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{"created":"2022-01-31T16:49:56.825867+00:00","id":"lit33616","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Langenbeck, K.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 47: 159-181","fulltext":[{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Aus der Kgl. Universit\u00e4ts-Augenklinik zu Breslau. (Direktor: Geheimrat Prof. Dr. W. Uhthoff.)\nDie akustisch-chromatischen Synopsien.\n(Farbige Geh\u00f6rsempfindungen.)\nUnter Ber\u00fccksichtigung von Selbstbeobachtungen\nvon\nDr. K. Langenbeck,\nStabsarzt, kommandiert zur Klinik.\nSchneller als theoretische Erkl\u00e4rung f\u00fchrt den mit dem Thema weniger Vertrauten ein Beispiel in das Wesen der hier zu er\u00f6rternden Ph\u00e4nomene ein : Als Liszt Kapellmeister in Weimar wurde, verbl\u00fcffte er bei der Anfangsprobe sein Orchester dadurch, dafs er den Musikern zurief: \u201eBitte meine Herren, ein bischen blauer, diese Tonart erfordert es\u201c. Und ein andermal: \u201eDas ist ein tiefes violett, ich bitte sich darnach zu richten, nicht so rosa\u201c.1 Es w\u00e4re falsch, diese \u00c4ufserung lediglich als einen Ausdruck gesteigerter k\u00fcnstlerischer Phantasie zu bezeichnen, sie ist vielmehr ein typisches Beispiel f\u00fcr ein lebhaftes Auftreten sekund\u00e4rer Empfindung.\nUnter sekund\u00e4ren Empfindungen oder Syn\u00e4sthesien im allgemeinen versteht man bekanntlich das bei manchen Personen auftretende Ph\u00e4nomen, dafs bei Reizung eines Sinnesorganes nicht nur dieses mit entsprechender Empfindung reagiert, sondern dafs gleichzeitig auch in dem Bereich eines anderen, prim\u00e4r gar nicht gereizten Sinnesgebietes Mitempfindungen ausgel\u00f6st werden. Unter diesen Syn\u00e4sthesien sind am h\u00e4ufigsten die Synopsien, d. h. das Auftreten visueller Empfindungen ohne Vorhergehen eines optischen Reizes, lediglich infolge Reizung des Geh\u00f6rs oder Geschmacks oder eines anderen Sinnesorganes. Diese visuellen\n1 Aus der \u201eNeuen Berliner Musikzeitung\u201c vom 29. 8. 1895. Zitiert nach Hennig, Charakteristik usw., siehe a. a. O. S. 58.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 47.\n11","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nK. Langenbeck.\nEmpfindungen wiederum k\u00f6nnen sowohl Farbenempfindungen wie Raumvorstellungen (geometrische Figuren, Kurven usw.) sein.\nIm folgenden soll von der wohl h\u00e4ufigsten und auffallendsten Form der Synopsie, dem durch Geh\u00f6rseindr\u00fccke hervorgerufenen Farbenempfinden die Rede sein, den sogenannten Klangphotismen, auditio colorata, auch (f\u00e4lschlich) Farbenh\u00f6ren genannt.\nAufser dem anfangs erw\u00e4hnten Beispiele wird auch von einigen anderen unserer gr\u00f6fsten Musiker angegeben, dafs sie musikalische Eindr\u00fccke mit Farbenvorstellungen verbanden. So soll aufser Liszt auch Wagner so lebhafte Synopsien f\u00fcr Tonarten gehabt haben, dafs er seine Umgebung bez\u00fcglich der Farbe der jeweiligen Tonart anzupassen pflegte. \u00c4hnliches wird ferner von Schumann, Meyerbeer, Raee, v. B\u00fclow u. a. \u00fcberliefert und ist auch sp\u00e4terhin an einer Reihe von Versuchspersonen beobachtet und beschrieben worden.\nBei den einen ruft entweder jeder Ton eine bestimmte Farbensensation hervor, und es wird von S\u00e4ngern und Musikern berichtet, die nach ihrem Farbenempfinden die Reinheit ihrer Intonation korrigierten, oder aber (und dies ist unter diesen an und f\u00fcr sich recht seltenen F\u00e4llen h\u00e4ufiger) es wird jede Tonart durch eine besondere Farbenn\u00fcance repr\u00e4sentiert, so dafs in einzelnen F\u00e4llen derartig veranlagte Personen imstande sein sollen, je nach dem Farbeneindruck die geh\u00f6rte Tonart zu diagnostizieren. Bei anderen wiederum wird der charakteristische Klang der einzelnen Musikinstrumente als ausl\u00f6sendes Moment der jeweiligen Farbensensationen bezeichnet. Wie selbstverst\u00e4ndlich und gar nicht von der Norm abweichend den synoptisch veranlagten Personen ihre Empfindungen erscheinen, zeigt eine Stelle aus der Geschichte der franz\u00f6sischen Musik von Bruneau x, der schreibt: \u201eAlle Welt hat bemerkt, dafs die Oboe gr\u00fcn ist, . . . dafs die Posaunen rot sind . . . Eine Orchesterpartitur ist tats\u00e4chlich ein gewaltiges Gem\u00e4lde mit tausend schillernden Farben. Jedes Instrument hat eine besondere Farbe\u201c.\nNicht nur von Musikern, sondern auch von einer Reihe von bekannten Schriftstellern werden \u00e4hnliche Erscheinungen erw\u00e4hnt, z. B. von Tieck, M\u00f6rike, Hoeemann, Heine, Gerst\u00e4cker, Gang-hoeer u. a. Es sind jedoch nicht nur musikalische Kl\u00e4nge, die\n1 Zitiert nach Wallaschek, siehe a. a. O. S. 172.","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n161\nzur sekund\u00e4ren Farbenempfindung f\u00fchren, auch nichtmusik\u00e4lische Ger\u00e4usche verschiedenster Art k\u00f6nnen in \u00e4hnlicher Weise wirken. Geest\u00e4cker 1 z. B. beschreibt in einem seiner Romane die Stimme der Amsel als hellgr\u00fcn, die des Finks als violett, der Zeisig hat einen schmutziggelben Ton, die Grasm\u00fccke einen sanft roten, der Kanarienvogel singt brennend rot, die Nachtigall dunkelblau, die Lerche korngelb, die Schwalbe weifs usw. \u2014 Auch diese Schilderung ist nicht ohne weiteres als ein Spiel k\u00fcnstlerischer Phantasie zu bezeichnen, denn wir finden selbst in der neueren ophthalmologischen Literatur einen \u00e4hnlichen selbstbeobachteten Fall, in dem alle Tierstimmen ihre Farbe haben, ebenso auch viele sonstigen Ger\u00e4usche: z. B. das Quietschen der T\u00fcr, das Rascheln von Stroh, das Prasseln des Feuers, das Schlagen der Uhr, das Knattern des Gewehrfeuers, ja sogar die bei der \u00e4rztlichen Untersuchung der K\u00f6rperorgane vernommenen Ger\u00e4usche : \u201eBei der Auskultation erscheint mir die normale Atmung durchsichtig grau, bronchitische Ger\u00e4usche meist br\u00e4unlich, die Herzt\u00f6ne schw\u00e4rzlich\u201c.1 2\nDie anfangs erw\u00e4hnten Beziehungen zwischen musikalischem Eindruck und hierdurch hervorgerufenem Farbenempfinden legen es nahe, beide auch k\u00fcnstlerisch zu vereinigen. In \u00e4hnlicher Weise wie die bekannte Serpentint\u00e4nzerin Loie F\u00fcller s. Z. in ihren T\u00e4nzen die Kl\u00e4nge der Musik durch das Farbenspiel ihrer Gewandung zu illustrieren suchte, war in mir selbst, schon in meiner Jugendzeit, bevor ich von der F\u00fcller etwas wufste, und ohne von aufsen irgendwie beeinflufst zu sein, das Problem entstanden, symphonische Musik an einem grofsen Transparent auf der B\u00fchne des Konzertsaales durch wechselnde, in verschiedenem Rhythmus und lebhafter Linienf\u00fchrung dahinfliefsende Farbengemische darzustellen. Heute weifs ich, dafs ich, abgesehen von den technischen Schwierigkeiten hiermit wenig Beifall finden w\u00fcrde, denn einerseits sind Personen mit sekund\u00e4rem Farbenempfinden immerhin selten, andererseits ist unter diesen wieder der Farbeneindruck auch auf gleiche Reize hin, wie wir noch im folgenden sehen werden, durchaus verschiedenartig.\nNach diesen allgemeiner gehaltenen Betrachtungen, die einen\n\u2022 \u2022\nkurzen \u00dcberblick \u00fcber einige besonders charakteristische F\u00e4lle\n1\tZitiert nach Katz a. a. O. S. 6.\n2\tStelzner a. a. O. S. 552.\n11*","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nK. Langenbeck.