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Zur Frage der Eichung von Farbensystemen

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{"created":"2022-01-31T16:45:06.137924+00:00","id":"lit36109","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie","contributors":[{"name":"Br\u00fcckner, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Sinnesphysiologie 58: 322-362","fulltext":[{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322\n(Aus der Universit\u00e4ts-Augenklinik Basel)\nZur Frage der Eichung von Farbensystemen\nVon\nA. Br\u00fcckner Mit 7 Abbildungen im Text\nInhalt\tSeite\nEinleitung.........................................................322\nEigene Versuche....................................................325\nMethodik...........................................................325\nErgebnisse.........................................................338\nBeziehungen zu den K\u00d6Nioschen Kurven...............................340\nSchlufsfolgerungen.................................................347\nEinleitung\nZur Charakterisierung eines Farbensystems bedient man sich mit Vorliebe immer noch der sogenannten Eichwertkuryen, die wenn m\u00f6glich mittels spektraler Lichter gewonnen werden. Hierbei wird durch genau bestimmte \u201ehomogene\u201c Strahlungen eine Ermittlung ihrer Anteile angestrebt, die notwendig sind, um mittels Mischungen aus ihnen der Reihe nach den gleichen Farbeneindruck hervorzurufen, wie ihn die einzelnen \u201ehomogenen\u201c Lichter des ganzen oder eines bestimmten Teiles des Spektrums hervorrufen. Solche Untersuchungen sind nicht nur f\u00fcr angeborene Farbensinnst\u00f6rungen sondern auch f\u00fcr erworbene ausgef\u00fchrt worden (z. B. Nag-el, K\u00f6llner). Der aufserordentlich grofse Aufwand an Zeit und Arbeit, den diese Untersuchungen erforderten, hat leider nicht das Resultat zutage gef\u00f6rdert, was ihm entsprechen w\u00fcrde. Wir haben zwar eine Menge von Daten, die aber aus dem Grunde nicht untereinander vergleichbar sind, weil die Lichtquellen, die jeweils zur Herstellung des Spektrums","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n323\nverwendet wurden, verschiedenartig waren und die Spektralapparate untereinander abwichen. Neben Tages-(Sonnen-)Licht sind die verschiedensten k\u00fcnstlichen Lichtquellen benutzt worden, wie Auer-, Nernst-, Gas-, elektrisches Gl\u00fchlicht u. a. Es ist dabei nur in den wenigsten F\u00e4llen die Angabe gemacht worden, wie jeweils die physikalische Intensit\u00e4tsverteilung des Spektrums beschaffen war, so dafs eine nachtr\u00e4gliche Umrechnung auf ein einheitliches, physikalisch wohl definiertes Spektrum wie etwa das Interferenzspektrum des Sonnenlichtes nicht mehr m\u00f6glich ist. Dafs aber bei wechselnder Intensit\u00e4tsverteilung der verschiedenen Emissionsspektra mitunter weitgehende Unterschiede in den Eichkurven sich ergeben m\u00fcssen, liegt auf der Hand; so k\u00f6nnen z. B. die Maxima an wesentlich verschiedenen Stellen erscheinen u. \u00e4hnl. Die Angaben, die sich in der Literatur \u00fcber die Eichkurven finden, sind deshalb als Vergleichs werte nur sehr bedingt brauchbar und es l\u00e4fst sich daher auf Grund dieser \u00e4lteren Mitteilungen eine Beziehung mit etwa neu aufgenommenen Eichkurven nicht hersteilen. Darum ist auch eine Abweichung in den Farbensystemen auf Grund von Differenzen der Eichkurven nur bedingt zu behaupten.\nDa wo exakte Angaben vorliegen, wie etwa bei den Untersuchungen von Pfl\u00fcgee, von Abney und seinen Mitarbeitern, sind umgekehrt wieder die physiologischen Bedingungen, wie die Konstanz des Adaptationszustandes nicht gen\u00fcgend ber\u00fccksichtigt, so dafs sich z. B. bei den PFL\u00dcGEEschen Kurven aufser-ordentlich wechselnde Werte ergeben, deren Abh\u00e4ngigkeit von dem Adaptationszustande klar auf der Hand liegt, die sich aber deshalb nicht genauer mit anderen Untersuchungen vergleichen lassen, weil eben der Grad der Hell-Dunkeladaptation nachtr\u00e4glich nicht mehr zu ermitteln ist. Auch die neueren Untersuchungen', die von Tscheening und Laesen \u00fcber Eichungen von Farbensystemen mit Hilfe von drei Lichtern (630, 550 47o vorgenommen wurden, leiden an den hier ger\u00fcgten M\u00e4ngeln und lassen sich deshalb nicht in eindeutige Beziehung zu den Resultaten anderer Autoren setzen.\nEinen Vergleich erlauben nur die sorgf\u00e4ltigen Untersuchungen, die K\u00f6nig und Dieteeici am HELMHOLTzschen Spektralapparat bei Verwendung eines Triplex-Gasbrenners angestellt haben, die aber auf das Dispersionsspektrum des Sonnenlichtes und dann auf dessen Interferenzspektrum umgerechnet wurden. Die dies-\n*","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nA. Br\u00fcckner\nbez\u00fcglichen Rechnungen bilden einen anschaulichen Beweis f\u00fcr das oben wegen der verschiedenen Lage der Maxima der Eichkurven bei verschiedenen Spektren Gesagte. Obwohl der Adaptationszustand nicht n\u00e4here Ber\u00fccksichtigung gefunden hat, lassen sich, wie unten gezeigt werden wird, die Kurven als gut vergleichbar heranziehen. Daraus ist zu sehliefsen, dafs die Forscher ihre Untersuchungen bei ausreichender Helladaptation angestellt haben.\nIn der Literatur \u00fcber Farbensinnst\u00f6rungen, soweit sie sich mit den theoretischen Fragen auf Grundlage von Eichkurven befassen, wird immer wieder darauf hingewiesen, dafs von seiten der HERiNGschen Schule die Forderung auf experimentelle Ermittelung von Eichkurven f\u00fcr die HERiNG\u2019schen vier Grundfarben nicht erf\u00fcllt sei, so dafs die Eichungen mit drei Lichtern, wie sie vor etwa 30 Jahren von K\u00f6nig und Dieterici ausgef\u00fchrt wurden, immer noch die Grundlage f\u00fcr die Charakterisierung namentlich des normalen (trichromatischen) Farbensystems bilden.\nIn neuerer Zeit ist freilich dieser Forderung wenigstens zum Teil durch Untersuchungen aus dem TscHERMAKschen Institute in Prag, die von Goldmann mitgeteilt worden sind, Rechnung getragen worden, wenn auch Eichkurven in dem \u00fcblichen Sinne f\u00fcr normale Farbensysteme in der betreffenden Arbeit nicht enthalten sind.\nUnter diesen Umst\u00e4nden glaube ich berechtigt zu sein, \u00fcber Untersuchungen zu berichten, die ich vor fast einem Viertel] ahr-hundert im Leipziger physiologischen Institut auf Veranlassung meines verehrten Lehrers Hering nach einer von ihm vorgeschlagenen Methode am damaligen Modell des grofsen Hering-schen Spektralapparates ausgef\u00fchrt habe. Die Ver\u00f6ffentlichung dieser Versuche unterblieb seinerzeit aus verschiedenen Gr\u00fcnden. Sie waren vor allem als mehr vorl\u00e4ufig gedacht und sollten evtl, sp\u00e4ter noch genauer durchgef\u00fchrt werden. Hierzu war ich selbst nicht in der Lage, weil ich damals Leipzig verliefs, um mich praktisch-klinischer T\u00e4tigkeit in W\u00fcrzburg zu widmen. Eine Fortsetzung der Untersuchungen im HERiNGschen Institut von anderer Seite ist nicht erfolgt und es besteht auch keine Aussicht, dafs dieses jetzt noch nachgeholt wird, weil zehn Jahre seit dem Tode von Hering verflossen sind. \u2014 Nur die Arbeit von Br\u00fccke und Inouye, die nach ganz \u00e4hnlicher Methodik die Eichkurven f\u00fcr einen Gr\u00fcnblinden (Br\u00fccke) ermittelte, ist aus","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n325\ndem HEBiNGschen Institut heryorgegangen ; wir werden weiter unten noch auf diese Arbeit zur\u00fcckkommen m\u00fcssen. Ich halte mich um so mehr f\u00fcr berechtigt, diese eigenen Untersuchungen in der vorliegenden wenn auch unvollkommenen I orm zu ver\u00f6ffentlichen, als sich wichtige Beziehungen zu den K\u00f6nig-DiETERicischen Ergebnissen herstellen lassen.\nEigene Versuche\nMeine Versuche gingen darauf aus, die Verteilung der Valenzen im Heiung sehen Sinne f\u00fcr die vier Urfarben zu ermitteln. Ich verwendete dazu Tageslicht, das heilst das Licht des hellen, unbew\u00f6lkten oder nur leicht bew\u00f6lkten Himmels. Die Versuche wurden in den Monaten Februar bis Mai 1903 in den Stunden zwischen 10 und 16 Uhr angestellt.\nMethodik\nDer benutzte HERiNGsche Spektralapparat war eine Zwischenstufe zwischen dem letzten Modell, welches von Garten und dann auch von Hess beschrieben worden ist, und dem \u00e4lteren Modell, welches von Hering in Prag benutzt wurde. Die beifolgende Skizze (Abb. 1) stellt eine erst nachtr\u00e4glich angefertigte schematische Wiedergabe des Apparates dar, die nicht in allen Einzelheiten richtig sein wird, aber die wesentlichen Dinge reproduziert. Ci und C2 sind die beiden Kollimatoren mit je einem Doppelspalt. Das Zwischenst\u00fcck zwischen den beiden Spalten konnte durch eine harmonikaartige Vorrichtung, wie sie auch das letzte Modell (s. bei Garten) besitzt, variiert werden. Auf diese Weise liefs sich also der Abstand der beiden Lichter im Spektrum beliebig innerhalb ziemlich weiter Grenzen \u00e4ndern. Pj und P2 sind die zugeh\u00f6rigen Glasprismen, S, und S2 die (sog. Vorder-) Spalten, welche durch Verbreiterung oder Verengerung die Gesamtintensit\u00e4t des Mischlichtes jedes Collimators variierten. S4 stellt den Okularspalt dar. K ist ein planparalleles Glasgef\u00e4fs, welches mit einem fl\u00fcssigen Filter beschickt werden konnte ; die Belichtung erfolgte hier durch zugespiegeltes Tageslicht. Der Spalt S3 erlaubte, die Intensit\u00e4t des zugespiegelten Lichtes zu variieren. Wie man sieht, mischte sich dieses Licht durch Reflexion am Spiegelchen R der einen H\u00e4lfte des Gesichtsfeldes bei, die ihr Licht von C2 erhielt. Nicht gezeichnet ist ein vor dem Spalt S4 befindliches Okular, welches parallelen Strahlen-","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326\nA. Br\u00fcckner\ngang bewirkte nnd dadurch das Gesichtsfeld vergr\u00f6fsert erscheinen liefs. In das Okular konnten Blenden eingeschoben werden (s. u.) ; auch liefs sich durch eine Irisblende die Gesamt-gr\u00f6fse des Gesichtsfeldes \u00e4ndern.\nDie Eichung der beiden Spektralapparate nach Wellenl\u00e4ngen geschah in der Weise, dafs erst f\u00fcr den einen, dann f\u00fcr den\nAbbildung 1\nStrahlengang im verwendeten Spektralfarbenmischapparat\n(Beschreibung im Text).\nanderen Kollimatorspalt von C1? bei Schlufs des jeweils nicht ben\u00fctzten, die haupts\u00e4chlichsten Linien des Sonnenspektrums genau in die Mitte zwischen die Spaltbacken der Vorderspalten eingestellt wurden und dann die Ablesung der Stellung des Kollimators durch Spiegel und Fernrohr mit Skala erfolgte. Es wurde eine entsprechende Kurve angelegt, aus der sich die jeweils bei den Versuchen benutzte Wellenl\u00e4nge unschwer ablesen liefs. Aus technischen Gr\u00fcnden war es leider nicht m\u00f6glich, diese Wellenl\u00e4ngenbestimmung immer f\u00fcr die Spalten des Kollimators C2 selbst\u00e4ndig durchzuf\u00fchren, sondern es mufste nach Bestimmung der Kurven f\u00fcr die beiden Spalten des Kollimators","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n327\nC, die Wellenl\u00e4nge des Lichtes, die von dem einen oder anderen Spalt des anderen Kollimators geliefert wurde, durch subjektiven Vergleich auf Farben\u00fcbereinstimmung im Okulargesichtsfeld hergestellt werden. Hierdurch war also eine Fehlerquelle gegeben, die aber bei der im allgemeinen guten Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne im Spektrum (siehe die diesbez\u00fcglichen Untersuchungen von K\u00f6nig, Steinklee, u. a.) im Maximum f\u00fcr die benutzten Spektralbezirke 4 ft\u00ab betragen haben d\u00fcrfte.1 Durch die Zusammenziehung der einzelnen Kurven zu Mittelwerten (siehe unten) d\u00fcrfte \u00fcberdies ein gewisser Ausgleich auch dieser Fehlerquelle geschaffen worden sein. Die mittlere Variation hier zu bestimmen, lag keine Veranlassung vor, da ja, wie bemerkt, zu n\u00e4chst nur orientierende Untersuchungen angestellt werden sollten.\nDie benutzten Spaltweiten betrugen im Maximum 100 Skalenteile der Trommel, was 1 mm Spaltweite entsprach; nur vereinzelt waren die Kollimatorspalten weiter, in der Regel war aber die Spaltbreite viel geringer, sie betrug oft nur 30 oder 50 Skalenteile oder noch weniger. Die Breite der Vorderspalten war nie gr\u00f6fser als 100 Skalenteile. Deshalb konnte mit einer praktisch gen\u00fcgenden Reinheit (Homogenit\u00e4t) der verwendeten Lichter gerechnet werden.\nDie Versuche wurden von mir allein angestellt unter Zuziehung einer Hilfsperson, welche die \u00c4nderung der Weiten der Kollimator spalten vornahm, w\u00e4hrend ich die Vorderspalten selbst\nbediente.