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{"created":"2022-01-31T14:29:44.702130+00:00","id":"lit33636","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Laurens, Henry","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 48: 233-239","fulltext":[{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"23a\n(Aus dem physiologischen Institut zu Freiburg i. B.)\n\u2022 \u2022\nUber die r\u00e4umliche Unterscheidungsf\u00e4higkeit beim D\u00e4mmerungssehen.\nVon\nDr. Henry Laurens.\nDafs die r\u00e4umliche Unterscheidungsf\u00e4higkeit des Auges nicht durch die Ermittlung eines bestimmten Grenzwertes in ersch\u00f6pfender Weise festgestellt werden kann, sondern auch f\u00fcr eine bestimmte Stelle der perzipierenden Sinnesfl\u00e4che, wie etwa die Stelle des deutlichsten Sehens, in verschiedener Weise und entsprechend auch mit verschiedenen Ergebnissen gepr\u00fcft werden kann, das ist durch eine Reihe von Untersuchungen der letzten Jahre mit Sicherheit dargetan worden. Sieht man von den Verh\u00e4ltnissen der Beleuchtung ab, deren Bedeutung f\u00fcr die r\u00e4umliche Unterscheidung sich einer an gebbaren und theoretisch durch-sichtigen Regel zu unterwerfen scheint, so k\u00f6nnen wir bemerken, dafs die besondere Art, in der die Lichtreize r\u00e4umlich verteilt sind, in einer jedenfalls merkw\u00fcrdigen Weise von Einflufs ist. In der Hauptsache kann man wohl etwa drei Verfahrungsweisen unterscheiden, die zur Untersuchung herangezogen worden sind und herangezogen werden k\u00f6nnen, deren jede freilich mancherlei Variierungen zul\u00e4fst.\n1. Die erste und einfachste, die auch wegen ihrer besonderen theoretischen Durchsichtigkeit zuerst verwendet worden ist, besteht in der Anwendung zweier heller Objekte, die gleichzeitig und nebeneinander dargeboten werden. Es zeigt sich dabei, dafs, wenn der Abstand unter einen gewissen Betrag vermindert wird, der Eindruck eines einfachen Objektes entsteht. Wir k\u00f6nnen unter sonst g\u00fcnstigen Bedingungen (namentlich hinsicht-\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 48.\t15","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234\nHenry Laurens.\nlieh der Beleuchtung) als Grenzwert hier etwa den Betrag von einer Bogenminute annehmen. Ich m\u00f6chte, um f\u00fcr diese Ver-fahrungsweise einen kurzen Namen zu haben, sie im folgenden als Simultanmethode bezeichnen.\nWir d\u00fcrfen dieser Verfahrungsweise wohl auch die zurechnen oder wenigstens anschliefsen, bei der kompliziertere Objekte erkannt werden m\u00fcssen, namentlich die Pr\u00fcfung mit den verschiedenen in der Ophthalmologie gebr\u00e4uchlichen Sehproben (Buchstaben, SNELLENschen Haken usw.).\n2.\tAuf einer prinzipiell verschiedenen Grundlage beruht dann eine Pr\u00fcfungsweise, zu der namentlich die Untersuchungen \u00fcber die Feinheit der binokularen Tiefenwahrnehmung den Anstofs gegeben haben. Sie besteht darin, dafs nicht zwei nahe nebeneinander gelegene Objekte zur Betrachtung dargeboten werden, sondern zwei l\u00e4ngere nur in einem Punkte aneinanderstofsende Erstreckungen. Und zwar wird eine gerade Linie in zwei H\u00e4lften geteilt, von denen die eine gegen die andere parallel, ohne Richtungs\u00e4nderung verschoben werden kann. Gepr\u00fcft