\nvon chromatischer Synopsie bieten sollten, m\u00f6chte ich das Thema einschr\u00e4nken und in erster Linie die durch Vokale und demnach durch den Wort klang ausgel\u00f6sten Farbenempfindungen, zu denen ich durch Selbstbeobachtung beitragen kann, ber\u00fccksichtigen. Auch erscheint es mir von Wert, zun\u00e4chst auf m\u00f6glichst einfache Verh\u00e4ltnisse unter den synoptischen Erscheinungen zur\u00fcckzugehen, da diese wohl am ehesten geeignet sind, einen Versuch zur Erkl\u00e4rung der eigenartigen Ph\u00e4nomene zu erm\u00f6glichen, im Anschlufs hieran soll auf die komplizierteren Formen, n\u00e4mlich die durch musikalische Eindr\u00fccke hervorgerufenen Farbenempfindungen eingegangen und unter kritischer Sichtung der bestehenden Theorien eine einheitliche Erkl\u00e4rung der verschiedenen synoptischen Erscheinungen versucht werden.\nIch selbst habe, um ein Beispiel anzuf\u00fchren, von Jugend auf ausgesprochene Farbenempfindungen bei jedem Vokal. Hierdurch wird jedes Wort nach der Hauptsilbe gef\u00e4rbt. Mehrsilbige Worte tragen die entsprechenden Farben nebeneinander, ohne dafs \u00dcberg\u00e4nge zwischen den einzelnen Farben stattf\u00e4nden. Konsonanten sind farblos. Die Farbenskala ist folgende: Ich sehe\nA = rot\nE = gelb\nI = silberweifs\nO = blau\nU = schwarzbraun\nai = weifs mit rosa marmoriert\neu = farblos grau\na = rosa \u00f6 = hellblau\n\u00fc = farblos grau, in langen Vokalen auch gr\u00fcn\nei = weifs (mit wenig gelb) au = schwarz mit rot marmoriert oi = blau mit silber marmoriert\nDer Farbeneindruck tritt unmittelbar beim Klang des Wortes auf, aber auch, und zwar ebenso deutlich, bei der blofsen Vorstellung des Wortklanges. Der Farbenton ist dunkler und satter bei langen Vokalen, bei kurzen blasser. Die roten und die blauen Eindr\u00fccke des nAu und des \u201e0\u201c sind m\u00e4chtiger als die der \u00fcbrigen Vokale, sobald sie in mehrsilbigen Worten neben den anderen in Erscheinung treten. Diese Eindr\u00fccke stammen aus fr\u00fcher Jugendzeit und sind in ihrer Erscheinungsweise durchaus konstant, allerdings waren sie in der Jugend noch st\u00e4rker als heute. Es stimmt dies mit allen Angaben in der Literatur \u00fcberein, im Alter sollen sie ziemlich ganz verschwinden.\nBesonders lebhaft empfand ich diese Synopsien in der Schulzeit. Ich habe mich h\u00e4ufig im lateinischen und griechischen Unterricht dem Genufs hingegeben, \u00fcber den Text, ohne zu \u00fcber-","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Sy nop sien.\n163\nsetzen, dahinzulesen und lediglich die durch die Wortbilder auftauchenden kaleidoskopartig wechselnden Farbeneindr\u00fccke auf mich wirken zu lassen. Sie waren am deutlichsten, wenn ich mir die Worte gesprochen dachte und wirken in diesem Falle auch heute noch lebhaft auf mich ein. Wird die Aufmerksamkeit stark konzentriert, verschwinden die Bilder.\nDie unmittelbare Wirkung des Wortklanges als ausl\u00f6sendes Moment der Farbenempfindung zeigt sich besonders in der Reihenfolge der beim Anh\u00f6ren fremdsprachlicher Farbenbezeichnungen eintretenden Perzeptionsvorg\u00e4nge. Gef\u00fchlsm\u00e4fsiges Erfassen des Wortklanges und logische \u00dcberlegung (\u00dcbersetzung des Fremdwortes) stehen hier in Konkurrenz. \u201eRouge\u201c und \u201enoir\u201c erwecken zun\u00e4chst den Eindruck schwarz und rot, und zwar noir als rot wegen des A-Klanges, ebenso erscheint rubrum zun\u00e4chst als schwarz, niger als silberweifs usw., erst die danach einsetzende \u00dcberlegung stellt die Begriffe richtig.\nAufser den Vokalen erwecken auch die Zahlen in mir Farbenempfindungen, die gleichfalls aus fr\u00fcher Jugendzeit stammen, aber etwas sp\u00e4ter auftraten als die f\u00fcr die Vokale. Die bei Zahlen auftretenden Farbenempfindungen sind folgende:\n1\t= schwarz (in den zweistelligen Zahlen von 13\u201419 auch weifs)\n2\t= weifs\n3\t= hellgelb, nahe an zitronenfarben (heller als das Gelb f\u00fcr den\nVokal E)\n4\t= blau (bayrisch blau)\n5\t= dunkelgr\u00fcnblau\n6\t= ockergelb (dunklere T\u00f6nung)\n7\t== mattes helleres gr\u00fcn (schwache Wirkung)\n8\t= sattes leuchtendes rot\n9\t= tiefdunkel, schwarz mit blau und gr\u00fcn leicht marmoriert.\nWie lebhaft und unmittelbar auch hier die Farbenempfindungen auftreten, illustriert am besten ein kurzes Beispiel: Die Berliner Strafsenbahn f\u00fchrte fr\u00fcher zur Unterscheidung ihrer Linien verschiedenfarbige Signallichter, vielfach aus zwei Farben zusammengesetzt. Diese Farben der Linien wurden sp\u00e4ter durch Zahlen ersetzt, die aber nach meinem Empfinden zum gr\u00f6fsten Teil ganz und gar nicht zu den bisherigen Farben der Linien pafsten. Hierdurch kam es, dafs ich anfangs h\u00e4ufig in eine falsche Linie der Elektrischen Bahn einstieg, da ich, an die fr\u00fcheren Signalfarben noch gew\u00f6hnt, nunmehr eine Bahn be-","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"164\nK. Langenbeck.\nnutzte, deren Nummer in mir die gewohnte Farbenempfindung hervorrief, die jedoch leider mit der Linie, die fr\u00fcher diese Farbe trug, nicht \u00fcbereinstimmte. Diese Nummern waren nach meinem Empfinden sozusagen alle falsch, und es kostete mich stets erst eine gewisse \u00dcberlegung, um den erw\u00e4hnten Irrtum zu vermeiden.\nDie Art der synoptisch hervorgerufenen Farbenempfindungen zeigt nun unter den verschiedenen synoptisch Veranlagten, selbst auf den gleichen Reiz hin, erhebliche individuelle Unterschiede, wobei jedoch hervorzuheben ist, dafs die Art der Empfindungen des einzelnen Individuums durchaus konstant bleibt. Ein Beispiel, wie aufserordentlich verschiedenartig allein schon die Farbenempfindungen sind, die durch die Vokale hervorgerufen werden, soll eine kleine Zusammenstellung von zehn F\u00e4llen aus der Literatur bieten, denen ich den meinen anf\u00fcge (s. S. 165):\nIrgend ein allgemeing\u00fcltiges Gesetz l\u00e4fst sich aus dieser \u00dcbersicht nicht ableiten. In einem sp\u00e4teren Abschnitt \u00fcber die Erkl\u00e4rungsversuche der chromatischen Synopsien wird auf die Tabelle noch Bezug genommen werden.\nDie gleichen individuellen Unterschiede wie in der Art der Farbenskala finden wir auch dann, wenn wir der Frage nachgehen: wo werden die synoptisch empfundenen Farben lokalisiert? Es finden sich hier zwei Typen; die einen projizieren die Farben in den Raum, die anderen nach innen. Unter den ersteren wird die Farbenprojektion entweder an die Tonquelle, oder an einen Gegenstand, auf dem der Blick ruht, oder aber unabh\u00e4ngig von einem festen Punkt in den Raum verlegt. Meist sind die Farbenkomplexe unscharf, selten scharf begrenzt. Das auff\u00e4lligste und in dieser Form wohl einzig dastehende Beispiel bildet hier ein Fall Grubers \\ in dem ein Farbigempfindender Zahlen mit geometrischen farbigen Figuren verband. F\u00fcr diesen war z. B. die Zahl \u201e2\u201c ein Kreis aus sch\u00f6nem Gelb. Zeichnete man nun an die Wand einen ebenso grofsen weifsen Kreis mit rotem Rand, so erschien, sobald die Zahl 2 gesehen wurde, der Kreis als gelb mit orange Rand. Vergr\u00f6fserte man den Kreis \u00fcber den farbig gesehenen weiter hinaus, so erschien er aufser-halb des orangefarbigen Randes wieder objektiv weifs. Hervor-\n1 Zitiert nach Wallaschek a. a. O. S. 157.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Autor\nDie akustisch-chromatischen Synopsien.