\t.\t,,,\nDafs auf m\u00f6glichst gute Helladaptation sorgf\u00e4ltig geachtet\nwurde, ist selbstverst\u00e4ndlich. Dieses wurde durch Arbeiten in einem Turmzimmer mit grolsen Fenstern nach 3 Seiten erleichtert.\nUm eine Umrechnung der mit Hilfe des Dispersionsspektrums gewonnenen Resultate in allgemein vergleichbare Werte zu erhalten, ist dann noch die Beziehung auf das Interferenzspektrum der Sonne mit gleichm\u00e4fsiger Dispersion hergestellt worden. Dieses wurde unter Benutzung der Abbildung des Dispersionsspektrums der Potsdamer Sternwarte vorgenommen \u2014 was erlaubt war, da die Dispersion der Prismen des von mir verwendeten Spektralapparates etwa die gleiche war, wie mir Seeing seinerzeit mitteilte \u2014 und zwar in der Weise, dafs die Breite\nr Dafs hierbei stets durch Einstellung beider Spektralapparate auf gleiche Spaltbreiten f\u00fcr m\u00f6glichst gleiche Intensit\u00e4t gesorgt wurde, ist\nselbstverst\u00e4ndlich.","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nA. Br\u00fcckner\nder Strecke zwischen den Wellenl\u00e4ngen 630 und 625 w als Einheit angenommen und dann die Abst\u00e4nde von je 5 juju ausgemessen und das Verh\u00e4ltnis der E\u00e4ngen dieser Strecken zu der als Einheit angenommenen ermittelt wurde. Die sich ergebenden Verh\u00e4ltniszahlen wurden nach Multiplikation der Werte mit 4 zwecks leichterer Ablesbarkeit in ein Gradnetz als Ordinaten eingetragen. An dieser Kurve war unmittelbar die M\u00f6glichkeit gegeben, abzulesen, mit welchem Faktor der Wert der Ordinaten in den auf das Dispersionsspektrum bezogenen Valenz-(Eich-) Kurven multipliziert werden mufste, um die Ordinatenh\u00f6he f\u00fcr die Eichkurven des Interferenzspektrums zu gewinnen.\nDer leitende Gedanke bei den Untersuchungen war entsprechend der HERiNGschen Anschauung, durch Farbenmischung mit einem Licht, welches einer HerinGschen Urfarbe entsprach, die gegenfarbige Valenz des zu untersuchenden Lichtes gerade auszul\u00f6schen, so dafs zum Beispiel in einem gelbgr\u00fcnen Licht durch Zumischung eines rein blau wirkenden, homogenen Lichtes nur eine reine Gr\u00fcnempfindung \u00fcbrig blieb. Die Menge des zur Paralysierung des gelben Lichtes notwendige Quantit\u00e4t blauen Lichtes gab dann ein Mafs ab f\u00fcr den Reizwert des untersuchten Spektrallichtes im Sinne der Gelberregung. Je gr\u00f6fser die Quantit\u00e4t des blauen Lichtes war, um so h\u00f6her war auch die Gelbvalenz des untersuchten Lichtes anzunehmen. Es bestand demnach bei einem derartigen Vorgehen eine direkte Proportionalit\u00e4t zwischen dem Gelbwert und der Menge des blau wirkenden Lichtes. Aus technischen Gr\u00fcnden (zu grofse Spaltbreiten) und zur Kontrolle erwies es sich aber oft als zweck-m\u00e4fsiger, stets die gleiche Quantit\u00e4t gegenfarbigen (im erw\u00e4hnten Beispiel also blauen) Lichtes durch den antagonistisch (hier also gelb) wirkenden Anteil der verschiedenen, untersuchten Spektrallichter auszul\u00f6schen. In erw\u00e4hntem Beispiel w\u00e4re dann also die Gelbvalenz der untersuchten Lichter umgekehrt proportional der zur Verwendung gelangenden Quantit\u00e4t des homogenen Lichtes. Analoge \u00dcberlegungen liefsen sich bei Untersuchung der Blauwerte oder der Rot- und Gr\u00fcnwerte anstellen.\nEine Schwierigkeit, die der Untersuchung zun\u00e4chst im Wege zu stehen schien, bestand darin, dafs wir im Spektrum kein reines HERiNGsches Rot haben. Doch kommt es darauf nicht an. Man kann n\u00e4mlich auch ein beliebiges Licht, welches eine rote Valenz besitzt, hier benutzen, wenn man nur seine Menge","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n329\nkonstant h\u00e4lt. Es ergab sich dann nur die Aufgabe, durch die gr\u00fcnwertigen homogenen Lichter eine konstante rote Valenz gerade auszul\u00f6schen. Dann konnten die gefundenen Spaltbreiten f\u00fcr das gr\u00fcnwertige Licht umgekehrt proportional seiner Gr\u00fcnvalenz gesetzt werden. In diesem Sinne benutzte ich von rot wirkenden Spektrallichtern die Wellenl\u00e4ngen 675, 650 und 616,5 /\u00ab,\u00ab. Die Resultate der verschiedenen Versuchsreihen stimmten dabei durchaus miteinander \u00fcberein.\nAllgemein kann man also sagen: L\u00e4fst man die farbige Valenz des einen Lichtes konstant, was durch konstante Spaltbreiten (Kollimator- und Vorderspalt) ohne weiteres zu erreichen ist, so kann man der Reihe nach alle spektralen Lichter, welche eine dem erst erw\u00e4hnten Licht gegenfarbige Valenz besitzen, mit diesem in einer solchen Quantit\u00e4t zur Mischung bringen, dafs gerade die konstante Urvalenz des ersten Lichtes ausgel\u00f6scht wird. Die (gegen-) farbige Valenz des zweiten, jeweils untersuchten Lichtes w\u00fcrde dann umgekehrt proportional der Intensit\u00e4t dieses spektralen Lichtes sein, die sich durch die Kollimatorspaltbreite messen liefse.\nDa es aufserordentlich schwer ist, anzugeben, ob nicht in einer Farbenempfindung, welche nahezu dem Ton einer \u00fcrfarbe entspricht, noch eine Spur einer Farbe des anderen Gegenfarbenpaares enthalten ist, so war es nicht wohl ang\u00e4ngig, ein Farbenfeld z. B. nur mit einem rot und einem gr\u00fcn wirkenden spektralen Licht zu beschicken und dann das Mengenverh\u00e4ltnis beider Lichter so lange zu regulieren, bis man glaubte, weder Rot noch Gr\u00fcn erkennen zu k\u00f6nnen. Es erwies sich als erforderlich, neben diesem Felde noch ein Vergleichsfeld darzubieten, in welchem f\u00fcr den angenommenen Fall weder Rot noch Gr\u00fcn vorhanden war, das also bez\u00fcglich dieser beiden Urfarben als neutral zu gelten hatte (s. u.).\nUm die makulare Absorption, die f\u00fcr die einzelne Wellenl\u00e4nge verschieden ist, auszuschalten, wurden s\u00e4mtliche Versuche mit Hilfe von Ringgleichungen f\u00fcr eine zirkumfoveale Netzhautzone des rechten Auges angestellt. Zu diesem Zwecke wurde ein Objekttr\u00e4ger mit einem schwarzen, kreisf\u00f6rmigen Fleck in das Okular eingeschoben. Er hatte zur Fixation ein ganz kleines zentrales Loch, welches keine Farbe erkennen liefs. Der scheinbare Durchmesser des zentralen Fleckes betrug 13,5 mm auf 140 mm Abstand, derjenige der Peripherie 23 mm auf 140 mm. Der","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nA. Br\u00fcckner\nzentrale Fleck entsprach also einem Netzhautbild von etwa 1,3 mm Durchmesser, so dafs der gelbgef\u00e4rbte Bezirk der Netzhaut als praktisch ausgeschaltet angenommen werden darf.\nZur speziellen Methodik bei der Einstellung der Gleichungen\nsei folgendes bemerkt:\nDie Quantit\u00e4t des zur Neutralisierung der gegenfarbigen Valenz der verschiedenen homogenen Lichter notwendigen Menge der anderen Urfarbe blieb wie gesagt in der Regel jeweils konstant. Dieses wurde dadurch erreicht, dafs die Kollimatorspaltbreite f\u00fcr das betreffende Licht w\u00e4hrend einer Versuchsreihe unver\u00e4ndert gelassen wurde. Bei den Versuchen mit Zuspiegelung von rotem Filterlicht (s. u.), das aber nicht zur Eichung verwendet wurde, wurde der Spalt S3 ebenfalls nicht variiert. Ferner wurde der zugeh\u00f6rige Vorderspalt, d. h. je nachdem Sj oder S2 in seiner Weite nicht ge\u00e4ndert. Es gilt das f\u00fcr die Bestimmung der Rot- und Gr\u00fcnwerte. Bei der Gelb- und Blaubestimmung wurde hingegen hier eine Variierung notwendig. Hierdurch wurde aber das Verh\u00e4ltnis der beiden Komponenten nicht ge\u00e4ndert, sondern nur ihre absolute Gr\u00f6fse, Vergleichende Untersuchungen ergaben, dafs, wie zu erwarten war, hierdurch eine Beeinflussung der Valenzwerte nicht statt hatte, weil eben die Beobachtung stets mit guter Helladaptation erfolgte und deshalb eine Einmischung des Purkinje\u2019sehen Ph\u00e4nomens, das sich h\u00e4tte bemerkbar machen k\u00f6nnen, nicht eintrat. Der Vorderspalt stand in der Regel auf Skalenteil 100 = 1 mm Breite. In diesem Falle war also die Konstanz der Menge des zur Ausl\u00f6schung der einen Gegenfarbe benutzten Lichtes einer Urfarbe innerhalb einer Versuchsreihe gew\u00e4hrleistet.\nZur Einstellung auf Farbengleichheit mit der anderen Gesichtsfeldh\u00e4lfte wurde der eine Kollimatorspalt des anderen Kollimators in der Regel konstant gehalten, der zweite variiert, um auf Farben- und S\u00e4ttigungsgleichheit mit der ersten f\u00fcr die Messung der Valenzen in Betracht kommenden Gesichtsfeldh\u00e4lfte einzustellen. Die Einstellung auf gleiche Helligkeit der beiden Gesichtsfeldh\u00e4lften wurde durch \u00c4nderung der Breite des Vorderspalts des einen, in der Regel des nicht zur Valenzbestimmung verwendeten, Spektralapparates reguliert. Ich habe die Zahlen zwar auch protokolliert, m\u00f6chte aber von einer Umrechnung ab-sehen, weil sich hierdurch keine weitere Erkenntnis f\u00fcr die HelligkeitsVerteilung im Spektrum erwarten l\u00e4fst und die Be-","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n331\nStimmung dieses Faktors zun\u00e4chst hier nicht interessierte. In dieser Hinsicht sind also die Versuche vor allem noch erg\u00e4nzungsbed\u00fcrftig. Ich bemerke aber ausdr\u00fccklich, dafs stets auf volle Gleichung eingestellt wurde. Bei st\u00e4rkerer Ann\u00e4herung des jeweils untersuchten homogenen Lichtes an die eine Urfarbe des vom anderen Spektralapparat gelieferten Mischlichtes war jedoch eine exakte Gleichung zuweilen nicht mehr m\u00f6glich, weil sich nicht ausgleichbare S\u00e4ttigungs- oder Helligkeitsdifferenzen ergaben.\nBei der Bestimmung der Rotvalenzen wurde in dem einen Spalt des Kollimators, G\u00b1 oder C2, neutrales, d. h. weder gelbliches noch bl\u00e4uliches Gr\u00fcn frei eingestellt. Die Neutralit\u00e4t wurde nicht nur bei direkter Fixation sondern vor allem auch durch indirektes Betrachten gesichert. In diesem Falle erschien das Feld rein grau. F\u00fcr jede Versuchsreihe, wurde das Licht neu bestimmt. Es ergaben sich hieraus gewisse Schwankungen, die f\u00fcr das rein gr\u00fcne Licht an verschiedenen Versuchstagen zwischen den Wellenl\u00e4ngen 492 und 504 lagen; im Durchschnitt aus 13 Bestimmungen ergab sich 497,6 (ifi. In dem zweiten Spalt desselben Kollimatorrohres oder C2 wurden dann der Reihe nach die rotwertigen Spektrallichter eingestellt, was sich dadurch erreichen liefs, dafs das Schaltst\u00fcck zwischen den beiden Spalten in seiner Breite ge\u00e4ndert wurde. Es erschien dann in dem einen Halbring des Gesichtsfeldes ein Mischlicht aus Neutralgr\u00fcn und einem Licht der langwelligen rotwertigen Spektralh\u00e4lfte bzw. einem Licht aus dem violetten Teil des Spektrums, da ja auch deren Lichter einen Rotwert besitzen.\nIn dem anderen Kollimator wurden in den beiden Spalten diejenigen Lichter eingestellt, welche empfindungsm\u00e4fsig einem reinen, neutralen Blau und einem reinen Gelb entsprachen. F\u00fcr das neutrale Gelb schwankte die Wellenl\u00e4nge von 575\u2014583 im Durchschnitt ergab sich aus 9 Beobachtungen 578 ii\\i. F\u00fcr Blau lagen die Lichter zwischen 470,5 und 473 ^; im Durchschnitt aus 8 Beobachtungen ergab sich 470,75 Bei einer und derselben Versuchsreihe wurde dann je nach Bedarf zur Herstellung einer Gleichung entweder der Spalt des blau oder des gelb wirkenden Lichtes konstant gelassen und der andere Spalt in der zur Einstellung einer Gleichung erforderlichen Weise ge\u00e4ndert. In dem ersterw\u00e4hnten Kollimator (neutralgr\u00fcn + rotwirkende Strahlungen) wurde entweder die Weite des neutral-","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nA. Br\u00fcckner\ngr\u00fcnen Spaltes konstant gelassen und die Weite des anderen Spaltes variiert, oder es wurde umgekehrt die Spaltbreite f\u00fcr das rot wirkende Licht konstant eingestellt und die des \u201eGr\u00fcnspaltes\u201c ge\u00e4ndert. Im ersten Fall war die Rotvalenz umgekehrt proportional der des \u201eGr\u00fcnspaltes\u201c.\nBei der Bestimmung der Gr\u00fcnvalenzen wurde analog verfahren. Ein beliebiges, rot erscheinendes spektrales Licht (s. o.) wurde in einem Spalt konstant eingestellt, im anderen Spalt dagegen nacheinander die gr\u00fcn wirkenden Lichter. Die Ermittlung der Wellenl\u00e4ngen f\u00fcr die im Rot- bzw. Gr\u00fcnspalt eingestellten Lichter war aus technischen Gr\u00fcnden nur in der Weise m\u00f6glich, dafs eine Gleichung mit dem geeichten Spektrum des Kollimators Cx hergestellt wurde (s. o.).