wird, bei welchem Betrage der Verschiebung erkannt werden kann, dafs eine solche stattgefunden hat, die eine Linie also nicht mehr die genaue Fortsetzung der anderen bildet. Da die Beobachtung ganz \u00e4hnlich derjenigen ist, die bei den Noniusablesungen ins Spiel kommt, so wird das Verfahren wohl als Noniusmethode bezeichnet, ein Name, den wir auch beibehalten wollen. \u2014 Es hat sich herausgestellt, dafs die Unterscheidung hier eine weit feinere ist als bei dem erstgenannten Verfahren. Sie kann nach den Beobachtungen von W\u00fclfing1 auf etwa 10\u201c veranschlagt werden.\n3.\tW\u00e4hrend in den beiden bisher genannten F\u00e4llen die Objekte, auf deren r\u00e4umliche Erkennung es ankommt, gleichzeitig dargeboten werden, erhalten wir ganz andere Bedingungen, wenn mit der r\u00e4umlichen Auseinanderlegung eine zeitliche verkn\u00fcpft wird. Dabei kann man so zu Werke gehen, dafs zwei Lichtreize in zeitlicher Folge gegeben werden, oder so, dafs eine r\u00e4umliche Verschiebung in periodischer Wiederholung erzeugt wird. Wir gelangen so zu der Beobachtung bewegter Objekte. Bei diesem Verfahren mischt sich nun die Wahl der Zeitwerte als eine Komplikation ein, die zun\u00e4chst als betr\u00e4chtliche St\u00f6rung\n1 Zeitschrift f\u00fcr Biologie. N. F. 11, S. 199. 1893.","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nUber die r\u00e4umliche Unter Scheidungsf\u00e4higkeit beim D\u00e4mmerungssehen. 235\nerscheinen k\u00f6nnte. Indessen liegen die Dinge wohl so, dafs bei gewissen Werten dieser Periode die g\u00fcnstigsten Resultate erzielt werden, dafs, auch wenn die Perioden von diesem g\u00fcnstigsten Werte ab weichen, die Unterscheidungsf\u00e4higkeit dadurch zun\u00e4chst nur wenig modifiziert wird, und erst bei erheblich schnelleren oder langsameren Bewegungen die Grenzwerte sich nennenswert \u00e4ndern. Wir k\u00f6nnen daher die Unterscheidungsf\u00e4higkeit bei den in dieser Hinsicht g\u00fcnstigsten Bedingungen pr\u00fcfen und wir gewinnen so einen relativ festen und jedenfalls den empfehlenswertesten Modus f\u00fcr dieses Verfahren. Die hier zu erhaltenden Werte bewegen sich nach den Beobachtungen von Basler1 etwa um 20 Bogensekunden, w\u00e4hrend Stern2 auf Werte von etwa 15\" kam. Auf Grund der bis jetzt vorliegenden Beobachtungen kann man sagen, dafs bei der Noniusmethode und bei der Beobachtung von Bewegungen eine weit gr\u00f6fsere, etwa die drei- bis sechsfache Genauigkeit der Unterscheidung gefunden wird als bei -der Simultanmethode.\nOhne in genauere Erw\u00e4gungen \u00fcber die theoretischen Grundlagen der einen oder anderen Beobachtungsweise oder den Grund ihrer ungleichen Ergebnisse einzutreten,3 l\u00e4fst sich doch ohne Zweifel sagen, dafs die ganze Funktionsweise des Sehorgans gerade durch diese Unterschiede in einer nicht unwichtigen Weise charakterisiert wird. Es ist aus diesem Grunde denn auch von einigem Interesse, wie sich in diesen Hinsichten verschiedene Teile des Auges verhalten. Teils die \u00e4lteren Beobachtungen von Exner 4 5, teils die neueren von Ruppert 5 haben gezeigt, dafs f\u00fcr die Beitenteile der Netzhaut die Verh\u00e4ltnisse etwas anderes sind als f\u00fcr die Stelle des deutlichsten Sehens. Sie sind f\u00fcr die Erkennung von Bewegungen in h\u00f6herem Grade geeignet, als man nach ihrer geringen Sehsch\u00e4rfe (im Sinne der Simultanmethode) erwarten sollte.