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Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer

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{"created":"2022-01-31T16:52:53.670945+00:00","id":"lit33651","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Bender, Hedwig","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 50: 1-41","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"1\nUntersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer.1\nVon\nHedwig Bender.\nEinleitung.\nDie vorliegende Arbeit kn\u00fcpft an eine im hiesigen physikalischen Institut ansgef\u00fchrte Untersuchung von E. Th\u00fcbmel2 \u00fcber das LuMMER-PniNGSHEiMsche Spektralflickerphotometer als optisches Pyrometer\u201c an. Sie hatte in erster Linie den praktischen Zweck die dort gewonnene physiologische Grundlage f\u00fcr die Verwendung dieses Apparates in der Pyrometrie zu befestigen und weiter auszubauen. Im Anschlufs daran wurden noch einige Untersuchungen von mehr theoretisch-physiologischer Bedeutung\nausgef\u00fchrt.\t.\t,\nF\u00fcr beide Teile der Arbeit ist zuerst die Berechtigung der\nFlickermethode als einer Methode der heterochromen Photometrie im allgemeinen und die Leistungsf\u00e4higkeit des benutzten Spe -tralflickerphotometers im besonderen zu pr\u00fcfen.\nSolange man es beim Photometrieren mit gleichfarbigen Lichtquellen zu tun hat, ist der direkte Vergleich die nachst-liegende und zugleich die genaueste Art der Messung sei es, dars man die Helligkeiten zweier von den beiden Lichtquellen beleuchteter Fl\u00e4chen unmittelbar, sei es, dals man die Kontras e vergleicht, die sie mit demselben Grunde bilden.\n1\tAuszug aus der Doktordissertation.\n2\tE. Th\u00fcrmel, Inauguraldissertation.\nSchles. Gesellschaft f. Vaterl. Kultur 1910. Zeitschr. f. Sinnesphysiol. 50.\nBreslau 1913.\nBreslau 1910. \u2014 Jahresber. d. \u2014 Ann. Bd. 33, S. 1139. 1910.\n1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nHedwig Bender.\nAuch beim Helligkeitsvergleich zwischen verschieden gef\u00e4rbten Lichtern ist diese Methode an und f\u00fcr sich die einzig-berechtigte; denn die \u201eHelligkeit\u201c ist eine einfache physiolo* gische Qualit\u00e4t und kann als solche zun\u00e4chst nur durch die St\u00e4rke der Empfindung gemessen werden, die sie hervorruft. Derartige Einstellungen bieten aber eine eigent\u00fcmliche Schwierigkeit dar, und die bei ihnen erreichbare Genauigkeit ist selbst f\u00fcr ge\u00fcbte Beobachter so gering, dafs von einigen Autoren, z. B. ^Kries , sogar die theoretische M\u00f6glichkeit, verschieden gef\u00e4rbte oder gar spektrale Lichter in bezug auf ihre Helligkeit genau zu vergleichen, in Zweifel gezogen worden ist.\nWie dem auch sei, so bleibt in der Praxis die Notwendigkeit der heterochromen Photometrie bestehen. Man hat deshalb versucht, den Zustand der photometrischen Gleichheit, der hier zun\u00e4chst seinen bestimmten Sinn verliert, durch neue Merkmale zu definieren und dadurch Methoden zu begr\u00fcnden, die eine gr\u00f6fsere Genauigkeit erm\u00f6glichen sollten, als die direkte Sch\u00e4tzung Die wichtigsten unter ihnen sind die Methoden der Sehsch\u00e4rfe und der Flimmer\u00e4quivalenz oder der kritischen Geschwindigkeit.\nIn neuerer Zeit scheint die letzte Methode in der heterochromen Photometrie mehr und mehr in den Vordergrund zu treten. Bietet sie doch gegen\u00fcber der Sehsch\u00e4rfemethode und dem direkten Vergleich den grofsen Vorteil, dafs bei ihr gerade der f\u00fcr diese Messungen st\u00f6rendste Umstand, die Verschiedenheit der Farbe, im Augenblick der Einstellung v\u00f6llig ausge-schaltet ist.\t\u00f6\nMan hat allerdings auch auf andere Art versucht, photometrische Anordnungen zu treffen, bei denen der Eindruck der Farbe auf diese oder jene Weise beseitigt wird, w\u00e4hrend die Helhgkeitsverh\u00e4ltmsse f\u00fcr das Auge unge\u00e4ndert bleiben. Das ist z. B. bei dem SiEBECKschen1 2 Verfahren der Minimalfeld-Helhgkeiten der Fall. Aber abgesehen davon, dafs diese schwie-rigen Methoden f\u00fcr die Praxis ungeeignet sind, mufs bei ihnen die Aufhebung der Farbenunterschiede stets durch irgendwelche Erschwerungen anderer Art \u2014 hier die r\u00e4umliche Einschr\u00e4nkung des Photometerfeldes auf einen Minimalbezirk - erkauft werden,\n1 Nagels Handb. d. Physiol. Bd. Ul, S. 28 u. S. 259.\ns. 89. l^O?2025 Zeitschr'\tFsychol- und Physiol d. Sinnesorg. 41, II. Abt.,","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pr ingsheimschen Spektralflicker photometer.\t3\ndie den Gewinn teilweise wieder aufheben. Die Flickermethode ist von solchen st\u00f6renden Nebenbedingungen frei.\nDas Bedenkliche bei beiden erw\u00e4hnten Methoden ist, dafs die Kriterien, die bei ihnen zur Einstellung benutzt werden, zu der physiologischen Qualit\u00e4t der Helligkeit in keiner eindeutigen und ohne weiteres gegebenen Beziehung stehen. Beispielsweise h\u00e4ngt die Sehsch\u00e4rfe aufser von der Helligkeit noch von der Lage der beobachtenden Netzhautstelle und, sobald diese extra-foveal ist, auch von ihrem Adaptationszustande ab, und ferner kann man theoretisch durchaus nicht beweisen, dafs zwei \u201eflimmer \u00e4quivalente\u201c Lichter gleich hell sein m\u00fcssen.\nDirekter Vergleich, Sehsch\u00e4rfe und Flimmer\u00e4quivalenz stellen vielmehr drei voneinander unabh\u00e4ngige Arten heterochromer Messungen dar. Erst ein Vergleich der nach allen dreien gefundenen Ergebnisse kann zeigen, ob man \u00fcberhaupt eine und dieselbe Gr\u00f6fse durch sie alle mifst, und wie weit demnach auch die beiden letzten als Methoden der Helligkeitsmessung angesehen werden d\u00fcrfen.\nSolche Pr\u00fcfungen sind vielfach ausgef\u00fchrt worden. Die z T. entgegengesetzten Urteile verschiedener Beobachter berechtigen wohl zu dem Schl\u00fcsse, dafs alle drei Verfahren prinzipiell dasselbe messen, und dafs etwaige systematische Abweichungen zwischen ihnen darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren sind, dafs sich bestimmte Fehlerquellen bei der einen Methode st\u00e4rker als bei der anderen geltend machen.\nDie Flimmerphotometrie ist h\u00e4ufig besonders g\u00fcnstig beurteilt worden. Bereits Schenck1 schliefst aus seinen vergleichenden Messungen, es scheine \u201edie Intermittenzmethode die Werte der wirklichen Gesamthelligkeit der Farbe zu liefern, und die Abweichungen dieser Werte von den Werten, die man nach der Methode der direkten Vergleichung erh\u00e4lt, auf Urteilst\u00e4uschungen bei der letzteren Methode zu beruhen\u201c.\nSt\u00fche2 findet die Flimmerwerte zwar von den Sehsch\u00e4rfewerten abweichend, aber nicht in dem Mafse, wie die nach der Methode der Fl\u00e4chenhelligkeit gefundenen Werte.\n1\tFr. Schenk, Pfl\u00fcgers Archiv f. Physiol. 64, S. 628.\t1896\n2\tJ. Stuhr, Inauguraldissertation. Kiel 1908. S. 51/52.\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nHedwig Bender.\nIn ausf\u00fchrlichen Untersuchungen vergleicht ferner H. E. Ives1 die Flicker- und die Fl\u00e4chenhelligkeitswerte spektraler Lichter. Er findet bei grofsen Helligkeiten beide \u00fcbereinstimmend. Die Abweichungen bei geringen Helligkeitsstufen schreibt er dem Einflufs des PuRKisrjE-Effektes auf die Gleichheitsmethode zu, da nach den Arbeiten von J. S. Dow2 3 die Flickerwerte davon in viel geringerem Grade betroffen werden \u2014 ein weiterer grofser Vorteil dieser Methode.\nEinen direkten Vergleich zwischen allen drei Verfahren enth\u00e4lt die Arbeit von E. Th\u00fcrmel.8 Dort sind die von Langley4 erhaltenen Sehsch\u00e4rfewerte, die von K\u00f6nig5 * * bei grofsen Helligkeiten nach der Gleichheitsmethode und die von Stiller und Th\u00fcrmel am Spektralflickerphotometer gewonnenen Werte der \u201eHelligkeitsempfindlichkeit\u201c im Spektrum graphisch dargestellt. Man versteht hierunter die subjektive Helligkeit, bezogen auf das Normalspektrum und auf konstante Energie, z. B. die Energieeinheit. Alle drei Kurven zeigen ann\u00e4hernd gleichen Verlauf, insbesondere gleiche Lage des Maximums. Auch gelegentliche Einstellungen, die Herr Th\u00fcrmel an seinem Apparate ohne Flickern ausf\u00fchrte, zeigten, dafs die einfache Sch\u00e4tzung innerhalb der Fehlergrenzen dasselbe ergibt, wie die freilich viel ge-nauere Flickermessung.\nMan kann also schliefsen, dafs das Kriterium der Flicker\u00e4quivalenz in der Tat ein Kriterium f\u00fcr Helligkeitsgleichheit ist. Um dies nochmals zu pr\u00fcfen, und um insbesondere die Sehsch\u00e4rfe- und die Flickerwerte einmal f\u00fcr ein und dasselbe Auge zu erhalten, wurden trotzdem hier\u00fcber zun\u00e4chst noch neue Versuche angestellt.\n1\tH. E. Ives, \u201eSome Spectral Luminosity Curves Obtained by Flicker\nand Equality of Brightness Photometers.\u201c Baltimore 1910. \u2014 Phil Map f>4 S. 149. 1912.\t'\t9\n2\tJ- S- Dow> The Electrician 1910, S. 588. \u2014 Phil Mag. (6), 19 S. 58. 1910.\n3\tE. Th\u00fcrmel, a. a. 0.\n4\tS. P. Langley, Am. Journ. 36, S. 359. 1888. \u2014 Phil Map (5) 27\nS. 1. 1889.\ty v\n\u00b0 A. K\u00f6nig, Beitr. z. Psychol, u. Physiol, d. S. S. 309. Hamburg 1891.\n\u2014 Ges. Abh. zur physio], Optik. S. 144. Leipzig 1903.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 5\n1. Pr\u00fcfung der Methode.\nIm Spektrum einer und derselben Lichtquelle wurde zuerst \u2022 die Verteilung der Helligkeitswerte nach der Sehsch\u00e4rfemethode, darauf die Verteilung der Flimmerwerte mit dem Spektralflickerphotometer bestimmt. Als Lichtquelle diente ein grofsei Nernstbrenner, der in ein innen geschw\u00e4rztes Metallrohr eingeschlossen war. Vor der \u00d6ffnung des Rohres stand eine dauernd in gleicher Stellung zu ihm befindliche Mattscheibe. Es wurde also in beiden F\u00e4llen das von der Mattscheibe ausgehende Licht untersucht. Die Lampenspannung wurde mit Hilfe eines Voltmeters und Regulierwiderstandes durchweg auf 220 Volt konstant gehalten. Beide Messungsreihen mufsten, da bei ihnen verschiedene Prismen verwendet wurden, auf das normale Spektrum reduziert werden. Die reduzierten Reihen m\u00fcssen \u00fcbereinstimmen, falls die Flimmerwerte mit den Sehsch\u00e4rfewerten identisch sind.\n\u00a7 1. Helligkeitsmessungen nach der Sehsch\u00e4rfemethode.