Open Access
{"created":"2022-01-31T15:43:41.737884+00:00","id":"lit36162","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 18: 160-162","fulltext":[{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nLitera turberich t\nseltener als Sehallphotiamen und \u00fcberhaupt die Boppelempfindungen nicht h\u00e4ufig. Man. vergleiche die fr\u00fcheren Publicationen des Verf. : Die sog, Doppelempfindungen, R\u00e4turw. Wochensehr. Bd. IX, Nr. 19; Zur Kenntnis der sog. Doppelempfindungen, Arch. f. Augenkeilkde. XXXI, 1, 8. 44; Die Pathologie des Farbensinnes, Halle 1897.\tSchaefer.\nCharles P*kab. Lt fill\u00ab, centrale it P\u00e9sthetlqne. Rev. ph\u00fcos. Bd. 43, Nr. 5,\nS. 512-514. 1897.\nDu wir unsere Augen auf jede Fl\u00e4che und jeden K\u00f6rper so einstallen, dafs der Mittelpunkt des Objectes mit dem Retinalmittelpunkt zusammen-f\u00e4llt, so mufs der bildende K\u00fcnstler sein Werk central um einen festen Mittelpunkt construirez Diese physiologische Nothwendigkeit ist die sinn* liehe Grundlage der psychologischen Anordnung. Da wir sowohl Formen wie Farben im Netzhautm\u00eettelpunkt deutlicher wahrnehmen, markirt der Maler im Centrum seine Linien sch\u00e4rfer und giebt den Farben mehr Valeurs. Es mufs ferner der Maler darauf sehen, nie eine intensive Farbe in eine Ecke zu setzen, da sie sonst die Augaxe vom Centrum auf sich lieht: es mufs dann in die entgegengesetzte Ecke eine ebenso intensive Farbe kommen, um die Fixationsst\u00f6rung auszugleichen. Nach den Seiten hin ergiebt sich daher noth wendig ein allm\u00e4hliches Verblassen der Farben und Verschwimmen der Formen. Kurz \u2014 Folgen des centralen Sehens sind, centripetale Deutlichkeit und centrifugales Verschwimmen von Formen und Farben. Es ist Verf. gelungen in K\u00fcrze ein interessantes Thema anzuschlagen, das weitere Nachforschung verdient.\nErahn (Leipzig).\nV. Hammerschlag. Beitrag sv litwiekdiigMiichtiil, der fiohlrschiock\u00ab.\nArch. f. Ohrenheilkunde Bel. 44, S. 101\u2014106. 1898.\nVerf. geh\u00f6rt zu denjenigen Autoren, welche daf\u00fcr eintreten, d&fe die Ger\u00e4usche nicht mit H\u00fclfe eines besonderen Organes, sondern ebenso wie die T\u00f6ne von den Schnecken fasern percipirt werden. Er st\u00fctzt sich dabei auf entwickelungsgeschichtliche Thatsachen, welche zeigen, dafs die Schnecke in den, \u00e4lteren Stadien der phylogenetischen Entwickelung nur dazu gedient haben kann, Ger\u00e4uschempfindungen zu vermitteln. Die F\u00e4higkeit, T\u00f6ne wahrzunehmen, hat sich erst sp\u00e4ter \u2014 und zwar von den hohem T\u00f6nen .zu den tiefen fortschreitend \u2014 allm\u00e4hlich ausgebildet.\nSCHAEFER.\nVictor Henri, Hoher die Raum Wahrnehmung ea des Tastsinnes. Ein Beitrag iir experimentellen Psychologie. Berlin, Reuther & Be\u00eechard. 228 8.\n1898.\nVerf. hat in vorliegender Arbeit ein grofses Material mit Sorgfalt gesammelt und kritisch verwerthet, mannigfache L\u00fccken in der Forschung auf gezeigt und eigene Versuche \u2014 namentlich \u00fcber die Localisation, der lasteindr\u00fccke \u2014 angestellt. Von einer Monographie \u00fcber die Raumwahrnehmungen des Tastsinnes wird man jedoch auch eine genaue Darstellung der inneren Tastempfindungen (Gelenks-, Muskelempfindungen etc.) erwarten d\u00fcrfen; diese sucht man aber vergebens in. vorliegender Arbeit.","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"l\u00c2tcraturberkht.