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Über den Einfluß der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit und den zeitlichen Verlauf der Gesichtsempfindung

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{"created":"2022-01-31T16:17:50.435890+00:00","id":"lit36079","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Kov\u00e1cs, Andreas","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 54: 161-214","fulltext":[{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Ans (lern physiologischen Institut der Universit\u00e4t Bonn am Ehein.)\n\u2022 \u00ab\nUber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit und den zeitlichen Verlauf\nder Gesichtsempfindung.\nVon\nAndreas Kovacs (Budapest).\nMit 8 Textabbildungen.\nDurch die eingehenden Untersuchungen von Fe.W. Fe\u00f6hlich 1 \u00fcber die oszillierenden Erregungsvorg\u00e4nge in der Netzhaut der Cephalopoden und \u00fcber die periodischen Nachbilder war nicht nur die M\u00f6glichkeit gegeben, einen Einblick in die mit der Lichtempfindung verkn\u00fcpften Prozesse zu gewinnen, sondern auch die Empfindungszeit2, sowie den zeitlichen Verlauf der Gesichtsempfindung einer messenden Untersuchung zu unterziehen und mit Hilfe dieser Methoden auch die Hell- und Dunkeladaptation zu untersuchen. Die adaptativen Ver\u00e4nderungen im Gebiete des Gesichtssinnes haben schon lange das Interesse der Physiologen und \u00c4rzte in Anspruch genommen, k\u00f6nnen wir doch erwarten, durch eine eingehende Untersuchung der sich unter dem Einflufs l\u00e4nger dauernder Lichtwirkung, bzw. unter dem l\u00e4nger dauernden Abschlufs des Lichtreizes entwickelnden Adaptation des Sehorgans einen Einblick in die so weit verbreiterten und f\u00fcr die Lebensvorg\u00e4nge so wichtigen Peizanpassungen, sowie die ihnen zugrunde liegenden Prinzipien zu gewinnen. Bei An-\n1\tFb. W. Fr\u00f6hlich, Beitr\u00e4ge zur allgemeinen Physiologie der Sinnesorgane. Zeitschr. f. Sinnesphysiologie 48.\t1914, S. 28 und 354. \u2014 Unter-\nsuchungen \u00fcber periodische Nachbilder. Ebenda 52. 1921. S. 60. \u2014 \u00dcber den Einflufs der Hell- und Dunkeladaptation auf den Verlauf der periodischen Nachbilder. Ebenda 53. 19zl. S. 79.\n2\tFb. W. Fr\u00f6hlich, \u00dcber die Messung der Empfindungszeit. Zeitschr. /. Sinnesphysiotogic 54. 1922. S. 58.\nZeitschrift f. Sinnesphysiol. 54.\n11","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nAndreas Kov\u00e2cs.\nStellung der vorliegenden Untersuchungen hat mich besonders die Auffassung der Lebensvorg\u00e4nge geleitet, wie sie von meinem hochverehrten Lehrer Max Verwohn vertreten wurde, und wie sie auch in seinem letzten gr\u00f6fseren Werk \u201eErregung un L\u00e4hmung\u201c 1 zum Ausdruck gebracht worden ist.\nIndem ich die Ergebnisse meiner Untersuchungen darstelle, m\u00f6chte ich es nicht unterlassen, Herrn Professor Fr\u00f6hlich meinen innigsten Dank auszusprechen f\u00fcr die Anregung zu dieser Untersuchung und die wohlwollende Unterst\u00fctzung, die er mir zuteil werden liefs und mit welcher er diese Arbeit f\u00f6rderte.\nBei den bisherigen Untersuchungen der Dunkeladaptation sind die einzelnen Autoren trotz zahlreicher einwandfreier Versuche zu verschiedenen Resultaten gekommen, und zwar in bezug auf den zeitlichen Verlauf und Breite der Adaptation. Die ersten Untersuchungen von Aubert2 * zeigen wohl die Richtung c er adaptativen Ver\u00e4nderungen an, aber seine Mefsmethode und die bei den Versuchen durchgef\u00fchrte foveale Beobachtung schr\u00e4nken den Wert seiner Ergebnisse ein. \u2014 Die Ergebnisse Charpentiers sind schon mit einer vollkommeneren Methode \u2014 einer Art Photometer \u2014 durchgef\u00fchrt, auch hat Charpentier seine Resu -t\u00e4te, die im Prinzip Reizschwellenbestimmungen sind, graphisch dargestellt. Er hat zum ersten Male darauf hingewiesen, dafs die Reizschwelle im Beginn der Dunkeladaptation erst rasch, dann immer langsamer absinkt, ein Ergebnis, auf das sich eigentlich alle folgenden Untersuchungen \u00fcber Dunkeiadaptation an -\nbauen.__Treitel4, welcher sich bei seinen Adaptationsversuchen\nsogenannter Lichtsinntafeln bedient hat, kam zu \u00e4hnlichen Ergebnissen, wie Charpentier, wies aber als Erster mit Nachdruc darauf hin, dafs der Verlauf der Dunkeiadaptation von dem Grade der vorausgehenden Helladaptation abh\u00e4ngig ist.\nCharpentier hat aber nicht scharf auseinandergehalten den Unterschied zwischen der durch die Reizschwelle gegebenen Erregbarkeit, und der aus ihr zu berechnenden Empfindlichkeit des\n1\tMax Verwohn, Erregung und L\u00e4hmung. Eme allgemeine Physiologie der Reizwirkungen. Verlag von Gustav Fischer, Jena 1914.\n2\tAubert, Physiologie der Netzhaut. Breslau 186o. S. 28.\n2 Charpentier, Exp\u00e9riences sur la marche de l'adaptation r\u00e9tinienne.\nArchives d'Ophthalmologie 6.\t1887.\n4 Treitel, \u00dcber das Verhalten der normalen Adaptation.\nArchiv f. Ophthalmologie 33. 1887. S. 31.\nc. Graefes","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nTiber den Einflufs der Dunkel\u00fcdaptation auf die Ewipfindungszeit usw, 163\nSehorgans. Darauf aufmerksam gemacht zu haben, ist das grofse Verdienst Pipers \\ welcher die Empfindlichkeit definiert, als den reziproken Wert der Reizschwellenerregbarkeit, d. h. je gr\u00f6fser die Intensit\u00e4t, die zum Hervorrufen einer Lichtempfindung notwendig ist, um so geringer ist die Empfindlichkeit. E = -i-, wobei\nJ\nE = Empfindlichkeit, und J = eben wirksame Lichtintensit\u00e4t. Erst in der Darstellung Pipers, der seine Untersuchungen mit dem NAGELschen Adaptometer durchgef\u00fchrt hat, gewinnen wir einen Einblick in die aufserordentliche Empfindlichkeitssteigerung, welche das Sehorgan w\u00e4hrend der Dunkeladaptation erf\u00e4hrt. Piper gibt Werte der Empfindlichkeitssteigerung auf das 8000 bis 10 000 fache an. Auch in den zeitlichen Verlauf der Dunkeladaptation gew\u00e4hren die PiPERschen Untersuchungen einen neuen Einblick, denn w\u00e4hrend die Reizschwellenintensit\u00e4ten in den ersten 10 Minuten der Dunkeladaptation ein rasches Absinken zeigen, steigt die Empfindlichkeit in der yon Piper gegebenen Definition in den ersten 10 Minuten nur allm\u00e4hlich an, dann erst erfolgt ein steiler Anstieg, der zwischen der 30.\u201440. Minute der Dunkeladaptation allm\u00e4hlich abzuflachen beginnt. Methodisch ist zu den PiPERschen Versuchen zu bemerken, dafs er mit einem gr\u00f6fseren Reizfeld gearbeitet hat, \u00fcber das die beobachtenden Augen hinwegglitten, so dafs in den PiPERschen Resultaten die Empfindlichkeitszunahme jener Teile der Netzhautperipherie zum Ausdruck kommt, welche die st\u00e4rksten adaptativen Ver\u00e4nderungen aufweisen.\nIn voller W\u00fcrdigung der PiPERschen Resultate, die wie die Erfahrung gezeigt hat, vielfache Verwertung gefunden haben, k\u00f6nnen wir uns doch nicht der Tatsache verschliefsen, dafs der zeitliche Verlauf der Empfindlichkeitszunahme durch die Dunkeladaptation durchaus bedingt ist durch die Definition, welche Piper der Empfindlichkeit gegeben hat. So hat z. B. Best 2 die Empfindlichkeit definiert als den Logarithmus des reziproken Wertes der Intensit\u00e4t, die BESTsche Auffassung liefse sich aus-dr\u00fccken durch die Formel E \u2014 log 1/j. Best kommt zu seiner Formulierung der Empfindlichkeit durch folgende Erw\u00e4gung:\n1\tH. Piper, \u00dcber Dunkeladaptation. Zeitschr. f. Psychologie und Physiologie der Simiesorgane 31. 1903. S. 161.\n2\tF. Best, \u00dcber die Dunkeladaptation der Netzhaut, v. Graefes Archiv f. Ophthalmologie 76. 1910. S. 146.","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"164\nAndreas Kov\u00e2cs.\nDie beobachteten Lichtintensit\u00e4ten sind umgekehrt proportional der Empfindlichkeit, grofse Intensit\u00e4t = geringe Empfindlichkeit; einem steilen Absinken der Schwellenlichtintensit\u00e4t entspricht ein steiler Anstieg der Empfindlichkeit, eine Abnahme der Reizschwellenintensit\u00e4t von 100 Normalkerzen auf 50 Normalkerzen zeigt eine doppelte Zunahme der Empfindlichkeit, ebenso eine Abnahme von 1 Normalkerze auf 0,5 Normalkerze, also entspricht einer Abnahme der Intensit\u00e4t im arithmetischen Sinne eine Zunahme der Empfindlichkeit im geometrischen Sinne. Die Empfindlichkeit w\u00e4chst nicht um Betr\u00e4ge, die sich addieren lassen, sondern um das Doppelte, Dreifache, Vierfache usw. Wenn wir den zeitlichen Anstieg der Empfindlichkeit nach der BEsaschen Definition darstellen, so kommen wir zu einem Verlauf der Empfindlichkeitssteigerung, bei welchem die Empfindlichkeit sofort nach dem Beginn der Dunkeladaptation anzusteigen beginnt, um nach der 30.-\u201440. Minute ein allm\u00e4hliches Abflachen des Ansteigens der Empfindlichkeit zu zeigen.\nWir haben uns durch eine Reihe eigener Versuche von diesen Verh\u00e4ltnissen zu \u00fcberzeugen versucht. Bei diesen Versuchen wurden die adaptiven Ver\u00e4nderungen einer peripher gelegenen, stets gleichbleibenden Netzhautstelle bei kurzer Darbietung des Lichtreizes und monokularer Beobachtung nach Tageshelladaptation gemessen. Zur Methodik dieser Versuche sei folgendes bemerkt : Hinter einer 2 mm breiten Spaltbahn bewegte sich ein Lichtspalt von 1 mm Breite und 15 mm H\u00f6he mit einer Geschwindigkeit von etwa 115 mm pro Sekunde. Bevor der Beobachter den Spalt vor\u00fcbergleiten liefs, wurde ein schwachleuchtender Fixierpunkt ins Auge gefafst, der 4 Winkelgrade unter dem Fufspunkt des Spaltes gelegen war. Der Kopf der Versuchsperson war durch eine Kinn* und Stirnst\u00fctze festgestellt. Das beobachtende Auge war 30 cm von dem Lichtspalt entfernt. Der Lichtspalt wurde von einem weiter unten zu besprechenden Photometer beleuchtet. Der Verlauf dieser Versuche ist in den Protokollen 39\u201444 wiedergegeben. In den zeitlichen Verlaui dieser Versuche gibt die Abb. 1 einen Einblick : A. die Reizschwellenver\u00e4nderung, B. die Empfindlichkeitsver\u00e4nderung nach Piper, C. die Empfindlichkeitsver\u00e4nderung nach Best. Diese Kurven geh\u00f6ren zu Protokoll 40.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber den Einftufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usiv. 165\nDiese Kurven, welche der Ausdruck eines und desselben messendenVersuches sind, lassen auf das deutlichste erkennen, wie sehr die Art der Darstellung das Bild beeinflufst, welches wir uns von dem zeitlichen Verlauf der Dunkeladaptation machen.\nEs ist noch darauf hinzu-weisep, dafs die Adaptationsf\u00e4higkeit in verschiedenen Netzhautzonen verschieden grofs ist, und dafs auch die Anpassungsf\u00e4higkeit des Auges, gepr\u00fcft durch farbige Lichtreize, wesentlich geringer ist als f\u00fcr ungef\u00e4rbtes Reizlicht. Im allgemeinen ist die Adaptationsf\u00e4higkeit der Fovea centralis am geringsten, ist etwas h\u00f6her in der paracentralen Zone und nimmt dann, wie insbesondere die Untersuchungen von Roelof und Zeemann 1 gezeigt haben, gegen die Peripherie sehr stark zu, erreicht bei etwa 18 Winkelgraden von der Fovea das Maximum, um nach der weiteren Peripherie wieder abzunehmen. Bei dieser Funktionsweise des Sehorgans werden gef\u00e4rbte Lichtreize in erster Linie mit der Fovea centralis und der parazentralen Zone des helladaptierten Auges perzipiert, w\u00e4hrend geringe Lichtintensit\u00e4ten nur mit der\n1 Roelof und Zeemann, Die Untersuchungen der Dunkeladapta tion. Nederlandsch Tijdschr. v. Ge-neesk. Jahrg. 64. 192\u00d6. S. 1422.\nCf5000 -\nAbbildung 1 gibt den Verlauf der Dunkeladaptation wieder.\n\u00c0. \u00c4nderung der Reizschwellenintensit\u00e4ten. B. Ansteigen der Empfindlichkeit in der PiPERSchen Darstellung. C. In der BESTschen Darstellung","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166\nAndreas Ko v\u00e2cs.\ndunkeladaptierten Netzhautperipherie wahrgenommen werden. Es besteht demnach in bezug auf das Tages- und D\u00e4mmerungssehen ein betr\u00e4chtlicher Unterschied im Verhalten der zentralen und peripheren Netzhautpartien, dem auch eine charakteristische Verteilung zweier verschiedener Sehelemente, der St\u00e4bchen und Zapfen entspricht. In der Fovea centralis finden wir ausschliefslich Zapfen, w\u00e4hrend nach der Peripherie zu die Zahl der Zapfen abnimmt und die St\u00e4bchen zunehmen, welche durch ihren Sehpurpurgehalt in besonderem Grade geeignet werden, die Wahrnehmung geringer Intensit\u00e4ten zu vermitteln. Diese Tatsachen, welche zuerst durch die grundlegenden Untersuchungen von Max Schultze festgestellt worden sind, haben dann durch Paeinaud und Johannes von Keies einen Ausbau zur Duplizit\u00e4tstheorie unserer Sehfunktion erfahren.\nEine andere Methode, den Verlauf der Dunkeladaptation zu verfolgen, liegt der von Ewald Heeing angeregten und von Inouye und Oinuma 1 durchgef\u00fchrten Untersuchung zugrunde. Diese Methode beruht auf einer binokul\u00e4ren Simultanvergleichung, indem blofs ein Auge unter einem Deckverband dunkeladaptiert wird, und nach verschieden langer Dauer der Dunkeladaptation beiden Augen mit Hilfe verschieden heller MAxwELLscher Scheiben zwei gleichgrofse Lichtfl\u00e4chen dargeboten werden, welche auf gleiche Helligkeit einzustellen sind. Diese Methodik arbeitet mit deutlich sichtbaren Lichtintensit\u00e4ten und gestattet durch Dividieren das Verh\u00e4ltnis beider Intensit\u00e4ten darzustellen. Wenn die Intensit\u00e4t Lx dem helladaptierten Auge gleichhell erscheint\nwie Intensit\u00e4t L2 dem dunkeladaptierten Auge, so ist T1 der ge-\nsuchte Wert. Werden diese Werte als Funktion der Zeit in ein Ordinatensystem eingetragen, so ergibt sich eine Kurve, die w\u00e4hrend der ersten 6\u201410 Minuten steil ansteigt und dann sich asymptotisch einem Maximum n\u00e4hert. Im Prinzip handelt es sich hier um eine Darstellung des Adaptationsveiiaufes, die den Reizschwellenkurven entspricht, aber dadurch geringere Werte aufweist, weil sie von vornherein mit st\u00e4rkeren Intensit\u00e4ten arbeitet.