Open Access
{"created":"2022-01-31T16:50:56.558929+00:00","id":"lit33652","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Swindle, P. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 50: 42-78","fulltext":[{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\n(Ans dem Psychologischen Institut zu Berlin.)\n\u2022 \u2022\nUber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\nVon\nP. F. Swindle (Amerika).\nEinleitung.\nZum Schlufs einer in dieser Zeitschrift ver\u00f6ffentlichten Abhandlung \u00fcber Bewegungsinstinkte und -gewohnheiten 1 gewisser Tiere, wagte ich meine \u00dcberzeugung zum Ausdruck zu bringen, dafs in den instinktiven und rein rhythmischen Bewegungen dieselben Bewegungsgesetze*bei Menschen zu erblicken sind wie bei den niederen Tieren.\nDie folgende abgek\u00fcrzte \u00dcbersicht der wichtigsten Definitionen und Prinzipien dieser Abhandlung enth\u00e4lt die notwendigsten S\u00e4tze, die dazu dienen sollen, nicht allein einen Zusammenhang der Tatsachen innerhalb der g\u00e8genw\u00e2rtigen, sondern auch zwischen den beiden Abhandlungen herzustellen.\nWir wollen den menschlichen Organismus nur in bezug auf die Ausf\u00fchrung willk\u00fcrlicher Bewegungen studieren, die gewohn-heitsm\u00e4fsig, d. h. ganz unwillk\u00fcrlich durch Betonung bestimmter Schl\u00e4ge in Bewegungsgruppen abgesondert werden, oder anders ausgedr\u00fcckt, in bezug auf willk\u00fcrlich ausgef\u00fchrte Schl\u00e4ge, die unwillk\u00fcrlich rhythmisiert werden. Gew\u00f6hnlich sind die hier in Betracht kommenden betonten Schl\u00e4ge die Schlufsbewegungen, d. h. Schlufsakzente der Gruppen, und zwar ist jede in den nachstehenden Figuren besonders betonte Bewegung als Schlufsakzent einer Gruppe anzusehen.\n\u201e\u00dcber einfache Bewegungsinstinkte und deren k\u00fcnstliche Beeinflussung.\u201c Diese Zeitschrift 49, 247 ff.","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\n\u00fcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n43\nBei dem neugeborenen Tiere oder Menschen d\u00fcrfen wir jede Bewegung als instinktiv ansehen. Wird eine einzige Bewegung vollzogen, die nicht ein Element einer gr\u00f6fseren Bewegungseinheit darstellt, so ist sie der Muskelausdruek eines bestimmten 1 - Instinktes, eines 1-1, der haupts\u00e4chlich durch eine Richtung und eine Amplitude und nebens\u00e4chlich durch eine Zeitdauer der Bewegung charakterisiert ist. Ist sie nur ein Element einer gr\u00f6fseren Einheit, z. B. einer Bewegungsgruppe von zwei Elementen, so wollen wir sie nicht mehr als Ausdruck eines ganzen, sondern als Bruchteil eines 2-Instinktes betrachten. In diesem Falle spielt auch der Zeitabstand je zweier Bewegungen, das Tempo, eine Rolle. Alle instinktiven Bewegungsgruppen, die durch bestimmte Richtung, Amplitude und Tempo ausgezeichnet sind, geh\u00f6ren einem Instinktkomplex (I-K) an. Die einzelnen Instinkte eines gegebenen I-K unterscheiden sich voneinander nur durch die Gliederzahl der Gruppen.\tr\nWenn im Laufe der Ontogenie instinktive Gruppen h\u00e4ufiger als urspr\u00fcnglich und relativ h\u00e4ufiger als andere Gruppen, die zu demselben Komplex geh\u00f6ren, zum deutlichen Vorschein kommen, dann soll dieser I-K Gewohnheitskomplex heifsen. Die H\u00e4ufigkeit des deutlich ausgepr\u00e4gten Auftretens einer Gruppe, z. B. einer 5-Gruppe, im Vergleich mit den anderen Gruppen desselben Komplexes gibt uns das Mafs ihrer Gewohnheitsm\u00e4fsigkeit. Ist nur eine einzige Gruppe eines Komplexes eine Gewohnheitsgruppe, d. h. wird sie h\u00e4ufig \u00fcber die anderen Gruppen des Komplexes in ihrem Muskelausdruck dominierend vollzogen, so wollen wir den ganzen Komplex als Gewohnheitskomplex ansehen; denn diese Gruppe wird nie allein geschlagen, sondern sie wird gleichzeitig mit einer Anzahl, wenn nicht mit allen anderen Gruppen des Komplexes zusammen ausgef\u00fchrt: alle Gruppen eines Komplexes k\u00f6nnen \u00fcbereinandergelagert auftreten.\nDamit ein Rhythmus im pr\u00e4gnanten Sinne entstehe, ist es notwendig, dafs mindestens zwei Gruppen verschiedener Gliederzahl gewohnheitsm\u00e4fsig geworden sind. Denn, wie unsere Beobachtungen bei Tieren zeigten, es wird eine Gruppe von bestimmter Gliederzahl nicht ohne zwischenliegende Pause wiederholt. Haben wir dagegen z. B. eine 5- und eine 10-Gruppe, die beide gewohnheitsm\u00e4fsig geworden sind und sich nun super-ponieren, so wird notwendig das f\u00fcnfte, ebenso wie das zehnte","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nP. F. Swindle.\nGlied akzentuiert sein. Also sind die Bedingungen eines Rhythmus erf\u00fcllt. Von den beiden hierbei zum Vorschein kommenden f\u00fcnf Gruppen ist jedoch nur die erste eine echte, d. h. in der vorausgegangenen Gew\u00f6hnung begr\u00fcndet. Die zweite, die sich ihr hier unmittelbar anreiht, entsteht in solchem Falle nur durch Subtraktion der ersten 5-Gruppe von der 10-Gruppe. Wir wollen sie daher als Pseudogruppe bezeichnen.\nEigentlich d\u00fcrften wir in einem solchen Falle nicht von einem 5-Rhythmus sprechen, denn es kann ja auch Vorkommen, dafs, wenn eine 7- oder eine 12-Gruppe einge\u00fcbt sind, eine Pseudogruppe von 5 Gliedern zum Vorschein kommt, also nicht zwei 5-Gruppen aufeinanderfolgen, wie dies zum Rhythmus geh\u00f6rt. Doch ist es der gew\u00f6hnliche Fall, dafs die Pseudogruppen Wiederholungen der kleinsten echten Gruppe (der Anfangsgruppe) sind. Mit R\u00fccksicht darauf wollen wir der Einfachheit halber die Bezeichnung : \u201e5-Rhythmus\u201c, wenn die kleinste echte Gruppe eine 5-Gruppe ist und Pseudogruppen gleicher Gliederzahl folgen, beibehalten.\nWir haben vor\u00fcbergehend erkl\u00e4rt, dafs die Bewegungen einer Gruppe, ebenso wie die der verschiedenen Gruppen eines einzigen Gruppenkomplexes eine bestimmte Bewegungsamplitude haben. Wir k\u00f6nnen bei dieser Erkl\u00e4rung in der Hauptsache bleiben ; es gibt jedoch eine einzige bedeutende Ausnahme, n\u00e4mlich bei der letzten Bewegung. Die Amplitude der letzten Bewegung einer Gruppe ist gew\u00f6hnlich besonders grofs, wenn auch selten von gleicher Gr\u00f6fse. Wenn sie in einzelnen F\u00e4llen nicht besonders grofs ist, zeichnet sie sich doch dadurch aus, dafs sie einen kr\u00e4ftigeren Schlag oder eine zusammengesetztere Bewegung als die anderen Bewegungen der Gruppe darstellt. In dem zusammengesetzten Schlufsakzent ist oft eine ganz neue T\u00e4tigkeit zu beobachten.\nDemgem\u00e4fs ist als Schlufsakzent, ob er nun einfach oder zusammengesetzt aussieht, jede Schlufsbewegung anzusehen, die einer gr\u00f6fseren Menge Muskelenergie entspricht, als irgend eine andere Bewegung der betreffenden Gruppe. Er ist eine einfache Bewegung von grofser Amplitude, oder eine einfache aber kr\u00e4ftige Bewegung von kleiner Amplitude, oder eine zusammengesetzte Bewegung von grofser oder kleiner Amplitude.\nDa die Gruppen eines Komplexes Schlufsakzente verschiedener Art haben und \u00fcbereinandergelagert auftreten, ist es leicht ein-","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Uber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n45\nZusehen, warum die ausgef\u00fchrten Bewegungen in der Amplitude immer mehr oder weniger schwanken.\nAus dem Grunde, dafs Bewegungsgruppen immer \u00fcbereinandergelagert auftreten, kennen wir eine durchaus reine Gruppe nicht ; wir kennen nur Gruppenzusammensetzungen, worin eine Gruppe deutlicher ausgepr\u00e4gt ist als alle anderen. Diese nennen wir die dominierende Gruppe des Komplexes.\nWir sagten, dafs das Tempo der Bewegungen einer gegebenen Gruppe konstant ist. Auch hier gibt es vielleicht eine einzige Ausnahme, n\u00e4mlich bei der Rhythmusgewohnheit, und zwar insofern als Pausen zwischen den Pseudogruppen Zustandekommen. Aber in dieser Beziehung ist es wichtig zu erw\u00e4hnen, dafs es, bei dem Menschen ebenso wie bei dem Tiere, auch pausenlose Rhythmen gibt.