\n165\n\u00a9\n\u00ab p :P o3 P '-J b\u00df rP\n-SH\nO\nP\nP P :3 o3\np rP\nb\u00df -0\nP\nc3\nsj\np\no3\n\u00a3\n\u00a9\nP\no3\n\u00a9\nP\nP\nT3\n\u00a9\n,P\nP\nc3\npP\n\u00a9\nP\nrP\nO\nS3\nP\no3\n\u00a3\nrP\n\u00a9\nCD\nN\nP\nc3\n\u00a3\nrP\n\u00a9\nCD\nP\n:P\nP\nb\u00df\nS3\nP\nc3\n\u00a3\nrP\n\u00a9\nCO\np\np\no3\np\n,P\np p\t\u00ab2\tS3 P\t\tP P\tP P\tP P\no3\t\to3\tp\to3\tc3\tc3\nP\t\u2022 rH\tfe\to3\tP\tP\tP\nrP\t\u00a9\trH\tp\"\"<\t\t\tX2\nr 1 < \u00a9 rP\t\u00a3\trP o \u00a9\trP\tr < 'S rP\t\u00bb\u2014H \u00a9 rP\tr-H \u00a9 rP\nS3 P ci\n\u00a3\nrP\n\u00e4 \u00a9\n\u00ab 'S\nKpJ \u00a9\n-SH\no\np\np\np\np\nft\np\np\nft\n-SH\no\nSh\nP\nP\nc3\nSh\nrQ\np\n03\nP\no3\nTi\nP\n,\u00fc \u00a9\nr-H\n\u00a9 rP b\u00df o3 Sh\n-SH\nCD\n+J\no\nP\n\u2022 rH \u00a9\n\u00a3\n+n\no\nSh\nO\nSh\n<3\n\u2022 rH \u00a9\n\u00a3\nP\nc3\nP\ne\u00f6\n\u00a9\n\u25a0-P\n\u00a9\nft\n\u2022\trH \u00a9\n\u00a3\nSh\n\u00a9\nP\n\u2022\trH\nco\n\u00a9\tp\tg\nb\u00df\to3\t;P\n\u2022\u2014<\tSh\tSh\n\u00a9\tM\t\u00bb\nrP\n\u00a9\tH,\nft rQ\n\n\u00a9\n\u00a3\nP\n\u00a9 s \u00ab\nb\u00df b\u00df j\u00a3\nP\no3\nSh\nb\u00df\nP\n:P\nSh\nb\u00df\nP3\nSh\nc3\n\u00abSH\nSh\n\u00a9\nCO\nCD\nc3\n\u00a3\n\u00a9\nb\u00df\n\u00a9\njya\nr-H\n\u00a9\nPi\n\u00a9\nb\u00df\n\tN\t\tN\t\tS3\tS3\t\t\no3 \u00a9 o\tP o3\ta \u2022rH \u00a9\tP o3 \u00a3\t-SH o\tp c3\tP 03 g ^\tc5 \u2022 r^ \u00a9\t\u00abp \u2022 rH \u00a9\nP\trP \u00a9\t\u00a3\trP \u00a9\tp\trP \u00a9\tb\u00df rP \u00a9\t\t\u00a3\n\t\u00a9\t\t\u00a9\t\t\u00a9\t\u00a9\t\t\n-sn\nO\nSh\nM\nH\nw\no\nM\nH\nw\nPH\nH\n^ a\u00bb fc fc PS S S3 \u00ab\n03\t\u00a9\nnj \u00a9\np\nH\np\nrH\nH\nHl\np\nfc\n\u00a9\n\u00ab\n\u25c4\nW H\no\nH\n\u00ab\nP\n5 *\nH eh\nN N\nP P\n5 w\nEh\n\u00bb\nEH\n\u00a9 P \u25c4\nCQ W Ph\nP\nP\nH\n\u00ab\nm\nH\nP\nP\n\u25c4\n^ SH rH \u00a9\nrP \u00a9 \u00fc \u00a9\n5 \u0153 co h\nS \u00a7 p ^\n\u00ab s \u00ab w a\n\u2022\tH\toi\nw\ts\to\nSh\n\u00a9\n>\n:c3\no3\nP\n\u00a9\nc3\n\u00a9\nSh\no\n\u25a0P\nP\n<!\n\t\trH\n\t\u2022r<\t\u00a9\n\u00ab5\tP\to \u00f6\n\u2022 rH\tb\u00df\t\nO \u00a3\tP o3\t\n\trP\t?*H \u00d6D\np\n\u00a9\np\nSh\no3\n\u00abSH\n\u00a9\nrP\n\u00a9\no3\nP\nc3\n\u00a9\nrP\nrH \u00d6\nP \u00a9 o3\nJh ift\nb\u00df o3\n.O 'SH Ph ES3\n\u00e4o\n\u00a9\nb\u00df\nP\nP\no3\nSh\nrQ\no3\n\u00a9\nO\nSh\nP\n03\n\u00a9\n44\nP\nP\nnp\no\nSh\nrP\nr < \u00a9 b\u00df\n-SH\n\u00a9\n\u2022 rH\n\u00a9 ^ P p\nP4 2 \u00a9 p\n-SH O\np\nc3\nP\no3\nb\u00df P N g 3 \u00d6D\na \u00a7\nrP &\n\u00fc S\n\u00a9 rP\n\u2019\u00f6 O\na a^\np \u00eb \u00a9\n03 p fcr P P\n'S 2\np\n:P\nP\nb\u00df\n\u00abSH\n\u00a9\no3\nP\nb\u00df\nrP\n\u00fc\n\u00ab5\n\u00a9\n:c3 \u00a9\n3 2\n\u00bbi \u00a9\n-SH -rH\nP\nO\na\ntp\n\u2022 rH \u00a9\n\u00a3\np\no3\nrP\tP :P\tGO\nId\tP\t\u00ab-H\nb\u00df\tb\u00df\t\u2022 rH \u00a9\n-SH\tX3\t\n-SH c3\tr H \u00a9\t\u00a3\n\u00a9\tb\u00df\t\nM\no\ns\nB\no\n\u00a9\n<3\np\np\nW\t\u25c4\t\nm P\t\u00a3\tp\nH\t\t\u00a9\nW\trP\t\u00a9\npq\t\u00a9\t\u00a9\nH\to3\to3\n><\tP\t\u00abp P\nH\t\t\u00a9\na\ts4\t>\nDie ersten 7 F\u00e4lle sind nach Stelzner zitiert.","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166\nK. Langenbeck.\nzuheben ist an diesem Fall, dafs, sobald der Wortklang \u201ezwei\u201d wirksam wurde, eine andere synoptische Form in Erscheinung trat. \u00c4hnliches galt f\u00fcr alle anderen Zahlen.\nDie Innenprojektion wird durch eine Selbstbeobachtung Stelzners illustriert. Hier wurden die Farben wie eine \u201ebengalische Beleuchtung des Seh\u00e4delinnern\u201c empfunden. Dem nicht synoptisch Veranlagten wird diese Erl\u00e4uterung vielleicht als eine geradezu groteske Vorstellung erscheinen, wer dagegen sekund\u00e4res Farbenempfinden besitzt, findet an dieser Darstellung nichts Auff\u00e4lliges. Ich selbst projiziere nach aufsen in den Raum ohne Lokalisation an einen Gegenstand, mir erscheint das Wortbild oder die Zahl farbig beleuchtet und zwar in Form einer Raumfarbe, d. h. als ob zwischen mir und dem Silbenbild bzw. der Zahl sich der Abglanz einer aufserhalb des Gesichtskreises befindlichen, fernen, farbigen Lichtquelle bef\u00e4nde.\nIn einigen, allerdings ganz vereinzelten F\u00e4llen, werden die sekund\u00e4ren Farbenempfindungen als st\u00f6rend angegeben; im allgemeinen sind sie dies durchaus nicht, sie werden so selbstverst\u00e4ndlich empfunden, dafs die meisten Farbigsehenden nur durch Zufall auf ihre Eigenart aufmerksam werden. Nach meinem Empfinden z. B. waren die sekund\u00e4ren Farbenerscheinungen ebenso selbstverst\u00e4ndlich wie die Farbe des Haares, der Augen oder wie der eigene Schatten, Erscheinungen, \u00fcber die sich ohne besonderen Anlafs wohl niemand Gedanken zu machen pflegt.\n9 9\nNachdem somit ein \u00dcberblick \u00fcber die Erscheinungsweise der akustisch chromatischen Synopsien gegeben ist, ist es mir ein Bed\u00fcrfnis, mit einigen Worten auf die Nomenklatur einzugehen. W\u00e4hrend die \u00e4lteren allgemein gehaltenen Bezeichnungen \u201eDoppelempfindungen\u201c bzw. \u201esekund\u00e4re Farbenempfindungen\u201c oder die umst\u00e4ndliche Benennung \u201eAssoziationen von Kl\u00e4ngen mit Farben\u201c oder die halb deutsch, halb griechische Bezeichnung \u201eKlangphotismen\u201c immerhin das Wesen der Sache nicht mifsdeuten, ist eine ungl\u00fcckliche Verdeutschung des franz\u00f6sischen \u201eaudition color\u00e9e\u201c, gegen die schon Stelzner protestiert, eingef\u00fchrt worden und wird auch in einem neueren Werk unter dem Ausdruck \u201eFarbenh\u00f6ren\u201c immer noch gebraucht. Dieser Ausdruck k\u00f6nnte nur von Autoren gefunden werden, die offenbar selbst nicht synoptisch veranlagt waren und demgem\u00e4fs diesen Erscheinungen innerlich fremd gegen\u00fcberstanden. Unter","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n167\nder Bezeichnung \u201eFarbenh\u00f6ren\u201c l\u00e4fst sich logisch nur ein H\u00f6ren von Farben verstehen, also gerade das Gegenteil dessen, was im allgemeinen damit bezeichnet werden soll: Nicht um ein H\u00f6ren von Farben, sondern um eine Farbenempfindung beim H\u00f6ren handelt es sich. Eine pr\u00e4zise wissenschaftliche Bezeichnung w\u00fcrde daher \u201eakustisch-chromatische Synopsie\u201c lauten, und wollen wir deutsch sprechen, so m\u00fcssen wir von \u201efarbigem Wort- oder Ton- oder Klangempfinden\u201c reden. Nur diese Bezeichnungen k\u00f6nnen den synoptisch nicht Veranlagten, also der Mehrheit, einen Begriff von der Sache geben.\nDie Geschichte der Synopsien zeigt, dafs diese Erscheinungen eist verh\u00e4ltnism\u00e4fsig sp\u00e4t allgemein bekannt geworden sind. Als Nussbaumer im Jahre 1873 in der Wiener medizinischen Wochenschrift seine ersten Beobachtungen mitteilte, fand er zun\u00e4chst wenig Glauben. Sein Fall wurde noch als einzig dastehend angesehen, ja in einer Kritik seiner Ver\u00f6ffentlichungen wurde ihm sogar geraten, solche Beobachtungen an sich zu unterlassen, da die Konsequenzen f\u00fcr ihn nicht abzusehen seien. Fast zehn Jahre sp\u00e4ter (1882) konnte Mayerhausen in den Klinischen Monats-hl\u00e4ttern f\u00fcr Augenheilkunde erst f\u00fcnf F\u00e4lle aus der Literatur zusammenstellen. Etwa zu gleicher Zeit erschien jedoch von Bleuler und Lehmann eine umfassende Arbeit \u00fcber \u201ezwangs-m\u00e4fsige Lichtempfindungen durch Schall\u201c. Seitdem hierdurch die Aufmerksamkeit auf derartige Erscheinungen hingelenkt war, wurden die in der in- und ausl\u00e4ndischen Literatur mitgeteilten Beobachtungen h\u00e4ufiger. Man fand Personen, die Farbenempfindungen hatten bei musikalischen T\u00f6nen, bei Tonarten, beim Klang der einzelnen Musikinstrumente, ferner bei nichtmusikalischen Ger\u00e4uschen, bei Worten unabh\u00e4ngig von den Vokalen, oder beim Wortklang nach dem Vokal, bei Eigennamen, bei Zahlen, Wochentagen, Monaten usw. Ebenso wurde bei Geschmacks- und Geruchseindr\u00fccken, bei Tast-, Temperatur- und Schmerzgef\u00fchl \u00fcber Auftreten sekund\u00e4rer Empfindungen berichtet.