\nUnterst\u00fctzend bei der Einstellung der Gleichungen, die auf der einen H\u00e4lfte des Ringfeldes das Rotgr\u00fcn-, auf der anderen Seite das Gelbblaugemisch darboten, wirkte der Farbenkontrast: wenn n\u00e4mlich auf der Seite des Rotgr\u00fcngemisches bereits reines Gelb bzw. reines Blau vorhanden zu sein schien, konnte h\u00e4ufig noch auf der anderen Seite eine geringe R\u00f6tlichkeit oder Gr\u00fcn-lichkeit bemerkt werden, welche eine entsprechende Korrektur erforderte. Besonders schwierig war die Einstellung derjenigen Gleichungen, wo die (\u00fcbrig bleibende) Mischfarbe, das heilst das Blau oder Gelb, sehr unges\u00e4ttigt war, was nach dem Webee-schen Gesetz (siehe Pulfeich Zeitschrift f. Instrumentenkunde 44, 265) zu erwarten war.\nDie Bestimmung der Gelbblaukurven liefs sich theoretisch in genau der gleichen Weise anstellen; ja, streng genommen, mufsten sie gleichzeitig durch die Spaltbreiten im \u201eGelb-Blau-Kollimator\u201c mit der Bestimmung der Rotgr\u00fcnkurven gegeben sein, wenn man die Intensit\u00e4tsabschw\u00e4chung durch die Vorderspalten, Sj und S2, ber\u00fccksichtigte. Praktisch ist diese Art des Verfahrens aber nicht durchf\u00fchrbar, wie eine Versuchsreihe lehrte, weil es n\u00e4mlich darauf hinauskam, nicht nur eine Farbtongleichung, sondern auch eine S\u00e4ttigungsgleichung herzustellen. Der unterst\u00fctzende Faktor des Kontrastes f\u00e4llt dabei fort und die Exzentrizit\u00e4t der benutzten Netzhautpartie erlaubte keine gen\u00fcgende Sicherheit in der angegebenen Richtung. Der Grund f\u00fcr die Schwierigkeit bei der Bestimmung der Gelbblauvalenzen liegt daher darin, dafs wir kein homogenes spektrales Licht haben, das eine im HEEixo\u2019schen Sinne rein rote Valenz besitzt. Zur","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n333\nErmittlung der Gelbblaukurven wurde deshalb nach dem Vorgang von Nagel ein fl\u00fcssiges Strahlenfilter verwendet. Nagel hat zwar eine im HERiNG\u2019schen Sinne neutralrote L\u00f6sung nicht angegeben. Ich stellte mir eine solche durch eine Karminl\u00f6sung her, der ein geringer Zusatz von Gentianaviolett beigegeben wurde. Eine genaue spektroskopische Analyse wurde freilich nicht vorgenommen, doch ergab sich bei Betrachtung durch ein Spektroskop \u00e0 vision directe mit Skala (Wellenl\u00e4ngenteilung), dafs Rot bis zu etwa 600 und Violett jenseits 460 ^ durchgelassen, alles andere Licht aber absorbiert wurde. Dem Auge erschien die L\u00f6sung auch im Gesichtsfelde des Spektralapparates rein rot und sch\u00f6n ges\u00e4ttigt. Es gelang auch, durch Mischung mit spektralem, neutralem Urgr\u00fcn v\u00f6llige Farblosigkeit bei entsprechendem Intensit\u00e4tsVerh\u00e4ltnis zu erzielen.\nAuf der einen H\u00e4lfte des Gesichtsfeldes wurde also un-zerlegtes Tageslicht, welches diese neutralrote L\u00f6sung passieren mufste, zugespiegelt. Aufserdem wurde mit dem Kollimator C2 Neutralgr\u00fcn eingestellt. Im anderen Kollimator G1 wurde im einen Spalt Neutralblau bzw. Neutralgelb gegeben und nacheinander die gelbwertigen bzw. blauwertigen Lichter, deren Valenz untersucht werden mufste, im zweiten Spalt eingestellt. Im \u00fcbrigen war das Verfahren genau analog wie bei der Bestimmung der Rotgr\u00fcnvalenzen.\nBenutzt wurde stets das Himmelslicht, es konnte deshalb nur an hellen Tagen (in den Monaten Februar bis Mai) beobachtet werden. Ein \u00dcbelstand ergab sich in der langen Dauer der Versuchsreihen, die bis zu 5 oder 6 Stunden betrug. Das Licht wurde aus \u00e4ufseren Gr\u00fcnden stets vom Osthimmel genommen. Deshalb stand bei Beginn einer Versuchsreihe morgens etwa um 10 Uhr die Sonne in der Nachbarschaft des Himmelsteiles, von dem das Licht zugespiegelt wurde. Am Schlufs der Versuchsreihe befand sich die Sonne nat\u00fcrlich an ganz anderer Stelle, so dafs die Intensit\u00e4t, evtl, auch die \u201ephysiologische\u20194 Qualit\u00e4t der verschiedenen Wellenl\u00e4ngen des Lichtes sich ge\u00e4ndert hatte. Unter diesen Umst\u00e4nden ist es bemerkenswert, dafs die Resultate trotzdem im allgemeinen gut zueinander stimmen. Eine Wiedergabe der Protokolle in extenso kann f\u00fcglich unterbleiben. Ich beschr\u00e4nke mich auf die Wiedergabe von einer Versuchsreihe als Paradigma, um die Art des Vorgehens zu veranschaulichen, so-","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nA. Br\u00fcckner\n\u2022 \u2022\nwie auf eine tabellarische \u00dcbersicht der Ergebnisse, soweit sie brauchbar waren und zur Konstruktion der Kurven herangezogen werden konnten.\nBot werte\n13. 3. 03. 10. 30 a. m. Heller Sonnenschein Wellenl\u00e4ngenkurven vom 4. 3. 03 Im Ostkollimator (Cd Ostspalt konstant Neutralgelb eingestellt\n= \u2014 2,7 = 577 [l[l\n0 Punkt des Kollimatorspalts = 54,0. Spaltbreite variabel.\nIm Ostkollimator (CJ Westspalt konstant Neutralblau eingestellt.\n= \u2014 2,7 =\u2022 470 [L[L\n0 Punkt des Kollimatorspalts = 76. Konstante Spaltbreite von\n30,0 Skalenteilen.\n\u00d6stlicher Vorderspalt (S2) variabel; 0 Punkt = 2,0 Im Westkollimator (Cd Westspalt Neutralgr\u00fcn eingestellt Durch Vergleich mit Ostkollimator Ostspalt bestimmt (11,8 = 499 (i[i)\n0 Punkt des Kollimatorspaltes = 0,0 In Westkollimator (C2) Ostspalt nacheinander rotwertige Lichter. Wellenl\u00e4ngen jeweils durch Vergleich mit Ostkollimator Ostspalt bestimmt. Jedesmalige O-Punktbestimmung und Einstellung auf 35 Skalenteile des Kollimatorspaltes. Westlicher Vorderspalt (S2) konstant 100,0 weit\nBotwertige Lichter Westkollim. Ostspalt Durch Vergleich mit Ostkollim. bestimmt\t\tWestkollim. Westspalt (Gr\u00fcnspalt weite)\t\t\t\u00d6stl. Vorder- spalt\tOstkollimator Ostspalt\t\n\t\tbrutto\tnetto\tin %\tbrutto\tbrutto\tnetto\n1. + 2,8 =\t650 [ul\tt 42,5\t42,5\t33,4\t48,0\t77,8\t23,8\n0 Punkt =\t61,0\t\t\t\t\t\t\nsteht auf\t96,0 y |\ti\t\t\t\t\t\n2. + 1,6 =\t621 m\t105,5\t105,5\t83,0\t73,6\t85,4\t31,4\n0 Punkt =\t3,0\t\t\t\t\t\t\nsteht auf\t38,0\t\t\t\t\t\t\n3.\t+ 0,4 =\t615 [in\t127,0\t127,0\t100,0\t99,0\t82,0\t28,0\n0 Punkt =\t0,0\t\t\t\t\t\t\nsteht auf\t35,0\t\t\t\t\t\t\n4.\t- 0,2 =\t605 aw\t90,0\t90,0\t70,8\t83,0\t93,0\t39,0\n0 Punkt =\t0,0\t\t\t\t\t\t\nsteht auf\t35,0\t\t\t\t\t\t\n5.\t\u2014 0,9 =\t596 [L[L\t60,0\t60,0\t47,2\t76,5\t90,1\t36,1\n0 Punkt =\t0,0\t|\t\t\t\t\t\nsteht auf\t35,0\ti\t\t\t\t\t\n6.\t\u2014 1,5 =\t589 [i[t\t!\t32,0\t32,0\t25,2\t48,5\t115,0\t61,0\n0 Punkt =\t0,0\t\t\t\t\t\tj\nsteht auf\t35,0\tj\t1\t\t\t\t\t\n7.\t\u2014 2,25 =\t581 [in\t16,4\t16,4\t12,9\t21,8\t200,0\t146,0\n0 Punkt =\t5,0\t\t\t\t\t\t\nsteht auf\t40,0\t! 1\tnicht mehr ganz\t\t\tgenaue Gleichunj\t\ty","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n335\nCD\nH\nfl\n\u00a9\nb\u00df\n\u00a9\n\u00a3\nb\u00df\nfl\nc3\na\n\u2022 rH\no\n\u00ab\nrH (\u2014( c3 -4-a TU fl\t\u00a9 O\t:fl M\t\u00a9 ^\t\u00d6 \u2022 r-H \u00a9\tr-H\tInter- ferenz- rum\t50,2\t63,6 70,3\t80.7 93.8\t92,0\t90,8 95,6\ter. CO Cb\t100,0\t83,9\tCO' CO\n\t0/ /o Disper- sion- spekt 1\tCO cc\" iO\t71,9 78,1\t88,3 100,0\t97,5\tD-\tCO 'S+l\t[> Cb\tCb\t98,9\t0\u201800T\t79,2\t76,0\n\u00a3 \u00a3 .& \u0153 i\u00b13 iO tsj f>l\ts0;indsunio sep o^QAV !|\t28,0\t34.5 37.5\t42,5 48,0\tCO *\\ CD\t45,5 46,0\t47,5 \\\to CC\t38,0\t36,5\nP, TJ1 O 03\toSunxiion^AY\tCi ro CD\tcm r\u2014 CO\t<M CD\tCD\t623 619\t616,5\tlO\tCM rH\tr-H CD\tCD\t607\t605\t597\tCb \u00bbo\nfl c3 co\tI Inter- ferenz- rum\tCC *\\ CO CM\t76,6 100,0\tCM^ CO^ to cm\" D-\tlO\t28,9\t13,6\t\t\t\t\n\u00d6 \u00a9 \u00a9 \"fl r^J *\u00a9 CG \u25a0+\u25a0* rfl \u00f6 \u00a9 \u00a9\t\u00b0 \" fH\tM\t1 \u00a9 fl\t\u00a9\t; ^ o\t^ .2 -2\tso\ti 5\u00e6\t1\t33,4\t83,0 100,0\tCO\tCM *\\\t\u00bbN o\tI>* L\u2014\t25,2\tCb Cvl r-H\t\t\t\t\n\u00a9\tr\u00b14 \u2022r-3 CG ^ 3 p, sra m -u O Ph\tS9;p3dsuni\u00a3) S0p exp Ai\t42,5\t105,5 127,0\t90.0 60.0\t32,0\t*\\ CO t-H\t\t\t\t\n\t\u00eeiri egunpeipAi\t650\tT\u2014^\tVO fM\ttH CD\tCD\t605 596\t589\tao\t\t\t\t\nGr\u00fcnspalt konstant 85 Skalenteile 1\tI Inter- ferenz- rum\t38,3\t67,4 82,3\t100,0 86,1\tco^ D-~ -fl\t\t\t\t\t\n\t0/ /o Disper sion- spekt\t45,5\t75,6 86,4\t100,0 78,6\tr-4 T*\t\t\t\t\t\n\tioihoit; iraSii.ieAv -10.1 9jp an; sail^dg sep 9\u00cfI9AV\t133,0\tCD\tO o o ao o-\t60,5 77,0\t150,0\t\t\t\t\t\n\tegunjuexPAi\t1 680\t652 630\t621 605\t595\t\t\t\t\t\nGr\u00fcnspalt konstant 50 Skalenteile\tInter- ferenz- rum\t3,3\t9,2 22,2\t49.4 67.4 !\t96,4 !\t100,0 80,3\t*-0 \u2022N 00\tlO\t\t\n\t0/ /o Disper- sion- spekt\t3,8\t10,4 24,8\t54,0 72,4\t100,0\t97,9 75,8\tlO CM L\u2014\t38,1\t\t\n\tJC91Tp)TrJ n92pi9A\\ -io! 9ip inj ggil^dS sap 9ii9\t226,0\t83,5 35,0\t16,3 12,0\t8,7\t9,0 11,5\tcm\" rH\tcm\" CM\t\t\n\trfr) 0\u00a7unxn0Xl9Ai\tCD t'- CD\t662 654\t646 640\t630\t620 612,5\t602,5\t1 594\t\t\nH-3 fl \u00fc\t\u00a9 fl\t\u00a9 O\t-t-3 M\tfl \u00a9\tInter- !erenz- rum\tCb \u2022V Ob CM\t74,7 100,0\t85,8 94,0\t53,5\t18,4\t\t\t\t\n\t0/ Jo Dispersion- 1 spekt]\t38,4\t87,0 100,0\t83,3 88,8\t48,8\tvO *\\ CD rH\t\t\t\t\n\u2022\u2014* c3 \u00a3 -*4 ^ OQ QD fl o\tjgmOIT; H9SI1J9A -io'i oip inj S91Tl\u00dfdS S9p 9119A\t\u00ee CM\t23.0 20.0\t24,0 22,5\t41.0 121.0\t\t\t\t\t\n:fl CM f-i o\ttM \u00a9gunjueipAi\to ao CD\t637 607\t601 596,5 589\t\t586\t\t\t\t","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"Rot 675 K#\tRot 650 jipt,\tRot 650 h#\nKollimatorapalt konstant Kollimatorspalt konstant\tKollimatorspalt konstant\tGr\u00fcnspalt konstant\n40 Skalenteile\t50 Skalenteile\t35 Skalenteile\t50 Skalenteile\n336\nA. Br\u00fcckner\n\u00bb\nu\nCD\n-H\u00bb\nNI\n\u00d6\n\u00a9\nbi\n\u00a9\na\n0\nbi\n>-< . \u00a9\n2d a\n.2 -2\nD\" 00\n(riri g\u20189tg)\nsaii'edsio'H\nS9p 9^19Al\n0\u00a7itbi\nU9II9AY\n62,6\tCD^ cm\"\t84,6\t94,3\t100,0\t97,2\t1 83,6\t63,3\t57,5\tr-H *N\t\n69,8\ti-H \u2022N O 00\t87,8\tT\u2014I *N O 05\t100,0\t95,5\tnt *\\ 00\t57,0\t53,8\t35,9\t\n54,5\t62,5\t68,5\t74,0\t0 \u2022*> 00 0-\t74,5 i\t63,5\t44,5\t0 CM Ht\t28,0\t\n543\t00 CO kO\t532\t529\t526\t523,5\tkO CM GM kO\t520\t505\t495\t\nh\nN3 d\tj kO\tCD-\tnt\tCO\tCD\n\u00a3 s\t! CM*'\tih\"\tr\\ O\trH\tCG\nS 3 \u25a0\t1\t?\t,\t1 r~* 1\tHt\tCD\tGO\t05\nCO\nCO\n05\nkO^\tr\u2014I\tHf!\t05\tnt\ncp\tO\t05*'\tco\"\ty-T\to'\nO\tIH\tIH\t10\tCM\nM !i\no\u00bb\nPl\nDD .\nQ\n<0\n\u00d6 Pi o DD\n1\u20141\n00\ntH_\t05\tkO\tCD^\ncd\"\to'\tCO*'\tcm\"\ntH\tCD\tIH\t05\nO\t1\u20141\tco^\tco\no'\tcd\"\t05\"\tcd\"\n0\t05\t00\t00\ntH\t\t\t\nhH_\t05\tCO\t\u00bbO\n^\tCD'\tCO\trjT\nCD\tkO\tCO\trH\n89^^ds\n-nnj\u00a3)\n\u2022p o^toav\n\u00a9Sllip\n\"n9II9AY\nO 10\nnt\" o' tH gm\no_\tkO\tkO *\\\t0^\tO\tkO\t\trH\to_\t0^\nih\"\tcc\tCQ\tCG\tnt\tHt\t05\"\tcm\"\tcm\"\tcd'\nrH\trH\ttH\trH\t\u2022\u00bb\u20141\trH\ttH\tCM\tCO\t00\nCD\nIH\nkO\n05 o CD CD kO vO\n0\tCM\t0\nkO\tHt\tco\nkO\tkO\tkO\nHt\t00\t05\nrH\t0\t05\nkO\tkO\tnt\nCM\tkO\t00\n05\t00\t1>\nHt\tHt\tHt\nb* N\n\u00a9 \u00d6\n\u00f6 ~ P\n1\u20141 \u00a9 d\nvO \u00ab4-1 \u00ceH\ncN_________-+j\n\u2022 ^\n\u25a0 p\n2 \u00f6 a\n9* o \u00e6\nco\n00\nSQ^ds\n-uni0\np 0*10 A\\\n\u25a0U9n9M\nU N\nCD P\na \u00a3 g\nf\u2014I 0) P\n)\t^\tfH\n3\t-4-\u00bb\n; m\n2 fl \u00bb -2 S \u00e6\n\u00a9\nPl\nao\nS0^|'Bds -unjp \u2022p 0;i0AV\n9\u00a7in?[\n\u2018n9Il9AV\n26,4\t36,0\t65,2\tco 05 IH\t85,7\tO O\" O rH\t92,8\ttH^ rH 00\t1-^ 00 kO\t50,9\tCC cm\" CM\nco Y-H Ht\t0 *\\ 00 Ht\ttH CG 00\t100,0\tco 05\" 05\tO O\" O rH\tco 00 00\t72,7\t50,0\tCG' \u2022r\\ rH Ht\tCD CM\n0\tO\tkO\t0\tO\tO\tkO\tkO\t0\tO\tO\n05\tkO\"\tnt\tcm'\t*s co\tcm\u201c\tco\"\t\u2022N CD\t\trs 05\t*\\\nCM\tCM\trH\trH\ttH\trH\trH\trH\tCM\tCM\tHt\n0\tCM\tnt\tnt\tco\tCD\t00\tO\t\tCD\tCM\nih\tCD\t>Q\tHt\u00bb\tco\trH\t0\tO\t05\tCO\tOO\nkO\tkO\tkO\tkO\tkO\tkO\tkO\tkO\tHt\tHt\tHt\nCD\tkO\t05\ttH\tco\t0\ttH\tCM\t\t\t\nCO\tO\t05\"\tco\tcm\"\t0\"\t\u00bb0\"\t\u2022N CM\t\t\t\nH\t\u00bbo\tkO\tt>\t00\t0\t00\tHji\t\t\t\n\t\t\t\t\t\u25bcH\t\t\t\t\t\nnt\tCD^\ttH\tkO\tkO\t0\tH\t00\t\t\t\nCD\tO-\tnt\"\tkO\t00\"\t0\"\t0\t-H\t\t\t\nCM\tCD\tIH\t00\t00\t0\t00\tco\t\t\t\n\t\t\t\t\ttH\t\t\t\t\t\nCD\tO\t00\t05\t0\t0\ttH\t0\t\t\t\nO\t\u25a0H\t0\tcd\"\tCD\tco\t00\"\tcd\"\t\t\t\nO0\tco\tco\tGM\tCM\tCM\tCM\tCD\t\t\t\nO\tO\t05\t05\tR*\tCD\tkO\tCD\t\t\t\ntH\tCD\tHt\u00bb\tco\tCM\trH\t0\t00\t\t\t\nkO\tkO\tkO\tkO\tkO\tkO\tkO\tHt\u00bb\t\t\t","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n337\nBlau\t\u00a9 C3 +2 % \u00f6\tIo Inter- ferenz- trum\t3,3 30.5 66,2 72,9 86,3 89.5 100,0 93.1 91,0 85.2 77.2 76,7\n\t-3 M S cg \u00ae O S2 03 -4_3 .