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{"created":"2022-01-31T16:47:53.624028+00:00","id":"lit35959","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Kronenberger, Paul","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 57: 255-261","fulltext":[{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"255\n(Aus dem Physiologischen Institut der Universit\u00e4t Bonn a. Rh.)\nEin Beitrag zur Raum physiologie.\n\u00dcber die Umkehr des Pulerich - Effektes und einige verwandte\nErscheinungen.\nVon\nPaul Kronenberger.\nDie Veranlassung zu der vorliegenden Arbeit gaben eigenartige Erscheinungen, die sich bei Beobachtung des Pulirich-Effektes mit einem hell- und einem dunkeladaptierten Auge zeigten. H\u00e4lt man vor das eine Auge eine k\u00fcnstliche Pupille oder ein Farbfilter, so scheint ein in der Frontalebene vor dem Beobachter schwingendes Pendel aus dieser Ebene herauszutreten und eine elliptische oder gar kreisf\u00f6rmige Bewegung auszuf\u00fchren. Verdeckt man zum Beispiel das linke Auge, so kreist das Pendel auf dieses Auge zu, also im Sinne des Uhrzeigers, bei Verdeckung des rechten Auges hingegen im entgegengesetzten Sinne. Zur Erkl\u00e4rung dieses Tiefeneffektes nahm Pulerich 1 an, dafs das durch das Filter blickende Auge, da es nur von einem schw\u00e4cheren Lichtreiz erregt wird, eine l\u00e4ngere Empfindungszeit besitzt als das unverdeckte Auge und dafs durch diese ungleiche Empfindungszeit beider Augen Doppelbilder entstehen, bei deren Vereinigung der Gegenstand entweder hinter oder vor die Ebene verlegt wird, in der er tats\u00e4chlich schwingt. Auf Grund der Reizung querdisparater Netzhautstellen infolge der Differenz der Empfindungszeiten beider Augen liefs sich somit das scheinbare Kreisen des Pendels in einfacher Weise deuten.\n1 0. Pulfrich, Die Stereoskopie im Dienste der Photometrie und Pyrom\u00e9trie, Berlin 1923. Die Stereoskopie im Dienste der isochromen und heterochromen Photometrie (Naturwissenschaften, Jahrg. 10, S. 553 ff., 1922).","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nPaul Kronenberger.\nEngelking und Poos nun versuchten, die Empfindungszeit des hell- und dunkeladaptierten Auges miteinander zu vergleichen, indem sie das eine Auge einige Zeit hindurch verschlossen hielten und das andere Auge w\u00e4hrenddes dem Tageslicht aussetzten und dann bei verschiedenem Adaptationszustand beider Augen eine schwingende Marke beobachteten.1 Die Marke schien hierbei nach der Seite des dunkeladaptierten Auges zu kreisen und somit eine l\u00e4ngere Empfindungszeit dieses Auges anzuzeigen. Da dieses Resultat aber in direktem Gegensatz zu den Ergebnissen der Untersuchungen von Kovacs2, Vogelsang3, Monj\u00e94 und Kronenberger 5, die die Empfindungszeit bei Hell- und Dunkeladaptation mit Hilfe der von Fr\u00f6hlich6 angegebenen Methode bestimmt hatten, stand (inverser P\u00fclfrich - Effekt), erschien es notwendig, diesen Widerspruch aufzukl\u00e4ren. Bei den dahingehenden Versuchen, die schon in einer fr\u00fcheren Arbeit eingehend dargestellt worden sind7, wurden von einer Reihe von Vpn. nach Beendigung der einseitigen Helladaptation gewisse Sehst\u00f6rungen beschrieben. Die Vp. war nach einseitiger Helladaptation durch l\u00e4ngeres Blicken in den Himmel bei verdecktem anderen