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Über die Messung der Empfindungszeit

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{"created":"2022-01-31T15:03:53.408271+00:00","id":"lit36074","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Fr\u00f6hlich, Friedrich W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 54: 58-78","fulltext":[{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Bonn a. Rh.)\n\u00dcber die Messung der Empfindungszeit.\nVon\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich (Bonn a. Rh.).\nMit 7 Textabbildungen.\n1.\nBei Versuchen \u00fcber periodische Nachbilder1 konnte eine Beobachtung gemacht werden, welche auf die M\u00f6glichkeit hinwies, die Empfindungszeit zu messen, d. h. jene Zeit zu bestimmen, welche zwischen der Einwirkung des Lichtreizes und dem Auftreten der mit ihm verkn\u00fcpften Lichtempfindung vergeht. Bei den betreffenden Versuchen glitt der 1 mm breite und 15 mm lange Spalt mit einer Geschwindigkeit von etwa 80 mm in der Sekunde in 30 cm Abstand von dem beobachtenden Auge \u00fcber einen Fixierpunkt hinweg. Der vertikale Spalt war so gestellt, dafs sein Fufspunkt 15 mm \u00fcber den Fixierpunkt hinweglief. Der Fixierpunkt war unter die Mitte der Spaltbahn eingestellt, so dafs der von rechts kommende Spalt gleichweit rechts vom Spalt auftauchte, als er links verschwand. Wurden die Beobachtungen mit einem Spalt angestellt, der nur wenig hell war, so war zu sehen, dafs der Fixierpunkt nicht in der Mitte der Spaltbahn lag, die Spaltbahn erschien nach links verschoben. Es lag nahe, an eine unrichtige Einstellung oder eine unbeabsichtigte Verschiebung des Fixierpunktes oder auch an eine ungenaue Fixierung zu denken; es war m\u00f6glich, dafs das beobachtende Auge von dem Fixierpunkt\n1 Friedrich W. Fr\u00f6hlich, Untersuchungen \u00fcber periodische Nachbilder. Zeitschr. f. Sinnesphys. 52, S. 60. 1921. \u2014 \u00dcber den Finflufs der Hell- und Dunkeladaptation auf den Verlauf der periodischen Nachbilder. Ebenda 53, S. 79. 1921. \u2014 \u00dcber die Abh\u00e4ngigkeit der periodischen Nachbilder von der Dauer der Belichtung. Ebenda, S. 108.","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Messung der Empfindungszeit.\n59\nmitgerissen wird. Um diese immerhin m\u00f6glichen Fehler zu vermeiden wurde auf ein besonders scharfes Fixieren geachtet. Dies wurde dadurch erreicht, dafs erst auf ein gegebenes Vorsignal hin, der Fixierpunkt ins Auge gefafst und die Aufmerksamkeit angespannt wurde. Als Vorsignal diente auch das Loslassen des Spaltes, das dem Erscheinen des Spaltes etwa eine Sekunde voranging. Die Zeit von einer Sekunde ist f\u00fcr das Erreichen einer geeigneten Aufmerksamkeitseinstellung besonders g\u00fcnstig.1 Es wurde eine Kinn- und Stirnst\u00fctze verwendet, es wurde ferner unter der Spaltbahn eine Millimetereinteilung angebracht, die es erm\u00f6glichte, jederzeit die Stellung des Fixierpunktes zu kontrollieren. Die Verschiebung war auch unter diesen Bedingungen zu sehen. Hierauf wurde der Fixierpunkt vertikal unter die Eintrittsstelle des Spaltes, d. h. an den Beginn der Spaltbahn verlegt, dabei zeigte es sich, dafs der Spalt nicht am Beginn der Spaltbahn, sondern innerhalb der Spaltbahn auftauchte, die Spaltbahn durchlief und am Ende der Spaltbahn verschwand. Von letzterer Tatsache konnte man sich \u00fcberzeugen, wenn der Fixierpunkt vertikal unter das Ende der Spaltbahn gelegt wurde. Dadurch war auch die Deutung unserer Ausgangsbeobachtung gegeben. Wenn die gesehene Spaltbahn, welche der schwach leuchtende Spalt beschreibt, k\u00fcrzer ist als die objektive Spaltbahn und die Verk\u00fcrzung nur den Anfang der subjektiven Spaltbahn betrifft, so kann der in die Mitte der objektiven Spaltbahn eingestellte Fixierpunkt nicht in der Mitte der beobachten Spaltbahn liegen.\nDiese Beobachtungen legte die Annahme nahe, dafs die Verz\u00f6gerung der Spalt Wahrnehmung durch die Empfindungszeit bedingt sei. Das Bestehen der Empfindungszeit ist eine Forderung, welche f\u00fcr alle Sinnesgebiete gilt, die Empfindungszeit konnte jedoch bisher in keinem Sinnesgebiet gemessen werden, sie ist in der schon oft bestimmten Reaktionszeit enthalten. W\u00e4hrend der Empfindungszeit laufen eine Reihe von Prozessen ab. Wenn der Lichtreiz auf das Auge einwirkt, so werden zuerst die lichtempfindlichen Elemente der Netzhaut in Erregung versetzt, diese Erregung wird durch Vermittlung der Nervenzellen der Netzhaut und durch die Sehbahn zu dem Sehzentrum in der Grofshirnrinde geleitet, es werden die Nervenzellen des Sehzentrums in Erregung\n1 Die diesbez\u00fcglichen Hinweise verdanke ich Herrn Dr. Oskar Kutzner, Privatdozenten f\u00fcr Philosophie an der Universit\u00e4t Bonn.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\nversetzt und erst jetzt tritt die Lichtempfindung auf. D. h. es mufs zuerst die Empfindungszeit vergehen, bevor die Empfindung eintritt.\n2.\nDie bei den Versuchen verwendete Methode ist im Prinzip schon in der Arbeit \u00fcber periodische Nachbilder beschrieben worden. Hier sollen nur einzelne wesentliche Ab\u00e4nderungen be-\nangef\u00fchrt werden.\nDie L\u00e4nge der Spaltbahn konnte durch einen paralell zum Spalt verstellbaren Schieber von 80 mm bis auf 1 mm veringert werden. Die L\u00e4nge der Spaltbahn war an einer Millimetereinteilung ablesbar.\nDer Fixierpunkt wurde mit Hilfe einer Spiegelglasplatte in die Ebene der Spaltbahn projiziert. Um die Stelle zu bestimmen, an welcher der Spalt auftaucht, wurde ein verschiebbarer Lichtpunkt verwendet. Als besonders geeignet erwies sich ein Doppellichtpunkt, wie er mir von einem meiner Beobachter, Herrn cand. med. Stephan Rosenak vorgeschlagen und von unserem\tInstitutsmechaniker,\nHerrn Vogel, angefertigt wurde.