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{"created":"2022-01-31T16:10:17.402221+00:00","id":"lit33692","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 222","fulltext":[{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"222\nLiteraturbericht.\nDugas. L\u2019ent\u00eatement: Etnde psychologique. Rev. philos. 51 (6), 581\u2014569. 1901.\nDie Starrk\u00f6pfigkeit erscheint in zwei Formen, einer positiven und einer negativen. H\u00e4ufiger ist sie eine \u201enolont\u00e9\u201c als \u201evolont\u00e9\u201c. Der Starrk\u00f6pfige thut das nicht, was er in seiner innersten Seele f\u00fcr nat\u00fcrlich und vern\u00fcnftig h\u00e4lt. Er will keinem Anderen weichen, noch gehorchen. Er sucht Vernunftgr\u00fcnde f\u00fcr sein Handeln, errichtet sich ein System der F\u00fchrung, das er bis zum Aeufsersten befolgt. Die Starrk\u00f6pfigkeit ist eine Eigenliebe, welche die nat\u00fcrlichsten Gef\u00fchle \u00fcberschreitet, ihnen nicht folgen will, der es aber niemals gelingt, sie zu unterdr\u00fccken. Es besteht eine Analogie zwischen dem Starrk\u00f6pfigen, welcher sich darauf steift, nicht zu wollen, was er w\u00fcnscht, und dem Abulischen, welcher handeln will, aber nicht kann. Im Grunde genommen fehlt beim Starrk\u00f6pfigen der eigentliche Wille: er str\u00e4ubt sich gegen das Fassen eines Plans. Er ist ein langsamer Geist. Dabei braucht es ihm nicht an Kraft, Gewissenhaftigkeit und Tiefe zu fehlen. Er w7ill seines Willens doppelt sicher sein. In diesem Falle folgt er ihm. Er m\u00f6chte weniger ein bestimmtes Ziel erreichen, als vielmehr die Unabh\u00e4ngigkeit seines Willens sich bewahren.\nDie Starrk\u00f6pfigkeit ist aber auch etwas Positives. Sie offenbart sich als ein roher Wille mit schrecklichen Ausbr\u00fcchen. Ebenso wie der Starrk\u00f6pfige sich weigert, den einfachsten Entschlufs zu fassen, ergreift er ohne Zaudern den phantastischen, der seinem Charakter und Geschmack am meisten entgegengesetzt ist. Er wird zum Maniakalischen. Er vergeudet alsdann in einem Augenblick, was er an Kraft angesammelt hatte. Er f\u00fchlt sich gezwungen zu handeln, wenn er sich noch nicht \u00fcberzeugt hat, sich zu entschliefsen, wenn er seinen Entschlufs noch nicht gefafst hat.\nIn summa ist der Wille des Starrk\u00f6pfigen charakterisirt durch die Schwierigkeit, sich zu entfalten, und durch die Leichtigkeit, mit welcher er sich den gr\u00f6fsten Excessen hingiebt.\nEs folgen noch Vergleiche zwischen dem Starrk\u00f6pfigen und Schmiegsamen.\tGiessler (Erfurt).\nX. Kaspail. Les ruses maternelles chez les animaux. Rev. scient 16 (3),\n80\u201484. 1901.\nDer vorliegende etwas d\u00fcrftige Bericht bezieht sich ausschliefslich auf Kaninchen, Hasen und Rehe. Viele derartige Thatsachen sind den J\u00e4gern sehr wohl bekannt, und es ist zu bedauern, dafs die Thierpsychologen bisher so wenig Erkundigungen bei diesen Praktikern eingezogen haben.\nGiessler (Erfurt).","page":222}],"identifier":"lit33692","issued":"1902","language":"de","pages":"222","startpages":"222","title":"Dugas: L' ent\u00eatement: Etude psychologique. Rev. philos. 51 (6), 561-569. 1901","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:10:17.402226+00:00"}