\u00a7\u00a7 \u25a0\u20141 -4-a GQ W o\t0 Dis- per- sion- spek\t4,0 35.3 73,5 77.4 89.4 91,0 100,0 91.0 86.5 78,3 68.6 63.1\n\t\tS9^ndsq[901 S9p 0^10M\t2,7 23.5 48,9 51.5 58.5 60.5 66.5 60.5 56.5 52.0 45.5 42.0\n\t\trlr) 0gun|U9{J9 \\\\\t488 480 474 469 465 463.5 461.5 458.5 455 450 444 437\n\tKollimatorspalt (blau) konstant ICO Skalenteile\tIo Inter- ferenz- trum\t23.1 43.3 57.3 61.4 60,3] 100,0 92.1 93,7 86.3 71.2 70.4 49.3\n\t\t0 Dis- per- sion- spek\t27.6 49.7 63.8 66,0 62.5 100,0 89.5 85.5 75,7 57.9 52,4 33.9\n\t\ts0pndsq|0-9 sep 9ti0AV '\t21,0 37.8 48.5 50.1 82.2 76.0 68.0 65.0 57.5 44.0 39.8 25.8\n\t\trfoi egun[U0p9AV i\t485 479 474 470 [460 461.5 456.5 449.5 444 436.5 428 420\nGelb\t,\t\u00a9 rO n3 r\u20141 dj \u00a9 -4J 5\u00a3 C\tIo Inter- ferenz trum\t73.6 87.2 100,0 95.3 95.6 94.9 79.9\n\t'\u2014' \u00a9 \u00e4 \u00ab c3 P.GQ \u0153 Sh O O lO c3 -*-\u00bb a G .2 ^ \u2014i m O \u00f6\t0 Dis per- sion- spek\t78.1 89.2 100,0 91.4 87,6 82,8 69.5\n\t\ts0^|Bdsnn[g; sep 0;i0A\\.\t81.5 93.5 105,0 96.0 92.0 87.0 73.0\n\t\trlri 9\u00a7un{U0|{0AV\t585 579 574 568 560 552 539\n\t1 Kollimatorspalt (gelb) konstant 50 Skalenteile\tIo Inter- ferenz trum\t4,4 13,3 75.6 87,5 100,0 100,0 99.7 86.8 83,7\n\t\t\u00b0\t, M db \u00d9 \u00d6 \u00ae 'X \u00a9 O Pi \u00f6 P/J2 \u0153\t6,5 17.0 84.0 95,6 100,0 94,2 85.5 66.6 60,9\n\t\tseip\u00eedsnnpj 80p 0*10^\t9,0 23,5 58.0 66.0 69.0 65.0 59.0 46.0 42.0\n\t\tihl\t650 614,5 588 578 569 559 545 528 520\nRot im kurzwelligen Teil\tGr\u00fcnspalt konstant 20 Skalenteile\t\u25a0eia \u00f6 \u00a9 s O\tD-\tCi\tGO\tC-\t05\t05 r\\\t\u00bbv\t^\t^\t^ \u2014\tOO\ti-H\tO \u25bc\u2014H\tt\u2014<\tCO\tCO\tCI\t03\n\t\t0I Dis per- sion- spekt\t4.8 6.8 10,7 9,8 8,3 6,2\n\t\tse^nds -D9I\u00b0\u00cfA 80p 0^i0AV\t181.5 128,0 81,0 89,0 105,0 140.5\n\t\tTiri 0Sun{U0p9Ai\t476 460 452 445 438 424\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 58\n23","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338\n\u00c2. Br\u00fcckner\nErgebnisse\nDie Umrechnung in prozentuale Werte geschah in der Weise, dafs die Spaltbreiten desjenigen Lichtes, welches die gr\u00f6fste farbige Valenz f\u00fcr die untersuchten Urfarben besafs, also je nachdem die gr\u00f6fste oder kleinste Spaltbreite in einer Versuchsreihe, gleich 100 gesetzt wurde und die \u00fcbrigen Werte entsprechend berechnet wurden. Die auf diese Weise sich ergebenden Kurven bezogen sich auf das Dispersionsspektrum. Es erfolgte dann noch eine Umrechnung auf das Interferenzspektrum in der\nJIOO 680 C6Q m 620 600\nAbbildung 2\nEichwertkurven f\u00fcr die HERiNGschen Urfarben Rot-Gr\u00fcn (dick ausgezogen) und Gelb-Blau (d\u00fcnn ausgezogen). Die punktierten Teile der Kurven sind nicht direkt beobachtet (n\u00e4heres siehe im Text).\noben beschriebenen Weise. Die so ermittelten Werte wurden dann prozentual nochmals umgerechnet, wobei der gr\u00f6fste Wert wieder gleich 100 gesetzt undrdie anderen entsprechend berechnet wurden.\nDie in Abbildung 2 mitgeteilten in dieser Weise ermittelten Valenzkurven*f\u00fcr die vier HERiN&\u2019schen Farben st\u00fctzen sich f\u00fcr das Rot im langwelligen Teil auf 5 Versuchsreihen, f\u00fcr das Rot im Violett auf 3, davon war brauchbar aber nur eine Versuchsreihe (s. Tabelle)1, f\u00fcr das Gr\u00fcn auf 4, f\u00fcr das Gelb auf 2 und f\u00fcr das Blau auf 2 Versuchsreihen.2\n1\tDie Rotkurve kann im kurzwelligen Teil in ihrer relativen H\u00f6he also noch nicht als zuverl\u00e4ssig gelten. Die zwei anderen Reihen, die bei h\u00f6herer Beleuchtungsintensit\u00e4t angestellt waren, ergaben freilich die gleiche Lage des Maximums, aber absolut h\u00f6here Werte.\n2\tEine dritte Versuchsreihe f\u00fcr Gelb unter Einstellung von S\u00e4ttigungsgleichungen erwies sich aus den oben S. 330 angegebenen Gr\u00fcnden al& unbrauchbar.","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n339\nDie Mittelwerte der Kurven wurden so berechnet, dafs von 5 zu 5 w die Ordinaten der Einzelkurven addiert und dann das arithmetische Mittel gezogen wurde. Der sich hierbei ergebende gr\u00f6fste Wert wurde gleich 100 gesetzt und die \u00fcbrigen prozentual berechnet. Die Kurven sind in der Weise gezeichnet, wie es der Theorie der Gegenfarben, die eine antagonistische Wirkung annimmt, entspricht, d. h. die Rot- und Gr\u00fcnordinaten \u00fcber, die Blau- und Gelbordinaten unter der Abszissenachse. Die Rotkurve im kurzwelligen Teil ist deshalb, weil sie sich nur auf eine einzige Versuchsreihe st\u00fctzt, nicht sehr gleichm\u00e4fsig, immerhin ist es bemerkenswert, dafs der Rotwert nicht sehr klein zu sein scheint. \u2014 Auch f\u00fcr die Gelbkurve liegen von 540 juju ab nur die Werte einer Reihe vor, die augenscheinlich etwas zu hoch waren. Ich habe es deshalb vorgezogen, diese Strecke der Kurve zu punktieren und sie glatt nach dem Beginn der Blaukurve durchzuziehen. Vielleicht verl\u00e4uft dieser Teil der Kurve deshalb etwas zu tief.\nDa die Kurventeile, welche sich der Abszissenachse stark n\u00e4hern, nicht durch Beobachtung gewonnen werden konnten, sind sie durch Punktierung charakterisiert.\nDie Abweichungen der einzelnen Kurven untereinander sind zum Teil nicht ganz geringf\u00fcgig. Doch stimmt die Lage der Gipfel und die Gesamtform der Kurven sehr gut miteinander \u00fcberein. So fanden sich die Gipfelh\u00f6hen zwischen folgenden Wellenl\u00e4ngen\n\tDispersions- spektrum\tInterferenz- spektrum\nF\u00fcr Rot\t631\u2014617\t620\u2014610\nF\u00fcr Rot im kurzw. Teil\t432\u2014429\t452\u2014449\nF\u00fcr Gr\u00fcn\t454\u2014516\t526\u2014519\n\u201e Gelb\t581-569\t579-565\n\u201e Blau\t462\t462\nMan k\u00f6nnte geneigt sein anzunehmen, dafs die verschiedene\nLage der Gipfel etwa von der benutzten Intensit\u00e4t abh\u00e4nge.\nDeshalb wurden f\u00fcr die Rotreihen die Kollimatorspalten des zu\nneutralisierenden, rein gr\u00fcn wirkenden Lichtes in verschiedenen\nVersuchen 20, 50 und 85 Skalenteile breit gemacht; in zwei\nReihen wurden bei dem umgekehrten Vorgehen die Kollimator-\n23*","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\nA. Br\u00fcckner\nspalten f\u00fcr das rot wirkende Licht 25 und 35 Skalenteile ge\u00f6ffnet; f\u00fcr Gr\u00fcn waren die entsprechenden Werte 35, 40 und 50. Es zeigte sich aber, dafs durch diese Inten sit\u00e4tsver\u00e4nderungen keinerlei gesetzm\u00e4fsige Abh\u00e4ngigkeit bez\u00fcglich der Gipfellage bei den verschiedenen Einzelreihen sich feststellen liefs. Das l\u00e4fst darauf schliefsen, dafs innerhalb der hier benutzten Intensit\u00e4ten und bei der guten Helladaptation ein Einflufs der Lichtst\u00e4rke durch die Spaltvariierung nicht besteht. Dagegen zeigten sich Schwankungen in Abh\u00e4ngigkeit von der Gesamtintensit\u00e4t des Sonnenlichtes in der absoluten H\u00f6he der Valenz werte, die nat\u00fcrlich bei der relativen Berechnung nicht zum Ausdruck kommen k\u00f6nnen.\nDie Versuche hatten vor allem den Zweck, die Gipfel der Kurven zu ermitteln. In dieser Hinsicht ist es bemerkenswert, dafs der Gipfel der Rotkurve im langwelligen Teil nicht, wie man erwarten sollte, in der Gegend des besonders satt erscheinenden Rot, das heifst etwa bei 650 bis 670 /jl/i gelegen ist, sondern bei 615 /Ltfi, also bereits im Orange. Ebenso ist es nicht dem Aussehen der Spektrallichter zu entnehmen, dafs das Maximum der Rotvalenz im kurzwelligen Teil etwa bei 450 w zu suchen ist. Ferner war es nicht a priori zu erwarten, dafs das Maximum der Gr\u00fcnvalenz etwa bei 520 /uju, also im gelblichen Gr\u00fcn, liegt. Die Kurve der Rotgr\u00fcnvalenzen stimmt gut mit der Lage des reinen Gelb und des reinen Blau \u00fcberein, wie sie durch unmittelbare Anschauung sich ergeben, das heifst, die Stellen liegen bei 580 bzw. 478 fJLfx. Bei der Gelbblaukurve fehlen leider zureichende Beobachtungen f\u00fcr den Bezirk 540 bis 485 juju (s. o.). Bemerkenswert ist aber, dafs das Maximum der Gelbvalenz bei 560 fxfx sich findet, also in einem Gr\u00fcngelb, dem man die hohe Gelbvalenz nicht zuzuschreiben geneigt w\u00e4re, w\u00e4hrend das Maximum der Blauvalenz bei 460 also etwa im Indigo gelegen ist. Die Stelle des reinen Gr\u00fcn w\u00e4re etwa bei 495 [i\u00df anzunehmen. Doch ist, wie gesagt, in dieser Hinsicht die Kurve nicht ganz zuverl\u00e4ssig. Vielleicht ist der breite Gipfel der Gelbkurve darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dafs die Zahl der Versuche nicht ausreichend war. Immerhin zeigen beide Einzelkurven einen flachen Gipfel.\nBeziehungen zu den K\u00f6nigscheu Kurven\nVon vorneherein mufste angenommen werden, dals eine Eichung des Spektrums mit drei Lichtern, wie sie K\u00f6nig und","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n341\nDieterici vorgenommen hatten, oder mit vier, wie es von mir geschehen ist, grunds\u00e4tzlich keine verschiedenen Resultate ergeben darf. Diese \u00dcberlegung veranlafste mich zu versuchen, ob nicht eine \u00dcberf\u00fchrung der K\u00d6NiGschen Kurven aus drei Eichlichtern in Kurven entsprechend den vier HERiNGschen Grundfarben m\u00f6glich sei.\nIch habe den nachfolgenden Ausf\u00fchrungen bzw. Umrechnungen in der Hauptsache die sog. Elementarempfindungskurven f\u00fcr das normale Farbensystem und zwar die Kurven von K\u00f6nig selbst zugrunde gelegt, dessen Farbensystem mir weitgehende\n1\u20141\u2014L\n580 5605W 520\t500 W 060 WO VZO WO 380\n'20 IGO 680 660 6U0 610 600\nAbbildung 3\nEichwertkurven nach K\u00f6nig und Dieterici (von K\u00f6nig sog. Elementarempfindungskurven).\nK\u00f6nig ^(Normale Farbensysteme).\n--------Dieterici J\n........ Zehender (Deuteranomaler).\n\u00c4hnlichkeit mit meinem eigenen zu besitzen scheint, namentlich auch hinsichtlich der Makulapigmentierung, die ziemlich aus-gepr\u00e4gt ist.\nAus den Kurven von K\u00f6nig (s. Abb. 3) ergibt sich, dafs etwa bei 575 ///z, wo die Rot- und die Gr\u00fcnkurve sich schneiden, ihre Ordinaten also gleich grofs sind und das Spektrum an dieser Stelle rein gelb aussieht, es sich beim roten Eich licht um ein gelbr\u00f6tlich, beim gr\u00fcnen Eichlicht um ein gelbgr\u00fcnlich aussehendes Licht handeln mufs. Es w\u00fcrde also unter der Voraussetzung, dafs die Valenzen bez\u00fcglich der Gelbkomponente sich addieren, durch Addition der Ordinaten der Rot- und der Gr\u00fcnkurve sich ein Ausdruck f\u00fcr die Gelbwertigkeit der verschiedenen Lichter im Spektrum aus den K\u00d6NiGschen Kurven gewinnen lassen. Bez\u00fcglich der Blaukurve K\u00f6nigs konnte man aus deren","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"342\nA. Br\u00fcckner\nOrdinatenh\u00f6he ohne weiteres ein gewisses Mafs f\u00fcr die Blauwerte Herings erhalten, allerdings unter Ber\u00fccksichtigung, dafs in den auch noch \u00fcber den Punkt des reinen Gr\u00fcn (etwa 495 juju) nach dem kurzwelligen Ende zu sich erstreckenden Rot- und Gr\u00fcnkurven ein gewisser Gelb wert steckt. Wenn man deshalb die Ordinaten der Rot- und Gr\u00fcnkurve in diesem Bezirk addierte, so mufste der Wert von der H\u00f6he der Ordinate der Blaukurve der entsprechenden Wellenl\u00e4nge abgezogen werden. Auf diese Weise liefs sich die Ordinatenh\u00f6he von 10 zu 10 fJtfi f\u00fcr die gelb-\n700 680 660 600 620 600 580 560 500 520 S00\\080 060 WO 020\nAbbildung 4\nUmgerechnete K\u00f6Niusche Kurven f\u00fcr die HERiNGSchen Farben Gelb und Blau.\n-------- K\u00f6nig (Normal).\n------- Zehender (Deuteranomaier).\nwertige und f\u00fcr die blauwertige H\u00e4lfte des Spektrums in bezug auf den Gelb- und Blauanteil ermitteln. Es wurde dann f\u00fcr die gefundenen Gelb werte deren h\u00f6chster Wert gleich 100 gesetzt und die anderen Werte proportional umgerechnet. Das gleiche geschah f\u00fcr die Ordinaten im blauwertigen Teil des Spektrums. Daraus ergibt sich dann eine Kurve (Abb. 4), deren Zug fast genau mit der Gelb-Blaukurve, wie ich sie ermittelt habe, zusammenf\u00e4llt. Das Maximum f\u00fcr Blau liegt gleichfalls bei der Wellenl\u00e4nge von 450 das Maximum von Gelb liegt bei der umgerechneten K\u00f6mGschen Kurve ein klein wenig weiter nach dem kurzwelligen Ende ; im \u00fcbrigen aber sind die Formen beider Kurven von geradezu frappanter \u00dcbereinstimmung.\nZur Ermittlung der Rot- und Gr\u00fcnkurven im von mir festgestellten Sinne ging ich bei der Auswertung der K\u00d6NiGschen Kurven in \u00e4hnlicher Weise vor. Im langwelligen Teil des Spek-","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n343\ntrums bis 575 w, wo nur die Rot- und die Gr\u00fcnkurve K\u00f6nigs Vorkommen, mufs, wenn man die HERiNGsche Vorstellung von einer antagonistischen Wirkung des Rot- und Gr\u00fcnprozesses zugrunde legt, angenommen werden, dafs die Differenz der beiden Kurven ein Mafs f\u00fcr den im Spektrum vorhandenen Rotwert darstellt. Entsprechend mufste in dem gr\u00fcnwertigen Teil des Spektrums, der etwa von 575 bis 470 ftp reicht, durch die Differenz der Ordinaten der Gr\u00fcnwert angegeben werden. Ich habe die Kurven in diesem Sinne ausgemessen und wieder den gr\u00f6lsten\nH\u2014f\u2014(\u25a0\nWO WO 12Q wo 3\nAbbildung 5\nUmgerechnete K\u00f6NiGsche Kurven f\u00fcr die HERiNGSchen Farben Rot und Gr\u00fcn.