Open Access
{"created":"2022-01-31T16:46:09.252854+00:00","id":"lit36245","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Mentz, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 18: 464-465","fulltext":[{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\tLiteratur bericht.\nVerdin und di\u00a9 Methode der Auflegung kleiner Cartonquadrate (1 qmm) und die Art des Erfassens bereister Kugeln (6 cm Durchmesser). Letzteres zur Pr\u00fcfung der Coordination und Disposition der Bewegungen (Methode you F\u00ear\u00ea). Dafs Hebung der 'Arbeitsleistung und selbst schon der Geschwindigkeit der Bewegungen mittelbar eile Coordinationsleistungen verbessern, ist aus Versuchen an Stotterern, Stummen und motorisch Apha-sischen bekannt. Auf die vielseitige Wechselbeziehung der genannten Leistungen, z. B. auch in dem Verh\u00e4ltnifs der \u00a9inen zur anderen K\u00f6rperh\u00e4lfte, wird, freilich nicht in ersch\u00f6pfender Hervorhebung der eigentlichen Fragen oder durchg\u00e4ngiger kritischer Verarbeitung des gegebenen Materials, mehrfach hingewiesen. Wenn die Art des Erfassens der berufsten Kugeln bei intellectuel! Ausgebildeten \u00fcberhaupt eine coordinatoriseh viel durch gebildetere Bein soll (Fig. 1 und 2 der Abhandlung), so ist da\u00ab h\u00e4ufig\u00ae motorische Zur\u00fcckbleiben bei eigentlich einseitiger gedanklicher Ausbildung und R\u00fcckgang des Visuellen in diesem Fall\u00a9 entgegenzuhaiten, und so die entsprechende Corrector an dieser Aufstellung zu vollziehen.\nMit der motorischen Ausbildung z. B. der beschriebenen Art soll sich allgemein ein\u00a9 Verbesserung der Urtheilsffthigkeit einstellen. Hier wird man aber zun\u00e4chst di\u00a9 constanten Factoren z. B. sorgf\u00e4ltigere Unterscheidung der Einzelheiten, Ber\u00fccksichtigung des vorher Entgangenen, st\u00e4rkere Innervationsbereitschaft, Hebung der Ausdauer, Freude an der eigenen Thfttigkeit und der Heberwindung von selbst hergestellten Schwierigkeiten, Wirkungen auf das Allgemeinbefinden (in \u00e4hnlichen F\u00e4llen) u. s. w. von den nur f\u00fcr di\u00a9 Einzelf\u00e4lle g\u00fcltigen d. h. variablen streng zu trennen haben und so auch hier diese allgemeinen g\u00fcltigen p\u00e4dagogischen Factoren als wirksam anzusehen haben.\tP. Mextz (Leipzig).\nE. W. Scbiptube. Researches on Reaction-Time. Studies from the Yole Labmat.\nIV, S. 11\u201426. 1896.\nInanspruchnahme der Finger durch Zug von Gewichten (mittele ge spannter Saiten) erh\u00f6ht die Vorbereitung f\u00fcr reflectorische Reactionen durch Richtung der Aufmerksamkeit auf die Bewegung, verk\u00fcrzt daher diese Reactionszeiten. Dasselbe findet (was auch von Bef. best\u00e4tigt werden kann) bei h\u00f6heren Gegendr\u00fccken der Tasterfeder statt. Die Einwirkung (namentlich des letzteren Umstandes) auf den Ausfall sensorieller Reactionen. wurde nicht untersucht. Ref. fand f\u00fcr beide F\u00e4lle eine Verl\u00e4ngerung der Zeiten f\u00fcr apperceptive Reactionen, sofern n\u00e4mlich durch st\u00e4rkere Beanspruchung der Hand der auf tretenden Neigung, in muskul\u00e4re Reactionen zu verfallen, entgegengewirkt werden mufefe, Dieses findet durchg\u00e4ngig in extremen F\u00e4llen statt. Die neueren Taster, welche mit ihrem 11 cm langen Vorderarm zweckm\u00e4fsiger Weise einen geringen Spielraum f\u00fcr die Federstellung bieten, sind hierzu nat\u00fcrlich nicht zu benutzen.\nDas Bewufstsein unmittelbarer N\u00e4he des Experimentators, insbesondere bei mehr ger\u00e4uschloser Zeitregistrierung, erh\u00f6ht die Aufmerksamkeit\u00bb -concentration bezw. wirkt allgemeiner erregend, und verk\u00fcrzt, namentlich gegen\u00fcber Versuchen im Still- und Dunkelzimmer, die Reactionszeiten (was Ref. ebenfalls best\u00e4tigen kann). Auch Durchf\u00fchrung eines Wechselstroms von 0,2 bis 4 Milliamp\u00e8re durch den Kopf mittels Schwammelektroden bei","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n465\nallm\u00e4hlicher Zuf\u00fchrung des Stroma durch Aenderung eines Fl\u00fcsaigkeits-widerstandea verk\u00fcrzt beide Arten von Reactions Zeiten. In welcher Weise dies wirkt, ob als mittelbar\u00a9 Anregung nach Art der obigen oder auch nur als Beg\u00fcnstigung der Reizaufnahme durch Richtung der Aufmerksamkeit auf den Kopf oder schliefslich durch g\u00fcnstig\u00a9 locale Anregung, rnufs dahin gestellt bleiben. Ein\u00a9 gewissei Anregung lief\u00ab sich nach dem Versuch als zum mindesten nach wirkend feststellen.