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E. Hering: Ueber die Herstellung stereoskopischer Wandbilder mittels Projectionsapparates. Pflüger's Archiv 87, 229-238. 1901

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{"created":"2022-01-31T16:40:21.995471+00:00","id":"lit33696","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 224-225","fulltext":[{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"224\nLiteraturbericht.\nsation beeinflussen soll, so scheint zun\u00e4chst dieser Begriff der Ueber-compensation nicht gl\u00fccklich gew\u00e4hlt. Von einer solchen w\u00fcrde man doch mit Recht dann sprechen, wenn das vertical Empfundene als geneigt im Sinne der Kopfdrehung beurtheilt, also, falls die impulsive Umwerthung bereits wirksam war, f\u00e4lschlich nochmals corrigirt und demgem\u00e4fs eine der Kopfneigung entgegengesetzt gerichtete Linie f\u00fcr die richtige Verticale angesehen w\u00fcrde. Dies ist aber gerade bei starker Neigung des Kopfes nicht der Fall. Aufserdem l\u00e4fst sich f\u00fcr die \u201eimpulsive\u201c Umwerthung kaum ein anderes ausl\u00f6sendes Moment als die Empfindung der Kopfdrehung, f\u00fcr die durch Unterscheidung von Oben und Unten veranlafste Ausdeutung des Netzhautbildes schwerlich ein anderer Effect als eine \u201eimpulsive Umwerthung der Netzhautraumwerthe\u201c denken, so dafs es sehr nahe liegt, die beiden zur Erkl\u00e4rung herangezogenen Factoren in ein Ver-h\u00e4ltnifs von Ursache und Wirkung zu bringen und nur die erstere als Er-kl\u00e4rungsprincip beizubehalten.\tD\u00fcrr (Leipzig).\nE. Hering. Ueber die Herstellung stereoskopischer Wandbilder mittels Pro-jectionsapparates. Pfl\u00fcger\u2019s Archiv 87, 229\u2014238. 1901.\nDie von Rollmann und d\u2019Almeida eingef\u00fchrte Methode der Stereoskopie, bei welcher die beiden stereoskopischen Zwilhngsbilder mit verschiedenen Farben, das eine etwa mit rothen, das andere mit blauen Linien, auf dieselbe schwarze Tafel gezeichnet und durch entsprechend verschieden gef\u00e4rbte Medien, mit dem einen Auge also durch ein rothes, mit dem anderen durch ein blaues Glas betrachtet werden, unterscheidet Hering principiell von derjenigen, seiner Meinung nach nicht als Ergebnifs theoretischer Ueberlegung gefundenen Methode, bei welcher die Doppelbilder ebenfalls in verschiedenen Farben auf dieselbe Fl\u00e4che eines hellen Hintergrundes entworfen werden. W\u00e4hrend n\u00e4mlich bei jener das mit rothem Glas bewaffnete Auge nur das in rotlier Farbe entworfene Bild, das blau oder gr\u00fcn bewaffnete Auge nur das blau bezw. gr\u00fcn gezeichnete Bild sieht, verh\u00e4lt sich bei dieser alles umgekehrt. Nach der ersteren Methode gelingt Hering die Herstellung stereoskopischer Wandbilder, indem er zwei Projectionsapparate ben\u00fctzt, die beiden Bilder eines f\u00fcr die gew\u00f6hnlichen stereoskopischen Apparate passenden Doppel-Diapositivs mittels eines durch die Mittellinie der Glasplatte gef\u00fchrten Schnittes von einander trennt und je eines in einen der beiden Projectionsapparate einsetzt. Bringt er nun vor dem Objectiv des einen Apparates ein rothes, vor dem des anderen ein gr\u00fcnes Glas an, so entwerfen die beiden Apparate die stereoskopischen Doppelbilder in verschiedenen Farben an derselben Stelle der Wand, wo sie durch einen Klemmer, der ein rothes und ein gr\u00fcnes Glas enth\u00e4lt, als ein k\u00f6rperlicher Gegenstand gesehen werden.