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Die Unterschiedsempfindlichkeit für Farbentöne bei verschiedenen Farbensystemen

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{"created":"2022-01-31T16:44:37.838438+00:00","id":"lit36065","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Sachs, Erich","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 59: 243-256","fulltext":[{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"243\n(Aus der physikalischen und sinnesphysiologischen Abteilung des Physiologischen Instituts der Universit\u00e4t Berlin)\nDie Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei\nverschiedenen Farbensystemen\nVon\nDr. med. Erich Sachs Assistent am Institut\nMit 7 Abbildungen im Text\nDie Unterschiedsempfindlichkeit (U.E.) f\u00fcr Farbent\u00f6ne ist bei den verschiedenen Gruppen der anomalen Trichromaten noch verh\u00e4ltnism\u00e4fsig sp\u00e4rlich in quantitativer Hinsicht erforscht. Vergleichende Messungen der U.E. sind aber die Voraussetzung zur Kl\u00e4rung der Fragen nach dem Zusammenhang der verschiedenen Formen der Anomalie untereinander und ihrer Beziehungen zu den entsprechenden Formen der Dichromasie.\nSeit den grundlegenden Arbeiten von A. K\u00f6nig, J. v. Kries, W. A. Nagel, A. Guttmann, in denen das Wesen der Anomalie aufgekl\u00e4rt wurde, sind es in den letzten Jahren vor allem die Untersuchungen von A. Kohlrausch und seinen Mitarbeitern, sowie von E. Engelking gewesen, denen wir neue Tatsachenfeststellungen auf gesicherter Basis verdanken. So untersuchte Engelking1 zuletzt die spektrale Verteilung der Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbt\u00f6ne vergleichend bei einer Reihe von Protanomalen und Deuteranomalen dadurch, dafs er an 7 Punkten des Spektrums zwischen 670 nn und 420 juju die eben unterscheidbaren Wellenl\u00e4ngen aufsuchen liefs. Er konnte nach weisen,\n1 E. Engelking, \u00dcber die spektrale Verteilung der Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei den verschiedenen Formen der anomalen Trichromasie. Klinische Monatsbl\u00e4tter f\u00fcr Augenheilkunde 77, Beilage-Heft S. 61\u201475. 1926.\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 59\t18","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244\nErich Sachs\ndafs bei den Protanomalen die Stelle h\u00f6chster Unterschiedsempfindlichkeit in der Gegend von 495 fifj lag, w\u00e4hrend eine zweite Stelle relativ besserer U.-E. als in den benachbarten Spektralgebieten etwa bei 675 w vorhanden war. Dagegen erschien im Gelbgr\u00fcn, vor allem im Orange entsprechend der Welle 610 fifi die U.E. stark herabgesetzt.\nC. Rosencrantz 1 untersuchte unter Leitung von A. Kohlkausch vergleichend die U.E. eines Normalen, eines Protanomalen mittleren Grades und eines extrem Protanomalen. Er fand bei dem Protanomalen mittleren Grades die U.E. f\u00fcr Farbt\u00f6ne ziemlich gleichm\u00e4fsig im Bereich des ganzen Spektrums herabgesetzt gegen\u00fcber der Norm. Dagegen hatte der extrem Pro-tanomale ausgezeichnete Spektralbezirke: seine U.E. besafs ein Maximum im Blaugr\u00fcn, wo sie fast die eines Normalen erreichte, und wies ein Minimum im Gelb und Gelbgr\u00fcn auf. In der kurzwelligen Spektralh\u00e4lfte bis hinauf zu 540 fifi deckte sich die U.E. dieses extrem Protanomalen mit der eines Protanopen.