\nWie ich in dieser Zeitschrift schon mitgeteilt habe, hatten eine Eidechse und zwei Kakadus unter meiner Beeinflussung verschiedene Rhythmusgewohnheiten erworben ; die Eidechse hatte den 11-R gelernt, ein Vogel den 5-R, und der andere war mit der Zeit imstande, die 2-, 3-, 4- und 5-Rhythmen mit grofser Genauigkeit zu vollziehen. Angesichts der Tatsache, dafs die erw\u00e4hnten Tiere Rhythmusgewohnheiten erworben haben, mufs die Meinung, dafs nur die Menschen f\u00e4hig seien, ihre Bewegungen gewohnheitsm\u00e4fsig zu rhythmisieren, ohne weiteres aufgegeben werden. Wir wollen jetzt Versuche mit Menschen selbst anstellen, um zu erfahren, ob ihre Rhythmusgewohnheiten sich in irgend welcher Beziehung von denen der niederen Tiere unterscheiden lassen. Durch die folgenden Versuche bin ich zu der \u00dcberzeugung gekommen, dafs auch bei Menschen mechanische Rhythmen ganz unabh\u00e4ngig von Erscheinungen wie Bewufstseins-umfang, Schwankung der Aufmerksamkeit, Z\u00e4hlmethode usw. auftreten und sich superponieren k\u00f6nnen.\nVersuche.\nDie folgenden Versuche wurden im Psychologischen Institut der Universit\u00e4t zu Berlin im Wintersemester 1913/14 und im Anfang des Sommersemesters 1914 durchgef\u00fchrt. Im ganzen hatte ich sieben Versuchspersonen.\nEine Grundbedingung f\u00fcr die Versuche, die ich anstellen wollte, war, dafs die Vp. ihre Schl\u00e4ge nicht z\u00e4hlen konnte. Auch","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nP. F. Swindle.\nwar es wesentlich, dafs sie nicht absichtlich, d. h. durch Vermittelung irgend einer Art von Sinnesbildern aufser den kin-\u00e4sthetischen, bestimmte Rhythmen schlagen konnte. Darum liefs ich sie Nebent\u00e4tigkeiten ausf\u00fchren. Ich selbst als Vp. addierte,, subtrahierte, multiplizierte usw., oder ich z\u00e4hlte die Schl\u00e4ge, die jemand gegen einen Tisch klopfte. Um kontrollieren zu k\u00f6nnen, ob ich richtig z\u00e4hlte, zeigte ich jedes Mal mit der linken Hand die entsprechende Ziffer, die mit vielen anderen vor mir lag. Um die Nebent\u00e4tigkeit noch zu komplizieren, machte ich mit der linken Hand, ehe ich die Ziffer zeigte, vier Bewegungen in der Luft, und erst bei der f\u00fcnften Bewegung ber\u00fchrte ich die Ziffer. W\u00e4hrend dieser Zeit klopfte ich in einem anderen Tempo mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf einen Marey-Tambour, welcher vermittels eines Gummischlauches mit einem zweiten Tambour verbunden war, der meine Bewegungen auf ein Kymo-graphion abschrieb.\nVersuchsperson: Verfasser (unmusikalisch).\nAls Vorbereitung f\u00fcr diesen Versuch habe ich mir drei und ein halb Jahre die 5- und 7-Rhythmen und fast drei Jahre die 11- und 15-Rhythmen einge\u00fcbt.\nDie kymographischen Resultate, die von mir gewonnen wurden, als ich eine Nebent\u00e4tigkeit gleichzeitig ausf\u00fchrte, ergeben folgendes :\n1.\tNachdem ich mir die 15- und 11-Rhythmen einige Tage einge\u00fcbt habe, kommt, wenn ich den 15-R schlage, der 11-R auch zum Vorschein, aber sehr subordiniert; umgekehrt, wenn ich den 11-R schlage, tritt der 15-R auch auf, aber gleichfalls dem 11-R ganz untergeordnet.\n2.\tDer subordinierte Rhythmus h\u00f6rt manchmal allm\u00e4hlich auf und beginnt, wenn er wieder zum Vorschein kommt, bei. einer starken Bewegung, ganz gleich ob diese starke Bewegung nun ein Akzent des anderen Rhythmus ist oder andere Ursachen, z. B. in \u00e4ufseren Reizen hat.\n3.\tDiese Rhythmen wechseln miteinander, ohne dafs die \u00c4nderung mir zurzeit bewufst ist.\n4.\tDieses Wechseln befolgt ein bestimmtes Gesetz: nach 15 Gruppen zu je 11 Elementen (165 Bewegungen) oder irgend einem Multiplum von 15 tritt der 15-R ein, und nach 11 Gruppen zu je, 15 Elementen (165 Bewegungen) oder irgendeinem Multi-/","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n47\nplum von 11 tritt der 11-R ein\u00bb Mit anderen Worten: wenn die Akzente der beiden sich \u00fcberlagernden Rhythmen zusammenfallen, f\u00e4ngt h\u00e4ufig der vorher subordinierte Rhythmus an, sich deutlich auszudr\u00fccken, w\u00e4hrend umgekehrt der andere ihm subordiniert wird. Wenn diese \u00c4nderung beim ersten Zusammenfallen der Akzente nicht stattfindet, so geschieht sie das zweite, dritte oder vierte Mal usw.\n5.\tBeide Rhythmen k\u00f6nnen zu derselben Zeit anfangen, oder der eine kann eine Zeitlang allein andauern, ehe der subordinierte anf\u00e4ngt.\n6.\tWenn ich blofs klopfe, d. h. ohne absichtlich durch Pausen oder starke Schl\u00e4ge eine Gruppierung meiner Bewegungen zu versuchen, kommen doch starke Schl\u00e4ge von Zeit zu Zeit vor. Diese sind die Schlufsakzente der Gruppen der beiden Rhythmen, von denen einer dem anderen subordiniert ist. Im Gegensatz zu dem unvermeidlichen Stattfinden des Schlufsakzentes tritt die Pause beim reinen Rhythmus nicht notwendig ein. Die Rhythmen werden sogar ohne Pausen zweifellos besser geschlagen.\nWenn ich meinen schlagenden Finger gewissermafsen als einen fremden Gegenstand betrachte und mit Gewalt meine Aufmerksamkeit auf die St\u00e4rke der Bewegungen richte, finde ich, dafs es mir oft m\u00f6glich wird, Augenblicksurteile \u00fcber die relative St\u00e4rke bestimmter Bewegungen zu f\u00e4llen. H\u00e4ufig ist mir die relative St\u00e4rke jeder der st\u00e4rksten Bewegungen bewufst, und zwar nicht nur nachdem sie geleistet worden ist, sondern auch w\u00e4hrend der ganzen Leistungszeit. Verm\u00f6ge dieser F\u00e4higkeit des Bewufst-seins bin ich nach andauernden \u00dcbungen instand gesetzt worden, jeden Akzent sehr grofs zu machen, bis man von vielen Resultaten unm\u00f6glich mehr sagen kann, welcher von beiden Rhythmen dominierend ist. Solche Feinheiten der Bewegung, die ich w\u00e4hrend der Leistungen empfinden und daher absichtlich \u00e4ndern konnte, traten im Laufe der \u00dcbungen in der ver\u00e4nderten Weise meinerseits mechanisch oder ganz unwillk\u00fcrlich auf.\n7.\tBeide Rhythmen k\u00f6nnen sich um ein Bewegungsglied weiter- (selten zur\u00fcck-) schieben, oder einer von beiden kann ungest\u00f6rt fortfahren, w\u00e4hrend der andere sich um ein oder mehrere Glieder verschiebt.\n8.\tDer subordinierte Rhythmus (bzw. die subord. Rhythmen)","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nP. F. Swindle.\n\u00fcberspringt gew\u00f6hnlich die Pausen des dominierenden Rhythmus, als ob sie gar nicht existierten.\n9.\tIch schlage in vielen Tempi, und die Bewegungsabst\u00e4nde bei jedem Tempo sind mit wenigen Ausnahmen erstaunlich konstant.\n10.\tEbenso wie ich zwei \u00fcbereinandergelagerte Rhythmen verschiedener Gliederzahl, z. B. den 11- und 15-Rhythmus mit einem Finger schlage, schlage ich oft zwei Rhythmen gleicher Gliederzahl, z. B. zwei 11- oder zwei 15-Rhythmen. Solche Rhythmen, d. h. \u00fcbereinandergelagerte Rhythmen gleicher Gliederzahl, sind nat\u00fcrlich nur dann zu erkennen, wenn ihre Akzente nicht ko\u00fcnzidieren, sondern um ein oder mehrere Glieder auseinanderfallen.\nVorausgesetzt, dafs die erste Bewegung einer Bewegungsreihe das erste Element der 15-G eines dominierenden 15-R ist, so kann unter Umst\u00e4nden die zweite Bewegung das erste Element eines subordinierten zweiten 15-R sein. In diesem Falle wird dann auch die sechszehnte, wenn auch nicht so stark wie die f\u00fcnfzehnte, Bewegung akzentuiert werden. Daher kommt z. B. bei einem dominierenden 15-R zum Schlufs wie zum Anfang jeder Gruppe eine akzentuierte Bewegung.