\nIn einer geschw\u00e4rzten Metallh\u00fclse befindet sich eine Gl\u00fchlampe, deren Licht mit Hilfe eines durchscheinenden Papierblattes zerstreut wird. Der Fixierpunkt liegt, wie die Abb. 1 zeigt, fest, w\u00e4hrend der zweite Lichtpunkt durch Verschieben einer Metallplatte\tmit schr\u00e4gem Spalt\nan einem horizontalen Spalt erzeugt wird. Die Verschiebung\tdes Lichtpunktes ge-\nschieht durch Drehen an einem Zahngetriebe. Wird die verschiebbare Platte soweit gehoben, dafs der schr\u00e4ge Spalt den horizontalen Spalt vollkommen passiert hat, dann\tbleibt\tnur\tder\tFixierpunkt \u00fcbrig.\tDie Leuchtkraft der\nLichtpunkte konnte durch einen in den Nebenschlufs des Akku-malatorenkreises\tgeschalteten Widerstand\tsoweit abgeschw\u00e4cht\nwerden, dafs die Lichtpunkte eben sichtbar waren. St\u00e4rker leuchtende Lichtpunkte wurden nicht verwendet. Beide Lichtpunkte\nAbbildung 1.\nSchematische Darstellung des verschiebbaren Doppellichtpunktes.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Messung der Empfindungszeit.\n61\nwurden in die Spaltebene projiziert und ihr Abstand mit Hilfe des schon oben erw\u00e4hnten Schiebers bestimmt, der bis an den Mefspunkt herangeschoben wurde, w\u00e4hrend der Fixierpunkt mit dem Nullpunkt der Skala zusammenfiel. Die Ablesung wurde an der Millimetereinteilung vorgenommen, \u00fcber welche ein am Rande des Schiebers befestigtes, beschwertes Haar glitt. Zur Ablesung wurde die Skala mit Hilfe einer abgeblendeten Gl\u00fchlampe beleuchtet. Ein Diaphragma war so gestellt, dafs nur die beleuchtete Skala zu sehen war. Eine Ablesung auf 0,25 mm war bei genauer Handhabung der Vorrichtung m\u00f6glich. Die Anordnung liefse sich aber auch so treffen, dafs die Ablesung direkt an einer an der Mefspunktlampe angebrachten Einteilung m\u00f6glich w\u00e4re. Dadurch k\u00f6nnte die Feinheit und die Genauigkeit der Messung gesteigert und die Handhabung wesentlich vereinfacht werden.\nDie Beobachtungen wurden in dem schon fr\u00fcher beschriebenen Dunkelkasten bei Abblendung alles st\u00f6renden Seitenlichtes durchgef\u00fchrt. Es wurde monokul\u00e4r beobachtet, das andere Auge wurde durch einen an der Stirnst\u00fctze angebrachten Schirm abgeblendet, blieb jedoch w\u00e4hrend der Beobachtung ge\u00f6ffnet. Die Versuche wurden in einem Zustand mittlerer Helladaption durchgef\u00fchrt, wie er sich in einem abgedunkelten, durch mehrere Gl\u00fchlampen beleuchteten, hellgestrichenen Versuchsraum einstellt. Doch wurden eine Reihe von orientierenden Versuchen auch f\u00fcr das tageshelladaptierte Auge und nach l\u00e4ngerer Dunkeladaptation durchgef\u00fchrt. \u00dcber diese Versuche soll an anderer Stelle berichtet werden.\nZur Beleuchtung des Spaltes diente eine photometrische Einrichtung, wie sie in Abb. 2 schematisch dargestellt ist. Das beobachtende Auge blickte durch den Spalt auf einen mit weifsem Hering-schen Farbpapier bespannten Lichtschirm, der mit der Ebene des Spaltes einen Winkel von 65\u00b0 einschlofs. Zur Belichtung des Schirmes diente eine 3 m langer Photometerkasten mit einer optischen Bank, auf welcher ein von einer Akkumalatorenbatterie gespeiste Schwachstromlampe glitt (4 Voltspannung, Leuchtkraft 2,5\u20142,75 Normalkerzen). Aufser dieser Lampe konnten zur Verst\u00e4rkung noch mehrere Zusatzlampen gleicher Art verwendet werden. Bei den ganz schwachen Belichtungen fand ein gleichfalls an der optischen Bank verschiebbarer Lampenkasten Anwendung, dessen kreisf\u00f6rmiger Ausschnitt mit einer Znissschen Mattglasscheibe abgeschlossen und durch eine Irisblende in mefs-barer Weise verkleinert werden konnte. Die Spannung der ver-","page":61},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Messung der Empfindungszeit.\n63\nVerlauf der prim\u00e4ren Empfindung aus seinen Beobachtungen zusammenzusetzen versucht und ist auch zu bestimmten Resultaten bez\u00fcglich des An- und Abklingens und der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung gekommen. In den Arbeiten Stiglers ist auch eine-kritische Er\u00f6rterung der schon vorliegenden Untersuchungen zu finden.\nMeine Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit des Nachbildverlaufes von der Belichtungsdauer und der Belichtungsintensit\u00e4t hatten mir gezeigt, dafs der bewegte Lichtspalt nicht als Spalt erscheint, sondern zu einem Lichtstreifen verbreitert ist, aus welchem sich bei zunehmender Belichtungsintensit\u00e4t, das erste positive Nachbild, das HerinGsche Nachbild entwickelt. Aber auch wenn das Hering-sche Nachbild aufgetreten ist, erscheint der bewegte Spalt breiter, als er in Wirklichkeit ist, er zeigt sich als Lichtstreifen, der verschieden helle Anteile erkennen l\u00e4fst.\nDiese Beobachtung ist unschwer zu deuten. Gleichwie die Nachbildphasen durch den bewegten Lichtspalt in ein Nebeneinander von Phasen zerlegt werden, welche dem Lichtspalt in bestimmten Abst\u00e4nden folgen und eine verschiedene Breite aufweisen, so wird auch die prim\u00e4re Lichtempfindung durch die Spaltbewegung in ein Nebeneinander zerlegt. Die Lichtempfindungen nach einem kurzdauernd belichteten, feststehenden Spalt und nach einem bewegten, leuchtenden Spalt verhalten sich zueinander wie eine Muskelzuckung, welche einmal bei feststehender, das andere Mal bei bewegter Kymographiumtrommel auf gezeichnet wird. Den gleichen Vorteil, welchen die schnellbewegte Trommel f\u00fcr das Studium des zeitlichen Verlaufes der Muskelzuckung bietet,, weist auch die Beobachtung des bewegten Lichtspaltes auf, vorausgesetzt, dafs die Fixation richtig eingehalten wird.