\nWer synoptische Empfindungen nicht kennt und zum erstenmal von ihnen h\u00f6rt, ist h\u00e4ufig mit dem vorschnellen Urteil bereit, dafs es sich hier um pathologische Erscheinungen handele. Bleuler und Lehmann berichten, dafs ihre Umfragen auch von sonst vorurteilsfreien Leuten oft mit Spott oder Verdacht, ob sie einen Scherz beabsichtigen, oder aber mit Zweifeln an ihrer nor-","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168\nK. Langenbeck.\nmalen Hirnfunktion beantwortet wurden. Die Kenntnis von den Synopsien ist offenbar auch heute noch wenig verbreitet, denn auch ich habe h\u00e4ufig die gleichen Erfahrungen machen m\u00fcssen. Es handelt sich jedoch durchaus nicht um pathologische Erscheinungen. Die von den oben genannten beiden Autoren an einem grofsen Material (fast 600 Personen) angestellten Nachfragen ergaben das Vorliegen von sekund\u00e4ren Empfindungen in 12 \u00b0/0. Derartig ausgepr\u00e4gte F\u00e4lle, wie eingangs erw\u00e4hnt, sind allerdings nicht so h\u00e4ufig, vielfach finden sich nur rudiment\u00e4re Formen, die gefragten Personen entsinnen sich bisweilen aus ihrer Kindheit noch \u00e4hnlicher Vorstellungen, die jedoch im Laufe des Lebens geschwunden sind und nur noch ungenau geschildert werden k\u00f6nnen. Ein statistischer Vergleich zwischen den synoptisch positiv und negativ Veranlagten ergab bei den positiven durchaus keine h\u00f6here psychopathische Belastung als bei den negativen. W\u00fcrde es sich um einen Ausdruck krankhaften Empfindungslebens handeln, so w\u00e4ren die relativ h\u00e4ufig vorkommenden synoptischen Erscheinungen wohl der modernen Psychiatrie unter ihrem riesigen Material l\u00e4ngst als besonderes Symptom auf gef allen.\nNun treten die sekund\u00e4ren Empfindungen sehr h\u00e4ufig heredit\u00e4r bzw. famili\u00e4r auf. Bleuleb und Lehmann fanden bei ihren ausgedehnten Nachforschungen in Familien vielfach, dafs entweder mehrere Mitglieder Doppelempfindungen hatten, oder aber, dafs sie in der Familie unbekannt waren. (Auch dieser Umstand wurde als eine St\u00fctze f\u00fcr das angeblich Pathologische der Erscheinungen herangezogen, als ob ausschliefslich krankhafte Anlagen erblich w\u00e4ren.) Liegen heredit\u00e4re oder famili\u00e4re Synopsien vor, so sind die synoptischen Ph\u00e4nomene bei den einzelnen Familienmitgliedern in der Regel nicht \u00fcbereinstimmend, h\u00e4ufig recht verschiedenartig. W\u00e4hrend z. B. meine Mutter Farbenempfindungen f\u00fcr den Klang von Musikinstrumenten hat, dagegen nicht f\u00fcr Wortklang oder Zahlen, habe ich solche nur f\u00fcr diese, hingegen nicht f\u00fcr musikalische Eindr\u00fccke. Es folgt hieraus : nur die Anlage zu Doppelempfindungen im allgemeinen ist erblich, die einzelnen Formen der Synopsie dagegen bilden sich erst in den ersten Jugendjahren individuell heraus und sind wahrscheinlich gr\u00f6fstenteils, wie dies noch im folgenden zu beschreiben sein wird, in ihrer Verschiedenartigkeit durch zuf\u00e4llige \u00e4ufsere Einfl\u00fcsse bedingt.","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n169\nF\u00fcr das Physiologische und nicht Pathologische der Doppelempfindungen spricht unter anderem die wohl allgemein auch bei nicht synoptisch veranlagten Personen beobachtete Tatsache, dafs zwischen einzelnen Empfindungen gewisse Wechselwirkungen bestehen. Wie der Geschmack vom Gesichtssinn be-einflufst wird, zeigen die bekannten Weinproben mit verbundenen Augen, der mangelnde Genufs des Rauchens im Dunkeln usw. Bekannt ist auch, dafs, wer im Dunkeln scharf h\u00f6ren will, die Augen \u00f6ffnet, selbst wenn ein Sehen nach der Ursache des Ger\u00e4usches gar nicht in Betracht kommt. Es entstand hiernach die Frage : gibt es vielleicht physiologische Wechselwirkungen zwischen s\u00e4mtlichen Sinnesorganen?\nDurch die Erscheinungen der Synopsie angeregt, versuchte Uebantschitsch dieser Frage experimentell n\u00e4her zu kommen. Er fand, dafs die Erregung einer Tonempfindung (Stimmgabel neben dem Ohr) eine Steigerung des Farbensinns zur Folge haben kann, indem in gewisser Entfernung aufgestellte, vorher nicht erkannte Versuchsfarbentafeln nunmehr deutlich erkannt wurden. Ja, in einigen F\u00e4llen sollen durch den Stimmgabelton beim Sehen auf eine weifse Fl\u00e4che selbst bunte Flecke und Streifen wahrgenommen sein. In \u00e4hnlicher Weise konnte die Geh\u00f6rfunktion durch Reize, die gleichzeitig auf das Sehorgan ausge\u00fcbt wurden, beeinflufst werden. In einigen F\u00e4llen wurde bei Blaueinwirkung eine Vertiefung, bei Rot- und Gelbeinwirkung eine subjektive Erh\u00f6hung des Stimmgabeltons gefunden. \u00c4hnliche Beeinflussung war bei Geruch-, Geschmack-, Tast-, Temperatur- und Schmerzempfindungen m\u00f6glich. Uebantschitsch selbst fand, dafs beim Eintauchen der Fingerspitzen in heifses Wasser die Schmerzempfindung durch gelb und blau gemildert, durch rot und gr\u00fcn gesteigert wurde. Aus allen diesen Versuchen trete der Einflufs einer Sinneserregung auf die \u00fcbrigen Sinnesempfindungen als ein allgemein g\u00fcltiges physiologisches Gesetz hervor.\nWenngleich diese experimentellen Untersuchungen grofsen Anklang an die sekund\u00e4ren Empfindungen zeigen, so d\u00fcrften meines Erachtens doch zwischen ihnen und den Synopsien noch erhebliche Unterschiede bestehen. Die experimentellen Resultate ergaben grofse Unterschiede insofern, als selbst bei gleicher Versuchsanordnung teils Reizung, teils aber auch das Gegenteil, n\u00e4mlich Herabsetzung der mitgereizten Sinnesempfindungen ein-","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nK. Langenbeck.\ntrat, ja bei der gleichen Versuchsperson ergaben gleiche Versuche doch verschiedene Resultate.\nDemgegen\u00fcber zeigen die Synopsien eine absolute Konstanz der Erscheinungen bei den einzelnen Individuen. Ferner lassen die erw\u00e4hnten Versuche in der Hauptsache nur die Beeinflussung des Grades der Intensit\u00e4t einer Sinneswahrnehmung durch einen gleichzeitig auf ein zweites Sinnesorgan ausge\u00fcbten Reiz erkennen, w\u00e4hrend sich die Synopsien gerade durch das spontane Auftreten der Sensationen in einem durchaus nicht gereizten Sinnesgebiete auszeichnen. Der Weg von der prim\u00e4ren Reizung zur synoptischen Wirkung bleibt im Dunkeln.\nWenden wir uns nun den verschiedenen Erkl\u00e4rungsversuchen zu, die f\u00fcr die Erscheinungen der chromatischen Synopsie gegeben worden sind. Die Theorien sind zahlreich, unter ihnen sollen zun\u00e4chst die anatomisch-physiologischen erw\u00e4hnt werden. Eine einfach scheinende, aber sehr allgemein gehaltene Deutung wurde von Bleuleb und Lehmann gegeben, die an-nahmen, dafs gewisse Schalleindr\u00fccke den Sehnerven in Mitschwingung versetzen k\u00f6nnten, etwa in \u00e4hnlicher Weise wie das Gef\u00fchl des Kitzelns in der Nase oder das Niesen bei pl\u00f6tzlicher Blendung eintritt, z. B. beim Sehen in die Sonne, oder beim Hinaustreten in eine hellbeleuchtete Schneelandschaft.