Auge unf\u00e4hig, einen in der Mitte des Gesichtsfeldes gelegenen Punkt im Abstande von 50 cm mit beiden Augen scharf zu fixieren, obwohl das Fixierzeichen mit jedem der beiden Augen gesehen werden konnte. Diese Schwierigkeiten liefsen erst nach, nachdem sich der Adaptationszustand beider Augen mehr ausgeglichen hatte. Gleichzeitig mit dieser mangelhaften Fixationsf\u00e4higkeit konnte an allen Vpn. ein deutlicher Strabismus divergens des helladaptierten Auges, den die Vp. anfangs nicht \u00fcberwinden konnte, beobachtet werden. Solange nun dieser Strabismus divergens und damit die Konvergenzschwierigkeiten bestanden, erfolgte stets das Kreisen der schwingenden Marke auf das dunkeladaptierte Auge hin ; sobald aber eine scharfe Fixation bei besonderer Willensanstrengung\n1\tv. Graefes Archiv f\u00fcr Ophthalmologie 114, 340. 1924.\n2\tZeitschr. f. Sinnesphysiol. 54, 161. 1922.\n3\tPfl\u00fcgers Archiv f. d. gesamte Physiol. 203, 1. 1924 ; 206, 29. 1924.\n4\tPfl\u00fcgers Archiv f. d. gesamte Physiol. 208, HO. 1925.\n6 Pfl\u00fcgers Archiv f. d. gesamte Physiol. 210, 355. 1925.\n6\tKlinisch-therapeut. Wochenschr. 19, 280. 1922 ; Zeitschr. f. Sinnesphysiol 54, 58. 1922; 55, 1. 1923; Pfl\u00fcgers Archiv f. d. gesamte Physiol. 200, 392. 1923; 202, 566. 1924; 208, 120. 1925.\n7\tPfl\u00fcgers Archiv f. d. gesamte Physiol. 211, 454. 1926.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Raumphysiologie.\n257\nm\u00f6glich war, schien das Pendel in seiner Richtung umzuschlagen und nach dem helladaptierten Auge hin zu kreisen. Aus einer grofsen F\u00fclle von Beobachtungen, die zudem von mehreren ge\u00fcbten Vpn. best\u00e4tigt wurden, ging mit gr\u00f6fster Sicherheit hervor, dafs bei jener St\u00f6rung der Augenmuskelinervation, die einhergeht mit einem deutlichen Strabismus divergens, ein urspr\u00fcnglicher Pulfbich- Effekt umschl\u00e4gt in seiner Richtung und so zu einem inversen Pulfbich - Effekt wird. Jedoch gelang es uns nicht, den inversen Pulfbich-Effekt ohne weiteres auf Grund der Erregung querdisparater Netzhautstellen durch gekreuzte Doppelbilder verst\u00e4ndlich zu machen. Es erschien deshalb erforderlich, festzustellen, ob auch bei gleichem Adaptationszustand beider Augen die Augenstellung f\u00fcr die Beobachtung des Pulfbich-Effektes und f\u00fcr unsere Raumlokalisation von Bedeutung ist. Herrn Professor Fb\u00f6hlich m\u00f6chte ich meinen herzlichsten Dank aussprechen f\u00fcr seine dauernde Anregung und Unterst\u00fctzung bei der experimentellen und theoretischen Bearbeitung dieser Probleme.\nDa bei Helladaptation beider Augen ein Strabismus divergens nicht hervorzurufen ist, wurde statt dessen die schwingende Kugel bei ann\u00e4hernd paralleler Augenstellung untersucht. Dies wurde erreicht durch Fixation eines in der Ferne gelegenen Gegenstandes. Die Yersuchsanordnung war im Prinzip die gleiche wie die in der fr\u00fcheren Arbeit \u00fcber \u201eEmpfindungszeit des hell-und dunkeladaptierten Auges\u201c und sei deshalb nur kurz beschrieben. Als Pendel diente eine Stahlkugel von 3 cm Durchmesser, die bifilar aufgeh\u00e4ngt war und deren Schwingungsebene frontal zum Beobachter in Augenh\u00f6he lag. Die Pendell\u00e4nge betrug 1 m, die durchschnittliche Amplitude w\u00e4hrend der Beobachtungen etwa 50 