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{"created":"2022-01-31T14:52:12.354049+00:00","id":"lit33635","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Trendelenburg, Wilhelm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 48: 229-232","fulltext":[{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus dem physiologischen Institut zu Innsbruck.)\nEine Beleuchtungsvorrichtung f\u00fcr die Anordnung zur spektralen Farbenmischung in physiologischen \u00dcbungen nach v. Kries.\nVon\nWilhelm Trendelenburg.\nMit 2 Abbildungen.\nIn physiologischen \u00dcbungen f\u00fcr Studierende wird man um so mehr geneigt sein, die Grundtatsachen der Farbenmischung auch an Spektralfarben zu zeigen, als in neuerer Zeit besonders durch die Bem\u00fchungen von Nagel die Methode der Mischung spektraler Lichter sich in der \u00e4rztlichen Untersuchung der St\u00f6rungen des Farbensinnes immer mehr einb\u00fcrgert. Man wird ferner ein Verfahren in den \u00dcbungen bevorzugen, welches sich wie die praktisch gebrauchten Apparate der subjektiven Methode bedient und welches bestimmte Einstellungen erm\u00f6glicht, an denen die Unterschiede der verschiedenen Typen des Farbensinnes klar werden. Diesen Bed\u00fcrfnissen entspricht eine von v. Kries 1 angegebene Anordnung, welche sich in den Kursen des Freiburger Institutes sehr bew\u00e4hrt hat. Diese Anordnung (Abbild. 1), deren Prinzip hier kurz wiederholt sei, l\u00e4fst sich leicht aus einem gew\u00f6hnlichen BuNSENschen Spektralapparat mit einigen Zusatzteilen herstellen.1 2 Man ersetzt das Okular durch einen einfachen engen\n1\tv. Kries, J. \u00dcber ein f\u00fcr das physiologische Praktikum geeignetes Verfahren zur Mischung reiner Lichter. Zeitschr. f. Sinnesphysiol. 43, 58\u201468.\n2\tMan kann sich auch mit Hilfe eines zu Projektionszwecken wohl meist vorhandenen gradsichtigen Prismas eine ebenfalls sehr \u00fcbersichtliche Anordnung zusammenstellen. Ich benutze beispielsweise ein Fl\u00fcssigkeitsprisma von 3\u00b0 41' Dispersion zwischen der C- und F-Linie.","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nWilhelm Trendelenburg.\nSpalt oder ein Loch. Ferner wird der Kollimatorspalt samt der am Prisma liegenden Kollimatorlinse entfernt. An die Stelle der letzteren kommt eine Linse von J/4 Z), und statt des Spaltes werden zwei 4 m vom Apparat entfernte lineare Gl\u00fchlampen verwendet. Auf diese Weise erh\u00e4lt man zwei gegeneinander verschobene Spektren, aus deren jedem der Okularspalt eine andere Strahlung ausschneidet, so dafs eine Farbenmischung zustande\nAbbildung 1. Nach v. Kries.\nOS Okularspalt.\nSp 1 und Sp 2 die von den Lampen L 1 und L 2 stammenden Spektren. Bl Blende, welche das Gesichtsfeld begrenzt.\nU Objektivlinse.\nPr Prisma.\nC Kollimatorlinse.\nL 1 und L 2 die Gl\u00fchlampen.\nkommt. Die Mengenverh\u00e4ltnisse der Komponenten k\u00f6nnen bei dieser Anordnung in der Weise ver\u00e4ndert werden, dafs mau in die Stromleitung der Gl\u00fchlampen Widerst\u00e4nde einschaltet, durch welche die Helligkeit der einen Lampe vermehrt und die der anderen gleichzeitig vermindert werden kann.\nUm nun diese Anordnung f\u00fcr quantitative Versuche zur Ermittelung der Mengenverh\u00e4ltnisse in Farbengleichungen zu erweitern, habe ich folgende einfache Beleuchtungsvorrichtung anstatt der oben genannten Lampen herstellen lassen. Die Ein-","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Beleuchtungsvorrichtung f\u00fcr die Anordnung zur spektralen Farbenmischung. 