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J. v. d Heyden-Zielewicz: Der intelectuelle Ordnungssinn und seine erkenntnißpsychologische Bedeutung. Arch. für system. Philosophie, 8 (1), 103-119. 1902

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{"created":"2022-01-31T16:47:31.040134+00:00","id":"lit35900","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kreibig","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 451-452","fulltext":[{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t,\n451\nschwarzer Farbe, von alten, kunstlosen, trockenen, h\u00e4fslichen, \u201eunnoblen\u201c Dingen an.\nEin zweites Experiment zeigte nach der Meinung des Verf., dafs je nach dem dargebotenen Geruch andere Merkmale eines fixirten Federk\u00e4stchens, alten Buches und Tintenwischers in der Phantasie hervortreten.\nDen Schlufs der Abhandlung bilden Er\u00f6rterungen \u00fcber Ger\u00fcche mit \u00e4sthetisirender (Rosa, Viola, Syringa), ethisirender (Galanthus, Lilium, Hyacynthus) und logisirender (Tabak, Kaffee, Ozon) Wirkung.\nWir finden den Artikel gewifs sehr lesenswerth, k\u00f6nnen aber hinsichtlich der menschlichen Psychogenese lebhafte Bedenken gegen die Eiligkeit und Umf\u00e4nglichkeit der aus wenigen zuf\u00e4lligen Erfahrungen und Experimenten gezogenen allgemeinen Schl\u00fcsse nicht unterdr\u00fccken. Die Bemerkung \u00fcber \u00e4sthetisirende, ethisirende und logisirende Ger\u00fcche klingen, wenn man vom rein Physiologischen absieht, nicht selten wie Mystificationen. Wieso z. B. das liebensw\u00fcrdige Schneegl\u00f6ckchen durch seinen Geruch \u201edie Gef\u00fchle der W\u00fcrde und des Edelmuthes\u201c belebt, \u201edie Beziehung auf den Charakter\u201c beim Menschlichen hervortreten macht (S. 74) u. s. w., das weifs nur der Verf. allein.\tKbeibig (Wien).\nE. B. PoTwm. Study of Early Memories. Psychol. Review 8 (6), 596\u2014601.\n1901.\nDies ist eine Sammlung von Erinnerungen aus dem fr\u00fchen Kindesalter von 100 Studenten, 75 weiblichen und 25 m\u00e4nnlichen Geschlechts. 73% der weiblichen Studenten hatten Erinnerungen einmaliger Ereignisse, im Vergleich mit 28% der m\u00e4nnlichen Studenten; wiederholte Ereignisse fanden sich bei 23% weiblichen und 24% m\u00e4nnlichen Geschlechts; Erinnerungen von Ereignissen, die wie der erste Schulgang durch die Wiederholung wahrscheinlich besser eingepr\u00e4gt wurden, fanden sich bei l\u00b0/0 weiblichen und 44% m\u00e4nnlichen Geschlechts. Dies stimmt mit anderen Untersuchungen dieser Art \u00fcberein, indem Personen m\u00e4nnlichen Geschlechts wiederholte Ereignisse besser zu behalten scheinen, Personen weiblichen Geschlechts besser einmalige Ereignisse. Nur 32% der Erinnerungen waren solche von Ereignissen aufsergew\u00f6hnlicher Natur. Freilich l\u00e4fst es sich schwer entscheiden, was auf ein Kind einen aufser-gew\u00f6hnlichen Eindruck machen mufs und was nicht. Die meisten Erinnerungen sind solche von Vorg\u00e4ngen, bei denen das Kind selber handelnd betheiligt war. Das durchschnittliche Alter f\u00fcr die fr\u00fcheste Erinnerung ist 4,4 Jahre beim m\u00e4nnlichen, 3 Jahre beim weiblichen Geschlecht.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nJ. v. d. Heyden - Zielewicz. Der intellectuelle Ordnungssinn und seine er-\nkenntnifspsychologisclie Bedeutung. Arch, f\u00fcr system. Philosophie, 8 (1),\n103\u2014119. 1902.\nDer Verf. weist auf das Vorhandensein eines intellectuellen Ordnungssinnes hin, dessen Wirksamkeit von der allt\u00e4glichen Hauswirthschaft bis zu den h\u00f6chsten metaphysischen Speculationszielen reicht. Dem Ordnungssinn ist einerseits eine \u201eholistische\u201c, andererseits eine \u201eoligistische\u201c\n29*","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nLitera turbericht.