\nDie Sehsch\u00e4rfemessungen sind \u00e4hnlich wie bei Langley1 2 so ausgef\u00fchrt, dafs kleine Sehzeichen dem Auge im Lichte der verschiedenen Spektralfarben dargeboten und die Helligkeiten bis zu deren Erkennbarkeit variiert wurden. Die Versuchsanordnung ist aus Fig. 1 ersichtlich'. Das Licht der Mattscheibe M geht durch den rotierenden Sektor B von Lummer und Brod-hun3 und wird durch die Linse L\u00b1 auf dem vorderen Spalte S, eines gew\u00f6hnlichen Spektrometers konzentriert und darauf dure ein Zimts\u00e4ure-Gradsichtprisma P von grofser Dispersion in ein Spektrum ausgebreitet, das durch die Lupe 0 des Fernrohres betrachtet wird. Ein in der Ebene des Spektrums befindlicher Spalt S\u201e blendet aus diesem einen schmalen Bezirk aus, c er durch das stark vergr\u00f6fsernde Okular etwa 3 mm breit erscheint. Unmittelbar an diesem Spalte ist durch zwei Schlitze in den Seitenwandungen des Fernrohres ein schmaler Glasstreifen 6r mit den Sehzeichen gesteckt. Er war aus einem guten Diapositiv\n1\tPhil. Mag. (5), 27 S. 1. 1889.\n2\tLummee und Brodh\u00fcn, Zeitschr. f. Instrk. 16, S. 299. 1896. \u2014 E. Brodhun,\nZeitschr. f. Instrk. 24, S. 313. 1904.","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\nHedwig Bender.\nherausgeschnitten und zeigte eine Reihe von schwarzen Ziffern auf weifsem Grunde, die in solcher Verkleinerung photographiert waren, dafs in dem ausgeblendeten farbigen Felde etwa zwei Ziffern nebeneinander erschienen. Der Streifen liefs sich in den beiden Schlitzen des Fernrohres horizontal verschieben, so dafs immer andere Ziffern in das Gesichtsfeld gebracht werden\nz\n-)\u2014-M\nSchw\u00e4rzer\t$7\tI/o rha na\n1\tczzJ\t\nkonnten. Durch Verschieben des Fernrohres l\u00e4ngs des Teilreises konnte jedes beliebige Spektralgebiet ausgeblendet werden.\nDie Sehsch\u00e4rfemethode setzt ihrer Definition nach voraus da s bei der Erkennbarkeitsgrenze der Zahlen alle Farben gleich hell sind. Aus den Sektor- und Spalt\u00f6ffnungen, die f\u00fcr die einzelnen Farben bei dieser Grenze eingestellt werden mufsten,","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 7\nkann man daher ihr wahres HelligkeitsVerh\u00e4ltnis in dem von der Mattscheibe ausgesandten, ungeschw\u00e4chten Lichte berechnen.\nAuf gute Dunkeladaptation des Auges wurde sorgf\u00e4ltig geachtet, damit jede Einstellung in m\u00f6glichst ausgeruhtem Zustande begonnen wurde. Der Beobachter war von der Lichtquelle w\u00e4hrend der Messungen durch einen schwarzen Vorhang getrennt, durch den das Kollimatorrohr des Spektralapparates hindurchgef\u00fchrt war. Alle erforderlichen Handgriffe und Ablesungen am Fernrohr, Spalt und Sektor machte ein Mitarbeiter hinter dem Vorhang beim Lichte einer kleinen verdunkelten Ableselampe.\nTabelle 1 zeigt die Logarithmen der auf das Normalspektrum reduzierten Helligkeiten HX(r) nach den Sehsch\u00e4rfemessungen, die auf Tafel I in Kurve 1 graphisch dargestellt sind.\nTabelle 1.\tTabelle 2.\nX in pp\tlog Hx (r)\t\tX in pp\tlog (r)\t\n659\t3,874\t\t660\t4,006\t\n639\t4,366\t\t640\t4,338\t\n619\t4,592\t\t620\t4,596\t\n599\t4,777\t\t600\t4,756\t\n590\t4,891\t\t580\t4,798\t\n580\t4,798\t\t570\t4,786\t\n559\t4,759\t\t560\t4,757\t\n539\t4,497\t\t550\t4,712\t\n519\t4,350\t\t540\t4,655\t\n499,5\t4,164\t\t530\t4,558\t\n479\t3,492\t\u00ab\t520\t4,441\t\n\t\t\t510\t4,292\t\n\t\t\t500\t4,129\t\n\t\t\t480\t3,794\t\n\t\t\t460\t3,425\t\n\t\t\t440\t3,020\t\n\u00a7 2. Bestimmung der Flimmerwerte mit dem\nSpektralflickerphotometer.\nDas Spektralflickerphotometer (vgl. Fig. 2) ist aufser von Lummer und Pringsheim1 selbst bereits von E. Th\u00fcrmel in der erw\u00e4hnten Dissertation sowie in meiner eigenen Dissertation aus-\n1 0. Lummer und E. Pringsheim, Jahresber. d. Schles. Ges. f. Vaterl Kultur 1906. \u2014 Beibl. 1907. S. 466.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nHedwig Bender.\nf\u00fchrlich beschrieben worden. Nach der dort angegebenen Methode war die Verteilung der Flimmerwerte f\u00fcr das Spektrum\nTafel I.\nderselben Nernstlampe zu bestimmen, die bei den Sehsch\u00e4rfe-messungen verwendet worden war.","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. Q\nDa die Sehsch\u00e4rfemessungen das Erkennen kleiner Zeichen forderten, war man dort ziemlich sicher, mit den beim Fixieren stets wirksamen zentralen Netzhautstellen zu beobachten. Bei den Flickermessungen mufste daf\u00fcr besonders gesorgt werden. Der Okularspalt wurde deshalb so eng gemacht, dafs er unter einem Gesichtswinkel von etwa 2\u00b0 erschien. Bei scharfem\nL = Lichtquelle M \u2014 Mattscheibe Pj, Pjj = total reflektierende Prismen Sp jSjj = verstellbare Spalte\nPj, Pjj = Schrauben mit Tromm elablesung L1} P2, P3 \u2014 Linsen P = Prisma 0 \u2014 Okularspalt Fj bis {Spektrum von \u201e yjjiSpaltIbzw.il. P = rotierende Trommel mit Schlitzen\nj ! J\\\\\t\\ Rechtsstellung\nFig. 2.\nFixieren bedeckt das Bild des Photometerfeldes dann nur den st\u00e4bchenfreien Teil der Netzhaut. Die erhaltenen Flimmer\u00e4quivalenzwerte sind also die f\u00fcr die Netzhaut zapf en g\u00fcltigen. Da die H\u00f6he des Spaltes gr\u00f6fser war als seine Breite, kam es einige Male vor, dafs am oberen und unteren Rande das Flickern noch merkbar war, wenn es in der fixierten Mitte bereits verschwunden","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nHedivig Bender.\nwar, o\u00e4er umgekehrt. Es wurde deshalb in allen F\u00e4llen auf die Mitte des Feldes eingestellt.\nKurve 2 und 3 auf Tafel I geben die direkt gemessene Verteilung der logarithmischen Flimmerwerte F\\ bei Rechts- und Linksstellung des Spektralflickerphotometers wieder. Kurve 4 und Tabelle 2 stellen die daraus berechneten und auf das Normalspektrum reduzierten Mittelwerte dar. F\u00fcr 1 = 580 sind Kurve 1 und 4 durch geeignete Wahl des Mafsstabes willk\u00fcrlich zum Schnitt gebracht worden.\n\u00a7 3. Vergleich der Sehsch\u00e4rfe- und der Flimmermessungen.\nVergleicht man auf Tafel I die Kurven 1 und 4 miteinander, so wird man trotz mancher Unterschiede schliefsen m\u00fcssen, dafs die Verteilung der Flimmerwerte im Spektrum mit der nach der Sehsch\u00e4rfemethode gemessenen Helligkeitsverteilung identisch ist. Das Maximum liegt in beiden F\u00e4llen bei 580 bis 590 und die vorhandenen Abweichungen der Flimmerwerte von den Sehsch\u00e4rfe werten erfolgen bald im einen, bald im anderen Sinne. Ob ihnen eine reale Existenz zukommt, mufs dahingestellt bleiben, so lange nicht Mittel gefunden werden, die Sehsch\u00e4rfemessungen empfindlicher als bisher zu gestalten. Denn leider sind diese Einstellungen nur mit einer sehr m\u00e4fsigen Genauigkeit ausf\u00fchrbar. Von einem prinzipiellen Unterschiede, wie ihn Stuhr1 zwischen den beiden Methoden findet, kann hiernach jedenfalls nicht die Rede sein.\nDie vorstehenden Messungen sind demnach innerhalb der erreichbaren Genauigkeitsgrenzen eine Best\u00e4tigung der Rood-schen Annahme, dafs die Flimmer\u00e4quivalenz ein Merkmal f\u00fcr die gleiche Helligkeit verschiedenfarbiger Lichter ist. Zugleich erkennt man aber auch, dafs die Flimmermethode in vieler Hinsicht vor den \u00fcbrigen Arten der heterochromen Photometrie den Vorzug verdient. Schon der viel glattere Verlauf der Flickerkurven zeigt, dafs die Einstellungen hier sicherer sind als bei den Sehsch\u00e4rfemessungen. Dem entspricht auch subjektiv die Empfindung viel gr\u00f6fserer Schwierigkeiten bei den letzteren Einstellungen. Die grofse Sicherheit und Leichtigkeit der Flimmermessungen wird von vielen Beobachtern hervorgehoben, und\n1 Stuhr, a. a. O. S. 51.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotonieter. 1]\nzwar nicht nur gegen\u00fcber den Sehsch\u00e4rfemessungen sondern auch gegen\u00fcber der Methode des direkten Vergleichs, die wohl immer noch die gebr\u00e4uchlichste, auch beim Vergleich verschiedenfarbiger Lichter, ist. So von Rood1, Whitman2 3 4 * * * und Ives.8 \u00dcber die Genauigkeit des Lummeb- PmNGSHEiMschen Spektralflickerphotometers werden weiter unten noch ausf\u00fchrliche Angaben zu machen sein.\nDow1 hat ferner gezeigt, dafs Einstellungen am Flickerphotometer in viel geringerem Grade von dem Abstand des Auges\nvom Photometerfelde abh\u00e4ngig sind, als solche an Gleichheits-photometern.\nDafs auch der Purkinje - Effekt bei den Flickermessungen \\on geringerem Einflufs ist als sonst, wurde bereits erw\u00e4hnt. F\u00fcr das LuMMER-PuiNGSHEiMsche Spektralflickerphotometer trifft dies besonders noch deshalb zu, weil hier das Gesichtsfeld so klein ist, dafs es beim Fixieren praktisch nur den st\u00e4bchenfreien Netzhautteil deckt. Die Messungen sind demnach hier v\u00b0m Adaptationszustande des Auges nicht, oder nach Tscher-mak\u00b0 doch nur in sehr geringem Mafse abh\u00e4ngig. Dies ist deshalb wichtig, weil die Helligkeit an den Enden des Spektrums sehr viel kleiner ist als im mittleren Teile. K\u00e4me das Purkinje-Ph\u00e4nomen dabei zur Geltung, so erhielte man, wenn man in der angegebenen Weise das ganze Spektrum durchmifst, nicht die Kurve der wahren Helligkeitsverteilung f\u00fcr die Zapfen, sondern eine Zwitterkurve. Denn man f\u00e4nde im hellsten Teile des Spektrums dann die Helligkeitsverh\u00e4ltnisse der Farben so, wie sie der dort herrschenden hohen Beleuchtungsst\u00e4rke entsprechen, beim Fortschreiten nach den dunkleren roten und violetten Teilen aber Verh\u00e4ltnisse, wie sie viel geringeren Helligkeitsstufen zukommen. Dies ist nicht der Fall. Der einzige Nachteil, der sich\nN. Rood, Phys. Zeitschr. 1, S. 269. 1900. \u2014 Am. Journ. of Sc. (4) 8 S. 194. 1899.\n2\tP. Whitman, Phys. Rev. 3, S. 241. 1896.\n3\tH. E. Ives, a. a. O.\n4\tJ. S. Dow, a. a. O.\nA. Tscpiermak, \u201eBeobachtungen, \u00fcber die relative Farbenblindheit im\nindirekten Sehen\u201c, Pfl\u00fcgers Archiv 82, S. 589. 1900. \u2014 Vgl. auch J. v. Kries,\n\u201eKritische Bemerkungen zur Farbentheorie\u201c, Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol,\nd. Sinnesorg. 19, S. 189. 1899.","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nIledwig Bender.\naus dem Helligkeitsabfall an den Enden des Spektrums ergibt, ist vielmehr ein damit parallel gehendes geringes Abnehmen der Einstellgenauigkeit, wie sich sp\u00e4ter zeigen wird.\n\u20222. Wiederholung und Aushau der Arbeiten \u00fcber die Grundlagen\nder neuen optischen Pyrometrie.\nDas LuMMEE-PniNGSHEiMsche Spektralflickerphotometer (Fig. 2) unterscheidet sich von allen anderen Spektralflickerphotometern dadurch, dafs es zwei Farben im Spektrum einer und derselben Strahlungsquelle unmittelbar, ohne Zuhilfenahme eines Zwischenlichtes, miteinander zu vergleichen gestattet. Hierauf beiuht seine Anwendbarkeit zur Messung hoher Temperaturen. Man kann die Temperatur eines strahlenden K\u00f6rpers aus seiner spektralen Helligkeitsverteilung zwar nicht direkt bestimmen. Dagegen besteht nach dem WiEN-PLANCKschen Gesetze ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der \u201eschwarzen\u201c Temperatur und der spektralen Energieverteilung des K\u00f6rpers. Um mittelbar auch die Helligkeit mit der Temperatur in Beziehung zu bringen braucht man demnach nur noch die Beziehung zu kennen, die zwischen der Helligkeit und der Energie an jeder Stelle des Spektrums besteht. Sie kann experimentell ermittelt werden. Dabei zeigt sich, dafs eine und dieselbe Menge Strahlungsenergie vom Auge ganz verschieden bewertet wird, je nachdem, in welchem Wellenl\u00e4ngengebiet sie auftritt. Das Verh\u00e4ltnis der Helligkeit H} zur physikalischen Intensit\u00e4t J;, ist also eine Funktion der Wellenl\u00e4nge. Man bezeichnet es als die Helligkeits-\nH).