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{"created":"2022-01-31T16:45:23.012566+00:00","id":"lit36221","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 18: 251-252","fulltext":[{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n251\nh\u00f6rt damit auf end der Schlaf ist da. Starke Erregungen k\u00f6nnen den Leitungswiderotand zwischen den Neuronen durchbrechen und den Schlaf st\u00f6ren. Letzterer braucht auch nicht f\u00f6r alle Rindenpartieen des Gehirns gleich tief zu sein. Mit dem Verschwinden der Erm \u00fcdungsstoff e n\u00e4hern die Dendriten sich einander wieder: der Schlaf wird leichter und weicht zuletzt ganz dem Zustande des Wiedererwachens. \u2014 Im zweiten Thelle seiner geistvollen Ausf\u00fchrungen spricht Verf. von der Theorie der Nervi nervorum. Cajal und v. Gehuckten* haben im, Opticus centrifugals Fasern entdeckt, di\u00a9 in der inneren K\u00f6rnerschicht der Netzhaut endigen. Auch im Olfactorius existiren solche Fasern. Die Gedanken Cajai/s und Soux-hahoff\u2019s \u00fcber den Zweck dieser Nerven weiter ausf\u00fchrend, kommt D. zu dem Schl\u00fcsse, dafs sie vom Gehirn ausgehende Impulse unmittelbar auf die Articnlationen der Bendriten, an welche sie heran treten, \u00fcbertragen, ind zwar Impulse, die, im Dienste der Aufmerksamkeit stehend, die Beiz\u00ab fortpflanzung bald erleichtern, bald erschweren, indem sie die Dendriten de\u00ae betreffenden sensiblen Tractus zu den entsprechenden Distanz\u00e4nderungen veranlassen.\nDie Theorie von Anaoeboismns der Neuronen ist offenbar sehr geeignet* zur Erkl\u00e4rung der verschiedensten psychischen Ph\u00e4nomene benutzt m werden. So kn\u00fcpft denn auch der Autor der zweiten Abhandlung an Duval an. Er stellt die Hypnose als einen Zustand der Hemmung dar, und zwar der Hemmung derjenigen Neuronenforts\u00e4tze, deren L\u00e4hmung oder Erschlaffung den physiologischen Schlaf lerbeif\u00fchrt. Dabei ist unter Hemmung eine Contractor verstanden, die die Endb\u00e4umchen zur Aufnahme und Weiterlei lung von Reizen unf\u00e4hig macht. Wesentlich Neues ind Bemerkenswerthes bringt die Arbeit von Bombarda gegen\u00fcber der D\u00fcval\u2019sehen nicht.\tScharfes.\nOb. Eichet. La ferme et li iir\u00e9e is li vibratloa ist?litt et J unit\u00e9 psyche IlfUlft Al temps. Bev. Philos. Bd. 45, Nr. 4, S. 837\u20143\u00d60. 1898.\nGelegentlich einer mit A. Bboca ausgef\u00fchrten Untersuchung beobachtete Verf., dafs das Gehirn von Hunden, die an Veitstanz leiden, unmittelbar nach einem choreatischen Anfall nicht elektrisch erregbar ist, lad dafs umgekehrt ein elektischer Beiz einen nachfolgenden Krampf unterdr\u00fccken kann. Hierbei handelt m sich jedoch nicht um eine pathologische, sondern um eine physiologische Erscheinung. Das ergaben bald die Versuche an normalen Hunden, welche zu nachstehendem Resultat f\u00fchrten. Beizt man ein motorisches Feld der Hirnrinde elektrisch und l\u00e4&t nach 0,01 Sec. diesem Beiz einen zweiten von gleicher St\u00e4rke folgen, \u25a0o Bummiren sich die Wirkungen beider. Liegt indessen zwischen ihnen ein Zeitraum von 0,02\u20140,1 Sec., so bleibt die Wirkung des zweiten Reizes \u00bbns. Das Nervensystem befindet sich dann in einem vor\u00fcbergehenden Zustande von Unerregbarkeit, welchen Verf. nach Markt als refraet\u00e4re Periode bezeichnet. Der refraet\u00e4ren schliefst sich eine Reparationsperiode an, welche von 0,1\u20140,2 oder 0,3 Sec. dauert und alsdann wieder der normalen Erregbarkeit Platz macht. Die Periode der Refraction l\u00e4fst sich durch Abk\u00fchlung des Thieres auf das 5\u20146 fache verl\u00e4ngern. Folgen mehrere elektrische Reize, statt deren man auch akustische