\nBei den zu beschreibenden Versuchen wurde vorzugsweise auf drei Momente geachtet, auf welche hier hingewiesen werden soll, die aber zum Teil erst sp\u00e4ter eine eingehende Bearbeitung und Beschreibung finden sollen.\n1.\tDie Breite des durch den bewegten Lichtspalt hervorgerufenen Lichtstreifens, d. i. die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung.\n2.\tDie Helligkeitsverteilung in diesem Lichtstreifen, d. i. der zeitliche Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung.\n3.\tDie Verz\u00f6gerung im Eintritt der Empfindung, d. i. jene Zeit, welche der Latenzzeit des Muskels entspricht, und welche ich als den Ausdruck der Empfindungszeit ansehen m\u00f6chte.","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\nBez\u00fcglich der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung zeigten die Versuche in \u00dcbereinstimmung mit den schon vorliegenden Angaben, insbesondere den Beobachtungen \u00fcber Verschmelzungs-frequenzen, dafs mit zunehmender Intensit\u00e4t des Reizlichtes die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung abnimmt. Ich habe bisher Werte gemessen, nach welcher die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung in Abh\u00e4ngigkeit von der Belichtungsintensit\u00e4t 50\u2014150 o betr\u00e4gt, d. i. die Zeit vom Beginn bis zum Abklingen der prim\u00e4ren Empfindung. Es sei aber erw\u00e4hnt, dafs bei gleichbleibender Lichiintensit\u00e4t durch Zunahme der Belichtungsdauer und durch fortschreitende Dunkeladaptation die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung zunimmt. Auch die Farbe des Reizlichtes \u00fcbt einen betr\u00e4chtlichen Einflufs aus. Insbesondere die Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung von dem Adaptationszustand versprechen einen tiefgehenden Einblick in den Adaptationsvorgang, namentlich in jene Vorg\u00e4nge, welche sich bei der Adaptation im Sehzentrum abspielen.\nDie Tatsache, dafs die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung mit zunehmender Belichtungsintensit\u00e4t abnimmt, k\u00f6nnte Befremden erwecken in Anbetracht des Umstandes, dafs die Dauer der gesamten Lichtempfindung, welche sich an einen kurzdauernden Lichtreiz anschliefst und welche die prim\u00e4re Empfindung und die anschliefsenden Nachbildphasen umfafst, mit anwachsender Belichtungsintensit\u00e4t zunimmt. Die k\u00fcrzere Dauer der prim\u00e4ren Empfindung bei st\u00e4rkerer Belichtungsintensit\u00e4t ist auf das engste mit dem periodischen Empfindungsverlauf verkn\u00fcpft. Geht man von einer Beobachtung mit geringer Lichtintensit\u00e4t aus und verst\u00e4rkt bei den folgenden Beobachtungen die Intensit\u00e4t des Reizlichtes, so schiebt sich zwischen die prim\u00e4re Empfindung und die von ihr durch ein dunkles Intervall getrennte Nachbildphase das PuRKiNjEsche Nachbild ein, und durch das dem P\u00fcrkinje-schen Nachbild vorausgehende dunkle Intervall wird die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung verk\u00fcrzt. Werden noch gr\u00f6fsere Lichtintensit\u00e4ten verwendet, so spaltet sich von der prim\u00e4ren Empfindung durch ein dunkles Intervall das \u00dcERiNGsche Nachbild ab. Dadurch erf\u00e4hrt die prim\u00e4re Empfindung eine weitere Verk\u00fcrzung. Wird eine noch gr\u00f6fsere Intensit\u00e4t verwendet, so bedingt das sch\u00e4rfere Hervortreten des dem HERiNGschen Nachbild vorausgehenden dunklen Intervalles eine erneute Verk\u00fcrzung","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Messung der Empfindungszeit.\n65\nder prim\u00e4ren Empfindung. \u00dcber diese Verh\u00e4ltnisse kann die Abb. 7 Aufschlufs geben.\nBei abnehmender Belichtungsintensit\u00e4t nimmt dementsprechend die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung zu, aber nur bis zu einer gewissen Abschw\u00e4chung, dann nimmt die Dauer wieder ab und der der prim\u00e4ren Empfindung entsprechende Lichtstreifen wird unscharf begrenzt.\nIn der Fovea centralis des durch l\u00e4ngere Zeit an Tageslicht adaptierten Auges ist die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung k\u00fcrzer als in der Netzhautperipherie. Es ist m\u00f6glich, sich in verschiedener Weise von dieser Tatsache zu \u00fcberzeugen. Stellt man den Lichtspalt so, dafs er \u00fcber den in der Mitte der Spaltbahn liegenden Fixierpunkt hinwegl\u00e4uft, so sieht man peripher einen breiten Lichtstreifen auftreten, der, wie er in das Gebiet der Fovea kommt, schmal wird, um dann wieder breiter zu werden. Es liegt nahe daran zu denken, dafs die kurze Dauer der prim\u00e4ren Empfindung in der Fovea centralis in den Dienst der gr\u00f6fseren Sehsch\u00e4rfe und Unterschiedsempfindlichkeit dieses Netzhautgebietes tritt, w\u00e4hrend die l\u00e4ngere Dauer der prim\u00e4ren Empfindung in der Netzhautperipherie dem Sehen kontinuierlicher Bewegung g\u00fcnstig ist. Infolge der l\u00e4ngeren Dauer der prim\u00e4ren Empfindung in der Netzhautperipherie werden weniger Belichtungen in der Zeiteinheit notwendig sein, um den Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung hervorzurufen.\nDie Messung der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung wurde in der Weise vorgenommen, dafs die beiden Lichtpunkte auf die Breite des der prim\u00e4ren Empfindung entsprechenden Lichtstreifens \u00abingestellt und aus ihrem Abstand und der Spaltgeschwindigkeit die Dauer berechnet wurde. Auf die Zul\u00e4ssigkeit dieser Berechnung soll weiter unten eingegangen werden.\nDie Helligkeit der prim\u00e4ren Empfindung nimmt bei der hier verwendeten Art von kurzdauernder Belichtung mit der Belichtungsintensit\u00e4t zu. Der Helligkeitsanstieg ist bei verschiedenen Intensit\u00e4ten sehr verschieden. Bei st\u00e4rkeren Belichtungen sehr steil, bei schwachen Belichtungen nur allm\u00e4hlich. Aus der Abb. 7, in welcher auch der zeitliche Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung ber\u00fccksichtigt ist, l\u00e4fst sich diese Tatsache entnehmen. Die Dauer des Ansteigens betr\u00e4gt nach den schon vorliegenden Messungen in Abh\u00e4ngigkeit von der Belichtungsintensit\u00e4t 15\u201480 er.