\n1 N. Inouye und S. Oinuma, Untersuchung der Dunkeladaptation des einen Auges mit Hilfe des helladaptierten anderen, v. Graefes Archiv f. Ophthalmologie 79. 1911.","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 167\nEine der Schwellenwertmethode entsprechende Untersuchung der Dunkeladaptation mit haupts\u00e4chlich kurzwelligen Strahlen hat Best 1 durchgef\u00fchrt. Auch Stargardt 2 hat sich einer \u00e4hnlichen Methode bedient. Diese Methode beruht auf gleichzeitigem Darbieten verschieden heller, mit radioaktiven Leuchtfarben bestrichenen Fl\u00e4chen und Feststellung der Dauer der Dunkeladaptation, bei welcher diese Leuchtfl\u00e4chen wahrgenommen werden. Diese Art der Untersuchung hat den Vorteil, dafs keine Zeit mit dem Einstellen des Adaptometers vergeht, und es m\u00f6glich ist, die Reizschwelle sofort nach Betreten des Dunkelraums, d. h. in den ersten Sekunden der Dunkeladaptation festzustellen. Die Resultate, die mit dieser Methode gewonnen worden sind, stimmen mit den schon angegebenen Ergebnissen \u00fcberein.\nVon Adaptationsversuchen an Tieren m\u00f6ge hier die Arbeit von Honigmann 3 an H\u00fchnern angef\u00fchrt sein, bei welcher es sich in erster Linie um l\u00e4nger dauernde Adaptationen in bezug auf verschiedene, langwellige homogene Lichter handelt.\nAn dieser Stelle seien auch die Untersuchungen von Fr\u00f6hlich4 \u00fcber die Ver\u00e4nderungen der Aktionsstr\u00f6me am Cephalopodenauge unter dem Einflufs der Dunkeladaptation angef\u00fchrt. Die Netzhaut des Cephalopodenauges besteht nach Durchschneidung der Nervuli optici und Entfernung des Ganglion opticum nur aus einer Schicht sehpurpurhaltiger St\u00e4bchen, die dem einfallenden Licht zugekehrt sind. Die Netzhaut der Cephalopoden ist nicht invertiert, wie die der Wirbeltiere. Sie reagiert auf Belichtungen nur mit einem einfachen Ansteigen des Aktionsstroms, w\u00e4hrend die Wirbeltieraugen auf die Belichtung mit einem nur schwachen, mehrphasigen und vieldeutigen Aktionsstrom reagieren, der ihre Verwendung zu Adaptationsversuchen ungeeignet macht. Bei den Augen der Cephalopoden bereitet es keine Schwierigkeit, die Reizschwelle und ihre Ver\u00e4nderungen mit Hilfe des Aktions-\n1\tF. Best, Untersuchungen \u00fcber die Dunkelanpassung des Auges mit\nLeuchtfarben. Zeitschr. f. Biologie 68.\t1918. S. 111.\n2\tK. Stargardt, \u00dcber die Brauchbarkeit von Badiumleuchtfarben f\u00fcr Adaptometer. Zeitschr. f. Augenheilkunde 40. 1919. S. 228.\n3\tH. Honigmann, Untersuchungen \u00fcber Lichtempfindlichkeit und Adaptierung des Vogelauges. P\u00df\u00fcgers Archiv 189. 1921. S. 1.\n4\tFk. W. Fr\u00f6hlich, Beitr\u00e4ge zur allgemeinen Physiologie der Sinnesorgane. III. Mitteilung. Erm\u00fcdung und Erholung der Netzhaut und ihre Beziehung zur Hell- und Dunkeladaptation. Zeitschr. f. Sinnesphysiologie 48. 1913. S. HO.","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168\nAndreas Kov\u00e2cs.\nStromes festzustellen. Die Versuche, die allerdings mit geringeren Helladaptationen durchgef\u00fchrt worden sind, zeigen sofort nach Beginn der Dunkeladaptation ein steiles, sich auf mehrere Minuten erstreckendes Absinken der Reizschwelle. Werden diese Resultate in Form einer Empfindlichkeitskurve dargestellt, so zeigt sich sowohl in der Darstellung nach Piper als auch nach Best ein steiles Einsetzen der Empfindlichkeitssteigerung.\nNachdem es Fr\u00f6hlich gelungen ist, die Empfindungszeit zu messen und den zeitlichen Verlauf der Gesichtsempfindung zu untersuchen, lag es nahe, alle Faktoren zu pr\u00fcfen, welche auf diese Teile des Seh Vorganges einen Einflufs aus\u00fcben. Zu diesen Beeinflussungen geh\u00f6rt auch die Dunkeladaptation. Ebenso wie die Latenzzeit einer Muskelzuckung in den Zustand des Muskels einen Einblick gew\u00e4hrt und bei Erm\u00fcdung und Erholung charakteristische Ver\u00e4nderungen auf weist, so wie die Ver\u00e4nderungen der Reflexzeit und der Reflexzuckung oder auch die Reaktionszeit uns einen Einblick in die Zustands\u00e4nderungen des Zentralnervensystems erm\u00f6glichen, so k\u00f6nnen wir auch von der Untersuchung der Empfindungszeit und Empfindungsdauer einen Einblick in die adaptativen Ver\u00e4nderungen des Sehorgans erwarten. Damit w\u00e4re auch eine neue Methode zur Untersuchung des Adaptations verlauf es gegeben, die sich von den angef\u00fchrten Untersuchungsmethoden dadurch prinzipiell unterscheidet, dafs sie nicht mit Reizschwellen bzw. verschiedenen Reizintensit\u00e4ten arbeitet, sondern die Ver\u00e4nderungen untersucht, die der Empfindungsvorgang bei gleichbleibender Reizintensit\u00e4t im Verlaufe der Dunkeladaptation erf\u00e4hrt. Dadurch wird auch die Definition der durch die Dunkeladaptation ver\u00e4nderten Empfindlichkeit vermieden, die verschieden formuliert einen verschiedenen Verlauf der Dunkeladaptation zu zeigen scheint.\nUm die Bedeutung der Untersuchung von Empfindungszeit und Empfindungsdauer f\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der Dunkeladaptation n\u00e4her zu erl\u00e4utern, sei nochmals auf das Beispiel der Reflexzuckung hingewiesen. Wenn wir einen Reflexfrosch mit durchschnittenem Halsmark so pr\u00e4parieren, dafs wir durch Reizung eines sensiblen Nerven oder einer sensiblen Nervenwurzel eine Reflexzuckung hervorrufen k\u00f6nnen, und diese Reflexzuckung auf der schnell rotierenden Trommel eines Myographions registrieren, so kann uns die Reflexzeit, die H\u00f6he, die Dauer, der zeitliche Verlauf der Reflexzuckung einen tiefgehenden Einblick in den","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 1691\nZustand des K\u00fcckenmarkes und seine Beeinflussung durch \u00e4ufsere Reize gew\u00e4hren. Versuche \u00fcber den Einflufs von Erm\u00fcdung und Erholung des R\u00fcckenmarkes hat Ishikawa 1 ausgef\u00fchrt, der die Aufmerksamkeit besonders auf die Bahnungserscheinungen lenkte, die sich aber nicht als wirkliche Erregbarkeitssteigerungen herausstellten, sondern auf scheinbare Erregbarkeitssteigerungen 2 zur\u00fcckf\u00fchren liefsen, wie sie sich an verschiedenen Formen lebendiger Substanz unter dem Einflufs von Erm\u00fcdung und Erholung beobachten lassen. Die Beobachtungen von Ishikawa gewinnen f\u00fcr uns dadurch eine gewisse Bedeutung, dafs wir \u00e4hnlichen Erscheinungen auch im Gebiet des Gesichtssinnes begegnen. Schon Sigmund Exner hat auf solche Beobachtungen im Gebiete des Gesichtssinnes hingewiesen.\nMit diesen Verh\u00e4ltnissen steht auch die Frage im Zusammen-hang, ob die Hell- und Dunkeladaptation als Erm\u00fcdung und Erholung des Sehorganes aufzufassen ist. Viele Physiologen sind von vornherein geneigt, eine solche Anschauung zu vertreten, andere dagegen lehnen eine solche Deutung ab, da sie den Adaptations Vorg\u00e4ngen nur unvollkommen gerecht wird. In der lat m\u00fcssen wir in Betracht ziehen, dafs das l\u00e4ngere Zeit an Tageslicht adaptierte Auge ein ausgezeichnetes Sehen vermittelt, dafs es also durchaus nicht angezeigt erscheinen k\u00f6nnte, die Helladaptation des Sehorgans als einen Erm\u00fcdungszustand zu bezeichnen. Hier liegen ebenso interessante wie verwickelte Verh\u00e4ltnisse vor, zu deren Aufkl\u00e4rung die folgenden Untersuchungen einen Beitrag liefern sollen.\nMethodik der Versuche.\nDie Versuchsanordnung, welche zu den vorliegenden Versuchen diente, wurde von Herrn Prof. Fr\u00f6hlich schon in seinen Arbeiten beschrieben. An dieser Stelle sei nur eine kurze \u00dcbersicht wiedergegeben und auf einige Um\u00e4nderungen eingegangen, die zu unseren Versuchen speziell vorgenommen wurden. Zur Beobachtung diente ein vertikal gestellter, bewegter Lichtspalt von 1 mm Breite und 15 mm H\u00f6he, welcher auf einem Schlitten\n1\tH. Ishikawa, \u00dcber die scheinbare Bahnung. Zeifschr. f. allgemeine Physiologie 11. 1910. S. 150.\n2\tFr. W. Fr\u00f6hlich, Das Prinzip der scheinbaren Erregbarkeitssteigerung. Ergebnisse der Physiologie 16. 1918. S. 40.","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nAndreas Kov\u00e2cs.\nbefestigt war. Die Spaltbahn, innerhalb welcher der Spalt sichtbar war, betrug 40 mm. Der Schlitten mit dem Lichtspalt lag auf einem \u00fcber Rollen laufenden Band, welches von einem Elektromotor durch Vermittlung einer Tischtransmission getrieben wurde. Der Schlitten bewegte sich von rechts nach links und konnte mit der Hand bis zu einem Anschlag zur\u00fcckgezogen werden. Nach Loslassen glitt der Spalt wieder durch die Spaltbahn. Das Loslassen des Spaltes konnte auch von dem Beobachter selbst vorgenommen werden und diente als Vorsignal f\u00fcr das Anspannen der Aufmerksamkeit. Zwischen dem Loslassen des Spaltes und seinem Erscheinen an dem Beginne der Spalthahn verging bei der verwendeten Spaltgeschwindigkeit die Zeit von einer Sekunde, eine Zeitstrecke, welche f\u00fcr das Erreichen einer g\u00fcnstigen Aufmerksamkeitseinstellung sehr geeignet ist. Die Entfernung des Lichtspaltes vom Auge betrug 30 cm. Zur Beleuchtung des Spaltes diente ein Lichtschirm, welcher 75 cm von dem Auge entfernt war und durch eine photometrische Einrichtung verschieden stark beleuchtet werden konnte. Auf diesen Lichtschirm blickte das' beobachtende Auge durch den Lichtspalt. Die verschieden starke Beleuchtung des Lichtschirmes wurde durch eine sehr konstant brennende, von einer Akkumulatorenbatterie versorgte und auf einer 3 m langen Photometerbahh verschiebbare Metallfadenlampe von 4 Volt Spannung bewirkt. Zur Erzielung sehr geringer Lichtintensit\u00e4ten diente ein gleichfalls auf der Photometerbalin verschiebbarer Lampenkasten, welcher auf seiner vorderen Seite durch eine Milchglasscheibe und eine Irisblende abgeschlossen war. Die Eichung dieser Einrichtung wurde mit Hilfe einer Normalkerze und eines geeignet konstruierten Fettfleckphotometers, welche auf der Photometerbahn verschiebbar waren, vorgenommen. Die Eichwerte der Lampen und die Spannung der aus grofsen Akkumulatoren bestehenden Batterie wurden sehr h\u00e4ufig kontrolliert. Die Beleuchtung des Lichtschirmes betr\u00e4gt bei 100 cm Abstand der Metalldrahtlampe 2,5 Normalkerzen. Die Belichtungsintensit\u00e4t bei einem Abstande von x Zentimeter der Lampe vom Lichtschirm\n^\t, t ,\tt 2-5 X1002\nwurde berechnet nach der Formel: Intensit\u00e4t 1\u2014 xs\n100 cm Abstand des Lampenkastens und 32 mm Blendendureh-messer entsprach einer Beleuchtungsintensit\u00e4t von 0,1296 N.-K. Bei Abschw\u00e4chung der Lichtintensit\u00e4t durch Verengerung der","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einflu\u00df der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 171\nBlenden wurde die Intensit\u00e4t bei J mm Blendendurchmesser\nT2\nberechnet nach der Formel : Int. I = \u2014\u2014 X 0-1296 N.-K.\no 22\nZur Fixation diente ein Lichtpunkt, welcher mit Hilfe eines Deckglases in die Ebene der Spaltbahn projiziert und 20 mm vertikal unter dem Beginn der Spaltbahn eingestellt wurde. F\u00fcr die Messung der Empfindungszeit und der Empfindungsdauer diente ein zu dem Fixierpunkt horizontal verschiebbarer Meispunkt, der von dem Beobachter durch Drehen an einem Zahngetriebe mefsbar verschoben werden konnte. Die Verschiebung des Mefspunktes vom Fixierpunkt erfolgte in der von Rosenak angegebenen Weise, wie sie schon von Fk\u00f6hlich eingehend beschrieben worden ist. Dabei wurde der Mefspunkt unter jene Stelle der Spaltbahn eingestellt, an welcher der vordere Rand des dem bewegten Spalt entsprechenden Lichtstreifens auftauchte. Bei der Messung der Empfindungsdauer wurde der Fixierpunkt so gestellt, dafs er 20 mm unter der Spaltbahn und 15 mm vom Beginn der Spaltbahn gelegen war. Durch Verstellung des Mefspunktes konnte dann die Breite des dem Lichtspalt entsprechenden Lichtstreifens, d. i. die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung, gemessen werden. Diese Verlegung der Messung an eine Stelle der Spaltbahn, welche von der Stelle des Auftauchens des Spaltes eine Strecke weit entfernt ist, wurde zuerst zur Erleichterung der Messung vorgenommen, im Verlaufe der Versuche stellte sich aber heraus, dafs insbesondere die Helligkeitsverteilung innerhalb des Lichtstreifens nicht genau beobachtet werden konnte, wenn der Fixierpunkt unterhalb des Beginnes der Spaltbahn eingestellt war. Das heilst nichts anderes, dafs \u00fcber die Empfindungszeit hinaus noch eine gewisse Zeit vergehen mufs, bevor die Helligkeitsverteilung wahrgenommen werden kann. Die weitere Verfolgung dieser Beobachtung wird noch einen tieferen Einblick in die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse der Gesichtswahrnehmung erm\u00f6glichen.\nAn der Mefspunktlampe, die in einem lichtdichten Geh\u00e4use eingeschlossen und an einem Stativ horizontal und vertikal verschiebbar angebracht war, waren noch folgende Vorrichtungen vorhanden. Der Abstand vom Mefspunkt und Fixierpunkt konnte an einer vertikal stehenden Skala in 2flacher Vergr\u00f6fserung in Zehntelmillimeter abgelesen werden. Aufserdem stand das Zahngetriebe durch eine Stangen\u00fcbertragung mit einer Skala oberhalb","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nAndreas Kov\u00e2cs.\ndes Beobachtungskastens in Verbindung, so dafs die Einstellungen der Versuchsperson von dem Versuchsleiter mit Hilfe eines Fernrohres abgelesen werden konnten. Dadurch war einerseits die M\u00f6glichkeit gegeben, die Messung vorzunehmen, ohne die Dunkeladaptation der Versuchsperson zu st\u00f6ren, andererseits konnten die Einstellungen von der Versuchsperson unwissentlich erfolgen. Es sei auch erw\u00e4hnt, dafs die Leuchtkraft der Mefspunktlampe durch Einschaltung eines Rheostaten in den Nebenkreis so ab-geschw\u00e4cht werden konnte, dafs Fixier- und Mefspunkt eben sichtbar waren. Die Mefspunktlampe war mit dem Stativ, welches das Deckglas trug, fest verbunden, und zwar stand die Ebene der beiden Lichtpunkte senkrecht zur Ebene der Spaltbahn, das Deckglas halbierte diesen Winkel, so wie dies die Abb. 2 wieder-\nAbbildung 2 gibt die Anordnung der Mefspunktlampe innerhalb der Ver-\nsuehsanordnung wieder.