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Beobachtungen über Temperaturempfindungen

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{"created":"2022-01-31T16:49:47.551679+00:00","id":"lit33607","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Rubin, Edgar","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 46: 388-393","fulltext":[{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"388\nBeobachtungen \u00fcber Temperaturempfindungen.\nVon\nEdgar Rubin.\nDer Satz von den spezifischen Energien der Sinnesnerven kann in folgender Weise formuliert werden: Jeder Sinnesnerv reagiert auf Erregungen mit Empfindungen, die einer bestimmten Modalit\u00e4t angeh\u00f6ren1. Verstehen wir unter Reizen nur \u00e4ufsere Einwirkungen und unter Erregungen nur Empfindung ausl\u00f6sende Prozesse, dann k\u00f6nnen wir logisch ableiten : 1) wenn derselbe Reiz in mehreren Sinnesorganen Erregungen hervorbringen kann, dann k\u00f6nnen verschiedenartige Empfindungen einem und demselben Reiz entsprechen ; 2) wenn verschiedenartige Reize in einem Sinnesorgan Erregungen hervorbringen k\u00f6nnen, dann entsprechen verschiedenartigen Reizen nur Empfindungen einer Modalid\u00e4t. Hypothetisch kann man ableiten: wenn ein System von Empfindungen eine Modalit\u00e4t konstituiert, dann entspricht ihnen ein spezifisches Sinnesorgan. Dieser Satz ist auf dem Gebiet der Hautempfindungen sehr fruchtbar gewesen. Er hat zu den Untersuchungen gef\u00fchrt, durch welche die W\u00e4rme-, K\u00e4lte- und Druckpunkte usw. gefunden worden sind. Es ist gelungen, zu zeigen, dafs elektrische und mechanische Reize in den Temperaturpunkten Erregungen hervorbringen. Merkw\u00fcrdigerweise ist man aber dar\u00fcber nicht zur Einigung gekommen, unter welcher Form die Temperatur Erregungen hervorbringt. Hering hat angenommen, dafs es wesent-ich die absolute Temperatur ist, die Erregungen hervorbringt. Altere borscher haben angenommen, dafs nur Temperatur\u00e4nderungen Erregungen hervorbringen. Es sollen hier einige Beob-\n1 Auf die sehr grofsen Schwierigkeiten der psychologischen Definition der Modalit\u00e4t kann hier nicht eingegangen werden.","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachtungen \u00fcber Temperaturempfindungen.\n389\nachtnngen mitgeteilt werden, die f\u00fcr die letztere, die sogenannte WEBE\u00dfsche Theorie 1, sprechen.\nDurch einen kleinen Metallbeh\u00e4lter lassen wir Wasser ganz langsam str\u00f6men. Indem wir dem zufliefsenden Wasser eine passende Temperatur geben und die Str\u00f6mungsgeschwindigkeit zweckm\u00e4fsig regulieren, erreichen wir, dafs das Wasser in dem Beh\u00e4lter nach einiger Zeit eine konstante Temperatur annimmt (z. B. 410 C). Ber\u00fchren wir nun den Beh\u00e4lter, so sp\u00fcren wir W\u00e4rme, gleichzeitig wird die Temperatur in dem Beh\u00e4lter ein wenig sinken. Nach einiger Zeit wird das Temperaturgleich-gewicht zwischen ber\u00fchrender Hand und Beh\u00e4lter erreicht und die Temperatur des letzteren wieder konstant sein. Nun soll nach der WEBE\u00dfschen Theorie die W\u00e4rmeempfindung verschwinden. Dieser Beschreibung gem\u00e4fs habe ich einige Versuche gemacht. Die runde Grundfl\u00e4che des Beh\u00e4lters hatte einen Durchmesser von 1,5 cm. Sie wurde auf der Dorsalseite des Unterarmes dicht an der Handwurzel aufgesetzt. Ich will als Beispiel einen Versuch, bei dem Herr stud. med. O. Olsen Versuchsperson war, mitteilen. Das sehr schnell reagierende Thermometer, das in dem Beh\u00e4lter stand, zeigte 60 Sek. vor dem Versuch 40,90\u00b0, unmittelbar vor dem Versuch 40,92 \u00b0.