\nempfindlichkeit des Auges f\u00fcr die Wellenl\u00e4nge A: -j- = E)_.\nDie Empfindlichkeit ist, wie man auch sagen kann, zahlenm\u00e4fsig gleich der Helligkeit, mit der die Energieeinheit an der betreffenden Spektralstelle empfunden wird. So wurde sie oben bereits kurz definiert. W\u00e4hrend sowohl die Helligkeits-wie die Energieverteilung immer nur f\u00fcr eine gegebene Lichtquelle von ganz bestimmter Temperatur gilt, ist die Verteilung der spektralen Empfindlichkeitswerte von der Natur der benutzten Lichtquelle und innerhalb weiter Grenzen auch von der Temperatur, d. h. von der Intensit\u00e4t, unabh\u00e4ngig.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pr ingsheimschen Spektralflickerphotometer. 13\nJenseits dieser Grenzen macht sich die \u00c4nderung der Empfindlichkeit als PuRKiNJEsches Ph\u00e4nomen bemerkbar. Bei streng fovealer Beobachtung tritt sie \u00fcberhaupt nicht ein.\nDie relativen Helligkeiten der verschiedenen Farben lassen sich, wie oben gezeigt wurde, mit dem Spektralflickerphotometer messen. Die Verteilung der Energiewerte Jj ist ebenfalls mefsbar. Man kann daher die relativen Werte der Empfindlichkeit El durch das ganze Spektrum hindurch finden und graphisch darstellen.\nIst umgekehrt f\u00fcr einen Beobachter die Helligkeitsempfindlichkeitskurve einmal bekannt, und bestimmt er das Verh\u00e4ltnis der Helligkeiten an zwei Spektralstellen und L2, so ist das\nj TT U\nVerh\u00e4ltnis der Energien an diesen beiden Stellen ~ =\t1 *\nJ2 H2 . Et'\nebenfalls bekannt. \u00c4ndert sich die Temperatur, so \u00e4ndert die Energiekurve der schwarzen Strahlung ihre Gestalt, und zwar so, dafs sich mit steigender Temperatur ihr Maximum nach den kurzen Wellen hin verschiebt. Das Energieverh\u00e4ltnis der beiden\nFarben \u00e4ndert sich dabei entsprechend; jedem Werte von \u2014 ist\n^2\neine ganz bestimmte \u201eschwarze\u201c Temperatur zugeordnet.\nDas Verh\u00e4ltnis\nHi\nK\nwird\nnun mit dem Lummer-Pringsheim-\nschen Spektralflickerphotometer direkt eingestellt. F\u00fcr die Bestimmung des Energie Verh\u00e4ltnisses, d. h. f\u00fcr die praktische Verwendbarkeit des Apparates als Pyrometer, ist also neben der Pr\u00fcfung der dabei erreichbaren Genauigkeit die Untersuchung \u00fcber die Helligkeitsempfindlichkeit E von grundlegender Bedeutung.\nNach den neueren Ergebnissen der physiologischen Optik, besonders den zahlreichen Arbeiten von J. v. Kries1, O. Lummer2 und W. Nagel3 hat man bei allen optischen Untersuchungen darauf zu achten, ob die wirksamen Netzhautelemente die total farbenblinden St\u00e4bchen oder die farbenempfindlichen Zapfen\n1\tJ. y. Kries, \u201e\u00dcber die Funktion der Netzhautst\u00e4bchen.\u201c Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 9, S. 81. 1896.\n2\t0. Lummer, \u201e\u00dcber Grauglut und Rotglut.\u201c Wied. Ann. 62, S. 14. Verh. d. Phys. Gesellsch. 16, S. 121. 1897. \u2014 \u201eExperimentelles \u00fcber das Sehen im Hellen und Dunkeln.\u201c Verh. d. D. Phvs. Gesellsch. 6, S. 62. 1904.\n3\tVgl. Helmholtz, \u201ePhysiol. Optik.\u201c 3. Aufl. 1911. Bd. 2. Herausgeg. von v. Kries, mit Zus\u00e4tzen von v. Kries und Nagel.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nHedwig Bender.\nsind. F\u00fcr das Sehen im Hellen sind beim normalen Auge die letzteren ausschlaggebend. Die Mitwirkung der \"St\u00e4bchen ist demgegen\u00fcber zu vernachl\u00e4ssigen. Sie kommt aufserdem um so weniger in Betracht, je mehr zur Beobachtung die zentralen, st\u00e4bchenfreien Partien der Netzhaut benutzt werden. F\u00fcr das Spektralflickerphotometer,, wo die Beobachtung mit der Fovea allein ausgef\u00fchrt wird, kommt es deshalb nur auf die Empfindlichkeit der Zapfen an, unabh\u00e4ngig von der Beleuchtungsst\u00e4rke, die \u00fcbrigens bei den optisch-pyrometrischen Messungen, wo man es mit leuchtenden K\u00f6rpern von sehr hohen Temperaturen zu tun hat, meist grofs sein wird.\n\u00a7 1. Die foveale Helligkeitsempfindlichkeit verschiedener normal farbent\u00fcchtigerBeobachter.\nVor allem handelt es sich darum, festzustellen, ob die den fovealen Netzhautstellen entsprechende Empfindlichkeitskurve f\u00fcr verschiedene normale Augen denselben Verlauf zeigt. Zur Entscheidung dieser Frage k\u00f6nnen die von fr\u00fcheren Beobachtern bestimmten Empfindlichkeitskurven nur insoweit herangezogen werden, als sie mit Sicherheit als die Empfindlichkeitskurven der Zapfen gelten k\u00f6nnen. Dies trifft bei der LANGLEYschen Sehsch\u00e4rfekurve und bei der K\u00f6lnischen Kurve der gr\u00f6fsten Helligkeitsstufe zu; aufserdem bei den von Stiller und Th\u00fcrmel am Spektralflickerphotometer gefundenen Kurven und bei der von H. E. Ives1 angegebenen, die auf ganz \u00e4hnlichem Wege gewonnen wurde. (Dagegen sind z. B. die von Pel\u00fcger2 f\u00fcr neun verschiedene Beobachter angegebenen Empfindlichkeitskurven, da sie \u201ebei den Schwellenwerten der Reizempfindung\u201c gemessen sind, s\u00e4mtlich mehr oder weniger \u201eSt\u00e4bchenkurven\u201c). Die f\u00fcnf erw\u00e4hnten Zapfenkurven zeigen voneinander betr\u00e4chtliche Abweichungen, besonders die von Ives einerseits, von Stiller und Th\u00fcrmel andererseits nach der Flickermethode erhaltenen, obgleich ihnen wohl die genauesten Messungen zugrunde liegen. Zu einem allgemeinen Schlufs \u00fcber die individuellen Verschiedenheiten normaler farbent\u00fcchtiger Augen kann aber erst ein gr\u00f6fseres Material berechtigen. Ich habe deshalb die Empfind-\n1\tH. E. Ives, a. a. 0.\n2\tA. Pf\u00fcger, \u201e\u00dcber die Farbenempfindliehkeit des Auges.\u201c Drudes Ann. 9, S. 185. 1902.","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 15\nlichkeit nach der bei E. Th\u00fckmel verwendeten Methode f\u00fcr mein eigenes Auge und f\u00fcr neun andere Beobachter von normalem Farbensinn bestimmt. Das Ergebnis ist im folgenden mitgeteilt.\n1. Spektrale Energiemessungen.\nIm ganzen wurden f\u00fcr s\u00e4mtliche Untersuchungen drei verschiedene Nernstbrenner, A, B und C, mit je einer zugeh\u00f6rigen Mattscheibe benutzt. Jede solche Kombination aus Lampe und Scheibe blieb bei allen Messungen, die daran vorgenommen wurden, in sich unver\u00e4ndert. Immer wurde das von der Mattscheibe ausgestrahlte Licht untersucht. Mit Hilfe des Mabtens-K\u00d6Eiuschen Spektralphotometers1 wurde dieses mit der Strahlung des LuMMEB-KuKLBAUMschen schwarzen K\u00f6rpers2 verglichen. Die Helligkeiten beider verhalten sich an einer bestimmten Spektralstelle wie ihre Energien an derselben Stelle. Da die Temperatur des schwarzen K\u00f6rpers durch das in ihm befindliche Thermoelement gemessen werden kann, l\u00e4fst sich seine Energiekurve, soweit sie ins sichtbare Spektralgebiet f\u00e4llt, nach der WiENschen Strahlungsgleichung berechnen. Aus dem Verh\u00e4ltnis der Helligkeiten ergibt sich dann auch die Energieverteilung im normalen Spektrum der Mattscheibenstrahlung.\nF\u00fcr Lampe B ist die Messung nur bei einer einzigen Temperatur des schwarzen K\u00f6rpers ausgef\u00fchrt worden. Genauer wurden die Energiewerte f\u00fcr die Lampen A und C bestimmt. Jede von ihnen wurde mit dem schwarzen K\u00f6rper bei zwei verschiedenen Temperaturen des letzteren verglichen. Aus beiden Messungsreihen wurde f\u00fcr jede der Lampen der Logarithmus des Mittelwertes von Ji gebildet.\n2. Helligleeitsmessung und Bildung der Empfindlichkeiten.\nDie Helligkeitsverteilung habe ich mit dem Flickerphotometer f\u00fcr mein eigenes Auge an Lampe C bei Rechts- und Linksstellung des Apparates gemessen. Zun\u00e4chst mufsten bei gleicher Breite der Spalte I und II die gleich hellen Farben im Spektrum durch Verschieben des Fernrohres aufgesucht werden. Sie waren:\nMartens und Gr\u00fcnbaum, \u201e\u00dcber eine Neukonstruktion des IvonigscIicn Spektralphotometers.\u201c Drudes Ann. 12 (4), S. 984. 1903.\n2 0. Lummer und F. Kurlbaum, Verh. d. Phys. Gesellsch. Berlin 17, S. 106. 1898. \u2014 Drudes Ann. 5, S. 829. 1901.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nHedivig Bender.\n609,3 uu und 567,7 pp bei Rechtsstellung des Apparates, 612,6 fugt und 568,8 \\i[i bei Linksstellung des Apparates.\nDies zeigt, dafs die Justierung der Lampe gut war, da die gleich hellen Wellenl\u00e4ngen bei Rechts- und Linksstellung sich nur wenig unterscheiden.\nVon der \u201eGleichheitsstellung\u201c des Fernrohres ausgehend, gewinnt man durch die Anschlufsmessungen die Helligkeitswerte an etwa 9 Punkten des Spektrums. Aus diesen wurde f\u00fcr einen weiteren, zwischenliegenden Punkt der Helligkeitswert durch Interpolation berechnet. In gleicher Weise wie vorher l\u00e4fst sich dann an diesen neuen Punkt eine Reihe von Wellenl\u00e4ngen an-schliefsen, die zwischen die der ersten Reihe fallen. Auf diese Art wurden im ganzen bei Rechts- und Linksstellung je 17 Helligkeitswerte gefunden.\nTabelle 3.\nl\t1\t2\t3\t4\t5 j\t6\n\tlog dI-A(r)\tlog A i f\u00fcr Lampe C j\tlog T; + 8,884\tlog Ex j j\t\tEx korrigiert\n680\t3,351\t0,343\u20146\t3,227\t0,124\tI 1,3\t1\t1,3\n660\t3,993\t0,285\u20146\t3,169\t0,824\t6,7\t6,8\n640\t4,365\t0,217\u20146\t3,101\t1,264\t18,4\t19,0\n620\t4,599\t0,148-6\t3,032\t1,567\t36,9\t37,1\n600\t4,756\t0,071\u20146\t2,955\t1,801\t63,2\t63,2\n580\t4,810\t0,000\u20146\t2,884\t1,926\t84,3\t85,3\n570\t4,810\t0,955\u20147\t2,839\t1,971\t93,5\t95,3\n560\t4,773\t0,907\u20147\t2,791\t1,982\t95,9\t97,1\n550\t4,743\t0,859\u20147\t2,743\t2,000\t100,0\t100,0\n540\t4,688\t0,809.-7\t2,693\t1,995\t98,9\t97,3\n530\t4,610\t0,749\u20147\t2,633\t1,977\t94,8\t90,6\n520\t4,500\t0,701\u20147\t2,585\t1,915\t82,2\t77,1\n510\t4,339\t0,646\u20147\t2,530\t1,809\t64,4\t60,1\n500\t4,178\t0,568-7\t2,452\t1,726\t53,2\t49,7\n480\t3,808\t0,439\u20147\t2,323\t1,485\t30,5\t28,5\n460\t3,440\t0,305\u20147\t2,189\t1,251\t17,8\t16,6\n440\t2,978\t0,107\u20147\t1,991\t0,987\t9,7\t9,1\nAlle diese Anschlufsmessungen, bei denen das Fernrohr fest eingestellt und eine Spaltbreite bis zum Verschwinden des Flickerns variiert wurde, wurden bei zwei verschiedenen Spaltbreiten mit je f\u00fcnf Einstellungen ausgef\u00fchrt. Die relativen logarithmischen Helligkeiten sind auf Tafel II in Kurve 1 und 2 als Funktion","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimsehen Spektralflickerphotometer. 