\nIn Fortf\u00fchrung dieser Studien \u00fcber die U.E. f\u00fcr Farbt\u00f6ne wird im folgenden die U.E. eines Protanomalen mittleren Grades mit der eines Protanopen und eines Normalen verglichen.\n\u00dcber die untersuchten Farbensysteme ist folgendes zu sagen: Der Protanomale, stud. med. A. Bkehm, konnte am Nagel-schen Anomaloskop Modell II \u00fcberhaupt keine Gleichung erzielen. Bei Skalenteil 107 f\u00fcr die Mischung und 12\u201413 f\u00fcr das Natriumlicht erkl\u00e4rte er die Mischung f\u00fcr zu rot, das Natriumlicht f\u00fcr gr\u00fcn, w\u00e4hrend ihm bei Skalenteil 106 die Mischung gr\u00fcn und das Natriumlicht rot erschien. Hierzwischen mufste theoretisch die Gleichung liegen, die durch Einstellung jedoch nicht zu erzielen war. Zur Erg\u00e4nzung sei hinzugef\u00fcgt, dafs f\u00fcr den normalen Beobachter Sachs die Werte der Rayleighgleichung bei 96 bzw. 21,5 lagen. Wie schon aus dem Angef\u00fchrten hervorgeht, zeigte Herr Bkehm am NAGELSchen Anomaloskop deutlich gesteigerten Kontrast. Auf der Stillin g-Tafel XII der letzten Ausgabe konnte er dagegen spontan die Zahlen auch nach sorgf\u00e4ltigem Bem\u00fchen nicht lesen, erkannte sie aber auf Nennung,\n1 C. Rosencrantz, \u00dcber die Unterscbiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei anomalen Trichromaten. Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 58. 1926. S. 5\u201427. Hier siehe weitere Literatur.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei versah. Farbensystemen 245\nkonnte sie nachfahren und nach einer Weile wiederfinden. Seine Farbenerm\u00fcdbarkeit war sichtlich gr\u00f6fser als die des Normalen, aber nicht so grofs, dafs sie besondere Schwierigkeiten bei der Bestimmung der spektralen \u00dc.E. gemacht h\u00e4tte.\nDer Protanop, Herr Dr. med. Ahlenstiel, ist derselbe, dessen damalige vergleichende Beobachtungen in Abbildung 3 der Arbeit von Rosencrantz mit eingetragen und auf S. 23 ff. diskutiert wurden. Er ist ein typischer Protanop, der an demselben Nagel-schen Anomaloskop eine Helligkeit entsprechend 8 Skalenteilen f\u00fcr das Natriumlicht bei der Gleichung mit Rot w\u00e4hlt.\nBez\u00fcglich der Methodik und der Einzelheiten der verwendeten Apparatur sei auf die Arbeit von Rosencrantz verwiesen. Die Abweichungen von der dort beschriebenen Methodik bestanden in einer Verst\u00e4rkung der Beleuchtung, die durch Ulbrichtkugel mit 12 Osramlampen \u00e0 49 H.-K. statt 16 H.-K. erfolgte. Auf diese Weise konnte im Blau eine gr\u00f6fsere Helligkeit ohne Vermehrung der Unreinheit des verwendeten Lichtes erzielt werden. Das Gesichtsfeld betrug 2\u00b0 statt 2,5\u00b0, die Breite des Okularspaltes 0,5 mm.