oder mechanische w\u00e4hlen","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nLiteratnrimich t\nkann, rhythmisch auf einander, so bildet sich auch 'bei den Muskel-Zuckungen \u00a9in bestimmter Rhythmus aus\u00bb derart, daft immer einer von 2\u00bb 3 oder 4 Reizen mit einer Contraction beantwortet wird, w\u00e4hrend dit \u00fcbrigen wirkungslos bleiben. Wie ist die periodisch\u00a9 Unerregbarkeit des Nervensystems m erkl\u00e4ren? Jedenfalls nicht durch \u00a9Ine chemisch bedingte Erm\u00fcdung; denn dann blieb\u00a9 die Summation der Wirkungen unmittelbar auf einander folgender Reize unverst\u00e4ndlich. Verf. zieht es vor tan* nehmen\u00bb daft die nerv\u00f6se Erregung \u00a9Ine Wellenbewegung von bestimmter Form, der Pendelschwingung \u00e4hnlich, ist. F\u00e4llt der zweite Reiz indes auf steigenden Ast der Curve, so ist sein Effect st\u00e4rker als der des ersten, es findet Summation statt. F\u00e4llt er in die negative OsciUationsperiode\u00bb so bleibt er \u00e4ufterlich wirkungslos, indem er nur die R\u00fcckkehr der Vibration zur Gleichgewichtslage beschleunigt. Die Dauer der Refraetionsperiode oder was dasselbe ist, die Schwingungsdauer der nerv\u00f6sen Undulation be* tr\u00e4gt nach den oben gemachten Angaben ungef\u00e4hr */,# Sec. Es ist nun von hohem Interesse\u00bb daf\u00ae Vio Sec. zugleich das zum. Ablauf eines einfachen psychischen Vorganges n\u00f6thige Minimum, von Zeit ist. Wir k\u00f6nnen in 1 Sec. nicht mehr als etwa 10 Sinneseindr\u00fccke getrennt wahmehmen, nicht mehr als 10 Silben aussprechen und, nur etwa 10 einfache Vorstellungen produciren. I>ie Zehntelsecunde ist also di\u00a9 \u201epsychologische Zeiteinheit\u201c; sie f\u00e4llt genau zusammen mit der Dauer der cerebralen Vibration, und man darf wohl den Schlaft machen, daft ein\u00a9 jede solche einen einfachen psychischen Vorgang repr&sentirt.\tSchaefer.\nChas. H. Judd. BiiOCtUr filters il liBOCtlir TUBA. Science Vol. VII, Hr. 166, S, 269\u2014271. 1898.\nWenn man einen Gegenstand, monocular ftxiren will\u00bb so pflegt man das zweite Auge zu schlieften oder zu verdecken. Es fragt sich aber noch\u00bb ob hierdurch wirklich jeder Einfiuft des letzteren ausgeschaltet wird Wunot verwirft allerdings das Bestehen einer binocularen Convergea* in diesem Falle\u00bb w\u00e4hrend Hiubrbrajibt und Abbe* f\u00fcr das Gegentheil \u00a9intretea. Helmholtz und Li Conti haben beobachtet\u00bb daft im. Zustand\u00a9 der Schl\u00e4frigkeit eine Relaxation der Augenmuskeln und Divergenz-Doppelbilder auf treten. Verf. weist nun darauf hin, daft solche Divergenz-Doppelbilder, beziehungsweise ein\u00a9 Verschiebung des monocular flxirten Objectes In dem Momente\u00bb wo das geschlossene Auge ge\u00f6ffnet wird, zur Wahrnehmung kommen. Danach d\u00fcrfte beim ein\u00e4ugigen Sehen das geschlossene Auge sich in einem Relaxations- und Divergenzzustand\u00a9 befinden. Unter gewissen Umst\u00e4nden besteht statt der Divergenz Convergenz.\nSchaefer.\n1.\tGeorge M. Stratton. Some Preliminary Experimente on listel witeoit\nllterstem if the letin&l Image. Psychol. Review III, 6, S. 611\u2014617. (Nov.\n1896.)\n2.\tJames H. Hyslop. Upright fiston. Ebenda IV, 2, S. 142-163. (Mars 1897.)\n3.\tGeorge m. Stsjlttok. Upright Tision and the Retint! Image. Ebenda IV, 2, S. 182\u2014187. (M\u00e4rz 1897.)","page":252}],"identifier":"lit36221","issued":"1898","language":"de","pages":"251-252","startpages":"251","title":"Ch. Richet: La forme et la dur\u00e9e de la vibration nerveuse et l'unit\u00e9 psychologique du temps. Rev. Philos. Bd. 45, Nr. 4, S. 337-350. 1898","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:45:23.012571+00:00"}