\n-------- K\u00f6nig (Normal).\n--------Zehender (Deuteranomaler).\nWert der Ordinaten im roten und gr\u00fcnen Teil des Spektrums jeweils gleich 100 gesetzt und die \u00fcbrigen Ordinaten von 10 zu 10 w proportional umgerechnet (Abb. 5). Es ergibt sich, dafs die Rotkurve fast vollst\u00e4ndig mit der von mir ermittelten zusammenf\u00e4llt, das Maximum liegt genau an derselben Stelle bei 615^; der gesamte Kurvenzug ist der gleiche. Im Gr\u00fcn ist das Maximum bei K\u00f6nig gegen\u00fcber meiner Kurve etwas nach dem langwelligen Ende verschoben. Es mag dieses daran liegen, dafs K\u00f6nig foveal, ich dagegen parafoveal beobachtete, und gerade in diesem Bereich des Spektrums bei einem Wechsel der Beleuchtungsintensit\u00e4t \u00c4nderungen der Farbenempfindungen Vorkommen k\u00f6nnen.\nBei der Berechnung des Rotanteiles im kurzwelligen (violetten) Teil des Spektrums stellte ich zur Ermittlung der Rotwerte aus der K\u00d6NiGschen Kurve folgende \u00dcberlegung an: An der","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\nA. Br\u00fcckner\nStelle des reinen Blau im Spektrum, also etwa bei 470 juju, wo der Gr\u00fcnwert der Gr\u00fcnkurve K\u00f6nigs gleich grofs sein mufs wie der eventuelle Rotwert in seiner Blaukurve, liefe sich deren Rotanteil ermitteln. Es zeigt sich, wenn wir die Vorstellung der Gegenfarbentheorie zugrunde legen, dafs der relativ geringe Gr\u00fcnwert, ausgedr\u00fcckt durch die niedrige H\u00f6he der Ordinate der Gr\u00fcnkurve, durch einen sehr hohen Wert der Blaukurve ausgeglichen wird; das Verh\u00e4ltnis ist etwa 1: 7. Wir k\u00f6nnen daraus entnehmen, dafs der in der Blaukurve steckende Rotwert etwa V? der H\u00f6he der Ordinaten dieser Kurve entspricht. Unter Zugrundelegung dieser Voraussetzung habe ich wieder die Rotwerte im kurzwelligen Teil berechnet, die so ermittelten Werte auf den gr\u00f6fsten Rotwert im langwelligen Teil bezogen und daraus proportional die Rotwerte im violetten Teil berechnet. Es ergibt sich eine Kurve, deren Maximum bei 440 fipi liegt und die wieder eine sehr gute \u00dcbereinstimmung mit der von mir nur auf Grund weniger Messungen ermittelten Kurve zeigt (s. Abb. 5).\nFast ganz die gleichen Kurven lassen sich erhalten, wenn man nicht die von K\u00f6nig sogenannten Elementarempfindungskurven zugrunde legt, sondern die etwas ver\u00e4nderten Kurven der Grundempfindungen. Die Abweichungen, die sich hier ergeben, sind wohl nur durch kleine Fehler in der Ausmessung bedingt, Bemerkenswert ist, dafs bei den Grundempfindungskurven von K\u00f6nig die Rotkurve einen erneuten Anstieg im kurzwelligen Teil (im Violett) zeigt, was darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, dafs die Blaukurve bei K\u00f6nig bei den Grundempfindungskurven, wie er selbst angibt, etwa dem Farbenton der Wellenl\u00e4nge 470 /ifx, das heifst einem reinen HEKiNGschen Urblau entspricht. Es mufste deshalb der Rotwert durch die Rotkurve mit\u00fcbernommen werden. Die Umrechnung ergibt demgem\u00e4fs auch hier fast die gleichen Werte.1\nIn analoger Weise nahm ich die Umrechnung der von K\u00f6nig mitgeteilten Kurven f\u00fcr die Dichromaten vor. Es zeigte sich,\n1 Es sei noch bemerkt, dafs der Rotwert der Blaukurve bei den Elementarempfindungskurven, der sieb auch in die gr\u00fcnwertigen Telle des Spektrums von 580 bis 4^0 [ip erstreckt, bei der Berechnung der Gr\u00fcn-kurve mit dem Anteil von *7 der Ordinatenh\u00f6he ber\u00fccksichtigt worden ist. Das Analoge gilt bei der Umrechnung der Gelbwerte aus den Elementarempfindungskurven bez\u00fcglich des Blauwertes dieser Kurve, wobei die Blauordinate in ganzer H\u00f6he von der Gelbordinate abgezogen wurde.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n34&\ndafs unter derselben Voraussetzung f\u00fcr die Gelb-Blauwerte sich Kurven (Abb. 6) ergaben, die bez\u00fcglich des Blauanteiles fast genau mit der des Normalen \u00fcbereinstimmten, w\u00e4hrend zwar die Gelbkurve des Protanopen ebenfalls wie unten mit der des Normalen zusammenf\u00e4llt, dagegen die Gelbkurve des Deuteranopen nach dem langwelligen Ende zu verschoben ist. Da, wie jetzt wohl allgemein angenommen wird, die Rot- und Gr\u00fcnempfindung den partiell Farbenblinden fehlt, so wird nat\u00fcrlich eine Berechnung der Rot- und Gr\u00fcnwerte gegenstandslos.\nDie theoretische Deutung der Gelbkurve des Gr\u00fcnblinden ist zun\u00e4chst nicht klar. Ob in dieser Kurve noch ein Rest einer\ni i i \u25a0 i -t->\n5\u00dc0 \\\\4*\u00c47 060 W WO\nAbbildung 6\nEichkurven der Dichromaten nach K\u00f6nig, umgerechnet f\u00fcr die HERiNGschen\nFarben Gelb und Blau.\n-------- f\u00fcr einen Rotblinden\n-------f\u00fcr einen Gr\u00fcnblinden.\nRotempfindung mit enthalten sei, was zu der NAGELschen Auffassung von einem gewissen Residuum der F\u00e4higkeit, Rot wahrzunehmen, stimmen w\u00fcrde, oder ob es sich nur um eine Alteration im Sinne von G. E. M\u00fcllee handeln k\u00f6nnte, m\u00fcfste erst durch weitere Untersuchungen entschieden werden.\nWeiterhin habe ich die Kurve f\u00fcr den Deuteranomale n, die K\u00f6nig gibt, in genau der analogen Weise umgerechnet wie f\u00fcr den Normalen. (Siehe Abbildung 4 und 5 die punktierten Linien.) Es zeigte sich bez\u00fcglich der Gelbblau-Kurve wieder eine praktisch vollst\u00e4ndige \u00dcbereinstimmung mit dem Normalen; die Gelbkurve hat ihr Maximum an der gleichen Stelle wie der Normale, nur ist die Kurve etwas niedriger als f\u00fcr diesen. Hierzu ist zu bemerken, dafs ich die prozentuale Berechnung der Ordinatenh\u00f6he unter Zugrundelegung des gr\u00f6fsten Wertes f\u00fcr","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346\nA. Br\u00fcckner\nden Normalen vorgenommen habe, das heifst, nicht den gr\u00f6fsten Wert der Ordinaten der Kurve des Anomalen gleich 100 gesetzt, sondern den gr\u00f6fsten Wert der Normalenkurve. Noch ausgepr\u00e4gter ist diese geringere Ordinatenh\u00f6he bei der Rot-Gr\u00fcnkurve, die entsprechend den gegebenen Ausf\u00fchrungen ebenfalls in ihren Ordinaten auf den Maximalwert des Normalen bezogen wurde. Der Kurvenzug ist auch hier wieder durchaus \u00e4hnlich demjenigen des Normalen, nur sind die Gipfel f\u00fcr den Rot-, namentlich aber f\u00fcr den Gr\u00fcnanteil der Kurve erheblich niedriger.\nEine derartige Auswertung der Anomalenkurve gibt uns eine anschauliche Vorstellung von der Minderwertigkeit der Empfindungen der Anomalen, die sich vorwiegend auf das Gr\u00fcn, in geringerem Mafse auf Rot, vielleicht auch auf das Gelb erstreckt. Es stimmt dieses zu den immer wieder von den Anomalen selbst und auch klinisch festgestellten Tatsachen, dafs namentlich die Gr\u00fcnempfindung beeintr\u00e4chtigt ist. Mir scheint darin die Erkl\u00e4rung viel einleuchtender gegeben zu sein, als wenn die St\u00f6rungen durch eine Verschiebung der Rot- oder Gr\u00fcnkurve im Sinne der Dreifarbenlehre gedeutet zu werden pflegen.\nNach Abschlufs der vorstehend mitgeteilten Untersuchungen\nbez\u00fcglich der Umrechnung der K\u00d6NiGschen Kurven erschien ein\n\u2022 \u2022\nAufsatz von Hiecke, der von \u00e4hnlichen \u00dcberlegungen ausgehend die K\u00d6NiGschen Kurven f\u00fcr die HEiRNGschen Farben umrechnet; dabei geht der Autor allerdings von der Annahme aus, dafs die Differenz zwischen der Rot- und der Gr\u00fcnkurve die Ordinaten f\u00fcr die HEEiNGsche Gelb-Blaukurve ergeben, w\u00e4hrend die Differenzen zwischen der K\u00d6NiGschen Gr\u00fcn- und Violett- (Blau-) Kurve die Ordinaten f\u00fcr die HEEiNGsche Rot-Gr\u00fcnkurve ergeben sollten. Dabei macht er die weitere Annahme, dafs die Hering-schen Farbenpaare Rot und Blaugr\u00fcn sowie Gelb und Violett w\u00e4ren. Er st\u00fctzt sich hierbei auf Ausf\u00fchrungen von Adams. Infolge dieser Voraussetzungen von Hiecke differieren nat\u00fcrlich seine Kurven wesentlich von meinen eigenen. Es er\u00fcbrigt sich deshalb an dieser Stelle n\u00e4her darauf einzugehen.\nNoch sp\u00e4ter wurde ich von Herrn Dr. MiESCHER-Basel, auf die Arbeit von Schr\u00f6dinger aufmerksam gemacht, der eine rechnerische Koordinatentransformation aus den K\u00d6NiGschen Kurven vorgenommen hat und zu den HERiNGschen Kurven kommt, die weitgehend mit den von mir festgestellten \u00fcberein-","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n347\nstimmen (siehe insbesondere seine Fig. 2). Nur geht er, was nebens\u00e4chlich ist, von der Voraussetzung aus, dafs Rot und Gr\u00fcn negativen, Blau und Gelb positiven Ordinaten entsprechen. Der Kurvenverlauf ist ebenso wie die Nullpunkte durchaus in \u00dcbereinstimmung mit meinen eigenen Untersuchungen, nur ist die Ordinatenh\u00f6he der Rot-Gr\u00fcnkurve viel kleiner, weil Schk\u00f6dingee sich offenbar unmittelbar an die K\u00d6NiGschen Werte gehalten hat. Er gibt noch die Kurve der Helligkeitsverteilung (die Weifskurve) auf Grund der ExNE\u00dfschen Berechnungen, in bezug auf die Helligkeitswerte der drei K\u00d6NiGschen Grundfarben. Diese Frage wird unten noch diskutiert. Da mir die ExNE\u00dfschen Ausf\u00fchrungen nicht beweisend erscheinen, zumal sie sich auf Bestimmungen an Pigmentpapieren st\u00fctzen, glaube ich, in dieser Kurve noch nicht eine endg\u00fcltige L\u00f6sung dieses Problems sehen zu d\u00fcrfen.\nVon Interesse ist jedenfalls, dafs gleichzeitig und unabh\u00e4ngig voneinander von drei Seiten etwa dreifsig Jahre nach Erscheinen der K\u00d6NiG-DiETE\u00dficischen Arbeit die von diesen Autoren gewonnenen Resultate auf Grund der HE\u00dfiNGschen Farbentheorie eine Umrechnung erfahren.\nSchlufsfolgerungen\nEs fr\u00e4gt sich nun, was f\u00fcr Schl\u00fcsse aus den hier mitgeteilten umgerechneten Kurven von K\u00f6nig sich ziehen lassen. Dafs die \u00dcbereinstimmung mit den von mir durch eine ganz andere Methodik gefundenen Kurven eine so vollkommene ist, wie sie unter den obwaltenden Verh\u00e4ltnissen, d. h. verschiedene Methodik, wiederholte Umrechnung und Umzeichnung, gefordert werden kann, d\u00fcrfte keinem Zweifel unterliegen. Es ist also daraus zu entnehmen, dafs f\u00fcr den normalen, nur f\u00fcr diesen haben wir ja zun\u00e4chst Vergleichswerte, die K\u00d6NiG\u2019schen Kurven vollkommen in die Kurven, die nach der HE\u00dfiNGschen Auffassung gewonnen worden sind, sich \u00fcberf\u00fchren lassen. Es stecken also in den K\u00d6NiGschen, der Dreifarbenlehre zugrundeliegenden und als eine ihrer wesentlichen St\u00fctzen betrachteten Kurven die Kurven der HE\u00dfiNGschen vier Grundfarben mit darin. A priori ist ja etwas Derartiges, wie oben bemerkt, zu erwarten gewesen. Umgekehrt l\u00e4fst sich aber aus den Kurven,\ndie von mir ermittelt wurden, nicht unter so einfachen Voraus-\n\u2022\u2022\nSetzungen durch eine Ab\u00e4nderung der Variablen eine Uber-","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348\nA. Bruckner\nf\u00fchrung in die K\u00d6NiGschen Kurven vornehmen, und eine einfache Beziehung, wie sie bei der Auswertung der K\u00d6NiGschen Kurven zugrunde gelegt werden konnte, ist hier nicht von vorne-herein ersichtlich. Diese Tatsache scheint mir daf\u00fcr zu sprechen, dafs wir in den vier Kurven, die der Gegenfarbenlehre entsprechen, einen einfacheren Ausdruck der Tatsachen haben als in den K\u00d6NiGschen, und es scheint mir der Schlufs berechtigt zu sein, dafs die K\u00d6NiGschen Resultate nicht mehr als St\u00fctze der Dreifarbenlehre betrachtet werden k\u00f6nnen. Wir m\u00fcssen eben, worauf Hering wiederholt und auch neuerdings Goldmann hingewiesen haben, in den drei Eichlichtern K\u00f6nigs nicht \u201eeinfache\u201c Reize f\u00fcr die Sehsinnsubstanz erblicken. Die physikalisch relative Einfachheit bedeutet nicht auch eine Einfachheit des physiologischen Prozesses, den sie ausl\u00f6sen. Dieser ist vielmehr oft als komplex zu betrachten, wo der ausl\u00f6sende Reiz es nicht ist. Im \u00fcbrigen kann in dieser Hinsicht auf die Ausf\u00fchrungen Herings in seiner Abhandlung \u00fcber Newtons Farbenmischungsgesetz verwiesen werden.