\n161\nBer erste Theil umfa\u00dft eine Zusammenstellung der Tbateachen. Bas 1, Capital desselben handelt von. dem liaumsinne der Haut. Verf. macht auf die mannigfachen experimentellen und methodischen Schw\u00e4chen aufmerksam., welche den bisherigen Baumsinnes versuchen anhaften. Ausf\u00fchrlich werden die Verh\u00e4ltnisse besprochen, di\u00a9 auf die Gr\u00f6\u00dfe der Sehweile ver\u00e4ndernd einwirken. Ben Einflu\u00df der Hebung f\u00fchrt Verf. auf \u00abdi\u00a9 F\u00e4higkeit zur\u00fcck, die Aufmerksamkeit feineren Unterschieden zuzuwenden und diese entsprechend, au deuten. Bemerkenswerth sind die Versuche \u00abdes Verf. \u00fcber die von Ambtotblbs luerst beobachtete T\u00e4uschung, welche duin 'besteht, da\u00df ein. \u00abwischen den Spitzen zweier gekreuzten Finger gehaltener Gegenstand doppelt erscheint. Ber\u00fchrt man zwei gekreuzte Finger mit zwei Spitzen, so ergiebt sich aus den mitgetheilten Zahlen, dals die Waten* der Punkte um so gr\u00f6fser erscheint, je n\u00e4her sich die Spitzen thatalchlich befinden. Findet die Ber\u00fchrung zuerst bei normaler, dann bei gekreuzter Lage der Finger statt, so scheinen die Ber\u00fchrungstellen in Beiden F\u00e4ll,en ihr\u00a9 Lag\u00a9 beizubehalten. Objectiv besteht aber Im letzteren Fall\u00a9 das genau entgegengesetzte VerhAltni\u00df. In Bezug auf die Vexir-fehler, welch\u00a9 bei der Bestimmung der Schwelle des Raumsinnes nach der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle verwerthet wurden, schliefst sich. Verf. im Wesentlichen der physiologischen Erkl\u00e4rung des Ph\u00e4nomens an.\nAusf\u00fchrlich bespricht Verf. im 2. Capitel die Localisation der Tast-\u00abeindr\u00fccke, welche von anderen Gesichtspunkten aus zu beurtheilen ist als -di\u00a9 Feinheit des Raumsinnes. Bi\u00a9 sp\u00e4rlichen Versuche, die in Bezug auf erstere vorliegen, haben, den Verl zu eigenen Untersuchungen veranlagst, hei welchen di\u00a9 Localisation theils auf haptischem Wege, theils mit H\u00fclfe von Gesichtsvorstellungen stattfand. Um die Localisationsfehler ihrer Richtung und Gr\u00fcfs\u00a9 nach genau darzustellen, verwendete Verf. Gipsmodelle, auf welchen die Punkte der vermeintlichen Ber\u00fchrung markirt und mit den Punkten der wirklichen Ber\u00fchrung durch Linien verbunden wurden. Ais wichtiges Ergebnifs dieser Versuche sei hervorgehoben, dafs die Localisation der Tasteindr\u00fccke nicht unmittelbar erfolgt, sondern mit Benutzung gewisser H\u00fclfen, von deren Zuverl\u00e4\u00dfigkeit die Genauigkeit der Localisation im Wesentlichen abh\u00e4ngt. Die Versuchspersonen orientirten sich in der Regel nach \u201eAnhaltspunkten\" (hervorragenden Hautetellen z. B. Leiste, Kn\u00f6chel, Gelenk etc.) oder beachteten di\u00a9 qualitative F\u00e4rbung der Tasteindrfteke. Die Localisationsfehler werden demnach um so Heiner, je mehr Anhaltspunkte sich in der N\u00e4he des ber\u00fchrten Punktes befinden und je charakteristischer die Tastempfindung ist. Kommt die Tastqualit\u00e4t*bei sehr schwacher Ber\u00fchrung nicht \u00aber Geltung, so vergr\u00f6\u00dfern sich die Localisationsfehler auffallend.\nVerf. ber\u00fccksichtigt im, B. Capitel verschiedene Thatsachen aus der Physiologie und Pathologie, insbesondere das Gesetz der excentrischen Projection und die St\u00f6rungen der Localisation bei Transplantation der Haut und bei Nervenkrankheiten.