\nAuch bez\u00fcglich der Technik sei auf die zitierte Arbeit verwiesen. Es wurde auf der einen Seite des Gesichtsfeldes eine bestimmte Wellenl\u00e4nge fest eingestellt, auf der anderen Seite nach und nach, w\u00e4hrend der Beobachter wegsah, die Wellenl\u00e4nge so lange ge\u00e4ndert, bis schliefslich bei immer erneutem Hineinsehen ein Unterschied zwischen beiden Gesichtsfeldh\u00e4lften auftrat, der durch Intensit\u00e4tsregulierung des ver\u00e4nderlichen Spektrums nicht mehr zu beseitigen war. Bei der Bestimmung der Grenze wurde Wert darauf gelegt, das Urteil nicht auf zu feine Unterschiede zu st\u00fctzen. Die Erm\u00fcdung beim Versuch feinster Grenzbestimmung wird zu stark, wobei dahingestellt sein mag, ob es sich um eine periphere oder zentrale Erm\u00fcdung handelt. So wurde als Grenze der Skalenteil gew\u00e4hlt, an dem wiederholte Bestimmungen die Feststellung eines Unterschiedes ergaben; oder es wurde die Mitte zwischen zwei Skalenteilen gew\u00e4hlt, an deren einem das Urteil zwischen Unterschied und Identit\u00e4t der Feldh\u00e4lften schwankte, an deren anderem eindeutig ein Unterschied angegeben wurde. Es hatte sich ferner herausgestellt, dafs eine Einstellung bis auf 5 Skalenteile Genauigkeit\ndie Grenze bedeutete, unterhalb der man im allgemeinen nicht\n\u2022 \u2022\nohne wesentliche \u00dcberm\u00fcdung arbeiten konnte. Nur im Rot\n18*","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nErich Sachs\nwurden feinere Einstellungen genommen, da hier 5 Skalenteile einem (a[a entsprechen.\nDer Protanop Ahlenstiel und der normale Trichromat Sachs machten im ganzen je 5 Bestimmungsreihen, von denen die ersten drei als \u00dcbungsreihen betrachtet wurden und unber\u00fccksichtigt blieben. Hierbei wurde die von Laurens und Hamilton 1 nachgewiesene F\u00e4lschung der U.E. durch einseitige Erm\u00fcdung beim kontinuierlichen Durchpr\u00fcfen des Spektrums ber\u00fccksichtigt, indem in Spr\u00fcngen rechts und links von der jeweils zuerst eingestellten Welle gepr\u00fcft wurde. Zur Feststellung der Kurve wurden die beiden letzten gut \u00fcbereinstimmenden Reihen gew\u00e4hlt, die an einzelnen Punkten durch eine weitere Reihe erg\u00e4nzt wurden. Die eine Reihe wurde nach Helladaptation mittels des TRENDELENB\u00fc\u00dfGschen Himmels, die andere Reihe nach Helladaptation am nat\u00fcrlichen Himmel gewonnen. Der Protanop wurde von 470 /a/a bis 540 fAfx, also in seiner Mittelstrecke alle 10 fxfi gepr\u00fcft, der normale Trichromat von2 480\u2014540 alle 10 [AfA und dann an den ausgew\u00e4hlten Punkten 580, 600, 620 und 680 fAfA. Von dem Protanomalen konnten leider aus Zeitmangel nur in 2 Bestimmungsreihen die Punkte 480, 500, 520, 580, 600, 620 und 630 [A[a herausgegriffen werden. Da es sich herausstellte, dafs am kurzwelligen Ende keine besondere Abweichung von den anderen Beobachtern bestand, wurde der Sprung ans langwellige Spektralende gemacht.\nDie Helligkeitsregulierung des feststehenden Spektrums erfolgte durch Variieren der Kollimatorspaltbreite, die im Rot 0,3 mm, im Blau 2 mm betrug. Die gesamte Unreinheit des eingestellten spektralen Lichtes betrug bei diesen extremen Spaltbreiten an den beiden Enden des untersuchten Spektrums je + 5 [AfA. Die von den 3 Farbsystemen vergleichend untersuchten Punkte wurden stets mit einer Spaltbreite gepr\u00fcft, die f\u00fcr alle 3 identisch war. Die Wahl der Spaltbreite dagegen wurde jeweils den beiden nichtnormalen Beobachtern \u00fcberlassen und von ihnen nach dem Gesichtspunkt der subjektiv angenehm empfundenen Helle bestimmt, da beide blendungsempfindlicher waren als der\n1\tM. Laurens und W. F. Hamilton: Amer. Journal of Physiologie 65, 547. 