. Die Helligkeitsverteilung im Spektrum ist demnach in der Fovea centralis, in ihrer Umgebung (parazentral) und in der \u00e4ufsersten Peripherie der Netzhaut dieselbe.\nVergleichende Untersuchungen an einer Reihe von Personen haben deutlich nachweisbare individuelle Differenzen der Helligkeitsverteilung ergeben.\nEine Abh\u00e4ngigkeit dieser Differenzen von den individuellen Unterschieden der Farbenmischung (Rayleigh - Gleichung) besteht nicht.\nHerrn Geheimrat v. Kries spreche ich f\u00fcr die Anregung zu diesen Versuchen und die vielfache Unterst\u00fctzung w\u00e4hrend derselben meinen aufrichtigen Dank aus. Ebenso sage ich allen Herren, die mich bei der Anstellung der Parallelversuche in liebensw\u00fcrdigster Weise unterst\u00fctzten, meinen besten Dank.","page":300}],"identifier":"lit33603","issued":"1912","language":"de","pages":"287-300","startpages":"287","title":"\u00dcber die Helligkeitswerte reiner Lichter bei kurzen Wirkungszeiten","type":"Journal Article","volume":"46"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:19:11.086655+00:00"}