\t: ,\t. ... y .* .\t\"...\t;\t,\nZeitschrift f. Sinnesphysiol. 54.\t5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\nSehr deutlich trat die Abh\u00e4ngigkeit der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung von der Belichtungsintensit\u00e4t in Versuchen hervor,, in welchen zwei vertikal \u00fcbereinander stehende Lichtspalte von 1X5 mm verwendet wurden. Die Spalte waren 30 mm voneinander entfernt, der Fixierpunkt lag, sowohl horizontal als vertikal gesehen, in der Mitte der beiden Spaltbahnen. Die Helligkeit des einen Spaltes wurde durch Vorschalten eines einfachen oder mehrfach zusammengelegten, weifsen Papierblattes in geeigneter Weise abgestuft. Der hellere Spalt lag bei einzelnen Versuchen oberhalb, bei anderen Versuchen unterhalb des Fixierpunktes. In einer Reihe von Versuchen fanden zu gleichem Zweck zwei hintereinander angeordnete Lichtschirme Anwendung, von welchen der eine einen quadratischen Ausschnitt hatte. Doch bedarf diese Anordnung f\u00fcr ihren Ausbau noch eines zweiten Photometers.\n\u25a1\t/V\n\\ 1\t\t\nCL\tCL'\tb\tb,\nAbbildung 3.\nZeitlicher Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung, hervorgerufen durch zwei vertikal \u00fcbereinander stehende Lichtspalte von 1 X ^ mm, die mit einer Geschwindigkeit von 80 mm \u00fcber die Spaltbahn gleiten. Der obere Spalt ist bei Abb. 3 a und b der hellere. Abb. 3a und b gibt die Breite des Lichtstreifens wieder. Abb. Bai und 3bi zeigt die Helligkeitsverteilung in\ndiesem Lichtstreifen.\nDie Abb. 3 gibt zwei Beobachtungen wieder, bei welchen der hellere Spalt oben lag. Bei a war die Helligkeit des unteren Spaltes durch Vorschalten eines doppeltgelegten Papierblattes, bei b durch ein dreifach gelegtes Papierblatt abgeschw\u00e4cht. Die Abb. 3a l\u00e4fst erkennen, dafs die Dauer der prim\u00e4ren Erregung bei dem schw\u00e4cheren Lichtspalt gr\u00f6fser ist, dafs aber die vorderen R\u00e4nder beider Lichtstreifen vertikal \u00fcberein anderstehen, wenn","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Messung der Empfindungszeit.\n67\nsie den Fixierpunkt passieren. Bei Abb. 3b ist der untere Spalt noch weniger hell, der Lichtstreifen noch breiter, aber sein vorderer Rand bleibt hinter dem vorderen Rand des helleren Lichtstreifens zur\u00fcck. Das h\u00e4ngt damit zusammen, dafs die prim\u00e4re Empfindung bei geringerer Lichtintensit\u00e4t nur sehr flach an steigt, wie dies auch in der Abb. 3 zur Darstellung gebracht ist. Bez\u00fcglich des zeitlichen Verlaufes der prim\u00e4ren Empfindung bei st\u00e4rkeren Belichtungen sei hervorgehoben, dafs die Empfindung sehr steil ansteigt, dann erst langsam, dann steiler absinkt. \u00dcber diese Verh\u00e4ltnisse gibt die Abb. 7 Aufschlufs.\nAbbildung 4 zeigt, wie der dem bewegten Lichtspalt entsprechende Lichtstreifen am Rande der Spaltbahn erscheint. Von A nach D abnehmende Belichtungsintensit\u00e4t. Die dem Spalt entsprechenden Lichtstreifen tauchen in der Breite, wie sie dargestellt sind, mit einem Schlage auf.\nDiese Ausf\u00fchrungen \u00fcber die Dauer und den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung sind notwendig f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der Verz\u00f6gerung des Empfindungseintrittes, welche uns hier in erster Linie besch\u00e4ftigt. Die entsprechenden Beobachtungen sollen an Hand der Abb. 4 er\u00f6rtert werden. Bei diesen Beobachtungen lag der Fixierpunkt vertikal \u00fcber dem Beginn der Spaltbahn. Man sah nun nicht den Spalt schmal auftauchen und erst, indem er in der Spaltbahn vorr\u00fcckte, breiter werden, sondern der breite Lichtstreifen trat in der in Abb. 4 A wiedergegebenen Weise mit einem Schlag in seiner ganzen Breite in Erscheinung. Ebenso bei Abb. 4B und C, bei welchen die Belichtungsintensit\u00e4t schw\u00e4cher war. Bei Abb. 4D ist der Lichtstreifen sogar eine Strecke weit vom Beginn der Spaltbahn abger\u00fcckt, bevor er in seiner ganzen Breite pl\u00f6tzlich in Erscheinung tritt. Von A nach D abnehmende Belichtungsintensit\u00e4t.\nEs sei aber erw\u00e4hnt, dafs die Breite, mit welcher der Lichtstreifen am Rande der Spaltbahn auftaucht, keineswegs die volle Breite des Lichtstreifen zu betragen braucht. Bei Anwendung\n5*\nAbbildung 4.","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\ngr\u00f6fserer Belichtungsintensit\u00e4ten taucht der Lichtstreifen schm\u00e4ler auf und wird in seiner ganzen Breite erst sichtbar, wenn er mehr in der Spaltbahn vorger\u00fcckt ist, bei Anwendung schw\u00e4cherer Belichtungsintensit\u00e4ten, tritt nicht nur der Lichtstreifen, sondern auch ein Teil des anschliefsenden dunklen Intervalles im Moment\ndes Auftauchens in Erscheinung.\nEs tritt uns nun die Frage entgegen, ob die in der Abb. 4 mit einer Klammer bezeichnete Strecke als Ausdruck der Empfindungszeit anzusehen ist. So bestechend diese Annahme zuerst erscheint, so tauchen doch bald Bedenken auf, die ber\u00fccksichtigt werden m\u00fcssen. Zur Kl\u00e4rung dieser Verh\u00e4ltnisse, welche ich einer gr\u00f6fseren Reihe von Beobachtern auch mit dem Projektionsapparat vorf\u00fchren konnte, wurden verschiedene Versuche\nangestellt.