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{"created":"2022-01-31T14:33:36.605185+00:00","id":"lit35891","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 383-384","fulltext":[{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturb ericht.\n383\nN. Vaschide et Ol. Vurpas. Contribution \u00e0 l\u2019\u00e9tude psycho-physiologique des actes vitaux en l\u2019absence totale du cerveau chez un enfant. Compt. rend, de l\u2019acc. des sc. 11. mars. 1901.\n\u2014 La structure et le fonctionnement du syst\u00e8me nerveux d\u2019un anc\u00e9phale.\nCompt. rend. 8. juillet. 1901.\nDie A. A. beobachteten die Lebens\u00e4ufserungen eines Anencephalus, der 39 Stunden lebte und geben dann die anatomischen Befunde am Centralnervensystem wieder. Die Autopsie ergab eine vollkommene Abwesenheit der Hemisph\u00e4ren und des Kleinhirnes, die Vierh\u00fcgel sind als Rudimente vertreten. Von den Gehirnnerven fehlen die ersten sechs Paare, das Oculomotoriuspaar ist k\u00fcmmerlich vertreten. Als die wichtigsten vitalen Erscheinungen seien folgende erw\u00e4hnt. Die Temperatur ist sehr niedrig (28\u00b0 im Rectum), der Puls zeigt 138 Schl\u00e4ge, die Athmung \u2014 9 Athemz\u00fcge in der Minute \u2014 ist bemerkenswerth durch die Erscheinung des Cheyne - STOCKEs\u2019schen Ph\u00e4nomens. Die Extremit\u00e4ten sind tonisch con-trahirt und Patellarreflexe deshalb nicht demonstrirbar. Die Augen zeigen einen sehr starken divergirenden Strabismus, die wreiten Pupillen sind starr auch gegen intensiven Lichteinfall (sonst reagiren sie bei Neugeborenen prompt); Abwehrbewegungen auf tactile, schmerzhafte und thermische Reize erfolgen prompt. Auch coordinirte Reflexe (Saugen, Schlucken, Schreien) konnten ausgel\u00f6st werden. H\u00f6here Sinnesorgane konnten scheinbar nicht angesprochen werden. Die Autoren geben an, auch \u201espontanel\u00a3 Bewegungen beobachtet zu haben ; was sie aber als solche ansahen, erw\u00e4hnen sie hier nicht. \u2014 Besondere Beachtung verdient die Erfahrung, dafs das Kind ohne Grofshirn 20 Stunden nach der Geburt Krampfanf\u00e4lle bekam, die den jACKSOx\u2019schen Typus (Rindenepilepsie) zeigten, im linken Arm einsetzten und als allgemeine epileptoide Kr\u00e4mpfe endigten. In einem solchen Anfall starb das Kind. (Bekanntlich haben die Physiologen [vor Allem Unverricht] experimentell gezeigt, dafs die Ausschaltung von Rindengebieten die epileptischen Krampfanf\u00e4lle vernichtet. [Ref.]).\nDie histologische Untersuchung ergab in der Hauptsache ein vollkommenes Fehlen der Pyramidenstr\u00e4nge, normale vordere und hintere Wurzeln, Mangel der Oliven, deutliche Degenerationserscheinungen der Zellen des ganzen (?) Centralnervensystemes. Die Autoren geben leider nicht an, wie weit die Ver\u00e4nderungen der Zellen gegangen und nach welcher Methode sie untersucht worden wraren. Es l\u00e4fst sich nach diesen mangelhaften Angaben schwer beurtheilen, ob die Thatsache, dafs trotz der Zellendegeneration die langen Leitungsbahnen anatomisch wie functioneil intact erschienen, den grofsen Werth besitzt, den die Autoren ihr zuschreiben. Endlich tr\u00fcbt der Nachweis, dafs ein weitgehender entz\u00fcndlicher Procefs \u00fcber das ganze centrale Nervensystem und namentlich \u00fcber die proximalen Theile sich verbreitet hatte, die Reinheit des physiologischen Experimentes, das die Natur sich hier erlaubt hatte.\nL. Merzbacher (Strafsburg i. E.).\nSklarek. K\u00f6rperl\u00e4nge und K\u00f6rpergewicht hei idiotischen Kindern. Allgemeine Zeitschr. f\u00fcr Psychiatrie 58, S. 1112\u20141125. 1901.\nS. hat seine Untersuchungen in der Irrenanstalt und Idiotenanstalt Dalldorf-Berlin gemacht und gefunden, dafs bei bildungsunf\u00e4higen Idioten","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"384\nLi ter a turberich t.\ndie Wachsthumserscheinungen in fortschreitendem Alter geringer werden, die bildungsf\u00e4higen hingegen sich in einer der Norm sich n\u00e4hernden Weise k\u00f6rperlich weiter entwickeln. Die k\u00f6rperliche und geistige Entwickelung der Kinder steht wohl sicher in Zusammenhang; mit dem Stillstand der geistigen Entwickelung tritt wohl meistentheils auch eine bedeutende Verminderung des Wachsthums ein. Wie das geschieht, ist bisher unaufgekl\u00e4rt.\tUmpeenbach.\nW. Spieler. A Case of Complete Absence of the Visual System in an Adult.\nBrain 24 (96), 631\u2014642. 1901.\nSectionsbefund bei einem 22 j\u00e4hrigen Idioten, dem u. a. beide Aug\u00e4pfel fehlten. Der geringe Inhalt der Augenh\u00f6hlen wurde nicht n\u00e4her untersucht, speciell ist nicht darauf geachtet worden, ob Reste der Augenmuskeln vorhanden waren. Es fehlte ein Foramen opticum, es fehlten ferner Sehnerv, Chiasma, Sehstreifen und \u00e4ufserer Knieh\u00f6cker. Das Pul-vinar war leidlich ausgebildet, der vordere Vierh\u00fcgel gut entwickelt. Der Hinterhauptslappen war beiderseits klein, die Fissura calcarina nur kurz. In der Rinde der letzteren konnte Verf. gr\u00f6bere Abweichungen gegen\u00fcber der Norm nicht feststellen; die Sehstrahlung war gleichfalls vorhanden, wenn auch weniger kr\u00e4ftig als sonst. Die Augenmuskelnerven und ihre Kerne erwiesen sich mit Ausnahme des Abducens als leidlich wohlgebildet, trotz des Fehlens der Bulbi optici.\tSchr\u00f6der (Heidelberg).\nTh. Deller. Two Cases of Astereognosis. Brain 24 (96), 649\u2014655. 1901.\nDiller berichtet \u00fcber zwei F\u00e4lle. In dem einen handelt es sich um ein vor 19 Jahren erlittenes schweres Sch\u00e4deltrauma, in dem anderen ist die Diagnose nicht gesichert. Beide hatten Lues. Sectionsbefunde liegen nicht vor.\nD. h\u00e4lt den Verlust des stereognostischen Sinnes f\u00fcr ein Herdsymptom des mittleren Drittels der Centralwindungen. Tastsinn und Lageempfindung sind Componenten derselben.\tSchr\u00f6der (Heidelberg).","page":384}],"identifier":"lit35891","issued":"1902","language":"de","pages":"383-384","startpages":"383","title":"Sklarek: K\u00f6rperl\u00e4nge und K\u00f6rpergewicht bei idiotischen Kindern. Allgemeine Zeitschr. f\u00fcr Psychiatrie 58, S. 1112-1125. 1901","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:33:36.605190+00:00"}