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Untersuchungen über Fixation unter verschiedenen Bedingungen

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{"created":"2022-01-31T16:49:59.313210+00:00","id":"lit33613","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Marx, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 47: 79-96","fulltext":[{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus dem physiologischen Institut in Freiburg i/B.)\nUntersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen\nBedingungen.\nVon\nE. Mabx.\nEs ist bekannt, dafs die Ruhestellung des Auges, auch wenn diesem ein deutlicher Fixationspunkt geboten wird, keine absolute ist. Kleine Bewegungen von etwa 5' finden fortw\u00e4hrend und in den verschiedensten Richtungen in schnellem Tempo statt, aber doch so, dafs das Auge immer um einen gewissen Mittelstand herumpendelt. Fehlt dem Auge nun die \u00e4ufsere Veranlassung zur Innehaltung einer gewissen Stellung, d. h. fehlt ein deutlich umschriebener Fixationspunkt, so werden die Bewegungen des Bulbus ganz anderer Natur. Statt der oben angef\u00fchrten oszillierenden Pendelbewegungen um einen Mittelpunkt, treten gr\u00f6fsere, unregelm\u00e4fsige Ausschl\u00e4ge auf, die von anderer Art und Herkunft sind als die eben angef\u00fchrten Pendelbewegungen. Vorliegende Untersuchung gilt der Bewegung und dem Ruhestand des Auges unter solchen Bedingungen, bei denen dem Sehorgan kein direkter Fixationspunkt gegeben ist. \u2014 Erw\u00e4hnt sei zu Anfang, dafs die schlechte Orientierung im absolut dunkeln Raume eine schon l\u00e4ngst bekannte Tatsache ist.1 Zwar wird uns auch im Hellen direkt nichts bewufst \u00fcber die Lage des Bulbus in der Orbita; unsere Orientierung ist dann aber durch die sensorischen Reize, die die Netzhaut treffen, eine sehr gute. Fallen im Dunkeln diese Reize fort, so zeigt der Versuch, dafs die Orientierung durch\n1 Z. B. Exner, \u00dcber autokinetische Empfindungen. Diese Zeitschr. 12, 1896, S. 313. Fick, \u00dcber die Verlegung der Netzhautbilder nach aufsen. Diese Zeitschr. 39, 1905, S. 102.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 47.\t6","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nE. Marx.\nden Gesichtssinn eine recht schlechte ist, ein Beweis daf\u00fcr, dafs f\u00fcr die fehlenden Netzhautreize keine anderen an die Stelle treten k\u00f6nnen, um uns die Orientierung zu erleichtern. Die Muskel-und Schleimhautempfindungen, die in erster Reihe dazu berufen sein k\u00f6nnten, an die Stelle der Netzhautreize zu treten, leisten als Raumempfindungen ausl\u00f6sende Elemente nur Minimales und stehen an Sicherheit der Ortsbestimmung den ad\u00e4quaten Reizen um Vieles nach.\nDie Leistungen dieser Muskel- und Schleimhautempfindungen f\u00fcr die Orientierung nach der Breite und der H\u00f6he festzulegen, war nun in erster Reihe die Aufgabe dieser Abhandlung. Wir gingen dabei in folgender Weise vor. Der Beobachter setzt sich in eine Distanz von Vj2\u20142 Metern vor eine schwarz gef\u00e4rbte Wand. In diese Wand war ein Loch in Augenh\u00f6he gemacht und durch dieses Loch konnte der Beobachter den gl\u00fchenden Stift einer vertikalstehenden Nernstlampe sehen. Die \u00d6ffnung in der Wand wurde nun durch einen photographischen Moment-verschlufs eingenommen. Dieser Verschlufs konnte durch einen\nBallon mit langem Gummischlauch vom Platze des Beobachters\n\u2022 \u2022\naus ge\u00f6ffnet werden. Die \u00d6ffnungszeiten liefsen sich durch verschiedene Federspannungen \u00e4ndern. Es wurde ferner eine 4 mm im Durchmesser haltende weifse Marke mittels eines d\u00fcnnen schwarzen Fadens in die Mitte der \u00d6ffnung des Momentverschlusses angebracht, und die Nernstlampe dann so hingesetzt, dafs die Mitte ihres gl\u00fchenden St\u00e4bchens sich mit der Fixationsmarke \u2014 vom Platze des Untersuchers aus betrachtet \u2014, deckte.\nBei diesen ziemlich lang dauernden Vorbereitungen mufste ein dunkel gef\u00e4rbtes Glas vor das starke Licht der Nernstlampe gebracht werden. Der Beobachter legte nun den Kopf in eine Kinnst\u00fctze, nahm in die rechte Hand den Ausl\u00f6ser f\u00fcr den Momentversehlufs, in die linke einen bequemen Schliefser f\u00fcr elektrisches Licht, um das v\u00f6llig verdunkelte Zimmer momentan hell machen zu k\u00f6nnen. Die zur Bedienung des Ausl\u00f6sers und zur Beleuchtung des Zimmers erforderlichen Hantierungen wurden \u00fcbrigens auch bisweilen nicht vom Beobachter, sondern von einem Helfer vorgenommen; Unterschiede sind dabei nicht zu-tage getreten. \u2014 Der Untersucher fixierte nun mit einem Auge und bei lichtdichtem Verschlufs des anderen im erleuchteten Zimmer die erw\u00e4hnte Marke, und erst wenn er die Empfindung hatte, dieselbe scharf zu sehen, wurde eine gewisse Zeit lang,","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen. gl\ndie durch ein Metronom angezeigt wurde, verdunkelt und gleich nach Ablauf dieser Zeit der Momentverschlufs durch Druck auf den Ballon ge\u00f6ffnet. W\u00e4hrend der Dunkelheit wurde versucht, die urspr\u00fcngliche Blickrichtung innezuhalten. Durch Offnen des Verschlusses wurde nun irgendwo auf der Netzhaut ein Bild des gl\u00fchenden St\u00e4bchens der Nernstlampe erzeugt. Der Bruchteil der Sekunde, w\u00e4hrend welcher der Momentverschlufs ge\u00f6ffnet war, gen\u00fcgte nicht, um das Auge eine nennenswerte Bewegung machen zu lassen, was auch daraus hervorging, dafs die