\nVor allem ist darauf hinzuweisen, dafs in dem Moment, in welchem der Lichtspalt auftaucht, ein grofser Teil des Gesichtsfeldes von dem im Auge zerstreuten Licht nach allen Seiten \u00fcberstrahlt wird. Auf die \u00dcberstrahlung, welche sich an den Enden des Lichtspaltes bemerkbar macht, und die damit zusammenh\u00e4ngenden Nachbilderscheinungen hat zuerst Cael v. Hess 1 die Aufmerksamkeit gelenkt. Ich habe diese Verh\u00e4ltnisse in meiner Untersuchung zur Analyse des Licht- und Farbenkontrastes 1 2 ausf\u00fchrlich behandelt. Aber auch am Anf\u00e4nge und am Ende der Spaltbahn lassen sich entsprechende Beobachtungen machen. Liegt der Fixierpunkt am Anf\u00e4nge der Spaltbahn, d. h. ist durch den Fixierpunkt die Stelle festgelegt, an welcher der Spalt physikalisch zu wirken beginnt, so sieht man insbesondere bei Verwendung hellerer Spalte im Moment des Auftauchens des Spaltes einen Lichtschein sich auch \u00fcber den vertikalen Rand der Spaltbahn ausbreiten, auch treten im Anschlufs daran Nachbilderscheinungen auf, die aber weniger hell sind als die inner-* halb . der Spaltbahn ablaufenden Nachbildphasen und k\u00fcrzer dauern. Beim Abklingen schl\u00fcpft dieser Nachbildschein ge-wissermafsen in die Spaltbahn hinein. Die gleiche Tatsache kann man auch am Ende der Spaltbahn beobachten, wenn man\n1\tCarl v. Hess, Untersuchungen \u00fcber das Abklingen der Erregung im Sehorgan nach kurz- und l\u00e4ngerdauernder Reizung. Pfl\u00fcgers Archiv f. d. gesamte Physiologie 95, S. 1, 1903; 101, S. 226, 1904.\n2\tFriedrich W. Fr\u00f6hlich, Zur Analyse des Eicht- und Farbenkontrastes.\nZeitschr. f- Sinnesphysiologie 52.\t1921. S. 89.","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Messung der Empfindungszeit.\n69\nden Fixierpnnkt vertikal unter das Spaltbahnende einstellt und dadurch jenen Moment festlegt, in welchem der Spalt physikalisch zu wirken aufh\u00f6rt.\nDie Abb. 5 gibt die Verteilung der Lichtintensit\u00e4t auf der Netzhaut wieder wie sie offenbar vorhanden ist, wenn der Spalt in die Spaltbahn eintritt. Eine solche Verteilung des Reizlichtes hat bereits A. v. Tschermak 1 f\u00fcr das menschliche Auge angenommen. Sie konnte mit Hilfe der Aktionsstr\u00f6me am Cephalo-podenauge1 2 direkt nachgewiesen werden, obwohl es auch in diesen Versuchen zu dem Auftreten eines scharfen Netzhautbildes kam.\nAbbildung 5.\nAbb. 5 gibt die Verteilung der Lichtintensit\u00e4t auf der Netzhaut wieder, wie sie durch die im Auge stattfindende Lichtzerstreuung bewirkt wird. Oben ist der 1 mm breite Spalt dargestellten a und b, unten die Verteilung des Lichtreizes bei gr\u00f6fserer und geringerer Intensit\u00e4t.\nVerlegt man den Fixierpunkt an den Beginn der Spaltbahn und verwendet die zwei schon fr\u00fcher erw\u00e4hnten vertikal \u00fcbereinander stehenden Lichtspalte, die verschieden hell beleuchtet sind, so sieht man deutlich, dafs die hellere Empfindung fr\u00fcher und zwar als ein schm\u00e4lerer Lichtstreifen auftritt, und in der\n1\tA. Tschermak, \u00dcber Kontrast und Irradiation. Ergebnisse der Physiologie. Bd. 2. 1913. S. 726.\n2\tFriedrich W. Fr\u00f6hlich, Weitere Beitr\u00e4ge zur allgemeinen Physiologie der Sinnesorgane. VI. Das Verhalten benachbarter Netzhautstellen bei der Belichtung. Zeitschr. f. Sinnesphysiologie 48. 1914. S. 369.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\nSpaltbahn vorr\u00fcckt. Aber erst wenn dieser Lichtstreifen eine Strecke weit in der Spaltbahn vorger\u00fcckt ist, taucht mit einem Schlage der breitere, durch den weniger hellen Lichtspalt bedingte Lichtstreifen auf. Diese Beobachtungen w\u00fcrden schon einen wesentlichen Hinweis auf die Empfindungszeit und ihre Abh\u00e4ngigkeit von der Belichtungsintensit\u00e4t in sich schliefsen.\nWerden zwei gleichhelle Spalte verwendet, von welchen der eine nur kurzdauernd dem Auge dargeboten wird, so stellt sich die entsprechende Erscheinung in anderer Form dar. Die kurzdauernde Belichtung wird in der Weise erreicht, dafs die eine Spaltbahn durch einen Schirm bis auf einen Millimeter am Anf\u00e4nge der Spaltbahn bedeckt wird. L\u00e4fst man die Spalte nur langsam vor\u00fcbergleiten, so tauchen sie gleichzeitig auf, der eine Spalt verschwindet jedoch, wenn er die nur 1 mm lange Spaltbahn passiert hat, w\u00e4hrend der andere Spalt auf der ganzen Spaltbahn zu sehen ist. Bei diesen Beobachtungen lag der Fixierpunkt am Beginn der Spaltbahn in der Mitte der 30 mm voneinander entfernten Spalte.\nGleiten die Spalte mit gr\u00f6lserer Geschwindigkeit vor\u00fcber, so ruft der eine Spalt nur eine kurzdauernde lokale Belichtung hervor, w\u00e4hrend der andere Spalt wie in den fr\u00fcheren Versuchen wirkt. Beide Lichtempfindungen tauchen gleichzeitig auf, nur dafs, was besonders wichtig ist, die durch den lokalen Lichtreiz bewirkte Lichtempfindung erst auftaucht, wenn der dem bewegten Spalt entsprechende* Lichtstreifen eine Strecke weit in der Spaltbahn vorger\u00fcckt ist. Werden weniger helle Spalte verwendet, so zeigt sich das gleiche Verhalten, nur ist der vordere Rand des Lichtstreifens, welcher dem bewegten Spalt entspricht, noch weiter in der Spaltbahn vorger\u00fcckt, bevor beide Empfindungen mit einem Schlage auftauchen. Werden sehr wenig helle Lichtspalte verwendet, so kann sich der feststehende Spalt der Beobachtung entziehen. Die Belichtungszeit des feststehenden Spaltes bewegte sich in diesen Versuchen um 0,01\".\nDiese Tatsachen lassen auf das Deutlichste erkennen, dafs die Stelle der Spaltbahn, bis zu welcher der vordere Rand des dem bewegten Spalt entsprechenden Lichtstreifens vorger\u00fcckt ist, in direkter Beziehung steht zu der Zeit, welche zwischen dem Beginn der von dem feststehenden Spalt","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Messung der Empfindungszeit.\n71\nausge\u00fcbten Licht Wirkung und dem Auftreten der Lichtempfindung vergeht.