\nDer nat\u00fcrlichste Reiz, einen solchen zweiten Rhythmus her* vorzurufen, ist eine starke Muskelbewegung, und eine solche ist oft die Anfangsbewegung einer Bewegungsreihe. Z. B. wenn ich die Absicht habe, mit einem Finger zu schlagen, bewege ich den Finger oder sogar den ganzen Arm das erste Mal gew\u00f6hnlich ganz anders als beim zweiten, dritten, vierten Mal usw. Diese ist als eine Vorbereitungsbewegung der ganzen T\u00e4tigkeit des Schlagens eine besondere und zwar oft eine besonders starke Bewegung. Gerade diese starke Muskelkontraktion ist ein wirksamer Reiz, einen Rhythmus, vielleicht einen zweiten aber subordinierten 15-R, anzufangen. Falls der subordinierte 15-R bei dieser Gelegenheit anf\u00e4ngt, wird die zweite Bewegung der Bewegungsreihe das erste Element der ersten subordinierten 15 - G sein, und nachher wird in jeder Gruppe des dominierenden\nRhythmus das erste sowohl wie das letzte Element akzentuiert werden.\nEine \u00fcberzeugendere Demonstration, dafs zwei Rhythmen gleicher Gliederzahl \u00fcbereinandergelagert auftreten k\u00f6nnen, ruht auf der Tatsache, dafs auch ein anderes z. B. das zweite oder","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n49\ndritte Element jeder dominierenden 15-G, zuweilen verst\u00e4rkt auf-tritt, w\u00e4hrend das erste Element klein bleibt. Anders ausgedr\u00fcckt heifst es, der subordinierte Rhythmus kommt durchaus nicht nur um eine Bewegung sp\u00e4ter, sondern er kann ebensogut um zwei, drei oder vier usw. Bewegungsglieder in der Gruppe vorw\u00e4rts verschoben sein. Falls er nun aber um zwei Glieder verschoben ist, erkl\u00e4rt man gew\u00f6hnlich, dafs die dominierenden 15- Gruppen je aus zwei kleineren Gruppen, die erste zu zwei, und die zweite zu dreizehn Elementen besteht. Dies kann ich aus folgenden Gr\u00fcnden nicht zugeben:\nVor allen Dingen kann ich den 13-R gar nicht schlagen. Wie soll ich weiter dazu kommen, eine Gruppe, die ich ganz gut schlagen kann, unbewufst in diese sonderbaren Gruppen zu zerlegen, deren erste zwar ganz einfach, die zweite aber unm\u00f6glich so zu leisten ist ? Aufserdem halte ich es allein f\u00fcr richtig, von der zweiten Bewegung der vorhergehenden Gruppe usw. zur\u00fcckzuz\u00e4hlen, bis diese Erscheinung verschwindet. Und gerade an dieser Stelle finde ich mit wenigen Ausnahmen ein grofses Bewegungsglied, dem eine lebhafte Muskelwirkung entspricht. Diese Wirkung ist der Reiz gewesen, der den zweiten 15-R hervorgerufen hat.\nBesonders sch\u00f6n liefs sich die Richtigkeit dieser Erkl\u00e4rung best\u00e4tigen, als ich die 15-, 11- und 7-Rhythmen mit einem Finger schlug. Wo die Akzente der 7- und 11-Rhythmen zusammenfallen, f\u00e4ngt oft ein zweiter 15-R an. Oder wo die Akzente der 7- und 15-R zusammenfallen, f\u00e4ngt manchmal ein zweiter 11-R\nan usw.\nWenn die 15-, 11- und 5-Rhythmen zusammen fortfahren, treten \u00c4nderungen nach 165 Bewegungen oft ein. Nicht so oft dagegen, wenn auch noch ein 7-Rhythmus dabei ist. In diesem Falle finden sich aber h\u00e4ufige \u00c4nderungen bei der 210. Bewegung. Hier treffen wieder 3 Rhythmen, der 15-, 7- und 5-Rhythm\u00fcs zusammen. In diesem Falle f\u00e4ngt dann bei der 211. Bewegung \u00f6fters ein zweiter 11-Rhythmus an, w\u00e4hrend der erste entweder verschwindet oder neben dem neuen 11-Rhythmus unver\u00e4ndert weiter besteht.\nZun\u00e4chst werde ich einige von mir als Vp. gewonnenen Resultate anf\u00fchren, die man leicht verstehen wird, wenn man das Vorhergehende sorgsam gelesen hat. \u2014 Alle Bewegungen\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 50.\t^","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"50\nP. F. Swindle.\nwurden Jahre nach der ersten \u00dcbung mit einem Finger geschlagen.\nDie Figuren 1 bis 6 zeigen blofse Schl\u00e4ge verschiedener Gruppenkomplexe mit dem Endausfall, dafs jedes f\u00fcnfte, siebente, elfte oder f\u00fcnfzehnte Bewegungsglied akzentuiert ist.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n51\nUm diese graphisch dargestellten Bewegungen zu verstehen, mufs man jeden betonten Schlag als Schlufsakzent der in Betracht kommenden Bewegungsgruppe ansehen. Die in jeder Figur unten stehenden Zeitabst\u00e4nde betragen je 1/5 Sekunde.\nDie Figuren 7 und 8 stellen den wichtigsten Ausnahmefall hinsichtlich der Unregelm\u00e4fsigkeit im Tempo der Bewegungen eines G-K dar, n\u00e4mlich die Bewegungsabst\u00e4nde zwischen den Pseudogruppen\n4*","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nP. F. Swindle.\nsind aufsergew\u00f6hnlich grofs; in diesem Fall sprechen wir von der Pause im Rhythmus. Mit dieser Pause oder Unregelm\u00e4fsig-keit im Tempo wollen wir uns erst sp\u00e4ter eingehend besch\u00e4ftigen:\nh\n---u\nd\nin dieser Beziehung werden die Ergebnisse der Versuchspersonen\nHerren Dr. R\u00fcpp und Dr. v. Allesch von besonderem Interesse sein.","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"15 11\n\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n53\nVersuchsperson: Herr Dr. Hupp (musikalisch).\nDie Vp. lernte die 5-, 7-, 12- und 14-Rhythmen. Sie konnte die 2-, 3-, 4- und 6-Rhythmen schon schlagen, ganz ohne ihre Bewegungen zu z\u00e4hlen. Doch konnte sie beispielsweise den 10*R nicht richtig schlagen, ob sie nun dabei z\u00e4hlte oder nicht. Win","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nP. F. Swindle.\nzige, unwillk\u00fcrliche Schl\u00e4ge fanden oft nach Schlnfs der grofsen Pseudogruppen statt. Diese wurden von der Vp. nicht gez\u00e4hlt.\nWas sind nun diese winzigen Bewegungen? Nachdem ich die Vp. darauf aufmerksam machte, teilte sie mir folgendes mit: \u201eDiese sind ganz unwillk\u00fcrlich gemacht, sie kommen ganz nat\u00fcrlich von Zeit zu Zeit vor, und es ist schwierig, sie zu vermeiden. Ich weifs nicht, ob ich sie \u00fcberhaupt vermeiden kann.\u201c Diese Bewegungen werden wir mit besonderer Vorsicht besprechen.\nDie wichtigsten von dieser Vp. gewonnenen Resultate sind folgende :\n1.\tDie 12-Gruppen bestehen meistenteils aus zwei 6-Gruppen, und die 14-Gruppen bestehen zumeist aus zwei 7-Gruppen.\n2.\tManchmal bestehen die 12-Gruppen aus je einer 7- .und einer 5-G. Wenn dies der Fall ist, so finden noch zwei schwache, stotterartige Schl\u00e4ge nach jeder 12-G statt. Im allgemeinen kommen, falls die 12-G eher beendigt wird als die zweite ihrer Untergruppen, die winzigen Nachschl\u00e4ge zustande; diese und die Zahl der Elemente der noch in der 12-G enthaltenen deutlich ausgepr\u00e4gten Glieder der zweiten Untergruppe zusammen sind gleich der Zahl der Elemente der ersten Untergruppe. Die 12-G habe ich als Beispiel angef\u00fchrt; wir werden bald auch erfahren, dafs \u00e4hnliche angegliederte Bewegungen bei anderen Gruppen als ph} siologische Notwendigkeit vollzogen werden.\n3.\tMit der Zeit lernte die Vp. diese winzigen Bewegungen nicht vermeiden, sondern sie vergr\u00f6fsern, und in den F\u00e4llen, wo dies geschah, bestand die n\u00e4chste grofse Gruppe sicher aus einer 2-G und vielleicht noch aufserdem aus zwei 6-Gruppen (falls die grofse eine 14-G ist). Viele andere, aber ganz \u00e4hnliche Kombinationen kommen von Zeit zu Zeit vor.\nWii haben in Figur 9 unbestreitbare \u00fcbereinandergelagerte Rhythmen.\nF\u00fcr die 7-G Nr. 4 war kein Raum mehr in der 12-G: es bildete sich infolgedessen die x-G. Dasselbe gilt f\u00fcr 14-G Nr. 3, und hier sind ihre zwei abgesonderten Elemente die ersten zwei Elemente der 12 G Nr. 4. Gerade diese Erscheinung der Absonderung ist die erste Stufe in der Entwicklung von deutlich wahrnehmbaren \u00fcbereinandergelagerten Rhythmen.\nWenn eine 14-G aus zwei 7-Gruppen besteht, k\u00f6nnte man allen-alls noch behaupten, die Vp. habe nur das Problem gel\u00f6st \u201ewieviel","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\nist 7 + 7 ?