\t105 Sek. nach der Reizung\nwar die Temperatur auf 40,26\u00b0 gefallen; dann gab die Vp. an, dafs keine W\u00e4rmeempfindung vorhanden w\u00e4re. In den folgenden 45 Sek. fiel die Temperatur bis 40,22\u00b0, war also beinahe konstant. Als ich nun die Stromgeschwindigkeit vergr\u00f6fserte, wodurch die Temperatur ein wenig in dem Beh\u00e4lter stieg, gab die Vp. sofort eine schwache W\u00e4rmeempfindung an.\nMan k\u00f6nnte einwenden, die W\u00e4rmeempfindung sei verschwunden, weil eine Gef \u00e4fserWeiterung stattgefunden habe, die eine reichlichere Blutdurchstr\u00f6mung der ber\u00fchrten Stelle und somit eine Abk\u00fchlung bewirkt habe. Aber diese AnnahmeT\u00e4fst sich nicht damit vereinigen, dafs die abgelesene Temperatur bald konstant wurde.\nL\u00e4fst man Wasser von Zimmertemperatur durch den Beh\u00e4lter str\u00f6men, so bekommt man durch Ber\u00fchren eine K\u00e4lteempfindung, und sogleich steigt die Temperatur im Beh\u00e4lter. Bei einem Versuch mit Herrn Olsen als Vp. stieg die Temperatur im Laufe von 9 Minuten von 20,7\u00b0 bis 22,7\u00b0. Dann gab die Vp. an, dafs\n1 \u201eSogenannt\u201c, weil die Theorie z. B. schon bei Locke zu lesen ist (\u00dcber den menschlichen Verstand, Buch 2, Kap. 8, \u00a7 21).","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"390\nEdgar Rubin.\nsie keine K\u00e4lteempfindung mehr h\u00e4tte. Von der 7. bis 9. Minute war die Temperatur um 0,41\u00b0 gestiegen. Von der 9. bis 11. Minute stieg sie um 0,26 \u00b0. Nach 17 Minuten zeigte das Thermometer 23,3 \u00b0. Die Str\u00f6mungsgeschwindigkeit wurde nun gr\u00f6fser gemacht ; sofort konstatierte die Vp. K\u00e4lte. Eine Minute sp\u00e4ter war das Thermometer auf 23,10\u00b0 herabgesunken. Jetzt wurde der Wasserstrom unterbrochen und nach 45 Sek. war die K\u00e4lteempfindung verschwunden. Das Thermometer reagierte nicht sogleich. W\u00e4hrend der ersten lx/2 Minuten nach der Absperrung des Stromes ging es bis 23,0\u00b0 hinab, ging erst dann hinauf und stand nach lVg Minuten auf 23,1 \u00b0. Das ist, was zu erwarten\nwar, wenn das Wasser um das Thermometer herum nicht in Str\u00f6mung ist.\nAber suchen wir das Gebiet auf, wo die wirklichen Schwierigkeiten der WEBERschen Theorie liegen, n\u00e4mlich die langdauernde Temperaturempfindung. Es ist bekannt, dafs man wr\u00e4hrend ziemlich langer Zeit frieren kann. Um nun diese Sache zu untersuchen, liefs ich die Vp. ihren Unterarm in einem kalten Zimmer blofslegen, indem ich dem Unterarm ein kleines Hautthermometer applizierte. Ein solches Thermometer gibt ein ungef\u00e4hres Bild der Temperatur\u00e4nderung in der Haut. In einem Versuch, bei dem ich selbst Vp. war und bei dem die Zimmertemperatur 11 0 C betrug, ist das Thermometer w\u00e4hrend 40 Minuten von 30 0 bis 25,6 0 gesunken. Von 10 zu 10 Minuten ist es um 1,7 \u00b0, 1,3\u00b0, 0,6\u00b0 und 