\nIm Hinblick auf die tiefgreifende Verschiedenheit, die die Funktion des Sehorgans in hellem Lichte und bei schwacher, unterhalb einer ganz bestimmten Grenze bleibender Beleuchtung\n1\tPfl\u00fcgers Archiv 115, S. 582. 1906.\n2\tDiese Zeitschr. 7, S. 321. 1894.\ns Vgl. hier\u00fcber namentlich Hering. Berichte der k. s\u00e4chs. Ges. d. Wissenschaft, math. phys. Kl. 51, S. 16. 1899.\n4\tExner. Das Sehen von Bewegungen. Wiener Sitzungsberichte 72. 1875.\n5\tDiese Zeitschrift 42, S. 409. 1908.\n15*","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\nHenry Laurens.\ndarbietet (Tages- und D\u00e4mmerungssehen) und die sich daran-schliefsenden Vorstellungen \u00fcber die Bildung des Sehorgans erhebt sich als eine nicht unwichtige Frage die, wie die erw\u00e4hnten Verh\u00e4ltniswerte sich in dem einen und anderen Falle gestalten. Da die bisherigen Untersuchungen sich in der Hauptsache auf die Verh\u00e4ltnisse des Tagessehens beziehen, erschien ein Pr\u00fcfung derselben unter den bekannten Bedingungen des D\u00e4mmerungssehens (schwache Beleuchtung, bei der die Objekte foveal unsichtbar sind und dunkeladaptiertes Auge) nicht ohne Interesse und ich habe auf Anregung von Herrn Professor y. Kries eine Reihe Versuche \u00fcber diesen Gegenstand angestellt. Ich wurde bei den Beobachtungen durch Herrn Dr. Day unterst\u00fctzt, dem ich f\u00fcr seine gef\u00e4llige Mitwirkung auch hier besten Dank sagen m\u00f6chte. Wir gingen so zu Werke, dafs wir in ziemlich regelm\u00e4fsiger Abwechslung als Versuchsperson funktionierten, wobei denn jedesmal der andere die technischen Erfordernisse des Versuches, Ablesungen, Verschiebungen usw. zu besorgen hatte. Auch sei sogleich erw\u00e4hnt, dafs die Beobachtungen durchg\u00e4ngig in Reihen zu je zehn Einzelbestimmungen ausgef\u00fchrt wurden. Die Mittelwerte solcher Reihen haben wir in tabellarischer Form zusammengestellt und aus ihnen wiederum Mittelwerte berechnet, auf deren Mitteilung wir uns unten beschr\u00e4nken.\nIn bezug auf die Versuchstechnik sei hier allgemein voraus-geschickt, dafs in einem v\u00f6llig verdunkelten Raume gearbeitet wurde, in dem als einzige Lichtquelle eine in ein Geh\u00e4use eingeschlossene Gl\u00fchlampe vorhanden war. Die austretende Lichtmenge konnte dabei bequem mittels einer an dem Geh\u00e4use angebrachten Irisblende reguliert werden. Und zw7ar geschah dies stets so, dafs die zu beobachtenden Objekte gerade ein wenig unter der Schwelle fovealer Sichtbarkeit blieben.\nUm die Beleuchtungen den Weiten der Irisblende proportional zu erhalten, war hinter derselben (zwischen ihr und der Lampe) eine Milchglasscheibe angebracht. Aufserdem wurde das Licht mittels eines blauen Glases gef\u00e4rbt, wodurch es bekanntlich gelingt, gr\u00f6fsere Helligkeiten ohne Einmischung der Zapfenfunktion zu erhalten.\nDa die Beobachtungen der ersten und zweiten Art, Simultan-und Noniusmethode, leicht mit demselben Apparat, mittels einer kleinen schnell zu bewirkenden Modifikation seiner Einrichtung auszuf\u00fchren waren, so wmrden diese miteinander vereinigt, d. h.","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die r\u00e4umliche Unterscheidungsf\u00e4higkeit beim D\u00e4mmerungssehen. 