\nWir wollen versuchen, ein Bild von der Wirkung des bewegten Spaltes zu zeichnen. Der Spalt beginnt am Anf\u00e4nge der Spaltbahn auf das Auge zu wirken, aber nicht nur an der Stelle des Netzhautbildes, sondern entsprechend der oben angef\u00fchrten Reiz Verteilung auf ausgedehnte Partien der Netzhaut. In allen Teilen der Netzhaut entstehen Erregungsvorg\u00e4nge, die aber weitaus am st\u00e4rksten an der Stelle des Netzhautbildes sind. Diese Erregungen werden zum Sehzentrum geleitet, k\u00f6nnen jedoch erst eine Lichtempfindung hervorrufen, wenn die Empfindungszeit vor\u00fcber ist. Unterdessen r\u00fcckt der Spalt in der Spaltbahn vor, das Netzhautbild verschiebt sich mit entsprechender Geschwindigkeit. Dadurch ver\u00e4ndert sich die Reizverteilung, indem einerseits Stellen, die vorher nur durch das zerstreute Licht getroffen worden sind, jetzt durch das Netzhautbild st\u00e4rker erregt werden, andererseits das zerstreute Licht st\u00e4rker auf die noch nicht vom Spaltbild gereizten Netzhautstellen, aber auch auf jene Stellen einwirkt, \u00fcber welche das Spaltbild schon hinweggeglitten ist. Dies geht solange fort, bis der Lichtstreifen in seiner der verwendeten Belichtungsintensit\u00e4t entsprechenden Helligkeitsverteilung mit einem Schlage auf taucht. Ziehen wir nun in Betracht, dafs der der prim\u00e4ren Empfindung entsprechende Lichtstreifen mit Spaltgeschwindigkeit durch die Spaltbahn l\u00e4uft, so werden wir wohl schliefsen m\u00fcssen, dafs der Abstand des vorderen Randes des Lichtstreifens von dem Beginn der Spaltbahn Ausdruck der Empfindungszeit ist, und dafs wir aus diesem Abstand und der Geschwindigkeit des Lichtstreifens die Empfindungszeit berechnen d\u00fcrfen.\nIn gleicher Weise m\u00fcssen wir auch die Beobachtung deuten, von welcher wir ausgegangen sind, die Beobachtung, dafs bei Verwendung geringer Lichtintensit\u00e4ten der Lichtstreifen im Moment seines Auftauchens durch ein dunkles Intervall von dem Beginn der Spaltbahn getrennt ist. Nach unserer Auffassung ist das Fehlen der prim\u00e4ren Empfindung am Anf\u00e4nge der Spaltbahn auf das Engste mit dem Verlauf der gesamten Lichtempfindung verkn\u00fcpft. Wir m\u00fcssen dabei auf folgende Beobachtung Gewicht legen. Werden gr\u00f6fsere Belichtungsintensit\u00e4ten verwendet, so sieht man sehr deutlich, dafs im Gegensatz zu dem Lichtstreifen, der in einer gewissen Breite mit einem Schlage auf-","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\ntaucht, die Nachbildphasen am Anf\u00e4nge der Spaltbahn beginnen und mit Spaltgeschwindigkeit \u00fcber die Spaltbahn vorr\u00fccken. Das Fehlen der prim\u00e4ren Empfindung am Anfang der Spaltbahn, wie es bei geringen Lichtintensit\u00e4ten zur Beobachtung kommt, beruht auf einen Kontrast, der durch die Wirkung des zerstreuten Lichtes zustande kommt. Von dem Kontrast wissen wir, dais er die Wirkung eines Lichtreizes abschw\u00e4chen oder auch unterdr\u00fccken kann. Wir wissen, wie jeder Lichtreiz im Auge periodische Empfindungsvorg\u00e4nge hervorruft. Die Wirkung des zerstreuten Lichtes kommt in den periodischen Erscheinungen in der Umgebung der Spaltbahn rein zum Ausdruck. In gleicher Weise mufs das zerstreute Licht auch auf den Verlauf jener Lichtempfindungen wirken, welche innerhalb der Spaltbahn in Form der prim\u00e4ren Empfindung und der anschliefsenden dunklen und hellen Phasen ablaufen.\nMit diesen Wirkungen h\u00e4ngt nicht nur das Fehlen der prim\u00e4ren Empfindung am Beginn der Spaltbahn, welches durch das Auftreten des ersten dunklen Intervalles bedingt wird, zusammen, sondern auf ihnen beruht auch die Uelligkeitsverteilung, welche die prim\u00e4re Empfindung erkennen l\u00e4fst; d. h. der zeitliche Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung.\nWenn wir auch noch weit davon entfernt sind, den feineren Mechanismus dieser Erscheinungen zu \u00fcberblicken, so kann doch nicht daran gezweifelt werden, dafs sie in engem Zusammenhang stehen mit der periodischen Reaktion unseres Sehorganes und allen Faktoren, welche den periodischen Ablauf unserer Gesichtsempfindungen beherrschen.1\n4.\nWir wollen nun zu den messenden Versuchen \u00fcbergehen.. Bei der Ausf\u00fchrung der Messung wurde der verschiebbare Lichtpunkt vertikal unter dem vorderen Rand des auftauchenden Lichtstreifens eingestellt. Bei einiger \u00dcbung ist dies leicht durchzuf\u00fchren. Aus dem Abstand von dem Fixierpunkt und aus der im Anschlufs an die Beobachtung gemessene Spaltgeschwindigkeit wurde die Empfindungszeit berechnet. Die gemessenen Werte der Empfindungszeit f\u00fcr den 1 X 15 mm Spalt und periphere Beobachtung (der Fixierpunkt lag 15 mm unter dem Fufs-\n1 Friedrich W. Fr\u00f6hlich, Grundz\u00fcge einer Lehre von Licht- und Farbensinn. Ein Beitrag zur allgemeinen Physiologie der Sinne. Gustav Fischer, Jena 1921.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"TJber die Messung der Empfindungszeit.\n73\npunkt des Spaltes) bewegen sich in Abh\u00e4ngigkeit von der Belichtungsintensit\u00e4t zwischen 40\u2014150 a. Da das bei den Versuchen verwendete Reizlicht reicher an langwelligen Strahlen ist als das Tageslicht, wurde eine Reihe von Beobachtungen mit Auer- und Tageslicht durchgef\u00fchrt, ohne dafs sich dabei wesentlich verschiedene Werte ergaben. Bei Verwendung von langwelligem Licht, erzeugt durch ein Lichtfilter, das nur den roten Anteil und einen kleinen Teil des gelben Anteiles des Spektrums durch-liefs, wurden, wohl in Zusammenhang mit der geringen Wirksamkeit dieses Lichtes, Werte gemessen, die 150 a \u00fcberstiegen.\nVersuch am 1. XI. 21. Beobachter: cand. med. Stephan Rosenak.\nZeit\tIntensit\u00e4t des Lichtreizes in proportionalen Werten\tSpalt- geschwindig- keit\tGr\u00f6fse der Verschiebung in Millimetern\tBerechnete Empfin- dungszeit\n350 p. m.