1923.\n2\tBei 470 fifi ergab sich ein S\u00e4ttigungsunterschied zwischen den von identischen Wellen erf\u00fcllten Gesichtsfeldern f\u00fcr den normalen Beobachter, der die Sicherheit des Urteils st\u00f6rend beeinflufste.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei versch. Farbensystemen 247\nNormale, und bei dem Protanomalen z. \u00df. im Rot eine Bestimmung bei Spalt 0,5 mm wegen Erm\u00fcdung nicht zustandegebracht werden konnte, bei 0,3 mm dagegen ohne weiteres gelang.\nDie verwendeten Kollimatorspaltbreiten betragen f\u00fcr die Wellen in\n\t470\t80\t90\t500\t510\t20\t30\t40\t80\t600\t20\t30\nSpaltbreite in mm |\t2\t2\t1,5\t0,5\t0,5\t0,5\t0,5\t0,3\t0,3\t0,3\t0,5\t0,5\nDie Beobachtungsergebnisse sind in den folgenden Tabellen wiedergegeben. Der erste Stab bedeutet die Wellenl\u00e4nge der untersuchten Spektralgegend in /^, der zweite den entsprechenden Skalenteil des Kollimator I, der dritte, unterteilte Stab enth\u00e4lt den Grenzskalenteil getrennt nach der Richtung gegen das lang* und kurzwellige Ende des Spektrums, wobei die Resultate der beiden bzw. drei verwerteten Beobachtungsreihen \u00fcbereinander stehen und ihr Mittelwert genommen wurde, dessen zugeordnete Wellenl\u00e4nge in fifj, im 4. Stab in derselben Weise getrennt nach dem lang- und kurzwelligen Ende des Spektrums wiedergegeben ist. Im 5. Stab stehen die eben merklichen Farbenunterschiede (e. m. F.U.) in juju, wieder gesondert nach lang-und kurzwelliger Richtung, im 6. Stab der hieraus gewonnene Mittelwert der e. m. F.U. in der demnach symmetrisch zu der in Stab 1 angef\u00fchrten Welle angeordnet zu denken w\u00e4re.1 Die Trennung f\u00fcr die e. m. F.U. nach der lang- und kurzwelligen Seite des Spektrums wurde vorgenommen im Hinblick auf die Feststellungen Engelkings 2, der auf das in diesem Punkt unterschiedliche Verhalten von Protanomalen und Deuteranomalen ausdr\u00fccklich hinweist.\nNach diesem Schema sind zun\u00e4chst f\u00fcr jeden Beobachter einzeln die Tabellen I\u2014III angelegt. Tabelle IV enth\u00e4lt die Resultate der e. m. F.U. in wi, gemeinsam f\u00fcr die drei Beobachter zum Vergleich \u00fcbereinander geordnet, und zwar enth\u00e4lt IV 1. die Mittelwerte der e. m. F.U. aus Stab 6, IV 2. die e. m. F.U. nach der langwelligen Seite aus Stab 5, und IV. 3. die dazugeh\u00f6rigen Werte der e. m. F.U. nach der kurzwelligen Seite.\n1\tDie U.E. ist umgekehrt proportional der Gr\u00f6fse der e. m. F.U.\n2\ta. a. 0.