\nThorp rechnet mit der M\u00f6glichkeit, dafs in gewissen F\u00e4llen einzelne Fasern des Akustikus sich intercerebral in den Tractus opticus gleichsam verirren k\u00f6nnten. In \u00e4hnlicher Weise glaubt Steinbruegge, dafs an Stellen, wo mehrere Sinnesnervenbahnen nebeneinander verlaufen, ein Sinnesreiz von einer Nervenbahn auf eine benachbarte \u00fcbergehe, so zu einem anderen Sinneszentrum gelange und dort eine gleichzeitige zweite Empfindung ausl\u00f6se.\nDiese Erkl\u00e4rungen w\u00fcrden nur f\u00fcr die F\u00e4lle in Betracht kommen, in denen ein Klang wirklich geh\u00f6rt und in Farbenempfindung umgesetzt wird, sie w\u00fcrden dagegen nicht auf die Farbenempfindungen, die durch Zahlen usw. hervorgerufen werden, passen. Vielfach wird das Wortbild auch nicht nur beim H\u00f6ren, sondern auch beim Denken an das Wort als farbig empfunden. Vor allem ist aber gegen die obigen Erkl\u00e4rungen einzuwenden, dafs in einem so unendlich fein differenzierten Organ wie dem Gehirn derartig grobe anatomische Anomalien wie die angenommene mangelhafte Isolierung der Leitungsbahnen, oder gar","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n171\ndie abirrenden Fasern viel schwerere St\u00f6rungen als die Erscheinungen der Synopsie hervorrufen m\u00fcfsten.\nIn weiteren Erkl\u00e4rungsversuchen wird auf die bekannte Tatsache hingewiesen, dafs die Zentren f\u00fcr die Sinnesempfindungen untereinander durch Assoziationsfasern in Verbindung st\u00e4nden. Hierdurch k\u00f6nne in dazu disponierten Individuen die Erregung des einen Zentrums eine, wenn auch schw\u00e4chere, induktive Miterregung eines anderen benachbarten Zentrums hervorrufen. Als St\u00fctze dieser Theorie wurden weiterhin noch folgende Einzelheiten angef\u00fchrt :1 Alle Autoren stimmen angeblich darin \u00fcberein, dafs gr\u00fcne Photismen in den seltensten F\u00e4llen auf treten. Man k\u00f6nne nun im kortikalen Sehzentrum die farbeperzipierenden Elemente sich in spektraler Reihenfolge \u2014 rot, gr\u00fcn, violett \u2014 angeordnet denken. Die gr\u00fcn empfindenden Elemente w\u00fcrden also in der Mitte liegen und vielleicht durch diese Lage besser als die randst\u00e4ndigen Elemente davor gesch\u00fctzt sein durch anormale Fasern miterregt zu werden, die vom akustischen Zentrum hierher verlaufen.\nSchliefslich sind auch vasomotorische Einfl\u00fcsse zur Erkl\u00e4rung herangezogen worden. Die sekund\u00e4re Farbenempfindung soll \u201eauf einer ungleichen Dehnbarkeit der Blutgef\u00e4fse des Gehirns\u201c beruhen, es w\u00fcrden z. B. bei einer Tonempfindung nicht nur die Tonzentren in erh\u00f6htem Mafse mit Blut versorgt, sondern auch andere Partien, die direkt durch die entsprechenden Nerven gar nicht angeregt wurden, aber durch leichtere Dehnbarkeit der Adern auf den beginnenden erh\u00f6hten Blutdruck ebenso prompt reagieren, als die prim\u00e4r gereizten.2\nDie letzteren Theorien setzen ein besonderes Farbensinnzentrum innerhalb des Sehzentrums voraus. Nach der vasomotorischen Theorie m\u00fcfste es sogar einen erheblichen Umfang haben, wenn man sich vorstellt, dafs vermehrte Blutzufuhr zu einem Bezirk isolierte Farbenempfindung ausl\u00f6sen k\u00f6nnte. Ferner ist es, soweit ich es \u00fcbersehen kann, auch nicht zutreffend, dafs das in der Mitte des Farbensinn Zentrums gesch\u00fctzt liegend angenommene Gr\u00fcn ungew\u00f6hnlich selten in Erscheinung tritt. In der oben angegebenen Zusammenstellung f\u00fcr Vokale findet sich Gr\u00fcnbeteiligung 9 mal angegeben gegen 13 mal Blauempfindung\n1\tStelzner a. a. 0.\n2\tWallaschek a. a. O. S. 187.","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nK. Langenbeck.\nund gegen\u00fcber der nur einmal angegebenen, im Farbensinn-zentrum nach obiger Theorie doch ganz peripher anzunehmenden Violettvorstellung. Ferner werden in einem der F\u00e4lle von Klangphotismen, in dem jede Tonart als Farbenn\u00fcance empfunden wurde,1 6 verschiedene Molltonarten gerade mit Nuancen von Gr\u00fcn angegeben. Aufser diesen Unstimmigkeiten kommt vor allem hinzu, dafs die neuesten auf dem diesj\u00e4hrigen Heidelberger Ophthalmologenkongrefs vorgetragenen Untersuchungen von Lenz das Vorhandensein eines selbst\u00e4ndigen Farbensinnzentrums innerhalb der Sehsph\u00e4re auszuschliefsen scheinen.\nEine rein physikalische Erkl\u00e4rung versuchte Zehender zu geben, ohne jedoch \u00fcber die geringe Wahrscheinlichkeit seiner Theorie im Unklaren zu sein : Jeder Ton hat h\u00f6here Partialt\u00f6ne, die zun\u00e4chst bis an die Grenze des H\u00f6rbaren hinaufreichen. Es stehe nichts im Wege anzunehmen, dafs diese Partialschwingungen sich noch viel weiter fortsetzen, als das menschliche Geh\u00f6r zu vernehmen imstande sei. Schliefslich k\u00f6nnten die sich immer weiter abzweigenden Partialschwingungen eine K\u00fcrze der Schwingungsdauer erreichen, die derjenigen Wellenbewegung gleicht, die als Licht empfunden wird.\nIn der Tat hat man auch unabh\u00e4ngig von dieser Theorie versucht, f\u00fcr das farbige H\u00f6ren das Gesetz aufzustellen, dafs die begleitende Farbenempfindung um so intensiver und heller sei, je zahlreichere und lautere Obert\u00f6ne ein akustischer Reiz enthalte. Wie die Skala musikalischer T\u00f6ne von ihrer Tiefe zur H\u00f6he f\u00fcr farbig Empfindende \u00f6fters eine von schwarz \u00fcber braun, rot, gelb nach weifs hinf\u00fchrende Farbenreihe zeige, so sollen den dumpferen Vokalen auch die dunklen Farben, den hellen Vokalen auch die helleren Farbent\u00f6ne entsprechen. Hiernach m\u00fcfste die Farbenskala ihrer Helligkeit nach in \u00dcbereinstimmung stehen mit der akustischen Reihenfolge der Vokale: i, e, a, o, u. Nach meinem Farbenempfinden ist dies zuf\u00e4llig auch der Fall: silberweifs, gelb, rot, blau, braunschwarz. Unter den oben erw\u00e4hnten 11 zusammengestellten F\u00e4llen findet sich ein \u00e4hnliches Verhalten jedoch nur noch 2 mal. Die Ausnahmen, die von vornherein f\u00fcr dieses Gesetz zugegeben wurden, scheinen also recht grofs zu sein. Ferner steht der ZEHENDERschen Theorie entgegen, dafs auf den gleichen akustischen Reiz, z. B. auf den\n1 Katz a. a. O. S. 7.","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n173\ngleichen musikalischen Klang hin, die verschiedenen Farbigh\u00f6renden doch mit ganz verschiedenen Farbenempfindungen reagieren, auch bestehen Unterschiede insofern, als die einen den gleichen Ton auf verschiedenen Instrumenten gleichfarbig f\u00fchlen, w\u00e4hrend andere (und dies ist h\u00e4ufiger) den Klang jedes einzelnen Musikinstrumentes als solchen charakteristisch als Eigenfarbe wahrnehmen und demnach den gleichen auf diesen verschiedenen Instrumenten gespielten Ton durchaus als verschiedenartig empfinden.\nSehen wir von Einzelheiten ab, so ist diese Wellentheorie auch an sich ziemlich phantastisch, sie erinnert an das Dichterwort: \u201eDie Sonne t\u00f6nt nach alter Weise in Brudersph\u00e4ren Wett-gesang4, . . . Wollte man zur St\u00fctze der Theorie auch anf\u00fchren: das menschliche Auge k\u00f6nne nur Lichtwellen von begrenzter Schwingungszahl wrahrnehmen, ebenso reagiere der Geh\u00f6rapparat nur auf Ton wellen beschr\u00e4nkter Schwingungszahl \u2014 bis wohin die Grenzen beider Wellenarten gingen, w\u00fcfsten wir bisher nicht \u2014 so bliebe doch der ungeheure Unterschied, der zwischen der nur einige Hunderte betragenden Schwingungszahl der Ton wellen und der \u00fcber unsere Vorstellungsm\u00f6glichkeit hinausgehenden Schwingungszahl der Lichtwellen besteht, un\u00fcberbr\u00fcckbar. Und schliefslich bliebe immer noch unklar, warum die Umsetzung der Ton- in Farbenempfindung nicht bei allen Menschen, sondern nur bei so wenigen in Erscheinung tritt und bei diesen wieder v\u00f6llig verschiedenartige Resultate liefert.