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{"created":"2022-01-31T15:05:08.378543+00:00","id":"lit36011","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Gross, Kurt","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 60: 269-275","fulltext":[{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"269\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Erlangen)\nIst das Purkinjesche Ph\u00e4nomen extrafoveal bei allen\nMenschen nachweisbar?\nVon\nKurt Gross Mit 1 Abbildung im Text\nDas PurkinjEsche Ph\u00e4nomen beruht, wie Hering (1) erstmals festgestellt hat, neben der Ver\u00e4nderung der Beleuchtung auf dem Vorgang der Adaptation. Danach mufs bei geeigneten Beleuchtungs\u00e4nderungen jeder Mensch, dessen Augen zur Dunkeladaptation bef\u00e4higt sind, auch das PuRKiNJEsche Ph\u00e4nomen wahrzunehmen imstande sein. Es gibt nun bekanntlich eine Erkrankung, bei der gerade die F\u00e4higkeit der Augen zur Dunkeladaptation mehr oder weniger stark gest\u00f6rt ist, die sogenannte Nachtblindheit oder Hemeralopie. Es ist hier nicht der Ort, um auf die verschiedenen klinischen Formen der Nachtblindheit einzugehen, unter denen eine, die mit mehr oder weniger hochgradiger Myopie verbunden ist, durch die besondere Art ihrer Vererbung charakterisiert ist; es handelt sich n\u00e4mlich dabei um geschlechtsgebunden rezessiven Erbgang (Varelmann (2) hat auf Veranlassung von Fleischer eine Reihe solcher interessanter Stammb\u00e4ume zusammengestellt). Der Zustand der Hemeralopie kann nun so hochgradig entwickelt sein, dafs bei f\u00fcr das normale Auge noch recht betr\u00e4chtlichen Beleuchtungsintensit\u00e4ten finden betreffenden Hemeralopen schon v\u00f6llige Blindheit besteht. Bei diesen hochgradig Nachtblinden ist also im t\u00e4glichen Leben von einer F\u00e4higkeit zur Dunkeladaptation nichts mehr zu bemerken und es fragt sich daher zun\u00e4chst, ob denn in solch ausgesprochensten F\u00e4llen von Hemeralopie \u00fcberhaupt noch irgendwelche Dunkeladaptation vorhanden ist. Und weiter ist nun","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270\nKurt Graft\ndie Frage interessant, ob solche hochgradig Nachtblinden das P\u00fcRKiNjEsche Ph\u00e4nomen noch wahrzunehmen verm\u00f6gen. Gerade diese letztere Frage ist es gewesen, die mich zun\u00e4chst interessiert hat, um so mehr, als ich von einem so hochgradig Hemeralopen, der von Beruf Physiologe ist, (Prof. S., 70 Jahre, mit der bereits oben erw\u00e4hnten ererbten Form der Hemeralopie, sonst v\u00f6llig gesund) pers\u00f6nlich erfahren habe, dafs er trotz aller M\u00fche niemals das P\u00fcRKiNjEsche Ph\u00e4nomen selbst habe wahrnehmen k\u00f6nnen. Gerade diese Mitteilung mufste zun\u00e4chst die Annahme nahelegen, dafs S. auch nicht zu irgendwelcher Dunkeladaptation f\u00e4hig sei. Ich habe deshalb S. sowohl auf Dunkeladaptation wie auch hinsichtlich seiner F\u00e4higkeit, das P\u00fcRKiNjEsche Ph\u00e4nomen wahrnehmen zu k\u00f6nnen, gepr\u00fcft.