\nM \u2014 Mefspunktlampe, D = Deckgl\u00e4schen, S = bchlitten mit Spalt,\nKSt = Kinn- und Stirnst\u00fctze.\ngibt. Zur Projektion der Lichtpunkte in die Spaltebene wurde ein Deckglas verwendet, um eine doppelte Reflexion der Lichtpunkte an der vorderen und hinteren Glasfl\u00e4che einzuschr\u00e4nken. Um eine st\u00f6rende Reflexion der R\u00e4nder des 6 X 4% cm grofsen Deckglases zu vermeiden, wurde das Deckglas von einem schmal-randigen Diaphragma umgeben und das Ganze so weit nach unten verstellt, dafs der Spalt oberhalb des Deckglases gesehen wurde. Wurde bei den Versuchen \u00fcber Empfindungsdauer der Fixierpunkt 15 mm in die Spaltbahn verlegt, so geschah dies durch eine leichte Drehung des Deckglases. Dadurch entsteht ein Mefsfehler von 0,025 mm pro Millimeter, ein Fehler, der be-","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einfiufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 173\nwufst vernachl\u00e4ssigt worden ist. Zur Einhaltung einer stets gleichartigen Kopf Stellung wurde eine Kinn- und Stirnst\u00fctze verwendet. Es wurde monokular beobachtet und zwar mit dem rechten Auge, das linke Auge wurde durch einen Schirm abgedeckt.\nDa beim Vor\u00fcbergleiten des peripher beobachteten Spaltes der Spalt weiter vom Netzhautzentrum abr\u00fcckt, wurde auch dieser Fehler einer messenden Untersuchung unterzogen. Die beistehende Tabelle gibt die Entfernung des oberen und unteren Spaltrandes vom Fixierpunkt in Millimetern und Winkelgraden an.\nAbstand des Spaltes vom Beginn der Spaltbahn\tEntfernung des unteren Spaltrandes vom Fixierpunkt\tWinkel- grade\tEntfernung des oberen Spaltrandes vom Fixierpunkt\tWinkel- grade\n0 mm\t20,0 mm\t4 0\t35,0 mm\t6 0\nn\t20,6 \u201e\t4 \u00ab\t35,3 \u201e\t6 0\nio .\t22,4\t4 \u00ab\t36,0 \u201e\t6 0\n15 \u201e\t25,0 \u201e\t4,5\u00b0\t38,0 \u201e\t6,5\u00b0\n20 \u201e\t28,0 \u201e\t5 0\t40,0 \u201e\t7 0\n30 \u201e\t36,0\t6,5\u00b0\t46,0 \u201e\t8 0\n40 \u201e\t44,7\t8 \u00bb\t53,0\t9,5\u00b0\nDa die Messungen in der Regel unter 20 mm blieben, so \u00fcbersteigt der dadurch entstehende Fehler nicht 1 Winkelgrad.\nDie Registrierung der Spaltgeschwindigkeit erfolgte durch Luft\u00fcbertragung mittels zweier MAKEYscher Kapseln, die Umdrehungszahl der den Schlitten bewegenden Rollen wurde gleichzeitig mit einer Sekundenschreibung durch eine jAQUETsche Uhr auf der rotierenden Trommel eines Kymographions verzeichnet und im Anschlufs an jede Beobachtung durch den Versuchsleiter gemessen.\nDie Durchf\u00fchrung der Versuche geschah in folgender Weise: Um eine m\u00f6glichst normale und physiologische Hell adaptation zu erzielen, hielt sich die Versuchsperson vor den Versuchen mindestens 20 Minuten auf der Strafse auf, insbesondere wTurden die letzten 10 Minuten der Helladaptation im Schatten des physiologischen Institutes verbracht; dabei ging die Versuchsperson auf und ab, und liefs die Augen zwanglos herumschweifen. Die Adaptation wurde meistens in den ersten Nachmittagsstunden","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nAndreas Kov\u00e2cs.\nvorgenommen, die Zeit und die Beleuchtungsverh\u00e4ltnisse sind in jedem Versuchsprotokoll angegeben. Eine f\u00fcr alle Versuche gleiche Adaptation konnte auf diese Weise nicht erreicht werden, das wird schon beim Vergleichen der mit gleicher Belichtungsintensit\u00e4t angestellten Versuche deutlich. Wir haben jedoch von einer k\u00fcnstlichen Helladaptation durch Betrachten helleuchtender Fl\u00e4chen abgesehen, da durch solche Adaptationen insbesondere dann, wenn sie durch l\u00e4ngere Zeit vorgenommen werden, Sch\u00e4digungen der Augen entstehen k\u00f6nnen, langdauernde Nachbilder zur Beobachtung kommen, ferner Adaptationszust\u00e4nde vorget\u00e4uscht werden k\u00f6nnen, welche unter physiologischen Verh\u00e4ltnissen nie oder nur selten Vorkommen (Schneeblindheit). Nichtsdestoweniger w\u00e4re es interessant, solche k\u00fcnstliche Adaptationen einer systematischen Untersuchung zu unterziehen.\nNach erfolgter Helladaptation eilte die Versuchsperson m\u00f6glichst schnell in den abgedunkelten Versuchsraum, wo sie bereits von dem Versuchsleiter erwartet wurde, setzte sich vor den Beobachtungskasten und \u00fcberdeckte den Oberk\u00f6rper mit einem an den oberen Teilen des Beobachtungskastens befestigten lichtdichten Tuch. Auf diese Weise konnte die erste Messung zwischen der 20.\u201460. Versuchssekunde durchgef\u00fchrt werden. Diese Werte wurden von dem Versuchsleiter an einer Stoppuhr abgelesen. Nach erfolgter erster Messung wurde \u00fcber die Versuchsperson und einen Teil des Beobachtungskastens noch ein zweiter auf Rollen beweglicher Dunkelkasten geschoben, so dafs selbst nach einer einst\u00fcndigen Dunkeladaptation von der Versuchsperson keine von aufsen kommenden Lichtwirkungen beobachtet werden konnten.\nBei einigen Versuchen wurde die Dunkeladaptation \u00fcber eine Stunde ausgedehnt ; da aber die wesentlichen mit der Adaptation zusammenh\u00e4ngenden Ver\u00e4nderungen sich in den ersten 30 Minuten beobachten lassen, so wurden die Versuche in der Regel nicht \u00fcber 40 Minuten ausgedehnt. Die meisten Versuche wurden mit einer Beleuchtung des Lichtschirmes mit 0,6 Normalkerzen durchgef\u00fchrt. Das ist jene Lichtintensit\u00e4t, welche in der Regel im Beginn der Dunkeladaptation so wirksam war, dafs alle Erscheinungen eben beobachtet werden konnten. Es wurden auch Versuche mit gr\u00f6fseren Lichtintensit\u00e4ten an gestellt . Da diese Lichtintensit\u00e4ten im Verlaufe der Dunkeladaptation wesentlich wirksamer werden, so war durch sie eine St\u00f6rung der Dunkel-","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usiv. 175\nadaptation zn erwarten. Um diese St\u00f6rungen kennen zu lernen, wurden in allen Stadien der Dunkeladaptation wiederholte Belichtungen eingeschaltet und die dadurch bedingten Ver\u00e4nderungen studiert. Es hat sich dabei in der Tat gezeigt, dafs etwa von der 12. Minute der Adaptation an bei Anwendung st\u00e4rkerer Intensit\u00e4ten z. B. 10 Normalkerzen, selbst nach der kurzdauernden Belichtung mit dem etwa 130 mm pro Sekunde bewegten Spalt, deutliche Beeinflussungen der Adaptation sich nachweisen liefsen. Aus diesem Grunde wurde das Hauptgewicht auf jene Versuche gelegt, bei welchen die schw\u00e4chsten der m\u00f6glichen Intensit\u00e4ten Verwendung fanden. Aufserdem wurde die Zahl der Beobachtungen nach M\u00f6glichkeit einzuschr\u00e4nken gesucht, und zwischen die zu einer Messung notwendigen Belichtungen eine Pause eingeschaltet, und zwar im Anfang der Dunkeladaptation eine Pause von 15 Sekunden, dann von 30 Sekunden und gegen das Ende der Adaptation von 60 Sekunden. Gerade gegen das Ende der Dunkeladaptation, wo St\u00f6rungen durch wiederholte Belichtungen zu erwarten sind, gen\u00fcgt oft, da die Werte sich nur mehr wenig \u00e4ndern, eine einzige Beobachtung f\u00fcr die Messung\u00ab In den Protokollen sind die Zahl und die Intervalle zwischen den einzelnen Beobachtungen angegeben, so dafs man aus den Protokollen ersehen kann, wie viel Belichtungen innerhalb eines Versuches vorgenommen worden sind. Dieser Versuchsverlauf setzt eine gewisse \u00dcbung der Versuchsperson und ein Zusammenarbeiten von Versuchsleiter und Versuchsperson voraus, ein Umstand, welcher mich veranlafste, von der Verwendung von mehr als zwei Versuchspersonen Abstand zu nehmen und daf\u00fcr die Resultate durch eine gr\u00f6fsere Zahl von Versuchen zu belegen.\nEinflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit.\nDie im folgenden eingehend zu beschreibenden Versuche \u00fcber die \u00c4nderung der Empfindungszeit mit der Dunkeladaptation wurden angestellt, um den Verlauf der Adaptation unter Zugrundelegung eines neuen Indikators zu untersuchen, und insbesondere \u00fcber den zeitlichen Verlauf der Dunkeladaptation einen Aufschlufs zu gewinnen. Es wurde schon oben darauf hingewiesen, dafs der durch die Empfindlichkeitszunahme charakterisierte Verlauf der Dunkeladaptation bedingt wird von der Definition der Empfindlichkeit, von welcher man ausgeht. Aber mag man sich auf den von Piper oder den von Best vertretenen","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nAndreas Kovdcs.\nStandpunkt der Empfindlichkeitsdefinition stellen, so geht f\u00fcr jeden Fall aus ihren Darstellungen hervor, dafs in den ersten Minuten der Dunkeladaptation komplexere Vorg\u00e4nge den Empfindlichkeitsanstieg beherrschen. Am deutlichsten tritt dies in dem S-f\u00f6rmigen Verlauf der PiPERschen Adaptationskurve hervor, die ja ein Ausdruck der mit der Dunkeladaptation verbundenen Reizschwellenbewegung ist und gerade eine gewisse Verz\u00f6gerung des Reizschwellenanstieges w\u00e4hrend der ersten 10 Minuten im vergr\u00f6fserten Mafse zum Ausdruck bringt. Um \u00fcber diese -Verh\u00e4ltnisse Aufschlufs zu erhalten, wurde unser Augenmerk insbesondere auf die sich in den ersten Minuten der Dunkeladaptation abspielenden Ver\u00e4nderungen der Empfindungszeit gerichtet. Bei diesen Versuchen dienten abwechselnd Herr Professor Fr\u00f6hlich und ich als Versuchsperson. Es wurden im ganzen 65 Adaptationsversuche mit Empfindungszeitmessungen durchgef\u00fchrt, bei 32 Versuchen diente Fr\u00f6hlich, bei 33 Versuchen diente Kov\u00c4cs als Versuchsperson. Die in der beistehenden Tabelle angef\u00fchrten 14 Versuchsprotokolle gew\u00e4hren einen Einblick in den Verlauf dieser Versuche.\nProtokoll 1.\n16. VI. 1922. 3\u00b0\u00b0k p, m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. 20' Helladaptation bei wechselnder Bestrahlung. Belichtungsintensit\u00e4t: 0,6 Normalkerze.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tVerz\u00f6gerung mm\tEmpfindungs- zeit o\n45\"\tIII\t104\t11,8\t113\n27*'\tIV\t104\t10,0\t96\n5'\tV/15\"\t106\t8,1\t76\n87*'\t11/15-\t107\t10,3\t96\n10*/,'\tIII/15\u201c\t115\t7,5\t65\n14'\t11/15\"\t115\t6,2\t54\n20>/,'\t11/15\"\t111\t5,8\t52\n27'\t11/15\"\t111\t5,2\t47\n34'\t11/15\"\t111\t5,1\t46","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 177\nProtokoll 2.\n20. VI. 1922. 225h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 0,6 N.-K.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tVerz\u00f6gerung mm\tEmpfindungs zeit 6\n30\u201c\t! j\tIII\t104\t12,1\t116\n3'\t!\ty 1\tv\t107\t8,9\t83\n5'\t11/15\"\t107\t8,0\t75\n7'\ti\t11/30\"\t107\t9,3\t87\n97*'\t11/30\"\t107\t10,8\t101\n12'\t11/30\"\t111\t7,7\t69\n18'\t11/30\"\t107\t6,8\t63\n27'\tIII/30\"\t107\t6,2\t58\n34'\t111/30\"\t107\t5,9\t55\n40'\tI\t104\t5.9 '\t57\n\t\tProtokoll 3.\t\t\n\t20. VII. 1922.\t4\u00b0\u00b0h. p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs.\t\t\n\tBedeckter Himmel. Intensil\t\t;\u00e4t: 0,6 N.-K.\t\n15\u201c\tIII\t125\t13,0\t104\n3'\t11/15\"\t130\t11,5\t88\n5'\t111/15\"\t132\t9,8\t74\n7'\tIII/15\"\t127\t12,2\t96\n9'\t11/15\"\t130\t13,0\t100\n12'\t11/30\"\t127\t10,0\t79\n20'\t11/30\"\t130\t9,3\t72\n29'\t11/30\"\t130\t8,0\t62\n40' \u00bb\tI\t125\t8,0\ti\t64\n\t\tProtokoll 4.\t\t\n\t17. VI. 1922. 220h p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs.\t\t\t\n\tKlares\tWetter. Intensit\u00e4t\t: 1,0 N.-K.\t\n1'\tIII\t122\t8,9\t73\n2'\tV\t125\t7,5\t60\n5'\tV/15\"\t125\t9,5\t76\n8'\tIII/15\"\t128\t9,3\t73\n12'\tIV/15\"\t128\t7,4\t58\n22'\tIII/15\"\ti\t128\t6,8\t53\n30'\tIII/30\"\t|\t128\t6,3\t49\ncb CO\t111/30\" I\t1\t125\t6,3\t50\nZeitschrift f. Sinnesphysiol. 54.\n12","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nAndreas Kov\u00e2cs.\nProtokoll 5.\n20. VII. 1922. 225 h p. m. Versuchsperson: Kov\u00e2cs. Wechselnde Bestrahlung. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tVerz\u00f6gerung mm\tEmpfindungs- zeit 6\n30\"\tV\t115\t13,0\t113\n3'\tIII/15\"\t115\t11,0\t96\n5'\t11/15\"\t115\t11,6\t101\n7'\t11/15\"\t111\t12,2\t110\n9'\t11/15\"\t111\t13,0\t117\n12'\t111/30\"\t117\t11,7\t100\n15'\t11/30\"\t120\t10,9\t91\n22'\t11/30\"\t111\t10,0\t90\n30'\t11/60\"\t111\t10,0\tJ\t90\n40'\t11/60\"\t111\t9,9\t!\t89\nProtokoll 6.\n18. VII. 1922. 4\u00b0\u00b0h p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\n25\"\tIV\t125\t13,0\n3'\t11/15\"\t120\t11,1\n5'\t11/15\"\t120\t9,0\n9'\t11/15\"\t130\t13,0\n14'\tIII/15\"\t130\t10,1\n21'\t11/30\"\t125\t9,7\n29'\t11/30\"\t120\t9,1\n35'\t11/30\"\t120\t? 9,7\n40'\tI\t120\t9,3\n104\n92\n75\n100\n78\n77\n70\n81\n77\nProtokoll 7.\n21. VII. 1922. 435h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Klares Wetter. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\n20\"\tV\t135\t16,6\n3'\t11/15\"\t142\t14,0\n6'\t11/15\"\t137\t12,0\n9'\tV/15\"\t142\t15,3\n13'\tIII/30\"\t142\t11,8\n21'\t11/30\"\t142\t9,0\n31'\t11/60\"\t135\t7,8\n59'\tI\t142\t7,0\n125\n99\n88\n108\n83\n65\n58\n49","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usiv. ^79\nProtokoll 8. 9. VI. 1922. 200h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Leichtbew\u00f6lkter Himmel. Intensit\u00e4t: 2,5 N-K.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tVerz\u00f6gerung mm\tEmpfindungs- zeit\nF 30\"\t\u2014\t104\t11,9\t114\n3'\t\u2014\t111\t10,0\t90\n5'\t\u2014\t111\tco CO\t75\n7'\t\u2014\t111\t10,3\t93\n\u00bbV\t\u2014\t111\t10,0\t90\n104\t\u2014\t115\t9,0\t78\n12'\t\u2014\t111\t8,0\t72\n19'\t\u2014\t115\t6,4\t56\n26'\t\u2014\t115\t6,2\t54\nProtokoll 9. 22. VI. 1922. 433b p. m. Versuchsperson: Kovics. 15' Helladaptation im von 3 Gl\u00fchlampen (50 Kerzen) beleuchteten\nVersuchsraum. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\n15\"\tjj\tIV\t133\t10,0\t75\n2' ii\tV\t125\t9,3\t74\n4*/*' ii\tIII\t127\t8,7\t68\n81/.' 