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\nErich Sachs\nTabelle I\nBeobachter Ahlenstiel, Protanop\n1 X in [hl\t2 \u2022 rH \u00a9 -4-3 e 3 ci M m\tSkale nach lang we\t3 mteil nach kurz- llig\tX in nach lang we\ti Wo- nach kurz- Hg\t: Untersc Wellen abst\u00e4nc nach lang- we\tbeidbare l\u00e4ngen-e in (ip nach kurz- Llig\t6 Mittelwert der unterscheidbaren Wellenabst\u00e4nde in (Jifi\n470\t1547\t1597 1587 1592\t1527 1527 1527\t474\t468,5\t4,0\t1,5\t2,75\n480\t1663\t1698 1693 1695,5\t1645.5 1650.5 1647.5\t483\t479\t3,0\t1,0\t2,0\n490\t1768\t1780,5 1780.5 1780.5\t1763 1763 1763\t491\t489,5\t1,0\t0,5\t0,75\n500\t1870\t1875 1875 1875\t1855 1860 1857,5\t500,5\t499\t0,5\t1,0\t0,75\n510\t1960\t1965 1965 1965\t1950 1952,5 1951,25\t510,5\t508,5\t0,5\t1,5\t1,0\n520\t2050\t2060 2072.5 2067.5 2066,7\t2037,5 2037,5 2037,5\t522\t518,5\t2,0\t1,5\t1,75\n530\t2130\t2155 2150 2152,5\t2112.5 2105,0 2102.5 2106,7\t533\t527 |\t3,0 ! 1\t3,0\t3,0\n540\t2205\t2275 2300 2300 2291,7\t2150 2145 2170 2155,0\t552\t533\t12,0\t7,0\t9,5","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei versch. Farbensystemen 249\nTabelle II\nBeobachter Brehm, Protanomaler\n1 X in pp\tSkalenteil\tto\ti Skale nach lang- wel\t5 nteil nach kurz- lig\tX in nach lang- we\t[ pp nach kurz- Hg\tF Unterscl Wellen\u00ab in nach lang- wel 1\tleidbare distanz pp nach kurz- Hg\t6 Mittelwert der unterscheidbaren Wellenabst\u00e4nde in pp\n480\t1663 1\t\t1680,5\t1650,5\t481,5\t479\t1,5\t1,0\t1,25\n500\t1870\t1882.5 1887.5 1885\t1862.5 1852.5 1857.5\t501,5\t499\t1,5\t1,0\t1,25\n520\t2050\t2092,5 2092,5 2092,5\t2037.5 2027.5 2032.5\t525\t518\t5,0\t2,0\t3,5\n580\t2457\t2479,5 2472\t2427 2434,5\t583,5\t575\t3,5\t5,0\t4,25\n\t\t2475,75\t2430,75\t\t\t\t\t\n600\ti ! 2555 1\t2605 2582,5 2595,0 2594,17 I\t2522.5 2525 2527.5 2525\ti 609\t593,5\t9,0\t6,5\t7,75\n620\t2643\t12658 | 2655,5 2656,75\t2623 2623 2623 |\t623,5\t615\t3,5\t5,0\t4,25\n630\t2685\t2690 2690 2690\t2675 2677,5 2676,25\t631\t628\t1,0\t2,0\t1,5","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nErich Sachs\nNach diesen Werten wurden die Kurven gezeichnet. Ein Vergleich mit den ebenfalls angef\u00fchrten Kurven von Rosencrantz zeigt folgendes f\u00fcr die Mittelwertkurven (Abb. 1 u. 2).\n\n620 10 600 90 80 70 60 550 w 30 20 10 500 90 80\t70\nAbbildung 1\n(Aus der Arbeit yon C. Rosencrantz, diese Zeitschr. 58, 21, 1926) Die eben m erklich en Farbenunterschiede im Spektrum\nX----------X Rosencrantz, Protanomaler extremen Grades,\nX..........X Stolp, Protanomaler mittleren Grades,\nX----------X V0M Hofe, normaler Trichromat,\n+ + + H\u20141\u2014b+ Protanop nach Herrn Dr. Stolps Versuchen.\n630 620 610 600 590 580 570 560 550 510 530 520 570 500 090 080\nAbbildung 2\nEbenmerkliche Farbenunterschiede im Mittel\nOrdinate : Ebenmerkliche Farbenunterschiede in (ip Abszisse: Wellenl\u00e4nge in ftft\nH----------b Protanop Ahlenstiel,\n.......... Protanomaler Brehm,\nX----------X normaler Trichromat Sachs","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Unterschiedsem\\pfindlichkeit f\u00fcr Fcirbent\u00f6ne bei versch. Farbensystemen 251\nDie Form der Kurven des Protanopen und des normalen Trichromaten stimmt im gemeinsamen Spektralgebiet prinzipiell \u00fcberein. Bei dem normalen Trichromaten sind auch die absoluten Werte der U.E. in guter \u00dcbereinstimmung, dagegen ist die U.E. des Protanopen etwa doppelt so grofs wie in der Rosen-CBANTZschen Reibe. Hieran mag einmal die h\u00f6here Helligkeit und dann vor allem eine durch Einstellung von Hunderten von Gleichungen erworbene \u00dcbung beteiligt sein, die uns eben ver-anlafste, den \u00dcbungserfolg abzuwarten und erst die Werte der\nletzten Reihe zu nehmen, deren Konstantbleiben das Ende der \u2022 \u2022\nUbungsverfeinerung anzugeben schien.