\nWas zun\u00e4chst die Untersuchung auf Dunkeladaptation anlangt, so wurde diese mit dem NAGELschen Adaptometer 1 durchgef\u00fchrt. Das Adaptometer wurde dazu in einem lichtdicht ab-schliefsbaren Zimmer aufgestellt, die 3 lichtschw\u00e4chenden Verdunklungsscheiben zun\u00e4chst v\u00f6llig herausgezogen und die Blende voll ge\u00f6ffnet, so dafs die zu betrachtende Milchglasscheibe mit der gr\u00f6fst-m\u00f6glichen Helligkeit beleuchtet war; denn so viel war von vornherein sicher, ich mufste die Untersuchung mit einer relativ grofsen Helligkeit beginnen. S. hielt sich vor der Untersuchung eine halbe Stunde im Freien mittags bei Sonnenschein auf, dann eilte er ins verdunkelte Untersuchungszimmer, nahm in etwa 70 cm Entfernung vor der maximal beleuchteten Milchglasscheibe Platz, worauf das Zimmer v\u00f6llig verdunkelt wurde. Trotzdem die gr\u00f6fstm\u00f6gliche Helligkeit eingeschaltet war, sah S. zun\u00e4chst keine Spur. Wir blieben nun im v\u00f6llig verdunkelten Raum sitzen und warteten ab; zun\u00e4chst \u00e4nderte sich nichts, aber nach 14 Minuten trat ein erster Lichtschimmer auf und nach weiteren 7 Minuten wurde dieser Lichtschein mit Sicherheit als Kreisfl\u00e4che erkannt. Damit war bereits erwiesen, dafs S. doch \u00fcber Dunkeladaptation verf\u00fcge. Ich wollte aber nat\u00fcrlich auch die Adaptationsbreite bestimmen. Dies wurde m\u00f6glich dadurch, dafs ich die Beleuchtung im Adaptometer bedeutend\n1 Dasselbe ist mir zur Durchf\u00fchrung meiner Untersuchung von dem Direktor der hiesigen Augenklinik Professor \u00df. Fleischer freundlichst zur Verf\u00fcgung gestellt worden; ich ben\u00fctze gern die Gelegenheit, Herrn Professor Fleischer auch an dieser Stelle f\u00fcr sein Entgegenkommen w\u00e4rmstens zu danken.","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"Ist das Purkinjesche Ph\u00e4nomen extrafoveal bei allen Menschen nachweisbar ? 271\nverst\u00e4rkte, indem ich an Stelle der 3 vorhandenen Lampen zu 25 Kerzen nunmehr eine Lampe zu 150 Watt neben 2 Lampen zu 25 Kerzen brachte. So konnte ich eine bedeutend gr\u00f6fsere Anfangshelligkeit herstellen und, wie weitere Versuche zeigten, gen\u00fcgte diese Anfangshelligkeit, um bei S. auch eine Einstellung bei voller Helladaptation zu erm\u00f6glichen; auch nach Aufenthalt von einer halben Stunde im Freien mittags bei Sonnenschein sah S. nunmehr die wieder mit gr\u00f6fster Helligkeit beleuchtete Milchglasscheibe deutlich als Kreisfl\u00e4che und konnte durch Verengerung der Blende dann jene Helligkeit einstellen, bei der die Kreisfl\u00e4che eben noch sichtbar war respektive eben verschwand. Der Verlauf einer solchen Untersuchung geht aus folgendem Protokoll hervor.\nProtokoll\nNach Aufenthalt von einer halben Stunde im Freien bei Sonnenschein betritt S. den Untersuchungsraum und nimmt vor dem Adaptometer Platz; unmittelbar darauf wird das Zimmer v\u00f6llig verdunkelt.\nBe&'inn des Dunkelaufenthaltes 12 Uhr 11.\nDie Beleuchtung im Adaptometer besteht aus einer Lampe zu 150 Watt neben zwei Lampen zu 25 Kerzen; s\u00e4mtliche drei Verdunklungsscheiben sind herausgezogen und die Blende ganz ge\u00f6ffnet, so dafs die zu beobachtende Milchglasscheibe mit voller d. h. gr\u00f6fstm\u00f6gliehster Helligkeit beleuchtet ist.\nBei voller Blenden\u00f6ffnung = Blendenstellung 10000 wird die kreisf\u00f6rmig abgeblendete Scheibe deutlich gesehen.\nEbenso noch bei Blendenstellung 8000.\nBei Blendenstellung 7000 sieht S. dagegen zun\u00e4chst nichts mehr, die Scheibe ist v\u00f6llig verschwunden.\nDer Dunkelaufenthalt wird nun weiter fortgesetzt; nach wenigen Minuten wird die Scheibe wieder sichtbar ; daraufhin wird die Blende immer mehr verengert, d. h. die Helligkeit weiter abgeschw\u00e4cht.