1 H\tIII\t133\t8,1\t61\n\u00bb' i\tIV\t130\t8,2\t36\nProtokoll 10. 20. VI. 1922. 415h p. m. Versuchsperson: Kovacs. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\n30\"\tV\t118\t10,6\t90\n3'\t11/15\"\t118\t9,2\t78\n6'\tIII/15\"\t125\t11,0\t88\n10'\tHI/30\"\t128\t9,2\t72\n13'\tIII/30\"\t128\t8,3\t65\nuv\t15 Belichtungen in 31\" mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\n15'\tV\t135\t\u2022 10,9\t81\n26'\tIV/30\"\t135\t8,0\t59\n28'\t15 Belichtungen in 31\" mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\n28'/,'\tIII\t142\t12,2\t86\n38'\tII1/30\"\t135\t7,6\t56\n45'\tIII/30\"\t135\t7,0\t52\n53'\t11/30\"\t135\t7,0\t52\n54'\t15 Belichtungen in 30\" mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\n55'\tIII\t135\t10,5\t77\n12*","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nAndreas Kovdcs.\nProtokoll 11. 21. VI. 1922. 2*\u00b0li p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich.\nKlarer Tag. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\nII \u25a0 p Zeit\t|! t ! 1!\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tVerz\u00f6gerung mm\t|\tEmpfindungs- zeit 6\n45\" 3' 57V 8' 11' 12'\tV III/15\" 11/30\" 11/30\" 11/30\"\ti 104 107\t! 107 i 111 111\t1 9,2\t| 8,0\t! 9.0 10,0 8.0\t88 75 84 90 72\n\t15 Belichtungen in 48\" mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\nI cb tH !\tIII\t!\t115\tj\t8,9\t!\t77\n16' li\t111/30\"\t115\t;\t7,0\t61\n23'/*'\t11130\"\t|\t109\t|\t6,0\t55\n25 V*4 j\t15 Belichtungen in 57\" mit\t\tIntensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\n267,'\tIII\t109\t8,9\tj\t81\n377*'\tIV/30\"\t111\t6,8\t61\n47'\t11/30\"\t111 |\t6,0\t54\n51'\tI\t115\t6,0\t52\n58'\tIII/30\"\t122\t6,3\t51\n63'\t15 Belichtungen in 58\" mit\t\tIntensit\u00e4t: 1,0 N.-N. \t\u00a3\t\t\t\t\n64'\tIII\t125\t9,8\t78\nProtokoll 12.\t22. VI.\t\t1922. 2l5h p. m.\tVersuchsperson Kov\u00c4cs.\t\n\tKlares Wetter. Intensit\u00e4t 1,0 N.-K.\t\t\t\n45\"\t!\tIV\t107\t10,2\t[\t95\n3'\t111/15\"\t107\t8,8\t| 82\n5'\tIII/15\"\t109\t8,0\t73\n77V\tIII/15\"\t1 111\t9,7\t1\t87\n10'\tIII/15\"\t111\t1 11,0\t99\n15'\tIII/15\"\t111\t9,5\t86 i\n20'\tIII/15\"\t111\t8,2\t1 ^\n26'\tIV/30\"\ti\t111\t|\t7,2\t65 j\n27'\tI\t10 Belichtungen in 24\" mit Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\t\t\n28'\t|\tv\t! 111\t14,0\t126\n33'\tIII/30\"\t115 t\t9,0\t78\n40'\tIII/30\"\t115 i\t7,9\t69\n50'\tIV/30\"\t! 111\t7,1\t64\n56'\t11/30\"\t115\t7,0\t61\n58'\t10 Belichtungen in 20\" mit\t\tIntensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\n59'\t1 IV\t!\t115\t|\t13,9\t| 121","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0 \u00ab\nUber den Einfiufs der Dunkeladaptatio auf die Empfindungszeit usw. 131\nProtokoll 13.\n23. VI. 1922. 220k. p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Wechselnde Bestrahlung. Intensit\u00e4t: 1,0 N. K.\n1 ! Zeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tVerz\u00f6gerung mm\tEmpfindungs- zeit 6\n15\"\tIV\t118\t13,0\t110\n9* UJ\tII\t118\t11,5\t97\n5*\tIII/15**\t125\t10,0\t80\n6 7,'\tIII/15*\t130\t8,9\t68\n9'\t111/15**\t132\t12,2\t92\n15'\tIV/30\"\t132\t8,5\t64\n17*\t10 Belichtungen in 28\" mit\t\tIntensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\n18*\tIII\t130\t10,0\t77\n24*/,'\t11/30\"\t125\t8,0\t64\n27*\t|\t10 Belichtungen in 27** mit\t\tIntensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\n28*\tII\t125\t!\t1\u00abM\t81\n35*\t11/50\"\t120\t6,3\t53\n45*\tII1/60\"\t125\t! 6,2\t50\n47 7,4\t10 Belichtungen in 30\" mit\t\tIntensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\n48*\tI\tII\t125\t10,0\t80\n51*\t11/30\"\t122\t8,1\t66\n53*\t|\tVI\tBelichtung in 20\"\tmit Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\n54*\t!\tIII\t125\t9,7\t77\nProtokoll 14.\n24. VI. 1922. 3k p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Wechselnde Bestrahlung. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\n30**\t| 3* 6 V,4\t! 10* 15*\tVI III/15\" III/15\" III/30\" III/30\"\t134 133 128 128 128\t14,9 11,0 12,5 11,7 10,1\t111 83 98 91 79\n19*\tK\t10 Belichtungen in 25** mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\t\n1972' 25' 33*\tIII II1/30\" III/30**\t128 125 122\t11,4 10,0 8,0\t89 80 65\n34'\t||\t10 Belichtungen in 19\" mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\t\n35*\t| 44* 51* 58*\t1\tm/30\" III/30\" 111/30\"\t130 128 125 125\t12,2 7,9 7,4 7,2\t93 61 59 57\n59'\tS\t10 Belichtungen in 18** mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\n60* 64* 72*\tIV 11/30\" 11/30\"\t128\t1\t12,6 135\t;\t9,8 130\ti\t8,5\t\t98 73 65\n74'\t||\t10 Belichtungen in 18** mit Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\t\t\t\n75*\tV\t132\t12,3\t95\t\t\t\n77*\t25 Belichtungen mit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\t\n00\t\u2014\t135\t13,2\t98\t\n79*\t30 Belichtungen mit Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\t\t\n80*\t1 \u2014\t|\t125\t1\t17,0\t!\t136\t\t","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nAndreas Kov\u00e2cs.\nZur Erkl\u00e4rung der beistehenden Protokolle sei folgendes bemerkt. Bei allen Versuchen sind kurz die Bedingungen, unter welchen der Versuch ausgef\u00fchrt worden ist, angegeben. Das sind: Datum, Stunde des Versuches, Versuchsperson, Beleuchtungsverh\u00e4ltnisse im Freien, und die bei den Versuchen verwendete Lichtintensit\u00e4t in Normalkerzen. In der ersten Kolumne der Versuchsprotokolle ist die Zeit der Messung angegeben in Sekunden bzw. Minuten vom Beginn der Dunkeladaptation. In der zweiten Kolumne sind angegeben die Zahl der Beobachtungen, die zu einer Messung notwendig waren und die Intervalle, in welchen die Belichtungen vorgenommen wurden. Die Zahl III/15\" bedeutet z. B. 3 Beobachtungen mit Intervallen von 15 Sekunden. Diese Intervalle wurden von der Versuchsperson an Metronomschl\u00e4gen ausgez\u00e4hlt. In der dritten Kolumne sind angef\u00fchrt die jeweilig gemessenen Spaltgeschwindigkeiten in Millimetersekunden. In der vierten Kolumne sind eingetragen die gemessenen Verz\u00f6gerungen in Millimetern, d. i. die Strecke zwischen dem Beginn der Spaltbahn und dem vorderen Rande des auftauchenden Lichtstreifens. In der f\u00fcnften Kolumne ist die berechnete Empfindungszeit in Tausendstelsekunden = o eingetragen. Die Empfindungszeit wurde nach dem Vorg\u00e4nge Fr\u00f6hlichs aus der Spaltgeschwindigkeit und der Entfernung des vorderen Randes des Lichtstreifens von dem Beginne der Spaltbahn im Moment seines Auftauchens berechnet. Die im einzelnen dieser Versuche w\u00e4hrend der Dunkeladaptation eingeschalteten Erm\u00fcdungsbelichtungen, die im Sinne einer Helladaptation wirken, sollen erst weiter unten er\u00f6rtert werden. Drei von den Versuchen sind in der Abb. 3 in Form von Kurven wiedergegeben.\nDie Protokolle und die Kurven der Abb. 3 zeigen, dafs mit einsetzender Dunkeladaptation die Empfindungszeit bis zur 5.\u20147. Minute sehr rasch absinkt, dann aber ein erhebliches Ansteigen erkennen l\u00e4fst, das etwa bis zur 9. Minute dauert, dann sinkt die Empfindungszeit neuerdings rasch ab, um sich etwa von der 30. Minute an einem Minimum der Empfindungszeit asymptotisch anzun\u00e4hern. Diese scheinbar paradoxe Zunahme der Empfindungszeit im Anschlufs an die vorhergehende betr\u00e4chtliche Abnahme erstreckt sich nur auf wenige Minuten, so dafs, wenn die Empfindungszeit nicht in diesem Stadium der Adaptation h\u00e4ufiger gemessen wird, sich diese Steigerung der Beobachtung","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflufs der Dunheladaptation auf die Empfindungszeit usw. 183\nentziehen kann. Das ist uns auch bei den ersten Versuchen mehrfach geschehen, bis wir durch vereinzelte darauf hinweisende Beobachtungen aufmerksam gemacht, gerade dieses Stadium der Dunkeladaptation einer besonders eingehenden Untersuchung unterzogen haben. Wenn die Anfangs werte der Empfindungszeit\n-v.m\nAbbildung 3 gibt die Ver\u00e4nderung der Empfindungszeit im Verlauf der Dunkeladaptation wieder. Kurve 1 geh\u00f6rt zu Protokoll 1. Kurve II zu Protokoll 2. Kurve III zu Protokoll 3. Auf der Ordinate sind die Empfindungszeiten in tf, auf der Abszisse die Adaptationszeit in Minuten eingetragen.\nschon kurz nach Beginn der Dunkeladaptation abgefafst werden, so erreichen die Empfindungszeiten w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c niemals die Anfangswerte, so wie das auch die Kurven in Abb. 3 zum Ausdruck bringen. Wir wollen im folgenden dieses Stadium der Dunkeladaptation als \u201ekritisches Stadium\u201c","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nAndreas Kov\u00e2cs.\nbezeichnen. Es sei schon hier erw\u00e4hnt, dafs w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c auch die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung eine betr\u00e4chtliche Zunahme aufweist, und das insbesondere das Ansteigen der prim\u00e4ren Empfindung sehr langsam erfolgt, Beobachtungen, welche die Annahme nahe legen w\u00fcrden, dafs die Zunahme der Empfindungszeit w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c mit dem langsamen Ansteigen des Empfindungsvorganges zusammenh\u00e4ngt.\nDie Versuche mit gr\u00f6fseren Belichtungsintensit\u00e4ten zeigen im ganzen geringere Ver\u00e4nderungen der Empfindungszeit mit der Dunkeladaptation, da die Empfindungszeit bei Anwendung gr\u00f6fserer Intensit\u00e4ten von vornherein k\u00fcrzer ist. Dies gilt sowohl f\u00fcr das hell- als f\u00fcr das dunkeladaptierte Auge. Das \u201ekritische Stadium\u201c tritt gleichfalls bei Verwendung gr\u00f6fserer Intensit\u00e4ten weniger hervor, es kann aber insbesondere dann, wenn h\u00e4ufige Belichtungen angewendet werden, l\u00e4nger dauern, weil dann die Belichtungen der fortschreitenden Dunkeladaptation entgegenwirken.\nGingen wir bei unseren Versuchen von einer Helladaptation aus, wie sie durch l\u00e4ngeren Aufenthalt in dem durch 3 Gl\u00fchlampen erleuchteten Versuchsraum erreicht wurde, so war die Abnahme der Empfindungszeit nur gering, das Minimum der Empfindungszeit wurde schon nach 15 Minuten erreicht, und das \u201ekritische Stadium\u201c war nicht nachzuweisen.\nWenn wir die Gesamtheit unserer Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Empfindungszeit von der Dunkeladaptation \u00fcberblicken, so zeigen sie alle im Prinzip den Verlauf, wie er in den Kurven der Abb. 3 wiedergegeben ist. Wenn wir aber die einzelnen Versuche untereinander vergleichen, so zeigen sie gewisse Schwankungen, wie sie bei derartigen Versuchen in der Regel hervorzutreten pflegen, und deren Bedingungen wir im einzelnen noch nicht analysieren konnten. Abgesehen von den individuellen Eigent\u00fcmlichkeiten der beiden Versuchspersonen scheint insbesondere die St\u00e4rke der vorausgehenden Helladaptation eine l\u00e4ngerdauernde Wirkung auf den Verlauf der gesamten Dunkeladaptation auszu\u00fcben. Auch die Spaltgeschwindigkeit, welche bei den verschiedenen Versuchen wegen Schwankungen im elektrischen Stromnetz nicht immer auf gleicher H\u00f6he erhalten werden konnte, \u00fcbte einen Einflufs auf die Mefsresultate aus.","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 185\nWenn wir aus den Ver\u00e4nderungen der Empfindungszeit w\u00e4hrend der Dunkeladaptation R\u00fcckschl\u00fcsse auf den zeitlichen Verlauf der Dunkeladaptation ziehen, so w\u00fcrde sich daraus er-geben, dafs mit dem Eintreten in das Dunkle die adaptativen Vorg\u00e4nge sofort steil einsetzen, dafs aber schon nach wenigen Minuten der Dunkeladaptation eine merkw\u00fcrdige Ver\u00e4nderung in der Reaktion des Sehorgans eintritt, die ihren Ausdruck im kritischen Stadium\" findet und die uns noch in den folgenden Abschnitten besch\u00e4ftigen soll.\nEinflufs der Dunkeladaptation auf die Dauer der prim\u00e4ren\nEmpfindung.\nWenn ein Lichtreiz nur kurzdauernd auf das Auge ein wirkt, so reagiert unser Sehorgan mit einer l\u00e4nger dauernder Empfindung, an welcher wir mehrere durch dunkle Intervalle getrennte Phasen erkennen k\u00f6nnen. Die sich direkt an die Wirkung des Lichtreizes anschliefsende Empfindungsphase wird als \u201eprim\u00e4re Empfindung\u201c bezeichnet zur Unterscheidung von den sekund\u00e4ren Lichtempfindungen, welche als Nachbilder in Erscheinung treten, und deren eingehenden Untersuchung wir insbesondere Karl v. Hess verdanken. Der Verlauf der gesamten, sich an einem kurzdauernden Lichtreiz anschliefsenden Lichtempfindung l\u00e4fst sich am leichtesten mit Hilfe eines bewegten Lichtspaltes untersuchen und auch messen. Indem bei fixiertem Auge das Bild des bewegten Lichtspaltes \u00fcber die Netzhaut gleitet, werden die einzelnen Netzhautstellen nacheinander in Erregung versetzt. Dadurch wird der EmpfindungsVorgang, der sich bei feststehenden Lichtreiz nur in der belichteten Sehfeldstelle abspielt, in ein Nebeneinander zerlegt, das besonders in den Nachbildphasen zum Ausdruck kommt, welche der prim\u00e4ren Empfindung mit gleicher Geschwindigkeit, aber in bestimmten Abst\u00e4nden folgen. Dafs aber auch die prim\u00e4re Empfindung durch den bewegten Lichtspalt in ein Nebeneinander von Vorg\u00e4ngen zerlegt wird, wird dadurch deutlich, dafs der bewegte Lichtspalt nicht als Spalt, sondern als ein mehr oder weniger breiter Lichtstreifen erscheint, der auch verschieden helle Zonen zeigt und von der folgenden Nachbildphase durch ein dunkles Intervall getrennt ist. Fr\u00f6hlich hat schon durch Untersuchung der Abh\u00e4ngigkeit der Nachbildphasen von der Adaptation zeigen k\u00f6nnen, dafs sie w\u00e4hrend der Dunkeladaptation eine betr\u00e4cht-","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nAndreas Kov\u00e2cs.