\nDie Kurve des Protanomalen zeigt dagegen erheblichere Abweichungen von der des mittleren Protanomalen Stolp. Sie \u00e4hnelt vielmehr in dem starken Abfall der U.E. im langwelligen Teil der Kurve des extrem Anomalen Rosencbantz, gegen die sie in diesem Spektralteil nach dem langwelligen Ende verschoben erscheint. W\u00e4hrend f\u00fcr Rosencbantz das Minimum der U.E. zwischen 560 und 570 juju liegt, ist es bei Beehm um 600 /i/j, etwa zu finden, und das charakteristische weitere Maximum der U.E. nach dem Orange hin, das bei Rosencbantz um Welle 610 [\u00e4[a liegt, befindet sich f\u00fcr Brehm bei 630 ////.\nIm kurzwelligen Teil folgt die Kurve von Beehm im wesentlichen der von Rosencrantz, wenn auch ein Vergleich der absoluten Werte hier besonders schwierig ist, da die Kurve des mittleren Anomalen Stolp sich der Form nach ann\u00e4hernd den Kurven des Normalen und Protanopen anschliefst und eine Entscheidung sich auf die absoluten Werte der U.E. zu st\u00fctzen h\u00e4tte, die gerade hier wegen des starken Unterschiedes an \u00dcbung zwischen Beehm und den beiden anderen nicht auszuwerten sind. Wahrscheinlich h\u00e4tte Brehm, entsprechend dem Verhalten von Rosencrantz, im kurzwelligen Teil noch eine betr\u00e4chtliche Verfeinerung der U.E. erreichen k\u00f6nnen und w\u00e4re dann mit seiner U.E. der U.E. des Normalen nahegekommen, die f\u00fcr Sachs im Gegensatz zu der von C. vom Hofe im allgemeinen geringer ist, als die des Protanopen Ahlenstiel in der entsprechenden Spektralgegend. Jedenfalls darf soviel hinsichtlich des Vergleiches zwischen Beehm und den beiden anderen Protanomalen gesagt werden, dafs der Protanomale mittleren Grades Beehm in der Lage des Maximums und Minimums der U.E. sich dem extrem Protanomalen Rosencbantz anschliefst, w\u00e4hrend der absolute","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nErich Sachs\nTabelle III\nBeobachter Sachs, Normaler\n1 < in^\t2 \u2022 r* a> -4-3 fl CD r\u2014H c3 M m\ta Skale nach lang- we\tnteil nach kurz- lig\t4 l in nach lang- wel\tnach kurz- lig\t5 Unterset Wellena in nach lang- wel 1\tLeidbare bst\u00e4nde ! W\tj nach kurz- lig\t6 Mittelwert der unterscheidbaren Wellenabst\u00e4nde in ftfi\n480\t1663\t1684 1684 1684\t1654 1651 1652,5\t482\t479\t2,0\t1,0\t1,5\n490\t1768\t1785 1785 1785\t1762 1761 1761,5\t491,5\t489\t1,5\t1,0\t1,25\n500\t1870\t1880 1885 1882,5\t1865 1862 1863,5\t501\t499,5\t1,0\t0,5\t0,75\n510\t1960\t1975 1979 1977\t1945 1945 1945\t511,5\t508\t1,5\t2,0\t1,75\n520\t2050\t2067,5 2070,0 ; 2075,0 ! 