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L. Dugas: Psychologie du rire. Paris, Alcan. 1902. 178 S

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{"created":"2022-01-31T15:08:28.391381+00:00","id":"lit35904","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kreibig","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 454-455","fulltext":[{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454\nLiteraturbericht.\nnehmen kann, es seien damit auch wirklich die bestehenden Gef\u00fchlsrichtungen ersch\u00f6pft.\n4.\tDer Lust entspricht Verl\u00e4ngerung und Erh\u00f6hung, der Unlust Verk\u00fcrzung und Erniedrigung des Pulses.\nDer Erregung entspricht Erh\u00f6hung, der Beruhigung Erniedrigung des Pulses.\nDer Spannung entspricht Verk\u00fcrzung, der L\u00f6sung Verl\u00e4ngerung des Pulses; beiden aufserdem gegens\u00e4tzliche Ver\u00e4nderungen in der Dicrotie.\n5.\tDie drei Gef\u00fchlsrichtungen unterscheiden sich in ihren Pulswirkungen so, dafs zuerst die Wirkungen von Erregung\u2014Beruhigung, dann diejenigen von Lust\u2014Unlust, zuletzt die von Spannung\u2014L\u00f6sung auftreten.\n6.\tIn vielen F\u00e4llen entspricht die St\u00e4rke der Puls\u00e4nderungen der Intensit\u00e4t des begleitenden Gef\u00fchls.\n7.\tDie Erscheinungen des Spannungsgef\u00fchls zeigen ein periodisches St\u00e4rker- und Schw\u00e4cherwerden, welches den Schwankungen der Aufmerksamkeit entspricht.\u201c\nAuf zwei Tafeln sind der Arbeit aufserdem einige Curven beigegehen.\nKiesow (Turin).\nE. Petrini. lieber die M\u00f6glichkeit der sympathischen Gef\u00fchle. Archiv f\u00fcr system. Philosophie 8 (1), 71\u2014102. 1902.\nDie M\u00f6glichkeit an Zust\u00e4nden fremder Subjecte gef\u00fchlsm\u00e4fsig Antheil zu nehmen, ist bisher entweder durch die Associationstheorie (Association des Gef\u00fchls aus einer selbsterlebten Situation an die Vorstellung einer gleichen fremden Situation) oder durch die Motivverschiebungs - Theorie (die zun\u00e4chst egoistischen Gef\u00fchle f\u00fcr Andere werden allm\u00e4hlich un-interessirt), oder endlich durch F. C. Sibberns ontologische Erkl\u00e4rung (der Mensch f\u00fchlt als Glied des unendlichen Ganzen oder wenigstens einer socialen Einheit) begr\u00fcndet worden. Der Verf. lehnt diese Begr\u00fcndungen ab und sucht zu erweisen, dafs die Sympathie ein Gef\u00fchl \u201ef\u00fcr ein Wesen um seiner selbstwillen\u201c sei. \u201eAls Einheit in und von seiner Mannigfaltigkeit existirt das Ich als \u00e4sthetisch th\u00e4tiges : Das Ich geniefst. das Harmonieoder Totalit\u00e4tsverh\u00e4ltnifs, in dem es zu den Dingen steht.\u201c (S. 90.) Das Mitgef\u00fchl im eigentlichen Sinne soll danach jenes sein, welches \u201eauf einer Totalit\u00e4tsrelation zwischen dem Mitf\u00fchlenden und dem Wesen, das das Gef\u00fchl veranlafst\u201c, beruht. (S. 98).\tKreibig (Wien).\nL. Dugas. Psychologie du rire. Paris, Alcan. 1902. 178 S. Fr. 2,50.\nDer Verf. dieser \u201ePsychologie des Lachens\u201c dem wir bereits ein verdienstliches Buch \u00fcber die antike Freundschaft verdanken, kn\u00fcpft an Ribot (nicht an Bergson) an. Ribot war in seiner Psychologie des sentiments zu dem Ergebnifs gekommen, dafs sich eine geschlossene Theorie des Lachens nicht geben lasse, da es unthunlich sei, die verschiedenartigen fallweisen Ursachen desselben auf eine gemeinsame Grundquelle zu reduciren. Dasselbe Resultat erzielt Dugas, indem er am Schl\u00fcsse seiner Schrift (S. 165) erkl\u00e4rt: Das Lachen ist ein Begleitph\u00e4nomen, in dem die Individualit\u00e4t","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Li te ra turberich t.