\t5\t88 mm\t10 mm\t113 0\n358\t74\t88 mm\t7 mm\t;\t79 a\n402\t183\t90 mm\t5 mm\t55 0\n408\t440\t90 mm\t4,75 mm\t52 0\n412\t1000\t90 mm\t4,75 mm\t52 a\n415\t5\t92 mm ! !\t10 mm\t108 o\n\tVersuch am 27. XII. 21. Beobachter: Fr\u00f6hlich.\t\t\t\n1 245 p. m.\t74\t62 mm\t7 mm\t112 (7\n250\t183\t63 mm\t5 mm\t79 ^\n252\t440\t63 mm\t4,5 mm\t71\n256\t1000\t63 mm\t4 mm\t63\n300\t1\t1000\t65 mm\t4 mm\t61 0\n317\ti\t74\t67 mm\t7 mm\t104 er\n\tVersuch am 9. XII. 21. Beobacl\t\titer: Fr\u00f6hlich.\t\n35\u00b0 p. m.\t3\t74 mm\t7 mm\t94 0\n358\t12\t78 mm\t6 mm\t76 ^\n402\t160\t78 mm\t5 mm\t65 cf\n405\t410\t78 mm\t4,8 mm\t61 (F\n409\t1000\t80 mm\t4,5 mm\tc6 cf\n415\t1000\t82 mm\t4,5 mm\t54 cf\n420\t12\t82 mm\t6 mm\t73 0","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\nAus einer grofsen Reihe von Versuchen m\u00f6gen nur einzelne angef\u00fchrt werden, da sie alle im Prinzip miteinander \u00fcbereinstimmen. In der Tabelle ist angef\u00fchrt die Intensit\u00e4t des Lichtes, welches den Schirm beleuchtete, in proportionalen Werten. Um einen Einblick in die St\u00e4rke des Lichtreizes zu erm\u00f6glichen, sei angef\u00fchrt, dafs bei der Intensit\u00e4t 1000 die zur Beleuchtung dienende Lampe 90 cm von dem Schirm entfernt war, auf welchen das Auge durch den Spalt blickte. In der dritten Abteilung ist die Spaltgeschwindigkeit angegeben, wie sie in direktem Anschlufs an die Beobachtung gemessen wurde. In die vierte Spalte sind die gemessenen Verschiebungen in mm eingetragen. Wir sehen, dafs es sich dabei um betr\u00e4chtliche Werte handelt. In der letzten Spalte findet sich die berechnete Empfindungszeit.\n1000E\nAbbildung 6.\nDie Kurve zeigt die Abh\u00e4ngigkeit der Empfindungszeit von der Belichtungsintensit\u00e4t. Auf der Abszisse sind die Lichtintensit\u00e4ten in proportionalen Einheiten, auf der Ordinate die Empfindungszeiten in o aufgetragen.\nIn der Abb. 6 ist der Versuch vom 1. XI. 21 in Form einer Kurve wiedergegeben, in welcher auf der Abszifse die Lichtintensit\u00e4ten in proportionalen Einheiten, auf der Ordinate die Empfindungszeiten aufgetragen sind. Aus den Versuchsprotokollen und der Abb. 6 geht die Abh\u00e4ngigkeit der Empfindungszeit von der Belichtungsintensit\u00e4t mit grofser Deutlichkeit hervor. Wir sehen, dafs die Empfindungszeit bei den geringen Belichtungs-","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Messung der Empfindungszeit.\n75\nintensit\u00e4ten am gr\u00f6fsten ist, und dafs sie mit anwachsender Belichtungsintensit\u00e4t erst rasch, dann immer langsamer abnimmt. Die Beziehung zu dem FECHNEKschen Gesetz, welches das Verh\u00e4ltnis von Reiz- und Erregungsgr\u00f6fse behandelt, ist aufserordent-lich deutlich.\nDieses Ergebnis darf allerdings nicht zu der Annahme verleiten, dafs bei gr\u00f6fserer Belichtungsintensit\u00e4t die Erregung rascher zu dem Sehzentrum geleitet wird, eine solche Annahme w\u00fcrde der experimentell festgestellten Unabh\u00e4ngigkeit der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung von der Reizintensit\u00e4t widersprechen, sondern es liegt n\u00e4her daran zu denken, dafs die Empfindungszeit abh\u00e4ngig ist von dem Verlauf des Erregungsvorganges in den lichtempfindlichen Elementen, der bei verschieden starken Belichtungen verschieden sein kann. Auf Grund der Untersuchung der Aktionsstr\u00f6me an den Cephalopodenaugen k\u00f6nnen wir uns auch ein Bild von den Erregungsvorg\u00e4ngen in der Netzhaut bei verschieden starker Belichtung machen. Wenn unter der Einwirkung eines schw\u00e4cheren Lichtreizes in der Netzhaut schw\u00e4chere und wahrscheinlich auch weniger frequente Erregungsoszillationen ausgel\u00f6st werden als bei Verwendung eines st\u00e4rkeren Lichtreizes, so w\u00fcrde es ohne weiteres verst\u00e4ndlich sein, dafs das Sehzentrum l\u00e4ngere Zeit braucht, um auf die schwache Belichtung mit einer Empfindung zu reagieren.\nEs sei schon hier auf einige Faktoren hingewiesen, welche die Dauer der Empfindungszeit beeinflussen. Die Empfindungszeit, welche durch die Fovea zentralis vermittelt wird, ist auch f\u00fcr das an Tageslicht adaptierte Auge l\u00e4nger als die durch die Netzhautperipherie vermittelte Empfindungszeit. F\u00fcr das helladaptierte Auge sind diese Unterschiede nur gering, bei fortschreitender Dunkeladaptation verschiebt sich das Verh\u00e4ltnis immer mehr zugunsten der Netzhautperipherie. Bei gleichbleibender Belichtungsintensit\u00e4t nimmt mit fortschreitender Dunkeladaptation die durch die Netzhautperipherie vermittelte Empfindungszeit betr\u00e4chtlich ab.\nDie Messung der Empfindungszeit erm\u00f6glicht auch einen Einblick in die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse der Teilvorg\u00e4nge, welche die Reaktionszeit zusammensetzen. Um in dieser Hinsicht Auf-schlufs zu erhalten, wurde in vorl\u00e4ufigen Versuchen unter den bei der Messung der Empfindungszeit herrschenden Bedingungen die Reflexzeit des Pupillarreflexes, die Reaktionszeit des willk\u00fcr-","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\nliehen Lidschlages und einer willk\u00fcrlichen Fingerbewegung gemessen.