2070,8\t2035 2035 2035\t522,5\t518,5\t2,5\t1,5\t2,0\n530\t2130\t2152.5 2147.5 2150\t2115 2115 2115\t532,5\t528,0\t2,5\t2,0\t2,25\n540\t2205\t2225 2227,5 2226,25\t2195 2197,5 2196,25\t542,5\t538,5\tj 2,5\t1,5\t2,0\n580\t2457\t2461 2463 2462\t2455 2455 2455\t581\t579,5\t1,0\t0,5\t0,75\n600\t2555\t2560 2560 2560\t2551 2551 2551\t601\t599\t1,0\t1,0\t1,0\n620\t2643\t2660 2655 2657,5\t2636 2638 2637\t623,5\t618,5\t| 3,5\t1,5\t2,5\n630\t2685\t2705 2707.5 2712.5 2708,3\t2680 2677,5 2676 2677,8\t635,5 1\t628,5\t5,5\t1,5\t3,5","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei versch. Farbensystemen 253\nWert seiner U.E. trotz seines Mangels an \u00dcbung selbst an seinem schlechtesten Punkt immer noch doppelt so gut ist, wie der des ge\u00fcbten Rosencbantz. Hinsichtlich des Wertes seiner besten und schlechtesten U.E. befindet er sich zwischen den Werten des normalen Trichromaten Sachs im kurzwelligen Teil und denen des mittelstarken Protanomalen Stolp im langwelligen Teil.\n\nAbbildung 3\nEbenmerkliche Farbenunterschiede nach der langwellichen Richtung Ordinate : Ebenmerkliche Earbenunterschiede in pp Abszisse: Wellenl\u00e4nge in pp\nH-----------h Protanop Ahlenstiel,\n............ Protanomaler Brehm,\nX-----------X Normaler Trichromat Sachs\nPP\n7\n630 620 610 600 590 580 570 560 550 570 530 520 510 500 790 780 770/ijJ.\nAbbildung 4\nEbenmerkliche Farbenunterschiede nach der kurzwelligen Richtung Ordinate: Ebenmerkliche Farbenunterschiede in pp Abszisse: Wellenl\u00e4nge in pp\nH----------1- Protanop Ahlenstiel,\n............. Protanomaler Brehm,\nX----------X normaler Trichromat Sachs","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nErich Sachs\nEin Vergleich zwischen den Kurven der mittleren e. m. F.U. in Abbildung 1 und 2 und den getrennt gezeichneten Kurven f\u00fcr die e. m. F.U. nach der langwelligen und der kurzwelligen Seite in Abbildung 3 und 4, l\u00e4fst es m\u00f6glich erscheinen, dafs eine Untersuchung zwischen 520 und 580 [ifi auch bei Brehm ein zweites Minimum der U.E. im Gelbgr\u00fcn \u00e4hnlich wie bei Stolp ergeben h\u00e4tte.\nTabelle IV\n1. Mittelwerte der unterscheidbaren Wellenabst\u00e4nde in (ip\nWelle\t470\t80\t90\t500\t10\t20\t30\t40\t80\t600\t20\t30\nSachs, Normaler\t\t1,5\t1,25\t0,75\t1,75\t2,0\t2,25\t2,0\t0,75\t1,0\t2,5\t3,5\nAhlenstiel, Protanop\t2,75\t2.0\t0,75\t0,75\t1,0\t1,75\t3,0\t9,5\tE\tmdstreck\u00ab\t\t3\nBrehm, Protanomaler\t\u2014\t1,25\t\t1,25\t\u2014\t3,5\t\u2014\t\u2014\t4,25\t7,75 4,25 1\t\t1,5\n2. Unterscheidbare Wellenabst\u00e4nde in nach der langwelligen Seite\nWelle\t470\t80\t90\t500\t10\t20\t30\t40\t80\t600\t20\t30\nSachs\t\t*2,0\t1,5\t1,0\t1,5\t2,5\t2,5\t2,5\t1,0\t1,0\t3,5\t5,o\nAhlenstiel\t4,0\t3,0\t1.0\t0,5\t0,5\t2,0\t3,0\t12,0\tEndst\t\treck\u00ab\t3\nBrehm\t\u2014\t1,5\t\u2014\t1,5\t\u2014\t5,0\t\u2014\t\u2014\t3,5\t9,0\t3,5\t1,0\n3. Unterscheidbare Wellenabst\u00e4nde in nach der kurzwelligen Seite\nWelle\t470\t80\t90\t500\t10\t20\t30\t40\t80\t600\t20\t30\nSachs\t\t1,0\t1,0\t0,5\t2\t1,5\t2,0\t1,5\t0,5\t1,0\t1,5\t1,5\nAhlenstiel\t1,5\t1.0\t0,5\t1,0\t1,5\t1,5\t3,0\t7,0\tE\tndst\trecke\t\nBrehm\t\u2014\t1,0\t\u2014\t1,0\t\u2014\t2,0\t\u2014\t\u2014\t5,0\t6,5\t5,0\t2,0\nSchliefslich sind in Abbildung 5\u20147 die Kurven der e. m. F.U. nach dem lang- und kurzwelligen Ende zusammen f\u00fcr jeden einzelnen Beobachter gezeichnet worden. Ein Vergleich bei dem Protanopen und dem normalen Trichromaten zeigt bei Betrachtung des jeweiligen Gesamtbezirkes der unterscheidbaren Lichter im allgemeinen eine bessere U.E. nach dem kurzwelligen Ende hin aufser einem schmalen Bezirk nach langwellig vom Punkt der besten U.E. Abbildung 7 l\u00e4fst, wie schon gesagt, bei Brehm din zweites Minimum der U.E. im Gelbgr\u00fcn vermuten.