\nUm 12 Uhr 16 bleibt die Scheibe bis Blendenstellung 5000 noch eben sichtbar; weiterer Dunkelaufenthalt.\nUm 12 Uhr 28 bleibt die Scheibe bis Blendenstellung 1000 sichtbar; der Dunkelaufenthalt wird weiter fortgesetzt.\nUm 12 Uhr 49 wird die Scheibe eben sicher gesehen bei einer eingeschobenen Verdunklungsscheibe und voller Blenden\u00f6ffnung, also wieder Blendenstellung 10000.","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\nKurt Gro\u00df\nDie Empfindlichkeitssteigerung der Reizschwelle betr\u00e4gt danach etwa das 15 fache.\nDas Protokoll zeigt, dafs S. eine immerhin nennenswerte Adaptationsbreite besitzt ; besonders interessant ist aber, dafs schon der Ausgangspunkt, also die Schwelle bei voller Helladaptation gegen die Norm wesentlich verschoben ist; diese Reizschwelle bei gr\u00f6fster Helladaptation liegt n\u00e4mlich viel h\u00f6her wie beim Normalen, so dafs nun ganz abgesehen von jedem Dunkeladaptationsvorgang S. im Zustand voller Helladaptation bei einer Beleuchtung schon blind ist, bei der der Normale ebenfalls im Zustande voller Helladaptation (also ohne irgendwie dunkeladaptiert zu sein) noch l\u00e4ngst sehen kann. Die Adaptationsbreite ist also im ganzen wesentlich nach oben verschoben, ein Ergebnis, welches mir prinzipiell wichtig zu sein scheint und auf welches ich vielleicht bei anderer Gelegenheit zur\u00fcckkommen werde. Aufser dieser Totalverschiebung der Adaptationsbreite ist sie dann aufserdem nat\u00fcrlich noch wesentlich verkleinert gegen\u00fcber der Norm; die Empfindlichkeitssteigerung (Reizschwellenwert bei Helladaptation bis Reizschwellenwert bei Dunkeladaptation) betr\u00e4gt bei einem Dunkelaufenthalt von 38 Min. nicht sehr viel \u00fcber das Zehnfache, also eine gegen\u00fcber dem Normalen sehr reduzierte Adaptationsbreite. Aber als wesentlichstes Ergebnis ist jedenfalls festzustellen, dafs S. \u00fcber eine nennenswerte Dunkeladaptation verf\u00fcgt.\nUm so \u00fcberraschender war mir daher seine bestimmte Angabe, das P\u00fcBKiNJEsche Ph\u00e4nomen trotz mancher Bem\u00fchung niemals gesehen zu haben. Ich ging deshalb daran, 8. auf seine F\u00e4higkeit, ein PuRKiNJEscbes Ph\u00e4nomen, wahrzunehmen, zu untersuchen. Allerdings zeigte sich bald, dafs einer solchen Pr\u00fcfung nicht geringe Schwierigkeiten entgegenstanden. Das P\u00fcBKiNJEsche Ph\u00e4nomen tritt ja als Helligkeitsverschiebung bei zunehmender D\u00e4mmerung in Eischeinung, aber bei zunehmender D\u00e4mmerung sieht ein so hochgradig Hemeraloper wie S. \u00fcberhaupt nichts mehr. Also so, wie wir gew\u00f6hnlich das P\u00fcBKiNJEsche Ph\u00e4nomen festzustellen gewohnt sind, war es in diesem Fall g\u00e4nzlich unm\u00f6glich. Aufserdem machte sich noch die betr\u00e4chtliche Myopie als erschwerendes Moment geltend. So mufste ich erst nach einer geeigneten Pr\u00fcfungsmethode suchen. Nach einigen Versuchen fand sich eine solche in der schon von Hering erstmals festgestellten Erzeugung des Purkinje sehen Ph\u00e4nomens durch blofse Verlegung des Blickpunktes. Heeing (3)","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"Ist das Purkinjesche Ph\u00e4nomen extrafoveal bei allen Menschen nachweisbar ? 