cm. Das Pendel selbst wurde in das Fenster gestellt, so dafs die Beobachtung gegen das einfallende Tageslicht stattfand. Dadurch, dafs das Fenster einen Ausblick auf etwa 100 m gestattete, konnte ein Punkt in dieser Entfernung m\u00fchelos fixiert werden. Als zweites Fixierzeichen wurde eine helle Marke verwendet, die auf einem schwarzen Kartonstreifen aufgeklebt war und die sich in der Schwingungsebene des Pendels unter dessen Ruhelage befand. Mit Hilfe eines Statives konnte der senkrechte Abstand zwischen Kugel und Fixiermarke beliebig ver\u00e4ndert werden. Die Vp., die das schwingende Pendel aus","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nPaul Kronenberger.\n2 m Entfernung zu beobachten hatte, hielt vor das eine Auge ein Rotglas oder eine k\u00fcnstliche Pupille, das andere Auge blieb unverdeckt. Da auf das Filterauge stets ein abgeschw\u00e4chter Lichtreiz einwirkte, war eine Drehung auf dieses Auge zu deutlich zu erkennen. Wurde aber statt des n\u00e4heren Fixier Zeichens ein Punkt in der Entfernung von 100 m fixiert, so traten sofort gewisse Unregelm\u00e4fsigkeiten in der Kreisbahn auf. Anfangs waren es eigenartige Schlenkerbewegungen, bald aber liefs sich bei ununterbrochener aufmerksamer Fernfixation ein Kreisen auf das unbedeckte Auge zu feststellen, also nach der entgegengesetzten Richtung wie bei Nahfixation. Ob sich das Filter vor dem linken oder vor dem rechten Auge befand, stets trat bei Fernfixation eine Umkehr der urspr\u00fcnglichen Pulfrich - Effektes in einen inversen Pulerich - Effekt in sinnf\u00e4lliger Weise in Erscheinung. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dafs es uns bei den ersten Versuchen einige Schwierigkeiten bereitete, gleichzeitig die Fixation eines fernen Punktes festzuhalten und einen Gegenstand in der N\u00e4he zu beobachten. Nachdem aber eine gewisse Ein\u00fcbung in dieser ungew\u00f6hnlichen Beobachtungsmethode erreicht war, konnte das geschilderte Ph\u00e4nomen der Umkehrung jederzeit bei aufmerksamer Fernfixation gesehen werden. Gab aber die Vp. auch nur f\u00fcr einen Augenblick die Fernfixation auf, so schlug das Pendel sofort um, und es trat wieder ein Pulerich - Effekt in der urspr\u00fcnglichen Richtung ein.\nJetzt lag die Frage nahe, wie sich bei Fernfixation die Beobachtung einer nat\u00fcrlichen Kreisbewegung verh\u00e4lt. Um diese Frage zu entscheiden, wurde in einigen orientierenden Versuchen der Kugel statt der pendelnden eine kreisende Bewegung erteilt. Wurde aus einer Entfernung von 41/, m eine unter der vorderen Peripherie der Kugelbahn sich befindende Marke fixiert, so war die Richtung, nach der die Kugel kreiste, deutlich zu erkennen. Sobald aber die Vp. wieder wie oben angegeben einen weit entfernten Punkt fixierte, so schien die Kugel ihre Bewegung zu \u00e4ndern. Zuerst kamen nur unregelm\u00e4fsige Schlenkerbewegungen sowie ein eigenartiges Springen der Kugel \u00fcber den Fixierpunkt zur Beobachtung. Nach kurzer Zeit aber schien sich auch hier bei sch\u00e4rfster Fernfixation die Kugel in einer der tats\u00e4chlichen Kreisbahn entgegengesetzten Richtung zu bewegen. Und zwar blieb auch diese Umkehr bestehen, solange die Vp. f\u00fcr die Ferne fixierte und akkommodierte. Beim Nachlassen der","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zw' Raumphysiologie.