17\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 50.\n2\nTafel II.","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nHedwig Bender.\nder Wellenl\u00e4nge dargestellt. Ans den beiden Kurven wurden graphisch die Werte von logi?^ f\u00fcr diejenigen Wellenl\u00e4ngen entnommen, bei denen die Energiewerte bestimmt waren, und daraus die Logarithmen der zugeh\u00f6rigen mittler en Helligkeit gebildet, die schliefslich noch auf das Normalspektrum reduziert wurden. Tabelle 3 enth\u00e4lt im ersten Stabe diese reduzierten logarith-mischen Helligkeiten, die auf Tafel II in Kurve 3 dargestellt sind.\nZur Bildung der Empfindlichkeitswerte sind im zweiten Stabe die Energiewerte der Lampe C eingetragen, wie sie sich als Mittelwerte aus den beiden Messungsreihen ergeben.\nDie Differenz logL^(r) \u2014 log*/i liefert an jeder Stelle den Logarithmus der Empfindlichkeit El. Damit dieser an der Stelle gr\u00f6fster Empfindlichkeit gleich 2, die Empfindlichkeit selbst also gleich 100 wird, ist in Kolonne 3 zu den Werten von log Jk \u00fcberall noch 8,884 addiert, d. h. die Energien sind s\u00e4mtlich im gleichen Verh\u00e4ltnis vergr\u00f6fsert. Auf Tafel II sind diese Energiewerte durch Kurve 4 veranschaulicht. Die Empfindlichkeitskurve der Fovea ist nach Kolonne 5 ebenfalls auf Tafel II gezeichnet. Ihr Maximum liegt nahe bei 550 und zwar etwas nach der kurzwelligen Seite hin, wie man aus der Tabelle erkennt.\n\u00c4hnlich konnten die Empfindlichkeitskurven f\u00fcr eine Anzahl anderer Personen gewonnen werden, deren Farbensinn sich bei der Pr\u00fcfung mit den STiLLiNGschen Tafeln als normal erwies. Den Damen und Herren des physikalischen Instituts, die mir dazu durch die Ausf\u00fchrung der Helligkeitsmessungen verholten haben, danke ich hier nochmals f\u00fcr ihre freundliche Unterst\u00fctzung.\nDie Messungen konnten hier allerdings nicht mit derselben Ausf\u00fchrlichkeit angestellt werden, schon weil die zum Teil wenig ge\u00fcbten Beobachter zu schnell erm\u00fcdeten. Vor allem wmrden sie stets nur bei Linksstellung des Apparates ausgef\u00fchrt. Obgleich die Justierung der Lampe hierbei besonders gut gegl\u00fcckt war, liegt darin gewifs ein Bedenken. Denn trotz gr\u00f6fster Vorsicht scheint die Lampe w\u00e4hrend dieser \u00fcber mehrere Wochen verteilten Untersuchungen nicht genau in der anf\u00e4nglichen Stellung geblieben zu sein. Es konnte sich dabei, da die Lampenstellung durch einen Zeiger markiert war, nur um kaum kontrollierbare Verschiebungen handeln, die aber auf die Symmetrie der Beleuchtung beider Spalte doch schon merklich st\u00f6rend","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 19\nwirkten, w\u00e4hrend sie bei doppelseitiger Messung ohne Einflufs geblieben w\u00e4ren.\nIn Tabelle 4 sind die Helligkeitsempfindlichkeiten der verschiedenen Beobachter nach der zeitlichen Reihenfolge ihrer Messungen geordnet. Man sieht, wie bei den sp\u00e4teren Reihen zweifellos das Maximum im Durchschnitt bei etwas k\u00fcrzeren Wellen liegt als bei den ersten. Dies ist sicherlich nicht auf individuelle Verschiedenheiten allein zur\u00fcckzuf\u00fchren. Nach jeder der Reihen pr\u00fcfte ich durch einige Einstellungen auch f\u00fcr mein Auge wieder die Fernrohrstellung gleicher Helligkeiten und fand sie dabei in der Tat fast jedesmal ann\u00e4hernd so, wie die betreffende Vp. vor mir, d. h. gegen\u00fcber der urspr\u00fcnglichen, bei der Justierung der Lampe gefundenen etwas nach dem Blau zu verschoben, wenn auch geringe tats\u00e4chliche Unterschiede \u00f6fters bestehen blieben.\nTabelle 4.\nl\t\t\tHelligkeitsempfindlichkeit\t\t\t\tf\u00fcr\t\t\n\tFrl. H. K.\tHrn. F. K.\tFrl. L. B.\tFrl. M. S.\tHrn. Dr. K.\tHrn. L.\tHrn. Prof.S.\tHrn. Th.\tFrl. H. S.\n680\t1,9\t\t2,2\t\t\t\t\t\t\n660\t6,9\t\u2014\t7,0\t4,0\t2,9\t3,4\t3,0\t4,4\t3,9\n640\t18,2\t13,7\t17,4\t10,6\t9,1\t9,5\t9,2\t11,2\t10,9\n620\t39,2\t25,5\t37,0\t23,4\t21,7\t22,7\t22,8\t24,6\t24,5\n600\t65,6\t44,3\t63,5\t43,3\t42,9\t44,7\t45,7\t45,5\t45,7\n580\t84,9\t72,4\t83,8\t63,5\t70,5\t69,5\t65,8\t67,3\t68,5\n570\t92,0\t86,3\t91,0\t73,3\t83,4\t79,8\t74,5\t76,9\t78,9\n560\t98,6\t96,6\t97,5\t83,0\t93,1\t90,0\t83,4\t86,1\t87,9\n550\t100,0\t98,6\t99,1\t89,7\t96,2\t95,1\t90,6\t92,0\t94,2\n540\t100,0\t100,0\t100,0\t98,6\t100,0\t100,0\t98,4\t99,5\t100,0\n530\t93,1\t94,2\t92,0\t100,0\t93,5\t98,2\t100,0\t100,0\t98,2\n520\t82,0\t86,3\t79,6\t95,5\t82,4\t89,7\t92,7\t94,0\t91,2\n510\t66,7\t72,1\t64,9\t83,6\t64,0\t76,4\t79,8\t81,1\t79,1\n500\t47,0\t55,0\t47,2\t67,5\t43,3\t59,7\t64,1\t64,1\t62,8\n480\t25,8\t35,6\t30,1\t49,3\t22,9\t41,2\t47,8\t44,5\t41,2\n460\t13,9\t19,2\t17,8\t32,7\t11,9\t24,0\t31,0\t23,8\t23,4\n440\t6,6\t9,3\t9,1\t19,2\t5,9\t11,4\t17,3\t10,5\t10,2\nDie auf Tafel III nach Tabelle 4 gezeichneten Empfindlichkeitskurven w\u00fcrden, wie man nach alledem annehmen mufs, bei genaueren Messungen sich noch enger aneinander anschliefsen,\nund ihre Maxima w\u00fcrden durchweg nach etwas l\u00e4ngeren Wellen\n2*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nHedivig Bender.\nhinr\u00fccken, mindestens zwischen 540 und 550 Jedenfalls ist den ersten Reihen h\u00f6heres Gewicht beizulegen als den letzten.\n*-Fr\u00e4ulein h. K.\nHerr F. K.\n*\u00ae~Fr\u00e4ulein L. B.\nFr\u00e4ulein M. S.\n\n--*\u2022\u2014*-Herr Dr.K.\u2014\nb\u2014\u00ab-Herr Prof. S\n~*-Fr\u00e4u!ein H. S.\nH. Bender.\n400 10 20 30 40 50 60 70 80 90 500 10 20 30 40 50 60 70 80 90 600 10 20 30 40 50 60 70 80 90. 700\nTafel III.\nHerr Dr. K. ist Japaner. Er gab vor der Untersuchung an, f\u00fcr violettes Licht besonders unempfindlich zu sein. Seine Empfindlichkeitskurve, die im violetten Spektralende tiefer als alle anderen verl\u00e4uft, gibt das deutlich wieder.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 21\nVon den erw\u00e4hnten Empfindlichkeitskurven fr\u00fcherer Beobachter hat die von Th\u00fcbmel ihr Maximum bei 560 pp, die von K\u00f6nig bei 555 pp und die von Langley bei 550 pp. Diese Beobachter haben allerdings in der Gegend des Maximums nur in Abst\u00e4nden von 20 zu 20 pp, Langley sogar nur von 50 zu 50 pp gemessen. Das Maximum der STiLLERsehen Kurve scheint wTenig unterhalb 560 pp zu liegen. Die erw\u00e4hnte Empfindlichkeitskurve von Ives ist als Mittel aus den Messungen von f\u00fcnf Beobachtern bei grofser Helligkeitsstufe gewonnen worden und ergibt die gr\u00f6fste Empfindlichkeit bei 545 pp.\nAus dem Vergleich der s\u00e4mtlichen f\u00fcnfzehn Kurven ergibt sich, dafs das Maximum der Helligkeitsempfindlichkeit f\u00fcr die Zapfen des normalen Auges in der N\u00e4he von 550 pp liegt.\nDem widerspricht nur eine Mitteilung von R. A. Houstoun1 \u00fcber zwei Empfindlichkeitskurven, die er bei verschiedenen Helligkeitsstufen als Mittel aus den spektralen Helligkeitskurven von 52 farbent\u00fcchtigen Beobachtern erhalten hat. Die Maxima beider Kurven liegen auffallend weit nach dem Blau hin, bei 502 bzw. 466 pp. Houstoun hat bei seinen Berechnungen noch die verschieden grofse Schw\u00e4chung ber\u00fccksichtigt, welche die Farben durch das Prisma des Spektralapparates erfahren. Um zu pr\u00fcfen, ob dies die grofsen Abweichungen seiner Resultate von allen fr\u00fcheren erkl\u00e4ren kann, habe ich bei meiner eigenen Empfindlichkeitskurve diese Korrektion nachtr\u00e4glich noch angebracht. Herr eand. phil. P. Hahn hat die dazu n\u00f6tigen Absorptionsmessungen an dem von mir benutzten Prisma ausgef\u00fchrt und mir seine Beobachtungen freundlichst zur Verf\u00fcgung gestellt, wof\u00fcr ich ihm besonderen Dank sage. Die korrigierten Empfindlichkeitswerte sind in Tabelle 3 Kolonne 6 eingetragen. Das Maximum liegt auch hier noch bei 550 pp, aber ein wenig nach dem Rot hin verschoben. Trotz der abweichenden Resultate von Houstoun, die wohl auf die ungen\u00fcgenden Energiemessungen zur\u00fcckzuf\u00fchren sind, mufs daher an dem obigen Ergebnis festgehalten werden, dafs dies die Stelle gr\u00f6fster Helligkeitsempfindlichkeit f\u00fcr die normale Fovea ist. Individuelle Verschiedenheiten bleiben hierin und im ganzen Verlauf der Kurve bis zu einem gewissen Grade immer bestehen. Doch kann eine Verschiebung des Maximums bis zu 502 pp hin dadurch nicht erkl\u00e4rt werden.\nR. A. Houstoun, Phil. Mag. 25, S. 715. 1913.\ni","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nHedwig Bender.\nF\u00fcr den pyrometrischen Gebrauch des Spektralflickerphotometers folgt, dafs jeder Beobachter als Grundlage f\u00fcr die Temperaturmessung seine eigene Empfindlichkeitskurve vorher bestimmen mufs.1\n\u00a7 2. Diefoveale Helligkeitsempfindlichkeit desselben Beobachters zu verschiedenen Zeiten.\nDie n\u00e4chste Frage ist die, wie weit die Verteilung der Empfindlichkeitswerte im Spektrum f\u00fcr dasselbe Auge zeitlich konstant bleibt. Schon Th\u00fcrmel fand, dafs diesellen Messungen zu verschiedenen Zeiten innerhalb der Fehlergrenzen \u00fcbereinstimmten. Ich selbst habe einen Teil der Helligkeitsmessungen f\u00fcr die Linksstellung zweimal, an verschiedenen Tagen, ausgef\u00fchrt. Die Energieverteilung konnte aufser acht gelassen werden, da beide\nMale dieselbe Lampe benutzt wurde.\n\u2022 \u2022\nWie Tabelle 5 zeigt, ist die \u00dcbereinstimmung der an beiden Tagen gefundenen Helligkeitsverh\u00e4ltnisse sehr gut. Nur in den drei mit * bezeichneten F\u00e4llen ist der Unterschied zwischen ihnen grofser als der mittlere Fehler des Mittels aus f\u00fcnf Einstellungen an der betreffenden Stelle. Doch bleibt er immer in den Grenzen der \u00fcberhaupt vorkommenden Fehler einer solchen Reihe. Dasselbe zeigte sich bei gelegentlichen sonstigen Pr\u00fcfungen.\n1 In einer Arbeit \u201e\u00dcber objektive Photometrie\u201c (Ann. d. Physik 41. S. 812.\t1913) erheben W. E. Pauli und R. Pauli den Anspruch, \u201edie Emp-\nfindlichkeit des menschlichen Auges f\u00fcr die beiden Wellenl\u00e4ngen 1 = 660\u00ab//\nund X = 546 gg----------mit einer richtigen Methode------------und unter\nBer\u00fccksichtigung aller mafsgebenden Faktoren zum ersten Male bestimmt\u201c zu haben. Augenscheinlich waren ihnen die Arbeiten von K\u00f6nig, Th\u00fcrmel und Ives nicht bekannt. Ihr Resultat ist mit diesen sowie mit meiner eigenen Arbeit ganz unvereinbar. Das Verh\u00e4ltnis der Empfindlichkeits-\nwerte dieser beiden Farben,\nA>46 ^660 5\nergibt sich n\u00e4mlich folgendermafsen :\nbei Th\u00fcrmel gleich 17,\nbei mir f\u00fcr die normale Fovea verschiedener Beobachter gleich 15 bis 22, dagegen\tf\u00fcr den Tolalfarbenblinden M. gleich 628\n\u201e\t\u201e\t\u201e\tW. (extrapoliert) gleich ca. 1000.