Nachbilder immer scharf waren, und durch sie also sehr genau der Stand des Auges angegeben wurde. Das negative Nachbild der Nernstlampe wurde auf einem etwas seitlich und vertikal angebrachten St\u00fcck Papier \u2014 dessen Distanz vom jeweils benutzten Auge eine feste war \u2014 auf gezeichnet, indem das Auge einen Punkt des Papieres, der die gleiche H\u00f6he wie das Auge hatte, fixierte. Diese Aufzeichnungen waren in der ersten Zeit etwas schwierig, weil immer die Neigung versp\u00fcrt wurde, mit dem Auge dem Nachbilde zu folgen, statt dieses im indirekten Sehen bei strenger Fixation des angegebenen Punktes nachzuzeichnen. Diese Neigung lernten alle Untersucher aber sehr bald unterdr\u00fccken. In der angegebenen Weise wurden nun gew\u00f6hnlich 20 Versuche von einem Beobachter nacheinander gemacht. Durch dieses Vorgehen entstanden dann bei jeder Versuchsreihe um den gew\u00e4hlten Mittelpunkt des Papieres herum eine Anzahl Strichelchen, die alle senkrecht standen. Die Mittelpunkte dieser Strichelchen zeigten nun die Stellen an, in denen der urspr\u00fcnglich fixierte Punkt im Auge nach der Verdunklung abgebildet wurde. Die Abweichungen dieser Stellen vom urspr\u00fcnglichen Fixationspunkt wurden dadurch bestimmt, dafs durch den Fixationspunkt auf dem Papier ein rechtwinkliges Koordinatensystem parallel zu den Kanten des Papieres gezeichnet wurde und die Abweichung jedes Punktes nach H\u00f6he und Breite von diesem Zentrum aus gemessen wurde. Aus den gefundenen Werten konnte zun\u00e4chst ein mittlerer Betrag f\u00fcr die w\u00e4hrend der Verdunklung ausgef\u00fchrte (unbeabsichtigte) Augenbewegung berechnet werden, indem Abweichungen nach entgegengesetzten Richtungen mit entgegengesetzten Vorzeichen in Rechnung gebracht wurden (oben und rechts positiv). Ein besseres Mafs f\u00fcr die Sicherheit, mit der die Stellung des Auges festgehalten\nwerden kann, liefert jedoch der Mittelwert aller, ohne Be-\n6*","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nE. Marx.\nr\u00fccksichtigung des Vorzeichens zusammengerechneten Abweichungen.\nDie gefundenen Abweichungen wurden dann sp\u00e4ter in Grade und Minuten umgerechnet.\nWas die Genauigkeit der Methode betrifft, so ist auf mehrere Momente zu achten; erstens auf die physiologischen Schwankungen des Kopfes, die, wie aus fr\u00fcheren Untersuchungen hervorgeht, bei fester Fixation (mittels Zahnbrettchens) etwa bis 5' betragen k\u00f6nnen. Bei diesen Untersuchungen wurde aber nur eine Kinn- und Kopfst\u00fctze benutzt, so dafs man die psysiologi-schen Schwankungen mit etwa 10' einsch\u00e4tzen kann. Zweitens ist der Fehler zu ber\u00fccksichtigen, der dadurch entstand, dafs das Nachbild eine gewisse Dicke hatte und aus freier Hand, w\u00e4hrend es fortw\u00e4hrend kleine Bewegungen machte, nachgezeichnet werden mufste. Diese Bewegungen konnten bei den gegebenen Mafsen nahezu 5' betragen. Obwohl die Genauigkeit der Methode also keine \u00fcberaus grofse ist, hat sie doch brauchbare Resultate gegeben.\nWir haben in unsere Versuche zwei voneinander unabh\u00e4ngig ver\u00e4nderliche Gr\u00f6fsen eingef\u00fchrt und mit ihnen die Abweichungen des Auges gepr\u00fcft. Diese beiden Gr\u00f6fsen waren die Zeit der Verdunklung und die Augenstellung zu Anfang der Versuche. Es stellte sich heraus, dafs beide einen gewissen Einflufs auf das Resultat haben, aber einen Einflufs von ganz verschiedener Art, wie sich im weiteren zeigen wird.\nDie erste Versuchsreihe wurde so ausgef\u00fchrt, dafs das Auge in Prim\u00e4rstellung den Punkt fixierte; darauf wurde resp. 2, 3, 4, 5, 10 oder 15 Sekunden verdunkelt und dann der Moment-verschlufs ge\u00f6ffnet. Die Resultate dieser Versuche f\u00fcr die verschiedenen Beobachter in der angegebenen Weise umgerechnet gibt Tabelle I. Im Stabe 4 und 6 sind die Abweichungen mit, im Stabe 5 und 7 ohne Ber\u00fccksichtigung des Vorzeichens der Abweichung angegeben.\nAus dieser Tabelle geht erstens hervor, dafs das Auge mefs-bare Abweichungen macht, w\u00e4hrend es versucht, eine gegebene Stellung im Dunkeln fest zu halten, zweitens dafs die Gr\u00f6fse dieser Abweichungen von den Verdunklungszeiten abh\u00e4ngig ist. Diese Abh\u00e4ngigkeit ist keine einfache und ein direktes Verh\u00e4ltnis zwischen der Gr\u00f6fse der Abweichung und der Dauer der Verdunklung ist nicht anzugeben. Im allgemeinen sieht man aber,","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen. 83\nwenn man meine Versuchsreihen (E. M.) von 1 bis zu 15 Sek. als Beispiel nimmt, dafs eine Steigung der Abweichungen sowohl nach der H\u00f6he wie nach der Breite stattfindet, was besonders deutlich wird, wenn man die St\u00e4be 5 und 7 betrachtet. Die Abweichung nach der H\u00f6he f\u00fcr 10 Sek. ist abnorm grofs, aber bei einer verh\u00e4ltnism\u00e4fsig geringen Anzahl Beobachtungen (gew\u00f6hnlich 40) f\u00fcr jede Verdunklungszeit werden solche Zuf\u00e4lle immer Vorkommen k\u00f6nnen. L\u00e4ngere Verdunklungszeiten als 15 Sek. haben wir nicht in Betracht gezogen, da schon bei diesen\nTabelle I.\n1\t2\t3\t4\t\t5\t6\t7\nBeob-\tVerdank-\t\t\tAbweichungen\t\tAbweichungen\t\nachter\tlungszeit\t\tin\tvertikaler Richtung\t\tin horizontaler Richung\t\nB. M.\t1 S.\tl.\t4- 20'\t\t20'\t\u2014 10'\t17'\nE. M.\t1 \u201e\tl.\t+ 20'\t\t27'\t+ 1'\t19'\nE. M.\t1 \u201e\tl.\t4-\t41'\t\t54'\t\u2014\t5'\t32'\nv. L.\t1 \u201e\tl.\t\t29'\t29'\t\u2014 20'\t20'\nE. M.\t2 \u201e\tl.\t\tb\t51'\t51'\t\u2014 1\u00b0 6'\t1\u00b0 6'\nE. M.