\n455\nAusdruck findet. Das Lachen nimmt so viele verschiedene Formen an, als es verschiedene Charaktere, Geisttypen und Seelenzust\u00e4nde giebt; es f\u00fcgt sich daher keiner allgemeinen Theorie und ist nicht Object der Wissenschaft\u201c (?). \u2014 Ein unerwartet d\u00fcrftiges Ergebnifs! Dankenswerth ist der referirende und kritische Theil des Buches, in welchen vier Haupttheorien des Lachens zur Besprechung gelangen, n\u00e4mlich 1. die physiologische von Spencer und Bain (das Lachen ist eine explosive Entladung von Nerven-energie), 2. die intellectualistische Theorie des Gegensatzes von Schopenhauer, Dumont, Renouvier, Lachen ist Correlat des Widerspruches, der Ueberraschung, 3. die pessimistische Theorie von Aristoteles, Hobbes, Lamennais (Lachen ist Aeufserung des D\u00fcnkels, der Boshaftigkeit, der Ueberlegenheitsfreude, der befriedigten Eigenliebe) endlich 4. die \u00e4sthetische Theorie einiger dramaturgischer Schriftsteller (Lachen ist ein Modus des Spieles, der Geist spielt mit dem L\u00e4cherlichen). Lesenswerth sind auch die Abschnitte \u00fcber Sympathie und Antipathie im Lachen (S. 32) und \u00fcber die dreifache (hygienische, moralische und \u00e4sthetische) Function des Lachens.\nNoch eine Bemerkung: Sollte es nur Pedanterie sein, wenn wir die Wortverbindung \u201ePsychologie des Lachens\u201c f\u00fcr ebenso unzul\u00e4ssig halten, wie etwa Verbindungen \u201ePsychologie des Hustens oder des Niefsens?\u201c Wir finden n\u00e4mlich, dafs das Lachen selbst eine specifisch physiologische Erscheinung ist; psychologischer Natur w\u00e4re das L\u00e4cherliche (der lachenerregende Vorstellungsinhalt) oder die Heiterkeit oder das Innewerden des Komischen u. dergl. Ob nicht bei Festhaltung dieser Unterscheidung das ganze Ergebnifs des Buches ein anderes geworden w\u00e4re?\nKreibig (Wien).\nA. Allin. Play. The University of Colorado Studies 1 (1), 59\u201473. 1902.\nDer Verf. vertritt den Standpunkt, dafs das Spiel der Jugend eine Prop\u00e4deutik f\u00fcr das sociale Leben bedeute, und dafs sich aus dieser Rolle auch die Berechtigung des Spielens ergebe. Die Lehre Spencer\u2019s und Groos\u2019 vom Spielinstinet sucht der Verf. durch Anf\u00fchrung sonstiger das Spiel begr\u00fcndender Umst\u00e4nde zu verbessern und kommt zu dem Schl\u00fcsse: \u201eSpiele sind entweder 1. von den Vorfahren \u00fcbernommene Beth\u00e4tigungen Erwachsener, welche der Jugendnatur angepafst werden, oder 2. Beth\u00e4tigungen Erwachsener der Gegenwart in Uebertragung auf die Reife des kindlichen Verstandes, oder endlich 3. allgemein \u00fcbliche gesellige Beth\u00e4tigungen, ausgef\u00fchrt mit Vergn\u00fcgen an Ehre und Meisterschaft.\u201c\nEinige beachtenswerthe Hinweise auf das Spiel in Ceremonien- und M\u00e4rchenpflege sind beigef\u00fcgt. Die Abhandlung ist, von einigen \u00fcberfl\u00fcssigen Superlativen in der Werthsch\u00e4tzung des Spieles abgesehen, jedenfalls anregend geschrieben und als Uebersicht der einschl\u00e4gigen Hauptgesichtspunkte nicht ohne Nutzen.\tKreibig (Wien).\nLoewenstimm. Eid und Zeugnifspflicht nach den Ansichten des Volkes. Archiv f\u00fcr Criminal- Anthrop. 7, S. 191\u2014213. 1900.\nJe h\u00f6her die Cultur eines Landes, desto mehr verliert der Eid an Bedeutung, da in einem solchen Staate das Bewufstsein ausgebildet ist, dafs","page":455}],"identifier":"lit35904","issued":"1902","language":"de","pages":"454-455","startpages":"454","title":"L. Dugas: Psychologie du rire. Paris, Alcan. 1902. 178 S","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:28.391386+00:00"}

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