237\ndie beiden Verfahrungsweisen in regelm\u00e4fsiger Abwechslung miteinander verglichen. Ich benutzte zu diesem Ende zwei d\u00fcnne Stahlst\u00e4be (Stricknadeln), die weifs angestrichen waren. Von diesen war die eine fest senkrecht aufgestellt, die andere war an einem um eine senkrechte Achse drehbaren l\u00e4ngeren Arm befestigt. Sie konnte auf diese Weise mittels einer Tangentenschraube von links nach rechts verschoben werden. Ihre Stellung war dabei an einer Kreisteilung abzulesen.\nDer bewegliche Stab war \u00fcberdies an einem Tr\u00e4ger befestigt, der gestattete, ihn in vertikaler Richtung um einige Zentimeter zu verstellen. Er konnte so mit dem festen auf die gleiche H\u00f6he gebracht werden, wobei, entsprechend der ersten Methode, zwei parallel nebeneinanderstehende Linien mehr oder weniger auseinanderger\u00fcckt werden konnten. Oder er konnte so eingestellt werden, dafs sein unteres Ende sich mit dem oberen des festen Stabes deckte, wodurch die Beobachtungen auf das Prinzip der Noniusmethode umzuwandeln waren.\nDas durchschnittliche Ergebnis zahlreicher Beobachtungen war, dafs die Grenzen der Unterscheidbarkeit waren:\nBenachbarte parall. Linien Noniusmethode Beob. D.\t5' 52\u201c\tV 39\u201c\nBeob. L.\t5' 8\u201c\t1' 27\u201c\nDie Beobachtungen \u00fcber die Grenze f\u00fcr die Erkennung von Bewegungen wurden in der folgenden Weise angestellt. Ein h\u00f6lzerner Stab von ca. 30 cm L\u00e4nge war um eine, seinem einen Ende nahe Achse drehbar. Er wurde mittels eines kleinen Elektromotors und eines Exzenters derart angetrieben, dafs er um diese Achse hin- und hergehende periodische Bewegungen von fest bestimmtem Umfange ausf\u00fchrte. Die Aufstellung war derart, dafs der Stab, durchschnittlich horizontal, seine periodischen Bewegungen auf- und abw\u00e4rts ausf\u00fchrte. Der Stab trug einen l\u00e4ngeren weifsen Papierstreifen von 5 mm Breite, der der Hauptrichtung des Stabes parallel auf schwarzem Grunde angebracht war. Demgem\u00e4fs f\u00fchrten die der Drehungsachse nahegelegenen Teile des Streifens kleine, die weiter entfernten gr\u00f6fsere Bewegungen aus, so zwar, dafs die Gr\u00f6fse der Exkursion dem Abstand von der Achse proportional zunahm. Vor diesem Teile der Einrichtung wyar ferner ein schwarzer Schirm mit senkrechtem Sch\u00fctz angebracht, der nur einen kleinen Teil jenes","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nHenry Laurens.\nweifsen Streifens der Beobachtung zug\u00e4nglich machte. Dieser Schlitz war von rechts nach links verschieblich, wodurch dann Teile mit gr\u00f6fserer oder kleiner Exkursion zur Beobachtung kamen. Die Stellung des Schlitzes war an einer Skala abzulesen; die Gr\u00f6fsen der jeder Stellung entsprechenden Exkursion des sichtbaren weifsen Objektes waren ohne Schwierigkeiten festzustellen.\nDer gr\u00f6fsere Teil dieser Beobachtungen wurde mit einer Breite des Schlitzes von 3,5 mm ausgef\u00fchrt, was bei einem Abstande des beobachtenden Auges = 1,5 m, einem Gesichtswinkel von 8 Minuten entspricht. Es fand sich hierbei, dafs die f\u00fcr die Erkennung g\u00fcnstigste Geschwindigkeit der Bewegung bei einer Periode von etwa 1 Sek. lag.