\u201c Die angef\u00fchrten Gruppen sind aber zu kompliziert, um eine solche Behauptung zu rechtfertigen. Wir k\u00f6nnen sie reihe Rhythmen, die \u00fcbereinander liegen, nennen. Wir haben in dieser Bewegungsreihe die 14-, 12- und 7-Rhyth-men, und alle anderen Auffassungen bestehen nur dem oberfl\u00e4chlichen Bilde nach scheinbar zu Recht, wie z. B. die, dafs die letzte 14-G aus einer 2- und zwei 6-Gruppen bestehe, was einer wissen-schaftlichenAuffassung direkt ins Gesicht schl\u00e4gt. Dafs z. B. die 7-Gruppen innerhalb des 7-R je aus einer 4- und einer 3-G bestehen k\u00f6nnen, ist als M\u00f6glichkeit zuzugeben, aber mit ihrer Annahme m\u00fcssen wir sehr zur\u00fcckhaltend sein, wenn sie nicht unbedingt gefordert ist. Machen wir diese Annahme, so ist es uns gar nicht gestattet zu sagen, der 7-R sei vorhanden.\nWir wollen nun den Fall in Erw\u00e4gung ziehen, wo der 7-R als reiner Rhythmus zweifellos vorhanden ist.\nObschon bei diesem Rhythmus solche Untergruppen wie z. B. 4- und 3-in jeder der Pseudo-7-Grup-pen nicht oft aufzuweisen sind, haben alle 7-Gruppen\nFigur","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56\nP. F. Swindle.\nder Reihe doch hin und wieder das Aussehen, als w\u00e4ren sie je in einer 4- und einer 3-G abgebildet. Diese Erscheinung beim reinen Rhythmus l\u00e4fst sich folgendermafsen erkl\u00e4ren: Nach meinen Resultaten ist der Mensch, ebenso wie das Tier, dem man den 7-R einge\u00fcbt hat, nachher nicht nur f\u00e4hig, einen 7-, sondern auch einen zweiten oder mehrere 7-Rhythmen \u00fcbereinandergelagert auszuf\u00fchren. Ein zweiter 7-R braucht nicht gleichzeitig mit dem 7-Rhythmus anzufangen, sondern er kann zu jeder Zeit, d. h. bei irgendeiner, aber allerdings besonders bei einer starken Bewegung zum Vorschein kommen. Falls der zweite oder subordinierte 7-R infolge der Reizwirkung der dritten Bewegung erst anf\u00e4ngt1, so besteht jede der dominierenden 7-Gruppen aus einer 4- und einer 3-G. Die starke Bewegung k\u00f6nnte in diesem Fall der Akzent einer 3-G sein, es wird nat\u00fcrlich angenommen, dafs die 3-G gleichzeitig mit dem dominierenden 7-R angefangen hat.\nDieses Beispiel beweist die unbedingte Notwendigkeit, die kleinen Rhythmen wie die 2-, 3- und 4- zu verlernen und eine kleine Anzahl von grofsen zu lernen, um die verschiedenen \u00fcbereinandergelagerten Rhythmen in der graphischen Darstellung mit Sicherheit verfolgen zu k\u00f6nnen. Besonders der Akzent des dominierenden Rhythmus schafft leicht neue Komplikationen, weil seine starken Akzente immer wirksame Reize sind, um sub-oidinierte Rhythmen anzuregen. Oft kommt ein solches Wimmeln von durcheinanderlaufenden Gruppen zustande, dafs man sich beim Aussuchen der Gruppen eines bestimmten der \u00fcbereinandergelagerten Rhythmen schwer, wenn \u00fcberhaupt, zurechtfinden kann. Wir konnten diese Schwierigkeit mehr oder weniger verringern, indem wir folgende Methode anwandten:\nDie Vp. \u00fcbte sich drei Rhythmen ein und schlug sie dann wechselweise nach meinen Direktionen; wenn die Vp. z. B. den 5-R schlagen sollte, rief ich \u201ef\u00fcnf\u201c. Nach einiger Zeit instruierte ich: \u201eFahren Sie ganz passiv fort im Schlagen, machen Sie keine Gruppen mehr\u201c. Die Bewegungsglieder in einer so verstandenen^ Bewegungsreihe sind unvermeidlich ungleich stark.\n1 Man beachte die Tatsache, dafs die starke Bewegung, die als Reiz dazu dient, einen Rhythmus anzufangen, nur ausnahmsweise als erstes Element der ersten Gruppe des neuen Rhythmus zu rechnen ist; gew\u00f6hnlich f\u00e4ngt der neue Rhythmus in Wirklichkeit unmittelbar nach dieser Bewegung an.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim 'Menschen.\t57\nEinige Glieder ragen mehr oder minder \u00fcber die anderen hinaus. Diese brauchen wir nur zu betrachten, um das Ph\u00e4nomen von \u00fcbergreifenden Rhythmen klar und sch\u00f6n in seiner einfachsten Form kennen zu lernen. Im Laufe der Reihe werden ein, zwei oder drei von diesen mindestens einmal dupliziert ; mehrere Rhythmen k\u00f6nnen nebeneinander her laufen, aber wenn ein zweiter 5-R auftritt, k\u00f6nnen wir nicht behaupten, dafs die Gruppen des ersten 5-R sich pl\u00f6tzlich in zwei Untergruppen blofs zerlegt haben, z. B. je in eine 2- und eine 3-G, sondern diese Unregel-m\u00e4fsigkeit ist weitmehr auf die Inkoinzidenz der beiden Rhythmen zur\u00fcckzuf\u00fchren. \u2014 Die Behauptung, dafs die \u00dcbergruppen mit Absicht zerlegt w\u00fcrden, oder auch, dafs die grofsen Gruppen \u00fcberhaupt nur geschlagen werden k\u00f6nnten, weil die Vp. sie aus den ihr bekannten Untergruppen aufzubauen imstande sei, w\u00fcrde wenigstens in diesem Fall aufserordentlich seltsam erscheinen; denn kein Mensch ist f\u00e4hig, auf eine derart komplizierte Weise so schnell zu z\u00e4hlen oder zu rechnen, wie es die Art der Resultate f\u00fcr diesen Fall verlangen m\u00fcfste.\nUm N\u00e4heres \u00fcber angegliederte Bewegungen oder ausger\u00fcckte Rhythmen zu erfahren, habe ich folgenden Versuch angestellt: Ich liefs die Vp. sich die 6-, 7-, 12- und 14-Rhythmen gr\u00fcndlich ein\u00fcben, und achtete die ganze Zeit auf die winzigen angegliederten Bewegungen besonders. Bei der Ein\u00fcbung wurde zuerst der 6-, nach ihm der 12- und zun\u00e4chst der 7- und nach ihm der 14-R geschlagen, und dabei wurden die winzigen Stotterbewegungen so gut wie m\u00f6glich vermieden. Bei der Probe instruierte ich die Vp., gar keine Bewegungen in der Luft zu schlagen, sondern mir jeden einzelnen Schlag auf der Kymographion - Trommel zu geben, die winzigen (die gew\u00f6hnlich die Pausen zwischen den Pseudo - Gruppen ausf\u00fcllten) sowohl wie die grofsen. Bei den Ergebnissen stellen sich die folgenden bemerkenswerten Tatsachen heraus:\nNach fast jeder 6-G kommen zwei winzige Bewegungen vor.\nNach fast jeder 7-G kommt nur eine Nachbewegung vor.\nNach den 12- und 14-Gruppen ist die Zahl dieser angegliederten Bewegungen sehr verschieden; von Zeit zu Zeit fehlen sie sogar ganz.\nIm 6-R ist der 7-R oft vorhanden, falls man die winzigen Bewegungen nicht z\u00e4hlt, und unter derselben Bedingung des Z\u00e4hlens, ist umgekehrt in dem 7-R der 6-R oft vorhanden.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\nP. F. Swindle.\nIn den 12- und 14-Rhythmen sind die 6- und 7-Rhythmen immer deutlich vorhanden, aber um diese zu verfolgen, darf man die winzigen Bewegungen nicht mitrechnen.\nInteressant ist die Tatsache, dafs eine 8-G sich sehr oft innerhalb der 12- oder 14-G deutlich manifestiert, und zwar,","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nUber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n44\t44\n\u00a9\t\u00a9\nUl\tUl\nrH\t\n+3\t-+J\n\u2022 h \u00a9\t\u2022pH o\nCS3\tCS3\n59\nX t> \u00ceO\nFigur 13.\nBlofse Bewegungen, mit Absicht verschieden stark geschlagen. Bei der \u00c4nderung des Tempos \u2014 von mir hervorgerufen \u2014 haben mindestens die 7- und 8-Bhythmen aufgeh\u00f6rt, und dann in einem neuen\nTempo wieder angefangen.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nF. F. Swindle.\nwenn man die winzigen sowohl wie die grofsen Bewegungen gruppenweise zusammenrechnet, findet man h\u00e4ufig einen ungebrochenen 8-R.