\nW. E. Pauli und R. Pauli finden daf\u00fcr den Wert 960, obgleich sie bei Helladaptation gearbeitet haben !\nDa das von ihnen benutzte Rot-Filter Licht aller Farben zwischen 700 und etwa 640 gg durchl\u00e4fst, kann man von \u201espektralen\u201c Messungen allerdings hier auch wohl nieht reden.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 23\nTabelle 5.\n\t\t| I Messungen\t\tvom 5. VII.\tMessungen vom 8. VII.\t\t\n\thi\t\tSpaltbreite\t\t\tSpaltbreite\t\n\t\tI\tII\tl/II oder II/I\tI\tII\tI/II oder II/I\n612,6\t671,2\t4,6\t30\t0,153\t4,6\t30\t0,153\n\t1\t24,6\t25\t0,984\t25,4\t25\t1,016*\n568 8\t612,6\t\t\t\t\t25,3\t\n\t\t25\t25,3\t0,988\t|\t25\t\t0,988\n534\t568,8\t25\t14,3\t0,572\t25\t14,1\t0,564*\n506,3\t534\t25\t8,5\t0,340\t25\t8,4\t0,336\n483,3\t506,3\t30\t9,2\t0,307\t30\t9,0\t0,300\n464,6\t483,3\t! 60\t22,5\t0,375\t60\t22,5\t0,375\n448.7\t464,6\t75\t26,7\t0,356\t75\t26,9\t0,359\n433\t448,7\t100\t34,6\t0,346\t100\t32,9\t0,329*\nDie hierdurch erwiesene zeitliche Unver\u00e4nderlichkeit der Kurve f\u00fcr denselben Beobachter ist die notwendige Vorbedingung f\u00fcr die praktische Verwendbarkeit des neuen optischen Pyrometers.\n\u00a7 3. Abh\u00e4ngigkeit der pyro me frisch en Genauigkeit von den photo me tri er ten Wellenl\u00e4ngenpaaren.\nDie bisherigen Untersuchungen erstreckten sich auf die Ge-\nE\nnauigkeit, mit der das Verh\u00e4ltnis ^ der Helligkeitsempfindlichkeiten f\u00fcr die beiden photometrierten Wellenl\u00e4ngen gefunden\nwerden kann. Das Energieverh\u00e4ltnis\tder Farben, und\ne/2\t1\u00b12E1\ndamit die Sicherheit der Temperaturbestimmung durch das Spektralflickerphotometer ist aber noch von zwei weiteren Umst\u00e4nden abh\u00e4ngig:\n1. Diese Sicherheit wird um so gr\u00f6fser sein, je genauer man das Helligkeitsverh\u00e4ltnis -jJ der beiden ausgeblendeten Spektral-\n\u00fco\ngebiete messen kann.\n2. Bei gleicher Genauigkeit des Photometrierens f\u00fcr verschiedene Farbenpaare wird die Temperaturbestimmung um so genauer ausfallen, je weiter die beiden verglichenen Farben im","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nHedivig Bender.\nSpektrum voneinander abstehen. Denn da bei \u00c4nderungen der Temperatur die Energie der kurzen Wellen sich st\u00e4rker \u00e4ndert als die der langen, so bewirkt die gleiche Temperatur\u00e4nderung f\u00fcr ein paar weit auseinanderliegender Farben eine gr\u00f6fsere \u00c4nderung des Energie- und damit des Helligkeitsverh\u00e4ltnisses, als f\u00fcr nahe benachbarte Farben. Beim Vergleich zweier weit entfernter Farben werden demnach schon verh\u00e4ltnism\u00e4fsig kleine Temperaturschwankungen bemerkbar werden.\nEs handelt sich also darum, dasjenige Farbenpaar aufzufinden, bei dem beide Umst\u00e4nde m\u00f6glichst g\u00fcnstig Zusammentreffen.\n1. Flickergenauig heit bei verschiedenem, spektralem Abstand der\nverglichenen Farben.\nZu diesem Zwecke wurden bei verschiedenen Abst\u00e4nden der beiden vorderen Spalte Sj und Sn des ApjDarates (s. Fig. 2) zahlreiche Helligkeitsmessungen in allen Spektralgegenden ausgef\u00fchrt und die zugeh\u00f6rigen Genauigkeiten berechnet. Der Abstand der beiden Spalten betrug f\u00fcr gew\u00f6hnlich 2 mm. Durch besondere neu einzuf\u00fcgende Blenden konnte man ihn auf 4, 6, 8, 10 oder 12 mm bringen und dadurch auch weiter auseinanderliegende Farben miteinander vergleichen. Dies hatte nat\u00fcrlich eine Verschiebung der Dispersionskurven zur Folge. In Tabelle 6 sind die Ergebnisse f\u00fcr jeden der sechs benutzten Spaltabst\u00e4nde nach den Wellenl\u00e4ngen geordnet.\nF\u00fcr jedes Wellenl\u00e4ngenpaar wurden mindestens zwei Reihen von je f\u00fcnf Einstellungen gewonnen, eine bei engeren Spalten (obere Zeilen der Tabelle), die andere bei weiteren (untere Zeilen). Es ist stets der mittlere Fehler des Mittels aus diesen f\u00fcnf Beobachtungen und der grofste vorkommende Fehler einer einzelnen Einstellung, beides in Prozent des Helligkeitsverh\u00e4ltnisses der beiden Farben, angegeben.\nWie man sieht, ist eine wesentliche \u00c4nderung in der Genauigkeit des Photometrierens beim Variieren des Spaltabstandes von 2 bis 12 mm nicht vorhanden. Auch bei 12 mm Abstand liegen die mittleren Fehler noch zwischen 1 und 4\u00b0/0. Durchweg ist im Violett die Unsicherheit am gr\u00f6fsten, weil hier die von den kurzwelligen Strahlen im Auge erregte Fluoreszens st\u00f6rend wirkt. An den Enden des Spektrums ist aufserdem wegen der hier herrschenden geringen Beleuchtungsst\u00e4rke des Feldes die","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Messungen bei einem Spaltabstand von\nUntersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflicker photometer. 25\ng\n<M\nlegato \u00a9sS]\n03 o\t(M\tH lOOlO\ncdxo'cd'co\"co\" o'r>\"02\"t>\"r-\" h*oo\" co\" h\" cd\"h o\" co\"\nCD\n\n\u2022191SJOJ0\n?H\n\u00a9\n\u00a9\n\nOD\nJ0^SJOJ0 \u00a9 ---------2\u00b0\nJ0^SJOJO \u00a9^\n--------- \u00a9 \u00f6\nCD\nH\nJ0^SJOJ0 \u00a9^2\n--------- ^ \u00f6\nJ0J0IWH \u00a3 -\nQO.DOO^O^OiOCOOiOiOCMO^\t\t\t\t\t\t\t\to ^\t*\no\tCM CM 03 CM CM\t\t\t\tT-t 03\tCM\ttH 03 CO CO 03'\t\t\nco\to\tCO\ttO\tCD\t00\t02\tO\tC2\t\no\to\t02\t00\tC-\tCD\ttO\tto\tCO\t\no\txO\tH\t\t\tT*\t\t\t\t\no\to\to\to\to\to\to\tO\to\t\noo\tCD\tH\tCM\to\tgo\tCD\t\t03\t\nCD\tCD\tCD\tCD\tCD\tIC\t\u00bbO\tlQ\tlQ\t\n^CDHrHCOQOmW^lr-iCOCDOOOiO \u2014 t> H l>- 03\nCO* 02*' oo\" \u00a9\" o\" go\" o\" CO\" G2\" t-T cd\" t-T go\" go\" Co\" D-\" h\" 1\u2014T t>\" o\"\n(M D 00 D-^COOl t\u2014p-r-^O^xO^HjM CO^i\u2014 O GO 05 O 'co\" cm\" cm i\u2014\" oi\" t-T cm\" co\" co\" cm\" h\" cd' h~ cm\" cm\" cm\" cd\" t-h\" cd\"\ntO 03 \u00bbo\tr- rH iO\t508\t499\tO GJ2\t480\tO D-\t460\t02 \u2014r\t437\t\no\to\to\to\to\to\to\to\tO\to\t\n00\tc\u00a9\t\t03\to\tGO\tCD\t\t03\to\t\nCD\tCD\tCD\tCD\tCD\tvO\t*o\ttO\t\u00bbO\to\t\nCO 05 O C-^-r-^O^O C^CD^H xO t-^CD^O^H^\no\" OcT o\" o\" t>\" D-\" cm\" cd\" CO\"cm\" cd\" h\" D-\" cd\" cd\" co\" O-\" 02\" h\" co\" 02\" cm\"\nH^CD 1>-^H^H^C0 D-^C2 t-H^OO O^t\u2014t CD C^CM O^Gvi O h t^(JQ_\u00a9 t-T cm\" cm\" co\" cm\" cm\" o\" t-T t-T o\" cm\" t-T cm\" cm\" cm\" co\" Ol\" co\" th\" co\" co\" h\"\n544\t535\t525\t515\t504,5\t493\t482\txO o\t459 1\t447 t i\tCO CO\t\no\to\to\to\to\to\to\to\to\to\to\t\nOO\t\u00abD\t'*Tt\t03\to\tco\tCD\t\tOl\to\tGO\t\nCD\tCD\tCD\tCD\tCD\t\txO\txD\txO\txO\t\t\nCO H co OpO \u25a0q^CD^L'- 1>- I> CO Hj32 02 H^ CO^ iCO \u00ae^ co\"H\"h\" 1\u2014\"co\"co\"cd\"o\"t-TH co\"02\"CM\"i>\" C-\" r-\" <m\"o2\"co d-\nGO H H CM GO O^CC^OlxO O CD 02 G0^ xQ^02 CO^ CO^ 02^ r-^O \u00a9) t-i r-< CO C5 t\u20141 t\u2014I cO CD th t-h Ol CM t\u20141 CO <\u00a9 CM H> CM\n555\t544\t533\tT\u20141 Ol xO\t509\txO 02 xfi\tCO GO\t470\tl>\u00bb xO\t442\t\no\to\to\tO\to\to\to\to\to\to\t\nCD\t\t03\to\t00\tCD\t\t03\to\tGO\t\nCD\tCD\tCD\tCD\txO\txO\txO\txO\txO\t\t\nH^03 D-^02 CO l> I> > O 03^ L\u2014^ iC H^ D-^ tH^ 03^ 02^ 00^ H xO^ t-h^ L~^ O^ GO^ 1CO^\nr-T \u2014T cm\" o\" cm\" cd\" co\" t>\" o\" h\" o\" co\" o\" CO\"co\"co\"vO\"tH h\" xd* CD rjiCOCOO 03 CO 1\u20141\ttH>-ihhCMh H \u00bb\u20141 t-H cm cm\n~0 H \u00bbO^CM 02 GO CO^ H^\u00d6 COOJM^CO^ H^ *C^ t-h^xO^ CD OjX^CDjM^ [>^02^\nD-\" C-\" co\" cm\" o\" t-T t-T 03\" co\" -r-T 03* \" cm\" cm\" cd h\" h\" cd\" h\" cm\" xd* th\" co\" co\" cd cd\nJ0^SJOJ0 \u00a93\u00ae\n\u2014\u2014\u2014\u2014 -g d!\no\too\tCD\tCO\t02\tCD\trH\tD-\tCO\t00\t03\tCD\trr\n03\tr-\tCD\txO\tco\t03\t1\u2014t\t02\tCO\tCD\txO\tCO\t03\nCD\txO\txO\txO\txO\txO\txO\tHl\tHl\tH\tH\tH\tH\nO\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nCO\t02\t02\t02\tO\tO\tO\tO\tt-h\t^\t7-H\tt~H\t02\n\txO\tco\tt-h\to\t00\tCD\tHi\t03\tO\tGO\tCD\tH\no3\tCD\tCD\tCD\tCD\txO\txO\txO\txO\txO\tH\t\tH\nI\ta\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n(MC2^H\u00a9x01>CTOxOO^THTjt\t00 CO,\u00a9\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n03 CO CO xO ^\t\t\tT-i xd xd 02 T^i co i> T-i 1\u2014t xo th i> xo\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tT-I\t\trH\tr H\tH t-H\tt-t t-h 03\t\t\t\na\nCM\nO^CO OOCO CO O O 0_\u20180 03^Hj O^GC^O^-^H CD^r-r-T t-T t\u2014T T-t\" t-\" CO\" CM* Ol\" CO* t-T h\" CM\" CO* co\" xd\" H\" H\" co\"\n| CO\t\txO\tCO\t\t00\tCO\t00\ncd'\t00\t03*\th\"\trH\tt-h\txO\tC2\nt-H\tCD\tCO\to\tOO\tCD\tH\t03\nCD\txO\txO\txC2\tH\tH\tH\tH\nj\t03\tC0\t\txO\tCO\t\t\u00b0q,\tCO\nh\"\tCO\t00\tof\tH\tt-H\trH\txd\nl>\trH\tCD\tco\tO\t00\tCD\tH\nCD\tCD\txO\txO\txO\tH\tH\tH","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26\nHedwig Bernier.\nEinstellung schwierig. Auch dies macht sich namentlich am violetten Ende geltend, da im Rot die Messungen nicht so weit nach dem Ende des Spektrums hin erstreckt wurden. Mit Ausnahme dieser Spektralgebiete ist aber das Helligkeitsverh\u00e4ltnis\nTj f\u00fcr alle Farben paare mit ziemlich gleicher Ge-\nd *2\nnauigkeit mefsbar.\n2. Einflufs der Temperatur\u00e4nderung auf das HelligJceitsverh\u00e4ltnis\nverschiedener Farbenpaare.\nIn viel h\u00f6herem Grade unterscheiden sich die \u00c4nderungen, die das Helligkeitsverh\u00e4ltnis der beiden ausgeblendeten Farben durch eine und dieselbe Temperatur\u00e4nderung bei verschiedenen Spaltabst\u00e4nden erf\u00e4hrt. Unter der Voraussetzung, dafs die Lichtquelle wie ein schwarzer K\u00f6rper strahlt, findet man aus der f\u00fcr das sichtbare Gebiet g\u00fcltigen WiENschen Spektralgleichung, dafs die prozentische \u00c4nderung des Helligkeitsverh\u00e4ltnisses zweier Farben bei \u00c4nderung der Temperatur T der Liclit-\nquelle um clT dem Ausdruck 1 V2 proportional ist.\n1\tG G * 1\nSetzt man darein f\u00fcr G und l2 einmal zwei Werte ein, die dem engsten Spaltabstande von 2 mm entsprechen, etwa G = 0,59 B\nund l2 \u2014 0,55 g, so wird -1.\t^2 = 0,123.\nG G\nSetzt man l1 = 0,66 g\\ G = 0,50 g, entsprechend etwa dem maxi-\n= 0,485.\nmalen benutzten Spaltabstand von 12 mm, so ist = . 2\nG A2\nDie \u00c4nderung des Helligkeitsverh\u00e4ltnisses ist demnach im letzten Falle rund viermal so grofs wie im ersten, d. h., da die Genauigkeit des Photometrierens in beiden F\u00e4llen ann\u00e4hernd gleich grofs ist, man kann durch den Vergleich der weit auseinander liegenden Farben viermal kleinere Temperaturschwankungen nachweisen, als durch den Vergleich der nahe benachbarten Farben.\nF\u00fcr gegebene Werte von T l\u00e4fst sich die Genauigkeit der optischen Temperaturmessung direkt angeben. Nimmt man an,\nH\ndafs das HelligkeitsVerh\u00e4ltnis * auf 2\u00b0/0 genau bestimmt sei,\nso ist bei Benutzung des engeren Farbenpaares (G = 0,59 g ; G = 0,55 g) der Fehler in der Temperaturbestimmung","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 27\nbei T = 1000\u00b0 absol. dT = 11,1\u00b0, d. h. 1,1% bei T = 2000\u00b0 absol. dT = 44,4\u00b0, d. h. 2,2%.