231\nrichtung besteht in zwei in ihrer Breite mefsbar ver\u00e4nderlichen bilateral bewegten Spalten von etwa 6 cm H\u00f6he und 0 bis 2 cm Breite. Hinter jedem Spalt befindet sich ein Mattglas und eine mattierte lineare Metallfadengl\u00fchlampe in der Weise angeordnet, dafs jede Fl\u00e4cheneinheit bei weitem oder engem Spalt die gleiche Helligkeit hat. Die Spaltbacken bilden die Vorderseite eines die Gl\u00fchlampe umschliefsenden lichtdichten Blechgeh\u00e4uses. Die beiden Spaltlampen lassen sich auf einer Schiene mittels Reiter beliebig verschieben. Der Unterschied von der urspr\u00fcnglichen Anordnung besteht also in der Hauptsache nur darin, dafs nicht die Gl\u00fchlampe selber, sondern eine von ihr gleichm\u00e4fsig beleuchtete Fl\u00e4che von ver\u00e4nderlicher Breite die Stelle eines Kollimatorspaltes vertritt und dafs die \u00c4nderungen der Mengenverh\u00e4ltnisse in den Farbenmischungen nicht durch \u00c4nderung der Stromst\u00e4rke in den Lampen, sondern in quantitativ angebbarer Weise durch \u00c4nderung von Spaltweiten erfolgen. Das wesentliche der von v. Kries getroffenen Anordnung, der Ersatz der feinen Kollimatorspalte durch passend entfernte breitere Lichtquellen, wurde auch hier beibehalten, wodurch allein es m\u00f6glich war, ohne Zuhilfenahme kostspieliger Einrichtungen in einer f\u00fcr \u00dcbungszwecke ausreichenden Weise zu quantitativen Bestimmungen zu gelangen.\n\u00dcber die Benutzung der Vorrichtung sei nur bemerkt, dafs die Einstellungen an den Spalten am einfachsten nach den Angaben des Beobachters von einer anderen Person gemacht werden. Man kommt leicht zum Ziel, wenn man den einen Spalt f\u00fcr eine bestimmte von mehreren Beobachtern nacheinander einzustellende Gleichung in konstanter Weite h\u00e4lt und nur die Weite des anderen Spaltes bis zur Erreichung eines bestimmten Farbentones \u00e4ndern l\u00e4fst.\nDie Abst\u00e4nde der Lampen werden in bekannter Weise nach Wellenl\u00e4ngen geeicht. Die Pr\u00fcfung auf Richtigkeit der Apparatstellung wird mit Hilfe der Natriumflamme vorgenommen; man nimmt die Spaltlampe aus dem Tr\u00e4ger heraus und ersetzt sie durch einen am gleichen Orte stehenden Spalt, hinter dem die Natriumflamme brennt.\nF\u00fcr die Verwendbarkeit der in Abbildung 2 in etwa 1/4 nat\u00fcrlicher Gr\u00f6fse wiedergegebenen Spaltlampen1 zu quantitativen\n1 Zu beziehen durch Herrn F. X. Eigner, Mechaniker des physiologischen Instituts, Innsbruck, Scli\u00f6pfstrafse 41.","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"232\nWilhelm Trendelenburg.\nBestimmungen an Farbengleichungen seien einige Belege gegeben. Wurde die eine Lampe mit einer Spaltweite von 10 mm auf die Wellenl\u00e4nge 671 /uu (Lithiumrot) eingestellt, die andere auf 535 uu (Thalliumgr\u00fcn), so wurden in voneinander unabh\u00e4ngigen Einstellungen f\u00fcr das gr\u00fcne Licht folgende Spalt weiten gefunden, wenn die Gleichung dem Gelb der Natriumlinie entsprach (ohne Vergleichslicht): 6,2; 6,3; 7,0; 5,9; 7,0; 6,0; 7,7; 6,0 mm.\nAbbildung 2.\nWurde die eine Lampe wiederum auf 671 mg und zwar mit der Spalt weite 2,5 nun, eingestellt und mit der zweiten Lampe die Komplement\u00e4rfarbe gesucht (etwa 496 uu), so erhielt der zweite Spalt in voneinander unabh\u00e4ngigen Einstellungen f\u00fcr die Weifsmischung die Weite: 11,8; 10,3; 11,2; 10,9; 11,0; 11 ,1 mm (normaler Trichro m at).\nWie sich hieraus entnehmen l\u00e4fst, sind die Voraussetzungen zur messenden Untersuchung der abweichenden Farbensysteme an dieser Einrichtung ebenfalls erf\u00fcllt.","page":232}],"identifier":"lit33635","issued":"1914","language":"de","pages":"229-232","startpages":"229","title":"Eine Beleuchtungsvorrichtung f\u00fcr die Anordnung zur spektralen Farbenmischung in physiologischen \u00dcbungen nach v. Kries","type":"Journal Article","volume":"48"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:12.354055+00:00"}