\nliehe Zunahme der Dauer erfahren. \u00dcber die Abh\u00e4ngigkeit der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung von der Dunkeladaptation sollen die folgenden Versuche Aufschlufs geben. In den Protokollen 15\u201432 sind 18 solcher Versuche wiedergegeben. Diese Protokolle unterscheiden sich von den fr\u00fcheren Protokollen dadurch, dafs in der vierten Kolumne die gemessene Breite des der prim\u00e4ren Empfindung entsprechenden Lichtstreifens und in der f\u00fcnften Kolumne die berechnete Dauer der prim\u00e4ren Empfindung eingetragen sind. Diese letzte Kolumne ist einfach als Empfimlungsdauer bezeichnet und in Tausendstel Sekunden ausgedr\u00fcckt. In den Protokollen sind auch Eintragungen vorgenommen \u00fcber Belichtungsserien, welche nach erfolgter Dunkeladaptation auf das Auge einwirken. Diese Versuchsteile sollen jedoch erst sp\u00e4ter er\u00f6rtert werden. Vier Versuche \u00fcber Empfindungsdauer sind in der Abb. 4 graphisch wiedergegeben.\nAbbildung 4 gibt die Ver\u00e4nderung wieder, welche die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung im Verlauf der Dunkeladaptation erf\u00e4hrt. Auf der Ordinate ist die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung, auf der Abszisse die Minuten der Dunkeladaptation eingetragen. Kurve XV und XVI geh\u00f6ren zu Protokoll 15 und 16 und wurden mit einer Belichtungsintensit\u00e4t von 0,6 Normalkerzen angestellt. Die Kurven XVIII und XXII geh\u00f6ren zu Protokoll 18 und 22 und sind mit einer Lichtintensit\u00e4t von 1,0 Normalkerzen ausgefiihrt.","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nTiber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 187\nProtokoll 15.\n1. VII. 1922. 425h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich.\nKlares Wetter. Intensit\u00e4t: 0,6 N.-K.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\t\tBreite mm\tEmpfindungs- dauer 6\n45\"\tIII\t130\t\t5,0\t38\n4'\tIII/15\"\t138\t\t7,5\t54\n7'\t111/15*\t142\t\t22,0\t155\n9 7*'\tIII/30\"\t142\t\t15,5\t109\n16'\tII I/HO\"\t142\t\t10,0\t70\n26'\tII1/30\"\t138\t\t7,0\t51\n337,'\tII1/30\"\t142\t\t6,2\t44\n41'\tIII 30\"\t135\t\t6,2\t46\n43'\t20 Belichtungen innerhalb\t\t44\"\tmit Intensit\u00e4t: 0,6N.-K.\t\n44'\tI\tII\t142\t\t10,0\t70\n48'\tIII/30\"\t142\t\t6,9\t49\n52'\tI\t142\t\t6,2\t44\n54'\t20 Belichtungen in\t\t40\"\tmit 10,12 N.-K.\t\n55'\tIII\t|\t142\t\t10,9\t77\nProtokoll 16.\n2. VII. 1922. 1025k a. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Heller Tag. Intensit\u00e4t: 0,6 N.-K.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tBreite mm\tEmpfindungs- dauer\n20\"\t!\th\t125\t1,8\t14\n3'\tni/15\"\t125\t4,0\t32\n8'\tIV/15\"\t125\t12,0\t96\n13'\t!\t111/15\"\t125\t6,0\t48\n22'\t11/30\"\t127\t5,0\t39\n28'\tII1/30\"\t127\t4,0\t31\n35'\tIII 30\"\t127\t3,6\t28\n45'\t!\t11/30\"\t125\t3,5\t28\n00\t20 Belichtungen in 3?\" mit\t\tIntensit\u00e4t: 0,6 N.-K.\t\n487,'\tIV\t130\t7,9\t61\n52'\t11-30\"\t130\tF' II 0,3\t41\n60'\t11/30\"\t130\t4,0\t31\n65'\t|\tLX\tBelichtung in 130\" mit Intensit\u00e4t: 0,6 N.-K.\t\t\n67'\t|\t!\tIV\t142\t|\t9,1\t!\t64","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\nAndreas Kov\u00e2cs.\n46'\nProtokoll 17.\n3. VII. 1922.\t225h p. m. Versuchsperson: Kov\u00e2cs.\nBedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 0,6 N.-K.\nZeit\t! i 1\t. Zahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tBreite mm\n15\u201c\tII\t115\t1,2\n3'\t11/15\u201c\t115\t5,0\n7'\tVII/15\"\t115\t13,3\n10'\tIV/15\u201c\t125\t12,0\n15'\t111/15\u201c\t125\t8,1\n20'\t11/30\u201c\t122\t5,0\n27'\t11/30\"\t122\t3,9\n34'\t11/30\"\t120\t3.6\nEmpfindungs-\ndauer\n6\n10\n43\n116\n96\n65\n41\n32\n30\n60 Belichtungen in 117\u201c\n47'\nV\n130\nmit Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\n8.1 P \u201d 62\nProtokoll 18.\n25. VI. 1922.\t1026h a. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich.\nRarionHor- TTimmpsl Intensit\u00e4t: 1 N.-K.\n40\"\tj 3' 8' 12' 17' 24' 3072'\t!\tIII\t1 111/15\u201c V/15\u201c 11/30\u201c IV/30\" 11/30\u201c 11/60\u201c\t125 134 134 135 135 135 139\t3,1 6.3 17,9 11,4 9.3 7,0 6,9\t1\t25 47 133 84 69 52 50\n32 ' ' ]\tOT Belichtungen in 24\u201c mit Intensit\u00e4t:\t\t\t1 N. K.\n32 V\tIII\t1\t139\t11,0\t79\n12 40'\t111/60\" |\t145\t7,0\t48\n41l/2\u2018\tXXV\tBelichtung in 47\u201c mit Intensit\u00e4t: 1 N.-K.\t\t\n42 V*' !!\tIII\t149\t15,3\tl\u00fco\n\t\tProtokoll 19.\t\t\n\t26. VI. 1922.\t2k p. m. Versuchsperson: Kov\u00e2cs.\t\t\n\tBedeckter\tHimmel. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\t\t\n30\u201c\tV\t118\t2,5\t21\n3'\tIV\t120\t4,0\t33\n7'\tIII/15\"\t118\t8,0\t68\n10'\tIII/15\u201c\t125\t6,8\t54\n15'\t111/30\"\t118\t5, i\t48\n20'\tII1/30\"\t115\t5,0\t43\n26'\tIII/30\"\t120\t4,o\t3/\n33'\t11/30\u201c\t! 118\t42\t36\n35'\t|\t12 Belichtungen in 25\u201c mit Intensit\u00e4t\t\t\t: 1 N.-K.\n36'\tIV\t118\t7,0\t59\n40'\tIII/30\"\t120\t4.6\t38\n41'\t|\t20 Belichtungen in 30\u201c mit Intensit\u00e4t'\t\t\t1 N.-K.\n42'\tIII\t122\t7,2\t59\n43'\t50 Belichtungen mit Intensit\u00e4t: 1\t\t\tN.-K.\n44'\t| \u2014\t125\t9,2\t74\n47'\t38 Belichtungen in 60\u201c mit\t\tIntensit\u00e4t: 10,1 JN.-K.\t\n48'\tj\t-\t|\t130\tI\t5,0\t|\t38","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df der Dwikeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 189\nProtokoll 20.\n27. VI. 1922. 2SOh p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1.0 N.-K.\n\tZahl der Beob-\tSpaltgesch windig-\tBreite\tEmpfindungs-\nZeit\t\tkeit\t\tdauer\n\tachtungen\tmm/sec\tmm\to\n25\"\t! !\tin\t115\t1,5\t13\n4'\tHI/15\"\t122\t5,2\t43\n6'\tHI/15\"\t130\t8,6\t66\n8'\tIII/15\"\t132\t7,6\t57\n14'\tIII/30\"\t142\t5,7\t40\n20'\tHI/30\"\t135\t4,7\t35\n26'\tHI/30\"\t142\t4,1\t29\n30'\tI\t142\t4,1\t29\n31'\t|\t20 Belichtungen in 31\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t1,0 N-K.\n32'\tIV\t135\t7,1\t53\n39'\t11/30\"\t142\t5,0\t35\n40'\t|\t20 Belichtungen in 31\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t10,12 N.-K.\n4P\t1\tIV\t|\t145\t6,1\t42\n44'\t!\t40 Belichtungen in 58\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t1,0 N.-K.\n45'\ts\ttu\t156\t8,0\t51\nProtokoll 21.\n28. VI. 1922.\t240h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich.\nMit leuchtend weifse Wolken bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\nV\t115\t4,2\t37\nIV/15\"\t118\t14,0\t119\n1V/15\"\t115\t17,0\t148\n11/30\"\t115\t11,5\t100\n11/30\"\t115\t6,1\t53\n11/30\"\t111\t5,7\t51\n11/30\"\t113\t5,6\t50\n11/60\"\t118\t6,0\t51\n34'\n351/2' 4P\tIII I\t122 120\t9,5 6,4\t78 53\n43'\tIl\tXX\t\tBelichtung in 46\" mit Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\t\n44\u2018\tIl\tII\t!\tU5\t1\t10,5\t\t\t\t91\nProtokoll 22.\n29. .VI. 1922. lloh a. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1.0 N.-K.\n30\" 31/,1 7' io1/.' 1372' 20' 26' 34' 40' 47'\tv\t! III/15\" IV/15\" IV/15\" III/15\" IV/15\" III/15\" III/15\" HI/15\" III/15\"\t115 115 115 115 118 115 115 115 115 118\t3.0 4.0 5.0 10,0 5.9 4.9 4,6 4,2 4.0 4,0\t26 35 43 87 50 43 40 37 35 34\n48'\t20 Belichtungen in 30\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t1,0 N.-K.\n49'\tIII\t120\t9,1\t76\n58'\t111/15\"\t142\t4,7\t33\n60'\t|\t20 Belichtungen in 30\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t10,12 N.-K.\n61'\tV\t149\t9,1\t61\n||\t100 Belichtungen mit Intensit\u00e4t : 10,12 N.-K.\t|\n65'","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nAndreas Kov\u00e2cs.\n\\\nProtokoll 23.\n29. VI. 1922. 245h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tBreite mm\tEmpfindungs dauer a\n20\"\tIII\t104\t3,0\t29\n37a'\tIII\t107\t6,0\t56\n7'\tIV/15\"\t109\t17,8\t163\n9'\t1115\"\t111\t15,3\t138\n12'\t11/30\"\t111\t9,0\t81\n20'\tIII/30\"\t111\t6,0\t54\n287*'\tIII/H0\"\t111\t6,1\t55\n36'\tIII/30\"\t113\t6,1\t54\n38'\t20 Belichtungen in 47\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t1,0 N.-K.\n39'\tII\t120\t11,4\t95\n45'\t11/30\"\t118\t7,0\t59\n47'\t20 Belichtungen in 45\" mit Intensit\u00e4t : 10,12 N.-K.\t\t\t\n48'\t!\tIII\t122\t10,0\t82\nProtokoll 24.\n1. VII. 1922. 220b p. m. Versuchsperson: Koyi.cs. Wechselnde Bestrahlung. Intensit\u00e4t: 0,83 N.-K.\n40\"\tVI\t120\t1,75\t14\n4'\tIV/15\"\t118\t2,5\t21\n8'\tIV/15\"\t120\t8,0\t67\n12'\tVII/15\"\t120\t10,0\t83\n14'\tIV/15\"\t125\t6,6\t53\n19'\tIII/30\"\t125\t5,5\t44\n26'\t11/30\"\t122\t5,0\t40\n34'\t111/30\"\t122\t3,5\t29\n40'\tIII/30\"\t125\t3,8\t30\n43'\t20 Belichtungen in 33\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t0,83 N.-K.\n44'\tV\t125\t9,9\t79\n46'\t11/30\"\t130\t5,9\t45\n52'\t11/30\"\t130\t4,0\t31\n57'\t20 Belichtungen in 33\" mit Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\t\t\n00 tO !\t1\tiv\t130\t10,0\t77\nProtokoll 25.\n12. VII. 1922. 205h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1,0 JST.-K.\n20\"\tV\t104\t3,0\t29\n2'\tV\t111\t7,0\t63\n5'\tIII/15\"\t130\t16,2\t125\n8'\tIII/15\"\t104\t20,5\t197\n11'\tIII/15\"\t104\t17,5\t168","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 191\nProtokoll 26.\n30. VI. 1922. 230h p. m. Versuchsperson: Kovi.cs. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\nZeit\tZahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tBreite mm\tEmpfindungs- dauer a\n1'\tV\t107\t4,0\t37\n5'\tIV\t109\t4,2\t38\n9'\tIV/15\"\t107\t6,0\t56\n12'\tHI/15\"\t109\t7,3\t67\n16'\tIII/30\"\t109\t5,1\t47\n23'\tIII/30\"\t111\t5,0\t45\n32'\tm/30\"\t107\t4,8\t45\n35'\tIV/30\"\t111\t5,0\t45\n38'\t20 Belichtungen in 30\" mit\t\tIntensit\u00e4t:\t2,5 N.-K.\n39'\tV\t111\t11,0\t99\n48'\t11/30\"\t111\t5,6\t50\n49'\t20 Belichtungen in 32\" mit Intensit\u00e4t : 10,12 N.-K.\t\t\t\n50'\tfl\tin\ti\tni\t10,9\t98\nProtokoll 27.\n30. VI. 1922. 435h p. m. Versuchsperson: Kovics. Wechselnde Bestrahlung. Intensit\u00e4t: 2,5 N.-K.\n25\"\tIV\t135\t2,3\t17\n5'\tIV 15\"\t130\t7,5\t58\n8'\tI\u00cfI/30\"\t135\t6,0\t44\n15'\t111/30\"\t135\t4,4\t33\n21'\t11/30\"\t13)\t4,3\t33\n25'\tI\t135\t4,3\t32\n27'\t20 Belichtungen in 30\" mit Intensit\u00e4t:\t\t\t2,5 N. K.\n28'\tV\t135\t10,7\t82\n30'\tHI/30\"\t135\t5,7\t44\n36'\t11/30\"\t135\t5,7\t44\nProtokoll 28.\n4. VII. 1922. 235h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Klarer Himmel. Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\n30\"\tV\t156\t5,2\t33\n4'\tIII/15\"\t156\tn,i\t71\n71/.4\tIII/15\"\t156\t14,9\t96\n11V.4\t11/30\"\t156\t13,6\t87\n17 7,'\t111/30\"\t156\t13,0\t83\n27'\tHI/30\"\t156\t13,0\t83\n37 V*'\tII1/60\"\t156\t14,1\t90\n50'\t30 Belichtungen in 60\" mit\t\tIntensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\n- !\t-\ti i >\u2014\u00bb\u25a0 \u00a3\t\t","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nAndreas Kov\u00e2cs.\nProtokoll 29.\n5. VII. 1922. 2l0h p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Wechselnde Bestrahlung. Intensit\u00e4t: 10,12 N. K.\n\tZahl der Beob-\tSpaltgesch windig-\tBreite\tEmpfindungs\nZeit\t\tkeit\t\tdauer\n\tachtungen\tmm/sec\tmm\to\n20\u201c\tV\t135\t2,3\t17\n2 V2' 7'\t11/15\u201c\t132\t3,8\t29\n\tIV/15\u201c\t149\t5,0\t34\n10'\tIII/15\u201c\t135\t6,8\t50\n14'\tIII/30\"\t135\t11,5\t85\n17'\tIX/30\"\t130\t10,0\t77\n22'\tj\t11/30\u201c\t125\t9,0\t72\n30'\t11/30\u201c\t125\t7,6\t61\n35'\t11/30\u201c\t120\t7,0\t58\n40'\t11/30\"\t120\t7,0\t58\n53'\t20 Belichtungen in 39\u201c mit Intensit\u00e4t:\t\t\t10,12 N.-K.\n54'\tIV\t145\t1 H,0\t|\t76\n55'\ti\t50\u201c Helladaptation am Gange.\t\t\t\n25\u201c\t|i\tIV\t142\t|\t6,7\t47\n5'\tIV/15\u201c\t142\t8,0\t56\nProtokoll 30.\n6. VII. 1922. 280h p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Bedeckter Himmel. Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\n20\u201c\tIII\t111\ti\t4,0\t36\n4'\t11/15\u201c\t111\t4,7\t42\n87a' \u00fc\tIV/15\u201c\t|\t113\t!\t5,2\t|\t46\n12'\tIII/30\u201c\t115\t8,6\t75\n15'\t11/30\u201c\t!\t115\t7,8\t68\n22'\t11/30\u201c\t111 1\t6,6\t59\n30'\t11/30\"\t113\t|\t5,1\ti\t45\n40'\t11/30\"\tj\t111 1\t5,0\t45\n61' |\t20 Belichtungen in 30\u201c mit\t\tIntensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\n62'\tIV\t130\t14,1\ti\t108\n63'\t30\u201c Helladaptation am Gange.\t\t\t\n64'\t|\tt H <5 i i\t130\t7,0\t54\n\t\tProtokoll 31.\t\t\n\t7. VII. 1922. 205h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich.\t\t\t\n\tKlares Wetter. Intensit\u00e4t:\t\t10,12 N.-K.\t\n10\u201c\tV\t109\t2,6\t24\n3'\tIII/15\u201c\t104\t5,0\t48\n6'\tIII/15\u201c\t100\t7,5\t75\n11'\tIV/15\u201c\t105\t9,4\t90\n16'\tIII/30\u201c\t105\t9,0\t86\n221/.'\ti\tII1/60\u201c\t107\t9,9\t92\n31 %*\ti\tIII/60\u201c\t107\t10,7\t100\n40'\tIII/60\u201c\t111\t10,9\t98\n46'\t11/60\"\t111\t11,0\t99\n60'\t20 Belichtungen in 49\u201c mit Intensit\u00e4t: 10,12 N.-K.\t\t\t\n61'\tIII\t122\t17,2\t144\n64'\t11/60\"\t120\t15,2\t125\n67'\t30\" Helladaptation am Gang.\t\t\t\n45\u201c\t-\t| 122\t!\t7,0\t; 57","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einflu\u00df der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 193\nProtokoll 32.\n16. VII. 1922. ll30h a. m. Versuchsperson: Fe\u00f6hlich. Bedeckter Himmel. Helladaptation am Gange. Intensit\u00e4t: 2,5 N.-K.\nZeit\t! Zahl der Beobachtungen\tSpaltgeschwindig- keit mm/sec\tBreite mm\tEmpfindungs- dauer a\n25\"\tV\t142\t7,3\t51\n2'\tIII\t142\t13,2\t93\nh1/*\t11/15\"\t142\t11,3\t79\n12'\t111/15\"\t132\t? 7,5\t57\n19'\t11/30\"\t130\t9,5\t73\n27'\t11/30\"\t125\t8,1\t65\n\t15\" Helladaptation am\t\tGange.\t\n15\"\t\u2014\ttO r-H\t6,3\t50\n\t30\" Helladaptation am\t\tGange.\t\n20\"\t] lnt. : 10,12 N.-K.\t125\t8\t64\nWenn wir die Protokolle und die dazu geh\u00f6rigen Kurven durchsehen, so wird es deutlich, dafs auch die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung mit der fortschreitenden Dunkeladaptation charakteristische Ver\u00e4nderungen erf\u00e4hrt. Diese Ver\u00e4nderungen sind insbesondere bei Verwendung von geringerenLichtintensit\u00e4ten sehr deutlich, w\u00e4hrend sie bei Verwendung st\u00e4rkerer Lichtintensit\u00e4ten weniger deutlich hervortreten. Wir sehen in dem Stadium der Dunkeladaptation, dafs wirschon fr\u00fcher als \u201ekritisches Stadium\u201c kennen gelernt haben, die Dauer der prim\u00e4ren Empfindling aufser-ordentlich zunehmen, um nach Vor\u00fcbergehen dieses Stadiums wiederabzunehmen, aber selbst nach l\u00e4nger dauernder Dunkeladaptation nicht mehr auf die anf\u00e4ngliche Dauer herabzusinken.