\n259\nFemfixation erfolgte auch hier wieder ein Umschlag im Sinne der tats\u00e4chlichen Kreisbewegung. Jenes inverse Kreisen wurde in wiederholten Versuchen von den Vpn. Herrn Professor Fr\u00f6hlich und Kronenberger beobachtet. Auch Herr Vogelsang, der so liebensw\u00fcrdig war, die Ergebnisse zu \u00fcberpr\u00fcfen, konnte diese Angaben best\u00e4tigen. Es sei erw\u00e4hnt, dafs alle drei Vpn. \u00fcber ein normales Sehverm\u00f6gen verf\u00fcgen.\nF\u00fcr die Erkl\u00e4rung dieser sonderbaren Erscheinungen nun war es von besonderem Interesse zu erfahren, ob auch die relative Tiefenlokalisation von zwei hintereinander gelegenen Punkten durch die Augenstellung beeinflufst wird. Beobachtet wurden zu diesem Zweck aus einer Entfernung von 4 m zwei Marken, deren Tiefenabstand 40 cm betrug und von denen die eine auf der Fensterbank, die andere dicht vor dem Fenster stand. Unter gew\u00f6hnlichen Bedingungen erschienen die Marken in ihrer tats\u00e4chlichen Stellung. Dagegen bei scharfer Fernfixation schien die vordere Marke nach hinten, die hintere nach vorne verlagert, so dafs die in Wirklichkeit entferntere vor der n\u00e4heren zu liegen schien.\nEntsprechende Versuche wurden auch im nahezu vollkommen verdunkelten Raume nach einseitiger Hell adaptation angestellt. Von den beiden zu beobachtenden Marken bestand die eine aus einer 3 cm langen und 3 mm breiten Glaskapsel, die mit Thoran, einer selbstleuchtenden Masse, angef\u00fcllt war, als zweite Marke diente ein 1% cm breites weifses Porzellansch\u00e4lchen, das gleichfalls mit Hilfe von Thoran selbstleuchtend gemacht worden war. Die Thoranmarken wurden vor jedem Versuch mit Hilfe zweier Zimmerlampen bestrahlt. Durch verschieden langes und verschieden starkes Bestrahlen konnte ihre Leuchtkraft ver\u00e4ndert werden. Die beiden Marken, die schon durch ihre verschiedene Form deutlich voneinander zu unterscheiden waren, wiesen einen Tiefenabstand von 10 cm und einen Seitenabstand von 1 cm auf. Ihre nat\u00fcrliche Stellung war bei Betrachtung mit zwei helloder zwei dunkeladaptierten Augen ohne weiteres zu erkennen. Nach st\u00e4rkerer einseitiger Helladaptation, und zwar in dem Zustande, in dem die Vp. einen un\u00fcberwindlichen Strabismus diver-gens zeigte und die beiden Marken mit jedem der beiden\nAugen noch deutlich zu sehen waren, schien die weiter zur\u00fcck-\n%\nliegende Marke vor die vordere ger\u00fcckt. Und zwar blieb diese\n18\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 57.","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\nPaul Kronenberger.\nTiefenlokalisation bestehen, solange das helladaptierte Auge seine divergente Stellung beibehielt. Erst wenn infolge vorgeschrittener Dunkeladaptation des urspr\u00fcnglich helladaptierten Auges die Wirksamkeit der Marken so zunahm, dafs sie einen Fixationszwang auf beide Augen auszu\u00fcben vermochten, oder bei Fixation eines nahegelegenen helleren Lichtpunktes erschienen die Marken wieder in ihrer tats\u00e4chlichen Stellung. Es liegt nahe anzunehmen, dafs auch die oben beschriebene Umkehr des Pulerich - Effektes und die Umkehr einer tats\u00e4chlichen Kreisbewegung auf der gleichen Grundlage zustande kommt, indem jeder Punkt der vorderen Kreisfl\u00e4che nach hinten, jeder Punkt der hinteren Kreisfl\u00e4che nach vorne verlagert erscheint.