273\nschreibt dar\u00fcber: \u201eStellt man sich z. B. ein rotes und ein gr\u00fcnes\nFeld her, welche bei Fixierung der Mitte zwischen den beiden\nFeldern ann\u00e4hernd gleich hell erscheinen, und schiebt dann ihr\nBild auf mehr und mehr exzentrische Netzhautstellen, so sieht\nman.........das Gr\u00fcn auffallend wTeifslicher und heller werden\nals das Rot. So erzielt man also das PuEKiNjEsche Ph\u00e4nomen \u2022 \u00ab\nohne \u00c4nderung der Lichtst\u00e4rke der Farben durch blofsen Wechsel der Netzhautstellen.\u201c Diese Untersuchungsmethode habe ich bei S. angewandt. Ich verwendete dazu die schon an anderer Stelle (4)\nF\nT\n{B\nSkizze der Untersuchungsanordnung\nS \u2014 beide Spektralapparate in spitzem Winkel zueinander geneigt B = Blende\nF = Schirm mit Spektralfeldern in T\u00fcrf\u00fcllung T = verschiebbares Tischchen als Kinn st\u00fctze\nbeschriebenen, auf unsere Anregung von der Firma Zeiss hergestellten Spektralapparate zur Erzeugung lichtschwacher Spektren. Die Spektralapparate wurden so aufgestellt, dafs sie in einer Ebene senkrecht untereinander und in einem spitzen Winkel zu einander geneigt (siehe nebenstehende Skizze) standen und so 2 kleine mit transparentem Papier \u00fcberzogene Felder von je 4 mm Durchmesser beleuchteten, das eine Feld blau-gr\u00fcn,","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nKurt Gro\u00df\ndas andere rot. Der Schirm mit den beiden Feldern befand sich als T\u00fcrf\u00fcllung zwischen 2 Zimmern. Auf der anderen Seite des Schirmes (also im Beobachtungszimmer) war nun ein kleines Tischchen als Kinnst\u00fctze so angebracht, dafs es in seiner H\u00f6he verschoben und in jeder H\u00f6he festgestellt werden konnte. Befand sich das beobachtende Auge in der Verl\u00e4ngerung des einen Spektralapparates, so erschien dann das von diesem beleuchtete Feld am hellsten, befand sich das Auge in der Verl\u00e4ngerung des anderen Apparates, so erschien das andere Spektralfeld am hellsten; zwischen beiden Einstellungen liefs sich dagegen eine H\u00f6henstellung finden, in welcher beide Felder gleich hell erschienen. Wenn nun der Beobachter auf den kleinen Tisch fest sein Kinn auflegte, konnte er diese H\u00f6henlage durch Einstellung und Feststellung des Tischchens fixieren. Der Abstand vom beobachtenden Auge bis zum Schirm betrug dabei ungef\u00e4hr 20 cm, die Entfernung der beiden \u00e4ufseren Feldr\u00e4nder 1 cm, so dafs das Netzhautbildchen beider Felder etwa 0,8 mm grofs war, bei direkter Beobachtung also noch grofsenteils auf foveales Netzhautgebiet fiel.\nS. begab sich zur Untersuchung in helladaptiertem Zustand in das Beobachtungszimmer. Nachdem er vor dem Schirm am Tischchen Platz genommen und das Kinn auf den Tisch aufgelegt hatte, wurde das Zimmer sofort v\u00f6llig verdunkelt, und nun konnte S. unmittelbar vor sich die beiden Spektralfelder aus der N\u00e4he gut beobachten. Die Beobachtung fand mit dem rechten Auge statt, das linke wurde geschlossen gehalten. Das Kinn blieb immer fest auf die Tischplatte gest\u00fctzt und dann wurde der Tisch mit aufgest\u00fctztem Kinn in der H\u00f6he so lange hin und her geschoben, bis die Felder m\u00f6glichst genau gleich hell erschienen und so festgestellt. Dann nach eingetretener Dunkeladaptation drehte S. den Blick langsam nach links, immer sein Kinn fest auf der Tischplatte aufgest\u00fctzt lassend. Schon bei etwa 20 Grad peripherem Sehen erschien Rot deutlich dunkler als Blau-gr\u00fcn; bei ca. 30 Grad war Rot nur noch eben erkennbar, Blau-gr\u00fcn dagegen noch deutlich sichtbar; bei etwa 40 Grad peripherem Sehen ist Rot bereits verschwunden, Blau-gr\u00fcn dagegen noch als farblose Helligkeit sichtbar. Beim langsamen Zur\u00fcckdrehen des Blicks werden Blau gr\u00fcn und Rot wieder mehr und mehr gleich hell. Diese Beobachtung wurde \u00f6fter wiederholt, immer mit dem gleichen Ergebnis! Die blofse Blickverlegung","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"1st das Purkinjesche Ph\u00e4nomen extrafoveal hei allen Menschen nachweisbar? 