0,8\u00b0 gesunken. In einem anderen Versuch, bei dem die Zimmertemperatur 10\u00b0 C betrug und der 36 Minuten dauerte, ist die Temperatur von 29,3 0 auf 25,5 0 gesunken. Von 10 zu 10 Minuten ist sie um 1,4\u00b0, 0,8\u00b0, 1,4\u00b0 und in den letzten 6 Minuten um 0,5\u00b0 gesunken. Vergleiche ich die Urteile, die von Minute zu Minute abgegeben wurden, mit den Temperaturablesungen, die auch von Minute zu Minute stattfanden, dann zeigt sich eine deutliche Tendenz, Urteile abzugeben, die auf desto st\u00e4rkere K\u00e4lteempfindungen deuten, je gr\u00f6fser die Tempe-raturabnahme von Minute zu Minute war. In einem Versuch, bei dem Herr stud. phil. Thorsteinsson Vp. war und bei dem die Zimmertemperatur 12,5\u00b0 betrug, ist das Thermometer w\u00e4hrend 60 Minuten von 32,5 0 auf 25,9 0 gesunken. Von 10 zu 10 Minuten fiel es um 4,0 \u00b0, 0,9 \u00b0, 0,3 \u00b0, 0,4 \u00b0, 0,6 \u00b0, 0,5 \u00b0. Entsprechend der langsamen Temperaturabnahme gab es nur 12 Differenzen von Minute zu Minute, die gr\u00f6fser waren als 0,1 \u00b0, und in 10","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachtungen \u00fcber Temperaturempfindungen.\n391\nvon diesen F\u00e4llen wurden Urteile abgegeben, die auf die st\u00e4rksten der vorgekommenen K\u00e4lteempfindungen deuten. F\u00fcnfmal stieg die Temperatur von Minute zu Minute, und in 4 von diesen F\u00e4llen wurde keine K\u00e4lteempfindung angegeben, was \u00fcberhaupt 16 mal vorkam : einmal bei der Differenz 0,4 \u00b0, einmal bei der Differenz 0,3 \u00b0, f\u00fcnfmal bei der Differenz 0,1 und f\u00fcnfmal bei der Differenz 0,0 \u00b0.\nDiese Versuche zeigen, dafs w\u00e4hrend des Frierens die Hauttemperatur langsam abnimmt. Wenn man das Thermometer genau beobachtet, sieht man, dafs es sich nicht gleichm\u00e4fsig nach unten bewegt. W\u00e4hrend einiger Minuten kann es nahezu stehen bleiben, ja vielleicht einen Augenbhck sich ein wenig aufw\u00e4rts bewegen; stets sieht man ganz kleine Schwankungen, nie ist es ganz in Ruhe. Es verh\u00e4lt sich wohl so, dafs das Blut, wenn der Arm mit der kalten Luft in Ber\u00fchrung kommt, sich langsam von den \u00e4ufseren Schichten zur\u00fcckzieht; aber dafs der R\u00fcckzug weder gleichf\u00f6rmig noch unbedingt ist. Es steht vermutlich hiermit in Verbindung, dafs die K\u00e4lteempfindungen, die man dabei hat, als K\u00e4ltestriche auftreten, die sich mehr oder weniger schnell \u00fcber gr\u00f6fsere oder kleinere Teile des Unterarms bewegen, nnd es ist dieser Komplex von innerhalb eines bestimmten K\u00f6rperteils zeitlich und \u00f6rtlich wechselnden K\u00e4lteempfindungen, der von dem nicht reflektierenden Bewufstsein als ein Zustand dauernder K\u00e4lte aufgefafst wird. Aber zu den K\u00e4lteempflndungen kommen bei dem Frieren noch Empfindungen von ganz anderer Art. Man sp\u00fcrt z. B. eine gewisse Steifheit und einen stumpfen Schmerz, und solche Empfindungen, oft mit Stichschmerzempfindungen verbunden, k\u00f6nnen unter gewissen Verh\u00e4ltnissen ganz die Rolle der Temperaturempfindungen \u00fcbernehmen, n\u00e4mlich wenn man z. B. im Winter sehr stark an den H\u00e4nden friert, Man kann sich dann leicht dadurch, dafs man an anderen Stellen der Haut eigentliche K\u00e4lteempfindungen hervorbringt, davon \u00fcberzeugen, dafs man an den H\u00e4nden keine eigentliche K\u00e4lteempfindungen hat. Und ber\u00fchrt man mit den H\u00e4nden sehr kalte Gegenst\u00e4nde, wie eiserne Laternenpf\u00e4hle, so bekommt man auch keine K\u00e4lteempfindungen. Es scheint, dafs die H\u00e4nde sogar eine ziemlich grofse Hypo\u00e4sthesie f\u00fcr K\u00e4lte haben.