\nZur Vervollst\u00e4ndigung der Theorien sei angef\u00fchrt, dafs auch DARWiNsche Prinzipien zur Erkl\u00e4rung herangezogen wurden: Wie man n\u00e4mlich bei gewissen niedrig stehenden Tieren findet, dafs ein Nervenzentrum die Empfindungen mehrerer Sinnesorgane vermittelt, so w\u00e4ren die erw\u00e4hnten Doppelempfindungen als Reste der ehemaligen Doppelleistung des fr\u00fcheren Gesamtsinneszentrums anzusehen, in der Weise, dafs Individuen mit Syn\u00e4sthesien nicht in normaler Weise differenzierte Sinneszentra bes\u00e4fsen und somit eine Art Atavismus zeigten.1 Gegen die G\u00fcltigkeit dieser Theorie d\u00fcrften mit mir wTohl alle die protestieren, die Synopsien haben, im \u00fcbrigen aber auf in normaler Weise differenzierte Sinneszentra Anspruch erheben. Mit Recht weist Wallaschek darauf hin, dafs atavistisch r\u00fcckgebildete Hirne noch\n1 Hilpert a. a. 0.","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nK. Langenbeck.\nganz andere Folgen haben m\u00fcfsten, zudem stimme diese Theorie auch mit den Tatsachen nicht \u00fcberein, denn die Doppelempfindungen schwanken, sie entstehen und vergehen mitten im Leben.\nGeben somit die anatomisch-physiologischen, die physikalischen und die entwicklungsgeschichtlichen Erkl\u00e4rungsversuche erheblichen Anlafs zu Bedenken und zur Erhebung von Gegengr\u00fcnden, so ist dies m. E. in weit geringerem Mafse der Fall bei dem Versuch einer psychologischen Erkl\u00e4rung der synoptischen Ph\u00e4nomene. Schon fr\u00fchzeitig ist auf diese Deutung der Erscheinungen hingewiesen worden, immer wieder trat ihr aber eine physiologische Erkl\u00e4rung entgegen. Insbesondere sind es in der Regel die synoptisch Veranlagten selbst, die ausgesprochene Gegner einer so \u201eeinfachen\u201c Erkl\u00e4rung sind, indem sie angeben, dafs ihre Farbenempfindung derart unmittelbar auf den aus\u00fcbenden Reiz hin ohne besondere \u00dcberlegung eintrete, dafs sie wohl nur auf einer Reflexwirkung beruhen k\u00f6nne.\nMan hat eine Unterscheidung zwischen den physiologisch und den psychologisch bedingten Synopsien dadurch treffen wollen, dals man annahm, dafs die physiologisch bedingten Farbenempfindungen wirklich gesehen werden m\u00fcfsten, w\u00e4hrend die psychologisch zu erkl\u00e4renden nur in der Vorstellung zustande k\u00e4men. Dies ist m. E. so allgemein nicht richtig. Es spricht hiergegen vor allem der fr\u00fcher zitierte Fall Gbubebs, in dem ein Farbigempfindender die Zahlen, aufser in Farben, auch in scharf begrenzten geometrischen Figuren so lebhaft sah, dafs selbst objektiv wahrgenommene Farben ihm subjektiv ver\u00e4ndert erschienen. F\u00fcr die synoptischen Erscheinungen bei Zahlen ist wohl nur eine psychologische Erkl\u00e4rung m\u00f6glich, trotzdem zeigt dieser seltene Fall gerade die intensivste Form der sekund\u00e4ren F arbenempfindung.\nNeben den Farbenvorstellungen f\u00fcr Zahl en werden die f\u00fcr Wochentage, Monate usw. wohl allgemein als psychologisch bedingt zugegeben. Jedoch wird bisweilen der Ein wand erhoben, dafs zwischen diesen h\u00e4ufiger vorkommenden, durch Assoziation bedingten Erscheinungen und den seltenen, durch unmittelbare Klangwirkung erzeugten Photismen ein Unterschied bestehe. Demgegen\u00fcber ist festzustellen, dafs die sekund\u00e4ren Farbenempfindungen in beiden F\u00e4llen bez\u00fcglich ihrer Erscheinungsweise, Lokalisation und Intensit\u00e4t sich v\u00f6llig gleichen k\u00f6nnen. Sehen wir","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\tJ75\naber gleiche Wirkungen, so liegt es nahe, nach gleichen Ursachen zu suchen.\nZur Erkl\u00e4rung der beim Wortklang durch den Vokal bedingten Farbenempfindungen kommen Assoziationen verschiedenster Art in Betracht. Teilweise richtet sich die chromatische Synopsie unbewufst nach dem im Wortlaut der betreffenden Farbenbezeichnung vorkommenden Vokal. So erkl\u00e4re ich mir z. B. in meinen Synopsien das Silberweifs f\u00fcr \u201ei\u201c, das Gelb f\u00fcr \u201ee\u201c, das Graugr\u00fcn f\u00fcr \u201e\u00fc\u201c. Auf diese Weise l\u00e4fst sich jedoch nur ein geringer Teil der Erscheinungen erkl\u00e4ren, auch in der obigen Zusammenstellung ist dies nur f\u00fcr 15 von 55 Vokalfarbenempfindungen der Fall.\nNeben diesen sog. habituellen Assoziationen kommen f\u00fcr die \u00fcbrigen F\u00e4lle zuf\u00e4llige, einmalig besonders wirksame (privilegierte) Assoziationen in Betracht, die wohl die Hauptursache f\u00fcr die synoptischen Erscheinungen bilden. Hierf\u00fcr einige Beispiele : Als ich mir in diesen Tagen die N\u00fcance der Blauempfindung, die ich f\u00fcr \u201eo\u201c habe, genauer zu differenzieren suchte, fiel mir auf, dafs sie so ausgesprochen kornblumenblau ist, dafs ich \u00fcberzeugt bin, die Assoziation stammt von dem Augenblick, als mir als Kind zum erstenmal eine Kornblume als solche bezeichnet wurde; diese Blauvorstellung blieb an dem Klang des Vokales \u201eo\u201c haften. Das Rot f\u00fcr \u201ea\u201c f\u00fchre ich darauf zur\u00fcck, dafs der erste Wagen, den ich als Kinderspielzeug erhielt, rot war. Das Weifs f\u00fcr \u201eei\u201c und das Grau f\u00fcr \u201eeu\u201c entspricht dem Farbeneindruck, den das Ei und die Eule in Bilderbuch oder Fibel erweckten. \u00c4hnlichen Ursprungs sind meiner \u00dcberzeugung nach auch die \u00fcbrigen Farbenempfindungen bei Vokalen, Zahlen, Wochentagen, Monaten, Ger\u00e4uschen usw.\nGehen wir nun zu den chromatischen Synopsien \u00fcber, die durch musikalische Kl\u00e4nge hervorgerufen werden. Am einfachsten liegen die Verh\u00e4ltnisse in den F\u00e4llen, in denen der Klang des einzelnen Instruments als solcher farbig empfunden wird. Hierf\u00fcr gelten die gleichen Erkl\u00e4rungen, die f\u00fcr die Vokalempfindungen angef\u00fchrt wurden. Wenn der Eindruck der Blechmusik als gelb, der des Klaviers als schwarz und weifs, der der Streichinstrumente als braun angegeben wird, so sind dies fraglos durch die Farbe der Instrumente bedingte habituelle Assoziationen. In F\u00e4llen, in denen eine derartige \u00dcbereinstimmung nicht herrscht, ist die Erkl\u00e4rung wiederum in zuf\u00e4llig einmal\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 47.\t12","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nK. Langenbeck.\nbesonders wirksamen (privilegierten) Assoziationen zu suchen. So gibt z. B. der Orgelklang Gelegenheit zu mancherlei Assoziationen mit den Farben bunter Kirchenfenster. \u00dcber den Ton der Fl\u00f6te schreibt Tieck: \u201eDer Geist der Fl\u00f6te ist himmelblau und f\u00fchrt dich in blaue Ferne.\u201c1 Offenbar hatte also der Fl\u00f6tenton bei dem Romantiker Tieck eine Illusion hervorgerufen: Blauer Sommertag auf dem Lande, Fl\u00f6tenspiel des Hirten aus der Ferne. Die Veranlassung zur Assoziation wird vergessen, die Farbenempfindung bleibt haften.