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A. Goldscheider: Über den Schmerz in physiologischer und klinischer Hinsicht. Nach einem Vortrage in der Berliner militärärztlichen Gesellschaft. Berlin, Hirschwald. 1894. 66 S.

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{"created":"2022-01-31T16:41:10.391426+00:00","id":"lit36426","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 12: 68-69","fulltext":[{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nl\u00c0tteraturberichi.\nverbinden kann. Und weil er das nicht kann, darum bleibt sein ganzes Wissen St\u00fcckwerk, und es wird dies so lange bleiben, bis man, der Not gehorchend, einen anderen Studienplan nach ganz anderen Grunds\u00e4tzen aufstellen wird. Ob darin aber viel von Philosophie oder auch nur von Psychologie die Bede sein wird, das ist eine andere Frage. Zun\u00e4chst hat es den Anschein, als ob man dem armen Gehirne noch neue Aufgaben zumuten will, ohne es von den bisherigen zu entlasten, und solange diese Bichtung am Buder bleibt, wird es mit einer psychischen Therapie gute Wege haben.\tPelman.\nA. Goldscheider. \u00dcber den Schmerz in physiologischer und klinischer Hinsicht. Nach einem Yortrage in der Berliner milit\u00e4r\u00e4rztlichen Gesellschaft. Berlin, Hirschwald. 1894. 66 S.\nDer Verfasser giejbt in dieser Schrift eine Besprechung der wesentlichsten Punkte aus der Lehre vom Schmerz; von neuen Thatsachen wird dabei nicht viel mitgeteilt, dagegen die vorliegende Litteratur sorgf\u00e4ltig verwertet und kritisch besprochen. Mannigfache eigene, fr\u00fcher schon mitgeteilte Erfahrungen stehen dem Verfasser dabei zur Seite. Der im gr\u00f6fsten Teile der Schrift vorwiegende kompil\u00e4torisch-kritische Charakter macht eine kurze und dem Inhalte doch gen\u00fcgend gerecht werdende Berichterstattung unm\u00f6glich, weshalb ich mich auf einzelne herausgegriffene Punkte beschr\u00e4nken mufs.\nIm ersten Abschnitte wird das \u201eWesen des Schmerzes\u201c behandelt, im speziellen zun\u00e4chst die Frage nach der Art der Zustands Ver\u00e4nderung im schmerzhaft erregten N ervensystem. In dieser Hinsicht wird die Hypothese abgelehnt, dafs es sich dabei nur um einfache Steigerung der einer Sinnesempfindung zu gr\u00fcnde liegenden Erregung handle, ebenso die Hypothese, nach welcher bei der schmerzhaften Erregung eine St\u00f6rung oder Alteration der Nervensubstanz zu st\u00e4nde k\u00f6mmt, bezw. der Nervenprozefs im Falle schmerzhafter Erregung ein qualitativ anderer ist, als bei gew\u00f6hnlicher Sinnesempfindung.\nDie Frage, ob der Schmerz eine besondere Qualit\u00e4t der Empfindung oder eine allen verschiedenen Sinnesempfindungen gemeinschaftliche Modifikation der Empfindung sei, wird im ersteren Sinne entschieden, schmerzhafte Erregung der Seh- und H\u00f6rnerven u. s. w. dementsprechend geleugnet. Nur die Gef\u00fchlsnerven (Tastnerven) sind der schmerzhaften Erregung f\u00e4hig. Besondere Schmerznerven und ein Schmerzzentrum erkennt G. nicht an, wohl aber die Existenz von \u201eSchmerzpunkten\u201c und analgetischen Punkten in der Haut, bez\u00fcglich deren er Priorit\u00e4t gegen\u00fcber v. Frey reklamiert.\nEs folgt eine eingehende Er\u00f6rterung \u00fcber die Bedingungen f\u00fcr das Zustandekommen von Schmerz. Intensive Beizung der Gef\u00fchlsnerven von aufsen her und Entz\u00fcndung im K\u00f6rper selbst werden als Ursachen des Schmerzes namhaft gemacht, sodann besonders die Summation mehrerer unter schmerzlicher Erregungen, welche nach G. die wesentlichste Grundlage f\u00fcr den eigentlichen Vorgang der Schmerzempfindung","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a turberich t.