\nEs wurde oben ganz allgemein gesagt, dafs es Temperatur\u00e4nderungen sind, die Temperaturerregungen hervorbringen. Von der \u00c4nderungsrichtung wurde abgesehen, weil es allgemein be-","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"392\nEdgar Rubin.\nkannt ist, dafs in den K\u00e4ltepunkten auch Temperaturerh\u00f6hungen K\u00e4lteempfindungen hervorrufen, die sog. paradoxen K\u00e4lteempfindungen, und weil ich glaube, dafs es mir gelungen ist, entsprechende paradoxe W\u00e4rmeempfindungen unter ziemlich normalen Verh\u00e4ltnissen zu konstatieren. Ich habe auf dem Unterarm eine Stelle aufgesucht und gekennzeichnet, wo einige gut ansprechende W\u00e4rmepunkte und keine K\u00e4ltepunkte vorhanden w^aren. Das betreffende Hautst\u00fcck wurde, um so wenig wie m\u00f6glich durch Ber\u00fchrungsempfindungen gest\u00f6rt zu werden, rasiert. Die Reize wurden appliziert durch einen konischen, unten abgeflachten Metallbeh\u00e4lter, der mit Wasser gef\u00fcllt war (Durchmesser der Fl\u00e4che ca. 0,5 cm). Wenn das Wasser im Beh\u00e4lter gen\u00fcgend warm war, bekam die Vp. nat\u00fcrlich durch leise Ber\u00fchrung w\u00e4hrend einiger Sekunden eine normale W\u00e4rmeempfindung. Wurde das Wasser nun in kleinen Stufen k\u00e4lter gemacht, dann wurden, weil die Erw\u00e4rmung der W\u00e4rmepunkte immer kleiner wurde, die W\u00e4rmeempfindungen zuerst schw\u00e4cher, um dann ganz zu verschwinden. Aber wenn das Wasser noch k\u00e4lter gemacht wurde, kamen mit der jetzt eintretenden Abk\u00fchlung der W\u00e4rmepunkte die W\u00e4rmeempfindungen wieder.1 Sie wurden zuerst mit wachsenden \u201eK\u00e4ltereizen\u201c st\u00e4rker, um dann wieder abzunehmen und traten bei ganz niedrigen \u201eK\u00e4ltereizen\u201c nur sporadisch auf. Es war oft m\u00f6glich, mit dem Hautthermometer zu zeigen, dafs die Temperaturzone, durch die keine Temperaturempfindungen ausgel\u00f6st wurden, dicht in der N\u00e4he der Eigentemperatur der Haut lag. Ich gebe einige Beispiele: Die Vp. war Herr stud. jur. Thornam. Die Hauttemperatur war ca. 28,5\u00b0. Wasser von 31,3\u00b0 bis 29,1\u00b0 gab W\u00e4rmeempfindungen; 28,7\u00b0 gab keine W\u00e4rmeempfindung; 28,4 \u00b0; 27,7\u00b0, 27,4 \u00b0, 27,0 0 gaben wieder W\u00e4rmeempfindungen, die von Stufe zu Stufe st\u00e4rker wurden. Bei 26,5\u00b0 wurde die W\u00e4rmeempfindung schw\u00e4cher und von 25,1\u00b0 an zeigte sie sich nur sporadisch, n\u00e4mlich bei 24,4 \u00b0, 23,3 0 und 22,5 \u00b0. Die niedrigste Temperatur, f\u00fcr die untersucht wurde, war 17,5 \u00b0. Bei einem anderen Versuch mit derselben Vp. war die Hauttemperatur ein wenig \u00fcber 30\u00b0. Es traten W\u00e4rmeempfindungen auf von 33,8 0 bis 24,3 0 ; bei 26,80 und abw\u00e4rts waren sie schwach. Die in der N\u00e4he liegenden K\u00e4ltepunkte reagierten mit K\u00e4lteempfindungen von 30,8\u00b0 ab.