\nWenn wir den Versuch unternehmen, die Ver\u00e4nderungen, welche die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung durch die Dunkeladaptation erf\u00e4hrt, zu schildern, so lassen sich mehrere Phasen unterscheiden. Die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung nimmt gleich mit dem Beginn der Dunkeladaptation zu, aber etwa zwischen der 5\u20147ten Minute zeigt sich eine viel raschere Zunahme der Dauer, es kommt dies in einem deutlichen Knick der Kurven zum Ausdruck. Es sei hier daran erinnert, dafs die Untersuchung der Empfindungszeit ergeben hat, dafs zu gleicher Zeit die schon abgesunkene Empfindungszeit wieder anzuwachsen beginnt. Die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung strebt dann steil einem Maximum zu, dafs etwa in der 10 ten Minute erreicht wird, um dann erst rascher, dann langsamer, schliefslich asymptotisch sich einem\nZeitschrift f. Sinnesphysiol. 54.\t13","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nAndreas Kov\u00e2cs.\nMinimum der Dauer zu n\u00e4hern. \u2014 Werden die Versuche mit gr\u00f6fseren Belichtungsintensit\u00e4ten ausgef\u00fchrt, so ist die Zunahme der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c weniger stark ausgepr\u00e4gt und der Endwert der Empfindungsdauer ist wesentlich gr\u00f6fser. Bei einer Belichtungsintensit\u00e4t von 10 Norm. Kerzen scheint das \u201ekritische Stadium\u201c \u00fcberhaupt zu fehlen, die Empfindungsdauer zeigt vom Beginn der Dunkeladaptation eine fortschreitende Zunahme, welche erst rasch, dann immer langsamer verl\u00e4uft. Es sei dahin gestellt, in welchem Ausmafse dieses Resultat durch eine St\u00f6rung der Dunkeladaptation infolge der Messungsbelichtungen beeinflufst wird.\nDurch die Dunkeladaptation ver\u00e4ndert sich also die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung in ganz bestimmter Weise, d. h. die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung nimmt, ganz abgesehen von dem \u201ekritischen Stadium\u201c, durch die Dunkeladaptatiou wesentlich zu, aber f\u00fcr die st\u00e4rkeren Belichtungsintensit\u00e4ten, unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig mehr als f\u00fcr die schwachen, dadurch kommt es zu einer Umkehrung des Abh\u00e4ngigkeitsverh\u00e4ltnisses der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung von der Belichtungsintensit\u00e4t. W\u00e4hrend am helladaptierten Auge die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung bei Anwendung einer st\u00e4rkeren Belichtungsintensit\u00e4t k\u00fcrzer ist als bei schwachen Belichtungen, ist am dunkeladaptierten Auge das umgekehrte der Fall. Wir haben uns durch besondere Versuche von dieser Tatsache \u00fcberzeugt. Das Protokoll 33 und 34 gibt einen solchen Versuch wieder.\nProtokoll 33.\n16. VII. 1922.\t11h a. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich.\nHelladaptation am Gange des Instituts zwischen allen Beobachtungen.\nBedeckter Himmel.\nZeit bis zur erfolgten Beobachtung\tBelichtungs- intensit\u00e4t N.-K.\tEmpfindungs- dauer a\n25\"\t0,5\t63\n30\"\t1,0\t54\n10\"\t3,1\t45\n15\"\t10,1\t38\n15\"\t41,4\t41 ?","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"t)bcr den Einflufs dev Dunkeladaptatiou auf die Empfitidungszeit usw. 195\nProtokoll 34.\nL VII. 1922. 3 h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Nach 46 Minuten Dunkeladaptation.\nZahl der Beobachtungen\tBelichtungs- intensit\u00e4t N.-K.\tEmpfindungs- dauer o\tZeit der Dunkeladaptation\nII T/30\"\t0,5\t50\t49'\n11/30\"\t1,0\t73\t51'\n11/30\"\t3,1\t96\t55'\n11/60\"\t10,1\t101\t58'\nVersuch 33 ist ausgehend von einem Helladaptationszustand gemacht, der durch l\u00e4ngeren Aufenthalt auf dem hellen, durch sechs Fenstern beleuchteten Institutsgang erreicht wurde. Die erste Kolumne gibt die Zeit in Sekunden an zwischen dem Betreten des Dunkelraumes und der ausgef\u00fchrten Messung. Nach jeder Messung wurde wieder durch mehrere Minuten am Gange helladaptiert und dann die gleiche Messung mit einer anderen Belichtungsintensit\u00e4t, die in der zweiten Kolumne der Protokolle angef\u00fchrt ist, vorgenommen. In der dritten Kolumne ist die berechnete Empfindungsdauer eingetragen. Aus dem Protokoll 33 ergibt sich mit grofser Deutlichkeit, dafs die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung am helladaptierten Auge bei gr\u00f6fserer Belichtungsintensit\u00e4t k\u00fcrzer ist. Es h\u00e4ngt dieses Verhalten aufs engste mit den periodischen Empfindungsverlauf zusammen, indem n\u00e4mlich bei Anwendung gr\u00f6fserer Lichtintensit\u00e4ten durch das fr\u00fchere und st\u00e4rkere Hervortreten des ersten dunklen Intervalles die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung verk\u00fcrzt wird. Ganz anders sind die Ergebnisse am dunkeladaptierten Auge, wie das Protokoll 34 zeigt. Nach 46 Minuten Dunkeladaptation wird in der 49., 51., 55., 58. Minute die Empfindungsdauer mit verschiedenen Belichtungsintensit\u00e4ten untersucht und auch dabei zeigt sich die wesentlich l\u00e4ngere Dauer der prim\u00e4ren Empfindung bei Anwendung einer gr\u00f6fseren Belichtungsintensit\u00e4t.\n\u00dcber den Einflu\u00df der Dunkeladaptation auf den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung und ihre Helligkeit.\nEs wurde schon darauf hingewiesen, dals der der prim\u00e4ren Empfindung entsprechende Lichtstreifen eine charakteristische Helligkeitsverteilung erkennen l\u00e4fst, die bei Anwendung verschiedener Lichtintensit\u00e4ten in verschiedenen Stadien der Dunkeladaptation verschieden ist. Da diese Helligkeitsverteilung einen","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nAndreas Kov\u00e2cs.\nEinblick in den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung gew\u00e4hrt, wurde auch die Helligkeitsverteilung einer eingehenden Untersuchung unterzogen. \u00dcber den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Gesichtsempfindung haben uns schon die Untersuchungen von Exner und Stiegler1 und auch die Versuche \u00fcber Verschmelzungsfrequenzen einen gewissen Aufschlufs gegeben. Die vorliegenden Versuche sollen n\u00e4here Angaben \u00fcber die Ver\u00e4nderungen bringen, welche der zeitliche Verlauf der prim\u00e4ren Gesichtsempfindung w\u00e4hrend der Dunkeladaptation erf\u00e4hrt. Erst durch diese Feststellungen sind wir imstande, einen vollkommenen Einblick in den Verlauf der Gesichtsempfindung zu gewinnen und das schon er\u00f6rterte Verhalten der Empfindungszeit und Dauer der prim\u00e4ren Empfindung zu verstehen. Es w\u00e4re mit der hier ge\u00fcbten Methode wohl m\u00f6glich, die einzelnen Teile der prim\u00e4ren Empfindung mit dem Mefspunkt abzutasten und dadurch genau zeitlich fest zu legen, aber die dadurch gewonnenen Resultate w\u00fcrden in keinem Verh\u00e4ltnis zu dem grofsen Aufwand von M\u00fche und der langen Dauer solcher Versuche stehen. Wir haben daher ein einfaches Verfahren eingeschlagen, das nichtsdestoweniger unseren Anforderungen entsprach und den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung mit ann\u00e4herender Genauigkeit wiedergab. Schon bei den Versuchen \u00fcber Empfindungszeit und Empfindungsdauer hatten die Vpn. bestimmte\nAngaben \u00fcber die Helligkeitsverteilung in der prim\u00e4ren Empfindung\nzu Protokoll gegeben. Es wurden aber zur Erg\u00e4nzung dieser Angaben spezielle Versuche angestellt, \u00fcber weichein diesem Abschnitt berichtet werden soll. Bei diesen Versuchen hatte der Beobachter die Aufgabe, seine Aufmerksamkeit besonders der Helligkeitsverteilung der prim\u00e4ren Empfindung in verschiedenen Stadien der Dunkeladaptation zuzuwenden und anzugeben, in welchem Drittel bzw. F\u00fcnftel des der prim\u00e4ren Empfindung entsprechenden Lichtstreifens das Maximum der Helligkeit gelegen war, und wie das Ansteigen und Absinken der Helligkeit vor sich ging. Diese Angaben wurden von dem Versuchsleiter gleichzeitig mit der Zeit der Dunkeladaptation protokolliert. Aufserdem hatte die Vp. die Aufgabe sofort nach Abschlufs des Versuches den Ver-\n1 R. Stieglbk , \u00dcber die Unterschiedsschwelle im aufsteigenden Teil einer Lichtempfindung. Pfl\u00fcgers Archiv 123, 1908. S. 163. \u2014 \u00dcber den physiologischen Proportionalit\u00e4tsfaktor, nebst Angabe einer neuen subjektiven Photometriermethode. Zeitschrift f. Sinnesphysiologie 44, 1910. S. 62 u. 116.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 197\nlauf der prim\u00e4ren Empfindung in den wesentlichen Stadien der Dunkeladaptation zeichnerisch wiederzugeben. Auch bei diesen Versuchen wurde nur eine beschr\u00e4nkte Zahl von Belichtungen in gr\u00f6lseren Intervallen vorgenommen, um den Verlauf der Dunkeladaptation m\u00f6glichst wenig zu st\u00f6ren.\nZwei dieser Versuche sind schon in den Protokollen 22 \u2014 23 wiedergegeben. Zu diesen Protokollen geh\u00f6rt die Kurvenschar XXII, XXIII in Abb. 5. Weitere Versuche finden sich in den Protokollen 35\u201438. Zu diesen Protokollen geh\u00f6ren die Kurvenschar XXXV, XXXVIII.\nBei Vergleich der einzelnen Kurvenscharen zeigt sich eine weitgehende \u00dcbereinstimmung in den Ver\u00e4nderungen des zeitlichen Verlaufes der prim\u00e4ren Empfindung. Entsprechend der geringen Belichtungsintensit\u00e4t ist im Anf\u00e4nge dieser Versuche die Empfindung wenig hell und ihr Anstieg flach, mit einsetzender Dunkeladaptation nimmt die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung zu, der Anstieg wird langgestreckter. Im \u201ekritischen Stadium\u201c ist die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung aufserordentlich verl\u00e4ngert, der Anstieg der Helligkeit \u00e4ufserst flach, und das Maximum der Helligkeit wird erst sp\u00e4t erreicht. Erst nach Vor\u00fcbergehen des \u201ekritischen Stadiums\u201c zeigt sich eine betr\u00e4chtliche Helligkeits-zunahme der prim\u00e4ren Empfindung, welche mit einer Verk\u00fcrzung ihrer Dauer einhergeht, gleichzeitig wird das Maximum der Helligkeit fr\u00fcher erreicht. In einem Stadium der vorgeschrittenen Dunkeladaptation (etwa von der 40. Minute der Dunkeladaptation an) zeigt die prim\u00e4re Empfindung einen Verlauf, der mit dem von Stiegler festgestellten Verlauf \u00fcbereinstimmt. Allerdings sind die STiEGLERschen Beobachtungen mit gr\u00f6fseren Intensit\u00e4ten angestellt.\nBei den Versuchen \u00fcber Empfindungszeit und Empfindungsdauer war die Tatsache aufgefallen, dafs in den ersten 10 Minuten der Dunkeladaptation die Helligkeit der prim\u00e4ren Empfindung nur eine geringe Zunahme aufwies, oder sich sogar w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c vermindert zeigte. Wir haben dieses Verhalten einer gesonderten Untersuchung unterzogen.\nDie folgenden ausf\u00fchrlichen Versuchsprotokolle 35 und 36 geben den Verlauf derartiger Versuche wieder. In diesen Protokollen finden sich auch Angaben \u00fcber die Helligkeit, welche die prim\u00e4re Empfindung aufweist. Es mufs aber hervorgehoben werden, dafs es sich hier nur um Sch\u00e4tzungen der","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nAndreas Kovdcs.\nHelligkeit handelt, obwohl es auch m\u00f6glich erscheint, mit Hilfe einer Simultanvergleichung, wie sie von Inouye und Oinouma ge\u00fcbt worden ist, genauere Angaben \u00fcber die Helligkeitsver\u00e4nderungen im Verlaufe der Dunkeladaptation zu gewinnen. In der Abb. 5a u. b ist der Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung unter gleichzeitiger Ber\u00fccksichtigung der Helligkeit in verschiedenen Stadien der Dunkeladaptation wiedergegeben.\nProtokoll 35\n15. VII. 1922.\t20 Minuten Helladaptation auf der Strafse,\nheller Tag. Vp. Fk\u00f6hlich. Belichtungsintensit\u00e4t 0,6. Norm. K.\nl*\tSpaltgeschwindigkeit: 142 mm/sec., prim\u00e4re Emp-\nfindung 5 mm breit === 35 o. Prim\u00e4re Empfindung unscharf begrenzt, das Helligkeitsmaximum liegt am \u00dcbergang zwischen zweiten und dritten Drittel.\n5'\t\u2014 Spaltgeschwindigkeit: 149 mm/sec. die Helligkeit hat\nnur unwesentlich zugenommen, die Breite der prim\u00e4ren Empfindung betr\u00e4gt 15 mm, die berechnende Dauer 100 o.\n8'\t\u2014 Spaltgeschwindigkeit: 152 mm/sec. Zwischen der\n5\u20148. Minute nimmt die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung betr\u00e4chtlich zu bis zu einem Maximum von 24,5 mm, entsprechend einer Dauer von 161 o. Die Helligkeit zeigt nur eine unwesentliche Zunahme.\n8\u2019\u201413' _ Von der 8. Minute an nimmt die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung ab, ihre Helligkeit zu, der zeitliche Verlauf weist in den ersten beiden F\u00fcnftel einen flachen Anstieg auf, steigt dann steiler an um zwischen dem vierten und f\u00fcnften F\u00fcnftel das Maximum zu erreichen.\n13'\t\u2014 Spaltgeschwindigkeit: 156 mm/sec. Zahl der Be-\nobachtungen III/15\". Dauer der prim\u00e4ren Empfindung 89 o.\n15'\t\u2014 Spaltgeschwindigkeit: 156 mm/sec. Flacher Anstieg\nder Empfindung im ersten Drittel, steiler Anstieg zum Maximum im zweiten Drittel, allm\u00e4hliches Absinken gegen das Ende.","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Ein flu fs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 199\nProtokoll 36.\n15. VII. 1922. 20 Minuten Helladaptation auf der Strafse. Bedeckter Himmel. Vp. : Ko vacs. Belichtungsintensit\u00e4t : 0,6 N.-K. 0\u2014P \u2014 Spaltgeschwindigkeit: 135 mm/sec. Zunahme der Dauer vom Beginn um das 2\u20143 fache.\n2'\t\u2014 Zunahme der Dauer, keine wesentliche Zunahme der\nHelligkeit.\n4'\t\u2014 Weitere Zunahme der Dauer, ann\u00e4hernd gleich-\nbleibende Helligkeit.