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Näcke: Einge innere somatische Degenerationszeichen bei Paralytikern und Normalen, zugleich als Beitrag zur Anatomie und Anthropologie der Variationen an den inneren Hauptorganen des Menschen. Allgem. Zeitschr. für Psychiatrie 58, S. 1009-1078. 1900

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{"created":"2022-01-31T16:37:29.108274+00:00","id":"lit33709","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 239-240","fulltext":[{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n239\nzur Pr\u00fcfung benutzte Tafel oder entfernt von ihr stellt. F\u00e4lschlicherweise wurde aus diesem Verhalten fr\u00fcher auf Simulation geschlossen.\nDie Erm\u00fcdungseinschr\u00e4nkung fafst Verf. als neurasthenische Erscheinung auf.\nHervorzuheben sind die interessanten Beobachtungen, die Wilbrandt \u00fcber das Verhalten der Erholung der Retina im Dunkelraume gemacht hat.\nMeist sind cutan\u00e9 An\u00e4sthesien combinirt mit sensorischen St\u00f6rungen, speciell mit Gesichtsfeldeinengung; diese Combination findet sich bei den F\u00e4llen, die entweder reine Hysterie sind oder hysterische Z\u00fcge tragen. Diese Combination spricht gegen Simulation, wenngleich die beiden Symptome keine objectiven Symptome im strengen Sinne des Wortes sind. Aber was ist objectiv in der Psychiatrie? fragt Verf. mit Oppenheim.\nWas von den An\u00e4sthesien, gilt auch von den hysterischen L\u00e4hmungen ; sie sind nach Gelenkabschnitten abgegrenzt. Neben der L\u00e4hmung findet sich oft eine Aufhebung des Muskel- und Lagegef\u00fchls.\nEine grofse Schwierigkeit bietet in nicht seltenen F\u00e4llen die Unterscheidung der Simulation und Krankheit, da die Symptome meist psychisch bedingte, nicht objective sind. Zudem verschieben sich manchmal die Grenzen zwischen Krankheit und Simulation so, dafs es nur theoretisch, aber nicht praktisch im Einzelfalle m\u00f6glich ist, eine Entscheidung zu treffen. Volle Simulation h\u00e4lt er f\u00fcr selten.\nDie beste Therapie ist, wenigstens in den leichteren F\u00e4llen, allm\u00e4hliche Wiedergew\u00f6hnung an Arbeit. Wirksamer ist die Prophylaxe. Sie wirkt, weil eine Unfallsneurose nicht die notliwendige, unausbleibliche Folge eines jeden Unfalls ist. Vor Allem tragen die schon oben erw\u00e4hnten, psychischen Momente zur Entwickelung und Fixirung der Neurose bei, und hiergegen mufs man bei Zeiten einschreiten. Der behandelnde Arzt sollte daher neurologisch und vor Allem psychiatrisch soweit geschult sein, um die psychische Entwickelung der Neurosen zu verstehen. Man mufs sie im Keime ersticken, vor Allem jede sch\u00e4dliche Suggestion vermeiden.\nDiese kurze Inhaltsangabe der lesenswerthen Arbeit d\u00fcrfte f\u00fcr die Leser dieser Zeitschrift gen\u00fcgen; aus ihr ergiebt sich, welch gewichtige Rolle Verf. den psychischen Factoren bei der Entstehung, Ausbildung, Behandlung, Begutachtung der traumatischen Neurosen mit Recht zumifst, und eben deshalb erscheint eine so ausf\u00fchrliche Besprechung an dieser Stelle durchaus gerechtfertigt.\tErnst Schultze (Andernach).\nN\u00e4cke. Einige innere somatische Degenerationszeichen bei Paralytikern und Normalen, zugleich als Beitrag zur Anatomie und Anthropologie der Variationen an den inneren Hauptorganen des Menschen. Allgem. Zeitschrift f\u00fcr Psychiatrie 58, S. 1009\u20141078. 1900.\nW\u00e4hrend die \u00e4ufseren Degenerationszeichen des Menschen seit Langem eingehend bearbeitet sind, hat auf innere Degenerationszeichen bisher kaum Jemand n\u00e4her geachtet, wohl aus dem Grunde, weil man sie nur selten bei Lebzeiten des Betreffenden zu sehen bekommt. N\u00e4cke hat die Frage jetzt angeschnitten und Herz, Lunge, Leber, Niere und Milz daraufhin untersucht; er berichtet \u00fcber 100 und mehr Paralytiker, w\u00e4hrend er den Befund bei psychisch Normalen von Nauwerk erhalten hat. Leider kennen wir","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\nLiteraturberich t.