\nSchwieriger erscheint eine psychologische Erkl\u00e4rung in den F\u00e4llen, in denen einzelne Tonarten oder gar einzelne T\u00f6ne als solche spezifische Farbenempfindungen ausl\u00f6sen, und gerade der Hinweis auf diese Erscheinungen bildet das Hauptbollwerk der Argumentationen derer, die einen anatomisch-physiologischen Zusammenhang zwischen H\u00f6r- und Sehorganen als Ursache der Synopsien ansehen, da bei der Umsetzung von rein musikalischer Klangwirkung in Farbenperzeption f\u00fcr psychologische Momente kein Raum sei. Beim Suchen nach einer Erkl\u00e4rung f\u00fcr diese seltenen Formen der chromatischen Synopsie erscheint mir eine Vorfrage von Wichtigkeit: Haben wir Anhaltspunkte daf\u00fcr, dafs ein musikalischer Klang oder Ton aufser seinem akustischen Effekt noch besondere Eigenarten haben kann, die M\u00f6glichkeiten zu assoziativer Wirkung bieten? Finden sich solche, so ist auch die Berechtigung zu einer psychologischen Erkl\u00e4rung dieser Erscheinungsformen gegeben.\nSchon seit langem wurde von Musikaus\u00fcbenden gelegentlich darauf hingewiesen, dafs die einzelnen Tonarten in ihrer Klangwirkung nicht gleichartig seien, es treten vielmehr Unterschiede in der Klangart in Erscheinung, die der einzelnen Tonart einen mehr oder minder bestimmten Charakter verliehen. So wurde z. B. von den verschiedenen Tonarten angegeben, sie seien kr\u00e4ftig, energisch, oder strahlend, triumphierend, oder aber weich, zart, wehm\u00fctig, d\u00fcster, oder die Tonart dr\u00fccke tiefe Sehnsucht aus, oder Geduld, Zufriedenheit, oder aber es werde durch sie der Eindruck finsterer Leidenschaft, der Wut, oder des Unheimlichen, Drohenden hervorgerufen. Selbstverst\u00e4ndlich wiesen diese Deutungen individuelle Verschiedenheiten, teilweise v\u00f6llige Gegens\u00e4tze auf, sie wurden daher vielfach als g\u00e4nzlich willk\u00fcrlich erfunden abgelehnt.\n1 Zitiert nach Katz a. a. O. S. 10.","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n177\nIn einer ausf\u00fchrlichen und f\u00fcr den, der diesen Fragen n\u00e4her treten will, sehr lesenswerten Schrift: \u201e\u00dcber die Charakteristik der Tonarten\u201c weist Hennig durch zahlreiche Beispiele aus der Musikliteratur und auf Grund eigener Untersuchungen nach, dafs tats\u00e4chlich eine objektive Verschiedenheit in den Charakteren der einzelnen Tonarten besteht. Was die M\u00f6glichkeit zur Unterscheidung der Tonarten betrifft, so ist sie f\u00fcr den, der absolutes Geh\u00f6r besitzt, ohne weiteres gegeben. F\u00fcr die \u00dcbrigen m\u00fcfste das Empfinden einer charakteristischen Klangwirkung auf anderen Ursachen beruhen. Hier k\u00e4me zun\u00e4chst der Eigenton des menschlichen Ohres in Betracht, dessen Erklingen als besonders schrill empfunden wird und der in geringerem Mafse wohl auch die Kl\u00e4nge, die ihn als Oberton enthalten, heller und sch\u00e4rfer hervortreten l\u00e4fst. Abgesehen von dem Eigenton fand Hennig ferner ein \u00e4hnliches Verhalten des \u201efis\u201c der 2. Oktave und f\u00fchrt unter weiteren Beispielen eine Stelle aus der Tonpsychologie von Stumpe an, dei die T\u00f6ne der oberen H\u00e4lfte der 2. Oktave, besonders das \u201eb\u201c auffallend, ja schmerzhaft empfand. Hiernach ist anzunehmen, dafs aufser dem Eigenton noch eine Reihe weiterer l\u00f6ne im menschlichen Ohr eine Sonderstellung einnehmen und so eine Unterscheidung des Klangcharakters der einzelnen Tonarten mit erm\u00f6glichen.\nWissen wir auch \u00fcber die Ursache der besonderen Wirkung dieser T\u00f6ne noch nichts genaueres, so erscheint doch das Bestehen einer Charakteristik der Tonarten f\u00fcr eine grofse Reihe von Personen teils in ausgepr\u00e4gter Form, teils nur in beschr\u00e4nkterem Umfang, durch die Erfahrung best\u00e4tigt. Die weitere, bereits erw\u00e4hnte Differenzierung der Charaktereigenschaften der Tonarten (gl\u00e4nzend, weich, energisch, sehnsuchtsvoll, unheimlich usw.) d\u00fcrfte auf Eindr\u00fccken beruhen, die aus dem Stimmungsgehalt einiger in der Kindheit ge\u00fcbter Musikst\u00fccke auf die betreffende Tonart des St\u00fcckes \u00fcbertragen wurden. So \u00e4ufserte sich v. Kries auf eine Anfrage Hennigs. dahin, dafs es sich bez\u00fcglich der Charakteristik der Tonarten seiner \u00dcberzeugung nach lediglich um Assoziationen mit irgendwelchen schon in fr\u00fcher Jugend besonders eindrucksvoll gewordenen St\u00fccken, die in den betreffenden Tonarten stehen, handele.\nWie wirksam derartige Assoziationen sein k\u00f6nnen, wurde mir klar, als ich nach einem Umzuge zuf\u00e4llig ein Klavierst\u00fcck,\ndas ich seit fr\u00fcher Jugendzeit nicht mehr in der Hand gehabt\n12*","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nK. Langenbeck.\nhatte, auffand und nach etwa l\u00f6j\u00e4hriger Pause wieder spielte. Pl\u00f6tzlich, mitten im St\u00fcck, h\u00f6rte ich geradezu ganz nebens\u00e4chliche Bemerkungen von damaligen Mitsch\u00fclern, an die ich beim \u00dcben s. Z. gedacht hatte und die sp\u00e4ter vollst\u00e4ndig in Vergessenheit geraten waren. Ein klassisches Beispiel f\u00fcr die Pr\u00e4zision derartiger Assoziationen wird von Grillparzer selbst geschildert. Er hatte den Plan seiner Medea-Trilogie gr\u00f6fstenteils. innerlich ausgearbeitet, als seine Mutter starb. Durch die seelische Ersch\u00fctterung, durch nachfolgende Krankheit und Reisen war der Plan, als er ihn nach Jahren wieder aufzugreifen versuchte, v\u00f6llig in Vergessenheit geraten. Zuf\u00e4llig nahm Grillparzer nun damals Klavierst\u00fccke, die er vor dem Tode seiner Mutter, als er sich mit dem Plan seiner Trilogie intensiver besch\u00e4ftigte, h\u00e4ufig gespielt hatte, wieder zur Hand, und wider Erwarten kamen unter dem Klang der Melodien alle die Gedanken \u00fcber das Thema wieder zur\u00fcck, die er beim ersten Spiel vor Jahren halb un-bewufst hineingelegt hatte.1\nNachdem somit das Bestehen eines besonderen Klangcharakters der Tonarten gezeigt, und der bisweilen erstaunliche Ein-flufs der aus musikalischem Eindruck resultierenden Assoziation an einigen Beispielen erl\u00e4utert wurde, sollen nunmehr die durch Tonarten hervorgerufenen sekund\u00e4ren Farbenempfindungen betrachtet werden. Es ist zu erwarten, dafs sich hierf\u00fcr \u00e4hnliche Erkl\u00e4rungen wie f\u00fcr die Charaktere der Tonarten geben lassen. Die F\u00e4lle, in denen Tonarten mit chromatischen Synopsien verbunden wurden, sind in der Literatur bisher nur ganz vereinzelt genauer beschrieben worden. Rennig konnte 1897 aus der bisherigen Literatur nur zwei derartige F\u00e4lle, n\u00e4mlich von Flournoy und von Bleuler und Lehmann anf\u00fchren. Inzwischen sind, soweit ich es \u00fcbersehen konnte, weitere derartige F\u00e4lle von Wallaschek und Katz beschrieben worden.\nIn dem letzteren, von Katz mitgeteilten Fall, wurden f\u00fcr alle Tonarten Farbennuancen angegeben; angeblich konnten auch die geh\u00f6rten Kl\u00e4nge nach der jeweils auftretenden Farbenempfindung diagnostiziert werden. Es handelte sich jedoch nur um Mitteilungen des Gew\u00e4hrsmannes, ohne dafs \u00fcber eine genaue Pr\u00fcfung der Erscheinungen in der Arbeit von Katz, die allerdings andere Ziele verfolgte, berichtet wird.\n1 Zitiert nach Hennig, Visuelle Musikempfindung a. a. O. S. 32.","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n179\nDer eingehend beobachtete Fall von Bleuler und Lehmann zeigte gleichfalls farbige Synopsien f\u00fcr alle Tonarten. Des weiteren wird angegeben, dafs die \u201eIs\u201c-Tonart immer heller, die \u201eEs\u201c-Tonart stets dunkler als die Grundtonart erschienen. Die auf dem Klavier gleichklingenden Tonarten z. B. \u201eDis\u201c-dur und \u201eEs\u201c-dur konnten nach ihren verschiedenen Farben bald in der einen, bald in der anderen vorgestellt werden. Ebenso erschien ein gleicher Klang doch verschiedenfarbig, je nachdem er als Bestandteil verschiedener Tonarten auf trat. Hieraus ergibt sich, dafs ein rein physiologischer Zusammenhang, der f\u00fcr gleiche Kl\u00e4nge immer gleiche Wirkungen zeitigen m\u00fcfste, nicht vorliegen konnte. Es handelt sich offenbar um assoziative Vorg\u00e4nge, in denen wahrscheinlich das Notenbild oder andere visuelle Vorstellungen von den Tonarten eine gewisse Rolle spielen.