\n\u2014 Die prim\u00e4re Empfindung erscheint schleierhaft und ist aufserordentlich verbreitert, Eindruck einer Helligkeitsabnahme.\n6'\t\u2014 Geringe Helligkeitszunahme, lange Dauer der prim\u00e4ren\nEmpfindung, flacher Helligkeitsanstieg.\nT \u2014 Spaltgeschwindigkeit 135 mm/sec. Dauer der prim\u00e4ren Empfindung 152 a.\n8'\t\u2014 Dauer der prim\u00e4ren Empfindung verk\u00fcrzt, Helligkeits-\nzunahme.\n9'\t\u2014 Spaltgeschwindigkeit 142 mm/sec. Dauer der pri-\nm\u00e4ren Empfindung 98 <7.\n10'\t\u2014 Weitere Abnahme der Dauer der prim\u00e4ren Emp-\nfindung, Zunahme der Helligkeit.\nDie Versuchsprotokolle 35 und 36 zeigen deutlich, dais die geringe Helligkeitszunahme der prim\u00e4ren Empfindung, bzw. die im \u201ekritischen Stadium\u201c vor\u00fcbergehend beobachtete Helligkeitsabnahme mit der bedeutenden Zunahme der Dauer einhergeht, welche die prim\u00e4re Empfindung in diesem Stadium der Dunkeladaptation aufweist. Es wurde schon fr\u00fcher darauf hingewiesen, dafs auch die Zunahme der Empfindungszeit w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c sich mit dem flachen Anstieg der langdauernden prim\u00e4ren Empfindung in Zusammenhang bringen l\u00e4fst. Auf den Zusammenhang dieser Beobachtungen mit der ersten Phase des von Pipeb festgestellten S-f\u00f6rmigen Adaptationsverlaufes soll erst weiter unten eingegangen werden. Hier sei nur so viel erw\u00e4hnt, dafs wir uns die langdauernde und sehr flach ansteigende prim\u00e4re Empfindung nur so zustandekommend vorstellen k\u00f6nnen, dals der Empfindungsvorgang, welcher durch den bewegten Lichtspalt in den einzelnen Sehelementen hervorgerufen wird, in diesen nur sehr allm\u00e4hlich ansteigt, und sehr lange andauert, durch welches","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nAndreas Kov\u00e2cs.\nVerhalten es einerseits zu der bedeutenden Breitenzunahme des dem Liehtspalt entsprechenden Lichtstreifens kommt, mit welchem andererseits aber die geringe Zunahme, bzw. sogar Abnahme der Helligkeitsempfindung verkn\u00fcpft ist.\nXXII\nXXIII\nAbbildung 5 a.\nAbb. 5 a und b gibt den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung in verschiedenen Stadien der Dunkeladaptation wieder. Kurvenschar XXII, XXIII, XXXV und XXXVIII geh\u00f6ren zu den entsprechenden Protokollen. Seitlich von der Kurve ist die Minute der Dunkeladaptation angegeben, auf der Abszisse findet sich die Dauer in Tausendstel Sekunden.","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Ein flu fs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 201\nDas Yerhalten der Empfindungszeit, Empfiiidungsdauer und des zeitlichen Yerlaufes w\u00e4hrend der Dunkeladaptation.\nEs wurde schon wiederholt darauf hingewiesen, dafs die Ver\u00e4nderungen, welche die Empfindungszeit, die Empfindungs-\nAbbildung 5b.\ndauer und der zeitliche Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung w\u00e4hrend der Dunkel adaptation erleiden in engem Zusammenhang miteinander stehen, indem bestimmte Ver\u00e4nderungen an diesen verschiedenen Seiten des Empfindungsvorganges in gleichen Phasen der Dunkeladaptation auftreten. Wir haben nun noch","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nAndreas Kov\u00e2cs.\nin einer Reihe von Versuchen die Ver\u00e4nderungen von Emp-findungszeit und Empfindungsdauer gleichzeitig untersucht, um insbesondere das Verh\u00e4ltnis von Empfindungszeit und Empfindungsdauer w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c vergleichend zu pr\u00fcfen. Wir konnten zwar nicht erwarten einen so vollst\u00e4ndigen Einblick in diese Ver\u00e4nderungen zu gewinnen, wie in den speziellen Versuchen, aber es kam hier vor allen darauf an, alle diese Erscheinungen in ihrem Zusammenhang experimentell zu erfassen. In den Versuchsprotokollen 37 und 38 sind zwei solcher Versuche wiedergegeben, und die Abb. 6 gibt die Beziehungen von Empfindungszeit und Empfindungsdauer und zeitlichen Verlauf in ihrem Zusammenhang wieder. Es soll hier vor allem darauf hingewiesen werden, wie sich Empfindungszeit und prim\u00e4re Empfindung im \u201ekritischen Stadium\u201c zu einandei verhalten und wie sehr die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse des Empfindungsvorganges sich gerade im \u201ekritischen Stadium sowohl von dem Empfindungsablauf am \u25a0helladaptierten als auch von dem des l\u00e4ngere Zeit dunkeladaptierten Auges unterscheiden.\nProtokoll 37.\n11. VII. 1922.\t210h p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich.\nBedeckter Himmel. Intensit\u00e4t 1.0 N.-K.\nZeit\tVerz\u00f6gerung mm\tEmpfindungs- zeit 0\tBreite mm\tEmpfindungs- dauer a\ni 15\"\t18\t133\t\t\t15\n1'\t\u2014\t\u2014\t5,1\t38\n3'\t13,8\t102\t\u2014\t\u2014\n4-\t\u2014\t\t11,0\t82\n6'\t12,5\t93\t\u2014\t\u2014\n77*'\t\u2014\t\t20,9\t149\nio-\t15.0\t111\t-\t\nUV*'\t\u2014\t\t15,0\t101\n16\u2018\t11.0\t81\t\t\t\u2014\n18-\t\t\u2014\t7,5\t54\n26-\t? 9,0\t81\t\u2014\t\u2014\n28'\t\u2014\t\u2014\t8,1\t60\n29-\t10,2\t73\t\u2014\t\u2014\n35-\t8,0\t55\t\t\u2014\n37-\t\u2014\t\u2014\t9,0\t60\n441/,'\t9,0\t82\t\u2014\t\u2014\n46*\t\u2014\t\u2014\t9,9\t65","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungezeit usw. 203\nProtokoll 38.\n9. VII. 1922. 11h a. m. Versuchsperson : Kovacs. Wechselnde Bestrahlung. Intensit\u00e4t: 1,0 N.-K.\nZeit\tVerz\u00f6gerung\tEmpfindungs- zeit\tBreite\tEmpfindungs- dauer\n\tmm\t\tmm\t\n\t\tO\t\ta\n40\"\t21,0\t148\t\t\t\nV\t\u2014\t\u2014\t4,0\t27\n5\u2018\t16,2\t114\t\t\u2014\n6'\t\t\u2014\t15,0\t101\n8'\t19,0\t116\t\t\u2014\n9'\t\u2014\t\u2014\t18,0\t107\n13 V*4\t16,8\t99\t\t\u2014\n14 V*4\t\t\u2014\t11,6\t69\n19'\t13,8\t82\t\t\u2014\n21'\t\t\u2014\t9,0\t52\n25 V2' 27'\t10,4\t60\t\u2014\t\u2014\n\t\u2014\t\t\t7,1\t41\n35'\t11,0\t64\t\t\u2014\n36'\t\t\t5,0\t29\n40 V*4 42'\t9,0\t55\t\u2014\t\u2014\n\t\t\u2014\t5,0\t31\nAbb. 6 gibt die Ver\u00e4nderung der Empfindungszeit, der Empfindungsdauer\nund des zeitlichen Verlaufes der prim\u00e4ren Empfindung w\u00e4hrend der Dunkel* adaptation wieder. An der Seite der Kurven ist die Minute der Dunkeladaptation angegeben, auf der Abszisse die Zeit in o.","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"9Q\u00a3\tAndreas Kovdcs.\nAuf Grund dieser Ergebnisse ist es auch m\u00f6glich, den Verlauf der Dunkeladaptation in mehrere Phasen einzuteilen, die aber durch \u00dcberg\u00e4nge miteinander verbunden sind. Die erste Phase erstreckt sich vom Beginn der Dunkeladaptation bis etwa zur 5. Minute. Sie ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Empfindungszeit, eine Zunahme der Empfindungsdauer und geringe Helligkeitszunahme. \u2014 Die zweite Phase der Dunkeladaptation haben wir bezeichnet als \u201ekritisches Stadium\u201c, welches sich von der 5. bis etwa 10. Minute erstreckt und gekennzeichnet ist, durch eine Zunahme der Empfindungszeit, durch eine aufser-ordentliche Zunahme der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung, durch einen \u00e4ufserst flachen Anstieg der Helligkeit und eventuell durch eine Helligkeitsabnahme im Vergleich zum \u201evorkritischen\u201c Stadium. \u2014 Die dritte Phase der Dunkeladaptation k\u00f6nnten wir bezeichnen als \u201enachkritisches\u201c Stadium, es erstreckt sich von der 10. bis etwa zur 25. Minute und ist charakterisiert durch eine rasch abnehmende Empfindungszeit, durch eine starke Abnahme der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung, durch einen steileren Helligkeitsanstieg und durch eine rasch zunehmende Helligkeit. \u2014 Schliefslich die vierte Phase der Dunkeladaptation von der 25. Minute an, in welcher alle adaptativen Ver\u00e4nderungen sich asymptotisch einem Gleichgewichtszustand n\u00e4heren.\n\u00dcber den Einflufs von Belichtungen auf die Empfindnngszeit und den zeitlichen Verlauf der prim\u00e4ren Empfindung des\ndunkeladaptierten Auges.\nWenn in einem vorgeschrittenen Stadium der Dunkeladaptation mehrere kurzdauernde Lichtreize in kurzen Intervallen auf das Auge einwirken, machen sich charakteristische Ver\u00e4nderungen am Empfindungsverlauf bemerkbar, die als Ver\u00e4nderungen des Sehorgans im Sinne einer Helladaptation aufzufassen sind. Wir hatten schon oben angef\u00fchrt, wie solche Belichtungen, wenn sie in k\u00fcrzeren Intervallen folgen, den Verlauf der Dunkeladaptation st\u00f6ren k\u00f6nnen. Diese Beobachtungen bildeten den Anlafs f\u00fcr die folgenden Versuche, welche in verschiedenen Stadien der Dunkeladaptation mit verschieden starken Belichtungen vorgenommen wurden. Wir konnten erwarten, durch diese Versuche auch einen orientierenden Einblick in den Verlauf der Helladaptation zu gewinnen.","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df der Dunkeladaptation auf die Empfindlings zeit usiv. 205\nDie Versuche wurden in folgender Weise durchgef\u00fchrt: In bestimmten Stadien der Dunkeladaptation wurden, wie wir sie nennen m\u00f6chten, \u201eSerien von Erm\u00fcdungsbelichtungen\u201c eingeschaltet und im Anschlufs an dieselben die Empfindungszeit bzw. Empfindungsdauer gemessen. Die Erm\u00fcdungsbelichtungen wurden von der Versuchsperson vorgenommen, indem sie bei fixiertem Auge den Lichtspalt in kurzen Intervallen vor\u00fcbergleiten liefs. Die Zahl der Belichtungen war von ihrer Durchf\u00fchrung vereinbart und die Zeit, welche sie in Anspruch nahmen, wurde von dem Versuchsleiter auf Zuruf der Versuchsperson mit Hilfe eines Metronoms bestimmt und protokolliert. Schon w\u00e4hrend der Erm\u00fcdungsbelichtungen traten an der prim\u00e4ren Empfindung deutliche Ver\u00e4nderungen auf, die nachher von der Versuchsperson zu Protokoll gegeben wurden, aber erst die Messungen im Anschlufs an die Erm\u00fcdungsbelichtung erm\u00f6glichten einen genaueren Einblick in diese Ver\u00e4nderung. Die entsprechenden Versuche, die f\u00fcr Empfindungszeit und Empfindungsdauer getrennt durchgef\u00fchrt wurden, sind in den Protokollen: 10\u201414, 15\u201424, 26\u201431 angegeben. Die Abb. 7 gibt die Ver\u00e4nderungen der Empfindungszeit und der Empfindungsdauer durch die Erm\u00fcdungsbelichtungen wieder und zeigt gleichzeitig den Verlauf der Dunkeladaptation, welche sich an die Erm\u00fcdungsbelichtungen anschliefst. In Abb. 7 Kurve XIV ist der Verlauf des Protokolls 14 wiedergegeben, Kurve XVIII geh\u00f6rt zu Protokoll 18. In den Protokollen ist die Zahl und Intensit\u00e4t der Erm\u00fcdungsbelichtungen, die Zeit, welche sie in Anspruch nahmen, und die Phase der Dunkeladaptation angegeben, in welcher sie durchgef\u00fchrt wurden.\nDie Versuche zeigen \u00fcbereinstimmend, dafs die gleiche Erm\u00fcdungsbelichtungen um so st\u00e4rker wirksam sind, je vorgeschrittener die Dunkeladaptation ist. Wir sehen ferner, dafs durch die Erm\u00fcdungsbelichtungen die Empfindungszeit und die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung eine betr\u00e4chtliche Zunahme erf\u00e4hrt. Empfindungszeit und Empfindungsdauer sinken dann ohne ein kritisches Stadium zu passieren in wenigen Minuten etwa so weit ab, als es in dem entsprechendem Stadium der Dunkeladaptation zu beobachten w\u00e4re. Durch die Erm\u00fcdungsbelichtungen werden Empfindungszeiten erreicht, welche insbesondere bei Anwendung intensiverer Erm\u00fcdungsbelichtungen die Werte des \u201ekritischen Stadiums\u201c \u00fcbersteigen k\u00f6nnen. Es werden unter Umst\u00e4nden sogar die Anfangswerte der Empfindungszeit","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nAndreas Kov\u00e2cs.\n\u00fcberschritten, wobei aber in Erw\u00e4gung zu ziehen ist, dafs die eigentlichen Anfangswerte nur ann\u00e4hernd bestimmt werden konnten, da zu den ersten Messungen 20\u201430 Sekunden ben\u00f6tigt wurden. Die aufserordentlich grofsen Werte der Empfindungszeit, welche in einzelnen Versuchen nach den Erm\u00fcdungsbelichtungen zur Beobachtung kamen, k\u00f6nnten die Vermutung nahe legen, dafs durch die Erm\u00fcdungsbelichtungen bestimmte Anteile des Seh-\nAbb. 7 Kurve XIV gibt die Ver\u00e4nderungen wieder, welche die Empfindungszeit durch die im Verlauf der Dunkeladaptation vorgenommenen Erm\u00fcdungsbelichtungen erf\u00e4hrt. Kurve XVIII zeigt die entsprechenden Ver\u00e4nderungen\nder Empfindungsdauer.\norgans \u2014 wir denken dabei an die nerv\u00f6sen Abschnitte des Sehorgans, inbesondere des Sehzentrums \u2014 st\u00e4rker in Anspruch genommen werden, als dies bei der physiologischen Helladaptation der Fall ist. In diesem Sinne w\u00fcrden auch die Blendungserscheinungen sprechen, welche am dunkeladaptierten Auge selbst bei Einwirkung nicht zu starker Belichtungen zu Beob-","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflufs der Dnnkeladaptation auf die Empfindnngszeit usiv. 207\nachtung kommen und mit einer betr\u00e4chtlichen Verl\u00e4ngerung der Empfindungszeit einhergehen.\nAuch die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung erf\u00e4hrt durch die Erm\u00fcdungsbelichtungen eine Zunahme, die sich den Werten des \u201ekritischen Stadiums\u201c ann\u00e4hert, doch liegen bei der Empfindungsdauer die Verh\u00e4ltnisse etwas anders als bei der Empfindungszeit, indem n\u00e4mlich am helladaptierten Auge die Empfindungsdauer wesentlich k\u00fcrzer ist als im \u201ekritischen Stadium\u201c. Wir mufsten also erwarten, durch eine gen\u00fcgend starke und gen\u00fcgend lange Erm\u00fcdungsbelichtung wieder eine Verk\u00fcrzung der Empfindungsdauer zu erhalten. Wir haben nur in einzelnen Versuchen bei fortgesetzter und gen\u00fcgend starker Erm\u00fcdungsbelichtung Andeutungen einer solchen Verk\u00fcrzung beobachten k\u00f6nnen. Aus diesem Grunde haben wir an diese Versuche noch kurzdauernde Tageslichtadaptationen am hellen Institutsgange angeschlossen, wie sie in den Protokollen 29\u201432 angef\u00fchrt sind. In der Tat hat sich durch diese, sich nur \u00fcber 15\u201430 Sekunden erstreckenden Helladaptationen eine betr\u00e4chtliche Abnahme der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung erzielen lassen. Zu diesen Versuchen sei noch bemerkt, dafs die Blendungserscheinungen, welche bei dem Heraustreten an das Tageslicht auftraten etwa 30 Sekunden andauerten, und erst nach Ablauf der Blendungserscheinungen ein deutliches Sehen m\u00f6glich wurde.