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N. Vaschide et Cl. Vurpas: Délire par introspection mentale. Nouvelle iconographie de la Salpetrière. 1901. / Délire par introspection. Centralblatt für Nervenheilkunde u. Psychiat. 24 (138 u. 139), 385-408 u. 475-490. 1901.

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{"created":"2022-01-31T16:36:59.074079+00:00","id":"lit33686","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Aschaffenburg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 157-158","fulltext":[{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n157\nstante wachsen. Auf die daran sich schliefsenden eingehenden und sehr beachtenswerthen Ausf\u00fchrungen des Verf.\u2019s \u00fcber die \u00f6konomische Werthlehre und das Grenznutzengesetz (namentlich in der Fassung von Wieseks) kann hier nur im Allgemeinen hingewiesen werden.\nSo bedenklich a limine ein Versuch erscheinen mag, innerhalb eines kurzen Referates zu einer gedankenreichen Theorie Stellung zu nehmen, so glaubt doch der Ref. einige kritische Bemerkungen nicht unterdr\u00fccken zu sollen. Bei aller dankbaren Hochsch\u00e4tzung, die der Ref. dem Logiker und Psychologen Brentano entgegenbringt, kann er den soeben angedeuteten timologischen Voraussetzungen nicht zustimmen. Ein Analogon des evidenten Urtheils giebt es auf dem emotionalen Gebiete gewifs, man mag es nun (was n\u00e4her zu untersuchen w\u00e4re) in der Function eines selbstsicher urtheilenden Gewissens, einer festgegr\u00fcndeten Gef\u00fchlsanlage (Werthdisposition) oder einer dauernden Willensrichtung (Gesinnung) suchen. Allein zur Sicherung und Begr\u00fcndung dieser Thatsache bedarf es nicht im Mindesten der constructiven Annahme eines Liebens, das weder ein F\u00fchlen, noch ein Wollen, noch ein Urtheilen ist, das keine Intensit\u00e4t besitzt, und bei alledem absolut sichere und verbindliche Werthungsacte vollzieht, somit die Richtung des Handelns bestimmt. Wozu die unbegreifliche Behauptung, dafs intensit\u00e4tsbesitzende Lust nur aus physischen Inhalten (wTozu auch die gesammte Kunst geh\u00f6ren solle, S. 16) fliefse, w\u00e4hrend die th\u00e4tige Liebe zur Wissenschaft und zur Erkentnifs an sich kein lustvoller Inhalt sei ; wozu ferner die Annahme richtiger und unrichtiger (!) Gem\u00fcths-acte? Keinem modernen Werththeoretiker f\u00e4llt es ein, die Lust in abstracto f\u00fcr das prim\u00e4re Gut zu erkl\u00e4ren, vielmehr ist es allgemeine Ueberzeugung geworden (auch Bentham vertrat dieselbe), dafs die gegebenen Inhalte, seien sie nun physische oder psychische Data, G\u00fcter seien, wenn sie von actueller oder dispositioneller Lust begleitet dem Subject sich darbieten. Will man nun unter den gegebenen Inhalten, welche G\u00fcter sind, eine timologische Rangordnung begr\u00fcnden \u2014 und das ist die Kernaufgabe der Werththeorie \u2014 so bringt die Entgegensetzung von sinnlicher Lust (mit Intensit\u00e4t) und intensit\u00e4tslosem, richtigen Lieben des wahren Urtheilens als petitio principii nicht um einen Schritt weiter.\nHaben wir damit unseren Bedenken gegen das psychologische Fundament der KRAus\u2019schen Werththeorie Ausdruck gegeben, so obliegt uns andererseits, den Scharfsinn und wissenschaftlichen Ernst des Verf.\u2019s in der Durchf\u00fchrung des Einzelnen dankbar anzuerkennen. Gerade die Ethik und ihre Grenzgebiete waren in letzter Zeit so oft Gegenstand popul\u00e4r-literarischen Strohdreschens, dafs eine logisch subtile Arbeit, wie die vorliegende, eine wahre Erholung gew\u00e4hrt.\tKreibig (Wien).\nN. Vaschide et Cl. Vurpas. D\u00e9lire par introspection mentale. Nouvelle iconographie de la Salp\u00e9tri\u00e8re. 1901.\n\u2014 \u2014 D\u00e9lire par introspection. Centralblatt f\u00fcr Nervenheilkunde u. Psychiat. 21 (138 u. 139), 385\u2014408 u. 475\u2014490. 1901.