\t3 \u201e\tl.\t\tb 1\u00b0 36'\t1\u00b0 36'\t\u2014 1\u00b0 16'\t1\u00b0 16'\nE. M.\t4 \u201e\tl.\t\t- 2\u00b0 12'\t2\u00b0 12'\t\u2014 1\u00b0 18'\t1\u00b0 34'\nE. M.\t5 \u00bb\tl.\t\tb 2\u00b0 47'\t2\u00b0 48'\t\u2014 io 41'\t1\u00b0 41'\nE. M.\t** o \u201e\tr.\t\tb 1\u00b0 32'\t1\u00b0 32'\t\u2014 1\u00b0 17'\t1\u00b0 20'\nG.\t5 \u00bb\t1.\t\tb H'\t28'\t\u2014 2o 54'\t2\u00b0 54'\nTr.\t5 \u201e\t1.\t\t- 1\u00b0 9'\t1\u00b0 9'\t\u2014 1\u00b0 14'\t1\u00b0 14'\nv. L.\t5 \u201e\t1.\t\t55'\t1\u00b0 3'\t\u2014 2o 15'\t2\u00b0 15'\nY. L.\t5 \u201e\tr.\t\t39'\t1\u00b0 7'\t\u2014 io 23'\t1\u00b0 36'\nMt.\t5 \u00bb\tr.\t4-\t18'\t\t52'\t\u2014 1\u00b0 16'\t2\u00b0 5'\nMt.\t5 \u201e\t1.\t\t8'\t37'\t\u2014 1\u00b0 23'\t1\u00b0 30'\nB. M.\t5 \u201e\t1.\t\t- 1\u00b0 25'\t2\u00b0\t\u2014 1\u00b0\t1\u00b0 43'\nB. M.\t5 \u00bb\tr.\t\t- 2\u00b0 7'\t2\u00b0 13'\t\u2014\t49'\t1\u00b0 20'\nTr.\t5 \u201e\tr.\t+\t43'\t\t43'\t+\t35'\t37'\nE. M.\t10 \u201e\t1.\t+ 5\u00b0 19'\t\t5\u00b0 19'\t\u2014 1\u00b0 38'\t1\u00b0 43'\nB. M.\t10 \u201e\tr.\t\t- 2o 50'\t3\u00b0 6'\t\u2014\t27'\t1\u00b0 42'\nv. L.\t10 \u201e\t1.\t\tb 3\u00b0 26'\t3\u00b0 42'\t\u2014 4\u00b0\t4\u00b0\nE. M.\t15 \u201e\t1.\t\t- 3\u00b0 44'\t3\u00b0 54'\t\u2014 1\u00b0 53'\t2\u00b0 43'\ndas Auge anf\u00e4ngt, willk\u00fcrliche Blickwanderungen auszuf\u00fchren und wir dann Verh\u00e4ltnisse bekommen, die sp\u00e4ter noch etwas eingehender ber\u00fccksichtigt werden sollen. Es ist wTeiter zu bemerken, dafs jeder der Beobachter einen gewissen Typus in seinen Ausschl\u00e4gen zeigt. Dies kommt schon darin zur Erscheinung, dafs die mit Ber\u00fccksichtigung des Vorzeichens berechneten mittleren Werte sich nicht der Null n\u00e4hern, meist vielmehr nur wenig oder auch gar nicht hinter den ohne Ber\u00fccksichtigung des Vorzeichens ermittelten zur\u00fcckbleibt. Denn daran","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84\nE. Marx.\nzeigt sich ja, dafs die Abweichungen ganz \u00fcberwiegend oder auch durchg\u00e4ngig in einem Sinne stattfanden. Auch ist dieser Sinn f\u00fcr die verschiedenen Versuchsreihen derselbe Person meist der n\u00e4mliche. So sind f\u00fcr mich die vertikalen Abweichungen immer positiv, die seitlichen negativ; das Auge hat also die Tendenz nach unten und rechts abzuweichen.\nDafs die Umgebung des Fixationspunktes (durch Nachbilder) keinen Einflufs auf die Resultate gehabt hat, geht aus folgender Tabelle hervor ; diese bezieht sich auf Beobachtungen, bei denen der fixierte Punkt allein in sonst v\u00f6llig dunkler Umgebung leuchtete. Die Abweichungen sind hier von derselben Gr\u00f6fsen-ordnung wie bei den Beobachtungen, in denen der fixierte Punkt sich im hellen Zimmer befindet.\nTabelle II.\nBe-\tV er dunk-\tAuge\tPunkt in heller Umgebung\t\tPunkt in dunkler Umgebung\t\nobachter\tlungszeit '\t\tAbweichung in vertikaler Richtung\tAbweichung in horizont. Richtung\tAbweichung in vertikaler Richtung\tAbweichung in horizont. Richtung\nC. M.\t\u2022 i 5 S.\t\t-f 2\u00b0 47'\t\u2014 1\u00b0 14'\t-f I\u00bb 38'\t\u2014 1\u00b0 33'\nMt.\t5 \u00bb\t1.\t\u2014 1\u00b0 14'\t44'\t\u2014\t59'\t\u2014 1\u00b0 23'\nWir haben nun noch einige Versuchsreihen ausgef\u00fchrt nach gr\u00fcndlicher Cocainisierung des Bindehautsackes. Die Empfindungen, die von der Schleimhaut ausgel\u00f6st werden (durch die Reibung von Schleimhautfl\u00e4chen gegeneinander bedingt), fallen dann ganz fort und es bleiben dann wohl nur Muskelempfindungen \u00fcbrig.\nDas Resultat der Untersuchungen bei cocainisiertem Auge war nun ungef\u00e4hr das Gleiche wie bei normalem Auge, wie aus folgender Tabelle hervorgeht. Aus diesem Resultat ist also zu entnehmen, dafs die Schleimhautempfindungen jedenfalls nur eine sehr untergeordnete Rolle bei der Orientierung spielen werden.\nTabelle III.\nBe- obachter\tVerdunk- lungszeit\tAuge\tAbweichung in vertikaler Richtung\t\tAbweichung in horizontaler Richtung\t\nE. M.\t5 S.\t1.\t-f 2o 12'\t2\u00b0 12'\t\u2014 io 43'\t1\u00b0 43'\nMt.\t5 \u201e\t1.\t+\t44'\t44'\t\u2014 1\u00bb 48'\t1\u00b0 48","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen.\nErw\u00e4hnt sei noch, dafs die Akkommodation keine Rolle spielt, dafs die Anstrengung des Ciliarmuskels also durchaus keinen Einflufs auf den Spannungszustand der \u00e4ufseren Augenmuskeln aus\u00fcbte. In dem hierunter angef\u00fchrten Versuche wurde 5 D. akkommodiert ; wesentliche Abweichungen von Versuchen bei ruhendem Auge sind nicht festzustellen. Eher sind aber die Abweichungen bei akkommodiertem Auge gr\u00f6fser als kleiner, wie bei ruhendem Auge.\nTabelle IV.\nBe- obachter\tVerdunk- lungszeit\tAuge\tAbweichung in vertikaler Richtung\tAbweichung in horizontaler Richtung\t\nE. M.\t1 S.\tr.\t+ 41'\t42' 1\ti\t+\t13'\nWir haben ferner versucht, ob das Auge durch parazentral gelegene (foveal unterschwellige) Marken in der Dunkelheit vielleicht gr\u00f6fsere Stabilit\u00e4t bekommen w\u00fcrde. Zu diesem Zwecke fertigten wir einen 15 mm breiten, mit Leuchtfarbe bestrichenen Ring an und befestigten diesen so, dafs der Fixationspunkt das Zentrum des Ringes wurde. Dieser Ring war 4\u00b0 vom Zentrum entfernt.\nTabelle V.\nBe-\tVerdunk-\tAuge\tAbweichung\tAbweichung\nobachter\tlungszeit\t\tin vertikaler Richtung\tin horizontaler Richtung\nE. M.\t5 S.\t1.\tI + 44\t56' j\t| \u2014 1\u00b0 9'\t1\u00b0 9'\nWurde ein ebenfalls 15 mm breiter Ring genommen, der aber 51/2 0 vom Zentrum entfernt war, so ergab sich als Resultat\nTabelle VI.