\nBei Benutzung der Wellenl\u00e4ngen = 0,66 ^ und l2 = 0,50 ^ ist\nbei T = 1000\u00b0 absol. dT = 2,8\u00b0, d. h. 0,3\u00b0/o bei T= 2000\u00b0 absol. dT = 11,3\u00b0, d. h. 0,6%.\nF\u00fcr den pyrometrischen Gebrauch des Spektralflickerphotometers wird es sich deshalb empfehlen, zwei Wellenl\u00e4ngen, deren spektraler Abstand ungef\u00e4hr dem Spaltabstand von 12 mm entspricht, ein f\u00fcr allemal fest einzustellen, und ebenso die Breite eines der beiden Spalte, am besten desjenigen, der die dunklere Farbe liefert. Durch einige Einstellungen des anderen (empfindlicheren) Spaltes findet man dann das HelligkeitsVerh\u00e4ltnis der beiden Farben mit einer Genauigkeit bis auf wenige Prozent und mit Hilfe der Empfindlichkeitskurve ihr Energie Verh\u00e4ltnis, aus dem sich die \u201eschwarze\u201c Temperatur der Lichtquelle berechnen l\u00e4fst.\nNoch einfacher kann die Skala, auf der man die ver\u00e4nderliche Spaltbreite abliest, gleich in Temperaturen geeicht sein.\nUm den Apparat auch f\u00fcr Beobachter, deren Empfindlichkeitskurve man nicht kennt, einigermafsen brauchbar zu machen, w\u00e4re es zweckm\u00e4fsig, ihm noch eine Ersatzblende beizugeben, mittels deren ein Paar nahe benachbarter Farben aus einem geeigneten Teile des Spektrums ausgeblendet werden k\u00f6nnte. Tafel III zeigt, dafs dies etwa in der Gegend von 600 bis 620 /, oder auch zwischen 500 und 530 geschehen m\u00fcfste, weil hier die Empfindlichkeitskurven alle ziemlich parallel laufen, die Individualit\u00e4t des Beobachters also am wenigsten zum Ausdruck kommt.\n3. Rein physiologische Messungen.\n\u00a7 1. Helligkeitsempfindlichkeit total farbenblinder\nAugen.\nDurch die g\u00fctige Vermittlung Herrn Geheimrat Uhthoffs konnten mir von der hiesigen Universit\u00e4ts-Augenklinik zwei F\u00e4lle von angeborener totaler Farbenblindheit zur Untersuchung am Spektralflickerphotometer \u00fcberwiesen werden. Sie zeigten die typischen Eigent\u00fcmlichkeiten dieser Kranken, insbesondere die geringe Sehsch\u00e4rfe und die Scheu vor grofsen Helligkeiten, gegen die sie sich durch dunkle Brillen sch\u00fctzten.","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nHedwig Bender.\nBeide Patienten waren imstande, die erforderlichen Einstellungen mit ziemlicher Sch\u00e4rfe auszuf\u00fchren. F\u00fcr den ersten von ihnen, Bergarbeiter M., konnte die Verteilung der Helligkeitswerte im Spektrum zuerst bei 2, darauf bei 4 mm Abstand der beiden Spalte, jedesmal in Rechts- und Linksstellung, gemessen werden. Man erhielt also im ganzen vier vollst\u00e4ndige Helligkeitskurven, von denen allerdings die bei 4 mm Abstand gemessenen nur durch f\u00fcnf bis sechs Punkte bestimmt werden konnten.\nTabelle 7.\n\t1.\t2.\nl\tlogj\u00f6;. (Mittel) f\u00fcr den Totalfarbenblinden\t\n\tM.\tW.\n660 !\t2,008\t\u2014\n640\t2,447\t2,387\n620\t2,884\t2,896\n610\t\u2014\t3,116\n600\t3,317\t3,327\n590\t\u2014\t3,529\n580\t3,688\t3,691\n570\t3,840\t3,827\n560\t3,964\t3,939\n550\t4,045\t4,025\n540\t4,083\t4,069\n530\t4,076\t4,048\n520\t4,027\t3,980\n510\t3,944\t3,888\n500\t3,830\t3,757\n480\t3,537\t3,419\n460\t3,151\t2,917\n440\t2,647 1 !\t2,113\nF\u00fcr jedes Wellenl\u00e4ngenpaar wurden mindestens zehn Einstellungen gemacht. Auch wurde die Vorsicht gebraucht, w\u00e4hrend jeder Einstellungsreihe das Fernrohr bzw. die Spalttrommel ohne Wissen des Beobachters ein oder mehrere Male stark zu verstellen, um die Mitwirkung des Ged\u00e4chtnisses auszuschalten. Das Flickern wurde dann sogleich wieder deutlich wahrgenommen, und zu","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 29\nseiner Beseitigung wurde ann\u00e4hernd dieselbe Einstellung getroffen, wie vorher. Die Fehler innerhalb jeder Beobachtungsreihe m\u00f6gen hierdurch etwas vergr\u00f6fsert worden sein. Dem Mittelwert aber wird man daf\u00fcr um so gr\u00f6fseres Gewicht beilegen k\u00f6nnen. Der mittlere Fehler lag meist zwischen 3 und 7 \u00b0/0. Auf Tafel IV sind die vier unreduzierten Kurven f\u00fcr logi?^ gezeichnet (Kurve 1-4).\nDie Logarithmen der aus allen vier Kurven gebildeten mittleren Helligkeiten sind in Tab. 7, Kolonne 1 angegeben. Sie wurden auf das Normalspektrum reduziert, und mit Hilfe der Energieverteilung wurde daraus in bekannter Weise die Empfindlichkeit gebildet. Diese ist in der ersten Kolonne der Tab. 8 angegeben und auf der rechten Seite der Tafel IV graphisch dargestellt. Kurve 5 auf Tafel IV stellt die reduzierte logarith-mische Helligkeitsverteilung, Kurve 6 die logarithmische Energieverteilung der hier benutzten Lampe A dar.\nTabelle 8.\nX in pu\t1\t2\t3\t4\n\tHelligkeits den Totalfarbenblinden M.\tW.\t\tempfindlichkeit E? das normale 20\u00b0 Exzentrizit\u00e4t\tf\u00fcr Auge unter 30\u00b0 Exzentrizit\u00e4t\n660\t0,1\t|\t\t\u2014\n640\t0,4\t0,3\t3,8\t1,9\n620\t1,3\t1,1\t7,2\t3,7\n610\t\t\t2,2\t\u2014\t\u2014\n600\t4,7\t4,1\t13,8\t7,5\n590\t\u2014\t7,7\t\u2014\t\u25a0\u2014\n580\t14,8\t12,9\t26,6\t15,6\n570\t24,7\t20,1\t36,6\t23,7\n560\t38,1\t30,6\t51,2\t35,9\n550\t55,8\t47,6\t67,8\t52,4\n540\t75,2\t71,8\t85,1\t73,1\n580\t88,9\t90,6\t95,5\t88,3\n520\t100,0\t100,0\t100,0\t98,2\n510\t97,5\t99,5\t97,5\t100,0\n500\t93,3\t94,8\t86,1\t92,0\n480\t76,0\t78,5\t66,7\t73,1\n460\t51,1\t50,1\t40,2\t43,7\n440\t21,8\t16,4 i\t16,6\t16,6","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nHedwig Bender,\n0> QO o\nTafel IV","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflicker photometer. 31\nF\u00fcr den zweiten Totalfarbenblinden, Korbmacher W., wurden die Helligkeitsmessungen nur bei 2 mm Spaltabstand in Rechtsstellung ausgef\u00fchrt. Die dadurch bewirkte Asymmetrie erwies sich durch Parallelmessungen, die ich selbst unter den gleichen Bedingungen vornahm und mit meinen fr\u00fcheren Messungen verglich, als so gering, dafs sie nicht ber\u00fccksichtigt zu werden braucht. Die Genauigkeit der Beobachtungen war etwa dieselbe, wie bei dem ersten Totalfarbenblinden. Auch hier wurden an jeder Stelle mindestens zehn, meist mehr Einstellungen gemacht. Die Ergebnisse zeigen die zweiten Kolonnen der Tab. 7 und 8 und graphisch Tafel II.\nMan sieht auf den ersten Blick, dafs die Helligkeitsempfindlichkeiten der beiden Totalfarbenblinden von der der normalen Netzhautmitte prinzipiell verschieden sind, w\u00e4hrend sie untereinander eine fast vollst\u00e4ndige \u00dcbereinstimmung zeigen. Die Netzhautelemente des total farbenblinden Auges sind nicht wie die Zapfen des normalen Auges f\u00fcr die Energie von der Wellenl\u00e4nge 550 am empfindlichsten, sondern f\u00fcr die von etwa 515 UP-Die Kurven der Totalfarbenblinden fallen aufserdem steiler ab, als die des normalen Auges, so dafs sie eine viel kleinere Fl\u00e4che umschliefsen, als diese. Namentlich ist die starke Verk\u00fcrzung des roten Spektralendes f\u00fcr die Monochromaten aus den Kurven deutlich zu erkennen. Bekanntlich werden auch die tief roten Farben t\u00f6ne von ihnen als \u201eschwarz\u201c bezeichnet und mit Schwarz verwechselt. Eine geringe Verk\u00fcrzung des Spektrums am kurzwelligen Ende wird aus Tafel IV ebenfalls wahrscheinlich gemacht, da die verl\u00e4ngerten Empfindlichkeitskurven des total farbenblinden und des normalen Auges, wie es scheint, unterhalb 440 UP nochmals zum Schnitt kommen w\u00fcrden. Sie w\u00fcrde aber jedenfalls hier nicht den Betrag wie im Roten erreichen.\nBeobachtungen \u00fcber die spektralen Helligkeitskurven total farbenblinder Augen sind schon mehrfach beschrieben worden. Sie sind zuerst von Donders sp\u00e4ter von K\u00f6nig und Dieterici 1 2,\n1\tF. C. Donders, \u201eOnderzoek, gedaan in het Physiol. Laborat. der Utrechtsche Hoogeschool\u201c 3 de Reeks. D VII Bl. 95. 1882.\n2\tA. K\u00f6nig und C. Dieterici, \u201eDie Grundempfindungen in normalen\nund anomalen Farbensystemen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum.\u201c Sitzungsber. der Berl. Akad. 1886, S. 805. Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 4, S. 241,\t1893. K\u00f6nigs ges. Abh. zur physiol. Optik. Leipzig\n1903. S. 60.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32\nHedwig Bender.\nvon Hering v. Kries 1 2 3, Nagel und May 3 angestellt worden. Der Vergleich meiner Ergebnisse mit den Befunden bei diesen fr\u00fcher untersuchten F\u00e4llen totaler Farbenblindheit ist dadurch erschwert, dafs die erw\u00e4hnten Forscher nur die Helligkeitsver-teilung in dem etwas unbestimmten \u201eprismatischen Spektrum\u201c, noch dazu ganz verschiedener Lichtquellen, gemessen haben, ohne die Reduktion auf das Normalspektrum und auf konstante Energieverteilung auszuf\u00fchren. Nimmt man indessen an, dafs alle diese Dispersionsspektren untereinander und mit dem hier ben\u00fctzten einigermafsen \u00fcbereinstimmen, so sind die beschriebenen Resultate mit denen fr\u00fcherer Beobachter durchaus im Einklang. Denn diese fanden die Lage des Helligkeitsmaximums f\u00fcr das total farbenblinde Auge bei etwa 540 ^u, ganz so, wie es die unreduzierten logarithmischen Reihen in Tabelle 7 zeigen.\nDie vorstehenden He 11 igkeitsmessungen liefern also kein grunds\u00e4tzlich neues Ergebnis; sie sind vielleicht von Interesse durch die bei ihnen erreichte Genauigkeit, die die Lage des Maximums selbst f\u00fcr diese ganz unge\u00fcbten Beobachter bis auf wenige /i[Ji: mit Sicherheit zu bestimmen gestattet.\nDagegen ist hier zum ersten Male die Helligkeitsempfindlichkeit total farbenblinder Augen bestimmt und damit vielleicht ein weiterer Schritt zum Verst\u00e4ndnis der Wirkungsweise des Auges getan worden. Denn nicht darauf kommt es an, zu wissen, welche Stelle irgendeines Spektrums dem Auge am hellsten erscheint, sondern darauf, welche Stelle in einem Spektrum von \u00fcberall gleicher Energie, wenn es ein solches g\u00e4be, dem Auge die gr\u00f6fste Helligkeit darbieten w\u00fcrde. Nur dadurch gewinnt man die rein physiologischen Helligkeitswerte der Farben, ohne den entstellenden Einflufs physikalischer Faktoren.\n1\tE. Hering, \u201eUntersuchung eines total Farbenblinden.\u201c Pf l\u00fcg er s Archiv f. d. g es. Physiol. 49, S. 563. 1891.\n2\tJ. v. Kries, \u201e\u00dcber Farbensysteme.\u201c Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 13, S. 241. 1897.\n3\tBruno May, \u201eEin Fall totaler Farbenblindheit.\u201c Zeitschr. f. Physiol, usw. 42, 2. Abt., S. 69. 1908.","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflicker photometer. 33\n\u00a72. Helligkeitsempfindlichkeit des normalen Auges bei verschiedenen Graden peripherer Beobachtung.