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{"created":"2022-01-31T16:39:18.530121+00:00","id":"lit33710","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 240","fulltext":[{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\nLiteraturberich t.\nbisher die normale Variationsbreite in der Gestalt der inneren Organe ihren Theilen und Geweben gar nicht. Abgesehen von der Leber fand NL bei s\u00e4mmtliehen Organen auf Seiten der Paralytiker die wichtigeren Anomalien zahlreicher als bei Normalen. Bis zu einem gewissen Grade nimmt\nferner die Zahl der inneren Entartungszeichen mit der der \u00e4ufseren zu. Somit w\u00e4re ein weiterer Schritt vorw\u00e4rts gethan, um den wahren Connex der Paralyse mit Degenerationszust\u00e4nden darzulegen und das Bestehen des invaliden Gehirns der meisten Paralytiker immer wahrscheinlicher zu machen. Ei blich Belastete sind wahrscheinlich h\u00e4ufiger unter den Luetikern als nicht Belastete ; erblich Belastete besitzen eine weitere Verbreitung der inneren Stigmata als die nicht belasteten Paralytikern, womit die nahe Verwandtschaft von erblicher Belastung mit degenerativen Zust\u00e4nden von Neuem nahe gelegt ist. N. giebt dann an, was er als innere Stigmata auf-gefafst haben will, und h\u00e4lt diese dann f\u00fcr wichtiger als die \u00e4ufseren. Die inneren Degenerationszeichen sind alle nur seltenere Abweichungen und ihre Wichtigkeit bekundet sich dadurch, dafs sie h\u00e4ufiger, verbreiteter und in st\u00e4rkerem Grade auftreten als bei Normalen, bei den Paralytikern, Geisteskranken etc., also bei solchen, die wir, wie er, den Entarteten zurechnen d\u00fcrfen. Im Ganzen beeinflussen die sog. inneren Degenerationszeichen viel mehr den K\u00f6rper als die \u00e4ufseren; sie sind also wichtiger und verdienen mehr den Namen erster Stigmata als die fast durchweg hierbez\u00fcglichen gleichg\u00fcltigen \u00e4ufseren. Daher sollte mehr auf sie geachtet werden.\tUmpfenbach.\nvon Scheenck-Notzing. Die Frage nach der verminderten Zurechnungsf\u00e4higkeit. Archiv f\u00fcr Criminal-Anthrop. 8, S. 57\u201484. 1901,\nVerf. behandelt die Frage nach ihrer Entwickelung und ihrem gegenw\u00e4rtigen Standpunkt, um dann einige eigene thats\u00e4chliche Beobachtungen, die zum Theil recht interessant sind, zu geben. Im deutschen Reichsstrafgesetzbuch giebt es nur zwei M\u00f6glichkeiten, die Zurechnungsf\u00e4higkeit und die Unzurechnungsf\u00e4higkeit. Dies entspricht nicht den praktischen Verh\u00e4ltnissen und Erfordernissen. Es giebt bekanntlich Uebergangs-zust\u00e4nde zwischen Gesundheit und Geisteskrankheit; eine scharfe Grenze zwischen geistiger Gesundheit und Krankheit ist oft schwer zu ziehen. Hier kann man oft nicht anders, als eine verminderte Zurechnungsf\u00e4higkeit annehmen. Juristisch hilft man sich dann mit den \u00fcblichen mildernden Umst\u00e4nden. Das praktische Bed\u00fcrfnifs verlangt aber mehr, bisher leider ohne Erfolg. Darum heilst es wmiter k\u00e4mpfen ! Auf die F\u00e4lle von Scheenck n\u00e4her einzugehen, ist hier nicht der Ort. Sehr schwierig wird es \u00fcbrigens sein, die Unzurechnungsf\u00e4higkeit, wie Scheenck es thut, nach Procenten zu berechnen, analog der Erwerbsunf\u00e4higkeit.\tUmpfenbach.","page":240}],"identifier":"lit33710","issued":"1902","language":"de","pages":"240","startpages":"240","title":"Von Schrenck-Notzing: Die Frage nach der verminderten Zurechnungsf\u00e4higkeit. Archiv f\u00fcr Criminal-Anthrop. 8, S. 57-84. 1901","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:39:18.530127+00:00"}