\n1 Naheliegende K\u00e4ltepunkte reagierten auf diese Reize mit deutlichen K\u00e4lteempfindungen.","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachtungen \u00fcber Temperaturempfindungen.\n393\nVon den Versuchen, in denen ich selbst Vp. war, soll einer besprochen werden, weil hier schon bei 10,10 W\u00e4rme zu sp\u00fcren war. Die Temperatur wurde in kleinen Stufen gr\u00f6fser gemacht; bei den Stufen zwischen 10,0\u00b0 und 30,9\u00b0 kamen ziemlich oft\nW\u00e4rmeempfindungen vor. Bei 30,9 0 wurde die W\u00e4rmeempfindung aufser or deutlich schwach und die in der N\u00e4he liegenden K\u00e4ltepunkte reagierten nicht mehr wie fr\u00fcher mit K\u00e4lteempfindungen. 32,1\u00b0 und 32,6\u00b0 gaben keine W\u00e4rmeempfindungen. Von 32,9\u00b0 kam die W\u00e4rmeempfindung wieder und wurde mit steigender Temperatur st\u00e4rker. Die Hauttemperatur war ca, 32,5 \u00b0.1\nIm allgemeinen sind die paradoxen W\u00e4rmeempfindungen ziemlich schwach und sind viel weniger eindringlich als die K\u00e4lte-\nempfindungen, die man in der N\u00e4he mit denselben Reizen hervor-rufen kann. Es ist nicht unwahrscheinlich, dafs die paradoxenW \u00e4rme-empfindungen als Komponenten in die Empfindungen eingehen, die man als k\u00fchl bezeichnen kann. Wir bekommen dann folgende\nReihe von Empfindungen: Brennend zusammengesetzt aus W\u00e4rmeempfindungen -f- K\u00e4lteempfindungen -j- Schmerzempfindungen. Heifs zusammengesetzt aus starken W\u00e4rmeempfindungen + starken (paradoxen) K\u00e4lteempfindungen. Warm aus V \u00e4rmeempfindungen allein bestehend. K\u00fchl zusammengesetzt aus ziemlich starken K\u00e4lteempfindungen + schwachen (paradoxen) W\u00e4rmeempfindungen. Eigentliche K\u00e4lteempfindungen (nafskalte nach Alkutz), aus K\u00e4lteempfindungen allein bestehend. Und endlich der Zustand des Frierens, wo ganz andere Empfindungskomplexe eine Rolle spielen. Man k\u00f6nnte in diesem Zusammenhang noch gewisse Zust\u00e4nde des allgemeinen Befindens erw\u00e4hnen (schw\u00fcl z. B.).\nDie besprochenen Versuche sind 1908 und anfangs 1909 in Kopenhagen ausgef\u00fchrt. Ich danke Herrn Prof. Lehmann daiur, dafs er mir in seinem Laboratorium Obdach gegeben hat.\n1 Es ist m\u00f6glich, dafs Bader schon paradoxe W\u00e4rmeempfindungen gefunden hat, aber seine Ergebnisse nicht richtig interpretiert (Philos. Stud,\n18 S 456 f) Ponzo hat bei Stovainvergiftung paradoxe W\u00e4rmeempfindungen\nkonstatieren k\u00f6nnen. (Archiv f. d. ges. Psychol., U, S. 417-421). Goldscheider machte auf dem Kongre\u00df\u00bb f. exp. Psych, in Berlin 1912 Bemerkungen, wonach es scheint, dafs er unter \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnissen wie den von mir oben angegebenen paradoxe W\u00e4rmeempfindungen gefunden hat. \u2014 Fur gewisse pathologische Befunde kann auf Nagels Handb, d. Physiol., Bd. III, S. 678f. hingewiesen werden.","page":393}],"identifier":"lit33607","issued":"1912","language":"de","pages":"388-393","startpages":"388","title":"Beobachtungen \u00fcber Temperaturempfindungen","type":"Journal Article","volume":"46"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:49:47.551684+00:00"}

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