\nZur Messung des Pupillarreflexes bediente ich mich der kon-sensuellen Pupillenreaktion. Pin schwach leuchtender Lichtpunkt wurde soweit der Pupille gen\u00e4hert, dafs er als Zerstreuungskreis zur Abbildung, und Erweiterung oder Verengerung dei Pupille in einer Ver\u00e4nderung des Kreisdurchmessers zum Ausdruck kam. Einschaltung des Lichtpunktes hatte keinen Pupillenreflex zur Folge, wohl aber trat der Reflex ein, wenn der hell-leuchtende Spalt beim Vor\u00fcbergleiten auf das andere Auge einwirkte. Der Fixierpunkt lag unterhalb des Anfanges der Spaltbahn, vor dem linken Auge befand sich der Pupillenpunkt, auf das rechte Auge wirkte der Lichtspalt. Die Augen ach sen waren parallel gestellt, so dafs der Fixierpunkt innerhalb des Zerstreuungskreises gesehen wurde, der zur Kontrolle der Pupillenweite diente. Die Reflexzeit kam sehr deutlich zum Ausdruck, indem der Spalt eine betr\u00e4chtliche Strecke zur\u00fccklegen mufste, bevor die Pupillenverengerung eintrat. Es wurde nun die Spaltbahn so lange verk\u00fcrzt, bis der Spalt gleichzeitig mit dem Eintritt der Pupillenreaktion verschwand. Aus der zur\u00fcckgelegten Strecke und der Spaltgeschwindigkeit wurde die Reflexzeit berechnet. Es ergaben sich Werte von 450\u2014520 a, ein Resultat, das sehr gut mit den schon vorliegenden Messungen \u00fcber die Reflexzeit des Pupillenreflexes \u00fcbereinstimmt. Die im Anschlufs vorgenommene Bestimmung der Empfindungszeit ergab Werte zwischen 40\u201460 a.\nIn \u00e4hnlicher Weise wurde die Reaktionszeit des willk\u00fcrlichen Lidschlages bestimmt. Es wurde bei sensorischer Einstellung des Beobachters in dem Momente, in welchem der Spalt sichtbar wurde, das Lid des beobachtenden Auges willk\u00fcrlich und kr\u00e4ftig geschlossen. Es zeigte sich, dafs bis zum Eintritt des Lidschlusses der Spalt eine Strecke weit in der Spaltbahn vorger\u00fcckt war. Es wurde nun der verschiebbare Messpunkt solange verschoben, bis er an der Stelle lag, an welcher durch Lidschlufs das Spaltbild verschwand. Aus dem Abstand der beiden Lichtpunkte und der Spaltgeschwindigkeit wurde die Reaktionszeit berechnet. Sie betrug 200\u2014220a, ein Ergebnis, das gleichfalls mit den schon vorliegenden Messungen des willk\u00fcrlichen Lidschlages \u00fcbereinstimmt. Die Empfindungszeit betrug bei den entsprechenden Messungen 40-60 a.\nDie Messung der Reaktionszeit einer willk\u00fcrlichen Finger-","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Messung der Empfindungszeit.\n77\nbewegung wurde in folgender Weise durchgef\u00fchrt. Die Darmsaite, welche f\u00fcr das Zur\u00fcckziehen des Spaltes diente, wurde so zwischen Zeigefinger und Daumen der rechten Hand genommen, dafs die Saite ungehindert zwischen den Finger laufen konnte aber doch gespannt gehalten war. Durch ein Zusammendr\u00fccken der Finger konnte der Spalt arretiert werden. Im Moment des Auftauchens des Spaltes wurden die Finger zusammengedr\u00fcckt, und aus der Entfernung des Spaltes von dem Beginn der Spaltbahn die Reaktionszeit berechnet. Die gemessenen Werte bewegten sich zwischen 160\u2014180 a. Die entsprechend bestimmte Reaktionszeit bewegte sich wieder zwischen 40 \u201460 a.\nAbbildung 7\nSchematische Darstellung des zeitlichen Verlaufes der Lichtempfindung, welche durch einen bewegten Lichtspalt hervorgerufen wird. Von A nach D zunehmende Belichtungsintensit\u00e4t. In Kurve D entspricht die nach Ablauf der Empfindungs^eit auftretende erste Erhebung mit den zwei Zacken, der prim\u00e4ren Empfindnng und dem HERiNGSchen Nachbild, die zweite Erhebung dem PurkinjEschen Nachhild, die dritte Erhebung dem\nBeginn der 3. positiven Nachbildphase.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nFriedrich W. Fr\u00f6hlich.\nBei Vergleich der Reaktionszeit des Lidschlages und der Fingerbewegung mufs es auffallen, dafs die Reaktionszeit der Fingermuskeln k\u00fcrzer ist als die des Lidschlages, obwohl die Erregung sicher einen weiteren Weg zur\u00fcckzulegen hat, um zu den Fingermuskeln zu gelangen. Dieser Unterschied kann auf einer verschieden schnellen Reaktion der nerv\u00f6sen und muskul\u00e4ren Teile des in Betracht kommenden Reaktionsbogens beruhen, wie dies ja besonders deutlich bei einen Vergleich der zeitlichen Verh\u00e4ltnisse des Pupillenreflexes und des willk\u00fcrlichen Lidschlages hervortritt.\nZum Schl\u00fcsse sei in Form schematischer Kurven (Abb. 7) der zeitliche Verlauf der gesamten Lichtempfindung nach einer kurzdauernden Belichtung mit dem bewegten, verschieden hellen Lichtspalt wiedergegeben. Diese Kurven sind aus den Beobachtungen \u00fcber die Empfindungszeit, die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung und die Nachbildphasen abgeleitet, die Kurven besitzen aber, wie besonders betont werden mufs, durchaus einen schematischen Charakter, da sie aus einer grofsen Zahl von Beobachtungen zusammengesetzt sind. Die Kurven lassen nichtsdestoweniger deutlich erkennen, wieweit es schon jetzt gelungen ist, den zeitlichen Verlauf der Gesichtsempfindung zu erforschen.\nZusammenfassung der Ergebnisse.\nEs wird eine Methode beschrieben, welche es zum ersten Male erm\u00f6glicht, im Gebiete des Gesichtssinnes die Empfindungszeit zu messen.\nDie Empfindungszeit betr\u00e4gt je nach der verwendeten Lichtintensit\u00e4t 40\u2014150o. Mit anwachsender Belichtungsintensit\u00e4t nimmt die Empfindungszeit erst rasch dann immer langsamer ab. Es zeigt sich darin eine deutliche Beziehung zu dem FECHNEEschen Gesetz, welches das Verh\u00e4ltnis von Reizst\u00e4rke zu Empfindungsst\u00e4rke behandelt.\nDie Empfindungszeit macht einen betr\u00e4chtlichen Anteil der Reaktionszeit aus.\nMit der gleichen Methode gelingt es auch, den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung zu untersuchen, so dafs ein \u00dcberblick \u00fcber die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse des gesamten Empfindungsverlaufes nach einer kurzdauernden Reizung m\u00f6glich wird.","page":78}],"identifier":"lit36074","issued":"1923","language":"de","pages":"58-78","startpages":"58","title":"\u00dcber die Messung der Empfindungszeit","type":"Journal Article","volume":"54"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:03:53.408277+00:00"}

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