\nDa die grofsen und die winzigen Bewegungen ganz verschieden aussehen, erhebt sich die Frage, ob man \u00fcberhaupt so z\u00e4hlen darf, um den ununterbrochenen 8-R heraus zu finden, oder ob man diese winzigen Bewegungen gar nicht beachten soll, unter welcher letzteren Bedingung die 6- und 7-Rhythmen ihrerseits als ununterbrochene Rhythmen leicht zu verfolgen sind. Tats\u00e4chlich d\u00fcrfen wTir beides tun. Folgendes Versuchsverfahren\ngibt uns den Grund f\u00fcr diese merkw\u00fcrdige Annahme :\n\u2022 \u2022\nBei der \u00dcbung z\u00e4hlte die Vp., um ihre Bewegungen auf folgende Weisen zu gruppieren: Sie schlug wiederholt sechs starke und zwei winzige Bewegungen (siehe Figur 10); diese waren 8-Gruppen, aber wir haben sie trotzdem 6-Gruppen genannt. Ferner schlug sie Reihen von Gruppen, die sieben starke und eine winzige Bewegung als Elemente hatten (siehe Figur 11); diese nannten wir Reihen von 7-Gruppen, aber genau gerechnet waren sie 8-Gruppenreihen. Die 12-Gruppen, welche in der \u00dcbung geschlagen wurden, bestanden je aus z w \u00f6 1 f starken und noch zwei winzigen Elementen; hierin ist keine 8-G aufzuweisen, aber wenn wir nur die starken Elemente z\u00e4hlen, sind zwei\n6-\tGruppen oder eine 12-G jedesmal vorhanden, und falls wir alle Elemente kritisch z\u00e4hlen, haben wir eine 14-G oder zwei\n7-\tGruppen, denn unsere f\u00fcr die \u00dcbung sogenannte 14-G bestand aus zwei 7-Gruppen und zwei winzigen Bewegungen. Bei der sogenannten 12-G war keine 8-G vorhanden. Unsere sogenannte 14-G enthielt, trotz dieser Benennung sechzehn Bewegungen oder unter Umst\u00e4nden zwei 8-Gruppen.\nEs wurden in diesen vier Aufgaben die 6-G zweifach, die 7-G dreifach und die 8-G dreifach ausgef\u00fchrt.\nBlofse Bewegungen wurden dann geschlagen, zuerst mit Absicht verschieden stark, und auf ein Kommandowort wurden sie bestm\u00f6glich gleich stark gemacht. Und durch die auf die letzte Weise entstandenen Reihen laufen nicht nur die 6- und 7-, sondern auch der 8-R (siehe Figur 13). Gew\u00f6hnlich sind alle Akzente des 6-R am gr\u00f6fsten, die des 7-R etwas kleiner und die des 8-R am kleinsten, aber alle diese sind bedeutend gr\u00f6fser als die \u00fcbrigen Glieder der Reihe. Die \u00fcbrigen oder kleineren Glieder schwanken unter sich, und in ihnen gibt es bisweilen","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythynen beim Menschen.\n61\nSpuren von noch anderen Rhythmen, aber nur selten sind sie mit Sicherheit zu verfolgen.\nEin Beispiel eines intendierten Rhythmus von einem uninten-dierten Rhythmus begleitet.:\n\u00a9\nUl\n\u00a9\nm\nT\u2014<\nII\nN\n\u00a9 .fl \u25a0r-l\n\u00a9 Ttl\nfl pA ^\n\u00a9 .fl\nII\n\u2022 pH\no\nM rfl ^ fl\npfl \u00a9 \u2022 rH\n02\n\u00a9\nH-H\n-u\nfl\npfl\n\u00a9\nfl\n02\ns\n\u00a9\n02\n\u2022 rH\npA\n\u00a9\noo\n02\n-M\nm\n02\nS\n02\nS 2, 5 *\nn \"\u00d6 02\n02 \u00dbJ\npH | I\n02 zD >\nrG \u00d6 fl\npA\n02\n02 rA 5h\nfl 02 b\u00df^\n02\npO\n<1\nfl 02 \u25a0 bo\n\u201c <\u2014t\no\n02\n02\nb\u00df\nfl\nH\n02\nb\u00df\n02\nd\n>6 02 ^ r-\n3 \u00d6\nb\u00df 02\na\ne\n02\n5h\nfl\n\u00a3\nfl\n02\nb\u00df\nfl\n2\n02\n00\n02\nfl\nN\n02\n\u2022 rH\nfl\n02\nSJ\n02\nG\nq\nfl 02 b\u00df fl fl\nb\u00df r 02 -u\n\u00a3fl2pq Ph.\nW rfl\n02 02 fl 02\n\u00f6\n5h\n02\nA3\nfl\n\u2022 rH\n02\nfl\n02\n\u00d6\nfl\n5h\nO\ni>\nfl\n02\n.fl\nP3\npfl 02 fl\nB 02 b\u00df\nfl\n02\n\"fl\n5h\nfl\n\u00a3\nfl\n02\npfl\n:fl\nfl\nN\nfl\n\u2022 rH 02\nfl Ph\n.Sei\n\u00a9 -\n5h\n^ 02\n02 'G\n-i\u2014>\nb\u00df 5h 02\n\u00a9\n\u00a3\nN\n<2\nfl\n\"fl\n\u25a0+H\npfl \u00a9 \u2022 rH 02 pfl fl \u00a9 pfl\nb\u00df\nfl \u00a9\ns\n\u00a9 S\n5,3\nP.\n\u00a9\n\u00a3\n\u00a9\nw\n\"fl\n\u00f6\nfl\n5h\n\u00a9\npfl\nfl\n.fl\nfl\nH-H\n.g\u00a9 t g\nA.w \u00a9 b\u00df 02 fl fl\npfl\n\u00a9\n\u2022 rH r-H H-H\nfl\n\u00a9\n\u00ae . 00 \u00c7\u00d4 \u00a9\n~\"fl\nA PH\n\u00a9 pfl b\u00df \u00a9 fl o\n0 4 273\n\u00a9 5h \u00a9 00 \u00a9 \u2022 fl \u00a9 .h.\nnfl b\u00dfpfl","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\nP. F. Swindle.\nVersuchsperson: Herr Dr. v. Allesch (unmusikalisch).\nDr. v. Allesch machte nach jeder Gruppe eine winzige Bewegung in die Luft, wie wir sie bei Dr. Rupp schon gesehen haben. Nach einigen Probeversuchen gewann ich die \u00dcberzeugung, dafs die Vp. nicht besonders rhythmisch veranlagt war. Aber nachdem sie sich die 5- und 7-Rhythmen etwa 3 2/2 Monate einge\u00fcbt hatte, konnte sie diese Rhythmen sehr gut schlagen, falls sie eine Pause von ungef\u00e4hr 2/5 Sekunde nach jeder Gruppe machte. W\u00e4hrend der 3% Monate hat sie sich, so oft es die Zeit erlaubte, einige Minuten ge\u00fcbt. Die gewonnenen Resultate gen\u00fcgen vollst\u00e4ndig, um die \u00dcbereinstimmung der rhythmischen Bewegungen bei ihr und anderen Versuchspersonen zu zeigen. Einige der gewonnenen Tatsachen folgen.\n1.\tDie letzte Bewegung (aufser der winzigen) der Gruppe ist in den meisten F\u00e4llen st\u00e4rker als die erste.\n2.\tAls die Vp. w\u00e4hrend des Klopfens andauernd erz\u00e4hlte, herrschte keine erkennbare Gesetzm\u00e4fsigkeit der Bewegungen. Die Resultate sind unverst\u00e4ndlich.\n3.\tAls die Gruppen mit Pausen geschlagen wurden, und ohne dafs die Versuchsperson ihren Mund bewegte, zeigte sich die physiologische Notwendigkeit, alle gelernten Rhythmen gleichzeitig zu schlagen.\na)\tNach 66 Gruppen zu je 5 Elementen wurde kommandiert: \u201ezweite!\u201c (d. h. es sollten nun 7-Gruppen geschlagen werden), v. Allesch gab aber zuerst noch 3 Schl\u00e4ge, ehe er die 7-Gruppe begann. Dies versteht sich daraus, dafs die 7-Gruppen vorher subordiniert weitergegangen waren, und dafs er beim 330 ten Schlage gerade in der Mitte einer solchen war, die erst vollendet wurde.\nb)\tNach 55 Gruppen zu je 7 Elementen wurde kommandiert : \u201eerste!\u201c (d. h. es sollten nun 5-Gruppen geschlagen werden). Hier begann v. Allesch die 5-Gruppe sogleich, was damit \u00fcbereinstimmt, dafs mit dem 385 ten Schlage eine subordinierte 5-Gruppe zu Ende war.\nc)\tNach 22 7-Gruppen wurde ohne Kommando eine 8-G gemacht. Die folgende Erkl\u00e4rung und Andeutung der Bewegungsglieder macht dies verst\u00e4ndlich. In den ersten drei 7-Gruppen der Reihe sind die \u00fcbergelagerten 5-Gruppen deutlich, dann kommt eine 6-G oder die n\u00e4chste 5-G ist ein Glied vorw\u00e4rts gesprungen, dann ist in den 11 folgenden","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022 ______________\nUber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n63\n7-Gruppen der 5-R zu verfolgen, dann verschwindet jene Spur der 5-Gruppen bis zu der zwanzigsten 7-G, von welcher ab die Gruppen folgende sind:\n5-G\t5-0\t5-G\t7-0\t7-0\n4-0\t4-0\t4-0\t4-0\t4-0\t4-0\t4-0\n7-0\t7-0\t8-0\t8-0\nFigur 16.\nIn der 8-G scheint das erste Glied f\u00fcr sich zu stehen, und zwar g\u00fcnstigst gerechnet ist es der Akzent einer Gruppe des \u00fcbergelagerten 5-R. Der zweite Akzent einer \u00fcbergelagerten 5-G in der 8-G ist nicht zu bemerken. Er ist in der n\u00e4chsten Gruppe auch nicht zu finden. Aber es ist interessant, dafs nach 30 Bewegungen (zwei Gruppen zu 7 und zwei zu 8 Elementen) diese 8-Gruppen aufgeh\u00f6rt haben, n\u00e4mlich dort, wo die Akzente der 4- und 5-Gruppen zusammengefallen sind.\n4.\tAls die Vp. die 5- und 7-Rhythmen schlagen wollte, ohne Pausen zwischen den Gruppen zu machen, schlug sie die 6- und 8-Rhythmen. Dann als sie, ohne aufzuh\u00f6ren zu schlagen, anfing Pausen zu machen, schlug sie wieder die 5- und 7-Rhythmen, aber der Akzent der Gruppe ist keineswegs ein einfaches Glied, sondern er besteht gew\u00f6hnlich aus einer starken und einer winzigen Bewegung.\n5.\tAls die Vp. nur schlagen und dabei keine besonderen Gruppen machen wollte, schlug sie doch gleichzeitig die 5-, 6-,\n7-\tund 8-Rhythmen. Dafs sie die 5- und 7-Rhythmen schlug, ist leicht zu verstehen, da sie diese sich einge\u00fcbt hatte. Die 6- und\n8-\tRhythmen hat sie sich aber ebenfalls einge\u00fcbt, und zwar auf eine solche Weise, dafs diese Rhythmen zum deutlichen Ausdruck kommen konnten, als die Vp. mit Absicht keine Pausen zwischen den Gruppen machte. Unter diesen Umst\u00e4nden bot sich keine Gelegenheit, die vorhererw\u00e4hnten Bewegungen in die Luft zu schlagen. Die Vp. hat gerade diese Bewegungen benutzt, um die Pausen auszuf\u00fcllen.","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nP. F. Swindle.