\nBe obachter\tVerdunk- lungszeit\tAuge\tAbweichung in vertikaler Richtung\t\tAbweichung in horizontaler Richtung\t\nE. M.\t5 S.\t1.\t+ 35'\t42'\t\u2014 25'\t49'\nAus diesen Versuchen geht hervor, dafs das Auge, obwohl die Tendenz der Abweichungen die gleiche war, wie in den vorigen Versuchen, doch seine urspr\u00fcngliche Richtung besser","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"86\nE. Marx.\nbeibehalten konnte durch die parazentralen Marken. Es rnufs dabei erw\u00e4hnt werden, dafs das Auge sich in etwas merkw\u00fcrdiger Weise orientierte, ob es ungef\u00e4hr in der Mitte des Ringes fixierte. War das n\u00e4mlich der Fall, dann schien es, als ob der Ring ganz ausgef\u00fcllt war und er machte dann den Eindruck einer gleich-m\u00e4fsig erleuchteten Scheibe. Wir haben die Bedingungen f\u00fcr das Zustandekommen dieser Erscheinung nicht weiter verfolgt, da uns dies auf ganz andere Wege gef\u00fchrt h\u00e4tte. F\u00fcr uns ist es hier nur wichtig, festzustellen, dafs eine periphere Marke dem Auge mehr Stabilit\u00e4t in der Dunkelheit gibt. Die Distanz dieser Marke vom Zentrum scheint (wenigstens innerhalb der von uns gepr\u00fcften parazentralen Gebiete) keine grofse Rolle zu spielen.\nDie Versuche haben wir dann noch in der Weise modifiziert, dafs w\u00e4hrend der Dunkelheit willk\u00fcrliche Augenbewegungen eingeschaltet wurden und der Beobachter dann versuchte, die urspr\u00fcngliche Sehrichtung wiederzufinden. Als Resultat ergab sich:\nTabelle VII.\nBe-\tVerdunk-\tAuge\tAbweichung\t\tAbweichung\t\nobachter\tlungszeit\t\tin vertikaler Richtung\t\tin horizontaler Richtung\t\nE. M.\t5 S.\t1.\t-j-\t59'\tIe 52'\t\u2014\t49'\tio 38'\nY. L.\t5 \u201e\t1.\t-F 1\u00b0 24'\t2\u00b0 24'\t\u2014 1\u00b0 12'\t1\u00b0 28'\nDas Ergebnis dieser letzten Versuche ist, was M. betrifft, nicht wesentlich verschieden von dem anderer Versuche, in denen das Innehalten der urspr\u00fcnglichen Sehrichtung im Dunkeln fortw\u00e4hrend angestrebt wurde. Bei v. L. besteht insofern ein Unterschied, als er in diesen Versuchen gew\u00f6hnlich zu niedrig fixierte, w\u00e4hrend er bei fr\u00fcheren gew\u00f6hnlich zu hoch fixierte.\nEs stellte sich heraus, dafs schliefslich noch folgende Modifikation der Versuchsanordnung n\u00f6tig war. Es wurde die Kinnst\u00fctze so gesetzt, dafs der Beobachter gen\u00f6tigt war, unter Drehung der Augen um einen gewissen Winkel nach der Fixationsmarke zu sehen. Dies versetzte nat\u00fcrlich gewisse Muskeln in st\u00e4rkere Spannung und liefs andere mehr erschlaffen und es war nun die Frage, ob das subjektiv zweifellos st\u00e4rkere Muskelgef\u00fchl, das man bei dieser Art der Fixation empfand, imstande sein w\u00fcrde, das Auge pr\u00e4ziser in seiner urspr\u00fcnglichen Lage zu erhalten. A priori war hier\u00fcber nichts zu sagen, da das st\u00e4rkere","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen. 87\nMuskelgef\u00fchl ja nicht notwendig eine feinere Empfindung f\u00fcr Unterschiede der Muskelspannung mit sich zu bringen braucht ; bei starker Anstrengung k\u00f6nnte im Gegenteil nach manchen analogen Erfahrungen, die Unterscheidungsf\u00e4higkeit geringer sein. Schliefs-lich kommt noch ein psychisches Moment hinzu und die Korrektion, die in Gedanken gemacht werden k\u00f6nnte, um den vermuteten Fehler auszugleichen.\nDas Resultat war nun folgendes :\nTabelle VIII.\nBe- obachter\tVerdunk- lungszeit\tAuge\tAbweichungen in vertikalerRichtung\t\tAbweichungen in horizont. Richtung\t\nE. M.\t5 S.\t1. 10\u00b0 nach oben\t4-1\u00b0 33'\t2\u00b0 20'\t\u2014\t5'\t1\u00b0 14'\nE. M.\t5 \u201e\t1. 10\u00b0 \u201e unten\t-\t5'\t50'\t\u2014 20'\tio 9'\nT.\t5 \u201e\t1. 3\u00fcu \u201e rechts\t\u2014 1\u00b0 58'\t1\u00b0 58'\t+ 1\u00b0 53'\t1\u00b0 53'\nTr.\t5 \u201e\tr. 10\u00b0\t\u201e oben\t+ 2\u00b0 1'\t2o 1'\t\u2014 8'\t40'\nv. L.\t\u00b0 \u00bb\tr. 45\u00b0 \u201e rechts\t+\t3'\t42'\t+ 2\u00b0 22'\t2\u00b0 25'\nY. L.\t5 \u201e\t1. 10\u00b0\t\u201e oben\t+ 16'\t1\u00b0 7' \\\t\u2014 2\u00b0 7'\t2\u00b0 7'\nAus dieser Tabelle folgt, dafs die Abweichungen in der Ebene, in der die verst\u00e4rkte Muskelwirkung stattgefunden hat, ganz merkbar anders geworden sind, als bei der Prim\u00e4rstellung des Auges. Die verzeichneten Abweichungen haben alle eine Richtung ent-gegengesetzt zu der, in der die st\u00e4rkste Muskelspannung gewirkt hat, mit anderen Worten, diese Spannungen sind von der Art, dafs der Muskel sie nicht lange vertragen kann und sobald der Zwang das Auge in einer gegebenen Richtung fest zu halten, durch Unsichtbarwerden der Fixationsmarke fortf\u00e4llt, erschlafft der Muskel.\nDas hierbei wirkende st\u00e4rkere Muskelgef\u00fchl dient also durchaus nicht dazu, dem Auge gr\u00f6fsere Stabilit\u00e4t zu geben, sondern es \u00fcberwiegt die Erm\u00fcdung, die macht, dafs das Auge w\u00e4hrend der Dunkelheit aus der forciert innegehaltenen Richtung zur\u00fcckl\u00e4uft. Wenn nun das normale Muskelgef\u00fchl (wie wir wohl annehmen m\u00fcssen), das Auge wenigstens innerhalb gewisser Grenzen in seiner Richtung h\u00e4lt, so ist das verst\u00e4rkte Muskelgef\u00fchl jedenfalls weniger f\u00e4hig, dasselbe zu tun.\nSchliefslich seien noch die Versuche erw\u00e4hnt, die mit beiden Augen zugleich angestellt wurden. Es geht aus diesen Versuchen hervor, dafs auch bei Bewegungen im Dunkeln das Doppelauge","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nE. Marx.