\nEs sei darauf hingewiesen, dafs Umkehrungen der r\u00e4umlichen Tiefenlokalisation auch fr\u00fcher schon unter verschiedenen Bedingungen beobachtet worden sind, wie die Durchsicht der einschl\u00e4gigen Literatur, insbesondere der Darstellungen von F. B. Hofmann1 und E. R. Jaensch2 3 ergab. \u00dcber Inversionen beim monokularen Sehen liegt eine sehr grofse Anzahl von Angaben vor, von denen nur diejenigen von Loeb8 beim Betrachten perspektivischer Zeichnungen erw\u00e4hnt seien. Mehr in Betracht kommen f\u00fcr unsere Ergebnisse Hinweise auf eine Umkehr r\u00e4umlicher Bilder beim Sehen mit zwei Augen. Derartige Inversionen gelingt es bei einiger \u00dcbung zu erzeugen mit Hilfe der sog. Pseudoskope.4 * * * Eine direkte Abh\u00e4ngigkeit der relativen Tiefenlokalisation von der Fixation- bzw. den Konvergenz- und Divergenzimpulsen hat Jaensch bei der Umkehr des PANUMschen Versuches eingehend geschildert. Im Verein mit der grofsen F\u00fclle der von Jaensch beschriebenen Erscheinungen w\u00fcrden auch unsere Ergebnisse daf\u00fcr sprechen, dafs die beobachteten Umkehrungen auf der isolierten Beeinflussung einzelner Teilvor-g\u00e4nge beruhen, die miteinander in Wettstreit liegen. Die Raumempfindung aber w\u00fcrde erst zustande kommen durch das Zu-\n1\tErgebnisse d. Physiol. 15, 238. 1916. Die Lehre vom Raumsinn. Berlin 1925.\n2\tZeitschr. f. Psychol, u. Physiol, d. Sinnesorgane, Erg.-Bd. 6. 1911.\n3\tPfl\u00fcgers Archiv f. d. gesamte Physiol. 40, 247. 1887.\n4\tVgl. dar\u00fcber: F. B. Hofmann \u201eRaumsinn des Auges in Tigerstedt,\n\u201eHandbuch d. physiol. Methodik\u201c III, 2. Abteilung, S. 161. 1910; auch\nEwald und Gross, \u201e\u00dcber Stereoskopie und Pseudoskopie\u201c, Pfl\u00fcgers Archiv\nf. d. gesamte Physiol. 115, 514. 1906.","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Baumphysiologie.\n261\nsammenwirken aller dieser Komponenten, von denen neben der von Hering hervorgehobenen Reizung bestimmter Netzhautstellen noch der Akkommodationsgrad, bestimmte Konvergenz- und Divergenzimpulse sowie schliefslich Aufmerksamkeitseinstellungen von besonderer Bedeutung zu sein scheinen.\nZusammenfassung.\nEs konnten die folgenden Beeinflussungen der Tiefenlokalisation gezeigt werden :\n1.\tDie Umkehrung des P\u00fclfrich-Effektes bei einseitiger Helladaptation, welche eine St\u00f6rung der Augenmuskelinnervation bedingt.\n2.\tDie Ver\u00e4nderung der relativen Tiefenlokalisation von zwei hintereinander stehenden Marken durch einseitige Helladaptation.\n3.\tDie Umkehr des Pulfrich - Effektes durch Fixieren eines in der Ferne gelegenen Fixierpunktes.\n4.\tDie Umkehr einer tats\u00e4chlichen Kreisbewegung durch Fixation eines in der Ferne gelegenen Fixierpunktes.\n\u00f6. Die Ver\u00e4nderung der relativen Tiefenlokalisation von zwei hintereinanderstehenden Marken durch Fixation eines in der Ferne gelegenen Fixierpunktes.","page":261}],"identifier":"lit35959","issued":"1926","language":"de","pages":"255-261","startpages":"255","title":"Ein Beitrag zur Raumphysiologie: \u00dcber die Umkehr des Pulfrich-Effektes und einige verwandte Erscheinungen","type":"Journal Article","volume":"57"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:47:53.624034+00:00"}