\nDie Tatsache, dafs ich durch eine Substraktion der Ordinaten der K\u00d6NiGschen Rot- und Gr\u00fcnkurven zu genau der gleichen Kurvenform gelangte wie bei meinen eigenen Versuchen, scheint mir ferner eine wesentliche St\u00fctze f\u00fcr die HERiNGsche Vorstellung antagonistischer Wirkungen zu sein. Ich sehe jedenfalls zun\u00e4chst nicht, wie man die von mir gefundenen Ergebnisse anders deuten sollte. Wir gewinnen mit den festgestellten Resultaten, wie ich glaube, eine wesentliche Kl\u00e4rung der alten Streitfrage, ob Dreifarben- oder Vierfarbenlehre und zwar in dem Sinne, dafs die von Hering immer wieder betonte psychologische Analyse der Farbenempfindungen, die dazu f\u00fchrt, vier Urfarben als Grundqualit\u00e4ten bzw. als Komponenten anzusprechen, gefestigt worden ist. Diese Tatsache weist darauf hin, dafs es nicht zweck-m\u00e4fsig ist, bei sinnesphysiologischen Untersuchungen wie die vorliegende nur den physikalischen Reiz zu betrachten und sich um das empfindungsm\u00e4fsige Korrelat nicht zu k\u00fcmmern. In den \u00e4lteren Arbeiten, so auch in denen von K\u00f6nig, werden die Empfindungen, die durch bestimmte Lichter hervorgerufen werden k\u00f6nnen, immer wieder als etwas Nebens\u00e4chliches betrachtet, und nur gelegentlich am Schlufs seiner grofsen Arbeit kommt K\u00f6nig darauf zu sprechen, welcher Art nun eigentlich die Grundempfindungen sind. Er sieht in ihnen 1. ein Rot, welches etwas","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n349\njenseits des \u00e4ufsersten spektralen Rot nach dem Purpur zu gelegen ist, 2. ein Gr\u00fcn entsprechend der Wellenl\u00e4nge 505 /\u00e4[a, das also noch gelblich ist, und 3. ein Blau von etwa 470 /iju. Auf diese Grundempfindungen hat er dann ja auch die Umrechnung seiner zun\u00e4chst ermittelten Elementarempfangskurven vorgenommen (s. o.).\nMeine Untersuchungen sprechen ferner daf\u00fcr, dafs die von KaiEssche sog. Zonentheorie, die er angedeutet schon 1882 ausgesprochen und dann immer wieder verfochten hat, sich kaum in der alten Form aufrecht erhalten l\u00e4fst. Von Kries nimmt bekanntlich an, dafs f\u00fcr das periphere Organ eine Dreikomponeten-gliederung im Sinne der Young-J\u00cf\u00cfELMHOLTzschen Auffassung bestehe, zentral dagegen eine Vierkomponentengliederung im Sinne von Hering. Wenn, wie ich dargetan zu haben glaube, die K\u00d6NiGschen Kurven als St\u00fctze f\u00fcr eine Dreikomponentengliederung im angenommenen Sinne nicht mehr verwertet werden k\u00f6nnen, sondern auch aus ihnen sich die Vierkomponentengliederung im Sinne der HERiNGschen Lehre ohne weiteres ableiten l\u00e4fst, so verliert die von KRiESsche Zonentheorie ihre Berechtigung. Es entspricht dieses wohl auch mehr der \u00d6konomie, die wir bei allem biologischen Geschehen zu finden gewohnt sind, als wenn wir eine in ihrem Wesen nie klar darstellbare Umwandlung eines Dreikomponentenvorganges in einen Vierkomponentenvorgang annehmen. Dafs wir es aber auch bei den den HERiNGschen Grundfarben entsprechenden physiologischen Prozessen mit \u00e4ufserst komplexen Vorg\u00e4ngen zu tun haben, ist ebenso selbstverst\u00e4ndlich wie der Umstand, dafs wir bei der enormen Kompliziertheit der Sehsinnsubstanz, welche uns die anatomische Forschung auch bez\u00fcglich der Hintereinanderschaltung von nerv\u00f6sen Zentren lehrt, eine erweiterte Auffassung bez\u00fcglich eines zonenartigen Ablaufes der Vorg\u00e4nge in der Sehsinnsubstanz haben m\u00fcssen.\nVon gewissem Interesse ist die Tatsache, dafs sich die Gelbkurve der beiden Typen der Dichromaten in zwei verschiedene Kurven aufl\u00f6sen l\u00e4fst. Dieses entspricht der verschiedenen Helligkeitsverteilung, in der die beiden Formen der partiell Farbenblinden das Spektrum sehen, aufserdem ist aber noch eine Verschiebung des S\u00e4ttigungsmaximums anzunehmen. Dabei ist bemerkenswert , dafs f\u00fcr den Rotblinden eine \u00dcbereinstimmung mit dem Normalen besteht, nicht aber f\u00fcr den Gr\u00fcnblinden.1\n1 Man vergleiche hierzu auch die Ausf\u00fchrungen von Tscherning und","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350\nA. Br\u00fcckner\nVon Valenzkurven f\u00fcr den Gr\u00fcnblinden erscheint mir sonst brauchbar nur noch die von E. Th. Be\u00fccke und Inouye angegebene (1. c. S. 588). Die Methode, welche die beiden Verfasser ebenfalls unter der Leitung von Heking angewendet hatten, war durchaus \u00e4hnlich der von mir benutzten. Es wurden f\u00fcr den Gr\u00fcnblinden durch Mischung zweier Lichter aus dem lang- und dem kurzwelligen Ende (631 und 443 Eichungen durch das ganze Spektrum vorgenommen in der Weise, dafs ein Ausgleich der Gelb- und Blauvalenz bis zu einem neutralen Gemisch, welches mit dem f\u00fcr den Gr\u00fcnblinden neutral erscheinenden Licht (im vorliegenden Falle meist 499,5 fxfx) \u00fcbereinstimmte, erzielt war. Die Kurve, welche die Verf. erhalten, erstreckt sich nicht sehr weit, sie h\u00f6rt jeweils mit den beiden Eichlichtern auf, welche die h\u00f6chsten Ordinaten haben. Gleichwohl ist der Kurvenzug durchaus \u00e4hnlich wie der der nach K\u00f6nig umgerechneten Gelb- und Blauwerte f\u00fcr einen Gr\u00fcnblinden. Allerdings liegt der Wert von 631 pp zu hoch, w\u00e4hrend der von 443 pp durchaus zu dem Maximum der Blaukurve K\u00f6nigs stimmen w\u00fcrde. Ob es sich im ersten Falle um einen Beobachtungsfehler handelt, l\u00e4fst sich nicht entscheiden; f\u00fcr die Dichromaten erscheinen also noch weitere Beobachtungen in dieser Richtung sehr notwendig.\nZureichende Eichwertkurven f\u00fcr Gelbblaublinde sind leider nicht vorhanden. Die einzige in Betracht kommende Untersuchung von Levy-Suhl bezieht sich auf das Nernstlicht ohne Umrechnung auf das Interferenzspektrum. Es gilt deshalb auch f\u00fcr diese Untersuchung das eingangs Gesagte. Immerhin ist bemerkenswert, dafs f\u00fcr das Rot, wo ja wahrscheinlich keine allzu-grofse Abweichung von der Intensit\u00e4tsverteilung im Sonnenspektrum angenommen werden darf, die Kurve ihr Maximum bei 621 pp zeigt, also etwa an einer Stelle, wo auch das Maximum f\u00fcr Rot von mir gefunden worden ist. Das Maximum f\u00fcr Gr\u00fcn bei 589 pp stimmt dagegen gar nicht. Diese Lage ist um so merkw\u00fcrdiger, als wir beim Gelbblaublinden etwa in dieser Gegend den einen neutralen Punkt anzunehmen haben.\nTrotz dieser M\u00e4ngel glaube ich, dafs wir aus den umgerechneten Kurven K\u00f6nigs eine St\u00fctze f\u00fcr die Auffassung entnehmen d\u00fcrfen, dafs jedenfalls die Rotblinden Gelb und Blau\nLajrsen, deren Kurven leider mit den K\u00d6NiGschen nicht vergleichbar sind, weil andere Lichtquellen benutzt wurden.","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensyslemen\n351\nsehen. Die Differenz in der Gelbkurve der Gr\u00fcnblinden bleibt unerkl\u00e4rt. Auch f\u00fcr die Art der Farbenempfindungen der Gelbblaublinden k\u00f6nnen aus dem Vergleich der Levy - S\u00fcHLschen Kurven mit der Rotgr\u00fcnkurve im HERiNGschen Sinne keine\nbindenden Schl\u00fcsse gezogen werden.\nIn der beistehenden Tabelle gebe ich eine Zusammenstellung der Lage der Maxima der Kurven und ihrer O-Punkte f\u00fcr den Normalen und die Dichromaten auf Grund der bisher hierf\u00fcr verwertbaren Angaben.\nLage der Maxima f\u00fcr die HERiNGschen 4 Grundfarben\n\t\t\t\tFarbenblinde\t\t\n\tJNormaies \u00f6ystem\t\tGr\u00fcnblinder\t\tRot- blinder\tGelbblau- blinder\n\tBr\u00fcckner (nach Hering)\tK\u00f6nig\tBr\u00fccke (nach Hering)\tK\u00f6nig\tK\u00f6nig\tLevy- SUHL (Gaslicht)\nRot\t615\t615\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t621,9\nRot im Violett\t450\t440\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nGr\u00fcn\t525-520\t540\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t589,3 (?)\nGelb\t570-550\t560\t550\u2014630(?)\t560\u2014540\t570\t\u25a0\u2014\nBlau\t460-455\t450\t460\u2014440\t450\t450\t\u00ab...\nSchnittpunkte mit der Null-Linie\n\ti Normales System ; t\t\tFarbenblinde\t\t\n\t\t\tGr\u00fcnblinder\t\tRotblinder\n\tBr\u00fcckner\tK\u00f6nig\tBr\u00fccke\tK\u00f6nig\tK\u00f6nig\n\t(n. Hering)\t\t(n. Hering)\t\t\n\tJ 580\t( 573\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nRot-Gr\u00fcnkurve\t\\ 470\t\\ 474\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nGelb-Blaukurve\t495\t494\t499\t497\t491\nWeder aus den K\u00d6NiGschen noch aus meinen eigenen Kurven l\u00e4fst sich die Erregungskurve f\u00fcr Weifs entnehmen. Dabei stehen sich bez\u00fcglich der Weifsempfindung bzw. -Erregung die Hering-sche und die HELMHOi/rzsche Auffassung gegen\u00fcber. W\u00e4hrend jene in dem Weifsprozefs einen Restvorgang sieht, der allein \u00fcbrig bleibt, wenn die farbigen Anteile sich gegenseitig aufheben,","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"A. Br\u00fcckner\n352\nist entsprechend der HELMHOLTzschen Dreifarbenlehre Weifs-Empfindung nur dann m\u00f6glich, wenn alle drei \u201eFasern\u201c gleich stark erregt werden. In diesem Zusammenhang verdient darauf aufmerksam gemacht zu werden, dafs die K\u00d6NiGschen Kurven nur innerhalb eines beschr\u00e4nkten Bereiches eine Erregung aller <lrei Komponenten zeigen, so dafs daraus zu schliefsen w\u00e4re, es sei an den Enden des Spektrums \u00fcberhaupt keine Weifserregung gegeben, eine Tatsache, die aus dem Grunde sehr unwahrschein lieh ist, weil wir auf der Peripherie der Netzhaut, wo unter bestimmten Bedingungen nur farblos gesehen wird, bei Einwirkung derartiger Strahlungen auch nur eine tonfreie Empfindung haben. Hieraus erwachsen der Dreifarbenlehre wesentliche Schwierigkeiten, die auch mit der Ficxschen Hilfshypothese nicht ausgeschaltet werden k\u00f6nnen, zumal hierdurch die tats\u00e4chlich nur relative Farbenblindheit der Netzhautperipherie gar nicht erkl\u00e4rt wird.\nDie urspr\u00fcngliche HERiNGsche Auffassung, wir h\u00e4tten den Reizwert der verschiedenen spektralen Lichter bez\u00fcglich des Weifsprozesses beim D\u00e4mmerungssehen gegeben, ist wohl ebensowenig haltbar. Sie ging bekanntlich davon aus, dafs den bunten Farben eine spezifische (Eigen-) Helligkeit zuk\u00e4me, die bei Rot und Gelb erhellend, bei Gr\u00fcn und Blau verdunkelnd auf den gleichzeitig immer ausgel\u00f6sten Weifsprozefs ein wirke. Hierdurch sollte sich die verschiedene Helligkeitsverteilung im Spektrum bei Hell- oder Dunkeladaptation mit erkl\u00e4ren. Auf die Schwierigkeiten, die dieser Auffassung erwachsen, m\u00f6chte ich an dieser Stelle nicht n\u00e4her eingehen, sie k\u00f6nnen auch durch Hilfshypothesen nicht voll beseitigt werden. Ich m\u00f6chte nur darauf aufmerksam machen, dafs die HERiNG-HiLLEBRANDsche Lehre von der spezifischen Helligkeit der Farben aber doch nicht unrichtig zu sein braucht, wenn wir annehmen, dafs die den farbigen Empfindungen zugrundeliegenden Prozesse nur ein sehr geringes Gewicht (im HERiNGschen Sinne) besitzen, d. h., dafs die ihnen entsprechende Quantit\u00e4t an physiologisch-chemischen Prozessen sehr gering ist im Vergleich zu den immer gleichzeitig sich abspielenden Prozessen in der Schwarz-Weifs-Substanz. Trifft diese Annahme zu, so brauchte unter Zugrundelegung der HERiNGschen Auffassung antagonistischer Vorg\u00e4nge in den beiden Gegenfarbenpaaren der bunten Komponenten eine Beeinflussung der Helligkeit der Empfindung, die durch eine bestimmte Strahlung aus-","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n353\ngel\u00f6st wird, nicht stattzufinden bzw. sie k\u00f6nnte so geringf\u00fcgig sein, dafs sie mit unseren bisherigen Methoden nicht nachweisbar ist. Unter dieser Voraussetzung k\u00f6nnten wir deshalb die Helligkeitsverteilung im Spektrum, wie wir sie beim Tagessehen feststellen, doch als Ausdruck der Erregung der den tonfreien Empfindungen zugrundeliegenden Sehsinnsubstanz ansehen. Auch ist die relative Farbenblindheit und die Helligkeitsverteilung beim peripheren Sehen in dieser AVeise unschwer zu deuten. Doch ist, wie gesagt, auf Grund unseres bisherigen tats\u00e4chlichen Beobachtungsmaterials eine endg\u00fcltige Kl\u00e4rung in dieser Frage noch nicht m\u00f6glich, obwohl an der Selbst\u00e4ndigkeit des Weifsprozesses nicht mehr gezweifelt werden kann.