275\nbewirkte also eine starke HelligkeitsVerschiebung zugunsten des Blau-gr\u00fcn und zwar derart, dafs das Blau-gr\u00fcn an farbloser Helligkeit immer mehr gewann, und schliefslich den Eindruck eines farblosen Feldes machte, w\u00e4hrend Rot umgekehrt immer dunkler und schliefslich v\u00f6llig unsichtbar wurde; das ist aber nichts anderes als das P\u00fcEKiNjEsche Ph\u00e4nomen.\nEs hat sich also gezeigt, dafs selbst bei so hochgradiger Hemeralopie noch Dunkeladaptation wie PuRKixjEsches Ph\u00e4nomen nachweisbar sind, allerdings in gegen\u00fcber der Norm nur sehr geringem Ausmafse ; bei so geringer Adaptationsbreite ist aber theoretisch auch nur ein schwach ausgepr\u00e4gtes PuBKixjEsches Ph\u00e4nomen zu erwarten. Das P\u00fcEKiNjEsche Ph\u00e4nomen ist also offenbar extra-foveal bei allen 1 Menschen nachweisbar und eine Erscheinung, die in prinzipieller Weise mit unserem SehVorgang verkn\u00fcpft ist.\nZusammenfassung\nBei einem hochgradig Hemeralopen wird nachgewiesen, dafs einmal die F\u00e4higkeit zur Dunkeladaptation doch noch vorhanden ist, allerdings nat\u00fcrlich in sehr kleinem Umfang, und aufserdem wird eine totale Verschiebung der Adaptationsbreite festgestellt.\nFerner wird gezeigt, dafs in diesem Fall auch das PtiRKixjEsche Ph\u00e4nomen extra-foveal deutlich nachweisbar ist, allerdings ebenfalls nur in schwachem A.usmafs in v\u00f6lliger \u00dcbereinstimmung mit der nur sehr geringen Dunkeladaptation. Das P\u00fcRKixjEsche Ph\u00e4nomen ist also offenbar in prinzipieller Weise mit unserem Seh Vorgang verkn\u00fcpft.\nSchriftennacliweis\n1.\tEwald Hering. \u00dcber das sogenannte Purkinjesche Ph\u00e4nomen. Pfl\u00fcg.\nArch. f. Physiol. 00, S. 519 ff., 1895.\n2.\tHans Varelmann, Die Vererbung der Hemeralopie mit Myopie. Ein\nBeitrag zur Vererbung der geschlechtsgebundenen Krankheiten. Arch, f. Augenheilk. 96, S. 385\u2014405, 1925.\n3.\tEwald Hering, \u00dcber das sogenannte Purkinjesche Ph\u00e4nomen. Pfl\u00fcg.\nArch. f. Physiol. 60, S. 534\u2014535, 1895.\n4.\tKurt Gross, I. \u00dcber das Purkinjesche Ph\u00e4nomen. Sitzber. d. physik.-mediz.\nSoziet\u00e4t in Erlangen 56/57, S. 399\u2014494, 1924/25. \u2014 II. Weitere Untersuchungen \u00fcber das Purkinjesche Ph\u00e4nomen. Z. Psychol. u. Physiol, d. Sinnesorg. Abt. II. Z. Sinnesphysiol. 59, S. 215\u2014242, 1928.\n1 Wie die Verh\u00e4ltnisse beim Monochromaten (total Farbenblinden) liegen, dar\u00fcber kann ich allerdings leider bis jetzt noch nichts bestimmtes aussagen, da mir bis heute noch kein total Farbenblinder zug\u00e4nglich gewesen ist. Ich hoffe aber sp\u00e4ter dar\u00fcber berichten zu k\u00f6nnen.","page":275}],"identifier":"lit36011","issued":"1930","language":"de","pages":"269-275","startpages":"269","title":"Ist das Purkinjesche Ph\u00e4nomen extrafoveal bei allen Menschen nachweisbar?","type":"Journal Article","volume":"60"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:05:08.378549+00:00"}