\nsich \u00e4hnlich verh\u00e4lt wie unter den gew\u00f6hnlichen Bedingungen des Sehens. Die Abweichungen in vertikaler Richtung stimmen fast genau \u00fcberein, d. h. beide Augen f\u00fchren ihre Erhebungen und Senkungen parallel und in nahezu gleichem Betrage aus. Zwischen den seitlichen Abweichungen finden dagegen betr\u00e4chtliche Unterschiede statt, was lehrt, dafs im Dunkeln auch Konvergenzschwankungen ein treten.\nTabelle IX.\nBeobachter\tRechtes Auge\t\tLinkes Auge\t\n\tAbweichungen in vertikaler Richtung\tAbweichungen in horizontaler Richtung\tAbweichungen in vertikaler Richtung\tAbweichungen in horizontaler Richtung\nv. L. Mt. E. M.\t\u2014\t1\u00b0 43' 4- 1\u00b0 50' \u2014\t3\u00b0 51/\t\u2014\tio 16' \u2014\t53' + 2\u00b0 2'\t\u2014 1\u00b0 26' + 1\u00b0 46' -j- 4\u00b0 1'\t\u2014\tio 6' \u2014\t2\u00b0 24' \u2014\t20'\nAus den oben gegebenen Zahlen sieht man auch noch, dafs die \u00dcbereinstimmung des rechten und linken Auges nach der H\u00f6he, wo nur eine Bewegungsm\u00f6glichkeit gegeben ist, gr\u00f6fser ist als nach der Breite, wo aufser der parallelen auch die Konvergenz-und Divergenzm\u00f6glichkeit besteht. Die Beobachtungen v. L.s sind, was die parallele Bewegung betrifft, vorz\u00fcglich zu nennen, da das rechte Auge ja im Mittel 10' weiter nach rechts fixiert hat als das linke, w\u00e4hrend in Wirklichkeit der Richtungsunterschied beider Augen bei dem gegebenen Versuchsabstand etwa 12' betr\u00e4gt. Bei M. und Mt. treten dagegen mehr Konvergenzbewegungen auf.\nAls Resultate dieser ganzen Untersuchung k\u00f6nnen wir also feststellen, dafs das Auge im Dunkeln mefsbar abweicht von einer im Hellen erhaltenen Sehrichtung, ferner, dafs beide Augen im allgemeinen parallele Abweichungen zeigen nach der H\u00f6he sowohl wie nach der Breite, dafs also im grofsen und ganzen Richtungsgleichheit besteht ; was mit der Auffassung stimmt, die beide Augen als einen funktionell zusammengeh\u00f6rigen Apparat betrachtet. Wir k\u00f6nnen dann noch feststellen, dafs die Abweichungen bis zu einer gewissen Grenze, die nicht genau zu bestimmen ist, aber etwa zwischen 5 und 10 Sek. liegen mag, von der Zeit der Verdunklung abh\u00e4ngig ist. Nach ungef\u00e4hr 10 Sek. wachsen die Abweichungen nicht mehr einigermafsen regelm\u00e4fsig, was auch daraus hervorgeht, dafs das Einschalten","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen. 89\nwillk\u00fcrlicher Bewegungen auf die Gr\u00f6fse der Abweichungen keinen nennenswerten Einflufs mehr hat.\nFiagen wir uns nun, wie die verh\u00e4ltnism\u00e4fsig gute Orien-tieiung im Dunkeln zu erkl\u00e4ren ist, so m\u00fcssen wir, als nicht in etracht kommend, f\u00fcr diese Orientierung die Schleimhautgef\u00fchle und das bewulst gewordene Spannungsgef\u00fchl der Muskeln aus-schliefsen. Ersteres konnten wir durch die Versuche mit cocaini-siertem Auge, letzteres durch die Versuche mit abseits (nach der Seite und H\u00f6he) gerichtetem Blick ausschalten. In dieser Hinsicht stimmt die Dunkelorientierung mit der Orientierung im Hellen uberem. Was die Innervationsimpulse betrifft, befinden wii uns aber unserer Ansicht nach in etwas anderer Lage bei Ausschluls des Lichtes als bei Anwesenheit desselben. In letzterem Falle deutet Helmholtz1 die \u201eWillensanstrengung\u201c, mittels der wir die Stellung der Augen zu \u00e4ndern suchen als eine der wichtigsten Faktoren zur Richtung der Gesichtslinie an.\nHiei in der Prim\u00e4rstellung liegen die Verh\u00e4ltnisse aber anders und kann man schwerlich von einer Willensanstrengung zur \u00c4nderung der Augenstellung reden, da ja gerade die Absicht besteht, das Auge im Ruhestand zu erhalten. Unserer Ansicht nach d\u00fcrfte bei dem verh\u00e4ltnism\u00e4fsig bequemen und sicheren Innehalten und Wiederfinden (Versuche mit Blickwanderung) der Pi im \u00e4i Stellung wohl der Umstand ins Gewicht fallen, dafs gerade der Prim\u00e4rstellung eine mehr oder weniger ausgezeichnete Bedeutung zukommt. Es d\u00fcrfte bei ihr, wenn auch wohl nicht ein absolutei Ruhezustand s\u00e4mtlicher Muskeln, doch wohl sozusagen ein Minimum von Innervationsanstrengung gegeben sein ; bei Abweichungen aus dieser Lage werden immer einer oder mehrere Muskeln st\u00e4rker angestrengt und dann sucht das Auge wieder die bequemste, die Prim\u00e4rstellung auf. So ist es auch zu erkl\u00e4ren, dals die in den ersten Sekunden steigenden Abweichungen bald ihr Maximum erreicht haben und auch, dafs das Auge nach der Blickwanderung wieder ungef\u00e4hr in die Prim\u00e4rlage zur\u00fcckfinden kann. Werden die Abweichungen aus dieser Lage zu grofs, so treten wieder Muskelzusammenziehungen auf, die, weil sie nicht der bequemsten Ruhestellung entsprechen, vermieden werden wollen. Diese Art der Orientierung (die trotz ihrer verh\u00e4ltnis-m\u00e4fsigen G\u00fcte doch eine grobe genannt werden mufs), wTobei\n1 Helmholtz, Physiologische Optik. 3. Aufl. 3. Bd. S. 206.","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\nE. Marx.\njede st\u00e4rkere Anspannung der Muskeln vermieden wird, darf nat\u00fcrlich nicht verglichen werden mit einer auch m\u00f6glichen Orientierung, wobei die bewufst gewordene Spannung der Muskeln eine Rolle spielt. Bei unseren Versuchen konnten wir diese st\u00e4rkere Muskelspannung ja gerade ganz ausschliefsen als raumbestimmendes Moment. Die physiologische Spannung dient also zur groben Orientierung, w\u00e4hrend die feine Orientierung nui unter Kontrolle der Netzhautbilder stattfinden kann.