\nDie wiederholt vorgenommenen Untersuchungen \u00fcber die Unterschiedsempfindlichkeit f\u00fcr Farbent\u00f6ne im Spektrum haben ergeben, dafs wir vor allem zwei Maxima haben^ eines im Gelb (etwa bei 580 w) und eines im Blaugr\u00fcn (etwa bei 490 /a\u00df). Laueens und Hamilton haben aufser diesen schon bekanten noch zwei sekund\u00e4re Maxima im Orange (620 fx/x) und im Blauviolett (440 fx/x) gefunden. Man hat die beiden ersten Maxima auf die Kreuzung der K\u00d6NiGschen Kurven bezogen. Bei 580 /x/x etwa ist der Schnittpunkt f\u00fcr die Rot- und Gr\u00fcnkurve K\u00f6nigs gegeben, bei 490 n/x liegen die drei Kurven in etwa gleicher Ordinatenh\u00f6he beieinander. Das sekund\u00e4re Maximum bei 620 fx/x erkl\u00e4ren Laueens und Hamilton durch den st\u00e4rkeren Anstieg der Gr\u00fcnkurve, dasjenige bei 440 /x/x durch den Wiederanstieg der Rot- und den Abfall der Gr\u00fcnkurve K\u00f6nigs. Es leuchtet ein, dafs die Verschiedenheiten der U.E. f\u00fcr Farbent\u00f6ne im Spektrum sich nat\u00fcrlich auch auf Grund der Vierfarbenkurven verst\u00e4ndlich machen lassen m\u00fcssen. Ich glaube, dafs diese Kurven hierzu sogar geeigneter sind(s. Abb. 2). Das Maximum der U.E. bei 580 fx/x l\u00e4fst sich unschwer dadurch erkl\u00e4ren, dafs hier der steile \u00dcbergang der Rot- in die Gr\u00fcnkurve stattfindet, bei 580 ft/t findet sich ja der 0-Punkt, er ist demnach ein Umkehrpunkt f\u00fcr Farbent\u00f6ne im Sinne G. E. M\u00fclleks. Etwas \u00c4hnliches ist bei 490 /x/x gegeben, wo die Gelbkurve in die Blaukurve \u00fcbergeht, gleichzeitig aber auch die Gr\u00fcnkurve stark abf\u00e4llt und in den Rotanteil f\u00fcr den kurzwelligen Spektralbezirk \u00fcbergeht. Das von Laurens und Hamilton beobachtete Maximum bei 620 /x/x ist erkl\u00e4rt durch den hier einsetzenden pl\u00f6tzlichen Anstieg der Gelbkurve. Das Maximum bei 440 u/x ist vielleicht darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dafs\nZeitschr. f. Sinnesphysiol. 58,","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\nA. Briickner\nhier ein steiler Abfall der \u00dflaukurve gegeben ist. Laurens und Hamilton haben noch ein 5. Maximum bei 520 fifx beobachtet, dafs besonders merklich wurde, wenn das Auge vorher f\u00fcr Gr\u00fcn erm\u00fcdet war. Da bei 520 /uju etwa das Maximum der Gr\u00fcnerregung gelegen ist, die Gelbkurve hier wahrscheinlich ziemlich steil abf\u00e4llt, so ist das wohl so zu verstehen, dafs eine Schw\u00e4chung der Gr\u00fcnempfindung die schnelle Abnahme der Gelbempfindung st\u00e4rker merklich werden l\u00e4fst. Aus den Kurven der HERiNGsehen Farben ist ohne weiteres auch abzulesen, warum an den Enden des Spektrums der Farbenton sich nur sehr wenig \u00e4ndert (K\u00f6nigs Endstrecken). Es ist n\u00e4mlich das Verh\u00e4ltnis der Ordinaten der hier in Betracht kommenden Farben \u2014 im langwelligen Teile Gelb und Rot, im kurzwelligen Blau und Rot \u2014 ziemlich konstant. Hieraus d\u00fcrfte zu entnehmen sein, dafs die HERiNGsche Auffassung, nach der die Farbenempfindungen nur von dem relativen Verh\u00e4ltnis der in Betracht kommenden Farbenprozesse bestimmt wird, zu Recht besteht und dafs die absolute Menge nicht mafsgebend ist.\n\u2022 \u2022\nNat\u00fcrlich sind diese \u00dcberlegungen nicht eine Erkl\u00e4rung, die\netwas wirklich Neues bietet, sondern sie sind nur der Ausdruck\n__ \u2022 \u2022\nder Tatsachen, die sich aus der \u00c4nderung des Farbentones im Spektrum schon auf Grund einer oberfl\u00e4chlichen Betrachtung des Spektrums ergeben.1\nK\u00f6nig ist bei der Wahl des Mafsstabes f\u00fcr seine drei Kurven entsprechend der YouNG-HELMHOLTzschen Auffassung von der Entstehung der Weifsempfindung durch gleichzeitige und gleichstarke Erregung aller drei Komponenten davon ausgegangen,\nc e i 1^ t,7 der von jeder Kurve und der Abszissenachse begrenzt wird, bei allen drei gleich sein mufs. Dementsprechend sind die Ordinaten von ihm umgerechnet worden. Die Ordinatenh\u00f6hen der einzelnen Kurven untereinander sind dagegen nicht ohne weiteres kommensurabel. Denn, wenn die theoretische Vorstellung, die K\u00f6nig machte, nicht zutrifft, so ist kein gemeinsamer Mafsstab f\u00fcr die einzelnen Kurven m\u00f6glich.2\n1 Die Umkehrpunkte im Farbenton, die wir an die Stellen 580 w, 495 [i\\l und 470 (ip entsprechend der Lage des reinen Gelb, des reinen Gr\u00fcn und des reinen Blau zu setzen haben, sind in neueren Untersuchungen schon von Goldmann, einem Sch\u00fcler Tschermaks, im Sinne der Vierfarbenlehre gewertet worden. Als 4. Umkehrpunkt fand er bei seinen Untersuchungen denjenigen im reinen Rot.\nExner hat zwar auf Grund von photometrischen Messungen an Pig-","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n355\nDas gleiche, was eben gesagt wurde, gilt auch f\u00fcr die Kurven der vier HERiNGschen Grundfarben. Auch hier wissen wir a priori nichts \u00fcber die relative Mafsstabsbeziehung nicht nur der Gelb-Blau- zu der Rot-Gr\u00fcnkurve, sondern streng genommen auch nicht der entsprechend der HERiNGschen Theorie als antagonistisch sich verhaltenden Rot- und Gr\u00fcn- bzw. Gelbund Blaukomponente. Die Setzung des jeweils gr\u00f6fsten Wertes f\u00fcr die Gr\u00fcn-, Rot-, Gelb- oder Blauvalenz auf 100 hat nat\u00fcrlich etwas Willk\u00fcrliches. Entsprechend der HERiNGschen Vorstellung von der entgegengesetzten physiologischen Wirkung der gegenfarbigen Lichter w\u00e4re zu erwarten, dafs der Fl\u00e4cheninhalt einerseits der Rotkurven gleich sei dem Fl\u00e4cheninhalt der Gr\u00fcnkurve und entsprechend der Fl\u00e4cheninhalt der Gelb- dem der Blaukurve. Nur dann w\u00fcrde die Voraussetzung der HERiNGschen Theorie erf\u00fcllt sein, dafs bei gleichzeitiger Einwirkung aller Strahlungen des Spektrums die resultierende Farbenempfindung tonfrei ist, d. h. dafs Weifs \u00fcbrig bliebe. Nun lehrt aber schon der Augenschein und die genauere Ausmessung best\u00e4tigt es, dafs der Fl\u00e4cheninhalt, der von der Rotkurve umfahren wird, gr\u00f6fser ist als der von der Gr\u00fcnkurve umschlossene. Analoges gilt f\u00fcr Gelb und Blau. Diese Tatsache scheint zun\u00e4chst der Hering-schen Auffassung von der Gegenfarbigkeit der Farbenpaare zu widersprechen. Bemerkenswert ist, dafs qualitativ die gleiche, wenn auch quantitativ nicht genau \u00fcbereinstimmende Differenz sich bei den umgerechneten K\u00d6NiGschen Kurven findet. Woran das liegt, ist zun\u00e4chst nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Es ist gelegentlich darauf hingewiesen worden, dafs das Tageslicht selbst nicht weifs sei, sondern etwas gelbr\u00f6tlich, I erner w\u00e4re daran zu denken, dafs doch eine gewisse Menge von diaskleralem Licht, d. h. Licht, welches durch die Lederhaut f\u00e4llt und die Netzhaut entsprechend der Blutfarbe mit gelblichrotem Licht \u00fcbergiefsen m\u00fcfste, hier in Betracht k\u00e4me. Unter diesen Umst\u00e4nden w\u00fcrde stets eine Reizung der Netzhaut durch gelbr\u00f6tliches Licht stattfinden, was notwendigerweise dazu f\u00fchren mufs, dafs bei einer Eichung die Ordinatenwerte f\u00fcr Rot und Gelb* h\u00f6her, die f\u00fcr Gr\u00fcn und Blau niedriger ausfallen. Ich\nmenten die zugeh\u00f6rigen Koeffizienten berechnet, doch m\u00f6chte ich hier auf diese Frage, die mir trotzdem noch der Kl\u00e4rung bed\u00fcrftig erscheint, nicht n\u00e4her eingehen (s. auch o. S. 347).\n24*","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nA. Br\u00fcckner\nm\u00f6chte es dahingestellt sein lassen, was f\u00fcr eine Erkl\u00e4rung zutrifft oder ob die Ursache in ganz anderen Momenten zu suchen ist. Jedenfalls scheint es mir nicht berechtigt, aus dieser Unstimmigkeit bez\u00fcglich des Fl\u00e4cheninhaltes der positiv und negativ wirksam gedachten Valenzen ein Argument gegen die Hemng-sche Gegenfarbentheorie zu entnehmen.\nMan k\u00f6nnte auch davon ausgehen, in welchem Verh\u00e4ltnis das rein gelb und das rein blau wirkende Licht gemischt gerade farblos ergeben. Solche Farbengleichungen habe ich mehrfach angestellt, doch schwankte das Verh\u00e4ltnis blau: gelb im Dispersionsspektrum zwischen 2 :1 und 1 : 1 an verschiedenen Tagen. Es mag das daran gelegen haben, dafs die Intensit\u00e4t der Strahlung in Abh\u00e4ngigkeit von der Gesamtbeleuchtung Schwankungen unterworfen war und auf diese Weise sich die verschiedenen Werte ergaben, weil das Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnis der einzelnen Strahlungen sich dabei \u00e4ndert. Immerhin ist diese Frage ungekl\u00e4rt. Jedenfalls aber ist wohl anzunehmen, dafs mehr blau als gelb f\u00fcr die neutralgraue Mischung n\u00f6tig war und die Blau-Ordinaten mit einem zun\u00e4chst auf diese Weise noch nicht genau festgestellten Faktor multipliziert werden m\u00fcssen. Meine diesbez\u00fcglichen Rechnungen ergaben demnach auch eine Ann\u00e4herung an die Gleichheit der Fl\u00e4cheninhalte f\u00fcr die Blau- und die Gelb-ordinaten. Analoge Versuche f\u00fcr Rot und Gr\u00fcn liefsen sich wegen Fehlens eines rein rot wirkenden homogenen Lichtes nicht anstellen.\nEine L\u00f6sung liefse sich aber vielleicht noch auf anderem Wege finden. l\u00fcr das Verh\u00e4ltnis, in dem man die Ordinaten der antagonistisch wirkenden Farben Rot und Gr\u00fcn sowie Gelb und Blau aufeinander beziehen will, was ja zun\u00e4chst nicht m\u00f6glich war, bietet sich folgende \u00dcberlegung:\nIm Bereich des reinen Blau (etwa 470 f-ijn) und dem des reinen Gelb (etwa 580\u2014575 entsprechend) besitzen die Blau-ordinaten und die Gelbordinaten eine gewisse H\u00f6he (s. Abb. 2). Diese beiden Farben sind einander etwa komplement\u00e4r bzw. gegenfarbig. Man darf deshalb annehmen, dafs hier der Gelbund der Blauwert sich nach der Gegenfarbentheorie gerade auf-heben, d. h. f\u00fcr das Sehorgan dieselbe absolute Gr\u00f6fse, nur in entgegengesetzter Richtung besitzen. Wir d\u00fcrfen deshalb die H\u00f6he der Ordinaten in ihrem physiologischen Wert einander gleich setzen, so dafs also etwa 90 Gelb gleichwertig etwa 70","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n357\nBlan w\u00e4ren (s. Abb. 2). Die Blauordinaten h\u00e4tten also physiologisch einen gr\u00f6fseren Reiz wert als die Gelbordinaten und man m\u00fclste nun die Werte der Blauordinaten um den entsprechenden prozentualen Betrag erh\u00f6hen und zwar etwa im Verh\u00e4ltnis von 9:7. Wenn man das tut, so ergibt sich ein um etwa 18% gr\u00f6fserer Fl\u00e4cheninhalt f\u00fcr die Blaukurve und damit kommen wir sehr nahe an den Fl\u00e4cheninhalt der Gelbkurve heran, so dafs nur noch eine relativ geringe Differenz \u00fcbrig bleibt, die sehr wohl auf die nicht zureichende Genauigkeit der Messungen bezogen werden k\u00f6nnte.\nF\u00fcr Gr\u00fcn und Rot liefsen sich \u00e4hnliche \u00dcberlegungen anstellen, nur haben wir hier kein Gegen-(Komplement\u00e4r-)farben-paar, in dem jeweils nur eine der HERiNGschen Urfarben enthalten ist. Nimmt man deshalb die K\u00d6NiGschen Angaben \u00fcber die Komplement\u00e4rfarben im Sonnenlicht zu Hilfe, allerdings nicht umgerechnet auf das Interferenzspektrum, so kommt man zu \u00e4hnlichen Resultaten und auch hier ist dann, da die Gr\u00fcn-ordinaten um etwa 10% erh\u00f6ht werden m\u00fcssen, der Inhalt f\u00fcr die beiden Fl\u00e4chen ziemlich angen\u00e4hert gleich grofs. Es ist klar, dafs eine exakte L\u00f6sung dieser Frage erst von weiteren Untersuchungen erwartet werden kann, doch scheint mir der Weg zur L\u00f6sung in dieser Richtung vorgezeichnet zu sein.\nVon Interesse scheint mir im Hinblick auf die Kurven der HERiNGschen Urfarben eine Diskussion des sog. Bezold - Br\u00fccke-schen Ph\u00e4nomens. Dieses besteht bekanntlich darin, dafs bei niedriger Intensit\u00e4t im Spektrum Gelb und Blau nur einen ganz schmalen Bezirk einnehmen; bei Steigerung der Intensit\u00e4t breitet sich das Blau und Gelb aus, w\u00e4hrend der rot und gr\u00fcn erscheinende Bezirk zusammenschrumpft. Im kurzwelligen (violetten) Teil sind nach meinen Beobachtungen diese Verschiebungen weniger deutlich. Legen wir die HERiNGschen Kurven zugrunde, so erscheint es zun\u00e4chst ohne weiteres verst\u00e4ndlich, wenn bei Abschw\u00e4chung der Intensit\u00e4t im langwelligen Spektralbezirk das Gelb mit seinen niedrigen Reizwerten, die bis etwa 610 pp reichen, untermerklich wird und die hohe Valenz des Rot allein sich bemerkbar macht. \u00c4hnlich liegen die Verh\u00e4ltnisse etwa zwischen 520 bis 490 pp, wo die Reizwerte des Gr\u00fcn wohl relativ h\u00f6her sind als die des Gelb. Dabei mufs allerdings ber\u00fccksichtigt werden, dafs wir keinen gemeinschaftlichen Mafstab f\u00fcr die Ordinaten der Rot-Gr\u00fcn- und der Gelb-Blau-Kurve haben, worauf","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358\nA. Br\u00fcckner\noben bereits aufmerksam gemacht wurde. Im Violett w\u00e4re zu erwarten, dafs bei der geringeren Ordinatenh\u00f6he der Rotkurve das Blau \u00fcberw\u00f6ge. Doch ist, wie eben erw\u00e4hnt, bei Wechsel der Intensit\u00e4ten das Bezold - B\u00df\u00fcCKEsche Ph\u00e4nomen hier aber nicht so ausgesprochen. Der Verlauf der K\u00d6NiGschen Kurven gibt meines Erachtens keine befriedigende Erkl\u00e4rung f\u00fcr die Tatsachen des Bezold - B\u00dftiCKEschen Ph\u00e4nomens, das sich in dem geschilderten Sinne durch die Valenzkurven der vier Heeing-schen Farben deuten l\u00e4fst. Immerhin braucht eine endg\u00fcltige Kl\u00e4rung dieser Frage auch hierdurch noch nicht gegeben zu sein.