\nDem in dieser Zeitschrift (27, S. 302) berichteten Falle f\u00fcgen die beiden Verff. merkw\u00fcrdigerweise, ohne auf die einzelnen inhaltlich sehr \u00e4hnlichen","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nLiteraturbericht.\nAufs\u00e4tze hinzuweisen, zwei weitere Krankengeschichten hinzu. Die in der deutschen Zeitschrift ver\u00f6ffentlichte Beschreibung \u00e4hnelt bis in viele Einzelheiten hinein dem italienischen Falle, ohne indessen identisch zu sein. Auch diese Kranke ist 50 Jahre alt, Trinkerin und in der Menopause. Sie entwickelt die gleichen Ideen, aus Eisen zu sein. Eine ungemein sorgf\u00e4ltige Untersuchung aller Sinnesempfindungen zeigte keine nennenswerthen Abweichungen von der Norm; nur die Wahlreactionen waren k\u00fcrzer als die einfachen; bei letzteren wirkte offenbar die Besch\u00e4ftigung mit den wahnhaften Ideen ablenkend. Die Verff. schlielsen aus ihren Beobachtungen, dafs die Besch\u00e4ftigung mit den Vorg\u00e4ngen im eigenen K\u00f6rper dem Gesunden fernliege. Der Kranke aber ziehe aus an und f\u00fcr sich richtigen aber falsch gedeuteten Wahrnehmungen seine phantastischen Schl\u00fcsse. Ob es nothwendig ist, diese F\u00e4lle f\u00fcr sich zu betrachten, vor Allem, ob sie wirklich den Namen \u201eintrospectives Delir\u201c (Delir der Selbstbeobachtung) verdienen, ist zweifelhaft. Diese Neigung, sich selbst und den eigenen K\u00f6rper zu analysiren, ist, wie die Verff. auch selbst bemerken, ein Symptom, das verschiedenen Krankheiten sehr verschiedener Art zukommt. Etwas besonders Bemerkenswerthes kann ich an all den F\u00e4llen trotz der minuti\u00f6sen Detailschilderung nicht finden. Aschaffenburg (Halle).\nWilhelm Weygandt. Atlas und Grundrifs der Psychiatrie. Mit 21 farbigen\nTafeln nach Originalen v. Maler Joh. Fink u. \u00fcber 200 Textabbildungen.\nLe h mann\u2019s Medicin. Handatlanten 27. M\u00fcnchen, J. F. Lehmann. 1902. 663 S. 16,00 Mk.\nIn zutreffender W\u00fcrdigung der Bedeutung der Anschauung f\u00fcr den akademischen Unterricht sowie den Selbstunterricht im Gebiete der Medicin giebt die Verlagsbuchhandlung seit einigen Jahren eine Reihe der verschiedensten Handatlanten heraus. Der Verlag hat damit einen grofsen Erfolg erzielt, den er auch v\u00f6llig verdient hat, wie das bereits fr\u00fcher an dieser Stelle Ref. gelegentlich einer Besprechung von Jacob, \u201eAtlas des gesunden und kranken Nervensystems\u201c, hervorgehoben hat.\nDafs die Absicht bestand, auch die Psychiatrie in der gleichen Weise zu bearbeiten, war bereits lange bekannt; und Ref. war, offen gesagt, sehr gespannt auf den Ausfall dieses Experiments ; denn ein solches war das Unternehmen nach den bisherigen Versuchen, bei der klinischen Psychiatrie ein besonderes Gewficht auch auf die Illustrationen zu legen.\nSoeben ist nun der Atlas von Weygandt erschienen, der aufser einer Reihe von Tafeln fast 300 Abbildungen im Text bringt. Die Abbildungen sind \u00fcberwiegend gut, sowohl bez\u00fcglich der Auswahl als auch der technischen Wiedergabe. Sie betreffen Kranke, Schriftproben, Curven, Anstaltspl\u00e4ne, Pr\u00e4parate der makroskopischen und mikroskopischen Anatomie, sind also recht vielseitig ; was sich zur Zeit illustrativ wiedergeben l\u00e4fst, das ist hier mit Erfolg dargestellt. Ref. hat bei ihnen die Probe aufs Exempel gemacht, indem er eine Reihe von Abbildungen seinem Oberpfleger und einem Stationspfleger vorlegte: in der Mehrzahl der F\u00e4lle gaben diese seit Jahren angestellten Pfleger sofort an, welchem unserer Kranken dieser oder jener abgebildete Fall gleiche; in einzelnen F\u00e4llen stellten sie auch eine meist richtige Diagnose. Von den farbigen Tafeln sind diejenigen,","page":158}],"identifier":"lit33686","issued":"1902","language":"de","pages":"157-158","startpages":"157","title":"N. Vaschide et Cl. Vurpas: D\u00e9lire par introspection mentale. Nouvelle iconographie de la Salpetri\u00e8re. 1901. / D\u00e9lire par introspection. Centralblatt f\u00fcr Nervenheilkunde u. 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