\na) Wenn man den 5-R aussuchen will, findet man, dafs die Akzente gewisser Gruppen pl\u00f6tzlich zum Vorschein kommen, und oft eine ganze Strecke emporragend bleiben, dafs sie in vielen F\u00e4llen allm\u00e4hlich zu aufserordentlicher Kleinheit\nM\tM","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nUber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n65\n44\n\u00a9\nm\n\u00a9\nN\nsh -+3 <D 5h\n\u25a0O\n\u25a0\n02\nG\nG h\n\u00a9 rG\nG G G ^ \u00ab ^ rG 03 53 03\n\u00a3\nG CB\n\u00a9 \u00a9 -HU> .-I\n\u00a9\nG <\u00ae\n\u00a9\n02\nG\n:c3\na\n\u00a9 -J G \u00a9\n\u2022-5 0 o3 b\u00df\nPo6^ g bi) \u00d6 Q\nG \u00a9 33\n2 \u00f6 o5 \u00e6\n\u00a9 'S rG \u00a3 \u00a9\n\u00e6 H ;o \u00ab q\nS * \u00a9 rG S .2 \u201c> c =P\nG ^\n\u00a9\na.2\nS1^\nc3\n\u00a9\n\u2022pH\n\u00a9 \u00a3 b\u00df \u00a9\nG\no3\nG\n\u00a9\nCB\n\u00a9\nG\nO\n\u00a9\nG\nO\ni\n\u00a9\n\u00a9\nm\nG\n\u00a9\n73\n5h\n42\n05 b\u00df\n-+H\n5h\nO\n\u00a3 o 73 G e5\na a\nrK O\n\u00a9 O ^\n\u00a3[>\n. G\n5h \u00bb r~< \u00a9 \u00a9 G\n\u00e0\n\u00a9\n>\nPl^ G 73 b\u00df.-i\n\u2022 rG \u00a9 ^ po G CD ^\nf* *1-1\n\u00b0o\u00ab\n\u00a9\nH I G.f G [>.\n05\n5h\nG\nb\u00df\n\u2022 rH\nrG \u00a9 73\n_T\nherabsinken, und dafs sie dann weiterhin wieder an Gr\u00f6fse zunehmen.\nb) F alls ein zweiter 5-R anf\u00e4ngt , h\u00f6rt der erste 5-R (in vielen F\u00e4llen) pl\u00f6tzlich auf. Es scheint daher, dafs der erste entweder zur\u00fcck oder vorw\u00e4rts getreten oder gesprungen ist ; gew\u00f6hnlich scheint er vorw\u00e4rts gesprungen zu sein.\nc) Zwei 5-Rhythmen k\u00f6nnen j edoch gleichzeitig fortlaufen , in welchem Falle, dem Aussehen nach, jede Gruppe eines 5-R aus z. B. einer 3-und einer 2-Gruppe besteht.\nEinige kymo-graphische Ergebnisse an Dr. von Allesch (s. Figg.\n17-19).\nDie folgenden zwei Figuren 20 und 21, stellen Beispiele von zusammengesetzten Schlufsakzenten dar. Hier sehen wir eine Art von schlotternden Bewegungen, die bei Tieren und Menschen zu beobachten sind.\nas G \u00a9 \u00a9 \u00a9 73\nb\u00df Ph sh\nft\u00ae\ng \u00a3\nG\t\u00f6\n\u25a0 ^ i: o6 \u00a9\n\u00a9\t73\n5h S3\n__.\t1-7\u2014\\\n\nG 44 \u00a9 G,rH\nCB \u00a9\nG 73 CB _ c3 \u00a9\ngGg\n\u00ae :3\n\u00a9\n73\nG\nG\nO\na I\n'\".P\nG\nG\n\u00a9\ni\n*o\n\u00a9 \u2022 rH\n\u00a9\nG\nrG\nO\n\u00a9 o5\nPh\n\u00a9\n02\n^ G c\u00f4 \u00a9 \u00a9\nG \u00a9 rG \u00a9\nCE\n\u00a9 C\nb\u00df \u00a9 5h G 43 \u00a9 \u00b0*\nG g-P\nSH,r\u201c\n02 JE c5\nO\u2019\u00bb -a\n\u00a9 \u00e7\u00a3> \u00a9 G\n.G \u00a9 G \u00a9 \u00a9 G 73 G G \u00a9\n^ C3 j3\n\u2022 0 ^ 73 \u00a9 $ b\u00df G. .3 O Ph O ce 3\n5h\n\u00a9 rK 02\ns . \u2022\u00a7 S\nPit>-> G .2\u00ab\n^ ^3 rG ^.G73T3 \u00a9\nh\u201c O \u00a9 \u00bb3\t'U>\nG\n\u00a9\nb\u00df\nG\nc5\nb\u00df b\u00dfnu\n-U 33 -h 33 K Ut\n0 2 2 2.2 03 IH CB rQ rG\n^ \u00a9\nb\u00df\n\u00a9\no ^ a ^\nfe - 73 \u00a9\n^ 'P cS C\u00fb\nG\nSxs-gs-Sl-Sl\n\u00a9 G Gp 4\n\u00a9 \u00ae \u00e6 \u00a9\n-+H\n^rG \u00a9\n02\nG\nN\n\u00a9\ns\u00bb 3 * \u00a9 \u00a7 ^ ^ a g g\nSf pu A\u00a9\tMb 3 S\n\u00a9CT 3 0\u00c6-1 \u00a9^ h\n\u00a9\nN\n^ 5h rG \u25a0+=> 05 73 \u00a9 *S H G H \u00bb\nb\u00df G \u00e7j\n\"lits\n. ; \u00ab.S'0 h GflG .\nPh -3 !>\u2022 G rG :P\nOrG. -\nce :oS \u00a9 *\nN\nG\n\u00a9 G P. N Ph\nG \u00a9\n5h\na\n8ph\nG\n\u00a9\nc3\nS Ph\nG\n03 02\n02 \u00a9 \u00a9\n\u2022 . G\n5w-\u00a7\n\u00a902\nr h ^ o \u00a9 \u00f6\u00df 3\n9 5^0 5hQ.S\nPh \u00ae\ns_ o 4M \u00a9 \u00a9 Ch \u00b1 .2 \u00a9\t^h\nO 02 b\u00df73 H b\u00df\nG\nq\nG\n\u00a9\n73\nZeitschr. f. Sinnespbysiol. 50.\n5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nP. F. Swindle\n\u00a9\nm\np\n03\nITi\nII\n4-3 \u2022 tH\n03\nS3\nco\nS-I\n03\nP ^ bcp\nfl\nH P\n0D\nbJ0 03\nP G\n\u2022 r-*\n03\nc5\nG\n03 bC\nG * G rP\nSe \u00a9\n03\n\u00a3\n03\nM\no5 N Ph\n\u00c9H\nO\nP\nP\n\u00e6\n75\nO\n\u00a3\nG\n03 oc\nP\nrH c3\n\u00a9Ph\n75\nc3\nP\noc\n03\n75\n03\nP\n03\nC3\nP\nO\n(M\n13\nbc\nu\n03\nP\nP\n03\nOj\nP\n^ \u2022 rH\nr0 b\u00a3l\n^ oc bc P P bc 03\n\u00a3\n03 ,\nPP\n75\nP\no5\n\u00ab4-i\n03\nA\nP,\nG\nO\n03\n75\n03\n.DD\nP\n03\nOQ\nO\n\u00a3\nOu\n75\nG\nS3\nU\n03\nS-l\n03\n?\nOC\nP 03 bC)P 03\nrP\n03\nH\n03\nP3\nvo\nP\n03\n75\nP\n03\n4-3\nS3\n\u20224-3\n03\nDD\n03\nbc\nP\n03\n75\nP\nP\n03\nP\n44>\nOC\nP DD\n>PP\n03\n\u2022 *-H\n75\n\u00a9\n4-3\nCu\nP\nP\n\u00a9\nbc\no5\nOu\noo\nG\nS3\n\u0153\n\u00a9\nP\n\u2022 rH\n03\nP\n03\nP\n03\nOC\nOC\nP\n75\n03\nrH\n-H\nO\nm\n03\nP\n03\no5\n03\nOu\n4-3\nCQ\n\u2022\u2014I 4-3\n03\n4-3\nP\n03\nN\nP\nOu\n.OC\nP\nP\nU\n03\nP\nH3 C\u00fc ^3\nbCP <1 P\n03 oc\n03\nS3\nP\n03\nO\n(M\nU\nG\nbc\nDD 05\n03 75 m bc\n4-3 ri 0\nP 03 03 S3 \u00e6 44\nP c3\noc\no3\nPh\nfi\n03\nP\nDD\nP H\nP\n03\nm\np\np\n\u2022 rH\nCB\nbc\np\np\nbc\n\u00a9\n\u00a3\n\u00a9\nPP\n\u00a9\nbc\n' rH\nS3\nP\nFigur 21.\nAn dieser Figur sieht man, dafs der Fall im wesentlichsten Punkte sich ebenso beim wie beim 6-R verh\u00e4lt.\nBeim Kreuz gab ich der Vp. ein Kommandowort, blofse Bewegungen zu schlagen\u00bb","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"Uber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n67\n\u00a9\nm\n\u00a9\nS3\nVp. : Herr Pfungst (musikalisch).\n\u2022 Die Vp. konnte die 2-, 3-, 4- und 6-Rhythmen schon vor der \u00dcbung sehr gut schlagen. Sie war auch imstande, verschiedene Kombinationen von diesen erstaunlich genau zu schlagen. Die 16-G bestand bei ihr aus vier 4-Gruppen, die 17- aus vier 4-Gruppen und noch einer starken Bewegung, welche entweder an den Anfang oder an das Ende der grofsen Gruppe fiel. Sie konnte mir sogar immer sagen, ob sie eine gerade oder ungerade Zahl geschlagen hatte.\nSie behauptete zwar, dafs die grofsen Gruppen nur aus solchen sekund\u00e4ren Elementen bestehen k\u00f6nnten. Ferner hielt sie es f\u00fcr einen grofsen Vorteil, dafs sie musikalisch veranlagt ist, auch viel Theorie der Musik studiert hat.\nSie neigte sehr zur Introspektion und zur Kundgabe ihrer Wahrnehmungen schon w\u00e4hrend des Schlagens. Aber das Sprechen st\u00f6rt die Ausf\u00fchrung der Bewegungen. Als Ersatz f\u00fcr das Sprechen hielt die Vp. einen Eisenstab in der linken Hand, und mit ihr gab sie mir ihre Introspektionen kund. Um mir mitzuteilen, dafs sie eine \u00c4nderung mit Absicht machte, brachte sie den Stab in die horizontale Lage, und wenn sie eine unabsichtliche \u00c4nderung bemerkte, brachte sie den Stab in die senkrechte Lage, usw.\nDie kurze Beschreibung der Vp. zeigt, dafs sie f\u00fcr diesen Versuch ihrer Natur nach wenig geeignet war. Meine Aufgabe ihr gegen\u00fcber bestand darin, sie auf bestimmte Weisen zu trainieren,\nRhythmen ohne Untergruppen zu schlagen, und nachher sie zu t\u00e4uschen und wie eine Maschine zu lenken.\nN \u00a9\na'S \u00a9 s\ng'S\nfl o \u00a9\n^ \u00a9 \u00a9 \u00abfl\nw \u00a9\nm ESI\nh \u00a9 S fl\nco ^ O\n\u00a9 r\u00dc\n\u00a9 .5 \u00d6 S\nrfl\nCD ah\n\u00f6S\nCO i_\nCvi \u201e\nfl I\nt fl fl fl fl b\u00df biD H t- \u00a9\n\u00c6:p\n\u00ab\n\u00a9 -3 fl A3\n\u2022i-i o\n\u00a9 .fl M fl\n. \u00a9\nA \u00a3 >.2\n\u00a9\n\u25a0\u00ab\u2019S\n\u2022 r-H\n\u00a9 co\n\u00c4 *\nrfl\n\u00a9 CO\n\u2022 rH\n\u25a0 Sj=\n\u00ab.2 \u00a9 \u00a9\n^3\nj-i\n\u00a9 -P fl\n. HH \u00a9 b\u00df\nA3\n\u00a9\nCO\n5*","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nF. F. Sivindle.\nDer geschichtliche Verlauf ihrer T\u00e4tigkeiten in diesem Versuche ist ziemlich \u00e4hnlich, dem bei Dr. R\u00fcpp, aber es finden sich einige besondere bemerkenswerte Tatsachen in den Resultaten,\nwelche besonders aufkl\u00e4rend sind; manche andere sind nicht so ___________ \u2022 \u2022\ndeutlich. Die unabsichtlichen \u00c4nderungen befolgen meistenteils das Gesetz des Rhythmenwechselns. Eine betr\u00e4chtliche Zahl der absichtlichen \u00c4nderungen folgt ihm ebenso.