\nOb bei der hier gegebenen Erkl\u00e4rung zentral bedingte Innervationsgef\u00fchle entbehrt werden k\u00f6nnen, ist eine schwierige und vorl\u00e4ufig wohl noch nicht zu l\u00f6sende Frage.1\nAls wir mit der Durchf\u00fchrung dieser Versuche besch\u00e4ftigt waren, erschien die Arbeit von Haberlandt 2, dei auf ganz anderem Wege als wir, \u00e4hnlichen Zielen nachging. Es war diesem Untersucher darum zu tun, zu erfahren, wie das Erinneiungsbild eines fixierten Gegenstandes, zu dem eine Augen- oder Kopfoder kombinierte Bewegung gemacht worden ist, in den Muskelgef\u00fchlen weiter lebt, so dafs der Ort dieses Gegenstandes, nachdem er verschwunden ist, wieder angegeben werden kann. Die dabei gemachten Fehler sind von derselben Gr\u00f6lsenordnung, wTie wir sie gefunden haben; auch dieser Untersucher fand die Abweichungen bei den verschiedenen Beobachtern (zwei) verschieden grofs, w\u00e4hrend er nur bei den kombinierten Augen- und Kopfbewegungen und den reinen Kopfbewegungen eine Abh\u00e4ngigkeit von der Zeit fand (in dem Sinne, dafs die Abweichungen in 60 Sek. gr\u00f6fser waren als in 2 Sek.). Da die HABERLANDTschen und unsere Versuche nicht direkt vergleichbar sind, k\u00f6nnen wir dieses einigermafsen auffallende Resultat nicht beurteilen. Erw\u00e4hnenswert ist aber, dafs in der Gr\u00f6fse der Abweichungen eine ziemlich gute \u00dcbereinstimmung besteht zwischen H.sehen und unseren Ergebnissen, obwohl in beiden Arbeiten nicht genau dasselbe untersucht wurde. Mit den jetzigen Erfahrungen stimmt aber nicht \u00fcberein, was S. 242 gesagt wird, wo es heifst : \u201eAllerdings wichen manchmal die Augen von der geforderten Blickrichtung im Dunkeln etwas ab, was dem Beobachter dann beim\n1\tSiehe Helmholtz, Physiologische Optik. 3. Aufl. 3 Bd. S. 494 (Zusatz von v. Kries).\n2\tHaberlandt, Studien zur optischen Orientierung im Raume und zur Pr\u00e4zision der Erinnerung an Elemente derselben. Diese Zeitsehr. II. Abt. 44, S. 231.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen. 91\nWiederauf leuchten der Fixationslampe zum Bewufstsein kam; dieser Umstand spielte aber bei den anzuf\u00fchrenden Versuchen keine nennenswerte Rolle.\u201c Wir haben gesehen, dafs in 2\u20143 Sek. (die Zeitdauer dieser Versuche) das Auge sehr bedeutend abgewichen sein kann, was unbedingt auf das Resultat der Haber-LANDTschen Versuche, die er im indirekten Sehen ausf\u00fchrte, Ein-flufs gehabt haben mufs.\nII.\nUnsere Versuchssanordnung schien nun auch geeignet, einige andere Fragen der L\u00f6sung n\u00e4her zu bringen. Wir wendeten sie zum Studium derjenigen Erscheinungen an, die unter dem Namen der autokinetischen Empfindungen beschrieben werden. Bekanntlich handelt es sich dabei um die Tatsache, dafs wenn man im sonst v\u00f6llig dunkeln Raume einen allein sichtbaren leuchtenden Punkt dauernd zu fixieren bem\u00fcht ist, man in einer oft sehr frappierenden Weise den Eindruck erh\u00e4lt, als ob der Punkt sich bewege ; er scheint sich dabei von seinem urspr\u00fcnglichen Ort meist dauernd in einer ann\u00e4hernd bestimmten Richtung, zuweilen um sehr betr\u00e4chtliche Werte zu entfernen. Im allgemeinen wird angenommen, dafs der betr. Punkt dabei wirklich dauernd fixiert wird. Doch gehen die Meinungen \u00fcber die feineren dabei obwaltenden Verh\u00e4ltnisse einigermafsen auseinander.1\nEs wurde ein vor der \u00d6ffnung des photographischen Momentverschlusses gelegener, im Dunkeln leuchtender Punkt (NAGELsche Lampe), der mit der Mitte des gl\u00fchenden St\u00e4bchens der Nernstlampe korrespondierte, fixiert. Nach einiger Zeit traten autokinetische Empfindungen ein, und wenn die scheinbaren Ausschl\u00e4ge sehr grofs waren, wurde pl\u00f6tzlich der Momentverschlufs ge\u00f6ffnet. Es entstand dann ein Nachbild des gl\u00fchenden St\u00e4bchens und dieses Nachbild konnte wieder, wie in den fr\u00fcheren Versuchen, auf einem St\u00fcck Papier mit einem festen Fixationspunkt verzeichnet werden. Die Nernstlampe wurde abwechselnd horizontal und vertikal gestellt, um event. Abweichungen in beiden Richtungen feststellen zu k\u00f6nnen.\n1 Exner, \u00dcber autokinetische Bewegungen. Diese Zeitschr. 12, 1896, S. 313. \u2014 Charpentier. Comptes Rendus Ac. d. sciences 102, 1886, S. 1155. \u2014 Hoppe zitiert aus Bourdon, la perception visuelle de l\u2019espace. \u2014 Bourdon a. a. O. S. 340.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92\nE. Marx.\nDas Resultat der Versuche, die von drei Beobachtern vorgenommen wurde, war das folgende :\nBeobachter Anzahl d. Beobachtungen\nZahl der Fixationen, die genau im Fixationspunkt liegen\nE. M.\t50\t19\nMT.\t20\t7\nG.