\nW\u00e4hrend der Untersuchung der total farbenblinden Augen wurden mehrfach zum Vergleich Einstellungen f\u00fcr das normale Auge gemacht, bei denen sich die grofse Verschiedenheit zwischen beiden auf das deutlichste zeigte. Am auff\u00e4lligsten war dies beim Auf suchen der gleich hellen Farben mittels der Fernrohrverschiebung. Bei der von den Farbenblinden \u00fcbereinstimmend als Ruhestellung bezeichneten Fernrohrstellung war f\u00fcr das normale Auge ein lebhaftes, beinahe schlagendes Flickern zu bemerken. Umgekehrt wurde die Einstellung des normalen Auges auf Ruhe von den Farbenblinden nicht anerkannt.\nBlickte aber der normale Beobachter nicht direkt in das Fernrohrokular, sondern so, dafs das Bild des Photometerfeldes auf die Randpartien der Netzhaut fiel, so zeigte sich eine deutliche Ann\u00e4herung seiner Einstellungen an die des Totalfarbenblinden.\nW\u00e4re die Helligkeit des photometrischen Feldes sehr gering\n\u2014\tunter der fovealen Reizschwelle \u2014 und das farbent\u00fcchtige Auge vorher l\u00e4ngere Zeit hindurch sorgf\u00e4ltig dunkeladaptiert gewesen, so l\u00e4ge hierin nicht Auffallendes. Man h\u00e4tte die peripher beobachteten Helligkeitswerte dann als die schon mehrfach bestimmten \u201eD\u00e4mmerungswerte\u201c des normalen Auges anzusehen, die auf die alleinige Wirksamkeit des St\u00e4bchenapparates bei\nschwachen Helligkeiten und Dunkeladaptation zur\u00fcckgef\u00fchrt\n\u2022 \u2022\nwerden, und deren \u00dcbereinstimmung auf allen Stellen der Netzhaut mit den direkt beobachteten Helligkeitswerten f\u00fcr das total farbenblinde Auge man seit langem kennt.1 Hiervon kann im\n1 Vgl. F. Hillebrandt, \u201e\u00dcber die spezifische Helligkeit der Farben\u201c, mit Vorbemerkung von E. Hering, Sitz. - Ber. K. Akad. Wien 98 Abt. III S. 70. 1889. \u2014 A. K\u00f6nig, \u201e\u00dcber den Helligkeitswert der Spektralfarben bei verschiedener absoluter Intensit\u00e4t.\u201c Festschr. zu Helmholtz\u2019 70. Geburtstag, S. 809. 1891, aus den Beitr\u00e4gen zur Psychol, und Physiol, d. Sinnesorg. und Ges. Abh. zur physiol. Optik, S. 184. Leipzig 1903. \u2014 J. v. Kries und W. Nagel, \u201e\u00dcber den Einflufs von Lichtst\u00e4rke und Adaptation auf das Sehen des Dichromaten.\u201c Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 12, S. 1. 1896. \u2014 J. v. Kries, \u201e\u00dcber Farbensysteme.\u201c Zeitschr. f. Psychol, usiv. 18, S. 241. 1897. \u2014 M. Schaternikofe, \u201eNeue Bestimmungen \u00fcber die Verteilung der D\u00e4mmerungswerte im Dispersionsspektrum des Gas- und Sonnenlichtes.\u201c Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 29, S. 255. 1902 und Abh. zur Physiol, der Gesiehtsempf., herausgeg. von v. Kries, Heft 2. 1902.\n\u2014\tBruno May, a. a. O.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 50.\n3","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34\nHedwig Bender.\nvorliegenden Falle aber nicht die Rede sein. Gerade die Grundbedingung des D\u00e4mmerungssehens, wie man es bisher definierte, die Bedingung der schwachen Feldhelligkeit, war keineswegs erf\u00fcllt. Im Gegenteil wurden die indirekten Einstellungen an demselben Felde gewonnen, das bei direkter Betrachtung von den verschiedenen Spektralfarben mit leuchtender Helligkeit ausgef\u00fcllt wurde. Auch beim peripheren Sehen erschien das Feld sehr hell, aber farblos und in dem eigent\u00fcmlichen silbernen Glanz der St\u00e4bchenempfindung.\nWoher kommt das? Und wie erkl\u00e4rt sich unter diesen Umst\u00e4nden die \u00dcbereinstimmung zwischen den peripheren Beobachtungen des normalen und den direkten Beobachtungen des total farbenblinden Auges?\nBeide Tatsachen lassen vermuten, dafs man es trotz der grofsen Helligkeit des photometrischen Feldes auch im ersten Falle mit reinem St\u00e4bchensehen zu tun hatte. Um sie verst\u00e4ndlich zu machen, mufs man den Adaptationszustand des Auges ber\u00fccksichtigen. Ihm wurde freilich nicht die Aufmerksamkeit zugewandt, die er nach den Ergebnissen zahlreicher fr\u00fcherer Untersuchungen auf diesem Gebiete verdient; denn leider war mir zur Zeit dieser Messungen ein grofser Teil jener Arbeiten noch nicht bekannt. Der Beobachter ging also ohne besondere Vorbereitung an die Untersuchung. Doch war das Fenster des Beobachtungszimmers lichtdicht verschlossen, so dafs in dem Raume nur die schwache von der Mattscheibe ausgehende diffuse Strahlung herrschte, gegen die der Beobachter w\u00e4hrend der eigentlichen Einstellungen noch durch Schirme gesch\u00fctzt war.1 Nimmt man hinzu, dafs die Messungen wohl immer erst nach einigen Minuten solchen Dunkelaufenthaltes begonnen wurden, so folgt, dafs bei ihnen eine wenn nuch nicht vollst\u00e4ndige, so doch ganz ausgesprochene Dunkeladaptation vorlag. Alle diese Bedingungen waren \u00fcbrigens ganz dieselben, wie bei den direkten Beobachtungen.\nWar aber f\u00fcr die Wirkungsweise der st\u00e4bchenfreien Fovea centralis der Adaptationszustand ohne Einflufs, so konnte man f\u00fcr die extrafovealen Teile der Netzhaut nicht dasselbe erwarten.. Hier finden sich, wie die mikroskopische Anatomie der Netzhaut lehrt, neben den farbenempfindlichen Zapfen die total farben-\n1 Nat\u00fcrlich war der Apparat selbst vollst\u00e4ndig lichtdicht eingebaut. -","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 35\nblinden St\u00e4bchen, die nach dem Rande hin an Zahl st\u00e4ndig zunehmen, w\u00e4hrend gleichzeitig die Zapfen immer seltener werden und von bestimmten Graden der Exzentrizit\u00e4t an \u00fcberhaupt nicht mehr Vorkommen. Bei grofsen Helligkeiten sind auch in den Gebieten, wo beide Arten von Netzhautelementen gemischt auf treten, fast ausschliefslich die Zapfen wirksam. Vermindert man aber die Helligkeit, so steigert sich die Empfindlichkeit der St\u00e4bchen in so viel h\u00f6herem Mafse, als die der Zapfen, dafs sie mit letzteren in Wettstreit zu treten beginnen, um sie schliefslich bei gen\u00fcgender Dunkeladaptation weit zu \u00fcbertreffen. Bei pl\u00f6tzlichem \u00dcbergang aus dem Dunkelzimmer in einen hellen Raum sinken fast momentan die St\u00e4bchen wieder zu ihrer fr\u00fcheren, Bedeutungslosigkeit zur\u00fcck.\nAnders ist es aber, wenn man dem dunkeladaptierten Auge in dem sonst dunklen Gesichtsfelde eine nicht allzu grofse leuchtende Fl\u00e4che darbietet, wie es z. B. in dem bekannten Vorlesungsversuch geschieht, bei dem den Zuh\u00f6rern in einem verdunkelten Raume in einiger Entfernung eine bei direkter Beobachtung rot leuchtende Gl\u00fchlampe vorgef\u00fchrt wird. Sieht man nach kurzem Dunkelaufenthalt an der Lampe schr\u00e4g vorbei, so schl\u00e4gt ihre Farbe augenblicklich in das gl\u00e4nzende St\u00e4bchenweifs um. Der Versuch gelingt bis zu betr\u00e4chtlichen Helligkeitsgraden der Lampe, bei denen jedenfalls die Reizschwelle f\u00fcr die Zapfen \u00fcberschritten ist, wie die Wahrnehmung der Rotglut beweist.1\nEin \u00e4hnlicher Fall liegt bei den oben geschilderten indirekten Beobachtungen vor. Wie bereits erw\u00e4hnt, erschien dabei das Photometerfeld im Okular als helle Fl\u00e4che von nur 2 0 Gesichtswinkel auf dunklem Grunde. Nimmt man an, dafs die Funktionsweise der Netzhautperipherie bei einer derartigen Anordnung wesentlich durch den Adaptationszustand bestimmt ist, von der Helligkeit des kleinen Feldes aber nicht abh\u00e4ngt, so wird ohne weiteres klar, dafs man dabei St\u00e4bchenwerte erhalten mufste.\nDas \u00dcberwiegen der St\u00e4bchen mufs um so deutlicher hervor-, treten, je mehr die beobachtenden Netzhautstellen nach dem Rande hin liegen ; denn um so mehr sind die St\u00e4bchen auch zahlenm\u00e4fsig den Zapfen \u00fcberlegen. Man kann daher die Frage experimentell pr\u00fcfen, indem man die Helligkeits-, oder besser\n'\t1 Vgl. 0. Lummer, \u201e\u00dcber Grau glut und Kotglut\u201c, Wied. Ann. 62, S. 14.\nVerh. d. Phys. Ges. 16, S. 121. 1897.\n3*","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"36\nHedwig Bender.\ndie Empfindlichkeitsverteilung im Spektrum f\u00fcr das normale Auge bei verschiedenen Graden des peripheren Sehens mifst, unter sonst gleichen Bedingungen, die nur von denen des \u201eD\u00e4mmerungssehens\u201c durch die weit \u00fcber der fovealen Schwelle liegende Helligkeit des Photometerfeldes verschieden sein m\u00fcssen. Dabei ist darauf zu achten, dafs die untersuchten Netzhautpartien noch innerhalb des Gebietes liegen, wo St\u00e4bchen und Zapfen gemischt Vorkommen. Wie man weifs, verlaufen die Grenzen f\u00fcr die M\u00f6glichkeit der Farbenwahrnehmung in der nasalen Gesichtsfeldh\u00e4lfte des normalen Auges f\u00fcr Gr\u00fcn etwas aufserhalb 30\u00b0, f\u00fcr Rot etwa bei 40\u00b0, f\u00fcr Blau bei 50\u00b0 Exzentrizit\u00e4t. Bei Helladaptation m\u00fcfste man also bis zu 30\u00b0 Exzentrizit\u00e4t hin, wie beim direkten Sehen, noch alle Farben wahrnehmen und jedenfalls die Zapfenkurve der Helligkeitskurve erhalten. Dagegen m\u00fcssen sich, wenn die erw\u00e4hnte, von 0. Lummer aufgestellte Annahme richtig ist, bei denselben Feldhelligkeiten, aber dunkeladaptiertem Auge, die gewonnenen Kurven mit zunehmender Abweichung von der direkten Sehlinie mehr und mehr nach den kurzen Wellen hin verschieben und im \u00e4ufsersten Falle mit denen der beiden Totalfarbenblinden zusammenfallen, n\u00e4mlich dann, wenn die wirksamen Netzhautstellen so weit nach dem Rande zu liegen, dafs f\u00fcr die Lichtwahrnehmung nur noch die auf ihnen\nbefindlichen St\u00e4bchen in Betracht kommen.\n\u2022 \u2022\nAlle diese Folgerungen sind in bester \u00dcbereinstimmung mit den Resultaten der n\u00e4heren experimentellen Untersuchung. Ich habe hierf\u00fcr n\u00e4mlich die Helligkeitsempfindlichkeit meines Auges f\u00fcr die spektralen Lichter bei peripherer Beobachtung zuerst von 20, darauf von 30\u00b0 Abweichung von der direkten Sehlinie in der alten Weise am Flickerphotometer bestimmt.\nDer Apparat, der in allem ganz wie fr\u00fcher angeordnet war, mufste dazu noch durch eine Vorrichtung vervollst\u00e4ndigt werden, die eine genaue Bestimmung der Blickrichtung erm\u00f6glichte. Zu diesem Zwecke wurde \u00fcber das Beobachtungsfernrohr ein geschw\u00e4rzter Kasten von der aus Figur 3 ersichtlichen Form gest\u00fclpt, dessen vordere, dem Beobachter zugekehrte Seite offen war, und in dessen Hinterwand der mittlere Streifen, der eine\nkleine Kreis\u00f6ffnung M zeigte, sich horizontal verschieben liefs. \u2022 \u2022\t~\nDie \u00d6ffnung, die mit einer Mattglasscheibe bedeckt und von hinten schwach beleuchtet war, diente als Fixiermarke, auf die das Auge gerichtet war, w\u00e4hrend zugleich mit dem Randteile der","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 37\nNetzhaut die Einstellung auf Verschwinden des Flickerns gemacht wurde.\nFig. 3.