\nTendenz eigent\u00fcmlich. Die holistische Tendenz \u00e4ufsert sich in einem lustbetonten Streben nach Vollst\u00e4ndigkeit, Ganzheit, Unversehrtheit, Wider-spruchslosigkeit und erreicht ihren Gipfelpunkt im Wissens- und Erkenntnifs-triebe, in der Wahrheitsliebe, in der Gr\u00fcndlichkeitsmaxime und im Cau-salit\u00e4tsbed\u00fcrfnisse. Eine oligistische Tendenz d. h. ein Streben nach Vereinfachung, Uebersichtlichkeit, Zusammenfassung liegt in der Verallgemeinerungsneigung der speculativen Philosophen aber auch in jeder anderen Systematisirungsarbeit (welche stets auf Zusammenstellung und Scheidung gerichtet ist). Einseitig entwickelt erscheinen die beiden Tendenzen in den principiell descriptiven und principiell systematischen Wissenschaften.\nDer Artikel ist gewandt geschrieben und enth\u00e4lt beachtenswerthe Hinweise. Leider fehlt darin eine specielle W\u00fcrdigung des wissenschaftlichen Oekonomieprincips in den Fassungen von Mach und von Avenarius.\nKreibi\u00f6 (Wien).\nB. Hessler. Redreaming Dreams. Psychol. Review 8 (6), 606\u2014609. 1901.\nVerf. berichtet zwei F\u00e4lle wiederholten Tr\u00e4umens, die durch einen Zeitraum von etwa 2 Jahren getrennt waren. In beiden F\u00e4llen befand er sich in einem fieberischen Zustand und unter dem Einflufs einer starken Dosis Salol. Im ersten Falle tr\u00e4umte er einen und denselben Traum etwa 20 mal, dann einen anderen Traum 12 oder 15 mal, und dann einen dritten Traum 6 oder 8 mal. Nach jedem Traum wachte er auf; dieses wiederholte Aufwachen schreibt er dem krankhaften Zustande zu. Im zweiten Falle tr\u00e4umte er, dafs er ein neues Spiel erfunden h\u00e4tte, mit dessen Ver\u00f6ffentlichung er Hunderte von Dollars verdienen werde. Dieser Traum wiederholte sich w\u00e4hrend der Nacht eine ganze Anzahl von Malen, und hinter-liefs jedesmal einen angenehmen Eindruck.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nM. Brahn. Experimentelle Beitr\u00e4ge zur Gef\u00fcMslehre. 1. Theil: Die Richtungen des Gef\u00fchls. Philos. Studien 18 (1), 127\u2014187. 1901.\nDer Verf. stellt sich die Aufgabe, die Dichtigkeit der neuen Gef\u00fchlslehre Wundt\u2019s einer experimentellen Pr\u00fcfung zu unterziehen.\nIm 1. Capitel \u2014 Die Entstehung des Problems der Gef\u00fchlsrichtungen \u2014 wird kurz der Nachweis gef\u00fchrt, dafs sich die Annahme von nur zwei Gef\u00fchlskategorien (Lust\u2014Unlust) f\u00fcr die Behandlung des subjectiven Inhaltes des Bewufstseins seit Kant und bei ihm selbst eigentlich nie als ausreichend erwiesen habe, ein Mangel, der sowohl bei der Beschreibung pathologischer F\u00e4lle, wie namentlich in der Lehre von den Affecten und vom Willen deutlich genug zu Tage trete, dafs aber erst Wundt, gest\u00fctzt auf die physiologischen Ver\u00e4nderungen, die beim Ablauf der Gef\u00fchle auf treten, das Verst\u00e4ndnifs dahin erweiterte, dafs er neben der bisher angenommenen Gef\u00fchlsrichtung Lust\u2014Unlust, zwei weitere Dichtungen der Elementargef\u00fchle, die der Erregung\u2014Beruhigung und der Spannung\u2014L\u00f6sung erkannte.\nIm 2. Capitel \u2014 Die psychologischen Methoden der Untersuchung \u2014 werden zun\u00e4chst zwei Methoden empfohlen, die der \\rerf. als","page":452}],"identifier":"lit35900","issued":"1902","language":"de","pages":"451-452","startpages":"451","title":"J. v. d Heyden-Zielewicz: Der intelectuelle Ordnungssinn und seine erkenntni\u00dfpsychologische Bedeutung. Arch. f\u00fcr system. Philosophie, 8 (1), 103-119. 1902","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:47:31.040140+00:00"}

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