\nbisher die normale Variationsbreite in der Gestalt der inneren Organe ihren Theilen und Geweben gar nicht. Abgesehen von der Leber fand NL bei s\u00e4mmtliehen Organen auf Seiten der Paralytiker die wichtigeren Anomalien zahlreicher als bei Normalen. Bis zu einem gewissen Grade nimmt\nferner die Zahl der inneren Entartungszeichen mit der der \u00e4ufseren zu. Somit w\u00e4re ein weiterer Schritt vorw\u00e4rts gethan, um den wahren Connex der Paralyse mit Degenerationszust\u00e4nden darzulegen und das Bestehen des invaliden Gehirns der meisten Paralytiker immer wahrscheinlicher zu machen. Ei blich Belastete sind wahrscheinlich h\u00e4ufiger unter den Luetikern als nicht Belastete ; erblich Belastete besitzen eine weitere Verbreitung der inneren Stigmata als die nicht belasteten Paralytikern, womit die nahe Verwandtschaft von erblicher Belastung mit degenerativen Zust\u00e4nden von Neuem nahe gelegt ist. N. giebt dann an, was er als innere Stigmata auf-gefafst haben will, und h\u00e4lt diese dann f\u00fcr wichtiger als die \u00e4ufseren. Die inneren Degenerationszeichen sind alle nur seltenere Abweichungen und ihre Wichtigkeit bekundet sich dadurch, dafs sie h\u00e4ufiger, verbreiteter und in st\u00e4rkerem Grade auftreten als bei Normalen, bei den Paralytikern, Geisteskranken etc., also bei solchen, die wir, wie er, den Entarteten zurechnen d\u00fcrfen. Im Ganzen beeinflussen die sog. inneren Degenerationszeichen viel mehr den K\u00f6rper als die \u00e4ufseren; sie sind also wichtiger und verdienen mehr den Namen erster Stigmata als die fast durchweg hierbez\u00fcglichen gleichg\u00fcltigen \u00e4ufseren. Daher sollte mehr auf sie geachtet werden.\tUmpfenbach.\nvon Scheenck-Notzing. Die Frage nach der verminderten Zurechnungsf\u00e4higkeit. Archiv f\u00fcr Criminal-Anthrop. 8, S. 57\u201484. 1901,\nVerf. behandelt die Frage nach ihrer Entwickelung und ihrem gegenw\u00e4rtigen Standpunkt, um dann einige eigene thats\u00e4chliche Beobachtungen, die zum Theil recht interessant sind, zu geben. Im deutschen Reichsstrafgesetzbuch giebt es nur zwei M\u00f6glichkeiten, die Zurechnungsf\u00e4higkeit und die Unzurechnungsf\u00e4higkeit. Dies entspricht nicht den praktischen Verh\u00e4ltnissen und Erfordernissen. Es giebt bekanntlich Uebergangs-zust\u00e4nde zwischen Gesundheit und Geisteskrankheit; eine scharfe Grenze zwischen geistiger Gesundheit und Krankheit ist oft schwer zu ziehen. Hier kann man oft nicht anders, als eine verminderte Zurechnungsf\u00e4higkeit annehmen. Juristisch hilft man sich dann mit den \u00fcblichen mildernden Umst\u00e4nden. Das praktische Bed\u00fcrfnifs verlangt aber mehr, bisher leider ohne Erfolg. Darum heilst es wmiter k\u00e4mpfen ! Auf die F\u00e4lle von Scheenck n\u00e4her einzugehen, ist hier nicht der Ort. Sehr schwierig wird es \u00fcbrigens sein, die Unzurechnungsf\u00e4higkeit, wie Scheenck es thut, nach Procenten zu berechnen, analog der Erwerbsunf\u00e4higkeit.\tUmpfenbach.","page":240}],"identifier":"lit33709","issued":"1902","language":"de","pages":"239-240","startpages":"239","title":"N\u00e4cke: Einge innere somatische Degenerationszeichen bei Paralytikern und Normalen, zugleich als Beitrag zur Anatomie und Anthropologie der Variationen an den inneren Hauptorganen des Menschen. Allgem. Zeitschr. f\u00fcr Psychiatrie 58, S. 1009-1078. 1900","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:37:29.108280+00:00"}

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