\t10\t4\nUnter 80 Beobachtungen wurde also 30 Mal ganz genau fixiert und in den anderen F\u00e4llen waren die Abweichungen nur sehr klein und fanden sowohl in horizontaler wie in vertikaler Richtung statt. Die mittlere Abweichung nach beiden Richtungen betrug nie mehr als 10' und der gr\u00f6fste \u00fcberhaupt verzeichnete Ausschlag \u00fcberstieg nicht 30'. Dies sind also Abweichungen, wie sie bei dem physiologischen Nystagmus vorzukommen pflegen, und diesem sind sie auch nur zuzuschreiben. Daf\u00fcr spricht, dafs in nahezu 40 % aller Beobachtungen ganz genau fixiert wurde, ferner, dafs diese kleinen Abweichungen nach allen Seiten vom Fixationspunkt Vorkommen und nicht eine Richtung bevorzugten, namentlich nicht die Richtung, wohin die scheinbare Bewegung des Punktes stattfindet. Die Abweichungen nach den verschiedenen Richtungen hat man sich ohne Zweifel so zu erkl\u00e4ren, dafs einmal das Licht auf flammte als das hin- und herschwingende Auge sich rechts, dann wieder als es sich links, oben, unten usw. vom Fixationspunkt befand. \u2014\nDarf es hiernach als sicher gelten, dafs bei dem Auftreten der autokinetischen Empfindungen dauernd mit gr\u00f6fster Ann\u00e4herung fixiert wird, so k\u00f6nnen wir den Grund der Erscheinung wohl mit Wahrscheinlichkeit darin finden, dafs fortw\u00e4hrend unwillk\u00fcrlich von der festzuhaltenden Stellung sehr kleine Abweichungen Platz greifen, die dann durch besondere (sei es reflektorisch, sei es willk\u00fcrlich zu nennende) Innervationsimpulse wieder korrigiert werden. Finden jene Abweichungen und somit auch diese korrigierenden Impulse \u00fcberwiegend oder ausschliefslich in einem bestimmten Sinne Platz, so wird dadurch der Eindruck entstehen, dafs das Auge einem sich bewegenden Punkten folge. Mit dieser Annahme ist es im Einklang, dafs der Punkt zun\u00e4chst nach der Verdunklung stille zu stehen scheint, dann aber kleine sakkadierte Scheinbewegungen bemerken l\u00e4fst, die doch wohl der Ausdruck jener best\u00e4ndigen Abweichungen und Korrektionen sind, die bei der Dauer-Fixation stattfinden.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"93\nUntersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen.\nDafs die Erscheinung gew\u00f6hnlich nicht, sondern nur unter den hier genannten aufsergew\u00f6hnliehen Umst\u00e4nden eintritt, mag mehreie Gr\u00fcnde haben. Wir fixieren ja im allgemeinen einen Gegenstand selten so lange wie den leuchtenden Punkt; ferner gibt beim t\u00e4glichen Sehen nicht allein der fixierte Punkt, sondern die ganze Umgebung uns den Eindruck der Ruhe, in der Bewegungen gew\u00f6hnlich peripher als etwas Exzeptionelles wahrgenommen werden. Die Empfindung der Ruhe wird uns also durch das ganze Gesichtsfeld aufgedr\u00e4ngt. Anders ist es beim isoliert leuchtenden Punkt. Im ersten Augenblick gibt die Sicherheit, dafs der Punkt stillsteht, uns auch den Eindruck der Ruhe, dann aber wird diese durch eine vorgefafste Meinung bedingte Hemmung der Empfindung durchbrochen und dr\u00e4ngen sich die auf den Punkt \u00fcbertragenen, schnell sakkadierten Augenbewegungen dem Bewufstsein auf. \u00dcber die Bewegungen der Augen wissen wir ja nichts, deshalb scheint es uns, als ob diese Stillst\u00e4nden und der Punkt sich bewegte. Die Gr\u00f6fse dieser Bewegungen l\u00e4fst sich in der Dunkelheit schwierig absch\u00e4tzen, und begreiflich ist es, dafs das Urteil, wenn sich dem Bewufstsein einmal die M\u00f6glichkeit kleiner Bewegungen aufgedr\u00e4ngt hat, immer gr\u00f6fsere Schwierigkeiten in der Beurteilung der Tatsachen zu \u00fcberwinden hat, und bald die verschiedensten Einfl\u00fcsse mitspielen k\u00f6nnen, um die scheinbare Gr\u00f6fse und Richtung der autokinetischen Bewegungen zu bestimmen. So z. B. ist die von Charpentier gefundene Tatsache zu erkl\u00e4ren, dafs man den Punkt nach Belieben nach irgendeiner Richtung kann wandern lassen, wenn man nur an diese Richtung denkt. So sind auch die scheinbar so grofsen Ausschl\u00e4ge von 20\u00b0 und 30\u00b0 zu erkl\u00e4ren. Grundlage f\u00fcr all diese Erscheinungen ist aber m. E. das Bewufstwerden der physiologischen zur Einhaltung seiner Lage erforderlichen Korrektionsbewegungen, so dafs bei einem Auge, das in absoluter Ruhe verharren w\u00fcrde (ein wahrscheinlich nicht zu erreichender Zustand), keine autokinetischen Empfindungen auftreten w\u00fcrden.\nIII.\nNoch eine dritte Frage liefs sich mit unserer Versuchsanordnung untersuchen, n\u00e4mlich die folgende : Mit welcher Genauigkeit ist es m\u00f6glich, genau in die Mitte von zwei im dunkeln","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\nE. Marx.\nRaume leuchtenden Punkten zu fixieren? U. W. ist die Frage in dieser Weise noch nicht aufgeworfen worden. Offenbar haben diese Versuche eine gewisse Beziehung zu der sogen. KuxDTschen T\u00e4uschungx, die bekanntlich darin besteht, dafs man bei (ein\u00e4ugigem) Halbieren einer horizontalen Linie die lateral gelegene H\u00e4lfte durchschnittlich etwas zu grofs macht. Der entsprechende Fehler k\u00f6nnte auch hier sich in der Form geltend machen, dafs durchschnittlich etwas medialw\u00e4rts von der wirklichen Mitte der beiden exzentrischen Marken fixiert wr\u00fcrde. Indessen sind unter unseren Versuchsbedingungen die unregelm\u00e4fsigen Schwankungen zu grofs, als dafs der kleine Betrag der KuNDTschen T\u00e4uschung sich dabei bemerklich machen k\u00f6nnte.\nUnsere Versuchsanordnung war eine sehr einfache. Das gl\u00fchende St\u00e4bchen der Nernstlampe und der photographische Momentverschlufs wurden w7ie fr\u00fcher angewandt. Um den Momentverschlufs wurde ein drehbarer Ring mit Stange rechts und links (in der Verl\u00e4ngerung eines Durchmessers des Ringes angebracht) befestigt. Die Stange trug zwei kleine Gl\u00fchbirnen, die in lichtdichten Geh\u00e4usen, welche vorne nur eine ganz kleine \u00d6ffnung trugen, angebracht waren. Der Abstand der Birnen konnte durch Verschiebung an den Stangen willk\u00fcrlich ge\u00e4ndert werden. Die meisten Untersuchungen wuirden in horizontaler Richtung, einige in vertikaler und in schr\u00e4gen Richtungen und alle bei verschiedenen Abst\u00e4nden der Birnen ausgef\u00fchrt.