\nEin von Wallaschek untersuchter Farbigempfindender hatte chromatische Synopsien sowohl f\u00fcr Vokale als auch f\u00fcr die einzelnen T\u00f6ne der Tonleiter. Die Farbe der Tonart stimmte mit der des Grundtones \u00fcberein. Dieser Herr besafs jedoch absolutes Geh\u00f6r. Da derartige H\u00f6rer auch ohne Synopsien allein auf Grund ihres Geh\u00f6rs jeden Ton differenzieren und z. B. als \u201ea\u201c oder als \u201ec\u201c oder als \u201eg\u201c usw. bezeichnen k\u00f6nnen, so k\u00f6nnen m. E. f\u00fcr die bei Personen mit absolutem Geh\u00f6r auf musikalische Tonwirkung hin auf treten den sekund\u00e4ren Farbenempfindungen \u00e4hnliche psychologische Erkl\u00e4rungen gelten, wie sie f\u00fcr die Vokalfarbenempfindungen gegeben wurden. Zudem wird gerade im vorliegenden Fall der psychologische Zusammenhang noch dadurch erl\u00e4utert, dafs die beiden T\u00f6ne der Tonleiter, die mit Vokalen bezeichnet werden, n\u00e4mlich \u201ea\u201c und \u201ee\u201c in ihrer Farbenvor-stellung auch mit den f\u00fcr die Vokale \u201ea\u201c und \u201ee\u201c von der gleichen Versuchsperson angegebenen Farben \u00fcbereinstimmten! Anscheinend ist dies weder der Versuchsperson zum Bewufstsein gekommen noch dem Beobachter aufgefallen, denn in der sonst sehr ausf\u00fchrlichen Beschreibung wird diese auff\u00e4llige \u00dcbereinstimmung nicht erw\u00e4hnt.\nDer von Flournoy mitgeteilte Fall ist noch von Hennig durch R\u00fcckfragen eingehender pr\u00e4zisiert worden. Es wurden in diesem Fall deutliche Photismen nur f\u00fcr einige, bei weitem nicht f\u00fcr alle Tonarten empfunden und zwar: C dur als hellweifs, D-moll als fahlgrau, E-dur als rot, As dur als tiefblau-violett. Bei F-dur wurde eine undeutliche Anwandlung von gr\u00fcn angegeben. Die","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nK. Langenbeck.\nFarben wurden beim Erklingen der Tonart so prompt und so intensiv gesehen, dafs hieraus auf einen rein physiologischen Zusammenhang der Erscheinungen geschlossen wurde. Der Intensit\u00e4tsgrad der Synopsien allein kann jedoch diesen Schluls nicht rechtfertigen, wie dies oben ausf\u00fchrlicher besprochen und durch den GnuBERschen Fall des f\u00fcr Zahlen Farbigempfindenden erl\u00e4utert wurde. Ja, f\u00fcr eine der bei den genannten Tonarten auftretenden chromatischen Synopsien gibt der Gew\u00e4hrsmann selbst den assoziativen Anlafs zu: \u201eEr k\u00f6nne nicht an F-dur denken ohne an die Pastoral Symphonie Beethovens zu denken.\u201c Die Vorstellung des l\u00e4ndlichen Gr\u00fcn verschmilzt also mit der Empfindung f\u00fcr den Klangcharakter der Tonart, in der die Symphonie steht. Betrachten wir von diesen Gesichtspunkten ausgehend die \u00fcbrigen f\u00fcr obige Tonarten angegebenen Farbenempfindungen, so w\u00e4re der Entstehung der Weifsempfindung f\u00fcr C-dur die Deutung zugrunde zu legen, dafs auf dem Klavier das C-dur die einzige Tonart ist, die ausschliefslich auf weifsen Tasten gespielt wird. Auch das Fahlgrau f\u00fcr D moll erscheint mir nicht nur durchaus verst\u00e4ndlich, ja, auch gar nicht anders vorstellbar unter dem gewaltigen Eindruck des ersten Satzes der 9. Symphonie Beethovens, auf dem die Stimmung der grauen Ungewifsheit \u00fcber das Menschenschicksal lagert, das sich dem in D moll ert\u00f6nenden Schicksalsspruch: \u201eEntbehren sollst du, sollst entbehren\u201c1, beugen mufs.\nWir sehen somit, dafs nicht nur die bei Zahlen, Vokalen usw. auftretenden chromatischen Synopsien, sondern auch die durch musikalische Kl\u00e4nge hervorgerufenen Farbenempfindungen zahlreiche Anhaltspunkte f\u00fcr eine psychologische Erkl\u00e4rung zulassen, w\u00e4hrend Beweise f\u00fcr einen anatomisch-physiologischen Zusammenhang bisher nicht erbracht sind. Hiernach scheint kein zwingender Grund f\u00fcr einen Dualismus der Erkl\u00e4rungen in physiologische und psychologische vorzuliegen, es l\u00e4fst sich vielmehr mit grofser Wahrscheinlichkeit eine einheitliche Deutung der Ph\u00e4nomene mit den Worten zusammenfassen: In der Jagend entstandene Assoziationen, deren Ursprung durch die zahlreichen wechselnden Eindr\u00fccke des kindlichen Lebens bald verwischt und sp\u00e4ter meist v\u00f6llig vergessen wird, bilden die Grundlage der synoptischen Erscheinungen.\n1 So ist bekanntlich das Hauptthema des ersten Satzes von Wagner interpretiert worden.","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Die akustisch-chromatischen Synopsien.\n181\nLiteratur.\n1.\tBleuler und Lehmann, Zwangsm\u00e4fsige Lichtempfindungen durch Schall\nund verwandte Erscheinungen. Leipzig 1881.\n2.\tFlournoy, Des ph\u00e9nom\u00e8nes de Synopsie. Paris 1893.\n3.\tHennig, Entstehung und Bedeutung der Synopsien. Zeitschr. f. Psychol.\nu. Physiol, d. Sinnesorgane 10. S. 183.\n4.\tDerselbe, Die Charakteristik der Tonarten. Berlin 1897.\n5.\tDerselbe, \u00dcber visuelle Musikempfindung. Zeitschr. f. Psychotherapie\nund med. Psychologie 4. Heft 1. 1912.\n6.\tHilpert, \u00dcber Assoziation von Geschmacks- und Geruchsempfindungen\nmit Farben und Assoziation von Kl\u00e4ngen mit Formvorstellungen. Klin. Monatsbl\u00e4tter f. Augenheilk. 22. S. 1. 1884.\n7.\tDerselbe, Zur Kenntnis der sog. Doppelempfindungen. Arch. f. Augen-\nheilk. 31. S. 45. 1895.\n8.\tDerselbe, Ein Fall von Geschmacksphotismen. Klm. Monatsbl\u00e4tter f.\nAugenheilk. 35. S. 271. 1897.\n9.\tKaiser, Assoziation der Worte mit Farben. Arch. f. Augenheilk. 11.\nS. 96. 1882.\n10.\tKatz, Die Schilderung des musikalischen Ausdrucks bei Schumann,\nHoffmann und Tieck. Ing.-Diss. Giefsen 1910.\n11.\tLenz, Zur Lehre vom Farbensinnzentrum. Bericht \u00fcber die 38. Ver-\nsammlung der Ophthalmologischen Gesellschaft. 1912.\n12.\tMayerhausen, \u00dcber Assoziation der Kl\u00e4nge, speziell der Worte mit\nFarben. Klin. Monatsbl\u00e4tter f. Augenheilk. 20. S. 383. 1882.\n13.\tNussbaumer, \u00dcber subjektive Farbenempfindungen, die durch objektive\nGeh\u00f6rsempfindungen erzeugt werden. Referat aus Wiener Klin. Wochenschrift in Nagels Jahresbericht f\u00fcr Ophthalmologie. 1873. S. 102,\n14.\tStelzner, Ein Fall von akustisch-optischer Syn\u00e4sthesie. Arch. f. Ophthal-\nmologie 55. S. 549. 1903.\n15.\tThorp, Colour andition and its relation to the voice. Edinburg, med.\nJournal Nr. CDLXIX. Juli 1894. Referiert in Klin. Monatsbl\u00e4tter f Augenheilk. 32. S. 293. 1894.\n16.\tUrbantschitsch, \u00dcber den Einflufs einer Sinneserregung auf die \u00fcbrigen\nSinnesempfindungen. Pfl\u00fcgers Archiv 42. S. 154.\n17.\tWallaschek, Psychologie und Pathologie der Vorstellung. Leipzig 1905.\n18.\tZehender, siehe Thorp. Klin. Monatsbl\u00e4tter f. Augenheilk. 32. S. 293.","page":181}],"identifier":"lit33616","issued":"1913","language":"de","pages":"159-181","startpages":"159","title":"Die akustisch-chromatischen Synopsien (Farbige Geh\u00f6rsempfindungen): Unter Ber\u00fccksichtigung von Selbstbeobachtungen","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:49:56.825872+00:00"}