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei versch. Farbensystemen 255\nDie Befunde an Engelkings Protanomalen k\u00f6nnen hinsichtlich des Punktes gr\u00f6fster U.E. bei 495 fifi best\u00e4tigt werden. Im langwelligen Teil verh\u00e4lt sich Bkehm allerdings abweichend, wie\n630 6ZQ 610 600 590 580 570 560 550 590 530 520 510 500 990 980fl JO\nAbbildung 5\nSachs : normaler Trichromat Ebenmerkliche Farbenunterschiede in p\\i\n............. nach der langwelligen Seite,\nX----------X nach der kurzwelligen Seite\nJOJl\n590 530 520 510 500 990 980 970JIJL\nAbbildung 6\nAhlenstiel: Protanop Ebenmerkliche Farbenunterschiede in (iji\n...........nach der langwelligen Seite,\nX---------X nach der kurzwelligen Seite\ner \u00fcberhaupt eine eigenartige Mischung von Z\u00fcgen eines Anomalen mittleren und hohen Grades zeigt. Auch quantitativ bestehen betr\u00e4chtliche Unterschiede. W\u00e4hrend das Minimum der U.E. bei Bbehm etwa 8 /u/u betr\u00e4gt, ist die Gr\u00f6fsenordnung der U.E. bei","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256 Erich Sachs, Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne usw.\nEngelkings Protanomalen im Minimum 85 fifi, im Maximum\n9 pp. Wieweit hier Unterschiede der Farbsysteme eine Rolle\nspielen, welchen Anteil die Verschiedenheit von Apparatur, Unter-\n\u2022\u2022\nsuchungstechnik, vor allem der \u00dcbung daran haben, kann hier nicht entschieden werden.\n630 6Z0 610 600 590 580 570 560 550 590 530 5Z0 510 500 990\nAbbildung 7\nBrehm: Protanomaler Ebenmerkliche Farbenunterschiede in\n...........nach der langwelligen Seite,\nX---------X nach der kurzwelligen Seite\nZusammenfassung\nDie Untersuchung eines Protanomalen mittleren Grades zeigt, dafs seine U.E. f\u00fcr Farbt\u00f6ne hinsichtlich der spektralen Lage ihres besten und schlechtesten Wertes ann\u00e4hernd mit der eines extrem Protanomalen \u00fcbereinstimmt, von der eines anderen Protanomalen mittleren Grades deutlich abweicht. Die absoluten Werte der U.E. in fifi stimmen im kurzwelligen Teil mit denen des normalen Trichromaten, im langwelligen Teil mit denen des Protanomalen mittleren Grades der Gr\u00f6fsenordnung nach \u00fcberein.\nZum Schlufs m\u00f6chte ich Herrn Professor Kohlrausch in T\u00fcbingen f\u00fcr seine Ratschl\u00e4ge und sein Interesse danken, das er, auch nach seinem Scheiden als Leiter, der sinnesphysiologischen Abteilung des Berliner Institutes bewahrt hat. Aufser ihm bin ich den Herrn Dr. med. Ahlenstiel und stud. med. Brehm f\u00fcr ihre verst\u00e4ndnisvolle Mitarbeit und Ausdauer zu besonderem Dank verpflichtet.","page":256}],"identifier":"lit36065","issued":"1928","language":"de","pages":"243-256","startpages":"243","title":"Die Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne bei verschiedenen Farbensystemen","type":"Journal Article","volume":"59"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:44:37.838444+00:00"}

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