\nDer zweite Theil umfa\u00dft eine Classification der liaumtheorieen nach den beiden Hauptfragen: Ist di\u00a9 R\u00e4umlichkeit einer Tastempfindung angeboren 'Oder entsteht sie erst allm\u00e4hlich? Worin besteht f\u00fcr das \u00a9nt*\n11\nZeitschrift fttr Psychologic XVIII.","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nLitera turb&'ich t\nwickelte Bewu\u00dftsein das r\u00e4umliche Moment einer Tastempfindung? Vert sucht nachxuweisen, dais hei Beantwortung der ersten. Frage \u201efiel willk\u00fcrlich\u00ae und unbegr\u00fcndet\u00a9 Hypothesen sur Zeit noch gemacht werden m\u00fcssen.\u201c Di\u00a9 Annahme von Empfindungekreisen und Localseichen, welche hei Beantwortung der zweiten Hauptfrage in R\u00fccksicht kommen, lahmt Verl1, als den Beobachtungsthatsachen widersprechend ah. Ihm erscheine\u00bb weder die nativisti scheu, noch, die genetischen Baumtheorieen als Ma-reichend ; aber auch die Skias\u00a9 seiner eigenen Theorie schliefst mit dem Satze, \u201edafs man zur Zeit eine vollst\u00e4ndige Theorie \u00fcberhaupt nur mit H\u00fclfe einer ganzen Anzahl von willk\u00fcrlichen Hypothesen entwickeln kann\u201c, also mit dem vorl\u00e4ufigen Verzicht auf \u00a9ine hinreichend\u00a9 Erkl\u00e4rung de\u00ab Zustandekommens der Raumwahraehmungen im Gebiete des Tastsinnes. \u2022 Das Ergebni\u00df des theoretischen Theiles ist demnach ein der Hauptsache nach negatives.\nEine mit Sorgfalt susammengestellte Bibliographie ist dem Buche beigegeben.\tThiodoi Heller, (Wien).\nTh\u00e9odobb Vannob. La fatigue intellectuelle it son influence sur la sensibilit\u00e9 cutan\u00e9e. Th\u00e8se inaugurale. Gen\u00e8ve 1896. 61 S.\nVert, untersuchte den Einflufs geistiger Erm\u00fcdung auf das Empfindungsverm\u00f6gen der Haut nach der bekannten Methode von Gbhssbach an Sch\u00fclern des Gymnasiums und der Realschule zu Bern. In jeder Classe wurden drei .Knaben, gemessen, von denen je einer den besten, den mittelm\u00e4\u00dfig begabten und den schlechten Sch\u00fclern angeh\u00f6rte. Verf. fand die Resultate Gribssbacb's auch in Bezug auf die Erm\u00fcdungswirkung der einzelnen Lehrgegenstinde best\u00e4tigt; eine Ausnahme hiervon, macht nur der Zeichenunterricht, der in einem Falle Vaunod'b erm\u00fcdend wirkte, w\u00e4hrend Gbiessbach nach der Zeichenstunde entschiedene Erholung antraf.\nMittelst eines einfachen und f\u00fcr weitere Untersuchungen sehr wohl geeigneten AJgesiometers suchte Verf. die Wirkung der Erm\u00fcdung auf die Schmerzempfindlichkeit zu ermitteln. Bei den meisten Sch\u00fclern ergab sich Hyperalgesie zusammentreffend mit einer Herabsetzung der Taste empfindlichkeit.\nDer Gang der Untersuchung Ist auf mehreren Tafeln in Curvenform dargestellt\tTheodor Hille\u00bb (Wien).\nFrank N. Spindles. After-lill\u00eatloil of Teich. Psychol. Rev. IV (6), S. 611 bla 640. 1897.\nDie k\u00fcrzeste Reizdauer f\u00fcr Nachempfindungen bei umfangreicherer Druckreizung ist 5 Secunden bei Anwendung von IW gr. Der Zusammenhang mit den Nachempfindungen bei punktf\u00f6rmiger kurzer Reizeng mu\u00df trotz der Ausf\u00fchrungen des Verf. dahingestellt bleiben. Die Gewichte\" wurden mittels runder, unten mit Papier versehener Platte von 1,7 cm, Durchmesser applicirt. Die Dauer dieser Nachenapfiedungen w\u00e4chst mit Druck, und Reizdauer (in Complicirung ihrer Wirkungen), zeigt bei 1000 gr jedoch einen ausnahmslosen R\u00fcckgang. Zunahme der Reildauer erh\u00f6ht bis zu 3 Minuten auch die Intervalle, bringt dann jedoch auch \u00a9inen","page":162}],"identifier":"lit36162","issued":"1898","language":"de","pages":"160-162","startpages":"160","title":"Victor Henri: Ueber die Raumwahrnehmungen des Tastsinnes. Ein Beitrag zur experimentellen Psychologie. Berlin, Reuther & Reichard. 228 S. 1898","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:43:41.737889+00:00"}