\nDie Valenzkurven der \u00dcEEiNGschen Farben bieten auch eine Deutungsm\u00f6glichkeit daf\u00fcr, dafs wir im Spektrum auf Grund der Farbenmischungen die von K\u00f6nig gefundenen 5 Zonen zu unterscheiden haben. Zun\u00e4chst die beiden Endstrecken, bei denen durch reine Intensit\u00e4ts\u00e4nderung eines Eichlichtes aus jeweils den Enden des Spektrums Gleichungen mit dem homogenen Vergleichslicht erzielt werden k\u00f6nnen. Die Endstrecke reicht nach K\u00f6nig im langwelligen Teil bis zu 655 das ist aber die Stelle, wo etwa die Gelbkurve einen ins Gewicht fallenden Wert erreicht. Im kurzwelligen Ende reicht die Endstrecke von K\u00f6nig etwa von 430 /a/a bis zum Ende ; hier sehen wir die Ordinaten der Rot- und der Blaukurve angen\u00e4hert proportional sich verkleinern, d. h. das Verh\u00e4ltnis der Ordinaten bleibt also das gleiche, und es ist verst\u00e4ndlich, wie nur durch Intensit\u00e4ts\u00e4nderung sich Gleichungen erzielen lassen. Die Zwischenstrecken, die nach K\u00f6nig von 655 bis 630 ja[a bzw. von 475 bis 430 [aja reichen, sind dadurch charakterisiert, dafs in ihnen jeweils durch nur zwei Lichter eine Gleichung mit dem homogenen Licht sich erzielen l\u00e4fst. F\u00fcr den langwelligen Bezirk ist dieses vielleicht so zu erkl\u00e4ren, dafs bis 630 ju/a die Rotvalenz des Eichlichtes noch hinreicht, um eine gen\u00fcgende S\u00e4ttigung zu erzielen, Dar\u00fcber hinaus ist die S\u00e4ttigung infolge der grofsen Ordinatenh\u00f6he der Rotkurve des Mischlichtes notwendigerweise zu gering, wenn eben ein Licht, wie das meist von K\u00f6nig geschehen ist, von gr\u00f6fserer Wellenl\u00e4nge und dementsprechend niedrigerem Rotwert als eine der Komponenten des bin\u00e4ren Gemisches gew\u00e4hlt wird. Die Zwischenstrecke im kurzwelligen Teil l\u00e4fst sich dadurch erkl\u00e4ren, dafs bei 430 /^, welches von K\u00f6nig wohl als Eichlicht benutzt wurde, die Blauvalenz sehr hoch ist, und auch die Rotvalenz einen relativ grofsen Wert besitzt, so","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n359\ndafs nennenswerte S\u00e4ttigungsdifferenzen bei Mischung mit einem gelbgr\u00fcnen Licht nicht zu entstehen brauchen. Die Mittelstrecke, bei der man zur Eichung nicht mit zwei Lichtern auskommt, sondern deren drei bedarf, von denen das dritte Licht dem homogenen zur Ents\u00e4ttigung zugemischt werden mufs, beruht darauf, dafs hier eben die Werte f\u00fcr das HERiNGsche Rot, Gelb und Gr\u00fcn sehr grofs sind, so dafs die Summe der Ordinaten der benutzten Komponenten nicht die Gesamth\u00f6he der Ordinaten des homogenen Lichtes erreichen, und dieses notwendigerweise ges\u00e4ttigter erscheinen mufs.\nAuch hier ist die eben gegebene Erkl\u00e4rung noch nicht voll befriedigend. Abgesehen davon, dafs die Frage noch genauer\nU60 WO WO\n5U0\t520\t500\tV80\n580\t560\n660 6W 620\nAbbildung 7\nDurch Addition der Valenzkurven in Abb. 2 gewonnene Kurve als Ausdruck der farbigen Gesamtvalenz der spektralen Lichter. (N\u00e4heres siehe im Text.)\nan der Hand besser aufgenommener Valenzkurven f\u00fcr die Heking-schen Farben studiert werden m\u00fcfste, ist zu ber\u00fccksichtigen, dafs sich ja die noch nicht bekannte Weifskurve einmischt. Wenn auch auf Grund der Peripheriewerte die Helligkeitsverteilung im Spektrum und damit wahrscheinlich der wesentlichste Anteil der Weifskurve sich hat feststellen lassen, so ist der Nachweis f\u00fcr den Verlauf der Weifskurve im Zentrum der Netzhaut noch nicht erbracht. Nat\u00fcrlich mufs aber die H\u00f6he der Ordinaten der Weifswerte in den Mischlichtern und in dem homogenen Licht f\u00fcr die S\u00e4ttigungsdifferenzen sehr wesentlich sein.1\nMan konnte noch den jeweiligen farbigen Reizwert, gleichg\u00fcltig um welche Qualit\u00e4ten es sich handelte, f\u00fcr die einzelnen Spektrallichter in der Weise ermitteln, dafs man bei jeder Wellen-\n1 leb verweise hier auf die m. E. experimentell noch nicht gen\u00fcgend begr\u00fcndeten Berechnungen von Schr\u00f6dinger und Hiecke \u00fcber die Weifskurve (s. o.).","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nA. Br\u00fcckner\nl\u00e4nge die Ordinaten aller Valenzkurven der \u00dcERiNGschen Farben arithmetisch addierte. Auf diese Weise w\u00fcrde man die Gr\u00f6fse der gesamten farbigen Valenz jedes einzelnen Lichtes gewinnen. Diese Addition ist anhand der Kurven in Abbildung 2 von 5 zu 5 /z/z durchgef\u00fchrt, der gr\u00f6fste Wert dann wieder = 100 gesetzt und die \u00fcbrigen Werte prozentual berechnet worden. Das Er-\n4\ngebnis dieser Rechnung ist in Kurve Abbildung 7 dargestellt. Diese Darstellung hat aber nur einen bedingten Wert, weil wir keine gemeinsame Einheit f\u00fcr die Gelbblau- und die Rotgr\u00fcnkurve aufstellen k\u00f6nnen. Mit dem Augenschein, den die Leuchtkraft der einzelnen Spektralfarben zu bieten scheint, ergibt sich sogar ein gewisser Widerspruch, denn zweifellos wird man insbesondere den rot und orange erscheinenden Spektrallichtern nach unmittelbarem Eindruck gr\u00f6fsere farbige Valenzen beimessen als einem gelbgr\u00fcnen Licht von 545 juju, dafs nach der Kurve (Abb. 7) das Maximum der Farbigkeit zeigen sollte. Freilich ist auch hier zu ber\u00fccksichtigen, dafs wir den Verlauf der Weifskurve nicht kennen. Sie mufs sich der Valenzkurve der bunten Farben superponieren und da sie aller Wahrscheinlichkeit nach etwa im mittleren Spektralbereich ihr Maximum hat (auch wenn wir nicht die Helligkeitskurve f\u00fcr das dunkeladaptierte Auge zugrunde legen), so mufs die Weifserregung hier am st\u00e4rksten ent-s\u00e4ttigend wirken.\nDie Frage, warum sich vier spezifische Qualit\u00e4ten (die Hering-schen Urfarben) im Laufe der phylogenetischen Entwicklung herausgehoben haben, ist bisher noch kaum er\u00f6rtert worden. Wundt, der allen, auch den Zwischenfarben, eine gleiche Wertigkeit beilegen will, sieht den Grund daf\u00fcr nur in dem nomen-klatorischen Verhalten: es sei eben den h\u00e4ufig vorkommenden Farbenempfindungen ein besonderer Name gegeben worden; er denkt hier f\u00fcr Gelb an den W\u00fcstensand, f\u00fcr Gr\u00fcn an das Laub, f\u00fcr Blau an den Himmel und f\u00fcr Rot an das Blut. Eine derartige philologische Erkl\u00e4rung kann uns aber nicht weiter f\u00fchren. Wir m\u00fcssen vielmehr im Laufe der Phylogenese einwirkende Momente als mafsgebend ansehen, deren Aufzeigung allerdings nicht ohne weiteres m\u00f6glich ist. Ostwald hat darauf hingewiesen, dafs f\u00fcr die Phylogenese des Farbensinnes auf die zusammengesetzten Strahlungen, wie sie uns die Gegenst\u00e4nde unserer Umwelt liefern, zur\u00fcckgegriffen werden mufs und die homogenen Strahlungen, wie sie nur k\u00fcnstlich hergestellt werden","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen\n361\nk\u00f6nnen, in dieser Hinsicht als ganz nebens\u00e4chlich zu betrachten sind. Mir scheint der Gedanke nicht unfruchtbar, wenn wir aus den Valenzkurven, wie sie f\u00fcr die vier HERiNGschen Grundfarben sich ergeben haben, vielleicht auch auf die Phylogenese R\u00fcckschl\u00fcsse machen. Insbesondere k\u00f6nnte der Verlauf der Kurven und die Lage ihrer Maxima uns Fingerzeige geben. In dieser Hinsicht ist bemerkenswert, dafs zwischen 560 und 520 pp Gr\u00fcn und Gelb beide ihr Maximum haben; dem entspricht, dafs das Gr\u00fcn der Vegetation gerade diesen Bezirk des Spektrums stark reflektiert; das Maximum liegt etwa bei 550 pp. Man k\u00f6nnte deshalb wohl glauben, dafs die HELMHOLTzsche Grundfarbe Gr\u00fcn dem Laubgr\u00fcn entspr\u00e4che. Dann ist aber f\u00fcr die beiden anderen HELMHOLTzsehen Grundfarben ein physikalisch-physiologischer Grund zu ihrer Entwicklung nicht ersichtlich. Das Rot mancher Bl\u00fctenbl\u00e4tter zeigt n\u00e4mlich ein Maximum der Reflexion gerade im Orange, verschluckt aber das langwellige Rot, so dafs hier das Maximum etwa mit dem Maximum der Kurve f\u00fcr das Hering-sche Rot zusammenf\u00e4llt. Einzelne gelbe Bl\u00fcten, welche ich auf ihre Remission pr\u00fcfte, verschlucken das ganze kurzwellige Ende und remittieren vorwiegend Licht zwischen etwa 650 und 520 pp. Das Maximum scheint etwa bei 560 pp zu liegen, also etwa dem Maximum der Gelbkurve entsprechend. F\u00fcr das Blau habe ich analoge Beobachtungen nicht machen k\u00f6nnen.\nDie Ausf\u00fchrungen wollen nat\u00fcrlich einen endg\u00fcltigen kausalen Zusammenhang zwischen den Umwelteinfl\u00fcssen und der Entwicklung der farbigen Valenzen nicht aufstellen, sondern sie sollen nur einen Hinweis geben, in welcher Richtung wir die Gr\u00fcnde f\u00fcr die phylogenetische Entwicklung des Farbensinnes wohl zu suchen haben.\nNeuerdings spricht Schr\u00f6dinger die Hypothese aus, dafs die urspr\u00fcnglich einfache Lichtwirkung (weifs) eine Trennung in je eine, den lang- und kurzwelligen Spektralteil unterscheidende Empfindung (Gelb und Blau) erfahren hat, der dann noch eine weitere Trennung im langwelligen Teil (Rot und Gr\u00fcn) folgte. Mir scheint hier die Beziehung auf die Umwelt zu fehlen, da eben die f\u00fcr die Organismen mafsgebenden Umweltdinge nicht eine derartige Trennung der Spektralbezirke bei der Reflexion des Lichtes bewirken (s. hierzu auch Lodd Franklin).","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nA. Br\u00fcckner, Zur Frage der Eichung von Farben Systemen\nLiteratur\nK\u00f6nig, A. und Dieterici, C., Die Grundempfindungen in normalen und anomalen Farbensystemen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. Zeitschr. f. Psychol, und Physiol, der Sinnesorgane 4, 241\u2014347. 1892. Wieder abgedruckt in K\u00f6nig: Gesammelte Abhandlungen zur physiologischen Optik. Herausgegeben von Th. W. Engelmann. Leipzig 1903.\nHiecke, Neue Folgerungen aus den Farbenempfindungskurven von A. K\u00f6nig und C. Dieterici. Zeitschr. f. Sinnesphysiol. 58, S. 111. 1927.\nExner, F., Zur Kenntnis der Grundempfindungen im Helmholtzschen Farbensystem. Sitzungs-Ber. der Wiener Akademie, math.-naturw. Klasse, Abt. II a. 129, 27\u201446.\t1920. Auch referiert Zentralbl. f. d. ges.\nOphthalmologie 6, 384.\nSchr\u00f6dinger, Erwin, \u00dcber das Verh\u00e4ltnis der Vierfarben- zur Dreifarbentheorie. Ebenda 134, 471\u2014490. 1925. Ref. Centralbl. f. d. ges. Ophthalm 18, 538.\nBr\u00fccke, E. Th. von und Inouye, N., \u00dcber die Anordnung der homogenen Lichter auf der Mischlinie des Rotgr\u00fcnblinden mit unverk\u00fcrztem Spektrum. Arch. f. d. ges. Physiologie 141, 573\u2014590. 1911.\nvon Kries, Die Gesichtsempfindungen und ihre Analyse. Leipzig 1882.\nMax Levy-S\u00fchl, \u00dcber einen Fall von angeborener beiderseitiger Tritanopie (Blaublindheit). Graefes Arch. f. Ophthalm. 62, 464. 1906.\nGoldmann, R. H., Messende Untersuchungen \u00fcber den Geltungsgrad spektraler Farbengleichungen. Zugleich ein Beitrag zur Experimentalkritik der Dreikomponentenlehre des Farbensinnes. Pfl\u00fcgers Arch. f. die ges. Physiol. 194, 491\u2014526. 1922.\nAbney, N., Researches in colour vision and the trichromatic theory. London 1913. Darin Hinweise auf die Einzelarbeiten des Autors.\nPfl\u00fcger, Annalen der Physik 4. Folge Bd. 9.\nHess, Methoden zur Untersuchung des Licht- und Farbensinnes sowie des Pupillenspiels. Abderhaldens Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden Teil 6, 2.\nGarten, Herings Farbenmischapparat f\u00fcr spektrale Lichter. Zeitschr. f. Biologie 72, 89\u2014100. 1920.\nLaurens und Hamilton, American. Journ. of Physiology 65, 547\u2014568.\t1923.\nRef. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalm. 14, 150.\nNagel, Handbuch der physiologischen Methodik von Tigerstedt.\nTscherning et Larsen, Les anomalies de la vision des couleurs. Journ. de physiol, et de pathol. g\u00e9n. 24, 475. \u2014 La vision des couleurs. Ebenda. 492. Ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalm. 17, 735 und 736.","page":362}],"identifier":"lit36109","issued":"1927","language":"de","pages":"322-362","startpages":"322","title":"Zur Frage der Eichung von Farbensystemen","type":"Journal Article","volume":"58"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:45:06.137930+00:00"}

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