\nNach der zweiten Methode gelangt Hering zu gewissen Resultaten mit nur einem Projectionsapparat, indem er zwei f\u00fcr stereoskopische Vereinigung bestimmte Figuren auf denselben Theil einer farblosen Gelatineplatte, die eine mit rother, die andere mit gr\u00fcner Anilinfarbe \u00fcbereinander zeichnet und als farbige Medien, durch welche der Beobachter zu blicken hat, L\u00f6sungen derselben farbigen Tinten in Glasgef\u00e4fsen mit geschliffenen planparallelen Wandungen ben\u00fctzt. F\u00fcr Demonstrationen vor","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n225\neinem gr\u00f6fseren Zuh\u00f6rerkreis scheint ihm diese Methode weniger geeignet in Folge der Schwierigkeit, die Zeichnungen mit der bei bedeutender Ver-gr\u00f6fserung n\u00f6thigen aufserordentliehen Sauberkeit auszuf\u00fchren. Diese Schwierigkeit aber findet er beseitigt durch eine Erfindung von Petzold in Chemnitz. Dieser ben\u00fctzt statt einer Platte, auf der die beiden Doppelbilder \u00fcbereinander gezeichnet sind, zwei aufeinandergelegte Platten, auf deren jeder die entsprechende Zeichnung mit besonderer Farbe photographisch (mit H\u00fclfe von Chromgelatine und Anilinfarben) hergestellt wird. Nur die nicht ganz gel\u00f6ste Schwierigkeit einer \u00fcbereinstimmenden F\u00e4rbung der Diapositive und der entsprechenden Medien, durch wmlehe die Bilder betrachtet werden m\u00fcssen, veranlafst Hering, dieser letzteren Methode der farbigen stereoskopischen Projection auf hellen Hintergrund mittels eines einzigen Projectionsapparates nicht ohne Weiteres den Vorzug vor der zuerst beschriebenen Methode einzur\u00e4umen.\tD\u00fcrr (Leipzig).\nBourdon. La distinction locale des sensations correspondantes des deux yeux.\nBulletin de la Soci\u00e9t\u00e9 scientifique et m\u00e9dicale de l\u2019ouest 9 (1). 1900.\nVerf. besch\u00e4ftigt sich mit der Frage nach der M\u00f6glichkeit einer unmittelbaren Beziehung monocular aufgefafster Lichteindr\u00fccke auf das per-cipirende Auge. Das aus einer Verschiebung des scheinbaren Meridians beim Uebergang von binocularer zu monocularer Beobachtung erschlossene Wissen um das Sehen mit dem linken oder rechten Auge betrachtet er nicht als entscheidend f\u00fcr die aufgeworfene Frage, da jene Verschiebung eine Function des Doppelauges, eine Folge der Convergenz\u00e4nderung sei. Er bem\u00fcht sich daher, bei den Versuchen, die er zur L\u00f6sung des Problems anstellt, den sch\u00e4dlichen Einflufs solcher Convergenz\u00e4nderung auszuschalten, indem er entweder das Urtheil, ob mit dem rechten, dem linken oder beiden Augen, gesehen werde, schneller zu gewinnen sucht, als Aenderungen der Augenstellung sich vollziehen k\u00f6nnen, oder durch dauernde binoculare Fixation eines Objects die Augen in bestimmter Convergenz festh\u00e4lt, w\u00e4hrend ein zweites Object bald vom rechten, bald vom linken, bald von beiden Augen gesehen wird. Um in raschem Wechsel das Beobachtungsobject jedem Auge verschwunden und wieder erscheinen zu lassen, l\u00e4fst er zwrei rechteckige schwarze Scheiben gleich den Fl\u00fcgeln einer Windm\u00fchle, welche neben einander und entgegengesetzt gerichtet auf einer horizontalen Axe befestigt sind, zwischen dem Beobachter und dem Gegenstand rotiren und beobachtet die Ver\u00e4nderungen der Empfindung, wenn bald die rechte bald die linke Scheibe dem entsprechenden Auge die Beizung abschneidet. Die Versuche finden im Dunkeln statt. Er constatirt zun\u00e4chst eine Verdunklung derjenigen Seite des leuchtenden Objects, welche dem gerade verdeckten Auge zun\u00e4chst liegt und eine von der anderen Seite herkommende Aufhellung, wenn das Auge wieder freigegeben wird. L\u00e4fst er nun die beiden rotirenden Fl\u00fcgel so schnell sich drehen, dafs er den Wechsel der Verdunklung nicht mehr verfolgen kann und h\u00e4lt dann den Apparat an, ohne seine augenblickliche Stellung zu kennen, so glaubt er aus der Sicherheit und Bichtigkeit einer Entscheidung dar\u00fcber, ob mit dem rechten, dem linken oder beiden Augen gesehen werde, einen Bewreis f\u00fcr die Nichtidentit\u00e4t eorrespondirender Netzhauteindr\u00fccke hinsichtlich ihrer Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 20.\t15","page":225}],"identifier":"lit33696","issued":"1902","language":"de","pages":"224-225","startpages":"224","title":"E. Hering: Ueber die Herstellung stereoskopischer Wandbilder mittels Projectionsapparates. Pfl\u00fcger's Archiv 87, 229-238. 1901","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:40:21.995476+00:00"}

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