\nDie Lichtquelle mufste, um beide Spalte des Photometers gleichm\u00e4fsig zu beleuchten, zuerst \u2014 wie immer \u2014 bei direkter Beobachtung genau justiert werden. In der endg\u00fcltigen Aufstellung ergaben sich als gleich hell die Wellenl\u00e4ngen\n608,4 fifi und 566,6 ftfi bei Rechtsstellung,\n608,9 fit1 \u00bb\t566,2 fifi \u201e Linksstellung.\nDie Symmetrie ist danach so gut wie vollst\u00e4ndig, so dafs es gen\u00fcgt, die indirekten Messungen in einseitiger Apparatstellung auszuf\u00fchren, zumal die am Schl\u00fcsse vorgenommene Kontrolle zeigte, dafs Lampe und Apparat ihre gegenseitige Stellung nicht ver\u00e4ndert hatten. Es wurde durchweg die Linksstellung beibehalten. Das Photometerfeld lag im nasalen Gesichtsfelde.\nAlle Messungen wurden bei zwei verschiedenen Spaltbreiten ausgef\u00fchrt. Die Genauigkeit ist sehr viel geringer, als bei den direkten Einstellungen, wie nicht anders zu erwarten ist, wenn man die grofsen Schwierigkeiten solcher indirekter Flickermessungen bedenkt. Mit R\u00fccksicht darauf enth\u00e4lt jede Einstellungsreihe hier zehn Beobachtungen, anstatt wie fr\u00fcher nur f\u00fcnf. Die flimmerfreie Stelle war jedesmal deutlich wahrnehmbar, w\u00e4hrend beiderseits von ihr das Flimmern einsetzte.\nIn Kolonne 3 und 4 der Tab. 8 sind die Empfindlichkeiten f\u00fcr 20 und 30\u00b0 Abstand von der Netzhautmitte gegeben und auf Taf. II rechts gezeichnet. Beide Kurven zeigen gegen\u00fcber der fovealen in Tab. 3 eine starke Verschiebung nach dem kurzwelligen Spektralgebiet hin, und zwar ist schon bei 20\u00b0 ann\u00e4hernd","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38\nHedwig Bender.\ndie Kurve der Totalfarbenblinden erreicht, wie aus Taf. II hervorgeht. Die Kurve f\u00fcr 30\u00b0 Exzentrizit\u00e4t ist demgegen\u00fcber nur noch wenig, aber doch deutlich nach dem Blau hin verschoben, im Sinne einer noch besseren Ann\u00e4herung an die der Totalfarbenblinden.\nUm festzustellen, ob bei weiterer Vergr\u00f6fserung des Winkels zwischen der Fixierrichtung und der Fernrohrachse auch die Verschiebung der Kurve noch anhalten w\u00fcrde, wurden noch Messungen bei 40\u00b0 Exzentrizit\u00e4t ausgef\u00fchrt, die sich aber darauf beschr\u00e4nkten, durch Verschieben des Fernrohres die Stellen gleicher Helligkeit im Spektrum aufzusuchen. Eine vollst\u00e4ndige Kurve konnte wegen der gesteigerten Schwierigkeit der Messungen nicht mehr gewonnen werden. Die gleich hellen Farben waren:\nbei 0\u00b0 Exzentrizit\u00e4t (Fovea) 608,9 und 566,2\n20\u00b0\tV\t560\t\u201e 528\t/U/il\no O CO\t\u00bb\t550\t\u201e 520\tLIU\no o\t71\t550,3\t\u201e 520,1\t\nSie sind demnach bei 40\u00b0 dieselben wie bei 30\u00b0. Nach der L\u00fcMMERschen Hypothese ist das selbstverst\u00e4ndlich ; denn man kann danach bei noch so schr\u00e4gem Sehen h\u00f6chstens die Kurve der Totalfarbenblinden, die \u201eSt\u00e4bchenkurve\u201c, erhalten, nie eine solche, die noch weiter nach dem kurzwelligen Ende des Spektrums hin verschoben liegt. Diese Endstellung scheint schon bei indirektem Sehen unter ungef\u00e4hr 30\u00b0 erreicht zu sein. Schon die um 30\u00b0 vom Zentrum entfernten Stellen der Netzhaut sind danach bei Dunkeladaptation f\u00fcr ein kleines helles Feld praktisch total farbenblind, d. h. die St\u00e4bchen \u00fcberwiegen dort die Zapfen bereits vollst\u00e4ndig.\n\u2022 \u2022\nUm den allm\u00e4hlichen \u00dcbergang von der Zapfenkurve zur St\u00e4bchenkurve noch deutlicher zu erweisen, w\u00e4re es w\u00fcnschenswert, dafs auch noch unter einigen kleineren Winkeln, etwa 10\u00b0 und 15\u00b0, die Empfindlichkeitskurven unter den gleichen Bedingungen aufgenommen w\u00fcrden, wie es f\u00fcr 0\u00b0, 20\u00b0 und 30\u00b0 oben geschehen ist. Jedenfalls scheint jedoch schon hierdurch die Annahme best\u00e4tigt zu sein, dafs die totale Farbenblindheit der Peripherie f\u00fcr ein kleines Feld bei Dunkeladaptation unter allen Umst\u00e4nden als ein reines St\u00e4bchensehen aufzufassen ist, unabh\u00e4ngig von der Helligkeit der verwendeten Lichter.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 39\nDie gewonnenen Resultate bilden in gewissem Sinne eine Erg\u00e4nzung zu den Beobachtungsergebnissen des Herrn v. Kries und seiner Sch\u00fcler.1 Herr v. Kries n\u00e4mlich (und ebenso Po lim an Ti u. a.) findet einen Unterschidd in der Wirkungsweise der normalen Netzhautperipherie einmal bei Dunkel adaptation und sehr schwacher Helligkeit, sodann bei Helladaption und \u25a0grofser Helligkeit des Feldes. Er sagt dar\u00fcber2: \u201eBei der Schwierigkeit, auf die es st\u00f6fst, den Einflufs beider Momente, Lichtst\u00e4rke und Adaptation, voneinander zu sondern, kann es jedenfalls einmal als die Hauptsache gelten, festzustellen, dafs bei hohen Lichtst\u00e4rken und Helladaptation andere Gleichheitsbedingungen existieren, als bei geringen Lichtern und Dunkeladaptation.\u201c W\u00e4hrend er im letzten Falle ebenfalls die St\u00e4bchenkurve (der H e 11 i g ke i t s Verteilung findet, erh\u00e4lt er im ersten Ealle eine Kurve, die mit der f\u00fcr die Fovea centralis, der Zapfenkurve, ann\u00e4hernd \u00fcbereinstimmt. Er bezeichnet jene als die Kurve der D\u00e4mmerungswerte, diese als die der \u201ePeripheriewerte\" (genauer w\u00fcrde man sie als die \u201eZapfenkurve der Peripherie\u201c bezeichnen). Die von mir indirekt beobachteten Helligkeitswerte entsprechen dem dritten Falle, dafs die Feldhelligkeit grofs, das\nAuge aber dunkeladaptiert ist.\nAuffallend ist nach dem vorigen, dafs Herr v. Kries in beiden von ihm untersuchten F\u00e4llen nur farblose Helligkeiten wahrnimmt, w\u00e4hrend man erwarten sollte, dafs mit dem Vorwiegen der Zapfen der Eindruck der Farbe verbunden sein\nm\u00fcfste.\nDie Untersuchungen am Spektralflickerphotometer werden im hiesigen Institut fortgesetzt, und es wird sich dabei hoffentlich die Gelegenheit bieten, die peripheren Beobachtungen unter sonst gleichen Umst\u00e4nden auch bei einem genau eingehaltenen Zustande guter Helladaptation zu wiederholen und dadurch diesen letzten Punkt zu kl\u00e4ren, jedenfalls aber die \u201eZapfenwerte der Peripherie\u201c nach dieser sehr exakten Methode aufs neue und wom\u00f6glich genauer zu bestimmen, als es bisher geschehen konnte.\n1\tJ. v. Kries, \u201e\u00dcber die Farbenblindheit der Netzhautperipherie.\u201c Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 15, S. 247. 1897 und Zentralbl. f. Physiol. 10, S. 745. 1897. Nagels Handbuch d. Physiologie III, S. 259/260. O. Polimanti Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorg. 19, S. 263. 1899.\n2\tJ. y. Kries, \u201eKritische Bemerkungen zur Farbentheorie.\u201c Zeitschr.\nf. Psychol, usw. 19, S. 186. 1899.","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nHedwig Bender.\nZusammenfassung der Ergebnisse.\n1.\tEs wurde f\u00fcr das normale Auge die spektrale Verteilung der Helligkeitswerte nach der Sehsch\u00e4rfemethode und die spektrale Verteilung der Flimmerwerte mittels des Spektralflickerphotometers gemessen. Der Vergleich zeigte dafs beide innerhalb der Fehlergrenzen identisch sind, w\u00e4hrend an Genauigkeit die Flickermethode der Sehsch\u00e4rfemethode weit \u00fcberlegen ist. Das Spektralflickerphotometer erweist sich dadurch als ein empfindliches Instrument zum Helligkeitsvergleich zwischen verschiedenen spektralen Lichtern.\n2.\tMit Hilfe des Spektralflickerphotometers wurden die fove-alen Helligkeitsempfindlichkeitskurven f\u00fcr zehn normale farbent\u00fcchtige Beobachter gewonnen. Sie haben ihr Maximum im Gelbgr\u00fcn bei etwa 550 zeigen aber merkliche individuelle Verschiedenheiten.\n3.\tDie foveale Empfindlichkeit desselben Beobachters zu verschiedenen Zeiten ergab sich als konstant.\n4.\tZahlreiche Helligkeitsvergleiche zwischen Farben von sehr verschiedenem spektralem Abstand zeigten, dafs die Genauigkeit des Photometrierens beim Spektralflickerphotometer unver\u00e4ndert bleibt, wenn man die Wellenl\u00e4ngendifferenz der Farben etwa von 16 bis 170 w variiert.\nDa bei gleicher Temperatur\u00e4nderung der Lichtquelle das Helligkeitsverh\u00e4ltnis zweier k arben sich um so st\u00e4rker \u00e4ndert, je gr\u00f6fser ihr spektraler Abstand ist, so folgt, dafs die mit dem Flickerphotometer ausf\u00fchrbare optische Temperaturbestimmung am empfindlichsten wird, wenn man zwei weit auseinanderliegende Farben miteinander photometriert.\n5.\tAn zwei F\u00e4llen von angeborener totaler Farbenblindheit wurde die spektrale Verteilung der Helligkeitsempfindlichkeit f\u00fcr das Auge des Monochromaten untersucht. Das Maximum ist \u00fcbereinstimmend in beiden F\u00e4llen gegen\u00fcber der normalen Empfindlichkeit nach den kurzen\nWellen hin verschoben; es liegt im Blaugr\u00fcn bei etwa 515 ii[i.\n6.\tEs wurde die periphere Helligkeitsempfindlichkeit des normalen dunkeladaptierten Auges an einem kleinen","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer. 41\nhellen Felde in dunkler Umgebung bestimmt, und zwar im nasalen Gesichtsfelde unter 20 und 30\u00b0 Abweichung von der direkten Sehlinie. Die Kurven verschieben sich mit wachsender Exzentrizit\u00e4t nach dem Blau hin und fallen schliefslich mit denen der Totalfarbenblinden zusammen. Hierdurch ist die bekannte \u00dcbereinstimmung zwischen den St\u00e4bchen des normalen und den Netzhaut-elementen des total farbenblinden Auges aufs neue best\u00e4tigt. Es folgt ferner, dafs die dunkeladaptierten St\u00e4bchen des normalen Auges den Zapfen bei kleinem aber hellem Photometerfelde schon in 20\u00b0 Abstand von der Netzhautmitte \u00fcberlegen sind.\nZum Schl\u00fcsse m\u00f6chte ich auch an dieser Stelle noch Herrn Geheimrat Uhthoee, dessen liebensw\u00fcrdiges Entgegenkommen mir die Untersuchung der beiden Totalfarbenblinden erm\u00f6glichte, daf\u00fcr meinen besten Dank sagen.\nZu herzlichem Danke f\u00fchle ich mich ferner Herrn Professor Pringsheim verbunden f\u00fcr die wohlwollende Anteilnahme, die er meiner Arbeit entgegenbrachte.\nVor allem anderen aber empfinde ich aufrichtige Dankbarkeit f\u00fcr meinen hochverehrten Lehrer, Herrn Geheimrat Lummer, der mir w\u00e4hrend meiner ganzen Studienzeit mit immer gleicher G\u00fcte begegnete, und dem ich neben so vielem anderen auch die Anregung zu dieser Arbeit und dauernde F\u00f6rderung w\u00e4hrend ihres Verlaufes zu verdanken habe.","page":41}],"identifier":"lit33651","issued":"1919","language":"de","pages":"1-41","startpages":"1","title":"Untersuchungen am Lummer-Pringsheimschen Spektralflickerphotometer","type":"Journal Article","volume":"50"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:52:53.670951+00:00"}

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