\nDie folgenden Ergebnisse an Herrn Pfungst sind die lehrreichsten, die ich in seinen Resultaten gefunden habe.\nZu Fig. 23 : Bis \u00e4 (danach gab ich das Kommandowort, den 6-R ohne Pausen zu schlagen) wurde der 5-R mit Absicht geschlagen. Ich habe bei \u00e4 sechs! und nicht elf! gerufen, weil ich nach den eben gemachten Bewegungen wufste, dafs der 11-R (ein unintendierter Rhythmus) deutlich vorhanden war, und ich dachte, dafs der 6-R fehle. \u2014 \u201e\u00e4. S. 1\u201c bedeutet, dafs die Vp. mir ihre Introspektion, dafs eine unabsichtliche \u00c4nderung 1 eintrat, mit dem Eisenstab gegeben hat. \u2014 Die weitere Kundgebung \u201e\u00e4 S. 2\u201c war, obgleich es der Vp. verboten war \u00fcberhaupt zu sprechen, vom Aussprechen des Wortes sieben begleitet.2\nZu Fig. 24: In diesen Bewegungen gibt es einen 7-R, worin die ersten f\u00fcnf 7-Gruppen (absichtlich gemachte 7-Gruppen) deutlich, und die folgenden f\u00fcnf 7-Gruppen (unabsichtliche) minder ausgepr\u00e4gt sind: diese 7-Gruppen sind jedoch ohne Absicht der Vp. weiter gelaufen. Meiner Meinung nach ist ein zweiter vollst\u00e4ndig unintendierter 7-R ebenfalls vorhanden (die Gruppen dieses Rhythmus sind eingeklammert). Ich glaube nicht, dafs (wie es zun\u00e4chst aussieht) die ersten f\u00fcnf 7-Gruppen je aus einer 3- und einer 4-G bestehen, sondern dafs die dritte Bewegung jeder von diesen 7-Gruppen ein Akzent eines zweiten 7-R ist.\nDie Erl\u00e4uterungen zu den weiteren von dieser Vp. herr\u00fchrenden Bewegungen sind den Figg. 25 a\u2014c und 26 a\u2014e (S. 70\u201473) beigegeben.\n1\tWelcher Art diese war, konnte Herr Pfungst mir sp\u00e4ter nicht mehr angeben.\n2\tHieraus darf ich vielleicht entnehmen, dafs die Vp. eine 7- anstatt eine 6-G geschlagen hatte. Sie konnte mir sp\u00e4ter nicht bestimmt sagen, was sie meinte.","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"(11) (6) (6) (11)\nUber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen\n69\nFigur 24.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nP. F. Swindle\n,\u0153 \u00a9 J1 *1 *\u201c\u00e4 \u00c4 \u00e6 \u2014\n,gQ - >\n\u00e6\n\u00a9 \u00f6 co\n\u25a0+=\t\u00a9 T\u2014I\nS b\u00a3\n\u00a9 03 S- \u2022\nr0 73 \u00a9 P\n\u00a9 rfl fH O O .\u00ceH ^ ^ CO \u00a9\ne3\n\u00ab - d\ng rj T-l 7:\nO O \u00f4-\nco \u00a9 a\nf-i .\t'\u2022J\tr\n\u00a9 O ^ ^\nco i \u00a9\n\u00a9 l> C\n''O \u201e Cf'\n\u00a9\t\u00a9 -r-\nh\n\u00a9 \u2022\u2014! p fl' a-\tc\n\u00ee3 ^ S \u00a9 \u00a9 \u00e6\n\u00ae\u00a3 CO r\u00a9 *\u2014I\n\u00a9 * rH\nCO\n\u00a9\nCO\nc3\nQ\n\u00d6 P\n2 2\n\u00a9P\n. S \u00ae-\n\u2018O.o\n03 iO 5h 1 . &\u00a3 ^ \u00a9\n? O \u00a9\n.SP^.S \u00a9 \u00a9 rP rr,\n\u2022r- ,\u00a9 '\n\u00a9 C3\nP3 \u00d60,\n^ -e\n\u00a7t\u2018\nO) O","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n71\nVp.: Herr Dr. K. Le win\n(wenig musikalisch).\nDie folgende Tabelle zeigt den Prozefs, wie die Vp. die Gruppen zu schlagen lernte. Die Gruppen unter der Rubrik \u201eAusgew\u00e4hlte Gruppen\u201c sind die besonderen F\u00e4lle, die ich von Zeit ^ zu Zeit von zuf\u00e4lligen Gruppen ausw\u00e4hlte. Wenn ich z. B. der Vp. das Schlagen der 5-G beizubringen 10 w\u00fcnschte, forderte ich sie auf, ganz nach Belieben irgendwelche Reihen zu schlagen, 0 und wenn sie nun zuf\u00e4llig gerade eine 5-G schlug, liefs ich sie eine Pause von 10 bis\n\u25a0n\n30 Sek. machen und dann wieder schlagen, in welchem Fall sie dann gew\u00f6hnlich eine 5-G schlug. W\u00e4hrend des Prozesses des Schlagens *\u00b0 klopfte ich auf den Tisch in einem anderen Tempo, und die Vp. war angehalten, mir ^ w\u00e4hrend der Pause anzugeben, wie viele Schl\u00e4ge ich gemacht hatte. Diese Aufgabe verhinderte sie, ihre eigenen Bewegungen zu z\u00e4hlen.\nFigur 25c.\nDas Zeichen \u201eo.\u201c bedeutet, dafs die Vp. mindestens eine 5-G gleich nach der betreffenden grofsen Gruppe schlagen sollte. Sie hat noch eine grofse Gruppe geschlagen, bevor sie mit dem 5-R angefangen hat, und die 5-Gruppen haben gerade zu einer der m\u00f6glichen richtigen Zeiten angefangen, n\u00e4mlich 120 Bewegungen nach der letzten Reihe von 5-Gruppen.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nP. F. Swindle.\nFigur 26a,","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n73\nSh\n\u00a9\n\u00a9\nP2\n-p\nrP\n\u00a9\nPh\n>\nSh\n\u00a9\nd\n\u00d6\nO\n\u00a9\nd\nSh\nP\n\u00a3\ntc\np\np\nSh \u00a9 d p :<i.\ncd\nr\u2014\n>\nG \u00a9 \u00a9\nN * *G ^ d) CD\n\u00abs\n\u2022 f\u20141\n>o\nd \u00a9 'S\n5 b\u00df g \u00a3 g8 S P\n\u00e4g.2\n\u00a9 Sh\nr \u00b0\n\u201e rP CU\n\u00ae \u00fc H\n^ Sh H rP ^ ^\nrj h \u00a9\n.2 \u00ae ^\n<D CD \u00a9 r\u2014( CD \u00f6i\u00fc Sh p\n^ \u00a9 \u00a3\no d\nG S \u00b0\nH _Q\n\u00a9 \u00c4 d\n5\u00dfrP 13 P P ~ h-h -HP Sh rP p \u00a9 >\nCO P ^\n\u00a9 , fco73 \u00a3\no^pj\n^ \u2019S pL4\ng^d\n.5 p\n\u00a9 P\n54-1 CD +* \u00a9 2 so Ph\nSh \u00b0\n2 h M\nN go\no\n75.s?s\np d \u00a3 p \u00a9 d\np _Q \u00a9\nPnd \u00a9\n&\u00df\nG P\nSh X) \u00a9\n0 sqP , \u00a9 \u00a9 l>\nd \u00a9 b\u00df d\n\u2022 rH\tO\nN ^\n\u00a3 \u00b0 rS\n^ \u00a9\"\n5 \u00a9 \u00a9\n\u00a9.^f s\n\u2022r1 \u00a9 \u00a9\n; > \u00e6 d o \u00a9 rP d rP u oo \u00fcSP p\nG ^ A \u2022\nM a> .2 ?h\nH _Q -p \u00a9\nH\tH I-1\nP H d rP 08 \u00ab % \u00a9\njO &0 =\u00bb ^\nJ\u00e4 2 a\nr -p -H\n\u00a9 P \u00a9\nCD M P?\nP\n\u2022 r-^ \u00a9\nP.\nP\n\u00a9\nb\u00df\nP","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\n\t\tP. F. Sivindle-\t\nAusgew\u00e4hlte Gruppen\t\tPausen von 10\u201430 Sek.\tAuf die Pause folger Gruppen\n5-G, 4 mal\tausgew\u00e4hlt\t57\t5-G, 4 mal gefolgt\nlo-G, 4 \u201e\t\u00bb\t57\t15-G, 4 \u201e\n15-G, 1 \u201e\t\u00bb\t57\t8-G, 1 \u201e\t\u201e\n8-G, 1 \u201e\t77\t57\t10-G, 1 \u201e\n10-G, 1 \u201e\t57\t57\t10-G, 1 \u201e\t\u201e\n12-G, 2 \u201e\t57\t57\t12-G, 2 \u201e\n12-G, 1 \u201e\t57\t57\t13-G, 1 \u201e\t\u201e\n11-G, 9 \u201e\t57\t57\t11-G, 9 \u201e\n31-G, 4 \u201e\t57\t>7\t31-G, 4 \u201e\n31-G, 1 \u201e\t57\t57\t23-G, 1 \u201e\t\u201e\n23 G, 1 \u201e\t57\t57\t23-G, 1 \u201e\n23 G, 1 \u201e\t57\t57\t31-G, 1 \u201e\n31-G, 1 \u201e\t57\t57\t31-G, 1 \u201e\n7-G, 15 \u201e\t57\t57\t7-G, 15 \u201e\n13-G, 6 \u201e\t57\t57\t13-G, 6 \u201e\n13-G, 1 \u201e\t57\t57\t25-G, 1 \u201e\n31-G, 20 \u201e\t57\t57\t31-G, 20 \u201e\nIch arbeitete dann\t\teinige Minuten\tallein mit den 11-,\n33-, 44-, 55- und 66-Gruppen, und \u00fcbereinstimmend mit meiner Erwartung (meine Erfahrungen an Kakadus liefsen es mich erwarten) war die Vp. nach dieser \u00dcbung f\u00e4hig, den 11-R fehler-\n\u2022 \u2022\nfrei zu schlagen. Vor der \u00dcbung war ihr dies unm\u00f6glich.\nDie Resultate zeigen, dafs meine Methode, die Gruppen des Rhythmus, den ich hervorzubringen w\u00fcnsche, dadurch zu erhalten, dafs ich sie aus zuf\u00e4lligen Gruppen ausw\u00e4hle, in ihrer Anwendung auf den Menschen ebenso erfolgreich ist, wie bei einem Kakadu oder einer Eidechse.\nNachdem eine Vp. solche Einzelgruppengewohnheiten, wie die 11-, 22-, 33-, 44-, 55-, 66- usw. gem\u00e4fs dem angewandten Prinzip erworben hat, treten diese \u00fcbereinandergelagert auf; nur scheinbar sind es regelm\u00e4fsig sich wiederholende 11-Gruppen. Solche Gruppen wie die 11-, welche als Nebenerscheinung beim Rhythmus zustande kommen, haben wir oben Pseudo-Gruppen genannt.\nIch habe diese Methode angewendet, um bei verschiedenen Vpn. Rhythmen zu entwickeln (besonders bei Dr. v. Allesch und mir selbst), und habe immer gute Resultate mit ihr erzielt, welche denen, die ich in der vorhergehenden Tabelle angef\u00fchrt habe, entsprechen, und die ich demnach als typisch ansetzen darf.