\nVerl\u00e4ngerung der Reactionszeit durch zu lange Beanspruchung ist noch keineswegs mit beginnender gr\u00f6fserer mittlerer Variation verbunden, ein\u00a9 den Experimentatoren wohl kaum entgangene\u00bb aber auch f\u00fcr die Theorie nicht unwichtige Thatsache, zumal sich dieselbe Erscheinung bei m\u00f6glichst schneller Wiederholung gleicher Bewegungen \u00fcberhaupt gezeigt hat (Versuche von Bliss und Moors mit fortlaufender zeitlicher Regiatrirung). Dies\u00a9 \u201eUp time\u201c-Versuche sind indessen, wie unter Umst\u00e4nden auch \u00a9rgo-graphisclie Versuche, in letzter Hinsicht zun\u00e4chst als Reactionaversuch\u00a9 in starker H\u00e4ufung anzusehen, bei denen der Reiz dem Beobachter sozusagen von selbst gegeben wird\u00bb ferner aber eine Verbindung mit Automatismus ein tritt Man kann also zun\u00e4chst annehmen, dafs der Anspruch an Zeit eher ein gr\u00f6fserer wird, als dafs die automatische Regelm\u00e4\u00dfigkeit der Bewegung Einbu\u00dfe erleidet Aber schon aus der rohen Beobachtung heraus ist zu sagen, dafs in Folg\u00a9 der Abspannung durch Wiederholung auch das Verstftndnifs des Reizes hinsichtlich seiner Bedeutung Einbu\u00dfe erleidet und demnach auch die Zeit f\u00fcr das Erfassen bezw. auch nur Wahrnehmen desselben verl\u00e4ngert wird. Dieses gilt nun insbesondere auch f\u00fcr die Reactionszeiten. In dieser Weise ist es auch zu verstehen, dafs zu lange Beanspruchung durch Reactionen einen weit erheblicheren Einflu\u00df auf die Reactionszeit aus\u00fcbt, als allgemeine Beanspruchung durch durchgemachte Tagesth\u00e4tigkeit\u00bb wof\u00fcr hier so bekannt \u00e4hnliche Thatsachen sind, bestimmtere Zahlen gegeben werden.\nDi\u00a9 mitgetheilten Thierversuche schliefslich sind schon wegen ihrer Vieldeutigkeit weniger von Bedeutung. Man bleibt bei ihnen schon \u00fcber di\u00a9 psychisch\u00a9 Intensit\u00e4t der Reize bei der angewandten elektrischen Reizung, ferner \u00fcber die physische Intensit\u00e4t der unmittelbaren elektrischen Hirareizung u. dergl immer im Unklaren\u00bb ferner lassen sich dabei nur schwierig sozusagen \u201emehr14 sensoriell\u00a9 Reactionen erhalten\u00bb mu\u00df demnach auch bei sorgf\u00e4ltigster Durchf\u00fchrung sich hier in etwaigen Hoffnungen \u00abehr einschr\u00e4nken.\tP. Mbwtz (Leipzig).\nE. B. Djclababrb, R. R. Louas and A. Z. Ried. The for\u00a9# ill lipliltf if Reaction Movements. Psyckol. Bfw, IV (6), S. 816\u2014631. 1897.\nDie bei Reactionen von der Hand nach aufw\u00e4rts zu geleistet\u00a9 Arbeit werde bei gen\u00fcgender Belastung und m\u00f6glichst schnellem und kurzem. Reagiren einerseits durch die Wegl\u00e4ng\u00a9 der Erhebung einer auf Arbeitsleistungen von, Gewichten tarirten Quecksilbers\u00e4ule gemessen, anderenteils durch Messung der Zeitdauer der Bewegung mittels graphischer Registrirnng derselben. Arbeitsleistung ohne Ber\u00fccksichtigung der Zeitdauer und Zeitdauer der Bewegung ohne Ber\u00fccksichtigung des Weges weisen erheblicher\u00a9 mittlere Variationen auf, diejenige des Quotienten (Weg durch Zeit) ist da-Zoitschrift f\u00fcr Psychologie XVIII.\t80","page":465}],"identifier":"lit36245","issued":"1898","language":"de","pages":"464-465","startpages":"464","title":"E. W. Scripture: Researches on Reaction-Time. Studies of the Yale Laborat. IV, S. 11-26 [Corr.: S. 12-26]. 1896","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:46:09.252862+00:00"}