\nVermehrung der Rotationsgeschwindigkeit liefs die Grenzen ein wenig, wenn auch nicht sehr stark, in die H\u00f6he gehen.\nWir fanden bei\nBeobachter\nD.\nP 53\"\nP 53\"\n2' 12\"\nBeobachter\nL.\nP 52\"\n2' 2\"\n2' 3\"\nBewegungen pro Minute\n60\n90\n200\nVon gr\u00f6fserem Einflufs war dagegen die Gr\u00f6fse des Objektes, Wir haben diese nur durch Ver\u00e4nderung der Schlitz breite variiert. Hierbei \u00e4ndert sich die Ausdehnung des Objektes in der horizontalen, also in der zur Richtung der Bewegung senkrechten Richtung, d. h. es \u00e4ndert sich die Ausdehnung der sich hin und her bewegenden Grenzlinie zwischen Weifs und Schwarz. Wir erhielten bei einer Schlitzbreite von 10,5 mm schon merklich kleinere Werte, bei Schlitzbreite 21 mm und der Schwingungsfrequenz von 1 in der Sekunde sahen wir die Grenze auf etwa 43\" sinken.\nVergleicht man die Ergebnisse, die sich in dieser Weise f\u00fcr das D\u00e4mmerungssehen heraussteilen mit den f\u00fcr das Tagessehen g\u00fcltigen, so sieht man, dafs sie sich von diesen wohl etwas aber nicht gerade in sehr greifbarer Weise unterscheiden. Auch hier ergeben sich die feineren Unterscheidungen f\u00fcr die Nonius- und f\u00fcr die Bewegungsmethode. Das vornehmlich interessierende Verh\u00e4ltnis dieser letzteren zu den Werten der Simultanmethode bel\u00e4uft sich, wenn wir die Versuche mit kleinem Objekte zu-","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nUber die r\u00e4umliche Unterscheidungsf\u00e4higkeit beim D\u00e4mmerungssehen. 239\ngr\u00fcnde legen, auf etwa 1:3 und, wenn wir die mit gr\u00f6fserem Objekte in Betracht ziehen, auf etwa 1:8, w\u00e4hrend wir f\u00fcr das Tagessehen den entsprechenden Wert wohl mit etwa 1:3\u20144 beziffern k\u00f6nnen.\nNun mufs man freilich ber\u00fccksichtigen, dafs auch bei den gr\u00f6fseren Objekten (Schlitzbreite 21 mm) die Ausdehnung des Objektes, namentlich die L\u00e4nge der sich bewegenden Grenzlinien noch gering war, etwa 0,8 Grad. Ich mufs es dahingestellt lassen, ob etwa bei Objekten, die betr\u00e4chtlich gr\u00f6fser sind, insbesondere in der zur Bewegung senkrechten Richtung eine gr\u00f6fsere Ausdehnung besitzen, noch g\u00fcnstigere Werte erzielt werden k\u00f6nnen.\nDas Verh\u00e4ltnis der Nonius- zur Simultanmethode w\u00fcrde in unseren Versuchen sich etwa 1:4 ergeben, w\u00e4hrend es nach den das Tagessehen betreffenden Beobachtungen wohl etwas h\u00f6her zu veranschlagen w\u00e4re. Doch ist der Unterschied auch nicht grofs genug, um bestimmte Folgerungen daran zu kn\u00fcpfen.\nEin sehr auff\u00e4lliger oder grunds\u00e4tzlicher Unterschied in bezug auf die hier gepr\u00fcften Verh\u00e4ltnisse d\u00fcrfte daher zwischen den beiden Beobachtungsbedingungen, Tages- und D\u00e4mmerungssehen, resp. zwischen den beiden im einen und anderen Falle funktionierenden Bestandteilen des Sehorgans nicht vorhanden sein.","page":239}],"identifier":"lit33636","issued":"1914","language":"de","pages":"233-239","startpages":"233","title":"\u00dcber die r\u00e4umliche Unterscheidungsf\u00e4higkeit beim D\u00e4mmerungssehen","type":"Journal Article","volume":"48"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:29:44.702136+00:00"}