\nDie Berechnung der Fehler geschah, wie das im Anf\u00e4nge dieser Arbeit angegeben worden ist, also mit und ohne Ber\u00fccksichtigung der Vorzeichen. Tabelle 3 und 5 geben die Fehler mit, Tabelle 4 und 6 ohne Ber\u00fccksichtigung der Vorzeichen.\n(s. Tabelle auf S. 95.)\nBetrachtet man zun\u00e4chst die Resultate der Tabellen 3 und 5, so sieht man, dafs die Abweichungen bei den gr\u00f6fser werdenden Abst\u00e4nden der leuchtenden Punkte zunehmen und zwar in horizontaler und vertikaler Richtung. Doch ist der Zusammenhang zwischen der Gr\u00f6fse des Abstandes der Punkte und der Gr\u00f6fse der Fehler kein mathematisch formulierbarer, jedenfalls keine einfache Proportionalit\u00e4t. Auch ist die von Kundt ent-\n1 Kundt, Untersuchungen \u00fcber Augenmafs und optische T\u00e4uschungen. Poggendorffs Annalen der Physik u. Chemie 120, S. 145.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen. 95\ndeckte Eigenart der Vergleichung horizontaler Strecken nicht aus den gefundenen Zahlen herauszulesen, was vielleicht darin begr\u00fcndet ist, dafs die aus anderen Ursachen gemachten Fehler gr\u00f6fser sind als die aus der Asymmetrie des Auges (worauf Kundt die von ihm gefundenen Fehler zur\u00fcckf\u00fchrt) hervorgehenden.\nTabelle X.\nAbstand\tRichtung der\t\tAbeichung in\t\tAbweichung in\t\nder\tVerbindungslinie\t\tvertikaler\t\thorizontaler\t\nPunkte\tder Punkte\t\tRichtung\t\tRichtung\t\n1\t2\t\t1\t3\t4\t5\t6\n2\u00b0 17'\tvertikal\t\t+ 6'\t7'\t\u2014 3'\t3'\n2\u00b0 17'\t45\u00b0 mit der Vertik.\t(V)\t+ 8'\t9'\t\u2014 3'\t10'\n2\u00b0 13'\t45\u00b0 mit der Vertik.\t00\t\u2014 1'\t9'\to\t7'\n3\u00b0 39'\thorizontal\t\t+ 9'\t10'\t\u2014 7'\t26'\n5\u00b0 49'\t>5\t\t+ 4'\t11'\t\u2014 56'\t56'\n8\u00b0 12'\t\u00bb\t\t+ 5'\t10'\t\u2014 18'\t4P\n10\u00b0 38'\tr>\t\t+ 6'\t26'\t\u2014 49'\t57'\n11\u00b0 23'\t\u00bb\t\t+ 23'\t26'\t\u2014 14'\t33'\n13\u00b0 20'\t45\u00b0 mit der Vertik.\t00\t+ 16'\t27'\t\u2014 29'\t29'\n13\u00b0 46'\tvertikal\t\t+ 27'\t29'\t+ 45'\t45'\n13\u00b0 46'\t45\u00b0 mit der Vertik.\t(V)\t\u2014 5'\t30'\t+ 4'\t23'\n14\u00b0 10'\thorizontal\t\t+ 33'\t33'\t\u2014 47'\t59'\n14\u00b0 43'\tr>\t\t+ 14'\t15'\t\u2014 9'\t23'\n16\u00b0 18'\t\t1\t+ 23'\t26'\t\u2014 51'\t61'\n18\u00b0 57'\t\u00bb\t\t+ 28'\t33'\t\u2014 36'\t45'\n25\u00b0 38'\t!)\t\t+ 35'\t39/\t\u2014 1\u00b0 35'\t1\u00b0 35'\n25\u00b0 43'\t45\u00b0 mit der Vertik.\t(\\)\t+ 12'\t30'\t\u2014 39'\t46'\n25\u00b0 53'\t45\u00b0 mit der Vertik.\t(\u00ab0\t+ 46'\t59'\t\u2014 58'\t1\u00b0 25'\n26\u00b0 15'\tvertikal\t\t\u2014 23'\t46'\t\u2014 36'\t30'\nWas die Richtung der Fehler betrifft, so sind hier auch im allgemeinen Abweichungen nach ganz bestimmten Richtungen zu verzeichnen. Beinahe immer liegen die Fehler nach rechts und unten vom Fixationspunkt, sowohl bei horizontaler und vertikaler wie bei schr\u00e4ger Verbindungslinie der leuchtenden Punkte.\nDies stimmt \u00fcberein mit der Hauptrichtung der Abweichungen, die von mir wurden bei der Fixation im Dunkeln bemerkt. Die Eigent\u00fcmlichkeit der Abweichungen stets nach derselben, nur individuell verschiedenen Richtung mufs wohl beruhen auf eigent\u00fcmlichen Verh\u00e4ltnissen im Muskelgleichgewicht und das\nn\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 47.","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nE. Marx.\n\u2022 *\nUberwiegen von einzelnen Muskelgruppen. Das Entstehen gewisser Strabismen w\u00e4re aus diesen Verh\u00e4ltnissen vielleicht auch zu erkl\u00e4ren.\nBetrachtet man nun die Resultate der Tabellen 4 und 6, also die Fehler ohne Ber\u00fccksichtigung der Vorzeichen, so ergibt sich daraus ebenfalls, dafs die Fehler bei steigender Distanz zunehmen, aber auch ohne dafs eine Regelm\u00e4fsigkeit in dieser Zunahme zu entdecken w\u00e4re ; nur kann man sagen, dafs die Fehler sehr viel weniger schnell als die Distanzen steigen.\nBeim Vergleich der Tabellen 4 und 6 stellt sich (wenn man die schr\u00e4gen Richtungen ausschliefst) noch eine regelm\u00e4fsig zu beobachtende Eigent\u00fcmlichkeit heraus, n\u00e4mlich, dafs die Abweichungen in der Richtung der Verbindungslinie der Punkte gr\u00f6fser sind als in der senkrecht dazu stehenden Richtung. Man kann dies wohl auch so ausdr\u00fccken, dafs die Verbindungslinie der beiden Marken selbst relativ genau wahrgenommen wird, Verschiebungen innerhalb dieser Linie dagegen weniger gut bemerkt werden.\nEs scheint, dafs \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse auch dann bestehen, wenn die Verbindungslinie der beiden Marken vertikal oder schr\u00e4g steht; doch ist das Beobachtungsmaterial f\u00fcr diese F\u00e4lle nicht ausgedehnt genug, um ein sicheres Urteil zu gestatten.\nEs sei noch mitgeteilt, dafs wir auch Versuche mit binokularer Fixation ausgef\u00fchrt haben. Die Resultate dieser Versuche waren jedoch nicht eindeutig, da wir auf technische Schwierigkeiten bei der Nachbildmethode gestofsen sind, die ohne grofse Ver\u00e4nderungen der Versuchsanordnung nicht behoben werden konnten.\nEs ist mir ein Bed\u00fcrfnis, Herrn Geheimrat von Keies f\u00fcr das f\u00f6rdernde Interesse an dieser Arbeit hier meinen herzlichsten Dank auszusprechen.","page":96}],"identifier":"lit33613","issued":"1913","language":"de","pages":"79-96","startpages":"79","title":"Untersuchungen \u00fcber Fixation unter verschiedenen Bedingungen","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:49:59.313215+00:00"}

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