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nUber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n75\nDie Erscheinungen der \u00fcbereinandergelagerten Rhythmen sowohl wie die schon besprochenen abgesonderten Elemente sind in den Ergebnissen dieser Vp. zu erkennen, aber sie sind hier weniger deutlich als in den Ergebnissen meiner \u00fcbrigen Vpn.\nVp. : Herr Dr. Rieefert (musikalisch).\nNach einer Reihe von sechs 7-Gruppen h\u00e4tte eine 6-G folgen k\u00f6nnen, aber es geschah nicht. Es ist nat\u00fcrlich nicht notwendig, dafs dieser Fall eintritt. Nach einer Reihe von zw\u00f6lf 7 - Gruppen konnte wiederum eine 6-G einsetzen, und diese M\u00f6glichkeit ist sch\u00f6n erf\u00fcllt. Die Endgruppe enth\u00e4lt im ganzen 8 Elemente, aber man bemerke wohl, dafs das sechste Element sehr grofs ist, n\u00e4mlich gerade so grofs wie die Akzente der vorhergehenden 7-G. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dafs das siebente Element klein ist. Das 8. Element ist tats\u00e4chlich so klein, dafs wir es als eine abgesonderte Bewegung anfassen k\u00f6nnen, die nur durch Zufall auf das Kymographionpapier abgeschrieben ist. Wir haben gesehen, dafs diese abgesonderten oder stotternden Bewegungen oft eine Bedeutung haben, wenn sie mit der vorhergehenden Bewegung zu-sammengefafst werden. Wenn wir so in diesem Fall verfahren, erhalten wir dementsprechend einen Akzent f\u00fcr eine 7-G. Das w\u00fcrde heifsen, dafs die 7-G nicht verschwunden ist, obgleich eine ausgesprochene 6-G in sie an ihren eigenen Platz hineingeraten ist. Ebenso k\u00f6nnen wir bei dieser Auffassung der Sache die 7-Gruppen in einer ununterbrochenen Reihe weiter verfolgen.\nZu Fig. 28: In diesem Fall folgt einer Reihe von vier 6-Gruppen eine 7-G. Diese \u00c4nderung erfolgte nicht unwillk\u00fcrlich,\n0)\nUl\n\u00bbo\n-l-J\n\u00f6;\n5s3","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nF. F. Swindle.\nsondern sie war von mir gefordert, und so sind es hier nicht die deutlichen durch Pausen getrennten Gruppen, die uns interessieren, sondern die Gruppen des \u00fcbergelagerten 4-R, dessen Akzente in jedem Fall zu finden sind, aufser in der zweiten 6-G. Die intentionale \u00c4nderung hat nur den f\u00fchrenden oder ausgepr\u00e4gten Teil der Aktivit\u00e4t beeinflufst. Der untergeordnete Teil wurde nicht im geringsten davon ber\u00fchrt.\n6\n4\t44\t4\t44\t4\t44\t4644\t46\nZeit = V5 Sek.\nFigur 28.\nEin anderes Mal folgte eine 6-G einer Reihe von drei 7-Gruppen. Eine 3-G h\u00e4tte folgen sollen, doch ist die Tatsache dabei zu ber\u00fccksichtigen, dafs die 6-G in zwei 3-Gruppen zerlegbar ist. Dieser Wechsel wurde von der Yp. nicht bemerkt. Dies ist ungef\u00e4hr der einzige Fall, wo keine Spur der folgenden Gruppen in den vorhergehenden Gruppenreihen zu finden ist.\nIch will es mit diesen drei typischen F\u00e4llen an Beispielen genug sein lassen, um die gew\u00f6hnlichen Geschehnisse zu illustrieren, die auftraten, wenn die Vp. Rhythmen zu schlagen suchte, indem sie kurze Pausen zwischen den Gruppen machte.\nWenn die Vp. blofs schl\u00e4gt, ohne absichtlich irgendwelche Rhythmen hervorrufen zu wollen, sind die Ergebnisse vielleicht noch bemerkenswerter. Einige Resultate solcher Bewegungsreihen sind folgende:\tzwei\t5-Gruppen\t\u2014\tf\u00fcnf\t4-Gruppen\t\u2014 sechs\n5-Gruppen\t\u2014\tzwei\t3-Gruppen\t\u2014\teine\t2-Gruppe\t\u2014\tdrei\n5-Gruppen\t\u2014\tzwrei\t3-Gruppen\t\u2014\tdrei\t2-Gruppen\t\u2014\tvier\n3-Gruppen \u2014 eine 4-Gruppe.\nIn einer anderen Reihe von blofsen Bewegungen, die aus einer Reihe von sieben 5-Gruppen besteht, f\u00e4ngt zum Anfang der Serie,\tn\u00e4mlich bei der zweiten\tBewegung, ein\t7-R\tvon\nvier 7-Gruppen an, und ein 4-R von acht 4-Gruppen entsteht auch zur gleichen Zeit mit dem 7-R. Dieser Serie von 35 Bewegungen folgt eine kurze Pause, dann folgt eine andere Reihe von gleicherweise 35 Bewegungen. An dieser Pause erleidet der","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Uber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen.\n77\n5-R einen Bruch, w\u00e4hrend die 4- und 7-Rhythmen bei der Pause nicht unterbrochen werden. Er erscheint seltsam, aber der 6-R ist seltener zu finden als sowohl der 4-, 5- wie der 7-R in diesen h\u00f6chst bemerkenswerten 35-Gruppen, denen wir nun unsere Aufmerksamkeit zuwenden wollen.\n\u2022 \u2022\nIn einer Ubungszeit von ca. 15 Minuten brachte ich der Vp. die 5-, 7- und 35-Rhythmen bei. Ich machte hier von derselben Methode Gebrauch, die ich schon bei meinen Tierversuchen anwandte. Um n\u00e4mlich z. B. den 5-R zu lehren, liefs ich die Yp. ganz beliebige Gruppen schlagen, und sobald sie eine 5 G schlug, gab ich das Kommando, das Schlagen einzustellen, bis eine Pause von 10 oder 20 Sek. verstrichen war; dann erst gestattete ich ihr eine andere Gruppe zu schlagen, welche immer wieder eine 5-G war. Ich setzte dies Verfahren so lange fort, bis die vp- eine lange Reihe von 5-Gruppen schlagen konnte. Dann lehrte ich sie auf demselben Wege, den 7- und 35-R zu schlagen. All dies geschah, ohne dafs die Yp. meine Absicht ahnte. Die einzige M\u00f6glichkeit, meine Absicht zu durchschauen, w\u00fcrde darin gelegen haben, dafs sie ihre Bewegungen z\u00e4hlte. Aber sie tat dies nicht.\nIch forderte dann die Vp. auf, blofs zu schlagen. Die Ergebnisse sind die folgenden :\nGruppen von 32, 35, 35, 36, 35, 35, 35, 35, 35, 35, 36, 35 Elementen sind klar abgesetzt durch Endakzente und kurze Pausen. Die Rhythmen der kleineren Gruppen von haupts\u00e4chlich 4, 5 und 7 Elementen sind manchmal jeder der grofsen\n\u2022 \u2022\nGruppen, wie fr\u00fcher beschrieben, \u00fcbergelagert. Eine \u00dcberpr\u00fcfung der Bewegungen offenbart deutlich, dafs jede Abweichung von der 35-G durch die Anwesenheit eines oder mehrerer kleiner Rhythmen gefordert war. Es ist bemerkenswert, dafs in der 36-G das 35. Element, ebenso wie das letzte, stark akzentuiert ist, und dafs es nicht nur einen Akzent von ganz derselben Ausschlagsh\u00f6he hat, sondern \u00fcberdies noch mit einer kleinen schnellen Nebenbewegung verbunden ist.\nWir haben in dieser Reihe von grofsen Gruppen sechs 35-Gruppen, gefolgt von einer 36-G. Wenn wir ber\u00fccksichtigen, dafs diese Gruppen unter dem Einflufs von gewissen \u00fcbergelagerten Rhythmen sind, d\u00fcrfen wir schreiben: 35/5=7 und 36/6=6, oder: nach sechs 7-Gruppen folgt eine 6 G. Diese \u00fcbergelagerten Gruppen k\u00f6nnen nicht \u00fcberall mit Sicherheit verfolgt werden,","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nP. F. Swindle.\naber hin und wieder sind sie nichtsdestoweniger ganz deutlich. Demgem\u00e4fs w\u00fcrde die letzte Bewegung der 36*G ein abgesondertes Element des \u00fcbergelagerten 6-R sein.\nHiermit wollen wir die Diskussion der Einzelergebnisse an den verschiedenen Vp. beschliefsen.\nMeinen herzlichsten Dank spreche ich diesen meinen Vpn. aus, die sich f\u00fcr die Arbeit ausnahmslos aus eigener Initiative meldeten und sich ihr mit grofser Gef\u00e4lligkeit und Ausdauer widmeten.\nFerner f\u00fchle ich mich Herrn Geheimrat Stumpe gegen\u00fcber zu besonderem Dank verpflichtet, da er mir nicht nur einen Arbeitsraum und die f\u00fcr meine Versuche notwendigen technischen Hilfsmittel freundlichst \u00fcberwies, sondern auch meiner Arbeit eine kritische Durchsicht widmete. Ebenso schulde ich Herrn stud. Friedl\u00e4nder f\u00fcr seine Hilfe bei der Redaktion dieser wie der vorigen Arbeit aufrichtigen Dank.","page":78}],"identifier":"lit33652","issued":"1919","language":"de","pages":"42-78","startpages":"42","title":"\u00dcber mechanische Bewegungsrhythmen beim Menschen","type":"Journal Article","volume":"50"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:50:56.558934+00:00"}