\nGerade die Beobachtungen \u00fcber den Einflufs der Erm\u00fcdungsbelichtungen auf die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung zeigen, dafs durch die Erm\u00fcdungsbelichtungen nicht das Ausgangsstadium der Helladaptation erreicht wird, sondern nur ein Zustand, der dem \u201ekritischen Stadium.\u201c der Adaptation entspricht. Als besonders wichtig ist aber die Tatsache hervorzuheben^ dafs bei der k\u00fcnstlichen Helladaptation das Sehorgan die gleichen Stadien durchmacht, wie bei der Dunkeladaptation, nur in umgekehrter Richtung. Sowohl bei \u00dcbergang von Tageshelladaptation zur Dunkeladaptation, als auch von Dunkeladaptation zur Tagesadaptation passiert der Zustand des Sehorgans das \u201ekritische Stadium\u201c.\nZusammenfassung und Er\u00f6rterung der Ergebnisse.\nWenn wir die Resultate der vorliegenden Versuche \u00fcberblicken, so tritt das \u201ekritische Stadium\u201c in den Vordergrund des Interesses und erscheint besonders geeignet, uns einen Einblick","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nAndreas Kov\u00e2cs.\nin den Mechanismus der Adaptation zu gew\u00e4hren. Bei Er\u00f6rterung dieser Verh\u00e4ltnisse wird es sich nicht umgehen lassen, auch einige mehr oder weniger hypothetische Ausf\u00fchrungen einzuflechten, aber diese sollen nur dazu dienen, die L\u00f6sung der uns hier interessierenden Fragen anzubahnen. Wenn wir das \u201ekritische Stadium\u201c der Dunkeladaptation richtig einsch\u00e4tzen wollen,\nm\u00fcssen wir der Tatsache besondere Beachtung schenken, dafs\n\u2022 \u2022\ndas \u201ekritische Stadium\u201c sowohl beim \u00dcbergang von der Hell-zur Dunkeladaptation als auch beim \u00dcbergang von Dunkeladaptation zur Helladaptation auftritt. Unter den Ver\u00e4nderungen des Empfindungsverlaufes treten besonders hervor die Verl\u00e4ngerung der Empfindungszeit, die aufserordentliche Zunahme der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung, der flache Helligkeitsanstieg und die geringe Helligkeit der Empfindung. Die Verl\u00e4ngerung der Empfindungszeit w\u00e4hrend des \u201ekritischen Stadiums\u201c mag wohl in erster Linie mit dem flachen Helligkeitsanstieg Zusammenh\u00e4ngen, der auch die Bestimmung des Abhebungspunktes sehr erschwert. Die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung und ihre Ver\u00e4nderung durch die Adaptation werden wir nur dann verstehen k\u00f6nnen, wenn wir in Betracht ziehen, dafs die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung aufs engste mit dem periodischen Empfindungsverlauf verkn\u00fcpft ist, der seinen Sitz nur in dem Sehzentrum haben kann. Die Zunahme der Dauer der prim\u00e4ren Empfindung durch rhythmische Belichtungen des dunkeladaptierten Auges l\u00e4fst sich zu dem Treppenph\u00e4nomen des rhythmisch gereizten Muskels und zu den scheinbaren Erregbarkeitssteigerungen im Gebiete des Zentralnervensystems in Beziehung setzen. Eine weitgehende \u00dcbereinstimmung zeigt das Verhalten der prim\u00e4ren Empfindung insbesonders mit den Reaktionen eines tonisch reagierenden glatten Muskels oder nerv\u00f6sen Zentrums. Erregen wir einen solchen Muskel mit rhythmischen Reizen, so sehen wir zuerst die Kontraktionen an Dauer zunehmen, dann sich eine tonische Verk\u00fcrzung entwickeln, auf der sich wieder k\u00fcrzer dauernde Kontraktionen aufsetzen. In \u00e4hnlicher Weise k\u00f6nnen wir uns vorstellen, dafs die entsprechenden Reaktionen des tonisch reagierenden Sehzentrums zustande kommen.\nMan k\u00f6nnte das unter einer dauernden Lichtwirkung stehende Sehorgan als einen typischen Fall eines tonisch reagierenden Organes ansehen, das bei andauernder Reizung funktioniert,","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 209\nohne dabei Erm\u00fcdungserscheinungen erkennen zu lassen. Diese offenbaren sich erst einer eingehenden Untersuchung.\nAuf Grund dieser Vorstellungen ist es auch m\u00f6glich, ein Bild von dem Mechanismus der Hell- und Dunkeladaptation zu entwerfen. Es wird dabei von der Funktion jener nerv\u00f6sen Zellstationen abgesehen, welche zwischen den Sehelementen und dem Sehzentrum eingeschaltet sind, deren Bedeutung mehr in der Erregungs\u00fcbertragung und Erregungsausbreitung zu liegen scheint. Gehen wir von dem Zustand der Dunkeladaptation aus, so sind die Netzhautst\u00e4bchen durch ihren Sehpurpurgehalt sensibiliert, und auch die Zapfen erregbarer als am helladaptierten Auge. Das Sehzentrum befindet sich gleichfalls in einem Zustand hoher Erregbarkeit. Wirken nun Lichtreize auf das Auge ein, so wird das Sehzentrum in starke Erregung versetzt und reagiert mit einer l\u00e4ngerdauernden prim\u00e4ren Empfindung, gleichzeitig nimmt die Empfindungszeit zu und die Erregbarkeit der lichtempfindlichen Elemente ab. So w\u00fcrde das Auge in das \u201ekritische Stadium\u201c der Adaptation gelangen. Wirken nun die Lichtreize st\u00e4rker und l\u00e4ngerdauernd auf das Auge ein, so nimmt die Erregbarkeit der lichtempfindlichen Elemente noch weiter ab, die Empfindungszeit erf\u00e4hrt eine fortschreitende Verl\u00e4ngerung. Die Empfindungsdauer erscheint verk\u00fcrzt. Ist der Zustand der Helladaptation erreicht, so gehen wohl Erregungswellen zum Sehzentrum, aber das Sehzentrum ist durch die stark herabgesetzte Erregbarkeit der Sehelemente von einer weitergehenden Erm\u00fcdung nicht nur gesch\u00fctzt, sondern hat auch Zeit gefunden, sich von der Blendung zu erholen und an die zugeleiteten Erregungswellen anzupassen, d. h. mit ihnen in ein Gleichgewicht zu setzen. Aus diesen Ausf\u00fchrungen w\u00fcrde hervorgehen, dafs die Helladaptation in der Tat ein Erm\u00fcdungszustand ist, es w\u00fcrde aber gleichzeitig verst\u00e4ndlich werden, dafs das helladaptierte Sehorgan ein gutes Sehen vermittelt.\nDas \u201ekritische Stadium\u201c ist uns in den vorliegenden Untersuchungen mit so grofser Deutlichkeit entgegengetreten,* dafs die krage nahe liegt, ob es nicht auch in den gew\u00f6hnlichen Adaptationsversuchen zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grunde wurden nicht nur die vorliegenden Angaben \u00fcber den Verlauf der Dunkeladaptation einer eingehenden Durchsicht unterzogen, sondern auch mit der schon oben beschriebenen Methode eine\nZeitschrift i. Sinnesphysiol. 54.\t14","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nAndreas Kov\u00e2cs.\nReihe von Adaptationsversuchen durchgef\u00fchrt. Solche Versuche sind in den Protokollen 39\u201444 wiedergegeben, und der zeitliche Verlauf der Adaptation ist in der Abb. 1 und in der Abb. 8 graphisch dargestellt. Die Abb. 1 geh\u00f6rt zu Protokoll 42, Abb. 8 zu Proto-\nkoll 39.\nProtokoll 39.\n8 VII 1922.\t22\u00b0k p. m. Versuchsperson: Fr\u00f6hlich. Klares Wetter.\t\t\t\nZeit 1\tDauer der Belichtung in Sekunden\tSchwelleninten- sit\u00e4t N.-K.\tEmpfindlichkeit nach Piper yX10#\nIV 3' 6' 8'\tI 131/*' 18' 23' 28' 34' 40'\t0,006 0,006 0,006 0,006 0,006 0,006 0,006 0,006 0,006 0,006\ti 2,0800\ti\t48 1,1200\ti\t88 0,8000\t:\t126 0,2480\t1\t406 0,0202\t!\t4 950 0,0082\t12 200 0,0065\t15 400 0,0057\t17 600 0,0053\t18800 0,0049\t20 400 I\t7\t\nProtokoll 40.\n12. VII. 192*2. 3k p. m. Versuchsperson: Kovi.cs. Bedeckter Himmel.\nZeit\tDauer der Belichtung in Sekunden\tSchwelleninten- sit\u00e4t N.-K. i\tEmpfindlichkeit nach Piper j x io*\n60\"\t0,008\t1,4400\t69\n3'\t0,007\t0,8080\t120\n6'\t0,007\t0,1160\t860\n8'\t0,007\t0,0148\t2 230\n11' *\t0,007\t0,0216\t4 600\n13'\t0,007\t0,0113\t8 800\n17'\t0,008\t0,0072\t14 000\n25'\t0,008\t0,0049\t20000\n31'\t0,008\t0,0025\t40 000\n38'\t0,008\t0,0033\t30 000\n50'\tj\t0,008\t0,0025\t40000\n60'\t0,008\t0,0031\t30000","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2666\n\u00fcber den Einflu\u00df der Dunkel adaptation auf die Empfindungszeit usw. 211\nProtokoll 41.\n13. VII. 1922. 225h p. m. Versuchsperson: Kov\u00c4cs. Klares Wetter.\nZeit\tDauer der Belichtung in Sekunden\tSchwelleninten-!\tsit\u00e4t N.K.\tEmpfindlichkeit nach Pipes yXIO9 i 1\n20*\t0,009 j\t*\t| 0,8000\tI !\t125\n6'\t0,008\t!\t0,3600\t270\n7*\t0,008\t!\t0,3300\t330\n8'\t0,008\ti\t0,2300\t434\n9'\t0,008\t0,1000\t1000\nio-\t0,008\t0,0600\t1 660\n11*\t0,008\t0,0600\t1 1660\n12*\t0,009\t0,0440\t2 300\n14*\t0,009\t0,0260\t3 800\n16*\t0,009\t0,0150\t6600\n23*\t0,009\t0,0070\t14 300\n33*\t0,009\t0,0050\t20000\n.\t44*\t0,008\t0,0050\t20000\n60*\t0,009\t0,0030\t33300\n\tProtokoll 42.\t\t\n14. VII. 1922.\t\u20182 i\t!10h p. m. Versuchs\tperson Fb\u00f6hlich. Bedeckter Himmel.\t\n30**\t0,010\t0,6400\t160\n3*\t0,010\t0,2800\t350\n6*\t0,010\t0,2120 :\t470\n9*\t0,010\t0,0960\t1040\nuv,*\t0,010\t0,0184\t5 480\n15V\t0,008\t0,0067\t15 000\n,23*\t0,009\t0,0041\t24 000\n30*\t0,009\t0,0020\t50 000\n40* 1\t0,009\t0,0016 !\t62 000\n\tProto\tkoll 43.\t\n14. VII. 1922.\t4s\u00b0h p.\tVersuchsperson: Kov\u00c4cs. Bedeckter Himmel.\t\t\n45**\tji\t0,008\t0,5200\t!\t190 *\n3*\ti|\t0,008\t0,2480\t420\n5*\tii !i\t0,008\t0,1800\t550\n7*\t0,008\t0,2080\t500\n8*\t0,008\t0,1720\t580\n10*\t0,008\t0,1160\t860\n12*\t0,007\t0,0600\t1660\n13*\t0,007\t0,0360\t2 770\n14*\t0,007\t0,0197\t5 000\n14*","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nAndreas Kov\u00e2cs.\nProtokoll 44.\n1 YJ 1922. 22\u00b0h p. m. Versuchsperson Kovacs. Klares Wetter.\nZeit\tDauer der Belichtung in Sekunden\t| Schwelleninten- j sit\u00e4t N.-K. 1\tEmpfindlichkeit nach Piper yXIO6\n3'\t0,007\t1,1000 |\t90\n4'\t0,007\t0,6500 7 1\t160\n6'\t0,007\t0,3000\t330\n9'\t0,007\t0,0940\t1100\n12'\t0,007\t0,0448\t2 230\n17'\t0,007\t0,0264\t3 800\n25'\t0,007\t0,0140\t7 100\n34'\t0,007\t0,0150\t6 600\n39'\t0,007 \u2022\t0,0108\t9 200\nWenn wir die Ver\u00e4nderungen der Reizschwellen im Verlauf der Dunkeladaptation betrachten, so zeigen die Versuche deutlich, dafs in der Zeit, in welcher das \u201ekritische Stadium\u201c auf-tritt, auch das Absinken der Reizschwellenerregbarkeit eine deutliche Verz\u00f6gerung erkennen l\u00e4fst. Diese Verz\u00f6gerung tritt uns in der PiPERschen Darstellung in dem flachen Anstieg der Empfindlichkeitskurve entgegen, so dafs wir die sich \u00fcber 10 Minuten erstreckende erste Phase der PiPERschen Kurve, welche dem Adaptationsverlauf seinen charakteristischen S-f\u00f6rmigen Verlauf verleiht, auf die Ver\u00e4nderungen des Empfindungsablaufes bis zum \u201ekritischen Stadium\u201c zur\u00fcckf\u00fchren k\u00f6nnen. Aber auch die Empfindlichkeitskurve in der Darstellung nach Best zeigt zwischen der 8.\u201410. Minute eine charakteristische Abflachung, die von Best auf Beobachtungsfehler zur\u00fcckgef\u00fchrt, aber immerhin bemerkt worden ist. Sie l\u00e4fst sich in der Gesamtheit unserer und der von Best wiedergegebenen Kurven nach weisen, sofern \u00fcberhaupt in dieser Zeit die Reizschwellen bestimmt wurden. In einzelnen der von Best wiedergegebenen Kurven ist in der kritischen Zeit sogai ein Zur\u00fcckgehen der Empfindlichkeit zu konstatieren. Die \u00dcbereinstimmung der Empfindlichkeitskurven mit unseren Resultaten wird um so einleuchtender, wenn wir in Betracht ziehen, dafs die Reizschwellenuntersuchungen bei Anwendung der am meisten gebrauchten Adaptometern mit bewegten Augen erfolgen, und es sich dabei auch im Prinzip um bewegte Lichtreize handelt,","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"M\nTiber den Einflufs der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit usw. 213\nnur mit dem Unterschied, dafs bei unseren Versuchen das Auge feststand und der Lichtreiz bewegt wurde. Es mufs ferner ber\u00fccksichtigt werden, dais bei unseren Versuchen mit Lichtintensit\u00e4ten gearbeitet wurde, welche \u00fcber der Reizschwelle lagen und, dafs das \u201ekritische Stadium\u201c um so mehr hervortrat, je schw\u00e4chere Lichtintensit\u00e4ten angewendet wurden.\nZusammenfassung der Ergebnisse.\n1.\tDurch die Dunkeladaptation erf\u00e4hrt die Empfindungszeit eine betr\u00e4chtliche Verk\u00fcrzung.\n2.\tDurch dieDunkel-adaptation erf\u00e4hrt die Dauer der prim\u00e4ren Empfindung eine bedeutende Zunahme.\n4. Zwischen der 8. und 10. Minute der Dunkel adaptation erreichen die Ver\u00e4nderungen der prim\u00e4ren Empfindung ein Maximum. Die Empfindungszeit weist eine erneute Zunahme auf, die Dauer\nfSOOO\n10000\n00000\n15,000 -\n(2W 2\nA.\nC.\nAbb. 8 gibt den zeitlichen Verlauf der Dunkeladaptation wieder. A. zeigt die Reizschwellenver\u00e4nderungen. B. den Anstieg der Empfindlichkeit entsprechend der Empfindlichkeit nach Piper, C. den Anstieg der Empfindlichkeit entsprechend der Empfindlichkeitsdefinition nach Best.","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nAndreas Kov\u00e2cs.\nder prim\u00e4ren Empfindung ist betr\u00e4chtlich verl\u00e4ngert, der Anstieg der Helligkeit ist besonders\nflach.\n4. Mit den Ver\u00e4nderungen des Empfindungsverlaufes bis zum \u201ekritischen Stadium\u201c l\u00e4fst sich der charakteristische Verlauf der Empfindlichkeitskurve nach Pipeii und Best in Zusammenhang bringen und sich dadurch ein Verst\u00e4ndnis der mit der Adaptation verbundenen Vorg\u00e4nge im Sehorgan anbahnen.","page":214}],"identifier":"lit36079","issued":"1923","language":"de","pages":"161-214","startpages":"161","title":"\u00dcber den Einflu\u00df der Dunkeladaptation auf die Empfindungszeit und den zeitlichen Verlauf der Gesichtsempfindung","type":"Journal Article","volume":"54"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:50.435896+00:00"}

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