\n69\n\u25a0bildet. Dais Erregung des Endorgans Sinnesempfindung und nur direkte Erregung einer Nervenfaser Sctimerz bewirke, wird bestritten, anerkannt dagegen, dafs die terminalen Fasern besonders schmerzempfindlich sind. Die Frage nacli der schmerzhaften Erregbarkeit zentraler Fasern bleibt \u00aboffen, jedenfalls mufs die Art der Erregbarkeit im Zentrum gewisse Unterschiede gegen die Peripherie aufweisen.\nEs folgt eine Besprechung der Hyperalgesie und deren wesentlichster Bedingungen (Ausfall bestimmter spinaler Leitungsbahnen in den Seitenstr\u00e4ngen und ein autochthon-hyperalgetischer Reizzustand der einem be* stimmten K\u00f6rperteile entsprechenden spinalen G-anglienzellen).\nEin zweites Kapitel behandelt die Qualit\u00e4t der Schmerzen, wobei sich der Verfasser der wohl allgemein geltenden Auffassung anschliefst, dafs es eine auf dem spezifischen Empfindungscharakter beruhende Unterscheidbarkeit der Schmerzen nicht giebt, wohl aber je nach der Ursache und den begleitenden Sinnesempfindungen sehr verschiedene Schmerzen. \u00dcber \u201e durchfahrende\u201c Schmerzen an Nervenst\u00e4mmen, Irradiation und intermittierenden Charakter der Schmerzen s. d. Orig.\nIm dritten Kapitel (Schmerz als Krankheitssymptom) gelangt der Verfasser zur Aufstellung von drei Gruppen von Schmerzerscheinungen: 1. der echte sinnliche Schmerz, entsteht durch \u00fcberm\u00e4fsig heftige Erregungen im Gebiete der Tastnerven (durch mechanische, chemische, thermische Reize, Entz\u00fcndung); 2. ein unechter, mittelbarer Schmerz, \u201eSchmerzweh\u201c, entsteht durch an und f\u00fcr sich unterschmerzliche Erregungen, deren abnorm lange Dauer und Etablierung an ungew\u00f6hnlicher Stelle sie mit einem schmerzlichen Gef\u00fchlstone bekleidet (Kopfweh, manche Magenschmerzen). Sie sind mehr l\u00e4stig und peinigend, als eigentlich schmerzhaft; 3. der \u201epsychische\u201c oder \u201eideelle\u201c Schmerz beruht auf psychischer Hyper\u00e4sthesie, einem Zustande der Seele, in welchem an und f\u00fcr sich (d. h. beim normalen Menschen) nicht schmerzhafte Erregungen Schmerz verursachen (besonders bei Hypochondrie und Hysterie vorkommend).\nDie Schmerzarten k\u00f6nnen kombiniert auftreten, so kann z.B. heftiger, andauernder sinnlicher Schmerz psychische Hyperalgesie erzeugen.\nZum Schl\u00fcsse folgen noch zwei kurze Kapitel \u00fcber \u201eDiagnose des Schmerzes\u201c (objektive Merkmale f\u00fcr Bestehen von Schmerzen) und \u00fcber \u201edie Behandlung des Schmerzes\u201c. In letzterer Hinsicht ist vorzugsweise die Unterdr\u00fcckung von Schmerzen durch \u201eGegenreize\u201c (Ableitung) und Suggestion besprochen.\tW. Nagel (Freiburg).\nC. Stumpf. \u00dcber die Ermittelung von Obert\u00f6nen. Wiedem. Ann. Bd. 57.\nS. 660\u2014681. 1896. (Selbstanzeige.)\nDa es bei vielen akustischen Untersuchungen auf m\u00f6glichst einfache T\u00f6ne ankommt, lag mir daran, die in den relativ einfachsten Klangquellen immer noch enthaltenen (objektiven) Obert\u00f6ne festzustellen, und dies setzte wieder eine Pr\u00fcfung zweier Hilfsmittel voraus, die als die feinsten gelten k\u00f6nnen, aber bisher gewissen Einw\u00e4nden ausgesetzt","page":69}],"identifier":"lit36426","issued":"1896","language":"de","pages":"68-69","startpages":"68","title":"A. Goldscheider: \u00dcber den Schmerz in physiologischer und klinischer Hinsicht. Nach einem Vortrage in der Berliner milit\u00e4r\u00e4rztlichen Gesellschaft. Berlin, Hirschwald. 1894. 66 S.","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:41:10.391432+00:00"}

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